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unerhörten Golbregen fließen ließ, für diejenigen, die nicht nur alles verloren haben, sondern mit deren früherem Eigentum die Annegionspolitit ber Schwerindustrie bezahlt werden muß. Würden Sozialdemokraten so handeln, die Deutschnationalen und ihre Hintermänner hätten nicht genug Worte, um solches Verhalten an den Flüchtlingen mit allen Mitteln des Schmierenpathos zu kennzeichnen. Wie die Vertriebenen, von denen Hundert tausende bei der letzten Wahl den Versprechungen der Rechts­parteien Glauben schenften, über den neuesten Ruhrsfandal benfen, das wird die Regierung des Ruhr blods, der sich Reichsblod" nennt, am 29. März mit aller Deutlichkeit er fahren.

Stresemanns Partherpfeil.

Frau von Oheimb gegen Stresemann  .

"

Die Beit" polemisiert gegen das Berliner Tageblatt" wegen der Feststellung, daß der Partherpfeil des Herrn Stresemann die Kandidatur Geßler zum Erliegen gebracht habe. Gegen die weitaus schärferen Angriffe aus den Reihen des Jarres- Block's selbst gegen die Beit", vor allem der Deutschen Tageszeitung", riskiert das Organ des Herrn Stresemann fein einziges Wort.

Die Leitung der Bolkspartei hat dafür eine öffentlihe Polemik mit Frau v. Dheimb angefangen, und diese Polemik bekommt Herrn Stresemann schlecht. Frau v. Dheimb setzt sich gegen die parteioffizielle Mitteilung der Boltspariei zur Mehr, daß sie mit ihrem Austritt nur dem Ausschluß zu vorgekommen sei, und, weist dokumentarisch nach, daß die parteis offizielle Pressemeldung darüber eine Unmahrheit verbreitet. Die Feststellungen von Frau v. Dheimb eritre ten sich weiter auf die Sigung des Reichsparteiausschusses zur Präs fidentenfrage. Hierzu schreibt fie: d

Es fann aber auch sein, daß hier eine 3rreführung der Deffentlichkeit herbeigeführt werden sollte. Herr Strese. mann hat in seiner Rede vor dem Reichsausschuß in leiden. Ichaftlichster Weise gegen die bürgerliche Sammel. fandidatur gefämpft und dadurch die doch selbstverständlich weniger orientierten Wahlkreisvorsitzenden und Parteisekretäre zu einem Beschluß gebracht, der eigentlich der Mehrheit der Deutschen  Tolkspartei widersprach.

Der größere Teil ber Bertreter hatte sich für den Sammeltandidaten ber bürgerlichen Parteien ausgesprochen und sich damit dem Gedankengang der Reichstagsabgeordneten ange­schlossen, weil dieser Sammelfandidat ja auch der seit 1% Jahren geführten politischen Linie entsprach, eine bürgerliche Mehrheit zu fchaffen."

Die Tatsache, daß Stresemann die Kandidatur Geßler zu Fall gebracht hat, um Jarres durchzusetzen, ist nicht zu bestreiten. Herr Jarres ist also auf Grund einer Intrigue seines Freundes Stresemann Kandidar  des Rechtsblods geworden. Diese Feststellung zeigt, was es mit den tollen Deflamationen des Rechtsblocks für Herrn Jarres auf sich hat.

Die Stellung der Wirtschaftspartei. Bayerischer Bauern und Mittelstandsbund gegen Jarres Am Sonnabend tagte im Bayerischen Bandtag bie 2andes. Dorstandschaft des Bayerischen   Bauern unb ittelstandbundes, um ben Bericht bes Minifters Fehr über bie Berhandlungen zur Reichspräsidentenwahl in Berlin   ent gegenzunehmen. In ciner einstimmig gefaßten Entschließung wird bebauert, baß die Susammenfaffung aller bürgerlichen Parteien auf einen gemeinsamen Kandidaten nicht gelungen ist was Die Haltung des Bayerischen   Bauern und Mittelstandbundes zu den bereits nominierten Randidaten anlangt. fo tommt eine Unter stützung des Kandidaten ber Linten nicht in Frage. Der Landesverband hat es aber auch abgelehnt, die Wahl der Kandidaten der Rechtsparteien feinen Mitgliedern und Anhängern zu empfehlen. Welchen

Segel am Horizont."

( Boltsbühne.)

En Blitz der Inspiration traf in die Phantasie Rudolf Leon. hards. Er neigt zu solchen Erleuchtungon, pflegt er doch gern aphoristische Weisheit, indem er durch einen tnappen Spruch Lebens furiofitäten erklärt. Der Gedankensplitter ist natürlich nur Ersatz für einen gegen Gedanken, und der fluge Mann, der solchen Aus­brud liebt, fann leicht in den Berdacht geraten, über die Moral und Seelenfunde wie ein Windhund wegzuspringen. Balzac   las gern Beibungen, um absonderliche Schicksalsverwirrungen aufzufstöbern. Leonhard tat Gleiches wie Balzac   und entdeckte die Nachricht, daß irgendwo ein Schiff Anker warf, auf dessen Kommandobrüde eine

Randidaten die Parteileitung ihren Anhängern vorschlagen wirb,| hängt von der Entscheidung ab, welche die Frattion der Birischaft. lichen Bereinigung, die am fommenden Dienstag in Berlin   zu sammentritt, treffen wird.

Wahlsieg in Kiel  .

Dr. Heimerich zum Bürgermeister gewählt.

Arbett vernichten zu laffen. Wie die Hattung ber beutfchen Sozial Demokraten im Ausland aufgefaßt wurde, geht ja am besten Daraus hervor, daß im Frühjahr 1919 auf dem ersten Sozialsten fongreß in Bern   der Antrag gestellt wurde, Ebert und meil Scheidemann   aus der Sozialdemokratie auszustoßen, sie mit der faiserlichen Regierung durch Did und Dünn gegangen jeten. Wir traten in die Streifleitung ein, deren wirtschaftliche Berechti gung wir auch nicht anerkennen fonnten, um die Leute wieder in die Betriebe zu bringen, stießen aber leider auf Borf.: Sie haben an feiner Sigung der Streifleitung teilge­Jeuge: Ja, an zwei oder drei Sigungen.

nommen?

& iel, 16. März.( Eigener Drahtbericht.) Die Kieler Bürger.| Berständnisiofigfeit bei der Regierung. schaft wählte den Genossen Heimerich- Nürnberg mit 29 384 Stimmen zum Bürgermeister. Auf den Gegenkandidaten, den volks. parteilichen Dr. Hansemann- Neuß, entfielen 20 736, auf den bisherigen Bürgermeister Dr. Gradenwih, der zur Demokra­tischen Partei zählt, 16 814 Stimmen. Diese Wahlen erfolgen in Schleswig- Holstein   in direkter Wahl durch die Bürgerschaft. Rela. five Mehrheit entscheidet.

Magdeburger   Prozeß.

Otto Wels   als Zenge.

Um 10 Uhr eröffnete Bandgerichtsdirektor Rudolf die Ber­handlung und wandte sich an den Angeklagten: Welches Material stützen?

haben Sie in erster Instanz angegeben, um Ihre Beweisführung zu

in Schweigen und mit einem Blid nach seinem Verteidiger er­Der Angeklagte Rothardt verharrt etwa 3 Minuten Märt er: Daran erinnere ich mich nicht mehr. Vors.: Bermutlich haben Sie bei Abfassung Ihres beleidigenden Artikels sich auf die Aussage Dr. Gansers in seinem eigenen Ber. fahren gestützt. Rothardt murmelt etwas Unverständliches und feht sich wieder. Das Gericht verlas darauf Teile aus der Schußschrift Dr. Ganßers. Dann erfolgte die Bernehmung des Borsigenden der SPD.  , des Reichstagsabgeordneten Offo Wels,

der sich zunächst über die Machtverhältnisse in der SPD  . während der sich zunächst über die Machtverhältnisse in der SPD  . während des Krieges verbreitete, die sich am besten in der Tatsache doku mentierten, daß der Parteivorstand feine Möglichkeit hatte, auf den Borwärts", als er gegen den Parteivorstand schrieb, Einfluß zu nehmen. Deshalb gründete der Parteivorstand die adel", die der Zeuge redigierte. Wels war damals Beisiger im Sozialdemokra tischen Parteivorstand und Bezirkssekretär für die Provinz Branden burg. Auf Wunsch des Zeugen wurde zur Kennzeichnung der Ein­Jahre 1917 2ufgepaßt!" perlefen, in der gegen die damals fchon stellung des Barteivorstandes ein Artikel der Fadel" aus dem drohenden Generalstreitbewegungen fehr fchart Front gemacht und der Generalstreit im Krieg als heller Wahn. finn" bezeichnet wurde. Die Massen der deutschen   Arbeiter werden, So hieß es in dem Artikel, ihren Brüdern an der Front nicht in den Rüden fallen.

Borjihender: Das war also bie Ansicht des parteivor. standes?"

lichung an, um auf die Bevölkerung cirwirten zu tönnen. Die Zeuge: Jawohl, und Ebert befonders regte diefe Beröffent. Parteileitung hat durch den ganzen Krieg hindurch ihre Einstellung zur Landesverteidigung durchrehalten und gerade der verstorbene Reichspräsidnet hat ja deshalb den Kampf mit Hugo Haase   durch­gefochten, der mit der Spaltung der SPD.   endete."

Bo: s.: Aber die Parteil- itung ist später doch in die Streit. leitung eingetreten?

Jeuge: Gewi und das ist kein Widerspruch zu der Gesamirin ftellung. Diefer Streit ist ja ganz im Geheimen hinter unferen Rüden in den Betrieben gemacht worden. Wir fahen im Parte vorstand in diefer Streifbewegung die größte Gefahr für Land und Bolt. Unsere Pflicht war es, unfere Leute nicht. mild herumlaufen zu laffen, fondern die Attion in Bahnen zu Tenten, in denen lie möglichst geringen Schaden anrichten tonnte. Unsere Einstellung zu Streits im Kriege mar traditionell 1907 tante in Stuth art ein fozialistischer Stongreb, auf dem die Frene des Generalftreits im Kriene behandelt murde. Es tam zu heftigsten Debatten zwischen Bebel und Jaurès  . Wir vertraten die Meinung, daß ein 3 weifronten. frieg, der uns bevorstand, tie Niederlage ber Demokratie und den damals wie auch später in Kopenhagen   wir deutschen   Sozialdemo Sien   des russischen 2bfolutismus bringen mußte. Deshalb vertraten fraten den Standpunkt, daß wir nie die Hand bieten würden, unser Eaterland überrennen zu laffen und die Frucht unserer 50jährigen

der schon den Hafen sichtet, wieder auf die unendliche See. Die 58 Personen, die noch geblieben sind, wollen ihre Heilung von der Erbsündenkrankheit, die jeden Adam wahnsinnig macht vor jeder Eva, genießen und überprüfen. Der Dichter tröstet, daß die Prüfung durchaus zugunsten der Seelenabenteurer ausfallen wird.

Der optimistische Dichter gestaltet vier Afte, von denen zwei nicht flott werden. Dann aber spannt sich die Dramatit, und die Inrische und gedankliche Ueberfracht des Anfangs wird vergeffen. Nachdem sich nur die Drehbühne gedreht hat, geraten auch die Schid Jale in richtige Brandung. Diese Drehbühne wird nun für die Auf­führung herrlich auscenukt. Der imponierende Schiffsrumpf füllt die ganze Breite des Schauhaufes, und öffnet sich, technisch sehr geist reich von Traugott Müller   und Hans Sachs   vorbereitet, das Innere des Seglers, dann werden höchst imponierende Bilder Erwin Bisrator, der Gerba Müller einlud, die Kapitämin zu spielen. Es ist schade, daß die Boltsbühne es verfäumte, ihren Berfonalstand mit tüchtigen Frauen zu bereichern. Selbstverschulde daß der Wiederaufbau jekt balb vor sich geht. Bei den Männern ter Notftend brachte diesmal noch etwas Gutes. Aber es ist Zeit, muß mancher verschwinden, muß manch neuer Mann gewonnen werden. Mar Hochdorf.

Borf.: Das Obertommando hatte diese Sigungen doch aber Der­boten.

Jeuge: Es foll vorkommen, daß Besprechungen troß eines Berbotes abgehalten werden, nicht bloß bei den Sozialdemokraten. Borf.: Am 30. Januar fand eine Sigung des Partei­Dorstandes nachmittags ftatt. Ist es sicher, daß Herr Ebert an diefer Sigung teilgenommen hat? Jeuge: Nach meiner Erinnerung ganz sicher.

Pariser Konferenz- polnische Proteste. Außenministern Englands, der Tschechoslowakei   und Bolens Bon den heutigen Besprechungen Herriots mit den in Paris   fündigen manche Depeschen die Entscheidung über die Räumung der Kölner   Zone und über das deutsche   An­gebot eines Sicherheitspattes an, das ja in erster Linie ge­macht worden ist, um die deutschen   Rheinlande von aus ländischer Militärbesehung zu befreien. Man wird abzue warten haben, ob es wirklich zu einer Entscheidung fommt, Die aber natürlich noch von den Regierungen und vielleicht auch noch von den Außenausschüssen der Barlamente gebilligt merden müßte.

Inzwischen macht man in Polen   großen Lärm gegen die von Deutschland   geforderte Möglichkeit, eine Revision der deutsch  - polnischen Grenzen auf friedlichem Wege anzu­ftreben. Man tut so, als sei Westpolen wirklich schon in Gefahr, losgerissen zu werden, und gegen diesen Popanz hat sogar der Warschauer Magistrat von Amts wegen eine Demonstration veranstaltet; fie verlief ohne Zwischenfall; eine nebenbei beabsichtigte kleine Dvation für die britische Ge­fandtschaft wurde polizeilich verhindert. Auch in Kattowiz Menge in Wort und Bild gegen Deutschland   genügend aus schimpfte fich eine sogar mit Sonderzügen herbeigeholte und ging dann auseinander. Auch hier gab es feinerlei Zwischenfälle oder Roheitsatte.

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Der linksstehende polnische Bizefanzler Thugutt ist zurückgetreten, weil man ihn gar nicht mitbestimmen laife. Die liberale Zeitung ,, Kurjer Boranny" befürchtet, die De­miffion Thugutts werde zur Folge haben, daß man von nun an in den Ostmarten( Ukraine  ) nicht eine Politik des Gesetzes, sondern eine solche der Polizei und der Faust machen werde.

Herr v. Kries, der deutschnationale Bizepräsident des Breußischen Landtages, teilt uns in einer Berichtigung mit, daß er niemals irgendwelche Beziehungen zur Scharlach Bant t habe und daß unsere Angaben in dem Artikel ,, Deutschnationale Ce­fchäftesolitifer", fomeit sie sich auf thn tez ehen, unrichtig feien. Da die sozialdemokrati'de Frattion des Landtages einen later fuchungsausschuß beantragt hat, so wird sich Gelegenheit finden, die Richtigkeit dieser Angaben nachzunrüfen.

Die Ariegsproffe gegen Abwefente. Das Striegsgeridy in geblich in Moebele 1916 begangener Ausschreitungen und den Eisen­Gent vertheilte den Feutschen Feldmebel Joannes wegen at bahner Tonbad meten verschiedener unter Drolymg mit tem Tobe begangener Diebstahle in contumaciam zu je 15 Jahren Swangsarbeit Der deutsche Gendarm Franz Stoffel murde in contumaciam zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Er foll einen Einwohner von Sinan erschossen haben.

Zum Hafenkommiffar für Danzia ernannt hat der Völkerbunds­rat den Schweizer  , Milizoberst de Loes, früher Spinnereibefizer in Mülhausen   i. E.

| nicht anerkannten. Bon großer praktischer Bedeutung mar Wassermanns Entdeckung, daß die Eimeißarten der Menschen und Tiere verschiedene Reaktionen zeigen. Diese Entdeckung ist für die forensische Medizin bedeutungsvoll geworden, da auf ihr die Baffermann- Uhlenhutsche biologische Blutprobe beruht.

Bon seinen wissenschaftlichen Arbeiten ist noch ferner bemerkens mert die im Jahre 1895 gemeinschaftlich mit R. Pfeifer in Königs berg ausgeführte über den Unterschied der torischen und bakteriellen Immunität. Auch gelang es ihm festzustellen, in welchen Organen die spezifischen Schußstoffe des Serums entstehen. Erwähnenswert find feine Arbeiten über den Wundstarrtrampf, indem er im Ge hirn Substanzen fand, die sich mit dem Tetanusgift chemisch ver Linden.

Kapitän in stand. Nach dem Berschwinden des Kapitäns hatte die fichbar. Mt den Technifern zusammen arbeitete der Regiffeur chesterkonzert, das Brahms   F- Dur- Sinfonie auf Schuberts

ganze Mannschaft die Frau auf diesen Bosten gewählt. Die Notiz ließ den Dichter nicht mehr los und er fabulierbe. Er fabulierte um einen Stoff, der von außen zu ihm gefommen war. Das lann nicht Ichabon, wenn der Träumer in fich genügend Stoff hat, um das ihn Don außen Streifende Begebnis innerlich durchzuglühen. Dann kann die innere Echmiede cngeheizt fein durch Gehirn oder Gefühl. Biel­leicht flammt das Gehirn am hellsten, wenn Gefühl die Grundmaterie ist. Bei Leonhard ist Grundmaterie die Kraft des Spekulierens.

August von Waffermann.

Der berühmte Forscher auf dem Gebiete der Immunitätslehre und weltbekannte Schöpfer der nach ihm benannten Raftion zur Erkennung der Syphilis und der Tuberkulose, Professor August v. Wassermann, ist heute gestorben.

August ven Waffermann wurde am 21. Februar 1866 in Bam­ berg   als Sohn eines Banfiers geboren und studierte nach seiner Gymnasialzeit in München  , Straßburg  , Wien   und Berlin   Medizin. Er promovierte 1889 in Berlin   und erlangte 1890 die ärztliche Approbation. Im nächsten Jahre wurde er Affiftent am Kochschen Inftitut für Infektionsfrankheiten, das mit der Charité verbunden war und an dem er ständig tätig geblieben ist, zuletzt als Abteilungs­vorsteher. Im Jahre 1898 zum Titularprofeffor ernannt, begann Wassermann 1901 feine akademische Lehrtätigkeit als Privatdozent Waffermann 1901 feine akademische Lehrtätigkeit als Privatdozent in Berlin  , wurde 1902 außerordentlicher und bald darauf ordent in Berlin  , wurde 1902 außerordentlicher und bald barauf orbent licher Brofessor. 1906 wurde ihm die Leitung der Abteilung für licher Profeffor. 1906 wurde ihm die Beitung der Abteilung für experimentelle Therapie und Serumforschung am Institut für Infektionstrantheiten in Berlin   übertragen. Im Juli 1913 wurde er zum Direktor des Kaifer- Wilhelm- Instituts für experimentelle Therapie zu Dahlem   ernannt.

Die Bolfsbühne feiert den Sonntagmorgen mit einem Or Unvollendete, Unsterbliche folgen läßt. Ein Brogramm, das schmut los in feiner höchsten Kunst- und Stilreinheit die Massen doch nicht allzu sehr zu locken scheint: das Haus ist trop der Staats tapelle und trog Erich Kleiber   nur zum Teil gefüllt. Der gestaltet beide Werte mit der Kraft eines überlegenen Verstandes, der mit Lempo und Agogit insbesondere oft start subjektiv schaltet, und der in der besinnlichen Konsequenz eines nicht immer aller Eigenwilligkeit baren Aufbaues mehr feffelt als wärmt. Schu berts H.Moll- Sinfonie erflingt außerordentlich plastisch aufgebaut, bas Seitenthema endlich einmal nicht im breiten, aufdringlichen Ton, sondern noch innen gewandt, ganz in fich hineingesungen. Schlußgruppe und Durchführung beginnen in weiser Zügelung. Das Moderato des Ganzen ist stärker betont als das Allegro. Eine überschauende, weise Kühle durchweht den Saz. Im Adagio fürchtet Kleiber teine göttliche Länge, er spinnt das Melos breit aus. Bei Brahms   wirtt feine mäßigende Ruhe am meisten. Intensive Kraft des Disponierens, Ausarbeitung des Details, eine außerordentliche Zurüdhaltung des Beitmaßes in langen Teilen des Schlußsazzes fennzeichnen diese Brahms- Interpretation. Das wohl zum größten Teil aus Nichttennern zusammengesetzte Bublikum nimmt den Schluß der Sinfonie mit langem Schweigen, ehe es in Beifalls­fundgebungen ausbricht. Die ganz nach innen laufende Richtung biefer Spannungslösung hat Kleiber aufs Plastischste heraus gemeißelt. Eine Stunde reinsten fünstlerischen Schauens! G. G.

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Diese Rapitanin ift Frau und Schiffsführerin, weibliches Herz und befehlender Herr zugleich. Ein Herr, den sich die Gleichberech tigten auf dem Segelschiff wählten. Denn es handelt sich um louter Menschen von heut, vom legten 1925, die unter dem fozialistischen Gemeinschaftsideal stehen und mit den Somjetmanieren man vu lieren. Also heißt ber Segler Bowarischtsch", zu Deutsch ,, Genosse". Matrosenrat, Abstimmung mit Reden, Tagesordnung, Seemanns­volksverfammlung an Bord. Angela Alexandrowna foll abgelegt wer­den, weil niemand von den 60 Männern sie in der Schiffsfammer allein schlafen laffen will. Entweder runter vom Rapitänsded oder einen von der Besakung wählen, damit Angela, eben noch Ober­haupt, aber fechzinfach geil rmschnauftes Oberhaupt mit weißer Haut und runden Hüften, wieder Privatgut wird. Denn werden 59 Ruhe geben oder sich gegenseitig auffreffen. Werden fie Rube geben? Als bie zur erlösenden Männerwahl gezwungene Rapitänin den Feinsten, den Kompliziertesten, erwählt, versagt sich der Beglückte. Als sie Als fie nach dieser Enttäuschung den Niedrigsten und Tierschsten, den Tar taren Rcfeb, erwählt, werfen hie brennend Eifersüchtigen ben armen Hund über Bord. Die erste Wahl war Aufrichtigkeit, die zweite mar Notwehr. Nichts ist gelöst. Alles verwirrt sich noch schwerer. Und die Erlösung fommt erst, nachdem alle Mann an Bord flar in das Waffermanns Name ist dadurch in der ganzen Welt bekannt Frauenherz hineingeblidt haben. Sie ist das unschuldine Frauen geworden, daß nach ihm die Reaktion benannt worden ist, durch die herz, das ewig unschuldige Frauenherz. das doch jebe Getunde in die Diagnose und Behandlung der Syphilis in ungeahnter Weise Berstridung gerät, weil der begehrende Mann und d'e nicht minder gefördert worden ist. Durch sie ist es möglich geworden, mit großer begehrende Frau von der Urnatur zur Erbfeindschaft, zur unaus Sicherheit festzustellen, mann die Syphilis geheilt ist. Durch die löschlichen Atom- und Erafeindschaft verurteilt sind. Siehe den Entdeckung des Salvarfans durch Ehrlich ist die Waffermannsche cinftigen Gatten der Rapitanin, der burch Eifersucht un'erging! Reaktion, die er gemeinschaftlich mit seinen früheren Aſſiſtenten lichte engliche Statiitif berechnet den gesamten Weltbedarf an Leuchtgas  Sehe den Sternermann, den die Verzweiflung über seine Sinnen- Bruck und August Neißer in Breslau   ausgearbeitet hat, von noch falucht über Bord schwemmte! Trotzdem will der gütige Dichter größerer Bedeutung geworden. Durch fie fonnte zuerst auch ein­richt des Chaos predinen. Es soll bewiesen werden, daß die reine wandfrei festgestellt werden. daß die Gehirnerweichung und Geschwisterinniofeit zwischen Mann und Frau möglich sei, die lautere die Rüdenmarkichwindfucht mit der Syphilis im Zusam Moralgenossenschaft. Deswegen fährt der Segler Bowarischtsch", I menhang stehen. was bedeutende Klinifer wie von Leyden  

Gründung einer Berwaltungsafademle in Ceipzig. Unter der Se­zeichnung: Berwaltungsalademie Leipzig, ift die frühere Beamtenatademie neu gegründet worden. Die Leitung hat der Professor an der sächsischen Landesuniversität Geh. Rat Dr. Apelt übernommen. Die Verwaltungs akademie, die sich die wissenschaftliche Fortbildung der Beamten zum Ziel gelebt bat, unde u. a. bon der Deutschen Reichsbahngesellichaft gefordert. Feilegung eines nillela ferlichen Toten'anzeildes. Bei Instandlegungs­arbeiten im alten Kreuzaange der Wengentiiche zu Ulm   wurde in einem Traft ein Freslo- Gemälde freigelegt, das einen Totentarz darstellt, der auf Veranlaffung des Propstes Ulrich Strobel im Rabre 1440 gemalt moiden iit. Wieviel Gas wird auf der Welt verbraucht? Eine focben veröffent

auj 22 Milliarden Kubilmeter im Jabre. Die Erzeugung dieser gewaltigen ( asmengen eordert den Verbrauch von über 20 Millionen Tonnen Noble. Unter den Beltstädten hält London   ben Reford des Meistbet brauchs mit 231 Kubikmetern auf den Einwohner. Das ist nicht einmal sehr viel, wenn man hört, daß es in London   nicht weniger als 1600 000 Bastogher gibt.