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hältnismäßig hohe Entschädigung erhalten solche Beschädigte wie Blinde. Geisteskranke, Doppeltbeschädigte, die infolge der Art ihrer Beschädigung nicht imstande sind, sich allein zu er- halten, vielmehr eine zweite Person gebrauchen. Es handelt sich hier um etwa 2 Proz. der Beschädigten, die eine besondere Pflegezulage erhalten. Auch der frühere Beruf spielt eine Rolle bei der Bemessung der Rente. Im ganzen sind laut amtlicher Statistik in ihrer Erwerbsfähigkeit gemindert: 'im 30 vom hundert 40£ der Beschädigten

Verheiratet waren von den Schwerbeschädigten etwa 75 Proz. DieZahlderzuversorgendenKinder beträgt rund 95000 0. Frauenzulage, die nur an Schwer- beschädigte gegeben wird, wurde in zirka 235 250 Fällen ge- geben. Die Zahl der Hinterbliebenen wurde nach Be­hauptung des vorliegenden Berichts bis jetzt etwas zu hoch geschätzt, wie denn überhaupt der genamite Bericht dann und wann den Umfang des Unglücks etwas herabzumindern sich bcmüht. Die Zahl der B o l l w a i s e n und Beihilfeempfänger ist, wie der Bericht zugeben muß, größer als bisher geglaubt wurde. Im einzelnen mögen nachstehende Zahlen das Bild vervollkommnen: Witwen mit 30 vom Hundert der Vollrente.. 39 350 50.,..., 257 090 .. 60...... 59 700 Halbwaisen 969040 Vollwaisen 65320 Eltornpaare 62140 Elternteile..... 131350 Witwenbeihilfeempfänger 6 440 Halbwaisenbethilfeempfänger 2770 Vollwaisenbeihilseempsänger 150 Daß dieZahlderWitwen. namentlich der erwerbs- iähigcn Witwen, verhältnismäßig nicht allzu hoch ist, erklärt sich daraus, daß viele sich wieder verheiratet haben. Etwa 30 v. H. der Gefallenen waren verheiratet. Daraus ist zu fol- gern, daß die Zahl der Witwen ursprünglich etwa 600 000 be- tragen hat, und daß etwa 20000VdieserFrauensich wieder verheiratet haben. Von diesen Heiraten dürfte der größte Teil auf die ersten Jahre nach dem Kriege entfallen. Vom 1. Januar 1923 bis 5. Oktober 1924 betrug die Zahl der Wiederverheirateten etwa 26 000. Zusatzrente erhalten zurzeit rund 77 v. H. der erwerbsunfähigen Witwen, 63 o. H. der vaterlosen Wallen, 90 v. H. der elternlosen Waisen und sämtlicher Eltern. Bei aller Sorgfältigkeit der Berechnung und wo der Fiskus zahlen soll, ist dies« Berechnung erfahrungsgemäß be- sonders sorgfällig, ausgenommen, wo es sich etwa um Ruhr- industrielle handell bleiben an 2.4 Millionen Beschädigte. Witwen, Waisen und Eltern, denen der Staat ganz oder teil- weise Versorgung zu geben verpflichtet ist. Nach dem Stand vom 1. November des vorigen Jahres muß mit einer jährlichen Ausgabe von rund 900 Millionen gerechnet werden. Dabei sind die Kosten für Heilbehandlung und die Ausgaben für die Pensionen der Offiziere und Beamten des ehemaligen Heeres noch nicht einmal mitberechnet. Das ist«in Bild aus einer Welt voller Widersprüche. Vorgestern sind auf ZecheM i n i st e r S t e i n" 129 Männer auf dem Schlachtfeld der Arbeit gefallen, und jeder- mann stimmt der Forderung zu, daß, soweit Menschenkroft

dazu überhaupt ausreicht, solche Katastrophen verhütet werden müssen. Wenn Menschen, gebildete Europäer, ein Unglück herbei- führen, das hunderttausendmal soviel Opfer fordert wie das von der Zell )«Minister Stein " ist das dann wirk- lich ein Element der von Gott gesetzten Ordnung? vier Iragen. Hinter den Kulissen des Magdeburger Prozesses. DasBerliner Tageblatt" richtet an den deutsch - nationalen Parteisekretär in Darmstadt . Frhrn. v. F o r st n e r. der im Magdeburger Prozeß als einer der deutschnationalen Kronzeugen auftrat, folgende vier Fragen: 1. Ist es richtig, Herr Baron, daß Sie mit dem Zuchthäusler Isidor Krell in Telegramm- und Briefverkehr gestanden hoben? 2. Ist es rickitig, Herr Baron, daß Sie den Zuchthäusler und Deserteur Isidor Kreil mit Geld unterstützt, ihm beispielz- weise am 24. November 1924 zweihundert Mark Über- san dt haben? 3. Ist es richtig, Herr Baron, daß Sie den Zuchthäusler, Deserteur und Räterepublikaner Isidor Kreil brieflich um ein Paß- bild zur Besorgung jenes Passes ersucht haben, auf Grund dessen er dann wegen Paßfälschung in der Schweiz und später von der badischen Grenzpolizei verhaftet worden ist? 4. Ist es endlich richtig. Herr Baron v. Forstner. daß Sie den Zuchthäusler, Deserteur, Räterepublikaner und Jrrenanstaltsinsassen Isidor Kreil dringend ersucht haben, das wertvolle Ittaterial über den Reichspräsidenten noch vor den Vezemberwahlen zu beschassen, weil Tie sonst keine Geldmittel bekommen würden, und haben Sie ihm geschrieben, wenn Sie nicht liefern, dann seien auch keine Kreise für eine Finanzierung zu haben? Der Forstner und seine Partei haben es bisher vorgezogen zu schweigen. Aber diese Herrschaften werden unter Umständen gezwungen werden müssen, Farbe zu bekennen. Im Fall S y r i g ist es gerichtsnotorisch, daß einer der Haupt- agenten der deutschnationalen Partei, jener famose P a st o r Koch, unter sehr auställigen Umständen einen offenkundigen Lumpen zu einer unhaltbaren Zeugenaussage gegen den Reichspräsidenten veranlaßt hat. Jetzt stellt sich heraus, daß ein zweiter Agent der deutsch - nationalen Partei, der zu gleicher Zeit während des Prozesses als Zeuge auftrat, dasselbe Manöver mit einer Person ver- suchte, bei der es von vornherein feststand, daß sie ein min- derwertiges Subjekt und eine verbrecherische Natur war. Welchen Wert hat unter diesen Umständen die Zeugen- aussage eines Forst n er noch? Aber die Angelegenheit hat auch eine kriminelle Seite. Im Fall Syrig-Koch war der Verdacht einer Verleitung zum Meineid nicht von der Hand zu weisen. Im Fall F o r st n e r- K r�e i l liegen nach den An- deutungcn desB. T." die Dinge"noch schlimmer. Danach hat der Forstner den Isidor Kreil zur Aussage gegen den Reichspräsidenten zu kaufen versucht. Es besteht weller der Verdacht, daß der Forstner dem Krell zu einem f a l s ch e n P a ß verholfen hat. Sind das Lappalien, die nicht der Aufklärung bedürfen? Dem Reichspräsidenten ist in Magdeburg ein schweres Unrecht zugefügt worden, das wieder gut ge- macht werden muß. Die Fälle K o ch- S Y r i g und Forst- ner-Kreil beleuchten die Hintergründe des Magdeburger Prozesses. Sie stellen die deutschnationale Partei auf das empfindlichste bloß. Eine Regierungspartei, die üble Subjekte aus dem Verbrechersumpf auf den Reichspräsidenten hegt, ist eine Belastung fiir einen Staat nach innen und außen, die untragbar ist. Die deutschnationale Partei hat zum Fall K o ch- S y r i g geschwiegen. Sie schweigt zum Fall F o r st n e r- K r e i l. Um so dringender wird die Aufklärung!

Untersuchungsaussthuß ües Reichstag«. Die Wiederholung der prcustischen Untersuchung. Der zur Untersuchung in der Krcditaifäre eingesetzte Ausschuß des Reichstages begann heute vormittag seine eigentlichen Verhand. lungen mit der Vernehmung des jetzigen Botschafters in Washington , n. Maltzohn. der von Weihnachten 1917 bis April 1919 Lega­tionsrat bei der deutschen Gcsandifchast im Haag war. Seine Au,> sagen, die sich auf die Bemerkungen in den Akten, eine viermalige Zusammenkunft mit Julius Barmat und auf Hörensägen stützen. gipfelten darin, daß Barmat der Typus eines Kriegsgewinnlers je:. Neuartig und von ganz besonderem Interesse aber ist es, daß nach den Akten des Auswärtigen Amtes bereits das kaiserliche Deutschland in lebhafter politischer und geschäftlicher Verbindung mit Barmat ge- standen hat. Das republikanische Deutschland hat also auch in diesem Falle eine Erbschaft des alten Regimes übernommen. Es steht attenmäßig fest, daß Barmat unter der Regierung des Grafen H e r t l i n g dazu ausersehen war, die politischen und wirtschaftlichen Verbindungen der damaligen Regierung der Ukraine mit der Roda fester zu knöpsen. Borher war er auch in politischer journalistischer Mission in Holland tätig. Die ungünstigen Auskünfte der deutschen Gesandtschaft im Haag, die zu dem Urteil des Herrn v. Maltzahu über Barmat führten, gründen sich vor allem darauf, daß Barmal große Lebensmittelgeschäfte gemacht und daran viel oerdient habe. Diese Lebensmittelgeschäfte sind aber schon für das kaiserliche Deutschland getätigt worden für die Bersorgung von Heer und Marine Erst später wendete sich das Blatt. Es wurde berichtet, daß die FirmaAmexima" jetzt nur reelle Geschäfte mache, trotzdem aber sei vor einer Verbindung mit ihr zu warnen. Ein Bericht des Chefs des Admiralstabs der Marine an den Staats- sekretär des Auswärtigen Amtes vom 2 5. April 1218 deckt sich aber vollkommen mik dem früheren Bild Barmats. Dann aber, so stellt der Vorsitzende fest, kam ein Bericht Rosens an Frei- Herrn von Hertling, worin Barmat gegenüberwohlwollende Zu- rückhaltting" empfohlen wurde. Am 25. März 1919 wurde in einem Schreiben des Unterstaatssekretärs Töpfer an die Paßstelle mit- geteilt, daß«in wirtschaftliches Interesse Deutschlands bestehe. Weiter verliest der Vorsitzend« das bekannte Telegramm Barmars on W»s und berühtt dieAnheimstellung" aus dem Bureau des Reichspräsidenten , Barmat das Visum zu erteilen. Am 24. Juni 1919 verwandle sich Abg. Heilmann beim auswärtigen Minister. dainols Hermann Müller , um Einreiseerlaubnis für den ältesten Bruder Julius Barmats, der aus Lodz in Geschäften der Amexima nach Berlin kommen wollte. Weiter verllest der Vorsitzende'aus den Akten ein Schreiben Hermann Müllers an die Gesandtschaft im Haag, über Be- schwerden des Abg. Heilmann darüber, daß Julius Barmat Grenz- fchwierigkeiten gemacht würden. Die Gesandtschaft stellte das in Abrede. Die Untersuchung oerlies im Sande. 1920 fragte Bauer im Ernährungsministerium(Dr. Hermes) an, was gegen Barmat vorliege, so daß sich das Ministerium weigerte, weiter mit ihm in Verbindung zu treten. Bauer sprach dann auch persönlich im Aus- wältigen?lmt vor, um sich für ein Dauervisum für Barmat zu ver- wenden. Das Generalkonsulat Amsterdam wurde zu neuem Bericht aufgefordert, erwiderte aber, alle Auskunfteifirmen weigerten sich. schriftlich Auskunft zu geben, da sie geschäfttichc Schädigungen be- fürchteten. Dazu bemerkt der Vorsitzende, in den Akten über Barmm stehe stetsStreng vertraulich!" Das werde damit begründet, daß man nach Barmats Veranlagung ein« Schädigung sicher zu erwarten habe, wenn man ihm etwas nachsage. Gegen 1 Uhr mittags wurde die weitere Beratung auf morgen 10 Uhr vormittags vertagt. Schüsse im Parlament. In der türkischen Nationalversammlung verletzte der Abg. Halid Pascha den Abg. Ali Bey leicht durch Schüsse. Er selbst wurde durch einen von unbekannter Hand abgegebenen Schuß e r n st e r verwundet. Reue amerikanische Goldkransporle an die Reichsbank. Die Morgan-Bank hat wiederum zweieinhalb Millionen Dollar in Gold an die deutsche Reichsbant abgesandt.

Glückauf.

ver Sergtnauu fährt in das uachtschwarze Grab Wohl jedeo frühen Morgen hinab. Liegt in den triefenden, fiebernden Stollen, Manchmal hört er die Erde grollen And ferner Wasser gurgelnden Lauf. Er hebt seine Haue und fürchtet sich nicht Und macht seine Schicht. Glückauf! Die oben im Licht sehen Sonne und Stern. Zu goldnea Palästen thronev die Herrn. Sie füllen die Becher, die schimmernd vollen Und hören niemals die Erde grollen Und ferner Masser gurgelnden Lauf. Um sie ist Friede und blühendes Licht. Sie fürchten sich nicht. Glückauf! Ueber hundert Mann, sie fuhren hinab Und kommen als Tote aus uachtschwarzem Grab. Aus Kinderaugen die Tränen entrollen Wohl in die Becher, die schimmernd vollen. Ein Unglück? Die Herren nehmens in Rauf. Rebmt, Brüder, die haue nnd macht eure Schicht. Und fürchtet euch nicht! Glückauf! Glückauf! Max B o r t h e l. Sruöer... über Tag.. Diefe Schilderung stammt von einem jungen Arbeiter, der längere Zeit im Bergwerk gearbeitet hat. Settjahrt. In langer, soldatisch anonymer Reihe schlurfen sie zum Forderkork, um sie in riesigen Lackfarben--in grauer Eifenkranz. Kein Mensch unter ihnen, nur die wachsbleiche, übernächtig fahle. zuckelnde Nervosität schmaler Gestchtermasse. Einer stößt die Faust hoch, spuckt zur Seite, zischt einen Fluch, wird vorn verschluckt. Sammelmarken klirren, der Korb kracht zu. ein« Glocke schrillt hart, draußen leckt die Sonne blutrot in de., Kohlenqualm und von den Bergen drüben winken schwerreife Kornfelder goldgelbe Grüße. Noch ein trostloser Himmelfetzen: Seilfahr Siebenhundert elende Meter in einer Minute! Der Wind stößt sti die Kleider, wir drängen uns wirr zusammen. Es stinkt imch Knoblauch und verdorbenem Bier, einer kaut einen neuen Priem ab.

Wir fallen huuuuuhii"

Lichter sausen auf. . heult die Tiefe. -»

jagen höher

Halloju-

Auf dritter Sohle: Weit gewölbte Wände, im blanken Lichter- meer: Schienen, gestürzte Wagen, Kohlenzüge. Hölzer, Maschinen, aufgestapelte Ziegel, Steine. Arbeiter hocken an den Wänden ent- lang und warten auf ihrenKumpel". Gepreßte Luft drängt in die gelöcherte Erde hinaus. Hinten im Stollen tanzen irrendö Lichter. * Wir stolpern über die Schienen ins Revier hinaus. Schilder wegweisen. Rechts blinkt die Wasserstraße. DieKumpels". such müde, nur einer krächzt vorn wieVersammlung. Partei", und seine Lunge pseist Sterbensmelodien dazu. Die Lampen schwanken im Takt, lang zuckeln die Schatten hin. * Revier 13. Dazu das Bild: ein schmaler Gang, seuchtwarme Lust, bröckelnde Steine, Murmeln, Flüche, Gleichklang tappender Schritte von sernc, ei» rotes Gesicht aus dem Halbdunkel, daneben am Fahrstuhl auf seine», Kasten derSchießkerl", eine Stimme:Nach Ort drei hängen lassen, fertig... los..." Verschwindende Schatten. laut Ratscht das Förderseil und vom Schacht her grollen fahrende Züge. -i° Wirbuttern" zusammen, dos Brot in Papier gewickelt, daß nur oben ein schmaler Rand bleibt.Cr" nimmt einen langen Zug aus seinemBlech", der Kaffecpulle, streicht den schwarzen Schweiß von der Brust und erzählt dann... Mit sünszehn Iahren kam er her, von Polen , zu Kriegsanfang. Er muhte schuften, um nicht zu verrecken... zehn Stunden... und niehr... unter Tag... Dörr- gemüse und Aohlblätter... ja, ja mein Lieber... Er" heißtReservechristus". Einmal lag er in einer Strebe und mußteKohlen puinpen". Rutschende Kohlentrümmer in achtzig Meter schmalem Raum von oben. Er schob und drückte sie weiter, wo sie stauten, stemmte und schob. Die Lampe fiackte Lichtstrelfen. Er pumpte ans verzweifelter Einsamkeit und der schwarze Schweiß rann ihm von der Stirn in den Mund Jesus-Maria. er war so allein! Da hatte er ein Gesicht: Aus den Kohlentrummern wuchs Ehristiis, riesig hin. bis über Tag... und drückte in großer Barm- Herzigkeit sanft die Erde auf ihn hinab. Bei Schichtwechsel fand man ihn dann, unter Trümmer gepreßt, niit großen, verwunderten Augen. Nun heißt erReservechristus". Cr ist klein, schmal, hat ein verkommenes Gesicht und unruhige Augen. * Ich sitze inAnna" auf einem Gezähckastcn neben den anderen. Der Schießmann hat die Zündschnur angelegt undschießt ab". Dumps stoßen die Schüsse, bellen leiser nach. Eine Ratte springt auf, jemand lacht heiser. Mir tanzen Funken in den Augen. Qualm- schwoden dringen vor. Schatten huschenzum Ort", Hämmer pochen,

Wagen keifen, Steine pottern, einer brüllt etwas, leuchtet nach mir, stößt mich hoch und drückt mich an eine Schaufel. Ich tost« mich zu einem zerbogenen Balken, über mir knistert leise die Erde. «° Ich bin vorKohle". MeinKumpel" steht,«in unbeweglicher Schatten, und bohrt, und als er fertig ist. nehme ich die Lampe zwischen die Zähne und taste mich zu ihm. Wir sitzen un» gegen- über. Ich kann seine Züge nicht erkennen, nur die Augen leuchten weiß hervor und seine Stimme schwingt metallisch klar. E« ist der Kadett". Wars früher mal___ in Wien ... es kam aber mancherlei dazwischen: die Etrauß-Walzer und die Wiener Mädels...Aber gehns, nit so arg moralisch sein(und dann fast andächtig)... bei uns daheim mäht man jetzt die Wiesen.. » Ichpumpe wieder Kohlen". In mir stöhnt alle gesesielle Qual aus... die Wiesen bei uns daheim... Sehnsucht und Not schreit zu dir, Bruder über Tag, zum weiten, warmen, hellen Land, zum Dklst der frischgemöhten Wiesen.

Der Kunstschah des Arbeiters. Die Schenkung eines echten Werkes von Watteau an das Britische Museum durch einen Prole- tarier ist jedenfalls eine ungewöhnliche Tatsache. Sie hat sich aber jetzt ereignet. Ein englischer Arbeiter W. Rodgie stiftete dem Briti- schen Museum eine schöne Kreidezeichnung in Weiß und Rot von Watteau, und es ist dies nicht das erste Geschenk, das er den össenl- lichen Sammlungen Englands macht. Rodgie. der den ganzen Tag über in einer Fabrik tätig ist und für seine Liebhabereien nur wenig Geld übrig hat, ist ein eisriger Sammler von Büchern und Bildern. Bei seinen Käufen in seinen wenigen Mußestunden ist er ober von großem Glück begünstigt, denn er hat schon so manche Settenheit aufgestöbert, die er den Museumsbcamien vorlegte und ihnen, wenn sie den Wunsch äußerten, überließ. So hat er der Bodlcianischcn Bibliothek ein seltenes gestochenes Porträt von Descartes geschenkt und auch andere Museen bedacht. Sein bedeutendster Fund war ein Paket mit alten Zeichnungen und Stichen, das er für zwei Schilling erstand. Darunter befand sich die Wattcau-Zeichnung, deren Wert auf 100 Pfund geschätzt wird, sowie eine schöne Zeichnung Bouchers. die dos Britische Museum erwarb.Ich verwende meine ganze freie Zeit darauf, nach Büchern und Bildern zu suchen," erklärte der kunst- sinnige Arbeiter.Schon häufig habe ich solche Sachen den, Brlti schbn Museum vorgelegt, viele von ihnen waren wertlos, aber bei anderen lohnte sich der Kauf. Besonders sammle ich Farbstiche van Baxter und besitze eine gute Kollektion dieser seltenen Blätter. Wenn die Museen etwas von meinen Funden haben wollen, so gebe ich es ihnen gern, den» ich kann ihnen für ihre Auskünfte und für die Anleitung, die ich von ihnen erhalten habe, nicht genug dank- bar sein." prosefior hau» valuschek spricht aui Einladung der Volksbühne am Sonnabend, de» IS., abends 8 Uhr, im Hörsaal des Kunstgewerbe» museum «, Prinz-Mbrecht-str. 7a. über da« ThemaBttdende Kunst und Proletariat". Einlogkarten SO Pj.