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in Hamburg ist der deutschnationale Großschlächter Emil| laffen, um sie richtig zu begreifen, und ihre Wirkung, beren Ziel die Oppermann gewählt worden, obgleich er erst kurz vorher Aufpeitschung ist, richtig zu erkennen. So wurde ,, Beweis" Antrag vom Finanzamt St. Pauli- Eimsbüttel wegen Steuerhinter- gestellt darüber, ob sich Herr Severing dafür eingesetzt habe, daß die Parterreräume des Innenministeriums ziehung zu 10 000 Mart Geldstrafe verurteilt worden war. Barmat- Konzern vermietet wurden, und zwar ohne vorherige öffent Wenn es möglich ist, daß Parteien, die bei anderen liche Ausschreibung und unter schärfstem Widerspruch des Herm jeden kleinsten Hauch von Korruption entdecken, ihren Wäh- Finanzministers. Dieser Antrag hatte feit Wochen in der fern Steuerdefraudanten als Kandidaten porsehen können, deutschnationalen Presse gestanden und die braven deutschnationalen dann ist es höchste Zeit, in diesem ganzen Sumpf aufzuräu- Lefer waren selbstverständlich bei der abfolufen Ehrenhaftigkeit ihrer men. Dazu aber gibt es fein besseres Mittel als die Offen- Partei davon überzeugt, daß, wo so viel Rauch, auch Feuer fein legung der Steuerlisten. Denn nur die Deffentlichkeit fann müßte. Und was ergaben die Verhandlungen? Nichts! Aber auch diese Aufgabe mit Erfolg lösen. Keine Steuerbehörde wagt gar nichts! Es löfte sich vielmehr alles in eitel Dunst auf, nur blieb es heute, den Kampf mit den großen Konzernen der Stinnes als fleine Pifanterie zum Schluß die Tatsache über, daß der Herr und Genossen aufzunehmen. Aber die Deffentlichkeit muß inanzminister aus rein faufmännischen Erwägungen noch für eine Vermietung der Räume war, als Herr Seve ihn aufnehmen, um die Sauberkeit der Steuer ring aus verwaltungstechnischen Erwägungen heraus sich bereits leistung wiederherzustellen. Denn es ist eine aufs heftigste gegen die Bermietung dieser Räume an Aufgabe der gesamten Deffentlichkeit, den ehrlichen den Barmat- Konzern fträubte. Steuerzahler vor dem unehrlichen zuschügen, der feine Lasten auf diejenigen abwälzt, die ,, Dumm " genug find, ihre Pflichten zu erfüllen. Wenn Handel, Industrie und Landwirtschaft ehrliche Steuerzahler wären, hätten sie selbst das größte Interesse daran, für die Offenlegung der Steuer­listen einzutreten. Denn dadurch fönnten sie durch Tatsachen die Ueberlastung mit Steuerleistungen dartun, über die sie jetzt so beweglich flagen.

Aber das Gegenteil geschieht. Die Rechtspartelen ver­fuchen die gleichmäßige Steuererhebung zu erschweren und die Schieber zu schüßen. Ein deutsch nationaler An­trag fordert die Beseitigung des Spigelwejens", das angeblich die Moral der Steuerpflichtigen wie der Beamten gefährdet! Man will also die Buchprüfung und das Recht auf Einsicht der Bücher durch die Finanzbehörden unmöglich machen, ob wohl die Buch prüfung ergeben hat, daß damit viele Dugend Millionen Mark an hinterzogener Steuer entdeckt worden sind.

So zeigen sich die Rechtsparteien auch hier als Schüßer der großen Steuerdefraudanten. Jeder Schieber und Halunke, wenn er deutschnational ist, ge­nießt ihren Schutz. Deshalb sind diese Herrschaften bisher immer gegen die Offenlegung der Steuerlisten gewefen und merden es auch fünftig sein. Die Sozialdemokratie aber zeigt durch ihr entschiedenes Auftreten gegen das Steuer geheimnis des Besizes und für die ehrliche Steuerleistung, daß sie den Betrügern und Schiebern das Handwerk gründ fich legen milf.

Der Spuk der Skandale.

Wie die Fabrikation arbeitet.

Die Tätigkeit des Untersuchungsausschusses im Landtag wächst achgerade jedem Zeitungslejer über den Kopf und über den- Geschmack hinaus. Aus einem Ausschuß zur Feststellung der Kreditpolitik der Staatsbant ist langsam ein Ausschuß zur Ermittlung von vermeintlichen Sünden der Sozialdemokratie geworden. Von der Staatsbank redet kaum noch jemand, aber was im Jahre 1919 im Bureau des Reichspräsidenten vor sich ging, dar über muß fogar eine ehemalige Stenotypistin aus ihrem oft­preußischen Wohnfig zitiert werden, um zu befunden, daß fie nichts weiß.

Wie methodisch und start der Standalapparat der Rechtspreise arbeitet, darüber läßt sich die Germania" mit wünschenswerter

Deutlichkeit aus:

Es ist notwendig, endlich einmal von den Methoden zu fprechen, mit denen diese Rechtspreffe affären macht. Man Man tann daraus lemen, wie man mit Hilfe einer gefchidien Retlame unb enes großen Breffeapparates die Boltsmeinung ganz im er­wünschten Sinne beeinflussen tann. Zu diesem Zwede stellt man zunächst und vor allen Dingen Beweis" Anträge. Im Anfange der Ausschußuntersuchung hagelte es nur so von derartigen Anträgen der Rechten; heute ist man johon etwas zurückhaltender gewor­den. Aber aus der Sünden- Maienblüte dieser Anträge der Deutsch­nationalen stammen noch die Nummern 13 und 23, bie am Sonn­abend und am Montag den Gegenstand der Berhandlung bilbeten. Man muß fie in ihrer ganzen Schönheit an fich vorüberziehen

Neue Festkultur.

hcute mehr denn je.

Man hat in Norddeutschland niemals recht verstanden, Feste tan hat in Norddeutschland niemals recht verstanden, Feste 64 feiern. Entweder waren fie langweifig und ledern, oder sie curben, wenn die edle Männlichkeit unter Alkohol gesetzt war, fnotig und zotig. Der Proletarier, ob mit oder ohne Stehfragen, stand immer diesen Festen feinab. Sie fagten ihm nichts und be­hagten ihm nicht, weil sie funst- und kulturlos sind. Zu der Masse hagten ihm nicht, weil sie funft und fulturlos sind. Zu der Masse Mensch, die sich tumultuarisch benimmt und den Sinn des Ganzen nur darin sieht, möglichst viel Geld auszugeben, hat er feine Be­ziehung. Auf der anderen Seite hat aber gerade der Arbeitende und Schaffende ein Anrecht auf Atemholen und Baufen, angefüllt mit Festen. Das Goethesche Saure Wochen, heitere Feste" gilt Bie soll man folche Feste fetern? Es gilt dabei, eine Menge Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und Hemmungen, die eigentlich in jedem sind, zu beseitigen. Um über die Komposition folcher Feste Klarheit zu bekommen und gleichzeitig Richtlinien für ihre Gestaltung aufzustellen, hatte die Bolksbühne gestern cbend zu einer Bersammlung nach dem Sophien- Lyzeum in der Beinmeisterstraße eingeladen. Es sprachen hier Künstler, Gewerk­ichaftler, Bertreter der Bolfsbühne und Baumeister. Man fonnte en Vorhandenes antnüpfen und auf einem bereits gegebenen Fundament weiter zu bauen versuchen. Die Volksfeste, die in der Siedlung Faltenberg stattgefunden haben. fine so etwas wie ein Anfang und Auftakt der neuen Festkultur. Sie waren frei­lich lediglich auf Burlestes und Grotestes eingestellt. Man einigte fich gestern allgemein auf die Formel, daß die neuen este Gemeinschafisfeste sein müssen, daß es notwendig ist, das Publikum zur Mitwirkung zu veranlassen. Man war der durch Gus richtigen Ansicht, daß es nicht weiter so gehalten werden dürfe: hie Bühne! Hie Bublifum!, und dazwischen ein dicker Trennungs­trich. Von der Aktivierung des Publikums fann man bereits mit einer vorbildlichen Probe aufwarten. Mitglieder der Volfsbühne, Arbeiter, Handwerker, fleine Beamte, haben in Lößniz im Erz­birge ganz aus Eigenem ein Naturtheater geschaffen, das ideal enannt werden darf. Die Volksbühne fann sich nicht wieder ge­fermaßen in große Boltsfeste auflösen, wie sie im Mittelalter standen haben und aus denen het aus unser Theater entstanden Aber sie wird bei der neuen Festkultur und bei den Gemein­aftsfesten tatkräftig mitwirfen.

Damit diese meinschaftsfefte Ereignis und Erlebnis werden, für sie auch ein eigenes Haus gefaffen werden. Stadtbaurat uno Taut, der Schöpfer des farbenfrohen Magdeburg, hat : Seite der Sache in die Hand genommen. Er zeigte gestern Plan eines Volksfest hauses, das in altenberg ichtet werden soll. Er knüpft weder an an das antike Theater der lechen, noch an das Naturtheater, und er baut auch nicht die Pastenbühne, das Theater von heute, zur guten Stube des

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Noch hübscher gestalteten fich die Dinge am geftrigen Montag. Große Spannung lag in der Luft. Die Zahl der Zuschauer drängte sich nur so und die geplagten Abgeordneten konnten gar nicht genug Rarten für den Zuschauerraum herbeischaffen. Grund dieser großen Spannung: Die Vorladung von Fräulein Margarete Endru lat, die wiederum der Gegenstand eines der berühmten Beweis". Anträge war. Sie sollte nämlich als Zeugin darüber aussagen, daß die amtlichen Telephongespräche Krügers mit Barmat und seine Empfehlungsschreiben mit ffen und Willen des Reichspräsidenten erfolgt feien, ferner darüber, daß bei den Verträgen über die Fett geschäfte mit Barmat Prozente für die Sozialdemokratische Partei ausbedungen worden seien. So war es am 3. Februar beantragt worden und lief nun seit drei Wochen von der hauptstädtischen Preisz her durch alle Schmuhlanäle der Berleumdung und Herabsehung in die Provinz, wo seinerseits der brave deutschnationale Leser des Morgens beim Kaffce selbstverständlich wieder einmal die Berdorben­heit des neuen Regimes und die Unwürdigkeit des Herrn Reichs­ präsidenten behaglich genoß.

Und was blieb übrig? Abermals nichts. Aber auch gar nichts! Alle diese Beweis" Anträge waren eben nicht zu beweisen, obwohl fich die Deutschnationalen die erdentlichste Mühe gaben, aus der 3eugin im Sinne der Anträge etwas herauszuholen. Die Dame mußte diesem Ausfragen gegenüber nur immer wieder feststellen, daß ihr von allen diesen Dingen nichts befannt sei. Die pein liche Verlegenheit der Antragsteller war allgemein und ein gewiffes Schmunzeln über den glatten Hereinfall ging aus dem Ausschuß bis hinüber in den Zuschauerraum, wo man sich der Komit, die ebenso unfreiwillig wie zwingend war, nicht ganz zu entziehen vermochte.

Das sind nur zwei Punkte aus dem wochenlang breit getretenen Quart. Fast jeder Tag bringt eine neue Enttäuschung für die Rechtspresse und ihre Auftraggeber Aber was sie an Aus­fagen vermissen müssen, das ersetzen sie durch Fettdruck der Fragen. Schon dadurch wird der gewünschte Eindruck erzielt und wachgehalten.

Aber wenn die reaktionäre Verleumderfippe glaubt, mit ihrem Treiben auf die Dauer Geschäfte machen zu fönnen, so befindet sie fich auf dem Holzwege. Die letzten Wahlen haben erst gezeigt, daß felbft die eigene Wählerschaft der Deutschnationalen sich voller Etel atwendet von jeder politischen Betätigung. Die Reihen der Sozial­demokratie können durch Stinkbomben nicht gelichtet werden.

Eine Erklärung Kraffins.

Ein Dementi gegen Genossen Heilmann. Wolfsbüro teilt mit: Der preußische Landtagsabgeordnete Seilmann hat in der Landtagssigung vom 20. Februar behaup­tet, daß Herr Krassin im Besize eines Empfehlungs. fchreibens fei, in dem Herr Dr. Stresemann Herrn Rommerzienrat Liimin zu Handelsgeschäften empfiehlt, und das Kommerzienrat Litwin zu Handelsgeschäften empfiehlt, und das Herr Krassin sich Zeugen gegenüber, die jederzeit erscheinen fönnen, dahin geäußert habe, Herr Dr. Stresemann folle wenigftens dafür sorgen, daß Rußland nicht mucherische und betrügerische Ge schäfte angeboten werden."

Demgegenüber hat Kommerzienrat Litwin bereits erklärt, er habe niemals ein Empfehlungsschreiben von Dr. Stresemann erbeten und infolgedeffen auch niemals ein solches erhalten. Reichsaußen minifter Dr. Stresemann hat sich ferner durch den deutschen Botschafter in Moskau Grafen Broddorff- Rangau, an

Proletariats aus. Er zeigte, wie in seinem Entwurf die Bühne sich ganz zwanglos verbindet und fortsetzt in die Zuschauermassent, die in dem Theater figen oder im Freien vor dem Theater lagern Er hat gleichzeitig einen Saal vorgesehen, damit die Zuschauer per den Unbilden der Witterung geschützt sind und damit auch im

Winter gespielt werden kann.

Die Berjammlung war außerordentlich starf besucht und vor allem war die Jugend vertreten, die die Trägerin der neuen Festkultur fein muß zusammen mit jener Jugend, die graues Haar und ewig junge Herzen hat. Man konnte und wollte gestern abend nur an­bahnen. Man hatte den Rahmen der Redner mit Recht sehr weit gespannt. Man hätte aber auch auf die Proletarischen Feier­stunden" Bezug nehmen müssen, die eine Aktivierung der Massen bereits verwirklicht haben. Wer gestern mit dabei war, der ist mit der Ueberzeugung nach Hause gegangen, daß die neue Fest kultur und die geplanten Gemeinschaftsfeste auf dem besten Wege

find.

Karl Fischer.

den Schuh des Urheberrechtes für seine Hofen in Anspruch nehmen Die urheberrechtlich geschütten Hosen. Wer anders könnte wohl als Charlie Chaplin ? Er tut es, und zwar fegte er die Gründe dafür vor dem Gerichtshof von Los Angeles eingehend auseinander, als er in einer Gerichtsverhandlung gegen den Filmschauspieler Charles Amador als Zeuge vernommen wurde. Nachdem er ausgeführt hatte, daß die Erscheinung Amadors im Film seiner eigenen täuschend ähn lich sei, verlangte er den Urheberrechtsschuh für seine weltberühm­ten Hosen und sein ganzes Kostüm. Ich übernahm meinen Gang vollständig. Nur das Gleiten des einen Fußes sah ich dem Kutscher von einem Londoner Droschtenkutscher," erklärte er, aber nicht ab; das Wackeln aber lernte ich von enem alten Barietékameraden Fred Kitchen, der Plattfüße hatte." Wie sind Sie zu Ihrem Hut Wie sind Sie zu Ihrem Hut gekommen?" fragte der Anwalt der Gegenpartei, der nachweisen wollte, daß die Bekleidungsstücke Chaplins nicht Original fe'en. Ich weiß es nicht, ich habe ihn mir eben aufgefeht," erwiderte Chaplin ſtolz. Als er wegen feiner berühmten Beinkleider befragt wurde, fagte er mit schöner Einfachheit: Niemals hat jemand vor mir folche Hofen getragen." Da er auf diese Weise Hosen, Hut und Gang als die Schöpfungen seiner eigensten Bhantasie nachgewiesen hat, fo verlangt er, daß fie auch gefehlich geschüßt werden, wie irgend e'n anderes Geisteswerk. Wenn aber Chaplin wirklich der große Künst­ler ist, als der er uns gepriesen wird, so wird seine Phantasie hoffent lich auch noch weitere Geisteswerte" erfinden.

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den zurzeit in Moskau befindlichen Herrn Rraffin gewandt mit der Bitte, zu den Behauptungen des Herrn Heilmann Stellung zu nehmen. ben an den deutschen Botschafter in Mostau gerichtet: Herr Krassin hat daraufhin am 23. Februar folgendes Schret

Sehr geehrter Herr Botschafter! Unter Bezug auf unsere heutige Unterredung beeile ich mich, Ihnen ganz ergebenft mitzu­teilen, daß ich nie von Herrn Dr. Stresemann weder eine mündliche noch schriftliche Empfehlung für Herrn Litwin erhalten habe und daß damit die von dem sozial­demokratischen Abg. Hellmann mir in den Mund gelegte Aeuße rung betreffend den Kommerzienrat Litwin und die damit in Zu­fammenhang stehende Berleumdung des Herrn Reichsministers Dr. Stresemann selbstverständlich niemals meinerseits

getan worden ist. Ich bedauere auf das lebhafteste, daß mein Name in dieser Weise mißbraucht worden ist und bitte Sie, dem Herrn Reichsminister Dr. Stresemann auf dem schnellsten Wege eine entsprechende Mitteilung zukommen laffen zu wollen. In ausgezeichneter Hochachtung L. Kraffin."

Luther bei der Presse.

Eine nichtssagende Rede.

Der Reichsverband der deutschen Bresse veranstaltete am Mon­tag abend ein Bankett, zu dem außer den Vertretern der größeren deutschen Zeitungen auch die ausländische Bresse und Vertreter der Regierungen eingeladen waren. Der Vorfizende des Reichsverbandes wies in einer Begrüßungsansprache besonders auf die Notwendig. feit hin, für die Stellung der Presse in Deutschland bessere Grundlagen zu schaffen.

sollte, so nahm man an, eine politische Rede vor einem breiten Ferner nahm der Reichskanzler Dr. Luther das Wort. Er Forum halten. Aber seine Ausführungen wurden nichts weniger als das. Sie bewegten sich in Allgemeinheiten und endeten in dem weisheitsvollen Saße, die Regierungen und die Presse müßten dem Volfe voranschreiten zum Gipfel"

Das ist sehr schön gesagt. Und heute bemühen sich gewiffe Blätter durch Beschimpfung des Reichsbanners und durch Ver­stärkung der Barmat- Hege den Gipfel zu erflimmen!

Prüfung des Kontrollberichts.

Paris , 24. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Das Guiachtan des Bersailler Militärkomitees zum Kontrollbericht wird nicht vor Ende dieser Woche fertiggestellt werden, denn das englische Komiteemitglied muß erst die Entscheidung seiner Regierung ab­warten. Der Kontrollbericht wird also zurzeit vom britischen Gene ralstab geprüft, morgen, Mittwoch, wird sich das englische Kabinett damit befaffen.

Die Allitertentonferens soll nach dem 15. März in Brüssel zusammentreten. Die französische Regierung hat jedoch noch immer nicht dazu Stellung genommen; sie erörtert die Frage der Buzichung Deutschlands zu dieser Konferenz lebhaft mit der britischen Regierung. Man wird sich wohl auf das kompromiß einigen, daß Deutschland erst dann zugezogen werden foll, wenn eine Einigung zwischen den Alliierten erzielt ist und dann soll mit Deutschland lediglich auf die Art der Durchführung der Be­schlüsse und nicht über die Beschlüsse selbst verhandelt werden Die Frage der Veröffentlichung des Kontrollberichts scheint bis. her auch noch nicht völlig geflärt zu sein. Meldungen englischer Blätter, wonach fich Frankreich der Beröffentlichung entgegensetzen foll, werden in Baris dementiert, das französische Auswärtige 2mt jei nach wie vor der Ansicht, daß die Ergebnisse der Generalinspektion der Deffentlichkeit bekanntgegeben werden sollen; bei dem Umfang des Berichts 400 Seiten- joll nur ein Auszug als Blau oder Gelbbuch herausgegeben werden.

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Diäten in Nordamerika .

Washington , 24. Februar.( Eca.) Das mit 237 gegen 93 Stim­men angenommene Gefez erhöht die Diäten der Barlamentsmit­glieder von 7500 auf 10 000 Dollar jährlich. Sprecher, Bizepräft lichen Mehrausgaben dafür betragen 1 382 000 Dollar. Falls Bräfi benten und Minister erhalten 15 000 Dollar Diäten. Die jäb bent Coolidge nicht Einspruch erhebt, tritt das Gesez am 4. März in Kraft.

letten riesiger vorgeschichtlicher Tiere gefunden, sowohl von Mammu ten mie auch von Höhlenbären und Höhlenhyänen. In derselben Höhle stieß man auf zahlreiche Feuersteinwerkzeuge. Es ist ene be fondere Kommission von Gelehrten in Moskau ernannt worden, die diefe überaus wichtigen Funde näher untersuchen und bergen sollen. Neue Nachrichten über einen verfchollenen Volksstamm der Germanen. In der Heldengeschichte der Völkerwanderung spielt der germanische Stamm der Gepiden eine bedeutsame Rolle. Der longo­bardische Geschichtsschreiber Paulus Diafonus hat die erbitterten Kämpfe der Longobarden mit den benachbarten Gepiden einbrudsvall geschildert. Ihren dramatischen Höhepunkt bildet die Erzählung von der gepidischen Königstochter Rosimund. Sie wurde vom Mörder ihres Vaters, dem Longobardenführer Alboin zur Heirat gezwungen und brachte ihren brutalen Mann schließlich um. Die Gepiden wurden von den Longobarden befiegt, von den Avaren völlig nieder. geworfen. Seitdem waren sie wie manch anderer germanischer Akademie, der Bischof Dr. Karacsony, die überraschende Behauptung Stamm völlig verschollen. Nun hat ein Mitglied der ungarischen aufgestellt: Die Nachkommen der Gepiden im öftlichen Siebenbürgen wieder entdeckt zu haben. Dort wohnen seit alter Zeit die Szeller, seinen aften Sitten und Gebräuchen Jahrhunderte hindurch festhielt. ein Boltsstamm, der hartnädig an feinen Borrechten, aber auch an Nach der herkömmlichen Meinung waren sie Abfömmlinge der Hunnen, andere glaubten, fte wären Nachtomnien der Avaren. Raracfony hält die Szefler für die letzten Reste der alten Gepiden Er führt zahlreiche Zeugnisse dafür an, daß die Gepiden nicht völlig aufgerieben wurden. Er stellt in Orts- und Personennamen des Szekler- Landes germanische Elemente fest; er leitet die griechischen Buchstaben in der Schrift der Szefler aus dem arianischen Glauben Szefler zu Attila würde daurch, wenn auch in anderer Weise ale der Gepiden her. Die alte Ueberlieferung von den Beziehungen der man bisher glaubte, bestätigt. Die Gepiden tämpften bis zu Attilas Tode mit den Hunnen. Den Untergang der gepidischen Sprache, der im 14. Jahrhundert vollendet war, erflärt Raracsony durch die Ver­schmelzung der friegerischen Gepiden mit dem Bauernvoll der Magyaren.

Die Reinhard- Bühnen gaftieren ab Freitag auf 10 Tage im Reifing. beater mit bafeipeares Coriolan". Regie: Erich Engel . Defo rationen und Softüme von Neber. Den Coriolan spielt Fris Kortner, die Volumnia Agnes Straub .

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früheren Boltsoper als Zatjana in Onegin". Onegin: Franz Egenieff Im Deufichen Opernhaus gastiert Mittwoch Bertha Malkin von de ensfi: Heinrich Ruppinger von der Dresdener Staatsoper als Bait.

Die Goethe- Bühne hit eine neue Zeitung bekommen. Dr. Rob. Bir! will einen Spielplan aufbauen, durch den die Bübne Eristenzberechtigung erhält. Auf dem Bege dahin wird er inzwischen unter Inanspruchnahme Don Gaftlpielen Monna Banna", Mufit"( Bedefind), Der Duerulant (. Babr) u. a. aufführen. Die erste neue Aufführung ist Narcis" mit Der Berlag Die Schmiede" veranstaltet in der Buchabteilung det ,, Kaufhaus des Weftens" eine Sonderausstellung aller bei ihm erschienener Werte.

Die Auffindung zweier vorgefchichtlicher Menschen. Wie Mos. fauer Blätter berichten, haben zwei russi che Präh storiter Bonisch und Osmolowski zwei menschliche Etelet'e entdeckt, die der Ne­ andertal Rasse angehören und vor etwa 50 000 Jahren lebten. Die quterhaltenen Stelette wurden in einer Höhle, 50 Kilo- erd. Bonn und Marie Neukirchen am 25. Februar. meter von Simferopol in der Krim entfernt, gefunden. De beiden bietes Dornahmen, erklären, daß es sich zweifellos um eine Höhlen­Prähistorifer, die eine fyftematische Durchforschung des ganzen Ge zuflucht vorgeschichtlicher Menschen handelt und daß die Stelette dem­felben Enpus angehören, den man nach dem Funde von Neandertal rekonstruiert hat. In der Höhle wurde auch eine Anzahl von Ste­

Lebenslängliche Renfe für zwei polnische Dichter. Auf Antrag des Leiters Temajer und Rosef Beyßenhoff eine lebenslängliche Rente von 400 Slott des Kunstdepartements hat die polnische Regierung den Dichtern Kafimi monatlich bewilligt.