Abendausgabe Nr. 8H>» 42. Jahrgang Ausgabe L Nr. 44
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( 5 Pfennig) Sonnabend 21.$ebruQt 1925
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Zentralorgan der Sozialdemokrattfcbcn Partei Deutf Alands
Magdeburg . 21. Februar.(Eigener Drahtbericht.) Dos Leben in der Hauptstadt der Provinz Sachsen pulst heute stärker und bedeutender als an anderen Togen. Seit gestern abend hat ein ungeheurerZustrom von Fremden«ingesetzt, der die Hauptstraßen der Stadt, besonders den Breiten Weg und die Qroße Münzstraße, durchflutet, in der das prachtvoll geschmückte Ge- bände der.Magdeburger Dolksstimme' sich besindet. Aus allen Teilen des Ra.ches sind schon Abordnungen und Gruppen des Rcichsbanners«ingetroffen, so au» Bayern , Schleswig , Sachsen , Düsseldorf , Dortmund , Essen, Halle, die sich melfach durch die verschiedenen Abzeichen, Kokarden und Anzüge voneinander wirkungsvoll imterschiden. Während di« innere Stadt mit ihren Geschäftsstraßen, in denen das nationalliberale Großbürgertum haust, merkwürdig wenig Flaggcnschmuck angelegt hat— vielfach haben sich Geschäftsleute offenkundig geweigert, für das Reichsbanner zu flaggen—, weifen b» Nebenstraßen und die Vororte reichlichen Flaggenschmuck auf, Straßen und Vorort«, in denen di« Arbeiter» bevölkerung.das Proletariat Magdeburgs , wohnt und lebt, und di« durch ihren Schmuck kundtun, daß sie zum Reichsbanner und zur Republik steht. Für die.Stahlhelm"-Verhetzung ist kennzeichnend. daß Hausbesitzer sich geweigert haben, den Schmuck, den die Mieter an den Häusern haben anbringen wollen, an den Häusern zu lassen. Vielfach ist der Schmuck von den nationalistischen Haus- besitzern wieder heruntergerissen worden. Und es hat erst de» Vnspringen» von Reichsbannerleuten bedurft, um den Schmuck wieder zu befestigen. Das große Ereignis der Tagung war bisher der Fackelzug am Freitag abend. Riesige Lolksmasien hatten sich lange vorher eingefunden und umsäumten den ganzen Weg. Aus dem Staats- bür gerplatz, der früher Kaiser-Wilhelm-Platz hieß, traten die Fackel- züge— etwa 9000 Mann mit brennenden Fackeln— zusammen. Der Zug setzt« sich in Bewegung, voran die 200 Mann starke Musik und Spielleutekompagnic, hinterher kamen di« Fahnengruppen der Magdeburger , etwa 30 Mann, mik schwarzrotgoldenen Fahnen. hinter der Fahnengruppe schritt der eigentliche Zug der Reichsbannerleute. die in den Händen Grenzpfähle trugen in den Forben der deutschen Elnzelstaaten. Der Zug be» wcgte sich über den Breiten Weg zum Domplatz und nahm dort Ausstellung. Unterwegs wurden sie von allen Seiten lebhaft be» grüßt. Transparente leuchteten auf die Marschierenden r.nt den Inschriften:.Es lebe die Republik !".Das Deutsch « Reich ist eine Republik",.Die Staatsgewalt geht vom Volke aus" u. a. Nach» dem man auf dem Domplatz angelangt war. schlugen di« Trommler einen Wirbel. Darauf ergriff der Zugführer der Magdeburger Reichebannerleut«. Franz Lange, das Wort zu einer kurzen «-greifenden Gedenkred« auf die Dortmunder Bergwerk». opfer, unter denen sich nicht weniger als 78 Reich». bonnerleute befunden haben, die zum Teil schon ihre Fahr- karte für die Fahrt nach Magdeburg bezahlt hatten und sich gleich. falls mit den anderen deutschen Kameraden an der festlichen Bei- anstallung beteiligen wollten. Sodann ergriff Direktor Löffler au» Berlin dos Wort zu einer außerordentlich wirksamen und tem- veramentvollen Feierrede, in der er besonders den deutschen Einheitsgedanken herausarbeitete. Als er auf die Not- wendigkeit der E i n h e i t des gesamten deutschen Volkes hinwies. traten die Reich'banne�leute mit ihren Gren-nfählen vor und war- warfen sie auf einen lodernden Feuerstoß, wo sie verbrannten. Eine
wirkungsvolle Demonstration für da» große deutsche Einheitsreich. Als dritter Redner sprach Nationalrat Dr. Julius Deutsch. der aus Wie« herbeigeeilt war. um die Grüße und Wünsch« der Deutschösterreicher zu überbringen und den von Löffler ousgesproche- nen Wunsch zu einem großen deutschen Einheitsstaat unter dem schwarzrotgoldenen Banner, der di« Deutschöster- reicher seit jeher beseelt hat, nach besonders zu betonen. Dann wur» den die drei Strophen des Deutschlandliedes gesungen und die Fackeln zusammengeworfen. Die Kameradschaft trat wieder an und unter den Klängen des Reich�xmnermarsches vollzog sich der Abmarsch in geordneter Weis« ohne jede Störung. Ein bedeutungsvolles Ereignis am Sonnabend war die Ankunft der Mitglieder des Repubsikanischeu Schutzbünde, veukschösterreichs. Bereits früh 8 Uhr trat ein« starke Fahnenkompagni« mit einer ebenso starken Abteilung Spielleut« auf dem Bahnsteig in Magdeburg an. um die Ankunft der Oesterreicher im si>.Zug zu er- warten. Der Zug Uef mit einer kleinen Verspätung ein. und unter den Klängen des Reichsbonnermarsche» verliehen die österreichischen Kameroden den Zug, Eine starke Gruppe der Spezialsormation ETU. des Republikanischen Schutzbundes Deutschösterreichs stand unter der Führung des Kameradschaftsleiters, des Kan'eraden Wik- Helm Fockenberger, und unter der Begleitung des Direktionsob- mannes Anderlick. Die österreichischen Landsleute wurden von dem Nationalrat Deutsch kurz begrüßt und sodann nach dem Kölner Platz begleitet, der von riesigen Menschenmengen umsäumt war, die aus die österreichischen Bundessreunde Sträuße und Föhn- che» begeistert herabwarsen. Hier auf dem Kölner Platz hielt Kunzemann im Auftrag der Bundesleitung eine kurze An- spräche, in der er die österreichischen Kameraden auf das herzlichste begrüßte und sie in Magdeburg willkommen hieß. In ebenso herzlicher und freundlicher Weise erwiderte National- rat Dr. Deutsch und gab seiner Freud« darüber Ausdruck, daß es den vesterretchern vergönnt sei, mit den deutschen Kameraden in Magdeburg den Elnheilsgedanken. verkörpert durch die schwarzrotgoldene Fahne. feiern zu helfen. Sodann formierte sich ein endloser Zug unter Vorantritt einer Fahnenkompagnie und eines Musikkorps. Den Schluß mochten di« Magdeburger Kameraden und die aus dem Reich herbeigeeilten. Der Zug ging durch die ganze Stadt, wo er überall von Frauen, Mädchen und Kindern durch begeistert« Zurufe begrüßt wurde. Blumen und Fähnchen usw. sielen auf die Teil- nehmer zurück. Es war ein Erlebnis für alle Beteiligten! Der Marsch hielt vor de Lokal.Beloedere", hoch über der Elbe gelegen, dem Standquartier der Oesterreicher, wo sie mit herzlichem Will- kommen entlassen wurden. Für heut« abend werden di« Berliner und die Teilnehmer aus anderen deutschen Städten erwartet. Der größte Teil kommt am Sonntag, so daß di« erwurtete Anzahl von 100 000 Teil» n e h m« r n wahrscheinlich weit ubertroffen werden wird. Der Haupsstrom der Teilnehmer aus dem Reich wird ober für Sonntag morgen erwartet. 40 Extrazüge mit je etwa 1000 Mann sind auf dem Bahnhos angemeldet. Dieser Reichs- bannertag bringt Menschen aus allen Teilen des Reichs in einer solchen Zahl noch Magdeburg , wie noch nie zuvor bei irgendeiner Gelegenheit.
Verhanölunpen über öen Kontrollbericht. Ei« Schritt der Rcichsregierung i« London . Pari», 21. Februar.(Eigener Drahtbericht.) Nach einer Mel» dung des»Petit Paristen" aus London soll die deutsch « Regie- r u n g dort Schritt« unternommen haben, mtt dem Ziele, die Aus- nähme mündlicher Verhandlungen über den Bericht der alliierten Militärkontrollkommisston in di« Weg« zu leiten. Di« Reichsregierung habe sich dabei auf das Beispiel der Londoner Konferenz über die Durchführung des Dawes.Plans berufen und in Aussicht gestellt, daß ein« Verständigung zwischen Deutschland und den Alliierten über nahezu sämtlich« von der Kontrollkommission aufgeworfenen Beanstandungen möglich sein werde. Lediglich über di« Kasernierung der Sicher- heitspolizei feien von deutscher Seite gewiss« Vorbe» halt« gemacht worden. Das Blatt bemerkt. zu dieser Nachricht: In Pari» sei man der Aussassung, daß das von den Alliierten einzu- schlagende Versahren im Friedensoertrog selbst genau festgelegt sei und jede Hinzuziehung Deutschland » zu den Verhandlungen aus- schließe. In London aber glaube man. das deutsche Ersuchen schon aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht ablehnen zu können. Deshalb habe die englische Regierung neuerdinqs den, Gedanken einer zu- nächst rein alliierten Konferenz angeregt, zu der dann später, öhn- ltch wie im letzten Sommer. Deutschland eingeladen werden soll. Da der von Herriot in Aussicht genommene Besuch in London neuer- ding» wieder unwahrscheinlich geworden sei, habe Ehamberlain sich bereit erklärt, noch vor Zusammentritt des Völkerbundrats eventuell auch an einer Konferenz in Parts teilzunehmen. Zwischen den alliie'ten Kabinetten seien darüber augenblicklich Verhandlungen im Gang«. Die pariser Verhandlungen. Keine Abreise der dentschen Delegation. pari». 21. Februar.(Eigener Drahtbericht.) In den deutsch - französischen Handelsvertrogsverhandlungen ist am Freitagabend
ein« neue überraschend« Wendung eingetreten. Wenn der Gedanke einer vorübergehenden Unterbrechung noch nicht endgültig aufgegeben worden sst, so haben sich doch im Laufe der den ganzen Freitag über zwischen dem Staatssekretär Trendelenburg und dem französischen Handelsminister Raynalvi fortgesetzten Aussprache neue Verständigungsmöglichketten ergeben, die di« deutsch « Delegation da- zu bestimmt haben, ihre für Sonnabend geplante Abreise nach Berlin zu verschieben. Die nächst« Besprechung zwischen de» beiden Delegationschess ist für n ä ch st e n Donnerstag an- beraumt. In der Zwischenzeit sollen di« Sachverständigen versuchen, die neuen, von beiden Seiten sowohl für das Provisorium wie für den endgültigen Vertrag gemachten Vorschläge auf ein« gemeinsame Formel zu bringen. Tagesorünung für Genf . Zusammentritt des BölkcrbundratS am 9. Marz. Genf , 21. Februar.(Eigener Drahtbericht.) Das Völkerbund - sekretariat hat am Freitag die Tagesordnung für die 33. Ratstagung am 9. März in Genf veröffentlicht. An erster Stell« stehen der Pro- tokollcntwurf über da» Schiedsgericht für international« Streit- flogen, di« Abrüstungskontrolle des Völk-rbundrats über Deutschland , Oesterreich-Ungarn . Bulgarien , die deutsche Regierungs- not« über die deutschen Abänderungsvorschläge des Völkerbund - Paktes, ferner der türtifch-griechische Patriarchenstreit und Minori - tätenfragen. Einen besonders breiten Raum we den die Dan- ziger Angelegenheiten einnehmen, da Polen die Absezung des englischen Oberkommissar» wegen angeblicher Deutschfreundlich- keit und außerdem in einem Brief an den Rat die Ausrollung des gesamten Danzig -Problem» fordert. E» wird«Ine grundsätzlich« Klärung aller Streitfragen erwartet. Für das Saargcbiet wird eins neue fünfgliedrige Regieningskommission auf«in Jahr ernannt werden, davon ein Franzose,«in Saarländer und drei, die weder Franzosen noch Deutsch « sind. Ebenso wird die Ersetzung der fron - zöfischen Besetzung durch lokale Gendarmerie endgüllig geregelt werden.
die Preußenkrise. Marx kommt wieder. Ein Blick in die Zeitungen von heute morgen zeigt, daß die Preußenkrise durch den Zufallsficg der reaktionär-kommu- nistifchen Opposition ihrer Lösung um keinen Schritt näher ge- kommen ist. Die„Germania " bestätigt, daß das Zentrum nicht gewillt ist, sich durch Schläge in den Bürgerblock zwingen zu lassen. Sie bezeichnet ironisch Herrn P ieck als den mächtigsten Mann Preußens und sieht in der Abneigung der Rechten gegen „westliche" und kacholische Minister die eigentliche Ursache des gestrigen Ereignisses. Dann fährt sie fort: Was soll nun geschehen? Die Koalitionspärteien brauchen sich der Niederloge nicht zu schäme:-. Zhr endlicher Sieg bei tapferem'und enlschlossenem Ausharren bis aas Ende ist durchaus erreichbar und um diesen Sieg-verde» die Soalilionsparteten weitertämpsen. denn es geht um die höchsten staatspoliiischen Idecue, die in schweren Zeiten verteidigt weiden müssen, kost« es was es wolle. Es ist einfach«ine unmögliche Sache, daß sich die Zen- trumsfraktion der Terrorpolitik der Deutschen Volks- Partei beugt. Und wenn die Opposition noch zehn solcher„Siege" wie gestern erringt, e» wird ihr nicht gelingen, die Zentrums- sraktion von ihrem bisherigen Wege abzudrängen. Die Rechtsoppo- sition selbst ist ja nicht imstande, ein Kabinett aus die Beine zu stellen. st« kann zwar zerstören, ober nicht aufbauen. Es muß ihr überlassen bleiben, wie weit sie diese Zerstörungsaröeit fortsetzen will. Aber sie wird sich hoffentlich im klaren darüber sein, daß jeder neue Vor- stoß eine Verschärfung der Gesamtsituation bringt und daß die preußische Krise sich lrichl aus das Reich ausdehnen kann. Nach den Angaben der„Germania " haben gestern sechs Zcntrumsleute gefehlt. Demokraten und Sozialdemokraten waren also vollzählig.(Der eine kranke Sozialdemokrat wurde in letzter Stunoe noch herbeigeMTafst.) Bon den sechs Zen- trumsleuten sind zwei die schon bekannten v. P a p e n und L o e n a r tz, zwei, die Abgg. Eismann und Krug, sind schon seit längerer Zeit schwer trank, zwei weitere, Bau- mann und Röing, hatten sich vor einigen Togen krank gemeldet. Die genauen Angaben der„Germania " lassen dar- auf schließen, daß das Zentrum zur Hei"'' zssung einer vollkommenen Fraktionsdisziplin entschlossen sst, un. auf solche Meise seine Rüstung für die noch bevorstehenden schweren Kämpfe zu vollenden. Die Re ch t s p r e s s e ist auf den alten Ton gestimmt: ent- weder müsse das Zentrum die Deutschnassonalen an die Regierung lassen oder die Auflösung sei unvermeidlich. Ucber unsere Stellung zur Auslosung haben mir uns schon ausge- sprochen: wir denken nicht daran, ihr auszuweichen und halten es für wahrscheinlich, daß sie als letztes Mittel zur Anwendung gebracht werden muß. Unoerstündlich bleibt dabei aber doch, was sich gerade die Rechte von der Auflösung verspricht. Sie müßte zu ihren 183 Mandaten 43 dazu gewinnen, um eine ganz knappe Mehrheit von einer Stimme zu erobern, der Weimarer Koalition fehlen aber zu derselben knappen Mehr- heit nur zwei Stimmen! Die Rechte kann also gar nicht daran denken, für sich allein regierungsfähig zu werden. Auch nach den Wahlen würde sie erst recht dieHilfedesZentrums dazu brauchen. Wenn nun in den nächsten Wochen ein Wahlkampf ausbrechen sollte, der olle bisherigen an Schärfe weit übertreffen würde, und in dem Rechte und Zentrum als Gegner einander gegen- überständen— wer hält es für möglich, daß dann, nach Zu- sammentritt des neuen Landtags. Rechte und Zentrum sich zur Wohl eines gemeinsamen Ministervräsidcnien und zu einer srsten Regierungskoalition zu'ammenfinden könnten? Es ist also völlig ausgeschlossen, daß die Rechte durch einen neuen Wahlkampf ihr Ziel erreichen. könnte. Umgekehrt ist ein« glatte Entscheidung g e g e n sie nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich. Es genügt, daß Zen'rum und Demokraten sich im Wahlkamps innerlich festigen, ohne neue Mandate zu gewinnen, und daß die Sozialdemokratie den Kommunisten ein paar Sitze abnimmt, um der Reaktion den Weg zur Macht in Preußen sicher zu verbauen. Ost das Vertrauen der Rechten in die Widerstandskraft ihrer kommunistischen Bundesgenossen — trotz Tscheka -Prozeß!— wirklich so stark, daß sie die Probe aufs Exempel riskieren wollte? Zweifellos aber können auch die Demokraten gegen die Bolkspartei bedeutende Erfolge erringen, wenn sie entschlossen zum Kampf übergehen. Die Bolkspartei hat aufgehört, eine selbständige Partei zu sein, sie ist nur noch ein Anhängsel der deutschnationalen Reaktion Zwischen dieser und der Demokratie, der bürgerlichen und der sozio- listischen. muß die Bolkspartei zerrieben werden. Sind also die Aussichten der Weimarer Koalition im Wahlkampf günstig, so hat diese doch ke-uen Grund, sich Mo- dalitäten und Zeitpunkt der Auflösung von der Rechten-vor- schreiben zu lassen. Ebenso wie die Opposition berechtigt ist, die Regierung zu stürzen, solange ihr nicht dabei der Atem ausgeht, sind die RegieHingspaneien berechtigt, immer wieder den ihnen genehmen Minifterpräsi- denken zu wählen. Nur wenn sich die Rechte mit den Kommunisten auf eine gemeinsame Regierung Schlange-Eampe-Pieck-Stolt einigt, kann sie vielleicht die Wtederwahl.ron Marx verhindern. Daß der Rechten selbst bei dem frevelhaften Spiel, bas sie begonnen hat, angst und bange wird, zeigt am besten ein Artikel des„Berliner L o k a l a n z e i g e r". Darin wird ausgeführt: Für den Fall, daß bei der Neuwahl de» Minssierpräfidernen abermals Herr Marx gewählt wird, weist mqn m rechts-