Die Dauerreiniger.
Aus dem kommunistischen Sumpf. Bochum , 26. Januar. ( Eigener Drahthericht.) Die Reini. gung der KPD. des Ruhrgebiets segt sich auf der ganzen Linie fort In Bochum tagte am Donnerstag eine Bezirkskonferenz der APD., die fich ausschließlich mit inneren Parteiangelegenheiten be faßte. Von einzelnen Funktionären murde berichtet, daß die Bpl fchemisierung der Partei im Bezirk große Fortschritte gemacht hat. Trozdem war die Zahl der Trogliften im Ruhrgebiet fo groß, daß seit einiger Zeit zmei Gruppen bestehen, eine rechte und eine linfe, die sich gegenseitig befehden. Die Konferenz beschloß, die alte Bezirksleitung abzusagen" und eine neue Bezirksleitung zu wählen. Angenommen wurde ferner eine Entschließung gegen den Troffiismus. Mit Genugtuung wird festgestellt, daß die russischen Bruderparteien die neuesten Borstöße der Troßfiften gegen den bolschemistischen Geist und den Leninismus mit größter Energie zurüdgewiesen haben. Die Bezirkslanferenz verlangt, daß der Kampf gegen den Trogtiismus mit der gleichen Energie geführt wird, und zmar gegen die großen wie die fleinen Brandler und Thalheimer, gleichgültig, melche Funktionen fie befleiden. Die Bezirkskonferens nerlangt schließlich von der neuen Bezirksleitung des Ruhrgebiets, daß sie energisch und unerbittlich den Kampf gegen alle opportunistisch- trogfiiftischen Zendenzen führt. Aus Bochum wird uns meiter geschrieben:
Tolle Zustände müssen in der rheinisch- westfälischen KPD. herr fchen. Die Führer bezichtigen fich gegenseitig der Unterschla gung, bes Betruges, ber Infähigkeit und der Ber. fommenheit. Die sozialdemokratische Breffe hat seit längerer Zeit verschiedentlich zuschriften aus fommunistischen Kreisen peröffentlicht, die sich mit den Bezirksvertretern der KPD. des rheinisch, westfälischen Industriegebietes befaßten. So wurden von dem Spitzenkandidaten der Kommunisten in Westfalen , Schüt. gefagt, daß er sich nur noch durch Lüge und Betrug zu halten vermöge, und daß er alle Eigenschaften des Lumpenproletariats befize. Herr Schütz hat diese Beschuldigungen hingenommen, ohne fich zu
mehren.
Jetzt wird eine neue Anflagefchrift des fommunistischen Partei angestellten Graul in Effen bekannt, in der gesagt wird, daß man Graul bei dem„ Rausschmiß aus der Partei verboten habe, über die gesamten Schweinereien" der führenden Personen zu reden. Graul sagt, daß er zu der Bezirksleitung der KPD. jedes Bertrauen verloren habe und seine letzte Hoffnung auf einen Untersuchungs. ausschuß sezze, der von den Funktionären gewählt worden sei, um die persönlichen Schweinereien aus der Welt zu schaffen. Graul behauptet in seiner Schrift an die Funktionäre, daß der fommunistische Reichstagsabgeordnete Artur Rönig einen Kriegs. beschädigten, und zwar das fommunistische Parteimitglied Flor mann um eine Ladeneinrichtung beschwindelt habe. Die Bartel bezirksleitung habe dafür 1500 M. zahlen müssen, wohin aber das Geld gekommen fel, wiffe man nicht, da Flormann nichts erhalten habe. Weitere schwere Vorwürfe erhebt Grauf gegen die Bezirks. leitung, die Herren Eichler und Roll mig, welch letterer Land. tagsabgeordneter ift. Empfangene Gelder feien nicht ab. geliefert worden. Die Buchführung fei beispiellos miferabel Quittungen feien überhaupt nicht vorhanden. Von einem illegalen Bureau jeien Gelder ausgezahlt und von Eichler unterschlagen morden. Während des Etreifs im Mai vergangenen Jahres habe man Der Bezirksleitung 12 000 Frant zur Unterſtügung der Bergarbeiter überwiesen, aber fein Pfennig fei für diese 3mede vermendet morden. Die Funktionäre sollten Auskunft verlangen, wo bas viele Geld geblieben fei.
Ueber die Qualitäten des früheren fommunistischen Gemert fayaftssekretärs Bagner heißt es in dem Bericht von Grant, baß er Unsummen unterschlagen und mit Broftituierten, die auf bas Bureau tamen, um sich Gelb zu holen, durchgebracht habe. Bagner habe auch diesen Mädchen Uhren und Schmudfachen entmenbet s man thn endlich abfägte, gab ihm pie Bezirksleitung noch 70 m., damit er nach Mannheim fahre, um bort eine neue Stellung zu erhalten. Echließlich sagt Graul, es sei merkwürdig, daß gegen den Reichstagsabgeordneten Schüß nichts Süt nichts unternommen worden sei, trotzdem doch die Borwürfe zuträfen und die Angriffe berechtigt gewesen feien, welche die fozialdemokratische Presse gegen den Spitzenkandidaten erhoben habe. Die Anflagefchrift des Graul beleuchtet einen stinkenden Sumpf furchtbarer Korruption.
Manöver der„ Internationalen Roten Hilfe ". Autwort der Sozialistischen Internationale an die Kommunisten.
Bir entnehmen dem schriftlichen Bericht, den das Sefreta. riat ber Sozialistischen Arbeiterinternationale der Erefutiofißung der SAJ. in Brüssel vorgelegt hat, und der von der Erefutive einstimmig gutgeheißen wurde, folgende
Stelle:
Die Internationale Rote Hilfe hat zu Agitationszmeden bei ben deutschen Reichstagswahlen einen offenen Brief ver. öffentlicht und von der SAJ. eine Beantwortung gefordert. Eine folche Antwort erschien bei dem Charakter dieser Beröffentlichung überflüffig. In Ländern, wo Parteien, die der S3 angeschloffen find, als Regierung die Berantwortung tragen, wie in Schweden und Dänemart, gibt es feine fommunistischen Gefangenen. Daß aber eine topitalistische Regierung sich zu Tauschgeschäften herbeilassen werde, wie dies Horthy - Ungarn getan, würde bedingen, daß von dort für sie wertvolle Austauschgefangene vorhanden seien. Es ist also der Gedanke dieses Austausches schon vom prattischen Ge fichtspunkt tein mögliches Objett einer sozialistischen Inter. Dention. Aber abgesehen davon ist die ganze Argumentation der Roten Hülfe" auf einer lügenhaften Borauslegung auf gebaut. Bei der Konferenz der brei Erefutiven im April 1922 in Berlin hat sich die tommunistische Erefutive geweigert, folgenden Baffus in die gemeinsame Deflaration aufzunehmen:
Die Konferenz erflärt, daß es die Pflicht aller proletarischen Parteien ist, sich in ihrem Lande für die sofortige Befreiung aller politischen Gefangenen mit aller Energie einzusehen, insbesondere jener, die sich noch aus der Zeit des offenen Bürgerkrieges in Untersuchungs- oder Strafhaft befinden."
Die Delegation der Kommunistischen Internationale erflärte, biefem Baffus nicht zustimmen zu können. Um die Konferenz nicht überhaupt scheitern zu lassen, saben sich die Bertreter der beiden fozialistischen Erefutiven gezwungen, auf die Aufnahine dieses Baffus zu verzichten, mas fie in einer Ertlärung zu Protokoll gaben. Benn Die„ Rote Hilfe" in dieser Angelegenheit einen Schritt weiterfommen will, dann möge sie erst bei der Rommunistischen Internationale bemirten, baß diese ihren Standpunkt revidiere und es ermögliche, baß auch in Rußland für die Befreiung der Gefangenen in eben solcher Weise gemirft werden fönne wie in anderen Bändern.
Die. Untwort der franzöfifchen Delegation auf die Anfragen der beutschen Handelspertragsdelegation vom legten Freitag wurde am Montagabend furz por 7 1hr überreicht. Die beuffchen Bertreter haben fich fofort mit dem Gehreiben, pas fünf Schreibmaschinenseiten füllt, befaßt
Gestern, heute und morgen.
Gestern abend Boris Godunom", heute abend Don Juan . Dann ist Schluß mit der Großen Bolksoper. Morgen zieht schon bie Operette in das Theater des Westens ein. Wir haben ja noch gar nicht genug Operetten, in Theater und auch sonstwo. Gestern abend Boris Godunow". Frostig mehte es durch den hohen Raum, in den die Zuschauer im dritten Rang wie von der Höhe einer Berliner Mietstajerne in die Tiefe schauen. Als dann die spärliche Beleuchtung ganz ausgeschaltet wurde, begann aus pain Orchefter und überspringend zur Bühne ein anderes zu leuchten: Rußland , bas große Unbegreifliche. Das Elawische, Mufit, Gesang, Bühnenbilder, Kostüme, alles ein Leuchten in fatter Farbenpracht. Fremd oft unserem Ohr. unserem Auge, und fängt doch schließlich alle unsere Sinne. Und dieses überwältigende Zusammenflingen theatralisch- musikalischer Kräfte mor.... Jst schon vorüber. und soll nicht mehr sein? Diese Unsumme potenzierter geistiger Kräfte foll von gestern zu heute in nichts zerflattern! Daran foll cuch nichts ändern, daß das hingeriffene Bublifum den Raum nicht verlassen mollte, daß es die Sänger und den Kapellmeister wohl an die fünfzehnmal vor die Gardine jubelte. Nur den Chor fah nan nicht, diese wadere Schar, die das Bolt verförpert, hier mie überall, die bis zuletzt ausgeharrt hat und von denen nun nic mand weiß, mas aus ihm werden wird. Denn gestern abend der Ruffe Moufsorgsfy, heute der Deutsche Mozart und morgen bie Operette. Morgen Mumenschanz und Mastenball. Morgen Shimmy. Fog und Jazzband. Aber wie lange noch?
B
für sich und feine Geliebte. Unter dem Namen Kellen und Frau Luison Kellen entfam das Paar mit diesen Bässen, die ihm 2000 Gulden tofteten, nach Haag in Holland . Da beide aber fehr luxurios lebten, schrumpften die Mitel bald zusammen und dauerte nicht lange, da faß das Paar ohne Geld in seiner schönen Wohnung. Kopp versuchte jezt Anleihen bei seinen Freunden Einige gelangen auch, andere schlugen fehl 3u dem gleichen 3mede unternahm er auch Reisen nach London . Nach der Rückkehr von einer solchen Reise wurde er von einem deutschen Kriminalbeamten verhaftet. Die ganze loftbare Bahnungseinrichtung wurde für das Landesfinanzamt und die Reichsmonopolverwaltung sichergestellt, ebenjo verschiedene Lurustoffer und auch die kantropjchen Depots Werte ist ein erheblicher Teil des Schabens des Finanzamts und der bei der Rotterdamschen Banfvereeniging. Durch alle sichergestellten Monopolverwaltung gedeckt.
Aus der Jrrenanstalt vor das Schwurgericht.
Der Mord an der Hausbesitzerin Cuise Beliz Nach vier Jahren wurde heute der zweite Täter an dem Morue, dem die Haus befizerin Quise Belig am Kottbuser Danun im Jahre 1921 zum Opfer fiel, dem Schmurgericht in der Person des Kaufmanns Lubmig Limbacher vorgeführt, nachdem der andere mittäter, der Kaufmann Brad bereits vor zwei Jahren wegen Totfchlages zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war.
Gegen Limbacher tonnte damals nicht verhandelt werden, da er nach der Tat in Geistestranfheit verfallen war. Er ist nun aber aus der Jrrenanstalt als geheilt entlassen worden und hat sich nach träglich wegen der Bluttat zu verantworten. Die Rolle zwischen den beiden Tätern ist unterdessen nertauscht worden, da Brad aus dem Buchthaus nach Dalldorf als geistestrant überführt worden ist. Die Tatumftande waren, turz zusammengefaßt, folgende: Die beiden Täter, die beschäftigungslos waren, hatten durch ein heirats. inferat die Bekanntschaft der Mitme Beliz, einer wohlhabenden Hausbefizerin, gemacht. Der eine von ihnen hatte sich ihr als Heiratstandidat genähert und zu einer Einladung zum Kaffee feinen Freund mitgebracht. Beide hatten jedoch bereits den Plan einer Bedas klavier zu leben und ihren Gästen die„ Mondschein. raubung vorher ausgehedt. Die Witwe wurde genötigt, sich an fonate" porzuspielen. Dabei wurde sie hinterrüds niedergeschlagen und dann beraubt. Der Angeflagte Limbacher erklärte in der heutigen Verhandlung, daß er sich auf nichts befinnen fönne und gab auch auf alle Fragen unflare Antworten. Da er so undeutlich sprach, daß er nicht zu verstehen war, mußte er vor den Richtertisch treten, mozu er aber erst nach längeren Bemühungen des Vorsitzenden u veranlassen war, da er erklärte, daß er sich fürchte.
Zu dem Mädchenmord auf dem Urnswalder Platz wird m.t. Berson noch nicht festgestellt ist. Gestern wurden bis in den späten geteilt, daß der Täter noch nicht ergriffen, auch feine Abend him in noch mehrere Zeugen vernommen. Ihre Bekundungen lieferten aber auch noch feinen bestimmten Anhalt. An den Säulen ist heute der Anschlag mit der Bekanntmachung des Berbrechens und der Ausschreibung der 1000 m. Belohnung erschienen.
Achtung, Naturfreunde! Die im heutigen Arbeitersport" unter dem Namen Touristenverein Die Naturfreunde", Ortsgruppe Berlin , e. B., für Mittwoch einberufene Funt. tionärligung in ber Gipsstraße ist von früheren Funktio nären, bie der Organisation jeht nicht mehr verantwortlich sind, fest. gefekt worden und hat mit dem Touristenverein„ Die Naturfreunde" ( 3entrale Wien ) nichts zu tum Naturfreunde meiden biefe Brivatveranstaltung!
Die Jugendherbergswoche 1925 ist in der Zeit vom 3. bis 10. Mai d. 3. geplant. Thr Ziel ist, mindestens zehn neue muster. gültige Serbergen in der Mart Brandenburg für die wandernde Jugend zu schaffen. Die Vorbereitungen für Bümersdorf erfolgen durch den Drisausschuß für Leibesübungen und Jugendpflege, Hude
In einer Konferenz der sozialdemokratischen Stadt. und Bezirksverordneten, der Magistrats- und Be 8irtsamtsmitglieder und der anderen im fommunalen Genoffe Reimann über„ Die Parteien im Rathause". Dienst tätigen Genoffen sprach am Montagabend Stadtverordneter Beneffe Reimann gab zunächst einen Ueberblid über die Zusammenfegung der Stadtverordnetenversammlung nor und nach der Schaffung der Einheitsgemeinde Groß- Berlin. Die Wahl m Jahre 1921 ergab eine bürgerliche Mehrheit von 5 Stimmen, denen aber nach dem jetzigen Stand der Entwicklung, den die Kommunisten genommen haben, die Stimmen dieser Auch- Arbeiterpartei hinzugezähit werden müssen. In allen Angelegenheiten, die für die Sozialdemo fratische Partei von grundsätzlicher Bedeutung sind, vereinigte sich auch im Rathaus die Partei ganz rechts mit der ganz lints, wobei Sozialdemokraten ärgern und ihr Anfchen herabfeßen kann. Nach der für die KPD. nur immer der Gedande ausschlaggebend ist, was die Vereinigung der sozialdemokratischen Parteen fuchte unsere Fraftion in der Stadtverordnetenversammlung eine tragfähige Mehrheit zu fchaffen, mit der eine für die Bevölkerung erfprießliche Kommunale positif getrieben werden fonnte. Alle Bemühungen scheiterten; die 3eiten Birchow, eines Mommsen und angerhans find für den Berliner Kommunal. fifinn vorbei. Die Arbeit des Magistrats, der anfänglich noch eine fozialdemokratische Mehrheit hatte, wurden von der bürger tam bald die Bos Don Berlin Bewegung, die von den lichen Mehrheit natürlich nach Kräften erschwert und fabotiert. Dazu bürgerlichen Barte en geschürt und genährt wurde. Die Bolitit aller Bürgerlichen war in allen Fragen, besonders aber in ben Schul- und Steuerfragen, ziemlich einheitlich: fie hatte nicht das wohl des ganzen im Auge, sondern verfolgte, wie bei der Wirtschaftspartei, das Interesse einzelner, zum Teil fehr fleiner Bevölkerungsgruppen. Bei den Steuerangelegenheiten sind beispiels weife zwischen der Deutschen Boltspartei und den Deutschnationalen nur Nuancen erkennbar. Dem Abban des Stadtschulrats Bauljen Stimmien die Demokraten hauptsächlich deshalb zu, weil die ehrgeizigardstraße 4. gen Wünsche ihrer Führer nicht befriedigt wurden. Trennt uns aud Don dem Zentrum eine Weltanschauung in ben Schulfragen, fo ist mit ihm bo in Tarif- und Arbeiterfragen und auf bem Gebiete bes Steuermefens eine leidliche Bujomamenarbeit möglich. Der Haß der Bürgerligen gegen die städtischen Berte ift grob; wäre es nach ihrem Munkhe gegangen, hätte man in der Inflation die Kommunalbetriebe an das Privatfapital nerfchenft Durch die zielbewußte Arbeit der fozialdemokratifden Frattion find aber die Werte der Stadt erhalten geblieben und haben ihren Ausbau gefunden. Reimann Bam zu dem Grgebnis, daß die Arbeit unferer Fraktion von der Berantwort fichkeit den arbeitenden Muffen gegenüber getragen war. Spätere, ruhigere Betten werden erft eine vollkommene Würdigung zulaffen. Der zweite Referent des Abends, Bezirksbürgermeister Genoffe Rohl Ropenid, sprach über das Zusammenarbei en des Magistrats ben Bezirksparlamenten. Der Rebner zeigte an der Hand reid und der Stadtverordnetenverfammlung mit ben Bezirtsämtern und haltigen Materials die Stevierigkeiten, die dem Maniftrat aus ber neuen Materie heraus, dann aber auch durch den Widerstand der anderen Barteien erwudhjen. Die unfruchtbare Arbeit während der Inflation, die Umorganisation der Gemeinmejen bei der Shaffung Don Groß- Berlin und der ganze Steinfram der laufenden Arbeiten feien aber doch ein Beweis dafür, daß viel und in ehrlicher Absicht gearbeitet worden ist. Genoffe Rohl forderte mehr Freiheit für das fommunale geben in den Bezirten und ame gebührende Rüdfichtnahme auf die Ggenheiten der verschiebenen Berwaltungen. Ein enges 3ufammenwirfen der sozialdemokratischen fid im Sinne der Referate Rommunalpolitifer fei dringend erforderlich. Die Ausfprache bewegte Das tommunalpolitise Setretariat der Partei wird auch in Zukunft, einem alten Muniche der Fraktionen folgend, die notwendigen Arbeiten für eine gedeihliche Zusammenarbeit erledigen.
Ein angenehmes Lokal.
In dem den meisten onderern wohlbefannten Gasthof Sum alten Finfenbrug" in Briejelang Forst bei Spandau , der betann ten alten Bosthaltestelle von 1777, fehrten, wie uns berichtet wird, am Sonntagmorgen, den 18. Januar, eine Anzahl Kameraden bes Reichsbanners Schwarz Rot- Gold zu einem Morgenimbiß ein. mei junge Leute, anfheinend die Söhne des Gasthofbefizers, waren fo tatilos, mit ihren Stahlhelmabzeichen nebst 2 bis 3 Bentimeter großen Hafentrentzen an der Brust in den Räumen des Lokals umberzuftolzieren. Als die Reichsbannerleute furz darauf das Lotal verließen, rief ihnen aus den Wohnräumen des Gasthofs ein 40 bis 50jähriger Mann ein Schmähwort auf die Reichsfarben nach. nach. Eine Feststellung dieses Schimpfboldes fonnte leider nicht erfolgen, ha er sich anscheinend in das nächstliegende Mauseloch vertrochen hatte.
Spritschieber Kopp auf der Flucht.
Fürsorgestelle für Geschlechtstrante. Anfang Kebruar b. R. mird bpm Begirisami 2itenberg in ten poliklinischen Räumen des Lichten. berger& rantenhauses in der Hubertusstraße eine Unterfuchungs. und Beratungstelle für Beidlemtstrante eröffnet. Unter fudung und Beratung für ranen an jedem Montag von 7 bis & Uhr abends durch eine Fachärztin, für Männer an jedem Mitts mod opn 7 bis 8 Ubr abents durch einen Facharzt. Eriter Unteriuchungs. tag für Frauen: Montag, ben 2 Februar cr., für Männer: Mitt mo, ben 4. februar er. Die literfuchung und Beratung erfolgt toftenlos! Niemand braucht seinen Ramen anzugeben!
Berichte beichäftigen fich täglich mit Schwara börern im Gefängnis für die Rundfunkschwarzhörer. Die Münchener und fun. Die Irteile lauten auf 5 bis 10 Tage Ge fängnis beat. 50 bis 100 Mart Geldstrafe.
Todesurteil gegen einen Polizeiwachtmeister. Das Schmur gericht Münster verurteilte nach dreitägiger Berhandlung den Bolizenwachtmeister Briste wegen Mordes zum Tode. Begen Berleitung zum Mincid wurde er außerdem mit 2 Jahren Buchthaus bestraft. Briste leugnete auch nach dem Urteilspruch feine Schuld.
Parteinachrichten
Einsendungen für diese Stubrif find Berlis BB. 68, Lindenstraße 8.
für Groß- Berlin
ftets an das Bezirkssekretariat, 2. Sol, 2 rev. redets. au richten.
4. Rreis Prenzlaner Berg. Durd) bis Rumbgebung im Eportpalaft finbet ber Rurfus bes Gen. Ragenstein über Grunbfragen bez politi" eine Bodje fpäter fratt 13. Abt. Treffuntt zur Rundgebung 6 Uhr abends
Die hier aufgeführten Mitgliederversammlungen finden nicht, wie irr. tümlich in der heulls en Mor ennummer angegeben, am Conners tag, font ern
Mittwoch, den 29. Januar, ffatt.
14. Bot. Mittwoch abend 8 Uhr Mitgliederversammlung. Schule Buttbufer Str.&. Thema Dir Rechtsturs", Referent Gen Bengich.
33. Abt. Die morgen Mittwoch ftattfindende Mitgl ederversammlung wird in ber Schule, Hohenlohefte, 10, abgehalten Bortrag über Gostalismus als Rultur fattor. Steferent Gen Theel Die Bezirtsführer rechnen mit den Raffier ern ab. Büchertreismitelebsorte mitbringen!
39. bt. 7 Uhr Suriftifce Spredftunde Sindenftr. 8, Bortrag bes Gen. Schröter. Die Funtionare bringen inre alien Functionariar en sum umtausch degen die nenen Rar en mit.
42. 96t. 7% Uhr Bildersale, Bliderit. 61. Die politische Sage." Ref.: Gen. Dr. Lohmann.
43. bt. 7 Uhr in Raabes Fetalen, Fichieftr. 29. Bortrag bar Genoffi 9. Gener über Die politische Sage".
44. pt., 84. Stadtbezirk: 7 Uhr bei Räns, Raunonftr. 69, Rahlabenb. 47. bt. 71 Uhr Wuntlionärfonferens bei Max Rrause, Mariannennlag 22. Ausgabe der neuen Funktionärauswelle. Die Besirbtsführer bringen thre Mitgliederlisten mit. Reiner barf fehlen. Charlottenburg . 51. bt. 735 Uhr bei Schellbach, Rönigin- Elifabeth- Str. 6, ..Sozialistische Erziehung des einzelnen und der Gemeinschaft. Refe rent: Cen. Dr. Kurt Löwenstein . Cingeführte Gäfte find willfommen. 53. 26 7 Uhr im Reifenfaat ber Gemeindefdule Raiferin- Augusta. Allee( Cingana gegenüber Biebeftrake). Thema: Die Politik der Bartei in ben tommenben innerpolitischen Rämpfen." Ref.: Gen. A. Richter, 9. 6. 2. 54. 6. 7% Uhr im Sofal Rum Birnbaum", Galvani ftrage 13. Bontrag hes Gen. Brauer: Der neue Rurs im Reiche. 53. bt. 7 1hr Rahlabend. Gruppe 8 bei Enert, Balftr. 90, Gruppe 9 bei Reimer, Wilmersdorfer Str 21, Gruppe 10 bei Bohne, Schloßftr. 45. 56, 961. 7% Uhr in ber Gemeindeschule Beftalossiftraße, große öffentliche Berfammlung. Referent Gen. Dr. Serk, M. b. 9. Thema: ie foll bie Aufwertung erfolgen?"+57. 216. 7% Uhr bei Thunad, Bieland. ftraße 4. Bortrag des Genoffen Rietisch über die Die politische Lage". 81. Abt. Friebenan 7 Uhr im Gesellschaftsalmmer des Friedenauer Rats fellers am Souterplak. Bortrag des Genoffen Rünftler. 83. pt. Binderfelbe. Pünktlich 8 Uhr Lichterfelbers Feftfäle, Rehlendorfer Strake 5.
Zu der Flucht und Verhaftung des angeblichen Dr. Franz opp erfahren wir noch einige bemerkenswerte Einzelheiten. Als die großen Spritfchiebungen in Neukölln vom Finanzamt und der Reichsmonopolvermaltung aufgedeckt wurden und die Kriminalpolizei eingriff, war der Kaufmann Franz Kopp, von dem die ganzen Schiebungen ausgegangen zu sein scheinen, an über alle Berge. Er war aus seiner Wohnung in der Lands. buter Str. 16 perschwunden und hatte seine Freundin, eine FilmIchauspielerin Luise R., mitgenommen. Es wurde ermittelt, daß ber Flüchtige fein Bermögen unter Decadreffen bei Ban fen im Gubener Bezirt untergebracht hatte. Seine Gut haben wurden dort gesperrt und beschlagnahmt. Für die Flucht aber hatte sich Kopp mit reichlichen Mitteln persehen. Nach längeren Irrfahrten durch das Deutsche Reich landete das Baur in Köln am 78. bt. Die Beerdigung der Genoffin Sertha Sanurbuidh, bie am 24. b. Rhein und liek fich hier zunächst nieder, immer berauf bedacht, fiber geftorben ift, findet am Mittwoch, ben 28. m nadm. 3 Uhr, auf bem 2. Gemeinde bie Grenze zu tommen. In Köln besorgte fich Ropp falsche Bäffertebbot Blante Sölle, Cybtfir., statt. Um Teilnahme mirb gebeten.