Luftmord auf freiem Platz.
Die Unterbrechung der Pariser Wirtschaftsverhandlungen. Das Opfer ein junges Mädchen- 1000 Goldmark Belohnung. Bon zuständiger deutscher Stelle erhalten wir folgende Dar Ein furchtbares Berbrechen wurde in den frühen Morgenstunden stellung: In der lezten Sizung der Bollkonferenz der deutsch - franzö- des gestrigen Sonntags im Nordosten der Stadt auf dem Arnswalter sischen Wirtschaftsdelegation in Paris am Freitag vor acht Tagen Blaze verübt. Früh um 7% Uhr ungefähr sah ein Feuerwehrmann, erschien eine Fortführung der Beratungen wenig aussichtsreich, zu der von Dienst kam, als er den fiblichen Teil des Arnswalder Plates mal die Franzosen inzwischen ihre Bollvorlage dem Parlament vor überquerte. etwas Helles durch das Gebüsch schimmern. Er ging gelegt hatten. Die französische Delegation stellte den Gedanken einer barauf zu und fand ein junges Mädchen auf dem Rücken liegeno tot freundschaftlichen Unterbrechung auf zwei bis drei Mo. auf. Er benachrichtigte sofort den aitwächter, der bei der Toten nate zur Erörterung. Diese Zeit sollte benutzt werden, um in beiden blieb, während er selbst die Kriminalpolizei des nahe gelegenen Ländern die Zollgefeßgebung in Ordnung zu bringen, so daß man Reviers alarmierte. Die Mordkommission, der Gerichtsarzt und der beim Wiederzusammentritt eine feste Grundlage hätte. Die deutsche Erkennungsdienst wurden benachrichtigt und waren in furzer Zeit Delegation hatte eine gewisse Neigung, darauf einzugehen. Aber zur Stelle. der letzte französische Vorschlag schien den Berliner Stellen noch mancher Aufklärung bedürftig, so daß der Delegation nahegelegt wurde, zunächst auf eine freundschaftliche Unterbrechung nicht einzu gehen, sondern erst eine deutlichere Ausarbeitung der französischen Vorschläge zu erreichen. Bis jetzt haben nämlich die Franzosen immer nur Prinzipien vorgeschlagen, aber die praktische Ausführung nicht erörtert. So z. B. wurden wiederholt Vorschläge gemacht, die deutschen Einfuhrwaren in verschiedene Listen einzuteilen und sie verschieden zu behandeln. Diese Listen wurden aber von den Franzosen nicht mit vorgelegt. Bulegt handelte es sich wie
der um vier Listen, und zwar um eine Liste derjenigen Waren, auf die der jezige Minimaltarif angewendet werden sollte, dann um eine Liste von Waren, auf die der jezige Minimaltarif angewendet werden sollte, aber nur für bestimmte Kontingente, für die dritte Liste sollte der zukünftige Minimaltarif gelten und für die vierte Liste ein 3 wischentarif zwischen Minimal- und Gene raltarif. Die Listen selbst wurden aber nicht vorgelegt, so daß die materielle Tragweite gar nicht zu übersehen war. Darum ließ die Reichsregierung die französische Delegation nochmals bitten, die Listen vorzulegen, damit endlich Klarheit geschaffen wird. Man nimmt an, daß auf Grund des deutschen Ersuchens positive An gaben erfolgen und die Verhandlungen weitergeführt werden fönnen. Im Handelsvertrag mit Italien hat Deutschland gewiffe Bus geständnisse gemacht, weil Italien nach einer vielleicht furzen Ueber gangszeit die Einräumung der unbeschränften Meistbe günstigung zugesagt hat. Das gleiche Berhalten wäre auch gegenüber Frankreich bei einer derartigen Zusage möglich gewesen. Der französische Handelsminister Raynaldy erflärte aber, daß er nach dem Stand der französischen Gesetzgebung positive Sufage nicht nach dem Stand der französischen Gesezgebung positive Zusage nicht machen könne. Er sage aber, daß die deutsche Einfuhr nach einer llebergangszeit nicht arbitrairement differenziert werden soll. Die Leutsche Delegation hat um Auskunft gebeten, was unter dem ,, arbitrairement differenzieren" zu verstehen set. Es wird angenom men, daß auch auf diese Frage eine befriedigende Auskunft erfolgt, die die Weiterführung der Verhandlungen ermöglicht. Sollte sich herausstellen, daß diese Aufklärungen nicht gegeben werden, dann könnte man immer noch auf die freundschaftliche Unterbrechung zurückommen.
Die französische Geleggebung auf diesem Geliete ist allerdings so geartet, daß Frankreich seit einem Jahre mit teinem einzigen Staat zu günstigen Abschlüssen gekommen ist. Es wurde nur ein turzfristiges Abkommen mit Belgien getroffen, das aber auch sehr bald in die Brüche ging. Es scheint jedoch, daß in Frankreich eine gründliche Aenderung dieser Gesetzgebung be vorsteht, morauf auch eine Rede schließen läßt, die der maßgebende Direktor im französischen Handelsministerium vor wenigen Tagen in Lille gehalten hat.
Medizinalrat Dr. Störmer nahm die vorläufige ärztliche Befichtigung der Leiche vor und stellte fest, daß es sich der ganzen Lage handelt. Ob zwischen dem Mörder und seinem Opfer ein Kampf nach unzweifelhaft un ein Sittlichkeitsverbrechen stattgefunden hat, läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Der Tod ist durch Eiftiden eingetreten. Der Mörder hat die Unglückliche mit den Händen so fräftig am Halse gepackt, daß tiefe Nagelspuren und Risse von der Gewalt des Griffes zeugen. Es gelang bald, die Person der Ermordeten festzustellen, und zwar ist es die 18 Jahre alte Elisabeth Stengierffi, die als Hausmädchen bei einem Kaufmann in der Elbinger Straße 34 angestellt war. Sonnabend abend um 8% Uhr hatte sich die Stengiersti von ihrer Herrschaft urlaub erbeten, um in ein Kino au gehen. Sie ist auf ihre Dienſtſtelie nicht wieder zurückgekehrt. Sie war stets fleißig und ordentlich. Emmal in der Woche ging fie in ein Kino oder zu einem Tanzvergnügen. Da ihre Mutter schon längere Zeit tot ift, wurde sie in einem fatholifchen Waisenhause erzogen. Ueberall stellte man thr ein guies Beugnis aus. Inzwischen war auch der Bruder der Ermordelen fowie ihr Vater benachrichtigt und herbeigeholt worden, ebenso mehrere Freunde und Bekannte, mit denen sie am Sonnabend avend, wie weiter festgestellt wurde, zusammengewesen ist.
Die lehte Spur von dem ermordeten Mädchen ift jegt am Ringbahnhof Schönhauser Allee fefigeftelit worden. Hier war Elisabeth Stengiersti gegen 1.30 bis 1.55 noch zufammen mit einer Freundin namens Basch, deren Brautigom und deffen Freund. Während der Unterhaltung vor dem Abschied standen die beiden jungen Männer und die beiden jungen Mädchen etwas getrennt von einander. Do näherte sich dem Mädchen ein junger Mann, der aus der Richtung Bankow die Schönhauser Allee herunterfam. Er trat sofort dreift an Fräulein Basch heron und wollte fie unterfaffen. Diese wies ihn jedoch zurück, da mandte er sich an ihre Freundin und fragte fie, ob sie denn nicht mit ihm gehen wollte. In angeregter Stimmung, in der sich nach dem Besuch mehrerer Lofale wohl alle, besonders aber die Ermordere, die ja sehr wenig ausging, befanden, nahm fie nach einigen Scherz morten von beiden Seiten die Begleitung an und ging mu dem Unbekannten die Schönhauser Allee hinunter, nachdem sie sich von den anderen verabschiedet hatte. Wenn es langfam ging, fo mag das Baar gegen 3 Uhr auf dem Arnswalder Plaz gewesen sein. Eald barauf wird das Verbrechen verübt worden sein. Diefer unbekannte junge Mann, der der Täter sein muß, ist etwa 22 bis 25 Jahre alt, 1,70 Meter groß und vollschlant, er hat ein bartloses, an diesem Tage aber unrafiertes Geficht, eine tiefe Stimme, fogenannte Rußlippen", große Augen und eingefallene Wangen. Er trug einen dunklen Baletot, der bis etwas über die Knie reichte, wahrscheinlich incn Rockpaletot mit zwei Knöpfen im Rücken und Samttragen, einen arauen Hut mit schwarzem Band, eine sogenannte Bilaunie", und Das ganze Gebahren war das cines schwarz: Shimmuschuhe. imitierten Lebenannes. Bei der Leiche fehlt eine 10 mal 20 3enti meter lange Besuchstasche, die die Ermordete, wenn sie ausging. ftcis bei sich trug. Sie besteht aus brounem glatten Saffianleder und hat wahrscheinlich grünes Futter. Es fehlt weiter eine 70 Zentimeter Lange Halskette aus imitierten Elfenbeinperlen mit Schraubverschluß Die Ermittlungen der Mordkommission find nach allen Richtungen meiter im Gang. Mitteilungen werden im Zimmer 93 des Bolizei präsidiums entgegengenommen. Es ist eine Belohnung non 1000 Goldmart ausgefeßt morben.
OF
Siedlungsgenoffenschaft Wittenau.
Für eine deutsch - französische Intereffengemeinschaft. Paris , 26. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Zu den deutsch franzöfifchen Handelsvertragsverhandlungen schreibt Ere Rouv: lle", die deutsche Regierung fei mieder einmal in ihren trabitionellen Fehler verfallen, fich ausschließlich durch das materielle Interesse des Augenblids leiten zu laffen und darüber die politische Seite der Frage völlig aus dem Auge zu verlieren. Auf der andet von der Brimusgesellschaft( Stadt Berlin ) sowie von der 1921 ein ren Seite vergelle man in Paris , daß rantreich, bas sich in einen unhaltbaren Protektionismus verstrickt habe, in diesen Ber. handlungen tatsächlich mehr verlange, als es zu bieten in der Lage sei man werbe deshalb zu einer Lösung nur tann gefangen fönnen, wenn man die Verhandlungen über die eigentlichen Tariffragen hinaus auf das Gebiet der allgemeinen Wirtschaftsprobleme erstredt, indem man eine Verständigung über eine Regelung der Rohstoffversorgung und der Abfagmärkte anstrebe unb fo eine Intereffen. gemeinschaft zwischen beiden Ländern schaffe, die die Voraus. fegung für die Berföhnung der Geifter bilbe. Hier handle es fich allerdings nicht mehr um eine Frage der Wirtschafts, fondern der allgemeinen Balitit, und deshalb müffe Herriot selbst bie Führung dieser Berhandlungen an sich nehmen. Es fei ohnedies schon viel zu viel Zeit verloren worden. Man müsse die nicht sehr glücklich ein geleiteten Berhandlungen resolut anders ausführen und versuchen, das Abkommen von London durch ein gleichwertiges Abkommen von Paris zu ergänzen.
Die schwedische Arbeiterregierung. Rücktritt Brantings.
Stocholm, 26. Januar.( Eigener Drahtbericht.) Brantings schwere Krankheit hat ihn nunmehr gezwungen, fein Amt als Ministerpräsident niederzulegen, da mit einer längeren Refon valefgeng gerechnet werden muß.. Jedoch bleibt er Mitglied des Rabinetts. Sein Nachfolger ist überraschenderweile der bisherige Handels. minister Genoffe Sandler geworden, während man bisher mit Sicherheit darauf rechnete, daß Finanzminister Genosse Fredrif Thorsson, einer der ältesten Mitarbeiter Brantings und als Finanzminister von allen Parteien geschäßt, die Kabinettsleitung übernehmen würde. Gab er doch selbst vor menigen Tagen im Reichstag zuerst die überraschende Erklärung von Brantings bevor stehendem Rücktritt ab. Nun wird bekannt, daß Thorsson felbft sich auf Rat des Arztes schleunig einer Magenoperation unter werfen muß. Er steht im 60. Lebensjahr. Sein Nachfolger wird der bisherige Minister ohne Portefeuille Genosse Wiefork.
Der neue Ministerpräsident Rifard Sandler steht im 41. Lebensjahr, war als Volkshochschullehrer tätig, 1917 bis 1918 Redakteur bes Gotenburger Parteiblatts Ny tid, seit 1912 Abgeorbneter, feit 1919 im Parteivorstand, 1920 zum erstenmal Minister ohne Bortefeuille, 1921 bis 1923 Finanzminifter im zweiten Rabi. nett Branting . Ernst Wie for ift 1881 geboren, Gymnasiallehrer, Mitglied der Erften Rammer feit 1919 und im jeßigen dritten Stabinett Branting Minister ohne Portefeuille.
Dr. Seyda geftorben. An den Folgen einer Blinddarmopera. tion starb in Warschau ber Bigemarschall des Sejms, Dr. Siegmund Senda, Hauptsydikus bes berg- und hüttenmännischen Berens in Warschau . Er war früher Rechtsanwalt in Rattomig und preuß. Scher Landtagsabgeordneter.
Abzug Habsburg ! Da die Arbeiterschaft von Zellerndorf mit Rundgebungen gegen die Anwesenheit des ehemaligen Erzherzogs Leopold Salvator drohte, hat er sich entschloffen, in den nächsten Tagen nach Barcelona abzureisen.
Das abgetragene Hügelland am Nordbahnhof Berlin - Mittenau getragenen Gemeinnügigen Baugenoffenfchaft zu Siedlungszmeden benugt morden. Die Jahresbilanz der Genoffenschaft sieht meniger glänzend aus; dafür hat sie moralisch gewirtschaftet; die Inflations. zeit hat ihr arg mitgespielt. Inzwischen find nun von der Baufirma Rißmann u. Sohn für die Genossenschaft zwei musterhafte Gebäude errichtet worden, die 16 Wohnungen zu 3 und 4 3immern enthalten, und zu deren Besichtigung man gebeten hatte. Die freundlichen Wohnungen haben elektrisches Licht, durchgehende Schamottöfen. Doppelfenfter, Badeftube bzw. Waschküche und Radioanlage. Die Dächer find tadellos tonftruiert( feftgeheftete Falzziegel) und die Schornsteine haben Laufbohlen für die Schornsteinfeger. Ueberall find Stoßschienen angelegt: die Ställe weisen Hühner- und Jauchen auslauf auf. Eine Dreizimmerwohnung foftet mit Gartenland 11000 Mart, wovon 2000 Mart fofort aufge. bracht werden müffen. Die Berzinsung beträgt 47 Mart, die monat lich Miete gezahlt werden follen. Daraus ergibt fich, was fommunal politisch von Interesse ist, daß diese Wohnungen für Arbeiter faum in Frace fommen, wenn fie auch den ganz geringen Monatsbeitrag an die Genossenschaft leisten könnten. Kriegsbeschädigte fönnen wohl so ihre Rente fapitalisieren laffen, ebenso Kriegermitwen. Die hohe Beranschlagung der Häuser ist dem Siedlungsamt zuzuschreiben. In einer Bersammlung, die im Anschluß an die Besichtigung stattfand, fpradh u. a. ber Borsigende des Siedlungsverbandes über ganz Deutschland ", deffen Worte den Siedlungsgedanken verförperten, und der die Erfolge des Bundes betonte.
Baumblütendebatte in Werder.
Die Stadtväter von Werder nahmen in fchärffter Weise Stellung au den Auswüchsen anläßlich der Baumblütentage. Vor allen Dingen soll der Plantagenplas, die Sandt. rummelftäfte, eingeben und zu einem Somudplay umaewandelt werden. Dagegen bat aber der Reichsfugverband für Handel und Gewerbe und der Reisverband ambulanter Gewerbe treibender Berlins Proteft erhoben. Der Magistrat will dahin wirken, daß vor allem die Radauinstrumente der Händler von den Straken verschwinden. Die Baumblüte foll ein Genuß und fein meniñenunwürdiges Treiben bervorbringen. Die Umwandlung des Rummelplazes wurde vorgenommen.
-
Unsere Kleinen Pelzlieferanten, nämlich die Kaninchen, geben sich auf Beranlassung des Kreisver bandes Süd( Mitglied des Provinzialverbandes Brandenburger Kaninchenzüchter) in ber Ausstellungshalle des Neuen Schöneberger Rathauses ein Stefldichein. Man sieht u. a. 102 Belgier Riesen, von benen einzelne eine Länge von 70 bis 77 Zentimeter und ein Gewicht von 13 bis 17 Pfund erreichen. Die Felle der Belgier werden vielfach geschoren und zu Seal ver arbeitet. Die Deutschen Riefentaninchen liefern die Bettvorleger, die Weißen Riesen Kindermäntel und Petzgarnituren und die SilberDas Riefen riefen bie mannigfachsten Belzgebrauchsgegenstände. Das Riesenfilberfaninchen wird nach der Dichtigkeit seines Felles abgefchäßt. Die Angora, die Primadonnen unter den Kaninchen, beanspruchen eine besondere Pflege, die sie dem Besizer durch den Ertrag eines Schönen Felles lohnen. Die Japaner, je bunter, desto besser, geben thre Belle für die Innenausstattung der Mäntel her, während die brannen havaner meger ihres weichen, warmen Tones in der Naturfarbe benutzt werden, ebenso wie die schwarzen Alaska . Ganz nach dem Geschmad des Publitums zieht man die Silber. Gelbe
Silber werden viel von fleinen Leuten gezogen, da die munteren Tierchen genügsam sind, sich von Küchenabfällen ernähren und ihre einzigen höheren Lebensbedürfnisse darin bestehen, etwas Licht zu beanspruchen. Eine Neuzüchtung sind die Chinchilla . Die weißen Hermelin, mit roten sowohl wie mit blauen Augen, haben ein schönes, dichtes Fell, das noch wertvoller sein würde, wenn es größe: wäre. Doch fürchtet man. daß, sobald man dieje Rasse größer zicht, die Dichtigkeit des Felles verloren geht. In der Belzmoden. ich au werden von Züchterfrauen angefertigte Arbeiten gezeigt Die Stadt Schöneberg stiftete eine Radierung vom Rathous Ehrenpreis.
nide aus.
Die Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens bef De... wiz sind jezt in ein neues Stadium getreten. Die Belohnung i von 800 auf 1500 m. erhöht worden. Der Ermordele ist je tor Erich Bannide festgestellt. Als Täter tommt ein Mann bestimmt als der am 13. März 1901 in Dessau geborene Rondi in Frage, der im Juni 1924 mit dem Karusselbefizer Artur Löber aus Wittenberg durch die Ortschaften des Kreises Wittenberg herum gezogen ist. Er nannte sich Kurt Ott, gab als jeinen Geburtstag den 2. Juli und als Geburtsort Bornstedt bei Chemniz und aud Birna, sein Alter auf etwa 29 Jahre an. Bei dem Landwirt Richard Höhne in Melsdorf war er zuletzt als Knecht tätig und wies er fich mit den Papieren des ermordeten rich Pan.. Bon seiner Braut hat er ein fleines Taschenmesser erhalten. Mit diesem hat er dem Ermordeten die vielen Stich und Schnittwunden beigebracht. Seit dem 23. oder 24. Dezember hatte der Täter an awei Gingern einer Hand fchräge tiefe Schnittwunden, die iezt noch nicht ganz verbeil: sein werden. Auf einer Handoberfläche hat er einen großen Stern und vor diesem ein K tätowiert. Auf einem Unterarm eir Herz. Ott ist etwa 1,65 Meter groß, unterlegt und etwa 30 Jahre alt, hat ein blaffes, spiges Gesicht, dunkelblondes ftruppiges links gescheiteltes Haar, einen Anflug von dunklem Schnurrbart und trägt vermutlich einen Kneifer, weil er turzsichtig ist. Alle Behörden, besonders Landjägereien, Zuchthäuser, Gefängnisse, Arbeitshäuser, Für forgeanstalten, Asyle und Herbergen werden gebeten, eingehende Er. mittlungen anzustellen und der Oberstaatsanwaltschaft in Potsdamı oder der Kriminalpolizei in Berlin , Kriminalfefretär Smettons, auch von der etwaigen Festnahme des Berfolgten, sofort Mitteilung zu machen.
Die nicht mehr poll geeignete Berliner- Tor- Brüde in Spandau murde für den Straßenbahnverfehr, den Wagenverkehr und für den Bersonenverkehr zum Teil gesperrt. Von einer Bieberinbetrieb. nahme der Brüde mußte abgesehen werden. Diese fistalische Brücke ist in den achtziger Jahren erbaut. Auf Grund eines mit der früheren Stadtgemeinde Spandau abgeschlossenen Bertrages waren der früheren Stadt Spandau die Rechte der Benutzung im allgemeinen und im besonderen für die Befahrung mit Straßenbahnwagen eingeräumt. Dieser Vertrag bestand bis zum Jahre 1917 und ist darauf nicht wieder erneuert worden. Die Sperrung der Brücke hat einen fehr wichtigen industriellen Teil Spandaus mit einem sehr lebhaften Berkehr( Siemenswerke, Deutsche Werke ) bis auf den Fußgänger. verkehr vollständig abgeschnitten. Dieser Zustand ist auf längere Zeit nicht tragbar. Das Bezirksamt Spandau hat sich daher sofort wegen Errichtung einer Motbrüde und Berteilung der Kosten mit der Regierung in Botsdam in Verbindung gefeßt und aud mit den übrigen Interessenten( Straßenbahn, Städtische Werte) eben. falls Verhandlungen begonnen. Wenn auch die eigentliche Bertei lung der Rosten erst dann erfolgen tann, sobald die Behelfsbrücke fertiggestellt ist mit dem Bau der Brüde wurde inzwischen be gonnen und die Freigabe für den Verkehr dürfte voraussichtlich gegen den 20. Januar erfolgen- so tann aber bereits mit folgen. bem Verteilungsschlüssel für die einzelnen Interessenten gerechnet werden, und zwar: a) Straßenbahn 50 000 m., b) Staat 30 000.. e) Städtische Werte 30 000 bis 40 000 m. d) Stabt 80 000 bis 90 000 m. Die Gesamtkosten werden etwa 200 000 m2. bagen und find laut Magistratsbeschluß Dom 17. Dezember 1924 dem Bezirk Spandau vorschußmeile zur Berfügung gestellt morden.
Jn seinem Kinderbett verbrannt. Ein Bohnungsbrand ent stand gestern abend in dem Haus Biethenstraße 76 in Reutöln bet bem Artisten Richard Jensch. Hausbewohner eilten auf das Schreien der in der Wohnung allein befindlichen 5 und 3 Jahre alten Kinder Richard und Erich herbei und verschafften sich durch Einschlagen der Türfüllung Eingang in die Wohnung. Das Bett des zweijährigen Willi ftand in Flammen und das Kind war an den erlittenen Brandwunden bereits gestorben. Der Vater war feiner Beschäfti gung nachgegangen, die Mutter hatte gegen 6 Uhr die Kinder zu Bett gebracht und besorgte hierauf Einkäufe. Beim Eintreffen der Feuerwehr war der Brand bereits durch Hausbewohner gelöscht. Da die Kinder Rauchvergiftungen erlitten hatten, wurden fie gur Rettungsstelle gebracht, wo sie sich nach furzer Zeit erholten Rettungsstelle gebracht, wo sie sich nach furzer Zeit erholten.
Chefredakteur Mag Wolf gestorben. Im Alter von nur 48 Jahren ist der langjährige Chefredakteur der B. 3. am Mittag", May Wolf, schwerer tranfheit erlegen. In ihm ist der Berliner Breffe ciner ihrer fähigsten und aftipften Journalisten entrissen, ein Maim außerdem von entschieden demokratischer und republikanischer Ge finnung und start sozialem Empfinden. Mag Wolf, der aus Bien ftammfe, arbeitete auch lebhaft an der geistigen Bewegung mit, die die Heimkehr Deutschösterreichs ins Reich vorbereitet.
Frele Schulgemeinde Lichte berg. Am Montag, 26. b. M., finbet in der Aula des Cäcilien- ygeums, Rathausstraße, abends 8 br, ein Vortrag mit Lichtbildern statt. Thema:" Die Einführung in die Montessorie- Methode. Referentin: FL Elsa Dos." Alle Eltern und Lehrer find herzlichst eingeladen.
"
Das Bolfsbildungsamt Prenzlauer Bera veranstaltet am Dienstag, den 27. Januar 1925, in der lula der Königstädtischen Ober- Realschule, PasteurStraße 44/46, einen Vortragsabend. Etudienrat Georg Bader spricht über Die Entmidlung des Liebes bis Franz Schubert , bem Schöpfer des modernen unit liebes Mitwirtenbe: Fl. Sophie Strauſe, Gelang; Frl. Jenny Krause, Piano; Robert Möhring, Rezita tion. Die Mitglieder der Kulturgemeinde fomie Gäste, Freunde unferer Bestrebungen find herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Beginn pünktlich 7%, Uhr.
Das Flettner- Schiff in Danzig .
Das Flettner- Retorschiff Bucau" ist gestern abend un 8 Uhr mit seiner ersten Rußlast fahrt in Neufahrwaifer eingetroffen. Die deutsche Bevölkerung Danzigs begrüßte das Schiff begeistert im Hafen. Leider verhinderte das unsichtige und stille Better eine Vorführung des Schiffes in der Danziger Bucht , wie sie ursprünglich geplant war. Auch die Probefahrt für geladene Gäste fonnte nur einen schmachen Eindrud von den Wirkungsmöglichkeiten der Rotoren geben, da nahezu Windstärke 0 war Bon fach männischer Seite beurteilt man den Erfolg der„ Budau" sehr günstig, wenn man sich auch darüber flar ist, daß die Entwicklung auf die cm Gebiet noch feineswegs abgeschlossen ist.
Vorträge, Vereine und Versammlungen Reichsbanner Schwarz Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin G 14. Sebaftianftr. 37/38 Sof 2 St. Kamerabschaft Cöpenick und Untergru pen. Dienstag, den 27. Jan. abends 51, Uhr, Treffen am Bahnhof Copenid. Abfahrt 5 29 zur Fahrt nach dem Sportpalaft. Die in Berlin arbeitenden Kameraden werden abends 6 Ubr am Bahnhof Friedrichstraße ( Ausgang) erwartet. Kameradschaft Tempelhof . abends 6 Uhr am Bahnhof Tempelhof ."
-
-
Dienstag, den 27 Jan. Die Kameraben treffen fich zur Rundgebung im Sparipalati Kameradschaft Brer zlauer Berg. Dienstag, den 27. Jan, abends 6 Uhr. Treffpunkt Borgarten Sportpalait, Pets. bamer Straße, linter Toreingang. 14. Kamerabschaft Neukölln- Brig. Antreten der gesamten Ramerabichaft am Dienstag, abends 6 Uhr. Hermannp'ak. Reiner darf fehlen. Kamerabschaft Kreuzberg . Dienstag. 27, abends 6 Uhr: Treff. puntt SO, Rottbuler Tor, abends 6 Ubr: SW, Blücher , Ede Urbanstraße Rameradschaft Zehlendorf. Sportabend Dienstag fält aus und dafür Beteiligung an der Sportpalaft- Demonftration ber SPD . Sammeln: Dienstagabend 6-7 Uhi vor dem Bahnhof Großgörschenstraße.