über 200 Millionen Reichsmark gegenüber dem Betrage er»> p a r t worden sind, der hätte aufgewendet werden müssen, umvollen Ersatz der Lieferungen und Schäden zu gewähren. NachAbzug der bereits früher zu einem großen Teil in E-Schatz-anweifungen geleisteten Abschlagszahlungen und der feit November1923 erfolgten Steueraufrechnungen verblieb noch eine restlicheLergleichssumme von rund 222 Millionen Reichs-niark. Auch von diesem Betrage sind noch 110 Millionen Reichs-mark durch Uebernahme einer Kreditverpflichtung des Bergbausbei der Rcichsbank abgedeckt worden, so daß eine Barabfindungvon 112 Millionen Reichsmark verblieb."Hier ist wieder von der rätselhaften E r s pa r n t s die Rede,von der wir zu unserem größten Bedauern in der Denkschrift nichtsentdecken konnten. Hätte man nicht schärfer nachprüfen müssen.Ist ein Bergleich immer die günstigste Lösung? Fraglich erscheint esimmerhin. Warum aber fragte man nicht den Reichstag? Darauantwortet die Denkschrift:.Der Reichstag war aufgelöst und die Reichsregierung befandsich in Demission. Den neuen Reichstag abwarten und die ent-sprechenden Gesetze einbringen, hätte eine Verzögerung um Monatebedeutet, durch die der Reichssistus des Vorteils bedeutenderer Er-fparniffe verlustig gegange» wäre, ganz abgesehen davon, daß indieser Zwischenzeit weitere Ratenzahlungen auf die bestehenden Aer-pslichtungen hätten geleistet werden müssen. Um diesen Vorteil fürdas Reich zu sichern, wurden die Zahlungen auf Grund einerEtatsüberschreitung vorgenommen. Dabei bestand vonvornherein die Absicht, sich später Indemnität erteilen zulassen."Warum hat die Regierung nicht dem Ueberwachungs»ausschuß des Reichstags Mitteilung gemacht?Eingeweihte wollen wissen, daß von einem Indemnitätsgesuchder Regierung bis vor wenigen Wochen nicht die Rede war. ImGegenteil: die Regierung war über die Pressemeldungen von demNuhrskandal geradezu überrascht, wenn nicht bestürzt. Davonzeugt doch schon die Tatsache, daß man auf die Denkschrift so lang«warten mußte. Eine Regierung, die dem Reichstag von Höhe undAusmaß der geleisteten Entschädigungen Mitteilung machen wollte,bätte die Denkschrift schon aus dem Korrektheitsbedürfnis heraus,das.Fachministern" eigen sein sollte, vorgelegt, eh« die Presse sichdamit beschäftigte.Zahle», die man sich merken mutz.Die Denkschrift enthält u. a. zwei große Zahlenreihen, die überdie Ausmaße und die Zahlungsweisc der Ruhrsubvention Auskunfterteilen. Hier ist zunächst dieGesawlaufflellung der gcleisteken Zahlungen.Interessant ist die ander« Ausstellung, die angibt, wre derRvhrbergbou im einzelnen abgefunden wurde und die obendreinnoch zu erklären sucht, daß dem Steuerfiskus durch die übereilteRegelung sogar noch Vorteils erwachsen sind. 186 Millionen Markmußten noch hohen Vorschußleistungen in bar bezahlt werden. DemBetrag von 186 Millionen Reichsmark liegt folgend« Schadens-l, erechnung zugrunde. In der Zusammenstellung sind inKlammen, diejenigen Beträge angefügt worden, die bei einervollen Bezahlung des Gegenwerts der Leistungen bzw. Aufwendungen etwa erforderlich gewesen wären.Stilles Cafe.von Erich Gotlgetreu.Nicht überall lärmt die große Stadt, nicht an allen Ecken undEnden guetschen und drängen sich die Menschen— stille Winkelgibt es hier und dort, Oasen in der Steinwüstenei. Da sind diedunklen Höfe, die am liebsten joder meidet, weil'? unheimlich fast inihnen geistert, da sind ruhige, alte Straßen, zu eng, zu gewunden,zu unwichtig für den Berkehr, da sind.Parks" mit wenig Gebäum,.Spielplätze" ohne Sandhaufen— aber Papierfetzen laubt's beijedem Winftoß die Menge—, da sind die unscheinbaren Läden auch.in denen niemand kaust: will's dennoch jemand tun, klingelt's ersteinmal, klingelt's auch zweimal, eh« der Herr Ehof dem Dunkel ent-schlürft...Und dann zwischen dem bunten Lärmgetrieb überall die stillenEafes! Ohne Musik, ohne Händlergeschrei, ohne Klatschgewäsch, ohneHastgewirr. Halbdunkel ist's, leer sind die kalten Marmorplatten,ein Aschbecher, ein Untersatz belebt hier schon. Verbleichte Tapetenkleb» an den Wänden, ihnen entliest man, was es hier gibt: vor»zügliche Zigaretten, gepflegte Biere. Edelliköre und Sasse« Haag.Ferner wird mitgeteilt, daß die Benutzung der Korbmöbel auf.eigene Gefahr" geschieht, die der Garderoben haken natürlich des-gleichen. Und die engbrüstig«.Tocher des(Eafe-)Hauses" gespenstertzwischen den Wänden umher hitzig, obwohl man Phlegma vermutenkönnte, so fiebrig, als wenn sie irgend etwas Unbestimmt« sucht«,und doch ist's um Entgegeneilen dem nächsten unbekannten Gast,Warten aus neu« Bestellung Mißtrauen auch und Angstquol bis-weilen vorm Zechpreller.Zahlen!" wollen sie hören, rechnen wollensie können, Geld wollen sie sehen, Geld! Wer ist zu Gast.bei einemWirte wundermild" in unseren Städten? Wer wäre selbst solch einWirt, wer könnte es sein?Ist das ein«.Besetzung", über die der Wirt sich noch freuensoll, weil er schwer an ihr verdient? Ein Liebespaar, das viel, vielschöner« Getränke sich schenkt al» ihm der Wirt mit Kaffee T«.Kakao je bieten kann. Ein armer Reisender in Kämmen, Seifen.Stiefelwichsen— in einer Stunde geht sein Zug, am Zeitunglesenliegt ihm mehr als an der Zeche. Zwei Freundinnen, die fast denganzen Nachmittag oerplaudern— zwei Portionen Sck�agfahne essensie zusammen(weil's ein« für beide nicht gibt), lohnt das? Und einjunger Mensch— Kaffee und Kuchen: schön, aber statt zu schnapsen.ichveibt er dies« Feuilleton, lohnt da»??Zu Ha Slam» betagt am 22. März unter Mitwirkung ibrer Tanzgruppein ernet M-Itace im Theater am Kursürftendamm neu« Tänzezur Äussührung.Eine«ockeseNer-SHstavg für Dänemark Die Internationale Gesund.heitSabtetlung der Ziockeseller-Ztiltung hat dem Dänischen Serum-Zuftitut>n Kopenhagen zum Zwecke deS AnSbau« seiner Gebäude und Ladoratoriendie Summe von 1.100.000 Kronen überwiesen. SS ist dieS die dritte großeStiftung, die Dänemarl ta kurzer Zell von dem Institut gemacht wird.A. ZMcnm-eleferungeu.l. Kohlenlieftrungen.... 269 200 000 M.(283000 000 M.)2. Lietcrung von Nebenprodukten 6 800 000.( 6800 000 ,)3. Laufende Kohlensteuer... 41400 000.( 43 000 000 ,)4. Rückliegende Kohlensteuer.. 47 900 000.( 52 000 000.)B. Beschlagnahmuuge» lür Reparallooszwecke(Kestsorderuug)1. Beichlaonahmungeu ioweit sienach dem Kohlensinanzvertragezu entschädigen waren... 63 7VOOOO M.(100 000 000 M.)2. Anderweitige Kohlenbeichlag»nahmungen bei den Zechen.. 5050 000.(18 000 000,)Zu I und 2 Haldenichäden. 1100 000.(2 000 000.)3. SqndrkatSkohlenbandelsgesell»schaffen........ 4 000 000.(10 800 000.)4. Nebenprodukt«...... 12 200 000,(20 000 000,)5. Grubenholz....... 400 000,(1000 000,)6. Eisen und Mateiialien,.. 25 000000,(50000000,)C. Sonstige Schäden.1. Zölle und Abgaben.....— 1R.(10000000 M)2. Beschlagnahmt«]Lohngelder I Sonder»8. Besayungkichad. l Verfahrenssachen 6500000.< 8 700000.)ollgem. Art J4. Zinsen.......... 26 700 000,(74 000 000.)5. Schäden der ehemaligen Regie»zechen......... 80 000 000,(35 000 000 ,)6. Verlust bei der Verwertung derE-Schatzaaweiftmgeu....16 000 000.(18 000 000.)656 000 000 M(727700 000 W)ES find geleistet:Im Juni 1924. 12 000 000 M.. Juli..... 36 000 000,, Aug.E-Schatz-anweifungen 143 000000», Septb.in bar 21 000 000». Oltbr. in bar 21 000 000.. Novbrinbar 50 000 000,. Dezbr.in bar 85 000 000,Steuerftundung_.bztaAnrechnung 52 000 000 M. 370 000 000 M(870 000 000 M)Bleibt zu zahlender Rest 186 000 000 M.(357 700 000 M.)Wir haben an anderer Stell« bereits dargelegt, daß die Auf-stcllung in wichtigen Positionen falsch ist. Immerhin Ist die Auf-stellung von Wert, indem sie beweist, daß die großen Zahlungenerst Mitte 1924 begonnen haben. Die Sozialdemokralle ist. solange sie in der Regierung war. bei der Beschlußfassung über dieseZuwendungen bewußt übergangen worden. Die Verantwortung fürdie unparlamentarische Finanzpolftik fällt voll auf bürgerlich«Regierungen zurück.(5iir Kritik der denkschrift.Di« Angaben der Denkschrift bedürfen der genauesten Räch-Prüfung. Schon ein erster' Ueberblick läßt erkennen, daß bei derPrüfung des Schadens und der Prüfung der Berechtigung der For»derungen der Schwerindustrie— namentlich des Ruhrbergbau»—die Reichsbehörden sich mit den Angaben der Interessenten und sehrrohen und nicht kontrollierbaren Ueberschlagsrechnungen begnügthaben. So stellt die Denkschrift Schäden und Entschädigungeneinander gegenüber, ohne der Oefsentlichteit auch nur mitzuteilen,nach welchen Grundsätzen Schadenrechnungen der Beteiligten auf-gestellt worden sind.—Erstaunlich ist bei alledem, daß trotz der geschickten Frisur derBerechnung einige sehr erhebliche Quellen der Be»reicherung für die Schwerindustrie erkennbar werden.An sich ist das kein Wunder. Der Reichswirtschaftrminister mußtein einem al« Anlage Wied er gegebenen Schreiben vom IL. Dezember1924 anerkennen, daß gegen die Ausstellungen der Lastenabteilungdes Bergbauoereins Einwendungen ebenfall» nicht auf Grund genauer Kenntnis der Gestehungskosten des Ruhrbergbau», sondernlediglich auf Grund von Schätzungen gemacht werden konnten.Schon das läßt auf die Möglichkeit schließen, daß der Ruhrbergbauseine Schäden recht willkürlich angeben durfte, ohne daß«in« stich-haltige Nachprüfung möglich gewesen wäre. A� Grund derartOer liebende Solschen»?.In der russischen Sowjetpress« wird gegenwärtig die sexuell«Frage sowie die Reorganisation des Familieniebens sehr eifrig er»örtert. Auch größere Schriften werden, natürlich aus Staatsmitteln,über diese Fragen herausgegeben. Es ist von Interesse, festzustellen,zu welchen Schlußsolgerungen die kommunistischen Reformer ge»langen.So hat in Moskau im Verlag der kommunistischen Universitätein Herr Salkind ein Buch unter dem Titel„Revolution und Jugend"veröffentlicht. Er beginnt mit folgender Offenbarung:„Bom revo-lutionär-proletarijche» Standpunkt ist eine rein physische sexuelleNeigung unzulässig!" Nach diesem vielversprechenden Ansangfolgen weitere Geistesblitze. Der wertvollste von ihnen ist wohl derRotschlag an die Kommunisten, wie man sich von der E i s e r s u ch t,diesem kleinbürgerlichen Gefühl, befreien könne. Der Ratschlaglautet: Wenn eine Frau ihren Mann verläßt, darf dieser nicht derEifersucht verfallen, sondern muß sich an seine kominunistisckc„Zelle"wenden und die Frage zur Emscheiduna stellen, wer besser sei. eroder der neue Maim seiner Frau..Fällt das Urteil der Zelle"—fährt Herr Salkind fort—„nicht zu deinen Gunsten aus, so find« dichmutig damit ab. Hat dich aber ein Unwürdigerer ersetzt, so bleibtdir das Recht vorbehollen, um die Zurückeroberung, um die Rückkehrder Fortgegangenen zu kämpfen. Gelingt dir da» nicht, so bleibt dirnoch immer das Recht, die Frau als«inen Menschen zu verachten,der seinen Klassenstandpunkt verleugnet hat."(S. 89.) Das wärenun wirklich eine gute Beschäftigung für all« kommunistischen Zellen.Wie wäre es übrigens, wenn die jetzt laut Befebl aus Moskau inallen Ländern ins Leben gerufenen„Zellen", statt der nutzloienBeschäftigung mit der Politik, von der sie doch nichts verstehen, sichmit der Zähmung der eifersüchtigen Ehegatten beschäftigen würden?Zum Schluß noch folgende Offenbarung aus dem kommu»nistifchen Lehrbuch, und zwar über die Frage der sexuellen Neigungvon Kommunisten zu Frauen aus bürgerlichen Kreisen. Nach Ansichtdes Verfassers bedeutet die Liebe zu einer Angehörigen einer feind-lichen Klasse eine ebensolche Entartung des s ex u eilen Gefühls wie die geschlechlliche Neigung eines Menschen zueinem Krokodil oder Orang-Utang.(S. 80.)Dies alles klingt natürlich wie ein schlechter Witz. Aber dieserwie vielen anderen literarischen Mißgeburten liegt eine sehr wichtigeTatsache zugrunde: Die Unfähigkeit der Bolschewisten. die Probleyiedes persönlichen und des Familienleben» zu lösen uni neu«Lebensformen an Stelle der alten, zerstörten ju schassen. DasBedürfnis nach einem neuen System der menschlichen, familiärenBeziehungen ist sehr stark in Rußland, das soeben die Grundlagendes alten Daseins, darunter auch die Grundlagen der hergebrachtenFamilie zertrümmert hat. Aber der Bolschewismus ist nicht im-stand«, an Stelle der zerstörten Formen neue, bester« ins Leben zurufen. Was er hervorbringt, ist literarische« Geschwätz.Zwei Tanzabende. Hilde Schewior, die vorige Woche imBlüthner-Saal tanzte, hat sich im Lauf« der Jahre ein« treu«Gemeinde geworben. Der eine liebt die grelle Wucht ihre«.Revo-lutionärs", der andere die asketische, auch in künstlerischem Sinnasketische, Gestaltung ihrer.Frau, den Dritten erheitert die witzigevager Schätzungen setzte man dann die i» viele Hundert vonMillionen gehende» Entschädigungsbeträge fest, und es wäre bei derKalkulationstechnik der Schwerindustrie wirklich ein Wunder, wennsie dabei schlecht gefahren wäre.Zunächst eine allgemeineFe st stellung. Es gibt immer.hin Maßstäbe, die eine auch nur überschlagsweise Schätzung des Der-Hältnisse» von Schaden und Schadenersatz gestatten. Am 3. März1924 veröffentlichte der.Berliner Börsen-Courier" ein« Denkschriftder Lastenabteilung des Bergbaulichen Vereins.In dieser Denkschrift wurde der Berlust der Ruhrkohlenindustri« fürFebruar 1924 auf S,2 7 Mark pro Tonne Förderung berechnet.Diese Zahl war viel zu hoch gegriffen. Eine eingehende Einzelkritikder Kalkulation würde zu dem Ergebnis führen, daß diese Zahl will-türlich hochgeschraubt worden ist. Legt man jedoch selbst diese Zahlzugrunde und überschlägt den Gesamtschaden, indem man Schadenpro Tonne Förderung mal Förderung rechnet, so ergibt sich«inSchaden nach Schätzung der Ruhrindustrie von rund 40 0 Mil-lionen Goldmark. Die Gesamtentschädigung an die Ruhr-industri« beträgt SS6 Millionen Soldmark. Nimmt manvon der Zahl der Unternehmer die notwendigen Abstrich« vor, soergibt sich, welch glänzendes Geschäft die Ruhrindustrie gemacht hat!Die Denkschrift umfaßt die Entschädigungsleiswngen für fol-gende Arten von Schäden: die durch die Gewalt erpreßten R e-parationslei st ungen. die durch Micum-Verträge erpreßtenReparationslasten, die privaten Regieschäden undStillegungss chäden und endlich die Schäden nach dem so-genannten Sonderoersahren. Unter die letzteren fallen ins-besonder« die durch Verkehrs, und Betriebsstillegung der Besatzungs-behörden entstandenen Verluste sowie diejenigen, die durch Straf-maßnahmen und Wegnahme von Geldbeständen verursacht wurden.Schon aus der Art dieser Zusammenstellung erkennt man, daß manjeden Anstoß, den die Schadenrechnungen erwecken konnten, zu be-seitigen suchte, indem man lediglich solche Schäden ausstellt«, derenErsatz grundsätzlich von jedermann als berechtigt empfunden werdenmuß. Es fragt sich nur, ob nicht ein solcher Ersatz bereitserfolgt ist und in welcher Form das geschah.Sieht man sich z. B. in der Spezialausstellung. die für denRuhrkohlenbergbau gemacht ist, denErsah der Sohlenliefernngen an die Ententenäher an, so findet man, daß für diesen Zweck 269,2 MillionenReichsmark für insgesamt 14,6 Millionen Tonnen ausgegebenworden sind. Demnach zahlt« man pro Tonne der auf dieMicum-Derträge gelieferten Kohl« 18,43 Gold-mark. Das ist ein sehr erheblicher Betrag, wenn man sich daranerinnert, daß heute die Tonne Fettförderkohle ad Zeche 15 Ew.kostet. Man kann also annehmen, daß hier der volle B e r-t a u s s w e r t erstattet worden ist. Wenn es also an anderer Stelleheißt, daß ein entgangener Gewinn nicht vergütet wurde, so sprichtdas erwähnte Beispiel dagegen. Roch deutlicher tritt da» hervorbei derBcrgülung der Lieferungen von kohle nueben Produkten.Hier ist der Betrag von SB Millionen Reichsmart nach den amtlichen Preisen" ermittelt worden. Man wird doch nicht behauptenwollen, daß die amtlich festgesetzten Preise keinen Gewinnenthielten.Di« laufend« Kohlen st euer wurde den Zechenbesitzernvoll vergütet, ebenso die 18,3 Millionen Dollar, die auf Grund derMicum-Berträg« an.rückliegender Kohlensteuer" aufzuwendenwaren. Hierbei ergibt sich folgende Rechnung: es wurden erstattet47,9 Millionen Goldmark bar. von zwei anderen Positionen wurden37,2 Millionen Goldmark oerrechnet. Di« Summ« ergibt 85,1 Mil-lionen Goldmark. 18,3 Millionen Dollar sind aber 76B MillionenGoldmark. Ist die Differenz von 8.2 Millionen Gold-mark etwa als Zinsvergütung gewährt worden, obgleich die Ent-schädigung für Zinsen in einer anderen Position verrechnet ist?Geradezu erstaunlich ist da» Borgehen bei der Festsetzung derEntschädigungfür beschlagnahmte Sohle.Das Reich hatte nach dem Kohlensinanzvertrage die Verpflichtungübernommen, die auf den Zechen beschlagnahmte Kohle zu erstatten.Eharakterstudie der.Göhr«". Man feiert die Schewior als-.stununeSchauspielerin". Daß sie keine Tänzerin ist, fühlen wohl die meisten.Tanz ist Rhythmus der bewegten Körperform. Und dieser mangeltihr. Sie ist nicht einmal imstande, ihre pantomimischen Schwüngemit der Begleitmusik in steter Uebereinstimmung zu halte». Dadurchentsteht ein Zwiespalt, der für jeden unerträalich ist. dem eine Spurvon rhythmijchem Körpergefühl eignet. Aber auch wenn sie ihreEbarakterpantomimen ohne Musik aeben würde, blieb« der künstle-rische Wert zweifelhaft. Klug ersonnen« Mosaiken von kleinenMomentbildern aus dem Leben. Ein« einzige aus der Füll« undTiefe quellende typische Gestaltung:.Frau". Manches nur aus denäußeren Effekt gestellt, mit billigen Hilfsmitteln arbeitend, titschig.Der.Revolutionär" z. B. oberflächlich posierender Siegesalleestil.Anerkennenswert die mimische Verwandlungsfähigkeit und die meisteindrucksvollen Masten und Kostüme(»Lulu"). Manche Stellungenund Beweaungsmomente mögen die Phantasie bildender Künstleranrege». Mit diesen Vorzügen aber hat Tanzkunst nicht», nickst?.nichts zu schaffen.Im August- Förster. Saal debütierten zwei Jugendliche:G i t t a C u c u e l und L o u E a g e r s. Die erste technisch, nament-lich beintechnisch fast vollendet. Aber ohne rechten künstlerischen Ernstund Ehrgeiz. Stellt ihr schönes Können in den Dienst von Kabarett-Wirkungen und scheut selbst vor Requisitrnscherzen nicht zurück. Diezweite ernster, aber technisch noch unfertig. Wirkt oft wie ein Kapell-meister, der mit Armen und Händen der Musik den Takt gibt. Biel-leicht kann aus beiden etwa» werden, wenn Lou sich entschließt.gründlich tanzen zu lernen, und Gitta strengste Selbstzucht übt. I. S.Bildende Kunst und Proletariat war da« Thema eines Bor-trag» kür die Volksbühne von Prof. Hans Baluschek. Samt-liche Formalierungen waren so prägnant, daß wir bisher Säumigendringend empfehlen, den zweiten, nunmehr gipfelnden Teil' zubesuchen. Diese Veranstaltung, über die dann mit dem ersten Abendzusammen hier berichtet werden wird, findet am 28. Februar, abends7H Uhr. im Hörsaal der Kunstgewerbeschule, Prinz- Albrecht-StraßeNr. 7«, statt. G.Toller-Aufführungcn in Bußland. In Moskau und in Peters-bürg sind mehrere Dramen von Ernst Toller zur Ausführung ge-langt. Die russische Kritik äußert sich im ganzen sehr anerkennend,teilweise wird bedauert, daß der Dichter Toller nicht immer so klarin seinen Tendenzen ist, wie der Politiker Toller. Der Politiker seiimstande, das Leben der Massen im Zusammenhang mit den pollti-schen und wirtschaftlichen Bedingungen zu studieren und die Zu-sammenhänge zu erkennen, der Dichter dagegen sei.«in typischerExpressionist, ein hamletisierender Skeptiker, der alle von ihm zurBehandlung vorgenommenen Probleme mit dem Gift des Zweifelsbespritzt. Ausgeführt wurden.Hinkemann" und.Der entfesselteWotan". Mit dem ersten Stück ist die Kritik im ganzen sehr zu-frieden. Ueber die Wotan-Komödie heißt es, es sei die denkbar gif-tigste Satire aus das heutig« Deutschtand.vr. Heinrich Blttaer, Professor der Hlflologlr, AnatomI« und Embryologie,von der tierärzNichen Hochtchnle in vrilin ist zum ordentlichen Ploflssor ander Universität in Sofia ernannt worden.