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Die letzten Frauenmorde.

Der Mörder der Frau Zmuda verhaftet und geständig.

im Kirchenrat 12 erobern. In der Trinitatis Gemeinde, in Charlottenburg  , an der Pastor Bleier wirft, ver. einigten sie etwa 20 Broz. der abgegebenen Stimmen auf sich. Das Wahlergebnis dieser Gemeinde läßt erkennen, was bei tatkräftiger Arbeit erreicht werden kann. Insgesamt wurden hier 5859 Stimmen abgegeben. Davon entfielen: auf die Liberalen 3567 Stimmen gleich 11 Gige( früher 13), die Orthodogen erhielten 1340 Stim­men mit 4 Sigen( früher 5), die Liste für Religion und Völkerfrieden der religiösen Sozialisten 952 Stimmen mit 3 Gizzen( früher 0). Bei den bisher vorliegenden Ergebnissen fällt die Wahl zahlreicher Frauen für die Kirchenvertretung auf. Wir werden das endgültige Ergebnis mitteilen, sobald es abgeschlossen der Ostseite her über einen eingefriedeten Weg des Plates. Dabei Leichenteile wurden dem Körper zu noch genauerer Untersuchung vorliegt.

Wieder ein konsumgeschäft überfallen

Diesmal in der Siedlung Cindenhof". Bor kurzem wurde die Berkaufsstelle des Beamtenwirtschafts verems in der Germaniastraße zu Tempelhof   von drei maskierten Räubern überfallen, die die Staffe raubten und im Schutz der Dunkelheit verschwanden. Gestern wurde in der Siedlung Linden hof" ein ähnlicher Raubüberfall verübt. Gegen 6% Uhr abends wurde das Ueberfallfommando Tempelhof  " und Beamte vom Polizeirevier 176 zur Siedlung Lindenhof" gerufen. Hier waren in die Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft, Eythstraße 3, brei bewaffnete, bisher unbekannt gebliebene Männer im Alter von etwa 25 bis 30 Jahren plöglich eingedrungen. Sie forderten von dem Leiter der Verkaufsstelle die Kaffe. Diefer glaubte zunächst, die Männer wollten die Raze" haben, die sich in dem Bureauraum hinter dem Laden befand. Doch einer der Räuber ergriff die Ladenkasse, die etwa 100 mart enthielt. Die drei Berkäuferinnen, der Leiter, sowie eine Kundin wurden von den Tätern mit vor­gehaltenem Revolver in Schach   gehalten. Die Räuber entwandten der Kundin noch die Handtasche und entfamen trotz fofortiger Verfolgung in der Dunkelheit. ähnlichen Umständen wie in Tempelhof   verübt. Bielleicht handelt es sich um dieselben Verbrecher, die bedauerlicher Weise beide Male

entfommen fonnten.

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Danach wurde die Tat unter

Unter der Herrschaft des Spieltenfels.

Die Gründung des Spielfafinos in 3oppot und das nächtliche Treiben in Berliner   Spielklubs bildeten die Unterlage einer Anklage gegen den Kaufmann Benno Schreiber, die das Schöffengericht Schöneberg   beschäftigte. Der Angeklagte ist in den Kreisen der Berliner  " Boffer" eine bekannte Persönlichkeit. Im Jahre 1920 wurde von Berliner   Geschäftsleuten die Konzession zur Errichtung eines öffent­lichen Spielflubs im Zoppoter Kurhaus nach dem Muster von Monte Carlo bewirkt. Schreiber versuchte vergeblich, als Teilnehmer in das Spielunternehmerfonfortium aufgenommen zu werden, und als ihm das nicht gelang, wandte er recht bedentliche Mittel an, um einen Drud auszuüben, was ihm eine Anflage wegen Erpressung zugezogen hat. Er drohte seine Kenntnis von vorgekommenen Unregelmäßigkeiten bei der Erlangung der Kon Beffion öffentlich auszunuzen und Strafanzeige zu erstatten. Er hat fpäter auch seine Drohungen ausgeführt und einen Sensations. artifel in einem Berliner   Wochenblatt veröffentlicht. Nachdem auch dieser Druck den gewünschten Erfolg nicht erzielt hatte, er öffnete Schreiber in Berlin   einen nächtlichen geheimen Cpielflub. Die Teilnehmer, deren 3ahl zwischen 50 und 60 fchwankte, betamen im Laufe des Tages telephonisch, oder durch Boten einen Treffpunkt mitgeteilt. Bon dort wurden sie durch Spanner in bereitstehende Autos gebracht und auf Umwegen in eine Privatwohnung im Berliner   Besten gefahren. Das Spiellofal wechselte jeden Abend. Es wurde die ganze Macht gespielt. Ber fchiedene Teilnehmer find bereits früher abgeurteilt worden. Gegen Schreiber fonnte erst jeßt auch dieser Teil der Antlage wegen gewerbsmäßigen Glückspiels durchgeführt werden. In der Ber handlung spielte auch die Bewucherung der Baronin v. Ein. fiebel eine große Rolle, die als leidenschaftliche Spielerin ihren gefamten Brillantschmud im Spielflub verpfändet hatte. Diefe Darlehen, die überdies zum größten Teil in Spielchips gegeben wurden, sodaß sie von der passionierten Spielerin noch in derselben. Nacht dem Spielteufel zum Opfer gebracht werden fonnten, batte ein anderer Spieler, der Kaufmann Kainz gewährt. Die Anflage warf Kainz vor, daß er den Leichtsinn und die Spielleidenschaft der Frau v. E. ausgenutzt hätte, da er sich für die Rückzahlung ucherzinsen hätte geben lassen. Das Gericht fam jedoch in diesem Falle zu einer Freisprechung. Die Vorgänge im 3oppoter Spielflub ließen sich nicht gänzlich flären und das Gericht beschloß, noch weitere Zeugen zu laden und diesen Anklagepunkt zu vertagen. Wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels verurteilte das Gericht, über den Antrag des Staatsanwalts hinausgehend, Schreiber zu drei Monaten Gefängnis und 5000 Mart Geldstrafe.

Weißenseer   Bauprojekte.

Jahrlang hat die Bautätigkeit in Groß- Berlin stillgelegen. Auch für den Berwaltungsbezirk Weißensee   sind zahlreiche Bau: projefte in Aussicht genommen. Noch in diesem Jahre soll der Bau eines neuen Rathauses beginnen. In dem Haushaltsplan für 1925 war der vorgesehene Betrag vom Magistrat gestrichen worden. Das Bauprojekt ist jetzt umgearbeitet worden. Die Ge­famtkosten belaufen sich auf 2 Millionen Mart. Als Standort des neuen Rathauses ist der Garten des ehemaligen Weißen. feer Schloffes, der unseren Genoffen aus dem früheren 6. Wahlkreis befannt ist, vorgesehen. Der Bau eines großen yzeums mit einer Riesenturnhalle und einer geräumigen Aula ift ebenfalls vorgesehen. Das alte Lyzeum wird zu einem Wohn­haus umgebaut. Für den Bau des neuen Lyzeums find 1 300 000 Mark vorgesehen. Ferner hat das Bezirksamt Weißensee beschlossen, in der Park Ede Amalienstraße eine große Schwimmhalle zu bauen. Für die Baukosten sind 1 100 000 m. veranschlagt. Ange­fordert wurden als erste Baurate 600 000. Das Hallenschwimm­bad soll neben einem 12 mal 25 Meter großen Schwimmbaffin noch zwei medizinische Bäder erhalten. Die Errichtung eines neuen Feuerwehrdienstgebäudes hat sich ebenfalls notwendig gemacht. An Baukosten werden 460 000 m. gefordert. Die bereits bestehende Badeanstalt am Beißen See foll erweitert werden. Für den Erweiterungsbau sind 56 000 m. vorgesehen. Am Eingang von Weißensee  , an dem Treffpunkt der Prenzlauer Promenade und Heinersdorfer Straße, wird das Straßenbild durch eine häßliche Brandmauer verunschönt. Hier soll ein Geschäftshaus erstehen. Die Hauptverkehrsstraße Weißenfees, die Berliner Allee, foll in eine breite, moderne Verkehrsstraße umgewandelt werden.

Prüfung fünstlerisch Begabter.

Das Landesberufsamt Berlin   SW. 19, Niederwallstraße 12. veranstaltet am 9. und 10. Februar 1925, vormittags 9 Uhr in der Kunstgewerbeschule  , Hardenbergstraße 33, wiederum eine Brüfung von tünstlerisch begabten Schülern und Schülerinnen aller Schulgattungen Groß- Berlins, die zu Oftern d. 3. die Schule verlassen und darüber beraten jein mollen. ob ihre Begabung für einen fünstlerischen oder kunstgewerblichen Beruf ausreicht. Schüler und Schülerinnen, die an dieser Brüfung teilzunehmen wünschen, haben jelbstgefertigte Arbeiten( 3eichnun gen, Malereien, Entwürfe, Basteleien, Handarbeiten, plastische Ar beiten), aus denen allgemeine und besondere Begabung, Formen­und Farbenfinn und Phantasie sprechen, bereits am 7. Februar in der Zeit zwischen zehn und zwei Uhr im Sefretariat ber unit. gewerbeschule, Hardenbergitr. 33. abzuliefern und gleichzeitig die Brüfungsgebühr von drei Mart zu entrichten. An träge auf teilweisen oder gänzlichen Erlaß diejer Prüfungsgebühr find unter eingehender Darlegung der Gründe durch die Hand des Schulleiters bis zum 5. Februar beim Landesberufsamt SW, 10, Niederwallstraße 12 einzureichen. Später eingehende Anträge fön­nen nicht berücksichtigt werden. Zur Prüfung felbft find Mal- und Zeichenmaterial und das erforderliche Bapier mitzubringen.

Zur Aufklärung des Mordes auf dem Arnswalder Blah hai fich gestern nachmittag bei der Mordkommission ein wichtiger Seuge gemeldet, ein Angestellter des Böhmischen Brauhauses. Dieser kam am Sonntag früh um 6% Uhr auf dem Heimwege von sah er von der Stelle her, wo die Leiche gefunden wurde, einen jungen Mann aus dem Gebüsch herauskommen.

Die Obduktion der Leiche, die gestern nachmittag vor­genommen wurde, ergab, daß das Mädchen erwürgt worden ist. Stach bestimmten Anzeichen hat der Mörder mindestens auch ver sucht, fein bisher unberührtes Opfer zu vergewaltigen. Gewisse

entnommen.

Der Mord in der Elisabethstraße aufgeklärt.

Er trug seinen Mantel offen und machte Bewegungen, als ob er etwas in die Brusttasche des Mantels gesteckt hatte. Der junge Mann ging quer über eine Grasfläche und knöpfte sich unterwegs Clifabethstraße zu verhaften. Die Mordkommission war während Rasch ist es gelungen, den Mörder der Frau 3 muda aus der den Mantel zu. Unter der Laterne an der Ecke der Woldenberger der Nacht vom Sonntag zum Montag unterwegs. Sie suchte Straße blieb er eine Weile stehen, sah nach dem Arnswalder Platz namentlich alle Lokale ab, in denen in der Umgebung des Schlesischen zurück und ging hierauf in die Woldenberger Straße hinein. Der Bahnhofes und in der Gitschiner Straße und deren Umgebung der Beuge sah sich diesen jungen Mann aus dem Grunde sehr genau polnische Anton" auch unter dem Namen Jupp" und" Artur" an, weil er einen Rod paletot trug, wie er sich selbst schon verkehrt hatte. Hierbei fanden sie einige Schriftstücke, in denen der genau so, wie die Freundin der Ermordeten den des Lebemannes, und Griebel Zechschulden und dergleichen bescheinigt hatte. Eine länger einen wünschte. Er beschreibt diesen dunklen Rockpaletot Gast unter seinen Spiznamen und auch unter den Namen Adam mit dem fie vom Ringbahnhof Schönhauser Allee   in die Stadt hin- Vergleichung dieser Schriftzüge mit denen von Liebesbriefen, die einging. Die Beschreibung des Mannes stimmt im ganzen auch mit der Aussage des Milchtutschers überein, der zwei Männer und ein lich zu der Feststellung, daß der polnische Anton", Artur", Jupp man unter der Hinterlassenschaft der Ermordeten fand, führte end­Mädchen auf einer Bank des Plages   beobachtete. Einer dieser ein 37 Jahre alter aus dem Elsaß   stammender Schlosser Anton Männer saß anscheinend schlafend auf der Bant, während der andere Griebel war, der auch falsche Papiere auf den Namen eines vor dem Mädchen stand. Die Zeiten stimmen allerdings nicht. Der Schneidermeisters Peter Adam führte. Milchfutscher will seine Beobachtungen bereits um 64 Uhr gemacht Kommissare Bünger und Busch mit ihren Beamten auch die Gestern suchten die haben. Es fann aber sein, daß er sich in der Zeit irrt. Auch ist Lofale in der Romintener Straße ab. Als sie eins betraten, er­nach Hause gegangen, der zweite dagegen mit dem Mädchen weiter die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der eine der beiden Männer fuhren sie, daß Jupp" es gerade einen Augenblic vorher verlassen auf dem Plate geblieben ist. Ein anderer Zeuge hat um 3 Uhr Gegend aufsuchen werde, teilten sich die Beamten in mehrere hatte. In der Bermutung, daß er fofort ein anderes in derselben 27 Minuten, als er mit seiner Frau nach Hause ging, auf dem Arns­nalder Plage zwei Männer mit einem Mädchen gesehen, das wieder- Gruppen und suchten schleunigst zunächst alle Lokale der Romintener holt Nicht doch! Nicht doch!" rief. Er wollte hinzugehen, Straße ab. Bald trafen sie denn auch in einem dieser Lokale den unterließ es aber, als seine Frau ihm dringend abriet. Der Mann Gesuchten und nahmen ihn fest. fah sich im Weitergehen wiederholt um und hörte noch, wie die drei Das Geständnis. fich laut unterhielten.

Eine bemerkenswerte Befundung macht auch ein Privat­chauffeur, der am Montag vormittag von 10 bis 10% Uhr mit seinem Auto in der Neuen Friedrichstraße gegenüber der Börse hielt. Zu ihm trat ein junger Mann an den Wagen heran und bot ihm eine Besuchstasche zum Kauf an, ebenso eine Elfen­beinfette, die er aus dieser Tasche herauszog. Der Chauffeur jah, daß die Besuchstasche grün gefüttert war, wie die der Er. morbeten. Der junge Mann erzählte, er tomme aus Süddeutsch land, sei von feinen Eltern weggejagt, dürfe nicht wieder nach Haufe und treibe fich seit drei Tagen in Berlin   umher. Er sprach füd. deutsche Mundart. Eine Kette dieser Art besaß die Er mordete ebenfalls, wie wir schon mitteilten. Der junge Mann, der, als der Chauffeur den Ankauf ablehnte, nach dem Birkus Busch zuging, um, mie er sagte, dort den Verkauf zu versuchen, trug nun aber einen pfefferundfalzfarbenen Baletot. Möglich wäre nun, daß der Mörder diesen gegen einen dunklen eingetauscht hat, um sich nicht zu verraten. Leider war dem Chauffeur das Verbrechen auf dem Arnswalder Blaz noch nicht bekannt. Der junge Mann ist etwa 23 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß und hatte Schmille" auf der linten Backe. Am Tatort wurde unter anderm ein sieben Zentimeter langer grüner Kopierstift der Marke Jupiter", ber dem Mörder gehören muß, gefunden. Er ist mit einer Maschine angepißt und hat eine blanke vernickelte Hülſe, die am Ende nicht pig, wie gewöhnlich, fondern rund, etwa wie eine Granate, ausläuft.

ipiß,

Wegen einer Zigarre.

Ein Bestechungsprozeß.

Eine schwere Anklage hatte sich der Bolizeiaffistent B. zugezogen, weil er eine Bigarre und ein bis zwei Marfscheine für eine dienst liche Angelegenheit angenommen hatte. B. war bei der Ausländer stelle des Polizeiamts Mitte an: Moltenmarkt tätig und hatte sich bewegen laffen, einigen Russen, dem Oberft D. Ploen und den. Oberst Voigt, aus Gefälligkeit Aufenthaltsgenehmigungen für Auslander   auszufertigen, obwohl die Betreffenden sich nicht persönlich der Polizei vorgestellt hatten, und von Ploen als Mittelsperson aufgetreten war. Dieser beschäftigte sich gewerbsmäßig mit der artigen Vermittlungen für seine Landeleute. In der Zeit der In flation, als die Devisenrazzien auf den Straßen an der Tagesord: nung waren. tan: en die Ausländer mit einem Baß allein niat durch und waren nun bemüht, schleunigft auch eine Aufenthaltsbewilligung zu erhalten. v. Ploen   war durch diese Tätigkeit bei dem Polizeiami Mitte eine bekannte Persönlichkeit geworden und hatte es verstanden, sich mit dem angeklagten Bolizeibeamten gutzustellen. Seiner lever redungskunst gelang es, B. zu der Ausfertigung zu veranlaffen, ohne daß er prüfte, ob die Bewerber auch in dem zuständigen Bezirk auf einem Bolizeirevier angemeldet waren. Nachbem er einmal zuge ftimmt hatte, war er gezwungen, es auch in anderen Fällen zu wiederholen. Auch der berüchtigte Paßfälscher Graf v. Bien towsti, der vom Gericht bereits zu schweren Zuchthausstrafen verurteilt worden ist, soll dort in derselben Weise Aufenthaltsb wilt gungen durchgesetzt haben. B. hat hierfür nichts weiter erhalten als eine Bigarre und einige Mart. Da das aber zur Auf­deckung tam, jo hatte es zur Folge, daß gegen ihn Anflage wegen falscher Beurkundung und Besteung und gegen v. Ploen   und Boigt wegen Anstiftung bzw. Beihilfe erhoben wurde, ein Vergehen, für das das Gesez nur 3uchthausstrafe vorsieht. Wie der Angeklagte angibt, hatte v. Bloen sich gerühmt, daß er mit Regierungsrat Baitels vom Fremdenamt befreundet sei und daß dieser ihm andernjalls Hilfe leisten würde. Bugunsten des Angeklagten ergaben die von den Rechtsanwälten Wilheim Liebknecht und Dr. Krause geführten Beweise, daß in den Beurkundungen nimt erwährt worden sei, daß die Eingetragenen fich persönlich dem Polizeiamt vorgestellt hatten. Das Gericht sprad) darum die Angeklagten von der Anflage der falfchen Beurkundung und der Anstiftung dazu frei und verurteilte B. lediglich wegen Be stehung durch die Annahme von Bigarren und Kleingeldbeträgen, tie ihm aber erst nachträglich für feine Bemühungen gegeben worden waren, zu hundert Mart Geldstrafe.

Das Rundfunkprogramm. Dienstag, den 27. Januar. Dienstag, den 27. Januar.

Anßer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr abends. Mozart- Geburtstagsfeier( Berliner   Funk­kapelle) 6.40 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungskurse) Literatur und Kunst Prof. Colson: Französische  Literaturgeschichte( in französischer Sprache). 7.15 Uhr abends: Einführung zum Sendespiel. 7.30 Uhr abends: Sendespielbühne Abteilung Oper Leitung: Cornelis Bronsgeest   VIII Veran­staltung Tannhäuser oder Der Sängerkrieg auf der Wartburg. Romantische Oper von Richard Wagner  . Für den Rundfunk ein­gerichtet von Cornelis Bronsgeest  . Dirigent Selmar Meyrowitz  . Hermann. Landgraf von Thüringen  : Hermann Horner  : Tann­ häuser   Paul Stieber- Walther Wolfram von Eschenbach  : Cornelis Bronsgeest  . Walther von der Vogelweide  : Waldemar Henke Biterolf Alfred Borchardt: Heinrich der Schreiber Emil Schulze. Reinmar von Zweter   Artur Neudahm: Elisabeth. Nichte des Markgrafen Lillan van Granfeldt: Venus: Emmy von Stetten. ein junger Hirt: Charlotte Lindemann: Edelfrauen. Ritter. Sänger und Pilger. Chor und Orchester von der Großen Volksoper. Die Handlung spielt in Thüringen  . auf der Wartburg  , im Anfang des 18. Jahrhunderts. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten,

Theaterdienst.

Griebel, ein breitschultriger fräftiger Mensch. leistete fast gar teinen Widerstand, ergab sich in sein Geschid und ging ruhig mit nach dem Polizeipräsidium. Hier legte er den Kommissaren bald ein Geständnis ab und schilderte seine Tat mit zynischer Roheit. Wie er sagte, habe er seine Geliebte ge­tötet, weil sie ihn schifaniert habe. Am Donnerstag sei es zu hef­tigen Auftritten gekommen, weil er mit anderen Mädchen verkehrte. Als dann später die Frau von einem Ausgange zurückkehrte, be­schimpfte sie ihn. Das habe ihn empört. In ihrer Wut habe Frau 3muda ein Beil ergriffen, um auf ihn einzuschlagen. Als das Beil vom Stiel geflogen war. habe sie zu einer Schere gegriffen. Jezt habe er ein anderes Beil von der Küchenwand genommen und ihr damit einen Schlag verfeßt. Sie sei zusammengebrochen, habe sich aber wieder aufgerafft, nach dem zweiten Schlag fei ſie aufs Bett gefallen, habe sich aber wiederum aufgerichtet. Detzt habe er noch mehrmals zugeschlagen, bis sie zwischen Belt und Fenster hingefallen fei. Als jie immer noch röchelte, habe er mit den Worten: Du Mas, bist du noch nicht tot," das Handtuch genommen, es zusammengedreht und ihr fest um den Hals gelegt. Dann sei er davongegangen. Geraubt habe er nichts. Mit unglaublicher Roheit erklärte der Mörder zum Schluß, er würde es noch ein­mal so machen, wenn sie noch lebte. Die gestern vor­genommene Obduktion ergab, daß der Tod durch die wuchtigen Schläge in Verbindung mit der Erdroffelung durch das Handtuch eingetreten ist.

-WO

Das Opfer eines Autounfalles wurde der Arbeiter Karl Rifolai aus der Koburger Straße 6 zu Schöneberg  . Als er an der Ede der Potsdamer und Großgörschenstraße um 12 Uhr den Fabr damm überschreiten wollte, fam ein Kraitwagen in übermäßig schneller Gangart daher gerast. Nikolai fonnte nicht mehr aus­weichen, geriet unter die Räder und wurde noch mehrere hundert Meter weit mitgeichleift. Der Wagenführer jagte weiter und ver schwand. Eine Streife der Schußpolizei des 31. Reviers brachte den Verunglückten aur Rettungsstelle. Der Arzt stellte schwere innere Verlegungen fest und ließ den Mann schleunigst nach dem Auguste Bittoria Strantenbaule bringen. Hier liegt er noch ver­nehmungsunfähig danieder. Revierbeamte ermittelten, daß der Unglückswagen bie Erfennungsnummer A. I. 7686 trägt. Sein Führer ist der Chauffeur Karl aftebrand aus wil­mersdorf. Er wird von der Kriminalpolizei gesucht.

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Milch- und Mofferelausstellung. Vom 28. Februar bis 8. Märg findet in der neu erbauten Fleifengrosballe, Lands. berger Allee 116/17, eine große fadmittidaftliche Ausstellung für das gesamte Molfereiwefen und die milchwirtschaftlichen Betriebe, Säuglingshygiene und Kinder­pflege statt. Oberbürgermeister Dr. Böß hat das Protektorat übernommen. Außer den Interessentenverbänden haben zahlreiche städtische und staatliche Behörden, wie die Landwirtschaftslammern für Berlin   und Brandenburg  , das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, das Hauptgesundheitsamt und Ernährungsamt der Stadt Berlin  , ihre Beteiligung zugesagt.

Billige Fischfage! Heute, Dienstag, den 27, und Mittwoch, den 28. Januar, tommt zum Verkauf frischer Oftiee­Dorich pro fund 20 F. Die Verlaufsstellen find durch Blatate fenntlich gemacht und befinden sich in den Ladengeschäften, auf den Wochenmärkten und in den Markhallen.

Die Gesangsgemeinschaft Rosebery d'Urguto, M. d. D.A.-S.-B., veranstaltet am 7. ebruar, abends 7%, Uhr, in der Stadthalle, Klosterftraße, eine Abend­feier revolutionärer und proletarischer Runit. Mitwirkende find u. a. Dr. Rudolf Blümner  , radikale und neue Dichtungen. Alfons Meller, beitergefänge. Herwarth Walden   spricht über den Sinn der neuen Runit". Ausstellung neuer radikaler Kunst aus der Kunstausstellung Der Eintritt einscht. Steuer 60 Pf. Stuim".

Eine öffentliche Mieterversammlung für den Bezir! Friedr chshain findet am Dienstag abend 7, Uhr im Andreas- Stafino, Andreasstraße 3, statt. Referent: Genosse Einst Ruben

Erdstöke in Südböhmen  .

Prag  , 26. Januar.  ( WTB.) Der Berichterstatter des Staat lichen Institut für Geophyfit, Stefel, teilt mit, daß in Konov ( Bezirt Neubaus) am 20. d. M. Erberschütterungen beobachtet wurden, die sich täglich wiederbolen. Vom 20. auf den 21, wurden 16 Erstöße, am 23. fieben und in der Nacht vom 23. auf den 24. fünf, darunter ein stärferer, bei dem sich auch die Bilder an den Wänden bewegten, gezählt. Die Bevölkerung der Gemeinde und der Umgebung ist durch die ständige Wiederholung der Erd­ftöße jehr beunruhigt.

Geschäftliche Mitteilungen.

Die größten einde der Menschheit sind die Erreger der Infektionstrant. heiten die Bazillen und Rotten. Ein wirtfamer Schuß gegen diefe ohne Mikroftop unsichtbaren Bebewesen ist eine qute, reichliche Ernährung, die ge nügend Fett enthält. Denn ein gefunder, richtig ernährter Rörper bietet den Krankheitserregern teine Angriffsmöglidifeiten In der Feinfoftmargarine

Schwan im Blauband" wird 3hnen das für die Ernährung unentbehrliche Wet: in idealer Norm au einem erstaunlich billigen Breis geboten. Es liegt im Intere ber vielgeplanten Saustran, fich davon zu über. eugen dak e Zeit, Geld und Arbeit( part und dabei den Mittagstisch ver heiern und abwechiffunasreicher aeftalten sann. menn fie fich der neuen Anorr­7 Sorten Blumentohl, Guppenwurst bedient. Eine Rnort- Suppenwurit Grünfern. Krebs, Chienfdwana. Bila. Spargel, Tomaten ergibt nur mit Bailer aufgetocht 6 Teller fräftige. wohlichmedende Eappe, wie man file deller im Hausbalt nicht herstellen fann. Ein neuer Detektor. Bei den allgemein gebräuchlichen Kristall- Deteltoren if befanntlich das Einstellen und Euden recht läftig. Dies fällt bei dem unter der Bezeichnung Sprechlapfel von der Imperator Metallwarenfabrit ... hergestellten Apparat fort. Siehe das Inserat in der heutigen Ausgabe.