Deutsch - amerikanische Annäherung.
Reden von Houghton und Maltan.
Im American Luncheon Club fand gestern zu Ehren des früheren Staatssekretärs v. Maltz an, der sich Ende Februar als deutscher Botschafter nach Washington begibt, eine Abschiedsfeier statt, auf der der amerikanische Botschafter oughton, der gleich falls in den nächsten Wochen seinen Berliner Bosten verläßt, um als Botschafter nach London zu gehen, die feftliche Ansprache hielt. Houghton erinnert in seiner Rede an den ersten Tag seiner Ankunft in Berlin , wo alles grau, frostig und hoffnungslos aussah. Im letzten Jahre jedoch habe sich im Deutschen Reiche ein großes Wunder vollzogen. Die Stabilisierung der Bährung habe dieses Wunder bewirkt. Der Dawes- plan bedeute die zweite Etappe in diesem Ges sundungsprozeß. Die Tüchtigkeit des deutschen Bolkes habe alle Hemmnisse und Schwierigkeiten überwunden. Zum Schluß gab Houghton den freundschaftlichen Entpfindungen des amerikanischen Volkes für Deutschland Ausdruck und sprach die Erwartung aus, daß Malkan die frohe Botschaft des Friedens und der Freundschaft nach Amerita hinüberbringen werde. In seiner Antwort ging Herr v. Malgan auf die Ideengänge des amerikanischen Botschafters ein. Houghton habe schon vor dem fühnen Zeppelinflug über den Ozean die Distanz zwischen Berlin und Washington merffid) abgekürzt. Mit offenem und vorurteilsfreiem Auge habe er das Glend des deutschen Boltes von nahem gesehen. Die Millionen der Amerikaner haben aus der tiefsten Not geholfen. Deutschland habe seine erschütternde Krise dank der amerikanischen Hilfe überstanden, die dazu beigetragen habe, daß das deutsche Bolt fich auf eigene Füße stellen konnte. Malzan[ prach zum Schluß die Hoffnung aus, daß Houghton auf seinem Londoner Posten die freundliche Gesinnung, die er für das deutsche Bolk gehegt, auch zur Auswirkung gelangen lassen werde.
Veröffentlichung der Kantrollberichte.
Beschleunigte Uebergabe.
Die letzten Störungen.
Die zahlreichen Störungen in der Berliner Elektrizitätsverfor gung hatten die Berliner Elektrizitätswerte vor einigen Tagen veranlaßt, die Presse zu laden, um die Deffentlichkeit über die Ursachen dieser Störungen und die zu treffenden Abwehrmaßnahmen zu be
richten.
werke darin, daß der Stromverbrauch aller Kreise im vorhergehenDie Ursachen der Störungen lagen nach den Erflarungen der den Winter noch start unter den strombeschränkenden Einwirtungen der schlimmsten Inflationszeit stand und infolgedessen im laufenden Winter erheblich größer war als im vorigen Jahr. Trotzdem waren tie Werke in der Lage, den gesteigerten Bedarf zu befriedigen. Bei ber Explosion des Delschalters in der reichsbahneigenen Stromitcfe liner Stadt, Ring- und Borortbahn handelt es sich um eine Einzelrungsanlage der vor fun zem elektrifizierten Borortstrecke der Ber erscheinung, die nicht verallgemeinert werden darf und die auch bei eigener Stromerzeugung durch die Reichsbahnverwaltung hätte ein treten können. Solche Störungen gehören glücklicherweise zu den großen Seitenheiten. Bei der Projektierung der von den Berliner Elektrizitätswerken A.-G. nach thier Mitteilung als notwendig er. achteten Erweiterung sind diese Erfahrungen entsprechend berüdfichtigt worden. Wie die Berliner Cieftrizitätswerte wener mit teilen, find diese infolge der starten Belastungszunahme als erfor derlich angesehenen Verstärkungen der Umformungs- und Verteilungsanlagen durch entsprechende Maßnahmen der Berwaltung der Werte in absehbarer Zeit fertiggestellt. Anläßlich der letzten Stromunterbrechungen ist es unangenehm empfunden worden, daß die länger hinzog, als es bei früheren Störungen der Fall war. Die Ursache Wiederaufnahme der vollen Stromlieferung in einigen Bezirken fich ist carin zu suchen, daß die Maschinen bei Wiederinbetriebnahme sofort ten vollen Strom, wie er kurz vor der Störung bestand, zu liefern haben, zuzüglich einer zwar vorübergehenden, aber doch tatsächlich zu bewältigenden erheblichen Mehrleistung. Diesen Anforderungen sind die Maschinen nicht gewachsen. Es ist daher drin gend erforderlich, im Falle einer Stromunterbrechung joptel gend erforderlich, im Falle einer Stromunterbrechung jopte! Lampen wie möglich auszuschalten. Es tommt hierbei auf jede einzelne Lampe an. Die Wiederaufnahme der vollen Stromlieferung wird um so eher möglich sein, je schneller diesem Wunsche der Werte nachgekommen wird.
Paris , 30. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Petit Bartflen" er fährt, daß der endgültige Bericht der interalliierten Militärkontrollfommission früher vorliegen werde, als man bisher geglaubt habe. Es steht nunmehr fest, daß der Bericht bereits Ende nächster Woche dem interalliterten Militärkomitee in Versailles überreicht werde, das ihn dann unter Hinzufügung seines eigenen Gutachtens an die Das der elektrischen Fernversorgung dienende Hochspannungs Botschafterkonferenz weiterreichen werde. Dieses werde hernach die net hat in diesen Tagen durch die Inbetriebnahme der ernleitung an Deutschland zu richtende Note auffeßen und sie den alllierten Golpa- 31chornewiß- Brandenburg der Elektrowerke Regierungen unterbreiten. Diese neue Note werde eine genaue Auf- 2.- G. cine wichtige Ausdehnung erfahren. Am Sonntag, den 25. Ja stellung ber Gründe enthalten, durch die sich die Allierten zur Aufrechterhaltung der Besetzung der Kölner Zone veranlaßt sahen, und die Bedingungen festlegen, von deren Erfüllung durch Deutsch land die Räumung der Kölner Zone abhängig gemacht werde.
Herriot und die Sozialisten. Heftige Gegensätze im Linksblod. Paris , 30. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) 3u ben Erklärun. gen, mit denen Herriot am Donnerstag den Eindruck seiner Mittwochrede abzuschwächen versucht hat, ist er durch die sozia. listische Frattion gezwungen worden. Diese war am Nach niittag zusammengetreten, um zu dem in der Kammer eingebrachten Antrag auf öffentlichen Anschlag der großen außenpolitischen Rede Stellung zu nehmen. In der Aussprache darüber fand die
Unzufriedenheit über Herriots Rede lebhaften Ausdrud, und mit 27 gegen 24 Stimmen beschloß die Fraktion, sich bei der Abstimmung über den Anschlag der Stimme au enthalten. Als dieser Beschluß in der Rammer bekannt murde, rief er eine große Erregung hervor, so daß Präsident Bain Levé die Sigung aufhob, um den einzelnen Gruppen Gelegenheit zur Beratung über die dadurch geschaffene Lage zu geben. Herriot begab fich selbst zur sozialistischen Fraktion, die in eine Diskussion über ihre Haltung eingetreten war. Herriot wurde vor allem zum Bormurf gemacht, daß er ausschließlich gegen die Nationalisten in Deutschland gesprochen und nicht ein Wort gefunden habe für ble filedliche Politik der Demokratie und vor allem der Sozialdemokraten in Deutschland . Persönlich beschwor Herriot die Fraktion, die Kammermehrheit nicht zu verlassen, da er, falls der Anschlag feiner Rede durch eine Rechtsmehrheit beschloffen oder durch ein Manöver der Rechten auf Grund der sozialistischen Stimmenthaltung abgelehnt würde, zum Rücktritt entschlossen sei. Darüber hinaus ver ficherte Herriot, er habe am Mittwoch nicht anders sprechen tönnen, da er unmittelbar vorher
neue alarmierende Informationen über die Entwidlung in Deutschland erhalten habe. Er gebe allerdings zu, daß er seine Rede mit Rück ficht auf den diplomatischen Empfang beim Präsidenten der Republi? habe abkürzen müssen, und er behalte fich vor, fie zu ergänzen. Nach diefen Zusicherungen beschloß die sozialistische Fraktion mit 70 gegen 17 Stimmen, für den Antrag auf Anschlag zu stimmen.
Auch innerhalb der radikalsozialistischen Fraktion war es zu hef. tigen Auseinandersehungen gekommen, und mehrere Abgeordnete verließen die Sigung mit der Erklärung, daß sie feine Luft hätten, sich von der Rechten am Gängelband führen zu laffen, weshalb fie sich nicht an der Abstimmung beteiligten Auch hier bewirkte erft ein persönliechs Eingreifen Herriots die Einheitlichkeit in der Frak tion. Auf alle Fälle läßt sich fagen, daß das Schidial bes Bintsfartells und des Ministeriums Herriot am Donnerstag an einem Haar gehangen hat.
Die deutsch - belaischen Verhandlungen. Kapitalistische Scharfmacher am Werke. Brüffel, 30. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Der Berband der belgischen Industriellen teilt mit, daß seine Hauptversammlung vom Stand der wirtschaftlichen Verhandlungen mit Deutschland Kenntnis genommen und festgestellt hat, daß die lehten deutschen Vorschläge im ganzen von großer Unnachgiebigkeit zeugen und für gewiffe Industrien sogar vollständig unannehmbar seien. Die Versammlung hat die Ansicht geäußert, daß die Lage dadurch reichlich getrübt werden müsse und daß auf keinen Fall mehr als eine vorläufige Ber fuchslöjung angenommen werden dürfe. Die Zukunft der belgischen Industrie dürfe unter feinen Umständen preisgegeben werden. Die selbe Versammlung hat auch zum belgisch spanischen 3offrieg Stellung genommen, und zwar im scharfmacherischen Sinne. Dabei ist zu bemerken, daß diese Unternehmerorganisation an den Handele, Dertragsverhandlungen bireft beteiligt ist, während man den belgischen Gewertschaften( ebenso wie den deutschen ! D. Red.) eine dirette Beteiligung verweigert hat.
Bethlen gegen die Sozialisten. Budapest , 30. Januar. ( WIB.) Ministerpräsident Graf Bethlen hat von seinem Krankenbette aus eine Erwiderung auf den in Wien gefaßten Beschluß des viergliedrigen Komitees der Inter. nationale in Angelegenheit der ungarischen sozialdemokratischen Partei und das in dieser Frage befundete Verhalten der ungartiden fozialdemokratischen Partei perfaßt. Die Erklärung des Minifter präsidenten ist in sehr scharfem Tone gehalten.
Bertreter verschiedener firchenpolitischer Richtungen enthalten, zude die Zugehörigkeit der auf den Einheitslisten Gewählten sich der Fest stellung entzieht, läßt sich ein völlig eindeutiges Bild don ber tirchenpolitischen Listenverteilung aus Die neueren Meldungen genannten Zahlen nicht gewinnen.
zu
aus der Provinz vermögen das Ergebnis nicht mehr wesentlich den Halle, Breslau , Stettin , Königsberg , war nur ein Wahlvorschlag ändern. Fast überall mit Ausnahme einzelner Großstadtgemeinaufgestellt. Die Wahlbeteiligung war im Osten lebhafter als in Westen, sie steigerte sich in Schlesien bis auf 80 Proj.
Großfeuer in einer Klavierfabrik.
Großfeuer tam in der letzten Nacht in der Klavierfabrik von Streve u. Klabunde in der Palisaden str. 89 zum Ausbruch. Die Gefahr wurde nach 3 Uhr von Hausbewohnern bemerkt, als Feuerwehr erschien auf mehrmaligen Alarm sofort mit den Zügen die Flammen schon eine große Ausdehnung erlangt hatten. Die 17, 5 und 7. Es brannten bereits der 3. und 4 Stockwerk auf dem ersten Hose samt der Dachkonstruktion in solchem Umfange, daß Wittelfeuer gemeldet wurde. Mit 9 D. und 2 B- Rohren von Dampfund Motorsprizen wurde vorgegangen, wobei drei mechanische Leitern benutzt wurden. Die Flammen hatten an Holzvor räten und Klavieren reiche Nahrung gefunden. Um 8 Uhr morgens wurden die Züge abgelöst. Der Dachstuhl mit den oberen Geschossen ist ausgebrannt, die untern haben durch Wasser gelitten. Ueber die Entstehung verlautet, daß der Brand vermutlich schon abends durch einen Trodenofen ausgekommen ist und unbemerkt sich vom 3. bis zum 4. Stock weiter verbreitet hat. Die BerBrandes einstürzten, zu erschweren. Gegen Mittaa fonnte die qualmung und die große Hitze trugen dann dazu bei, die Löschung der brennenden alten Gebäudeteile, die zum Teil während des Behr wieder abrücken.
Kommunisten in Wort und Bild.
Wir tennten schon öfter Beweise dafür bringen, daß bei der KPD . die Linte nicht weiß, was die Rechte tut. Die Rote Jahne" von heute morgen liefert einen neuen Beweis. Im lokalen Teil ist ein Bild zu sehen,„ Der Aufwertungsschwindel uberschrieben; eine alte, abgehärmte Frau beklag: sich, daß sie auf ihr Sparfaffenguthaben nur 50 M. Aufwertungsvorschuß heraus befommen hätte. Als gestern in der Stadtverordnetender. fammlung eine Vorlage des Magistrats beraten wurde, die weiteren Streifen von Sparern den Borschuß auch zugute fommen laffen will, und als unsere Fraktion dazu noch Berbesserungsanträge ftellte, erklärte der Kommunist Dörr, daß seiner Fraktion die Vorlage nicht weit genug ginge und sie deshalb gegen sie stimmen werden. Damit nicht genug, besaßen die Kommunisten weiter die Schamlosigkeit, auch gegen die Anträge der Sozial. demofraten zu stimmen. Wenn die" Rote Fahne" glaubt, m Aufwertung" niachen zu fönnen, soll die Deffentlichkeit auch erfahren, mie in Wirklichkett die verlogene arbeiterfeindliche Politik des Kom
nuar, wurde die Sromlieferung auf der neuen Leitung aufgenommen, wodurch das Elektrizitätswert Brandenburg auf Braunkohlenfernstrom aus dem Bitterfelder Gebiete umgestellt wird. Die Leitung ist ein Teilstüd der neuen Strede Goipa- 3shornewikSpandan, die in ihrer ganzen Ausdehnung ebenfalls in Kürze betriebsfähig sein wird und dazu dient, dein Groß- Berliner Wirtschaftsgebiete neben den beiden bestehenden Streden Bolpa fchornewik- Friedrichsfelde und Lauta - TrattendorfFriedrichsfelbe noch einer britten Linte Braunkohlenstrom 8u3u munistenpads aussieht. führen.
Krankenkassen und Aerzte.
Die Umbulatorien bleiben endgültig bestehen.
Am 27. Januar 1925 hat das Reichsschiedsamt nach zweitägiger Berhandlung in dem Streit zwischen den Berliner Kaffenverbänden und der ärztlichen Vertragsgemeinschaft Groß- Berlin feine Ent. fcheidung bekanntgegeben. Die Fassung ist stellenweise nicht zweifelsfrei, so daß für die endgültige Beurteilung die Begründung der Entscheidung abzuwarten ist. Unter diesem Vorbehalt, kann folgendes mitgeteilt werden:
Durch die Entscheidung des Reichsschiedsamts wurde die monopoltettung der Wirtschaftlichen Abteilung ( m. 2.) auf Behandlung der Kassenpatienten end gültig gebrochen. Der Berliner Kaffenärzteverein wurde als gleichberechtigt mit der 2. 2. anerkannt. Deffen Mitglieder beziehen ihre Honorare direkt von den Kassen. Die feiner Organifation angehörenden Resenärzte rechnen selbständig mit den Kaljen ab. Das Honorar beträgt 7,50 m. pro Jahr und Kopf der Raffenmitglieder. Hinsichtlich der Ambulatorien tritt feine Aenderung ein. Leber die elektro- physikalische Behandlung foll bis zum 30. April eine Einigung zwischen den Kassen und Aerzten getroffen werden. Wenn die Begründung erschienen ist, werden wir auf den Schiedsspruch zurückommen.
Der völkische Straßenbahnfchaffner. Ein Leser unseres Blattes teilt uns folgendes Erlebnis auf der Straßenbahn mit: Als heute vormittag, turz vor 11 Uhr, an der Haltestelle Belle- Alliance- Straße, geradeüber von Jandor , ein Heer den Anhängewagen der Linie 154 nach dem Schlesischen Tor befteigen wollte, fragte er den Schaffner, ob der Wagen nach der Wallstraße fahre. Da der Schaffner anscheinend nicht Bescheid wußte, fagte ich ihm, er folle doch mit der Untergrundbahn bis Spittelmarkt fahren. Darauf erwiderte der Schaffner wörtlid): Fahren Sie nicht mit der Untergrundbahn, da werden Sie bloß betrogen, da figen ja lauter Juden drin." Als der Schaffner von mir auf dies unerhörie find wohl auch so einer. Ja, ja, ich bin deutschpöltisch." Benehmen aufmerksam gemacht wurde, rief er mir noch nach:„ Sie Der Anhängewagen, der von diesem sonderbaren Schaffner begleitet wurde, hatte die Nr. 1587, der Triebwagen die Nr. 5523. Die Sache spielte sich, wie gesagt, heute, Freitag, gegen 11 Uhr ab.
Sie brauchten neue Autos.
Die Automobilbrände, von denen man eine geraume Zeit so gut wie nichts mehr gehört hatte, sind jetzt wieder häufiger geworden. Die Erscheinung, daß besonders hochversicherte Wagen älterer Bauart ganz und gar verbrannten, erregte bei den Berficherungsgesellschaften den Verdacht, daß es sich hier nicht um einen unglücklichen Zufall, fondern um Brandstiftung mit der Absicht des Versicherungsbetruges handele. Sie wandten sich an die Scriminalpolizei, und diese hat jetzt eine Brandstiftung dieser Art aufgedeckt. In der Nähe von Boffen geriet der Privatwagen eines Berliner Kaufmanns K. in Brand. Das Feuer zerstörte ihn so voilständig, daß nur noch die Eisenteile übrig blieben. Der Wagen war hoch versichert. Die Kriminalpolizei nahm den Chauffeur, der allein hinausgefahren mar, ins Gebet. Er verwickelte sich in Widersprüche und geftand endlich, daß er den Wagen auf Anftiftung feines Ar beitgebers, des Besizers des Autos, nach Bojlen hinausgefahren, dort mit 10 Vitern Benzin ganz und gar übergoffen und dann in Brand geftedt hatte. R. bestreitet die Anstiftung, der Chauffeur aber bleibt bei seiner Behauptung. Die Versicherung hat die Auszahlung In einem anderen Falle, in dem der Entschädigung verweigert. die Versicherung die Entschädigung ebenfalls ablehnt, behauptete der verdächtigte Befizer, der ohne Chauffeur nach Baruth gefahren war, lich sei eine Stichflamme emporgeschlagen und der ganze Wagen in er habe dort eine Ausbesserung am Motor vornehmen müssen. Plötz. Brand geraten. Es sei möglich, daß ihm die brennende Zigarre in die Banne mit dem abgetropften Benzin unter dem Motor gefallen sei.
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Das Schlußergebnis der Kirchenwahlen. Nach den jekt porfiegenden Schlußmeldungen find, wie Evangelische Pressedienst mitteilt, in 48 der Großberliner Kirchengemeinden, in denen ein Wahlkampf stattgefunden bat gemäbit: Befitive 1687, Liberale 723. Gruppen der Mitte 149, refigiale Sozialisten 27, Liste Weißenberg 13, Bund für deursche Kirche 11. 15-20 Broz. der neugewählten Gemeindevertreter find Frauen. Da die Wahlvorschläge der Gruppen nicht selten
Seute ist Raisers Geburtstag. Nachträglich erhalten wir folgende Zuschrift: Die Klasse für ungelernte Arbeiterinnen in der Mädchen- Fort bildungsschule, Schönhauser Allee 103, hat Rochunterricht. Mädchen sigen an ihren Tischen und schälen Kartoffeln. Plötzlich fragt die Lehrerin:
"
Die
Wißt Ihr denn, bas heute eigentlich los ift?" Eine Bismarckbündlerin antwortet: Ja, heute ist Raisers Ge burtstag. Lehrerin: Ja, denn müssen wir wohl zur Ehre des Tages Hell.nogo dir im Siegertranz fingen!"
Die Klaffe steht auf und singt mit der Lehrerin das Lied. Einige Arbeiterinnen, die nicht mitfingen, erhalten wütende Blicke zugeb worfen. So geschehen im Jahre 1925 am 27. Januar im 6. Jahre der deutschen Republik.
Bolt und Zeit", unfere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Bostauflage bei.
Verbandstagung der Zahnärzte. Der Reichsverband der Zahnärzte Deutschlands e. V. hält am 31. Januar, am 1. und 2. Februar d. 3. seine diesjährige, und zwar seine 14. Hauptversammlung ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. der Geschäftsbericht, Anträge auf Aenderung der Sagung und der Disziplinarordnung, Krantentaffenangelegenheiten und Fragen der sozialen Hygiene fo wie die Ausgestaltung des Fürsorge- und Verficherungswesens des im Hotel Esplanade stattfindet, ist eine Reihe weiterer Beranstaltungen verReichsverbandes. Mit der Hauptversammlung, die tunden. II. a. enthält das Programm neben einer wissenschaftlichen Bortragsreihe zwei Filmvorträge über die Bedeutung der Schul3chnpflege sowie über die Herstellung von Bahnerfag aus rostfreiem Stahl( Krupp- Film).
Englisch und Franzöfifch. In den nächsten Tagen beginnen neue Anlängerfurie für Kinder( Nachmittagsunterricht) und für Erwachsene( Abendunterricht). Anmeldungen am Montag, den 2. und Dienstag den 3. Februar bon 4-6 lbr nachmittag( für Kinder) und von 6-8 Uhr( Erwachsene) bet Geno fin eß. Epichetnite. 16, Gth. III.( Untergrundbahn Nürnberger Blaz).
Der Propagandaausschuß der Auslands-, Kolonial- und Grenzlanddeutschen für Gewährung einer neuen Entschädigung veranstaltet am Frei tag, den 30. Januar, abends 7, Ubr, in de Stadthalle des Stadthauses, Ede Stralaner und Jüdenstraße, eine große öffentliche Rundgebung.
Selbstmord eines Justizoberfekretärs. In dem märkischen Badeorte Freienwalde a. d. D. hat sich der Justizoberfekretär obter erschossen. Während des letzten Wahlkampfes hat Löbler eine äußerst rührige Agitation für die Böltischen entfaltet. Dem Vernehmen nach hat sich Löbler Unregelmäßigkeiten im Amt zuschulden tonimen lassen, worüber die Untersuchung Klar beit bringen muß.
Schwerer Sturm im ftanal. Im englischen Kanal herrscht schwerer Sturm, der den Dampferverfehr start behindert. Eine Anzahl von Schiffen hat Dover als Rothafen anlaufen müffen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
187. bt. Reinickendorf - Weft. Gonnabend, den 31. Jan., 8 Uhr, im Boltshaus, Scharnweberstraße 114, 8usammenfunft aller Genessen, bie fich mit Sport und Leibesübungen beschäftigen, sowie aller Genoffen, die hieran Intereffe haben.
Geschäftliche Mitteilungen.
Die altbekannte Herren- und Knaben Bekleibungs Firma G. Joseph in Berlin- Schöneberg , Hauptstraße 1, Ede Grunewaldstraße, erweitert ihre Geschäfts räume sehr bebeutend, indem sie weitere größere Räume hinzunimmt. Um die Läger schnellstens zu räumen und Plan zu schaffen, werden bie Waren zu ganz bedeutend her abgefesten Breifen in nur guten Qualitäten und erstklassigem Sig vertauft. Wir verweisen auf das heutige Inserat.
Kaufhaus Gebr. Benfer veranstaltet, wie oUjährlich, in feinem Sause Biener Straße 64, Ede Lausger Straße, am Göriser Bahnhof( Hochbahnstation Oranien straße ) seine Weiße Woche. Au die großen Fensterauslagen sowie auf das heutige Inserat weisen wir ganz besonders hin.
Die in weiteftem Kreise als reelle und fulante Einkaufsquelle bekannte Firma Wilhelm Joseph, Schöneberg , Großgörschenftr. 1, veranstaltet von Donnerstag, 29. Januar bis Donnerstag. 5. Februar einschließlich die einmal im Jahre ftatt findende„ Weiße Woche". Nuken Sie die Tage der Weißen Woche" aus, es ist in threm Intereffe Bergessen Sie auch nicht, sich die fehenswerte Dekoration in den Fenstern und im Haufe anzusehen.
Berantwortlich für Politik: Craft Reuter: Wirtschaft: Arthur Saternus:
Lokales
Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton: K. S. Döscher; und Sonstiges: Frig Raritädt: Anzeigen: Th. Glode. fäm: Hd) in Berlin . und Verlagsanstalt Singer u.
Berlag: Berwärts. Berlag G. m b. S.. Berlin . Drud: Borwärts.Buchbruceret
Sierzu 1 Beilage.