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Ein Sohn öes Volkes Führer in schwerster Zeit.

Hohe Gipfel leuchten am klarsten in die Ferne und so hat das Ausland längst bester als Deutschland gewußt, was Deutschland an Friedrich Ebert besaß. Ueber die Nied«- rungen, in denen die Nebel liegen, über die Täler, in denen soviel kleine Erbärmlichkeit wohnt, schaute es hinweg, und es sah einen Mann. Hohe Gipfel leuchten am klarsten in die Ferne auch uns ift Friedrich Ebert mit einemmal weit entrückt. Zwischen ihm und uns Lebenden liegt Unermeßliches. Der Freund, der Kamerad, der Genosse ist nicht mehr. Aber geblieben ist d i e große geschichtliche Persönlichkeit. Nach Jahrhunderten, wenn die Bilder von Königen und ' Fürsten längst zerfallen sein werden, wird jedermann wissen� daß derer st ePräsidentderdeutschenRepublik Friedrich Ebert geheißen hat und daß er ein ganzer Mann ge weßn ist. Wie ein Märchen wird es den nachlebenden Geschlechtern Lingen . daß es ein Mann aus der Tiefe des Volkes.« i n Mann aus der unterdrückten Arbeiterklasse war, der zu dieser Höhe geschichtlicher Aufgabe und geschicht lichen Ruhmes aufstieg. Diese Tatsache allein, aus vielen anderen hervorgehoben, wird Zeugnis ablegen von der unge brschenen Kraft des deutschen Volkes, die sich in den härtesten Zeiten bewährte. Sie wird den Aufstieg der Arbeiterklasse rechtfertigen, den wir von der Zukunft erwarten. Eberts Bedeutung für die deutsche Nation und die deutsche Republik stt für jeden klar, den nicht Parteihaß verblendet. Er war der Repräsentant jener Kräfte, die nach dem Zusammen bruch im Kampf gegen bolschewistische und gegenrevolutionäre Strömungen den Weg zur deutschen Demokratie gingen. Ein neues Staatsbürgerbewußtsein sollte den Grund zu einem neuen Deutschland legen, eine vorsichtige, mehr den wahren Lebensnotwendigkeiten als den Gefühlen des Volkes Rechnung tragende Außenpolitik das Reich und seine Einheit retten. Was an unbeirrbarer Festigkeit und persön- lichem, vor keiner Lebensgefahr zurückschreckendem Mut dazu gehört hat, um auf dieser Bahn vorwärts zu kommen und Er- folge zu erringen, was im täglichen Kampf gegen Kurzsichtig- keit, Böswilligkeit und fanatisch« Niedertracht von draußen und von drinnen zu leisten war. wird keiner ermessen, der es nicht mitkämpfend aus unmittelbarer Nähe erlebt hat. Eberts Bedeutung fürdieArbeiterklasfeundden Sozialismus stt mehr umstritten. Es war die Tragik feines Lebens, daß er, dessen Ziel es war, im Dasein der Ar- beiter eine enstcheidende Besserung herbeizuführen, zurück� geworfen wurde auf die Alstgabe, erst die Vorbedingun­gen zu schaffen, unter denen eine solche Besserung möglich werden kann. Diese Tragik hat er selber tief empfunden. Aber ein Mann von so nüchternem Wirklichkeitssinn und solcher Reife der Erfahrung konnte sich niemals den Träumern zugesellen, die vermeinten, aus Trümmern des Krieges und des Bürgerkrieges mit einemmal ein Reich der sozialen Ge- rechtigkeit und Wohlfahrt errichten zu können. Er wußte, wie weit der Weg, wie hart die Arbeit war, er sah die lebend« Generation in Not und litt darunter. Aber nichts erschütterte feine Ueberzeugung, daß der Weg richtig und die Arbeit not- wendig war. So blieb er auch als Reichspräsident, trotz der vollkomme- inen Unparteilichkeit, mit der er sein Amt führte, mit Hirn und Herzen Sozialdemokrat, Vorkämpfer der Ar- deiterklasse und des Sozialismus. Sein Amt enstremdete ihn dem Parteileben und brachte ihn nur bei offiziellen Anläsien mit Volksmassen in Berührung. Es war sein oft ausgesprochener Wunsch, eines Tages wieder dorthin zurück- kehren zu dürfen, woher er gekommen war, und Aug' in Auge mit noch nicht verstehenden Arbeitermassen um Verständnis für feine Tätigkeit zu ringen. Er ist ihm vom Schicksal nicht erfüllt worden. Doch je länger sein Wirken als Rcichspräsifcürt dauerte, desto mehr setzte sich bei den Arbeitern die Erkenntnis durch, daß es vor allem auch ihnen galt. Nach den großen Theore­tikern und den großen Agitatoren war Ebert der erste große Staatsmann der dcustchen Arbeiterbewegung. Das fordert eine ganz neue Art des Verständnisses. Indem die Arbeiter­klasse sie mehr und mehr gewann, legte sie Zeugnis ab für ihre wachsende Reise. Sie ehrt sich selbst, wenn sie Friedrich Ebert ehrt. Die anderen darf man in dieser Stunde von ihnen überhaupt reden? Sicher handelten sie, wie sie handeln mußten! Unsere Weltanschauung erlaubt uns, menschliche Größe in jedem Lager anzuerkennen: die ihre verbietet es ihnen. Daß ein Mann von niederer Herkunft, einer, der durch die Schule der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung gegangen war, sich an einer Stelle bewährte, an der Gekrönte ver- sagten, das können sie nicht zugeben, ohne sich selber auf» zugeben..Entweder müssen sie die Legende von der Herrlichkeit der Kaiser und Könige und der Unwürdigkeit niedrig gebore- ner Staatslenker im Kampf gegen die historische Wahrheit um jeden Preis verteidigen oder sie müssen sich an die Brust schlagen und bekennen. Dazu haben sie sich nicht enstchließen können, weil sie mit ihren Ideen imd Interessen zu tief in der allen Zeit verwurzelt sind. Die Erkenntnis, daß die Monarchie als letzten«inen kleinen Kaiser, die Republik als ersten einen großenPräfi- denken gehabt hat. muß ihnen v-rschlossen bleiben, denn sie wollen zurück in die Vergangenheit. Uns aber, die wir vor- wärts wollen in ein neues Deutschland staatsbürgerlicher Frei- hell und sozialer Gerechtigkeit, ist diese Erkenntnis Trost, Er- bebung, Stärkung für künstige Kämpfe. Sie zji verkünden ist unser Amt. So stehen wir nicht kleinmütig und verzagt an der Bahre. Ein Boll, das solche Männer hervorbringt, hat keinen Grund

zu verzweifeln. Cime Klasse, der solche Kräfte enstpringen, braucht sich nicht aufzugeben. Wir haben an Ebert Unend- liches verloren, aber wir haben an ihm noch mehr zu ge- Winnen: denn desto reiner und klarer sein Bild vor uns steht. desto st ä r k e r werden wir sein! Lernen wir, Friedrich Ebert als eine Gestalt begreifen, die an einen Anfang gestellt ist. Als Wächter mit blanker Wehr stehen wir an fernem Sarg, sein Andenken zu ehren und sein Erbe zu schützen. Der Präsident ist tot es lebedie Republik ! Ein großes Leben. Vom Arbeiter zum Reichspräsidenten. Der Marschallstab, den jeder Soldat im Tornister trägt, ist nickst viel mehr als eine Legende. Das gilt noch heute, es galt noch mehr im alten Kaiserreich, wo«in unüberbrückbar breiter Graben Herrscher und Beherrschte von einander trennte. Als einzelner war der Arbeiter«in Nichts. Nur als Glied einer Klasse, nur Schuller an Schulter mit Gleichgesinn­ten und Gleichstrebendcn konnte und kann er sich behaupten, sich entwickeln und Eigenschaften, die ihn zur Lösung großer Aufgaben befähigen, zur Geltung bringen. Diesen Weg hatte Fritz Ebert zurückgelegt, als ihn im Februar 1S19 die Deutsche Nationaloersammlung zum provi- serischen Reichspräsidenten wählte. Aus der ärmlichen Sttibe eines Schneidermestters in Heidelberg sprang der junge Ebert in die Sattlerlehre. Ueber dem Deutschen Reiche Bismarckscher Gestaltung lag damals der drückende Alp des Soziali st engesetze s. Soweit der Lehrling politische Eindrücke empfing, waren sie die der Unterdrückung, der Verfolgung auf der einen und des schweif- wedelnden Byzantinismus auf der anderen Seite. Die soziale Lage der Handwerksgesellen und der Fabrikarbeiter war erbärmlich, und alle Wohltaten, die mit Eönnermiene verteilt wurden, konnten ihre Erbitterung und ihren Widerstand nur stärken. In dieser Atmosphäre wuchs Friedrich Ebert politisch auf, als er mit dem Gesellenzeugnis hinausging, um fein Brot zu verdienen. Es zeugt fürdenstarkenWirtlichkeitssinn, der den jungen Ebert schon damals befeelle, daß er trotz aller wirt- schaftlichen Nöte sich rückhaltlos der beruflichen Orga- n i s a t i o n seiner Kollegen und damit dem sozialen Aufstieg seiner ganzen Klasse widmete. Es zeugt von der harten Un- beirrbarkeit seiner Ueberzeugung, daß sie nicht erschüttert werden konnte durch persönliche Maßregelungen, die ihn in der Frühzeit seiner Tätigkeit mehr als einmal trafen, noch durch den Haß der Gegner, noch durch die Unbill, die er auch aus den Reihen seiner Klassen- und Kampfgenossen zu er- dulden hatte. Vom Sattlergesellen.zum Berichterstatter eines Partei- blatte», über die kurzen Jahre einer Gastwirtstättgkeit zum Arbeitersekretär und Stadwerordneten schließlich zum Führer der größten deutschen Partei ist ein langer und dornenvoller Weg. Die platten Gesellen, die noch in letzter Zeit verächtlich und herabsetzend von demSattle rgeseflen" schwätzten, hatten ja keine Vorstellung von der h a r t e n A r b e i t, die ein Mann auf diesem Entwickelungswege an sich selbst leisten mußte. Und keine Ahnung von dem Ernst, den diese Arbeit erfordert. Die deutsche Sozialdemokratie wußte, was sie tat, als sie im Jahre 1913 Friedrich Ebert als Nachfolger August Bebels mit dem Voissitz der Partei und ihrer tatsächlichen Leitung betraute. Sie kannte seine Besonder- heiten: ruhige Sachlichkeit, absolute Unbestechlichkeit des Ur- teils, großes Geschick in Mittlerrollen und dabei starkes Fest- halten an dem für richtig erkannten Standpunkt! Diese her- vorragenden Eigenschaften hatte er schon als Arbeiterfekretär in Bremen bewährt, sie im Parteioorstand, dem er eit 1905 als Sekretär angehörte, weiter enwickett und er konnte sie in noch ausgeprägterem Maße zeigen, nachdem er zum Vorsitzende» der Partei bestellt war. Ein Jahr später kam der Krieg. Die sozialdemotra- tische Reichetagsfrattion, der Ebert fett 1912 als Vertreter von Clberfeld-Barmen angehörte, stand vor einer großen Entscheidung. Daß sie f ü r die Annahme der Kriegskredite iel, ist nicht allein auf Fritz Ebert zurückzuführen. Aber » das Bekenntnis zur Landesverteidigung von der Sozial- demokratie unzweideutig ausgesprochen wurde, daran hat er zu einem sehr wesentlichen Teile beigetragen in der uner- Mütterlichen Ueberzeugung. daß sich zugleich mit dem Schicksal Deutschlands auch das Schicksal der deutschen Arbeiterklasse und ihrer Partei, der Sozia ldemokratte, entschied, daß beide, Klasse und Partei, nur dann ihre geschichtliche Mission erfüllen könnten, wenn sie als wesentlicher Teil eines un- zerreißbaren Dolksganzen empfanden und handelten. Es kam der Herbst 1918. Hertlings Kraft zeigte sich den schweren Aufgaben nicht mehr gewachsen, Verhandlungen über die Bildung einer rein parlamentarischen Regierung unter Beteiligung der Sozialdemokraten kamen in Fluß da erhielt der Parteioorstand die Nachricht von der Obersten Heeresleitung, daß die Front nicht mehr lange zu halten sei und ein Waffenstillstand er- strebt werden müsse. Die Voraussetzung für einen Frieden der Ber- st ä n d i g u n g, das Gleichgewicht der militärischen Kräfte, mar damit verschwunden, und es war klar, daß den Sozial- demokraten angesonnen wurde,«in« Katastrophen- e r b s ch a f t mitzuübernehmen. Stimmen im Parteioorstand und in der Reichstags- fraktion widersprachen unter solchen Umständen dem Eintritt in die Regierung. Man sollte, sagtyn sie, die Suppe denen überlassen, die sie«ingebrockt hätten, und auch nicht den Schein einer Mitverantwortung an der Niederlage und dem unvermeidlichen schlechten Frieden auf sich nehmen. Erkenne das ganze Volt die Schuldigen, dann sei eine Umwälzung der inneren Machtoerhälnisfc gewiß und die Aufgabe der Sozial- demokratie dabei gegeben. Ebert widersprach dieser Zluffassung mit großer Schärf«. Er betrachtete es als eine Pflicht der Partei, in diesem Augenblicke furchtbarster Entscheidung die Gefahren,

die dem deutschen Volk drohten, nach Kräften abnrwelvren und seine Leiden zu mildern. Nach einer hinreißenden Rede Eberts war die Gegnerschaft gegen den Eintritt in die Regie- rung auf wenige Stimmen zusammengeschmolzen. ' Ebert selbst blieb Vorsitzender der Fraktion und außerhalb der Regierung. Als jedoch der Zusammenbruch kam, bat ihn am 9. November 1918 der Prinz MaxvonBaden. an seiner Stelle die Reichskanzlerschaft zu übernehmen. Aus denselben Gründen, die ihm für den Eintritt in die Regierung maßgebend gewesen waren, nahm er an. In demselben Augenblick aber konzipierte er schon den Gedanken einer aus Grund des allgemeinen Männer- und Frauenwahlrechts ri wählenden Konstituierenden Nation a l v e r- a m m l u n g der Deutschen Republik. Dom ersten Augen- blick an stand er ein gegen alle bolschewisierenden Tendenzen für die Demokratie. Am Tag der Wahlen schrieb Ebert imVorwärts": Als ich.«in junger Sottlergeselle, in die deutsch « Arbeiterbewe­gung eintrat, klang mir zurrst das Wort entgegen:»Des Volles Wille soll oberstes Gesetz sein." Damit war ich einverstan- d«n. und daran habe ich festgehalten mein Leben lang. Am 11. Februar 1919 wählte die Nationalversammlung in Weimar das Mitglied des Rats der Volksbeauftragten Friedrich Ebert zum provisorischen Reichs- Präsidenten. Mehr noch als zuvor wird von jetzt an seine Lebensgeschichte«in Stück deutscher Geschichte und Welt- geschicht«. In all den Stürmen der sechs Jahre blieb die Erhaltung der Republik und der Einheit des Reiches oberster Leitstern im Handeln des deutschen Reichspräsidenten. Daß ihm seine verantwortungsvolle, aber von der Verfassung doch eng um- grenzte Tätigkeit Angriffe von allen Seiten brachte, versteht sich von selbst. Aber er hat durch alle diese Unbill sich nicht beirren lasten. In dem Amt, in das er auf Vorschlag seiner Partei durch die Nationaloersammlung berufen wurde, hat er ausgehalten. trotzdem esschwerund schwerer wurde. Mehr als ein- mal freilich hat er mündlich und schriftlich darum ersucht, die Wahl des Reichspräsidenten durch das Volk auszuschreiben. wie die Verfassung es vorsieht. Es war nicht sein Verschulden. wenn diesem Wunsche nicht Rechnung getragen wurde, sondern der Reichstag im Oktober 1922 durch Aenderung der Ver- fassung auf Wunsch der Deutschen und unter Mitwirkung der Bayerischen Dolkspartei feine Amtsdauer bis zum 30. Juni dieses Jahres ausdehnte und zugleich begrenzte. Aber er fügte sich dem mit erdrückender Mehrheit 314 gegen Stimmen gefaßten Beschluß des Reichstages und führte das Amt weiter in derselben taktvollen Zurückhaltung, die ihm die Sympathien und die Achtung aller ernsten politischen Kreise eingetragen hatten. Das alles hat nicht gehindert, daß wenige Monate vor dem Termin der notwendigen Volkswahl ein unsäglich niedri- ges Kesseltreiben gegen denselben Mann veranstaltet wurde, den Nationalversammlung und Reichstag mit dem höchsten Bertrauensamt belehnt hatten, das in der deutschen Republik zu vergeben ist. Gegen den Mann, der sich mit vorbildlicher Pflichttreue in die Bresche stellte, als der ganze monarchische Spuk vor dem Zorn des Volkes floh: der auch nicht irr« wurde. als das Reich in inneren Kämpfen sich verzehrte, während das Diktat der Kriegsgegner ihm immer neue Lasten auferlegte! Diesem Manne suchte man das Brandmal des Landesverräter" aufzuprägen. Diesen Mann suchte man als Stipendiatenostjüdischer Schieber" im Volke zu verleumden. Diesem Mann glaubte man in Gasienbuben- monier jeden Schmutz nachwerfen zu dürfen, der sich irgendwo finden ließ! Das alles wurde nur mögllch, well die Neuwahl des Reichspräsidenten vor der Tür stand. Nur möglich, well es kein anderes Mittel gab. das hohe Ansehen dieses Sozial- demokraten in den Augen der Wähler zu untergraben. Nur möglich, weil das politische Hirn dieser Patentpatriolen so unendlich klein geblieben ist! Die Geschichte wird über das Wirken Friedrich Eberts urteilen. Sie wird auch über diejenigen urteilen, die es schmähten und in den Staub zogen. Das Seileiü öes Parteivorstanöes. Ein Schreiben an Frau Sbert. Der Parteivorstand hat an die Witwe des Reichs- Präsidenten folgendes Schreiben gerichtet: B e r l i n. 28. Februar 1928. Verehrte Genossin Ebert ! Zu dem schweren Unglück, das Sie getroffen hat, sprechen wir Ihnen, aufs tiefste erschüttert, unsere Teilnahme au?. Dieser unersetzliche Verlust trifft nicht nur Sie und Ihre Kinder, sondern das ganze Volk und die ganze Welt. Die Sozialdemokratische Partei Deutsch- l a n d s steht an der Bahre eines ihrer Größten und Besten. Seit seiner frühen Jugend hatte Ihr Mann ihr angehört und alle Kräfte seines hohen Geistes und seines unerschütterlichen Charakters ihr gewidmet! Ihm als dem Würdigsten siel vor zwölf Jahren als Erbe August Bebels der V a r s i tz un s e r er Partei zu. In der politischen und der gewerkschaftlichen Arberterbewegung erblickte er den Hebel, um die Well zu oerändern und die Massen des werktätigen Volke? zu poli- tischer und sozialer Freiheit hinaufzuführen. Für diesen Ge- danken scheute er keine Opfer, keine Anfeindung und keine Gefahr, und ihm ist er treu geblieben bis mm Ende. Auch nachdem er aus den Händen der Nationalversamm- lung das hohe und erdrückend schwere Amt des ersten Präsi - deinen der Deutschen Republik emvfangcn hott«, blieb er Mit- glied unserer Partei. Nie in den schweren Jahren seitdem hat er uns erbetenen Rat oersogt. Mit Ihnen betrauert die Sozialdemokratische Partei Deutschland ? den Hingang dieses außerordentlichen Mannes, dessen Schicksale in treu hingebender Gcuzeinschaft geteilt zu haben, stets Traft und Stolz Ihres Lebens bleiben möge. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschland ». Hermann Müller ; Wels» Crispien.,