Zur Reichspräsidentenwahl.
Löbe einer Kandidatur abgeneigt.
Die Breslauer Bolkswacht" veröffentlichte gestern einen Privatbrief des Reichstagspräsidenten Genossen Löbe, der zahlreichen Parteigenossen aus allen Orten, die ihm zuredeten, einer Kandidatur als Reichstagspräsident zuzustimmen, antwortet Genosse Löbe erklärt, daß er eine solche Kandidatur nicht annehmen fönne. Das hohe Amt erfordere neben der republikanischen Gesinnung auch persönliche Eignung. Gerade, was dem verstorbenen Reichspräsidenten so hoch angerechnet werde, sein fester Wille, seine sichere Urteilskraft, feine zähe Energie, seien Gaben, über die er- Löbe nicht in gleichem Maße verfüge. Man solle jeden an den Plaz Man solle jeden an den Plaz stellen, für den seine Eignung ihn bestimme. Deshalb mürde er jedes Kandidaturangebot strift ab
lehnen
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diesem Augenblid ben Kanzlerposten zu entblößen und für dieses Kabinett einen neuen Mann zu suchen. An Krisen haben wir genug. Bei einer solchen Manipulation fann man leicht auf den Gedanken kommen, daß tiefere Ursachen und andere Pläne im Hintergrunde stehen. Daß das Zentrum für ein Kabinett, das es mehr als talt behandelt hat, über Nacht die Spize bilden könnte, möchten wir nicht glauben."
Bavaria auf der Theresienwiefe, für den das Reichsbanner trot Treibereien der Rechtsradikalen am Mittwoch von der Polizei direktion die Genehmigung erhalten hat.
Die Preußische Landestrauer.
Um der Trauer der preußischen Beamten über den Tod des Reichspräsidenten Ausdruck zu verleihen, hat das Preußische Staats ministerium beschlossen, daß die Staatsminister und leitenden Beamten der Ministerien während der Dauer von vier Wochen nach dem Tode des Reichspräsidenten , alio bis einschließ lid 28. März fich der Teilnahme an allen gefellschaftlichen Veranstaltungen amtlicher oder halbamtlicher Art enthalten.
Heidelberg im Trauerschmuck. Beamten der Winifterien
Heidelberg . 4. März.( WTB.) Die Stadt Heidelberg steht schon heute völlig unter dem Eindruck der morgigen Trauerfeier für den 21t stadt hervor, die selbst in den engsten und kleinsten verstorbenen Reichspräsidenten . Besonders start tritt dies in der Altstadt hervor, die selbst in den engsten und kleinsten alien reichen Flaggenschmud angelegt hat. Das be scheidene Geburtshaus des Reichspräsidenten in der Pfaffengaffe, das von der Stadtvertretung geschmüdt ist, ist bereits heute das Ziel vieler Fremden. Noch stärker ist der Besuch auf dem fleinen, aber malerisch gelegenen Bergfriedhof, der sich an fleinen, aber malerisch gelegenen Bergfriedhof, der sich an die Abhänge des Geißberges anlehnt und von dem man einen Blid auf die Rheinebene, das türmereiche Speyer und die Berge der Haardt genießt.
Die Grabstätte des Präsidenten ist im legten Augenblid noch verlegt worden. Sie befindet sich nunmehr hinter dem Krematorium, ein hohes steinernes Kruzifig bildet den Abschluß Wenige Schritte von hier ist das Grab der Mutter des Prä fidenten, nicht weit davon liegt das einfache, aber würdige Grab Bunsens. Der natürliche Schmud wird noch ergänzt durch vier tannenumfränzte Pylonen, die an ihrer Spitze ge schmiedete Pfannen zur Aufnahme von Bech tragen. Für die Sänger ist eine umfassende Tribüne errichtet.
Das Breslauer Parteiblatt erklärt dazu, daß diese Zeilen aus Löbes Feder die ersten seien, die es sehr ungern ver öffentliche, da feine allzubescheidene Selbstbeurteilung in weitesten Kreisen teine Zustimmung finden werde. Es wenMet sich gegen den Gedanken einer Sammelkandidatur im ersten Wahlgang, bei dem es unmöglich sei, alle sozialdemo fratischen Stimmen etwa auf Dr. Marg zu vereinigen, der bei allen seinen Verdiensten immerhin für die Ruhrmillionen und für die Arbeitszeitverlängerung mitverantwortlich sei und der jetzt in Preußen dem Kampf in bedauerlicher Weise ausweiche. Wir sind der Meinung, daß die Voltsmacht" beffer getan hätte, diesen Brief überhaupt nicht zu veröffentlichen, da er noch nichts entscheidet. Die Partei hat noch feine Beschlüsse gefaßt, und es geht nicht an, daß sich Parteigenossen, sei es auch aus noch so sympathischen Gründen, Die einzige Zufahrtsstraße von dem Bahnhofsplatz nach dem Don vornherein Aufträgen versagen, die ihnen die Partei vielleicht erteilen fönnte. Wir glauben auch nicht, daß das die Friedhof, die Rohrbacher Straße, weist Schmud auf, der am einAbsicht des Genossen Löbe ist. Die Partei muß entscheiden, druckvollsten und künstlerischsten am Gewerkschaftshaus wie sie bei der Reichspräsidentenwahl vorgehen will, und dann hervortritt. Die Straße, die morgen für den öffentlichen Verkehr dürfen ihre Absichten nicht durch die Weigerung eines ein- gesperrt ist, wird in den frühesten Morgenstunden mit Tannenreifig zelnen, die diesem zugedachte Aufgabe zu übernehmen, durch- bestreut werden, während von den Laternen die Gasgestelle abge freuzt werden. Gegebenenfalls muß es also heißen: die Benommen sind, so daß die offenen Gasflammen aus den mit fcheidenheit in allen Ehren, aber über die Bescheidenheit die Tannengrün umschlungenen Kandelabern herausschlagen werden. Die reichste Ausschmüdung hat der Bahnhofsplaz er Disziplin! fahren. Der Arkadenbau ist in seiner ganzen Ausdehnung mit Tannengrün und Trauerflor ausgeschlagen worden. Den Abschluß bilden zwet Pylonen, auf denen während des Vorüberziehens des 3uges Bechflammen lodern werden.
Hebt ihn auf den Schild!
Der Kronprinz" deutschnationaler Präsidentschaftsfandidat.
Monatelang hat die deutschnationale Presse geschrien, an die Spize des Reiches gehöre ein nationaler Mann. Mas fie darunter versteht, ist kein Geheimnis. Man darf deshalb neugierig fein, wie dieser nationale" Mann aussieht. Bezt cheint fich eine überraschende Lösung vorzubereiten. In der deutschnationalen Provinzpresse wird zum erstenmal ein Name für den deutschnationalen Kandidaten genannt. Die Jenaische Zeitung" bringt an erster Stelle in auf fallendem Drud folgenden Aufruf:
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Kronprinz Wilhelm von Preußen Reichs. präsident? Warum nicht? Gesetzlich steht dieser Wahl nichts im Wege, außenpolitisch nach dem Versailler Vertrage auch nichts, und persönlich spricht vieles dafür: 1. die Autorität seiner Persön lichkeit durch Geburt und Tradition, 2. politisch überparteilich, 3. Charakterreife durch ernste Lebensauffaffung, 4. bewährte pofitische Begabung und fonservativ- liberale Gesinnung, 5. Bewährung und Ansehen als militärischer Führer, 6. Offenherzigkeit, Freimütig keit und Leichtlebigkeit( 1), 7. populär und beliebt im ganzen Bolfe, 8. protestantischer Glaube, Familienfinn und sittliche Lebensführung, 9. Interesse und Berständnis für die geistige und förperliche Er tüchtigung des Boltes im neuzeitlichen Sinne, 10. Repräsentations= fähigkeit. Alles diefes gibt ihm die Anwartschaft auf die erste Stelle im Reiche. Wer hebt ihn auf
den Schild?"
Die Jenaische Zeitung" steht der thüringischen Landesregierung nahe. Sie ist ein offizielles Organ der Deutschnationalen. Es ist nicht anzu nehmen, daß ein derartiges Blatt, das sich seiner Stellung und der Tragweite der Kandidatennominierung bewußt sein muß, diesen Aufruf ohne Fühlung mit der Partei und der daran interessierten Persönlichkeit bringt. Erklärt sich die Deutschnationale Partei nachträglich mit dem Vorschlag nicht ein verstanden, so bedeutet das eine nicht wieder gutzumachende Diskreditierung des Kronprinzen". Bersagt fich der Kronprinz", so ist das eine Ohrfeige für die Deutschnationalen, die um fo empfindlicher wäre, als fie beim ersten Versuch, einen deutschnationalen Präsident fchaftsprätendenten zu finden, erteilt würde. Man hat deshalb allen Grund, den Borschlag der„ Jenaischen Zeitung" ernst
zu nehmen.
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Also Kronpring" Wilhelm als deutsch nationaler Kandidat! Den Republikanern fann das nur recht sein. Das heißt Kampf mit offenem Vifier. Der famose„ Kronprinz", den nur die Sehnsucht nach Heimat und Familie nach Deutschland trieb und der feierlich schwor, fich der Politik fern zu halten, wird sehen, was er hinter sich hat und er wird an der einen Blamage genug haben. Also: hebt ihn auf den Schild, warum nicht!
Vier Forderungen des Zentrums.
Auf dem Bahnhofsplatz selbst wird keine Ansprache gehalten werden. Nach dem Eintreffen des Sarges wird ein Bläserdjor cinen Choral spielen, und dann wird sich der, vom Ludwigsplatz durch die Anlagen und die Blöd anmarschierende Trauerzug in Bewegung fezen. Während der ganzen Feier werden sämtliche Gloden der hiesigen Kirchen Läuten. Den Abschluß des Zuges bildet eine Abteilung berittener Polizei.
Im Großen Saal des Kurpfälzischen Hauses ist an. läßlich der Beisehung des Reichspräsidenten sein nach dem Leben gemaltes Porträt ausgestellt worden, das der Maler MagFrankfurt a. M. gemalt und der Stadt Heidelberg geschenkt hat. Auch in den Blumenläden und den Kunsthandlungen sind, von Blumen umgeben, vielfach Bilder des Verstorbenen ausgestellt.
Dreifter kommunistischer Schwindel.
Zwecklügen der Roten Fahne".
Die Rote Fahne " bringt einen Bericht über eine angebliche Sigung unserer preußischen Landtagsfrattion am Dienstag, die sich mit dem Genossen Heilmann beschäftigt haben soll. Von sogenannten„, lin fen " Mitgliedern der Fraktion sei die Forderung erhoben worden, daß Heilmann sein Mandat niederlege, gegen dieses Anfinnen sei lediglich von einigen Freunden eine matte Berteidigung gewagt worden. Ferner sei gegen Heilmann der Vorwurf erhoben worden, daß er während des Krieges vom deutschen Generalstab Gelder, etwa 20 000 m., empfangen hätte. Heilmann habe dies nicht bestritten, sondern sich nur damit verteidigt, daß seine Schreibweise während des Krieges im Sinne der Ebertschen Politik gelegen habe.
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Ein dreisterer Schwindel als diese Notiz der Roten Fahne" ist noch nicht dagewesen. Kein Wort von dem ganzen Gerede ist wahr. Die Fraktionsfizung am Dienstag war allein der Trauer um den verstorbenen Friedrich Ebert gewidmet. Die Gedenfrede auf Genossen Ebert , die von der Fraktion stehend angehört wurde, hielt der Fraktionsvorsitzende, Genosse Ernst Heil mann. Die Frattion beschloß alsdann, zum Zeichen der Trauer nur einige furze Erflärungen des Fraktionsvorstandes über den Stand der Regierungsbildung ohne Diskussion entgegenzunehmen und sich alsdann zu vertagen. Go geschah es. Bon irgendeiner Angelegenheit Heilmanns war während der ganzen Sigung mit feinem Wort die Rede
Damit aber die Rote Fahne" sich nicht auf eine Ver. mechflung herausredet, sei hier gleich festgestellt, daß auch in feiner einzigen der Dorangegangenen Fraktionsfigungen eine derartige Aussprache ſtattgefunden hat. Es ist alles frei aus den Fingern gefogen
England für Anhörung Deutschlands . Und gegen volle Veröffentlichung des Berichts. London , 4. März.( Eigener Drahtbericht.) Lord Curzon antwortete am Mittwoch im Oberhaus u. a., der Kontrollbericht werde aufs sorgsamfte geprüft. Die deutsche Regierung müsse ge. hört werden, ehe die Forderungen an Deutschland aufgestellt werden, denn eine befriedigende und glückliche Regelung dieser Frage erfordere die Aussprache und Zusammenarbeit mit der deutschen Regierung. Die britische Regierung sei der Meinung, daß eine so schmerwiegende Frage wie die weitere Belaffung der englischen Truppen in der Kölner 3one mur zu
Die Beteiligung der in- und ausländischen Presse, deren Bertreter zum Teil schon heute hier eingetroffen sind, ist außer ordentlich stark. Mit dem Reichskanzler wird auch der Reichswehr minister Dr. Geßler nach Heidelberg kommen. Reichswehrabtei lungen können dagegen an der morgigen Feier nicht teilnehmen, da Heidelberg noch in der neutralen Zone liegt. Dagegen find bereits heute starke Abteilungen Sicherheitspolizei aus Karlsruhe hier ein- rechtfertigen sei, wenn dafür ein Anlaß von großer Bedeugerüdt, um an den Absperrungsmaßnahmen teilzunehmen.
tung vorliege. Deshalb erscheine es nicht angebracht, den vollen Bericht zu publizieren. Nach seiner Meinung würde das die friedliche Lösung nur erschweren. Die Regierung fönne die Veröffentlichung des vollen Berichts nicht empfehlen, die Veröffentlichung müsse mit den alliierten Entscheidungen übereinstimmen. Natürlich würden die Gründe für die endgültige Entscheidung über die Belaffung der englischen Truppen in Köln dem Lande mitgeteilt werden. Es sei Pflicht der Regierung, darauf zu sehen, daß der Bersailler Vertrag in allen wesentlichen Einzelheiten erfüllt werde. Seien diese aber erfüllt, so würde die Kölner Zone bal. digst geräumt werden. Die baldige Räumung sei aber besser zu erreichen, wenn im Zusammenarbeiten mit Deutschland und durch eine offene Aussprache eine gute Lösung gefunden werde, als Schlusse der Hoffnung Ausdruck, daß es der Einsicht der europäischen wenn diftatorisch und gewaltsam vorgegangen würde. Er gab am Staatsmänner gelingen möge, einen dauerhaften Friedenss paft zu schaffen. Ein solches Uebereinkommen werde der Prüf
hatte heute abend die Behörden und die Einwohner der Stadt zu Magdeburg , 4. März.( WTB.) Die Stadt Magdeburg einer schlichten Trauerfeier für den verstorbenen Reichspräfidenten in das Stadttheater eingeladen, das einfachen Trauerschmuck trug. Nachdem der Trauermarsch aus der Eroica und die ernst hoffnungsvollen Klänge der drei Chorsäge aus dem deutschen Re: quiem von Brahms vertlungen waren, würdigte Oberbürgermeister Beims die Bedeutung der Persönlichkeit des Entschlafenen. Er gedachte besonders auch der Verdienste Eberts um Magdeburgs Wirt schaftsleben. Es sei wenig bekannt, daß es der Initiative des Reichspräsidenten zu verdanken sei, daß der Plan des Mittelland tanals nicht begraben worden sei. Ferner gedachte Beims der Tätigkeit Eberts und seines entscheidenden Einflusses in der Frage der Landesverteidigung bei Ausbruch des Krieges und seiner Verstein ihrer Fähigkeiten sein. dienste um die Erhaltung der Ordnung nach dem Zusammenbruch. Er schloß mit einem Gelöbnis, dem leuchtenden Beispiel Eberts in allen republikanischen Tugenden nachzufolgen und bis an unser Ende in dem Sinne zu streiten, daß unser deutsches Volk frei, gesittet und glücklich werde.
Um dem verstorbenen Reichspräsidenten Ebert den letzten Gruß zu entbieten, hatten sich Tausende der Magdeburger Bevölkerung auf dem Domplatz eingefunden. Von den Rednern grüßte Staatspräsident a. D. Hummel den Freund aus dem Badener Lande und gedachte seiner staatsmännischen Verdienste und seiner Bedeu tung als Persönlichkeit und Mensch. Schulleiter Dietrich würdigte die Tätigkeit des Reichspräsidenten vor dem Kriege und in den des Barteift eundes, der bei alle Treue zu feiner Partei stets das Tagen der politischen Umstellung. Chefredakteur Bader gedachte Beste des gesamten Boltes im Auge gehabt habe. Ein Vertreter des Reich banners entbot die lezten Grüße. Die Fahnen senkten sich. Ich hatt einen Kameraden", so flang es dem Sohne des deutschen Boltes nach, jo grüßte die Bevölkerung Magdeburgs den entschlafenen ersten Reichspräsidenten .
Köln , 4. März.( Eigener Drahtbericht.) Die Kölnische Boltszeitung, das rheinische Zentrumsorgan, nimmt am Mittwoch abend Stellung zur Neuwahl des Reichspräți. denten. Das Blatt fragt: Wie soll der Mann des höchsten Bolts. Weimar , 4. März.( Eigener Drahtbericht.) Das Reichsbanner vertrauens nach seinem politischen Charakter geartet sein?" Die Schwarz Rot Gold veranstaltete am Mittwoch unter stai fer Antwort des Blattes Lautet:„ Wir erwarten zunächst von ihm, daß Teilnahme von Demofraten, Zentrum und Sozial. er die Politik des Reiches auf der Linie weiterführt, die wir bisher demokraten eine große Trauerkundgebung für den verstorbenen innegehalten haben. Das bedeutet nach außen Frieden und Ber- Reichspräsidenten, die durch eine Rede des früberen Ministers ftändigung, nach imen Abbau der Parteigegensäge und Ausbau August Baudert , der Ebert fehr nahe gestanden, einen des jozialen Staates. Bier Eigenschaften find es, die der neue würdigen Verlauf nahm. Der Kundgebung im Voltsbaufe ging Reichspräsident in sich vereinigen muß: Zuverlässiger Hüter, treuer die Beranstaltung eines Fadelzuges mit umflorten Fahnen Wächter der demokratisch republikanischen Ber voraus. Die staatlichen Dienststellen schlossen am Mittwoch mittag faffung, er muß ein Mann von entschiedenem Friedens.ibre Pforten. Aus Anlaß der Bei egung des Reichspräsidenten fällt willen sein, ein Mann des Ordnungsgeistes und schließlich ein der Unterricht in allen thüringischen Schulen am Donnerstag aus. Die Münchener Totenfeier.
Mann von starkem Willen."
Schließlich beschäftigt sich das Blatt mit den in der Deffentlichkeit genannten Nachfolgern Dr. Cuno, Dr. Luther und Dr. Marg. Dr. München, 4. März( Eigener Drahtbericht) Der Mittwoch, an Cuno wird wegen der Unzulänglichkeit seines politischen Weitblicks dem die Reiche hauptstadt von dem toten Reichspräsidenten Abschied abgelehnt; Dr. Luther habe wohl seine Eignung als Fachminister, nahm, ist in München bei außerordentlich färglicher Beflags nicht aber die notwendige umfassende politische Befähigung ohne jebe offizielle Veranstaltung vorübergung erwiesen. Er befinde sich noch in feiner Probezeit. Das gegangen. Nur in den evangelischen Kirchen läuteten von 12 bis Blatt sagt dann:„ Es ist zu früh, ihn jetzt schon für die höchste Stelle 12 Uhr 15 Min. mittags die Glocken. des Deutschen Boltes vorzuschlagen. Wir nehmen von seiner Slugbeit an, daß er das selbst finden wird und wundern uns, daß liberale Blätter faum einen Tag nach dem Tode des Reichspräfi denten für ihn Stimmung machen. Es wäre immerhin fühn, in
Die sozialdemokratische Partei Münchens veranstaltet unter Beteiligung der Gewertschaften und des Reichsbanners am Sonnabendabend in der Tonhalle eine Totenfeier. Daran schließt sich ein& adelzug vom Verkehrsministerium aur
Präsident Coolidges Antrittsrede.
Für Rüstungsabbau und Schiedsgericht. feiner heute vormittag gehaltenen Inaugurationsrede, Amerika New York , 4. März.)( TU.) Präsident Coolidge erflärte in habe, wenn das gewünschte Schiedsgericht auch nicht zustandegekommen sei, durch die Einberufung der Abrüftungskonferenz von Washington doch bewiesen, daß es nicht für ein Wettrüsten der Nationen fei. Es begünftige vielmehr die Fortseßung der Abrüstungspolitik, die nach Klärung der Verhältnisse einen günstigen habe aber durch die Hergabe großer Summen seiner Bürger zur in die politischen Kontroversen Europas verwickelt zu werden; es und praktischen Erfolg zeitigen werde. Amerita münsche nicht, Finanzierung Europas bewiesen, daß es, wenn notwendig, auch bereit sei, der Not zu begegnen und bedrängten Na. tionen beizuspringen. Die größte Gefahr für einen ewigen Frieden liege in dem wirtschaftlichen Drud, dem die Menschen unterworfen seien. Man müsse versuchen, Vorkehrungen zu treffen, wodurch dieser Drud abgeschwächt werden könne. Amerita fei bereit, hierbei mit seinen Hilfsquellen und seinem Rat helfend einzugreifen.
Will Dawes Obstruktion erleichtern? Washington , 3. März.( WTV. durch Funkipruch.) Dawes, wurde. forderte in feiner Antrinerede eine Reform der der heute vor Senat und Kammer als Bizepräüdent bereidigt Geschäftsordnung des Senats, die es einer Minderheit von felbit nur einem Senator aeftatte, die Geiegaebung auf unbes ftimmte Zeit durch Ausübung des Rechts, im Kongreß zu sprechen, aufzufchieben.
London , 3 März.( WTB) Ene Beriammlung der Arbeiter vartei nabm beute einstimmig eine Entschließung an, in der die Arbeiterpartet ihren Wideripruch gegen alle Rolltarife er. neuert. Es wird ein Ausschuß eingefeßt, der Methoden erwägen ioll, wie mit anderen Mitteln die Probleme der Erzeuguns und des Austausches von Gütern behandelt werden könnten, die sowohl im Inland wie im Ausland unter Ausbeutung der Arbeiter fchaft hergestellt würden.
Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter : Wirtschaft: Arthur Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton : R. 8. Döscher; Lotales unb Sonstiges: Frig Rarstädt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin GB. 68, Lindenstraße 3. Berlag: Borwärts- Bertaa G. m. b. S.. Berlin . Drud: Borwärts- Budbruderet