Beamten durch die llebernahme der Staatsbahn auf das Reich beträchtlich erhöht. Infolgedeffen sind auch die Personalaus gaben einseitig erhöht worden, soweit die Gesamtausgaben an das Bersonal in Frage kommen. Der Herr Generaldirektor Defer, der vor furzem auf einem Bierabend den Pressener tretern den Bergleich der Materialkosten mit den Personaltoften auftischte, wird wohl selbst taum im Ernst glauben, daß das Nominaleinkommen des einzelnen Arbeiters auf 160 Prog. gestiegen ist.
Bill die Reichsbahnverwaltung den Eisenbahnbetrieb gefund erhalten. dann wird sie sich beeilen müssen, den Forde rungen der Eisenbahner auf Lohnerhöhung und Kürzung der Arbeitszeit Rechnung zu tragen. Mit einem ausgehungerten Personal läßt sich auf der Bahn für die Dauer feine Ordnung aufrechterhalten. Bei den in den nächsten Tagen beginnenden eigentlichen Verhandlungen sollte sich die Berwaltung fagen, daß es ein Gebot der Klugheit ist, das Notwendige ganz und schnell zu tun. Wer schnell gibt, gibt doppelt!
Die Kosten des Ruhrkampfes.
Eine niedliche kleine Verschiebung!
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Boltspartei es halten will. Die 700- Millionen- Affäre ift ini Laufen. Da ist nichts mehr zu vertuschen. Sie muß sich und ihren Führer Stresemann so gut oder schlecht, als es jetzt noch möglich ist, daraus zu retten suchen. Aber hinter dieser unvermeidbaren Auseinandersetzung möchte sie die weitere notwendige Auseinandersetzung über die wahren Kosten des Ruhrkampfes verschwinden lassen. Wenn so selbst Herr Dr. Cremer Stellung nimmt, der der Schwerindustrie gegenüber ein fritisches Urteil an den Tag gelegt hat, fann man ermessen, wie starf die Deutsche Volkspartei geistig von der Schwerindustrie gefangen ist. Sie möchte aber nach der Barole handeln: geben mir die hunderte Millio nen zu, aber verfchweigen wir die Milliarden!
Der saubere Plan gelingt nicht! Wie steht's mit der Wird man auf die präzisierenden Generalabrechnung? Fragen an die Regierung eine Antwort erhalten? Wird fie endlich ihre Pflicht erfüllen und Rechenschaft ablegen?
Wilhelms Sprung in die Welt.
Aus seinen Anfängen.
Soeben erscheinen bei der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart die ,, Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Leben des Botschafters Joseph Maria v. Radowiz". Der Berfasser, der lange vor dem Krieg gestorben ist, erzählt darin 1. a. aus den Anfängen der Regierung Wilhelms II. fol
Die Berteidigungsschrift der Luther und Strese mann schweigt sich 74 Seiten lang über die wahren Kosten des Ruhrkampfes aus. Mit feinem Wort berührt sie die Lohrsicherungen, die Aufwendungen für unpro duttiven die Papier= gendes: Materialaufwand", kredite an die Ruhrindustrie. Sie legt lediglich Rechenschaft ab über 700 Millionen Goldmart, die im Zusammen hang mit dem Micum- Regime als Entschädigungen gezahlt morden sind wenn man bei dieser Denkschrift überhaupt von Rechenschaftslegung sprechen fann. Ueber die wahren Roften des Ruhrkampfes fein Wort!
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„ Sprach viel mit Schweinit( dem Botschafter in Petersburg . Red. d.„ B.".), der ganz bedenklich ist über das was er die plög lichen Umschläge" beim Raiser nennt. So hätte der Kaiser heute eine Konversation mit Schu walow( dem russischen Botschafter in Berlin . Red. d.„ B.".) über das geheime Abkommen gehabt, wobei Seine Majestät sich ganz im Gegensaße zu dem Nachdem felbft die Presse der Interessenten sich dieser geäußert habe, was gestern Caprivi mit ihm, Schweinit, im gemeinDentschrift nicht mehr öffentlich annimmt die Interessenten famen Bortrage dargelegt und wofür sie die allerhöchste 3 u st i m haben ja das Geld in der Tasche, wozu also noch davon mung erhalten hätten. Er sei bestürzt gewesen, als Schuwalow reden, raffen sich die Organe der Deutschen Volkspartei ihm seine Unterredung wiedererzählte, und habe ihn gebeten, keine zu ihrer Berteidigung auf. Es gilt, Herrn Stresemann meldung in diesem Sinne abzuschicken, ehe er nicht mit Caprivi noch zu decken. Diese Verteidigung beginnt mit einer niedlichen einmal gesprochen. Schweinig fürchtete, er werde in Petersburg , fleinen Fälschung. In der Nationalliberalen Korrespondenz" wohin er morgen abreift, in die übelfte Lage kommen, falls of che schreibt Herr Dr. Cremer, Mitglied des Reichstags, über Sprünge" sich wiederholen. überhin solche die Denkschrift. Er widmet uns dabei folgende Zeilen: „ Dieselben Leute, die damals den Gedanken bekämpften, aus Rhein und Ruhr eine Reparationsprovinz werden zu Iaffen und deren Schicksal mit verschränkten Armen zuzusehen, erheben jetzt ein großes Geschrei von Gadbis Berfaba, nach dem die Rechnung über die Kosten des Kampfes von den Beteiligten präsentiert wird."
Die Rechnung über die Kosten des Kampfes von den Beteiligten: gehört zu den Kosten des Kampfes eine Bereicherung der Schwerindustrie auf Kosten des Reichs? Gehört dazu, daß die darbenden und leidenden Massen der Beteiligten leer ausgehen und die, die niemals gelitten haben, bereichert werden?
Die Kosten des Kampfes! Der Aufsatz von Dr. Cremer ist überschrieben: Die Kosten des Ruhrkampfes". Bir glaubten, ein Ehrlicher wolle den wirklichen Zusammenhang der Dinge zeigen. Wir meinten, als wir diese Ueberschrift lafen, nun merde endlich einmal der Versuch einer Ge neralbilanz über den Ruhrkampf gemacht. Bir maren be gierig, zu lesen, mie hoch Herr Dr. Cremer die Kosten des Ruhrkampfes einschäßen würde, auf 10 Milliarden, auf 13 Milliarder oder gar auf einige zwanzig Milliarden, wie
fürzlich in alarmierender Weise behauptet murde. Wir fuchten, aber mir fanden nichts; denn Herr Dr. Cremer nennt die 700 Millionen Ertrageschent die Kosten des Ruhrtampfes. Das ist eine Berschiebung, die der Täuschung der Deffentlichkeit dienen foll.
Die Roften des Ruhrkampfes betragen das Zwanzigfache der 700 Millionen Entschädigung!
Ein anderer, für die Sprünge charakteristischer Borgang ist der, daß der Kaiser, nachdem bereits die Ernennung Marschalls festgelegt und zwischen Caprivi und ihm alles abgemacht worden, gestern noch einmal Alvensleben auf das eindringlichste für Annahme des Postens bearbeitet hat. Nur dessen konsequenter Ablehnung ist es zu danken, daß nicht, wenn er doch noch angenommen hätte, plötzlich zwei neue Staatssekretäre vorhanden gewesen wären. Caprivi hat zu Schweinig gesagt: in diesem Falle hätte er selbst umgehend sich wieder zurückziehen müssen!
Das war am Anfang. Und so ging es noch fast dreißig Jahre lang weiter, immer vergnügt und pudelnärrisch, bis der Zusammenbruch kam.
Amtsantritt des Ministerpräsidenten Marx. Verabschiedung des bisherigen Ministerpräsidenten Braun Der Amtliche Preußische Prefsedienst teilt mit:
Im Sigungsfaal des preußischen Staatsministeriums hatte sich Mittwoch vormittag die Beamtenschaft des preußischen Staats ministeriums versammelt, um die Abschiedsmorte des bisherigen Ministerpräsidenten Braun entgegenzunehmen. Ministerpräsident Braun sfizzierte kurz die mannigfachen und großen Schwierigkeiten,
die er in den 6 Jahren seiner Ministertätigkeit und in den mehr als 3 Jahren, in denen er das Kabinett der großen Roalition leitete, zu überwinden hatte, um dem Ziele des ft a atlichen und mirt. fchaftlichen Aufbaues unseres Baterlandes und der
Konfolidierung der Verhältniffe in Preußen und im Reich näherzukommen.
Daß wir ein so großes Stüd vorwärts getommen Dieser Bersuch von Dr. Cremer zeigt, wie die Deutsche find, sei auch der treuen und hingebenden Mitarbeit der Be
Der neue Hauptmann im Lessing- Theater tungen. Indipohdi iſt pathetiſch, und das Pathos iſt häufig höhler,
In den letzten drei Jahrzehnten bedeutete jedes Werk unseres Gerhart Hauptmann ein bedeutsames Ereignis. Ungeduldig wartete man auf das Erscheinen einer neuen Dichtung, die sein unvergängliches Denkmal in der Weltliteratur mit frischem Lorbeer fränzen follte. Das jüngste Drama ndipohdi" brauchte faft fünf Jahre, bis es auf einer Berliner Bühne eine Stätte fand. Die gestrige Aufführung im„ Leffing- Theater" hatte ihre Sensation. Diese war aber nicht fünstlerischer Art, hatte teine Beziehung zum Drama selbst, war durch Zufall hineingetragen. Im dritten Akt, dem bewegtesten des Stüdes, zogen Rauchwolfen ins Barfett. Man wurde unruhig. Ein Angstruf erscholl: Feuer!" und die Zuschauer drängten zu den Türen. Mag es blinder Feuerlärm gemesen sein, mag es wirklich auf der Bühne gebrannt haben, die weihevolle Stimmung, die von Hauptmanns dramatischem Gedicht ausgehen sollte, war dahin. Der Beifall tönte nur lau, man verehrte den großen deutschen Dramatifer. Mit„ Indipohdi " hatte man feinen Kontakt gewonnen.
Bar es die Schuld des bösen Zwischenfalls? Oder spricht hier einer, der mit seinem Schaffen abgeschlossen hat und einsam ge= worden dem Wesen seiner Volksgenossen entwachsen ist? Ein abgeflärter Geist hat seine Freude daran, in stiller Beschaulichkeit dem Problem des Rätsels Leben" versuchend näherzukommen. Verfuchend, nicht stürmend und auf neuen Wegen schreitend. Das ist der Eindruck des Dramas Indipohdi ". Die Regiebemerkung des ersten Artes lautet:„ Ruinen eines mächtigen, vieleicht toltefischen Balastes auf einer Insel im Ozean. Die Ruinenansicht ähnlich dem Manapalaste von Mitla." So abgeschieden wie der Ort des Dramas, jo meltenjern, so unserem Kreis entrückt spielt sich die grüblerisch phantastische Handlung ab. Wie im„ Weißen Heiland" steht auch hier der Europäer, der Weiße im Gegensatz zu Indianern. Bei der Mehrzahl von ihnen genießt er die Verehrung eines Heiligen. Aber einige empören sich gegen die ihm übertragene Macht. Ein Indianermeib, das in Liebe zu dem Weißen entbrennt, ein Sohn, der ihn einst in der Heimat vom Fürstenthron gestoßen hat und auf diese Insel des Ozeans verschiagen ist, eine Tochter, die in mächtiger Sinnenluft zum Bruder glüht, Menschenopfer, Mystik, Magie spielen
hinein.
Die Konflikte löjen sich in den fünf Atten langsam und doch unerwartet, ja gequält. Der weiße Heilige opfert sich selbst, voller Sehnsucht, mit der rätfelvollen Grausamkeit des Lebens verföhnt ins Nichts zu verfinten.
Auc
Anklänge an Hölderlins„ Tod des Empedofles" find peinlich. i Hölderlin schmerzensvoller Kampf mit den Problemen des Leben Aber mas dem Empedokles die feierliche Weihe verleiht, entbehrt man bitter bei Hauptmann: die zum Werk stimmende Erhabenheit der Sprache. Hauptmanns Jamben flingen gestellt. Das Fehlen von jeglichem Bathos ist eine Stärte feiner früheren Dich
leerer Schall.
amfenfchaft aus bem Bereiche ber Bermathmg bes Staats ministeriums zu danken. Wenn es nur auf seine Berson anfäme, so könne ihm das Scheiden leicht fallen, sachlich aber sei er mit seiner Arbeit und seinem Ziel innerlich so verwachsen, daß er den Abschied von seinem Tätigkeitsfelde bedaure. Der Ministerpräsident schloß mit den Worten des herzlichsten Dankes an die Beamten und mit der Bitte, seinem Amtsnachfolger Marg, den er bei dieser Gelegenheit vorstelle, mit derfelben Treue zu dienen, wie ihm bisher.
Staatssekretär Dr. Weismann gab im Auftrage der Beamtenschaft dem Gefühl der Trauer über das Ausscheiden eines Chefs Ausdrud, dem man nicht nur wegen seiner Sachfenntnis, feiner Energie und seines eisernen Fleißes hohe Anerkennung zollen mußte, fondern der auch rein menschlich für die Sorgen und Röte seiner Beamten, gerade in der Zeit schwerster wirtschaftlicher Bedrängnis, immer ein warmes Herz und volles Verständnis gezeigt habe. Wenn einmal der Parteihader in Preußen und Deutschland zum Schweigen täme, so wird auch die Geschichte die großen und wertvollen Verdienste Brauns um Preußen und Reich würdigen. Ein Troft angesichts dieses Abschiedes sei die Persönlichkeit des neuen Ministerpräsidenten Marg, der aus seiner Tätigkeit im Reihe her schon das volle Bertrauen der Beamtenschaft beanspruchen fönne. Namens der Beamten könne er dem neuen Chef versichern, daß sie alle unter seiner Leitung zur hingebenden Mitarbeit und treuefter, echt preußischer Pflichterfüllung bereit seien.
Ministerpräsident Marg dankte zunächst dem Staatssekretär Dr. Weismann für seine im Namen der Beamtenschaft gesprochenen Worte und sodann in sehr warmen Worten dem bisherigen Minifter präsidenten Braun für seine politische Arbeit, für die er sich mit feiner ganzen machtvollen Persönlichkeit, mit unbeirrbarer Energie eingefeßt habe. Gerade in seiner Tätigkeit als Reichskanzler habe er es als wohltuend empfunden, daß in einer Zeit, in der fast in allen Ländern des Reichs Unruhen und Krisen herrschten, das größte Land, Preußen, unter zielbewußter und feffer Leitung ruhig und stetig seinen Weg ging. ministerpräsident Braun, den er nur mit Wehmut von seinem Bosten scheiden sähe, habe sich nicht nur um Preußen, sondern um das Reich große, bleibende Verdienste erworben. Er hoffe ihn auch in Zukunft weiter in politischer Betätigung hervorragend am Werk zu sehen. Für dieses Preußen, das in den letzten Jahren die Hauptstüße des Reiches gewesen sei, werde nunmehr er jetzt gern, solange es ihm vergönnt sei, an dieser Stelle zu stehen, seine ganze Arbeitskraft einsetzen.
* Völkische Brunnenvergifter."
Selbst v. Graefe muß ihre Existenz bestätigen. Seit Hitler wieder eine eigene Firma aufgemacht hat und von feinen bisherigen„ preußischen" Geschäftsteilhabern abgerüdt iſt, geht die niedliche Auseinandersetzung zwischen den völkischen Stammesgenossen wieder ihren alten luftigen Gang.
Im„ Deutschen Tageblatt" beklagt sich Herr von Graefe bitter über die niedrigsten Beschimpfungen der norddeutschen völkischen Führer" durch Anhänger Hitlers in Bayern . Hitler hat den„ norddeutschen Führer" Graefe nicht einmal zu einer persönlichen Aussprache über die Probleme der Partei vorgelaffen. Deshalb geht er mit stillschweigender Ber
achtung über die„ unwahren Schimpfereien" hinweg, die Hillergegen ihn anwenden. Und schließlich nennt er feine bisherigen feute, fei es aus Torheit, Eitelkeit oder Schlimmeres", Barteigenoffen von der Hitlerseite volfische Brunnenver gifter"!
Wir sind nicht in der Lage, ein so tompetentes Urteil zu be ftreiten.
Sozialdemokratischer Landtagspräsident.
Genosse Hug in Oldenburg gewählt. Rüftringen, 18. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Bei dem am Dienstag erfolgten Zusammentritt des Oldenburgischen Landtages wurde der Abgeordnete Genosse Hug zum Präsidenten des Landtages gewählt. Es ist dies das erstemal, daß in Oldenburg ein Sozialdemokrat Präsident des Landtages murde. Bisher hatte das Amt ein deutscher Volksparteiler inne. Genoffe Hug wurde. mit Unterſtügung des Zentrums und der Demokraten gewählt.
Adalbert fährt mit der Elektrischen. Der Wagen ist sehr voll. 2. steht auf der hinteren Plattform. Der Schaffner faffiert im Innenraum des Wagens. Dadurch kommt A. nicht dazu, einen AdalFahrschein zu lösen. 2. mu absteigen. Ein Herr, der neben ihm stand, ruft ihm zu:„ Sie hatten ja gar keinen Fahrschein!" bert winkt dem Herrn jovial mit der Hand und ruft zurüd: Legen Sie's aus!"
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Die Aufführung des Leffing- Theaters" ist ein Wagnis und eine Tat. Der Stil, den der Regiffeur Ostar Kanehl dem drama tischen Gedicht, verlieh, konnte nicht anders als getragen feierlich, der Antike genähert sein. Unserer Zeit fehlt für solchen Stil die Resonanz. Wirksam durchdachte, künstlerisch gefeilte Leistungen beherrschen den Aber der ernste, würdige Theodor 200s, der Heißtation wird zwar mit munterem Tamtam fortgesetzt, aber sie ist von „ Das Dreimäderlhaus im Thalia- Theater. Die Operettenfabri Abend. sporn Otto Brefin, der düstere Paul Mederom, der ge- Jahr zu Jahr unfruchtbarer geworden. Da ist es verständlich, daß waltige Stürmer Raoul Lange, die reizend anmutige Mar= man auf den großen Erfolg von einst, das mit Schubertmelodien garete Schlegel fanden sich nicht in harmonischem Zusammen gespickte, wienerisch gemütliche und sentimentale Dreimäderlhaus" flang. Schließen wir den Bericht refigniert mit den letzten Worten zurückgreift. Der starke Beifall bewies, daß ein großer Teil des Bublifums diesen Kranz der Schubertlieder liebt, obmohl er allent des Dramas: Nimm weg die Welt modernen Schlagerwesen menschlich fern ist. Jadlomker, der von diesem Theater als Operettensänger eingeführt wurde, war der Schubert. Er überzeugte nicht ganz, so bewundernsmert sein sicheres Spiel und feine Gesangskunst ist. In vollen Ehren bestand neben ihm Elsa Tuschta u als hannert, auch ein neuer Stern der Ope rette( bisher an der Volksoper). Sie brachte die Wiener Note mit und war auch im Gesang Qualität. Bon den anderen Mitwirkenden ist der Schober des Herrn v. d. Heydt und der Hofglasermeister des Erhard Siedel hervorzuheben. d.
Und schenke mir das Nichts, das mir gebührt. Ich fühle dich, ich finte in dich! Nichts!"
( Alles ist im Nebel verschwunden.)
Ernst Degner.
Jannings bekanntlich einen Hotelportier, der bis zum letzten Mann Theater- Anekdoten. In dem Film„ Der letzte Mann " spielt Emil - nämlich zum Toilettenmann herabfinkt. Vor einigen Wochen, so wird im neuesten Heft der von Erich Köhrer herausgegebenen illustrierten Halbmonatsschrift ,,, Das Theater" erzählt, fand im Belodrom am Kaiserdamm das Sechstagerennen statt, bei dem Alfred Abel den Jannings traf. Abel geht auf Jannings zu und sagt:„ Können Sie mir vielleicht sagen, wo die Toiletten find?"
Berlin als Filmregisseur tätig. Eines Tages fuhr er in seine Heimat Der Sohn des Dichters Björnson war vor einigen Jahren in zurück. Die Geereise fand bei herrlichstem Wetter statt. Björnson ging auf dem Deck des Schiffes auf und ab. Aus irgendeinem Grunde verließ der Kapitän auf einige Minuten die Kommandobrücke. Diesen Moment benutzte Björnson, um durch seinen Krimstecher von der Kommandobrücke aus die herrliche Landschaft zu betrachten. Aber schon kommt der Kapitän zurück, und es entspinnt sich folgendes Gespräch: Kapitän: Mein Herr, ich muß Sie ersuchen, diesen Plaz zu verBjörnson: Ich will mir die Landschaft ansehen. als ich gehen Sie fofort!! Kapitän( dringlicher): Auf diesem Plaz hat niemand zu stehen
laffen!
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Björnson: Ich verbitte mir diesen Ton! Ich bin der Sohn von Norwegens größtem Dichter!
Kapitän( die Hand an die Müze legend): Pardon, Herr Ibsen , ich muß aber trotzdem bitten, diesen Platz zu verlassen!
Der Charakterfomiter Friz Beckmann war unter der Direktion Bolten- Bäckers am Luftsp elhaus engagiert. Es war noch zur wilhelminischen Zeit. Die Rollen für ein neues Stüd werden ausge teilt und Beckmann erhält eine ganz fleine Rolle. Der Mann, den er spielen soll, heißt Wilhelm". Ergrimmt jagt er:„ Dafür, daß der Mann Wilhelm" heißt, spricht er verflucht wenig!"
Der verhinderte" Regisseur. Es gibt nicht nur verhinderte Dichter", sondern auch verhinderte Regisseure. So hat der feit zwei Jabren am Deutschen Theater engagierte Regisseur Martin Kerb bisher noch kein einsiges Bert inszenieren tönnen. Nunmehr hat er fich Hilfe vom BühnenSchiedsgericht geholt. Das Deutsche Theater wurde verurteilt, den Regisseur noch im Februar mit den Proben zu einer„ Gogol " Aufführung zu betrauen.
Das Ende eines Berliner Theater- Konzerns. Ein Zeichen für die schlechte Konjunktur im großstädtischen Theaterbetrieb ist es, daß Theater- Konzerne sich wieder auflösen. Die Meinhardt und Bernauer wollen ihren ganzen Konzern aufgeben. Babrend das Berliner Theater vertragsgemäß an in der Königgräger Straße aussichtsreiche Verhandlungen mit Bittor Herrn Sladet fällt und bezüglich des Komödien- Hauses und des Theaters Barnowsky gepflogen werden, soll das Theater am Nollendorfplatz, dem geschäftsführenden Direktor des Konzerns, Arthur Schwelb übertragen werden.
Eduard Künnede hat von dem amerikanischen Großtheaterunternehmer Shubert den Auftrag erhalten, für den Shubert- Stonzern vier Operetten zu komponieren.
3m literarisch politischen Kabarett„ Die Pistole in der Rampe am Kurfünftendamm findet jegt ein Programmwechsel statt. Täglich ist Con ferencierweitfti eit zwischen Peter Sachse, Friz Berthelen, Rest Langer. Erich Beinert bringt neue politische Satiren, darunter Michael drahtet aus der Schweiz und„ Das Tagebuch eines Polizeipräsidenten".
Im Rahmen der Jubiläumsausstellungen Düffeldorf 1925 ift eine um fassende Kunstausstellung vorgesehen, die in dem nunmehr freigewordenen Städtischen Kunstpalait vom 30. Mai bis 4. Oktober stattfinden soll. Sic umfaßt die lesten 100 Jahre rheinischer Malerei, das zeitgenössische deutsche und das moderne Düsseldorfer Kunstschaffen.
Edmund von Bichera, der mährische Borträt und Genremaler, ijt 62 Jahre alt, in Wien gestorben. Er war ein Schiller Malarts, dessen Tradition er in zahlreichen Werten fortgelegt hat. Biele seiner Genrebilder finden sich in den deutschen Galerien.