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Borf: In den Atten befindet sich eine Genehmigung der Reichs regierung für Ihre Aussage, die sich aber anscheinend nur auf Ihre Tätigkeit als Bräsident des Staatsministeriums, also auf Ihre Tätigkeit nach der Umwälzung erstrect.

Scheidemann  : Jawohl. Ich habe ja den dringenden Wunsch, hier auszusagen, aber die Genehmigung erstreckt sich nicht so weit.

werden.

Bors.: Dann kann diese Frage heute nicht mehr beantwortet Dr. Cuetgebrune: Wir stellen dann unsere Frage zurüd. Damit war dieser Zwischenfall erledigt.

R.-U. Dr. Martin: Ist es richtig, daß der damalige Abgeord­néte Ebert am 30. Juli 1914 mit einem Parteigenossen nach der Schweiz   gereist ist?

Scheidemann  : Ob es der 30. Juli war, weiß ich nicht, es war jedenfalls kurz vor Ausbruch des Krieges.

R.-A. Dr. Martin: Ich möchte wissen, welchen 3wed diese

Reise verfolgte?

Scheidemanu: Das möchte ich auch wissen. R.-A. Dr. Martin: Ist es richtig, daß furz vor Ausbruch des Krieges der Abgeordnete Müller Franten nach Paris   ge­fahren ist, um mit den dortigen Parteigenossen über die eventuelle Ablehnung der Kriegskredite zu verhandeln?

Scheidemann  : Müller ist nach Paris   gefahren, aber nicht, um über die Kriegskredite zu verhandeln, sondern um sich mit unseren französischen Freunden zu beraten, ob nicht irgendwelche Möglich. teiten zur Verhinderung des Krieges vorhanden seien, insbesondere follte mit Jaurès   verhandelt werden, der einen großen Einfluß auf die damalige französische   Regierung hatte. Bu der Besprechung ist es aber nicht gekommen, da Jaurès   furz bevor Müller dorf eintraf, ermordet wurde.

Hiermit war die Vernehmung des Beugen Scheidemann   vor läufig beendet. Der Zeuge wurde aber noch nicht endgültig ent­laffen, weil sich die Verteidigung noch weitere Fragen an ihn Als letzter Zeuge wurde dann der Borsitzende der Sozialdemo. tratischen Bartei,

vorbehielt.

Reichskanzler a. D. Hermann Müller- Franken. Dernommen. Der Zeuge betonte einleitend, daß der verstorbene Reichspräsident stets tudhaltlos auf dem Boden der Landesverteidigung gestanden habe.

Borj.: Gab es dabei nicht gewisse Einschränkungen, und zwar vielleicht in der Art, daß die Partei oder Herr Ebert nur unter bestimmten Bedingungen sich zum Gedanken der Landesverteidigung bekannten?

"

Zeuge: Nein, wir vertraten den Standpunkt, den auch Bebel in einer Reichstagsrede zur Rüstungsvorlage einmal eingenommen hatte. Bebel hatte damais erklärt: Wenn es jeẞt zum Weltkrieg kommt, dann geht es um Sein oder Nichtsein Deutschlands  ." Müller­Franken schilderte dann die Verhandlungen des Sozialdemokratischen Parteivorstandes mit den Vertrauensobleuten. Der Vor­stand set zuerst der Auffassung gewesen, man laffe am besten die Hände weg von dieser Bewegung. Er habe aber schließlich dem Drängen der Obleute nachgegeben. Der Zeuge erwähnte u, a. auch, daß er zusammen mit Hugo Ha ase als Redner in einer Bersamm­lung der Streifenden im Kleinen Tiergarten in Moabit  bestimmt war, daß er aber infolge des Eingriffs der Polizei nicht mehr habe sprechen tönnen.

DRESDNER BANK Zweiundfünfzigste ordentliche Generalversammlung.

Hiermit werden die Aktionäre zur

welche

zweiundfünfzigsten ordentlichen Generalversammlung, Donnerstag, 2. April 1925, mittags 12%, Uhr,

im Bankgebäude Dresden  , Johannstr. 3. stattfinden wird, eingeladen. TAGES ORDNUNG:

1. Vorlage des Jahresberichts mit Bilanz, Gewinn- und Verlust- Rechnung und den Bemerkungen des Aufsichtsrates hierzu.

2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Jahresbilanz und die

Gewinnverwendung.

3. Besch uẞfassung über die Entlastung des Vorstandes und des Auf­sichts ates.

4. Wahlen in den Aufsichtsrat.

Zur Teilnahme an der Generalversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, welche spätestens am 5. Werktage vor der Generalversammlung ihre Aktien bezw. Anteilscheine oder eine Bescheinigung üoer bei einem deutschen  Notar bis nach Abhaltung der Generalversammlung hinterlegte Aktien bezw. Anteilscheine bei einer der nachverzeichneten Stellen hinterlegt haben:

bei der Dresdner Bank in Dresden   und Berlin   sowie ihren übrigen Niederlass ngen,

bei der Allgemeinen Deutschen   Credit- Anstalt in Leipzig  ,

bei dem Bankhause L.& E. Wertheimber in Frankfurt   a. M.,

bei dem Bankhause F. A. Neubauer in Magdeburg   und Hamburg  , bei dem Bankhause A. Levy

bei dem Bankhause Siegfried Simon} in Köln  ,

bei der Dürener Bank in Düren  .

bei dem Bankhause Simon Hirschland   in Essen,

bei der Eschweiler Bank in Eschweiler  ,

bei der Oldenburgischen Landesbank   in Oldenburg  ,

bei den Herren Proehl& Gutmann in Amsterdam  .

Zur Tellnahme sind auch die Aktionäre berecht gt, die ihre Aktien in gleicher Weise bei der Bank des Berliner   Kassenvereins hinterlegt haben. Dresden  , den 9. März 1925.

Der Vorstand.

Nathan.

Gutmann.

Direction der Disconto- Gesellschaft

Berlin  

Unsere Kommanditisten werden hierdurch auf

Dienstag, den 31. März 1925. nachm. 4 Uhr

zu der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung nach unserem

Borf.: Bas mollten Sie denn dort den Streifenden fagen? Jeuge: Soweit ich mich daran noch erinnern fann, wollte ich mich für bessere Ernährungsverhältnisse und für einen baldigen Frieden einsetzen.

Borf.: Wären Sie auf die Berechtigung des Streits eingegangen? Jeuge: Das läßt sich heute beim besten Willen nicht mehr fagen, jedenfalls war die SPD.   gegen Massenfireifs. Weiter erklärt Müller- Franken, daß er eine nichtbefolgung der Gestellungsbefehle für Wahnsinn gehalten haben würde.

R.-A. Dr. Martin: Sie haben die SPD.   auf der Berner Ronferenz vertreten und dort u. a. ausgeführt: Der größte deutsche Massenstreik im Jahre 1918 wollte das Kriegsende herbei führen, leider mußte er aber nach wenigen Tagen abgebrochen werden, weil die Stunde noch nicht gekommen war.

Zeuge: Ich habe schon in der ersten Instanz betont, daß dieser Bericht eine nicht zutreffende Busammenfassung meiner Rede darstellt. Ich halte es für ausgeschlossen, daß ich das gesagt habe. Uebrigens habe ich in der Zwischenzeit den be­treffenden Borwärts". Bericht mir angesehen und habe feft. gestellt, daß dieser Satz dort nicht enthalten ist.

Batet es handelt sich dabei um das Batet mit den Bazillengfafern, Schriftstücken, falschen Bässen und Betteln mit der Aufschrift Bund der roten Ragen") sei dann von Roppenhöfer und ihm nach Stutte gart gebracht worden.

Es wurde dann Kriminalfommissar Heller- Berlin gehört, der den schwerverwundeten Rausch im ganzen fünfmal vernommen und am 5. Februar ein abschließendes Protokoll aufgenommen hatte. Der 3euge gibt hierzu an, daß er die Ermittlungen persönlich geleitet habe. Als er zum erstenmal den Rausch, der ihm bis dahin unbe fannt gewesen sei, im Pazaruskrankenhaus besuchte, habe er nur so viel aus ihm herausgehört, daß ein gewisser Frih" und ein ge wisser Peters" für die Tat in Frage kommen, und daß der letztere zwei Schüsse quf ihn abgegeben habe. Zwischen den beiden Schüssen habe Peters" gerufen: So, du Aas, das ist für Potsdam  ."

"

Bors: Rausch foll doch auch gesagt haben, daß die Tat wahe scheinlich von Albert" oder Maŋer", wie er sich auch aus­gegeben habe, ausginge.

Zeuge: Ja, er jagte, daß ,, Albert" dahinterstehe. Der Zeuge gibt weiter an, daß er etwa eine Viertelstunde bei dem Schwerver­wundeten geblieben sei, da die Bernehmung den Kranten doch sehr Zum Schluß tam es noch zu längeren Erörteungen über das angegriffen habe. Der Zeuge schildert dann weiter, wie er bei seinen Berhältnis zwischen dem Parteivorstand und dem Bor Ermittlungen zuerst auf die Bezeichnung Tschefa" ffieß. Ihr sollte märts". Müller- Franken gab auf Befragen an, daß er selbst nämlich ein Russe namens Peters, gegen den sich nun der Verdacht, einmal als Zenfor im Vorwärts" tätig gewesen sei, weil der Ober- das Attentat auf Rausch verübt zu haben, richtete, angehört haben. befehlshaber v. Kessel die Ueberprüfung der Vorwärts"-Artikel Das Lichtbild dieses Mannes sei aber nicht das des An­verlangt habe, damit über bestimmte Dinge, wie über Lohn geklagten Neumann, der sich auch dem Rausch gegenüber bewegungen in Rüstungsbetrieben nicht berichtet würde. Peters" genannt hatte. Auch bei späteren Vernehmungen habe Als Zenfor, so erflärte Müller, hatte ich so weitgehende Vollmachten, Rausch befundet, daß man er der Anstifter sei, doch vermochte daß ich auch Artikel inhibieren fonnte. Im übrigen war das Ver­er auch über ihn teine näheren Angaben zu machen. In dem zus hältnis zur Redaktion nicht so eng, daß sich aus einem Bor- sammenfassenden Protokoll vom 15. Februar 1924 wärts" Artikel schließen ließ, daß nun auch der Vorstand damit ein­verstanden war. Beispielsweise hatte der Vorwärts" in dem Ar­viel mehr zu eigen gemacht, als dies bei der Parteileitung tikel vom 29. Januar 1918 sich die Forderungen der Streifenden der Fall war.

Damit war die Bernehmung Müller- Frankens beendet und die Berhandlung wurde gegen 7 Uhr abends auf Sonnabend 9% Uhr vertagt.

Zeugenvernehmung im Tschekaprozeß.

Die Aussagen der Kriminalkommiffare.

BS. Leipzig, den 13. März 1925.

Als nach der Baufe der Zeuge Koppenhöfer in feinen Ausführungen auf ein Schreiben des Württembergifchen Bezirks­leiters der KPD  . und auf die von dem Abgeordneten Pied namens der Berliner   Parteizentrale zehn Tage später ergangene Antwort zu sprechen fommt, werden nach einer Debatte zwischen dem Ge­richt und der Verteidigung diese beiden Schreiben verlesen. In dem ersten Schreiben wird u. a. Klage geführt, daß fich deutsche   Genoffen zu schweren Zuchthausstrafen ver­urteilen laffen müßten, während sich die eigentlichen Drahtzieher schon längst wieder nach Rußland   in Sicherheit gebracht haben.

Es wurde dann in die Bernehmung des Kriminalobertommiffars Schwaderer- Stuttgart eingetreten. Die Frage, ob das hei Mens Schwaderer- Stuttgart   eingetreten. Die Frage, ob das bei Mens beschlagnahmte Batet versiegelt gewesen sei, verneint der Zeuge. Seines Wissens hätten sich feine Siegel daran befunden. Dieses

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jagte Rausch aus, daß er früher der Ehrhardt- Brigade an gehört habe.

Aus seiner Bergangenheit habe er bei der Kommunistischen Bartei nie ein Geheimnis gemacht. Bald habe er aber gemerkt, daß man anfing, ihm auf die Finger zu sehen, und eines Tages tam es zu einem 3erwürfnis mit Albert Mayer, weil er feinen Anordnungen nicht Folge geleistet hatte. Bald darauf habe sich ein Italiener an ihn herangemacht, der ihm verdächtig vortam und der ihm einen Zettel von Mayer überbrachte, durch den diefer mit ihm ein Zufammentreffen auf dem Görliger Bahnhof verabredete. Rausch fei aber nicht hingegangen. Eines Tages erhielt er die Aufforderung, fich mit Albert Mayer zu treffen. Durch Mittelsmänner sei er zu Mayer gebracht worden, der ihn einem gewissen Friz" vor­stellte, von dem er von jetzt an seine Anordnungen erhalten würde. ( Dieser Frig ist der Angeklagte Boege.) 3mei Tage später traf er wieder mit Friz" zusammen. In einer fleinen Speiseanstalt erschien dann auch ein Mann namens Peters". Es wird dann das Zusammentreffen von Neumann, Poege und Rausch und die bereits bekannten Borgänge in Südende sowie die darauf folgenden Ereignisse bis zu dem Altetat auf Rausch geschildert. Der Angeklagte Neumann stellte hierzu fest, daß die Vorgänge in Südende fich nicht, wie Rausch angegeben hatte, am 5., sondern am 6. abgespielt hätten und bestritt nach wie vor entschieden, zwischen den beiden Schüssen die Worte So, Du Aas, das ist für Potsdam  ," gebraucht zu haben. Des weiteren fei es unrichtig, daß er den zweiten Schuß abgegeben habe, als Raufch am Boden lag.

Gegen 26 Uhr trat dann der Schluß der heutigen Sizung ein und die Verhandlung wurde auf Sonnabend früh 9 Uhr vertagt.

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Linden 33 V, eingeladen.

Verhandlungsgegenstände:

1. Vorlage der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie

der Berichte der Geschäftsinhaber und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 1924. Beschlußfassung über die Genehmi­gung der Bilanz, die Gewinnverteilung und über die der Verwaltung zu erteilende Entlastung.

2. Wahlen zum Aufsichtsrat..

Zur Teilnahme an der Generalversammlung ist jeder Komman­ditist, zur Stimmenabgabe bei den zu fassenden Beschlüssen sind nur diejenigen Kommanditisten berechtigt, deren Anteile mindestens acht Tage vor Berufung der Generalversammlung im Aktienbuche der Gesellschaft auf ihren Namen eingetragen sind, und welche ihre Anteile oder Depotscheine der Reichsbank oder der Bank des Berliner   Kassen- Vereins spätestens am vierten Tage vor der Generalversammlung entweder bei einem Notar oder bei der Direction der Disconto- Gesellschaft in Berlin  , der Norddeutschen Bank in Hamburg   oder dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein A.-G. in Köln  , oder bei einer Filiale oder Zweigstelle der vor­genannten Banken an anderen Plätzen

oder bei den sonstigen im Reichsanzeigor Nr. 59 vom 11. März 1925 veröffentlichten Stellen unter Beifügung eines doppelt ausgefertigten, arithmetisch geordneten Num­mernverzeichnisses gegen Bescheinigung bis zur Beendi­gung der Generalversammlung hinterlegen. Berlin  , den 11. März 1925.

Direction der Disconto- Gesellschaft

Die Geschäftsinhaber:

Dr. Salomonsohn Dr. Russell Urbig Solmssen Schlieper Th. Frank

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