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noch um einige Nuancen mehr rechtsradifal orientierte| Nationalverband Deutscher Offiziere.

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Es ist zu schade, daß der Ehren- Geisler erst fürzlich von der Spize der Bereinigten Baterländischen Berbände" verdrängt wurde, sonst würde auch er Herrn Jarres empfehlen und das wäre vielleicht sogar Herrn Jarres zu viel Immerhin sind die VVV. durch den

General a. D. Grafen von der Goltz Dertreten, ben Oberhäuptling der Baltikumer tappistischen An­gedenkens, dessen Frontkämpfervereinigungen wegen ihrer putschistischen Zendenzen ebenfalls unter einem Bontotterlag des Reichswehrministeriums stehen. Herr Jarres ist somit der Bräsidentschaftsfandidat aller früheren und fünfti. gen Butsch ist en, soweit sie nicht dem Oberputschisten Ludendorff Gefolgschaft leisten.

Indeffen genießt Herr Jarres, wenn auch nicht dirett, so doch indirekt, die Empfehlung des Ehren- Geislers, da dieser aweiter Kandidat der deutschnationalen Reichstagsliste für Auf­

ber flotte start verzögert. Vor allem aber feien in den Streiftagen und später zahlreiche Minensuchboote gesunken, weil eben die Flotte lahmgelegt gewesen sei.

Bors: Diese Minensuchboote hätten aber auch ohne den Streit durch die englischen Minen finten tönnen.

Jeuge: Möglich, aber ich bezweifle, daß unter anderen Um­ständen die Berluste so hoch gewesen seien. Ich sprach auch mit Ar. beitern, wer den Streit inszeniert habe. Der Name des Reichs­ präsidenten fiel nicht, aber man sagte, die Parteileitung habe ben Streif angeordnet.

Bors.: Welche Parteileitung, die ber SPD. oder die der USPD.? Zeuge: Das wurde nicht gesagt.

Borf.: Sie meinen, daß die Engländer durch ben geheimen Nach richtendienst Kenntnis von dem Beginn des Streifs in Kiel hatte, und daß fie bei Hornsriff ein Minenfeld legten, auf das die Boote Zeuge: Jamohi

aufliefen?

Generalstaatsanwalt: Wissen Sie genau, daß das Minenfeld erst in der Nacht nach dem Streitbeginn gelegt worden ist, oder war es fchon älter? Zeuge: Das nehmen wir jebenfalls an Generalffaatsanwalt: Ist es richtig, daß gegen Sie beim Staats­Ist

Das Ergebnis von Paris .

Nach den Verhandlungen Herriot- Chamberlain. Paris , 17. März.( Eigener Drahtbericht.) Das Petit Journal" glaubt heute über die Berhandlungen zwischen Herriot und Chamberlain folgendes feſtſtellen zu können:

1. Die englische Regierung ist der Auffassung, daß Deutschland sein Sicherheitsangebot jetzt genauer präzisieren muß. Erst wenn das geschehen ist, sollen die diplomatischen Ver handlungen unter den Alliierten über die Sicherheitsfrage auf der Basis des deutschen Vorschlages fortgesetzt werden. 2. Die Alliierten werden in dirette Berhandlungen mit Seutsch land nur eintreten, wenn die deutsche Regierung bebingungs los in den Bölferbund eintritt und auf Grund der letzten Note des Völkerbundrates jezt endlich diesen Eintritt beantragt. 3. Mit dem Eintritt in den Bölferbund erhält Deutschland das Recht, hinsichtlich der einen und der anderen seiner Oftgrenzen die Anwendung des Artikels 19 des Völkerbundspaktes zu fordern, das heißt die Nachprüfung der unabwendbar gewordenen fassen kann, droht weder Frankreich noch den östlichen Staaten auf Grund des Artikels 19 eine dirette Gefahr.

Botsdam war, an deren Spiße der Mitunterzeichner des gerichtshof ein Verfahren wegen Beleidigung des Reichspräsidenten Bertragsbestimmungen zu verlangen. Da der Bölferbund einen ent

rufes,

Graf Westarp ,

steht. Ueber diesen Herrn brauchen feine weiteren Worte verloren zu werden, nachdem er hier so oft gekennzeichnet wurde.

Zur Präsidentenwahl.

Schwebt?

Jeuge: Jawohl, wegen eines Artikels, den ich nach dem ersten Magdeburger Prozeß geschrieben habe.

Als nächster Zeuge wurde dann der frühere Rapitän z. S. und jegige Kaufmann Meersmann vernommen. Der Zeuge gab an, daß die Der Kreis der Jarres- Interessenten ist mit dieser Bor- Kieler Torpedowerft und ein Teil der Germaniamerft bereits ftellung noch nicht abgeschlossen. Es gibt noch eine ganze am 26. Januar in den Streit getreten feien. Die Reihe davon, größere und fleinere. Das Wesen ihrer Ver- Gründe der Ausständigen waren rein politischer Natur. Es handelte einigung aber ist flar: sie ist die Zusammenfassung der polifich vor allem um die rasche Zeendigung des Krieges und um die tischen, ber kulturellen, der sozialen Reattion rechts. Der Zeuge schilderte dann den Berlauf der Streitbewegung Einführung des allgemeinen gleichen Wahl. in Deutschland . in Riel. Um 29. Januar fehlten 9000 Mann, die Zahl ging jedoch am 30. Januar auf 6000 zurüd und am 31. Januar war die Be megung beendigt. Besonders auf der Torpedowerft, wo die Unter­feeboote gearbeitet wurden, streifte alles, und durch die Arbeits­paufe traten lange Stodungen in der Fertigstellung der Boote ein. Am 26. Januar ließ der Oberwerftdirektor bereits den Arbeiter. ausschuß zu sich tommen und sprach im Verlauf der Unterredung auch von dem Streif. Er bat fie, um des Baterlandes willen den Streit zu verhindern. Die Arbeitervertreter erklärten, daß die Ge wertihaften die Bewegung verurteilen, aber es fei fraglich, ob sie die Leute in der Hand behalten könnten. Der Werftdirektor Henkel fagte den Arbeitern nach dem Streit: Bas mollten Sie eigentlich. Sie sehen

Die Kreiswahlleiter für Brandenburg . Amtlich wird gemeldet: Der Oberpräsident der Broving Bran denburg hat für die am 29. März bzw. 26. April stattfindende Reichspräsidentenwahl ernannt a) zum Kreiswahlleiter für den Reichstagswahlkreis 3( Potsdam II) Dr. Bigdamm in Potsdam ( Regierung) und zu seinem Stellvertreter: Regierungsrat Dr. Freiherr von 3iegesar in Botsdam; b) zum Kreiswahl Leiter für den Reichstagswahlfreis 4( Potsdam i) Regierungsrat Dr. Wolfram in Potsdam ( Regierung) und zu feinem Stell vertreter: Regierungsrat rctid, irer in Potsdam .

Blumensträuße im Gerichtssaal.

Geschmacklosigkeit einer deutschen " Frau.

BS. Magdeburg, 17. März. Der heutige Berhandlungsbeginn verzögerte sich wieder um eine halbe Stunde. Der Angeklagte Rothardt, der heute 25 Jahre alt wird, nutzte diese Pause, um Glückwünsche von Freunden und Be fannten entgegenzunehmen. Eine unbekannte Dame(!) schickte dem Geburtstagskinde einen

riesigen Blumenstrauß in den Gerichtssaal Heute vormittag sollen Forstner, Kapitän Meersmann und eine große Zahl noch unbefannter Zeugen gehört merden über bie Ausmirtung, die der Munitionsarbeiterstreif damals im Jahre 1918 gehabt hat. Auch der frühere Reichstanzler Bauer mar schon in den Morgenstunden im Gerichtsiaal, anmeland, ha er am Rachmittag dem geftern gehörten Zeugen Roth gegenübergestellt merben joll

Als erster Beuge muzbe barauf freiherr. Forstner, Barter fetretär der Deutschnationalen in Darmstadt , vernommen. Auf eine Frage des Borfigenden erflärte bar Seuge, baß er Rothardt per­sönlich nicht tenne, aber

mit thm während des erften Magdeburger Brozeffes in Brief. wedhjel geftanden habe. Der Beuge schilberte bann feine Eindrüde, bie er non bem Streit der Rüstungs- und Werftarbeiter in Riel im Jahre 1918 erhalten habe, als er mit dem zweiten Aufklärungsgeschwader eingelaufen fei. Der Ausstand habe seiner Ansicht nach die Rüstung

Apokalyptische Reiter .

Bon Otto Ernst Hesse

Seitdem die allmählich sich auswirkende Beruhigung Europas Reifen Deutscher ins Ausland geftattet, werden wir mit Reisebriefen und Reisebüchern überschüttet. Benn man diefe Literatur verfolgt, ift man erstaunt, wie wenig bie Leute unterwegs eigentlich fehen und erleben. Berwunderlich ist das nicht; man fann nicht in ein paar Monaten Völter und Kulturen anderer Art erfennen. Be fonders peinlich wirften immer die schnell gemachten Berichte über Rußland , über die welthistorische Situation, in ber das Riesenreich feit acht Jahren steht. Da ist es besondere Pflicht, auf ein Buch aufmerksam zu machen, das ein Mann schrieb, der Rußland nicht nur aus flüchtigem Monatsbesuch nach den Katastrophen tennen lernte, sondern ber die Ratastrophen an Ort und Stelle mitmachte und so mit Rußland und dem russischen Geiste vertraut ist, daß er ebenso darin stand wie borüber. Es ist David Roigen, in Deutschland bekannt burch zmei wertvolle Bücher, Kultur der Demokratie" und" Der Kulturaft", der furz vor Ausbruch des Krie ges als Universitätsprofeffor nach Rußland ging und bort ben Krieg wie alle Stadien der Revolution zunächst in Petrograd und dann in Bien miterlebte. Seine Erlebnisse und Erkenntnisse hat er in einem Buech Apofalyptische Reiter zusammengefaßt, das foeben im Verlage Erich Reiß , Berlin erschienen ist. Koigen ist Jude, stammt väterlicherseits aus der Ukraine , mütterlicherseits aus Bessarabien . In Deutschland geistig zuhaus, ift er mit Rußland vertraut, und als Soziologe von Ruf hatte er die Fähigkeit, die Dinge, in die er mit der Brutalität des Geschehens hineingerissen wurde, zugleich geistig von sich fern zu halten und philosophisch zu durchdenken. Das Buch ist ohne jedes Schema ge­schrieben; persönliche Erlebnisse und Aufregungen mischen sich mit foziologischen und geschichtsphilosophischen Betrachtungen, und das grauennolle Jetzt der Ereignisse brückt der Philosophie einen Er lebensstempel auf, der sie doppelt wertvoll macht. Ohne intellektuelle Klischees versucht Koigen das Erlebnis dessen zu geben, was man bie Geschichte" nennt. So interessant und geradezu spannend feine Schilderungen der Riemer und Utrainischen Bogrome, der dauernden Regierungswechsel und schließlich der Flucht Koigens durch den utra­inifchen Winter über den Dnejftr nach Bessarabien find: wesentlicher ist das geistige Fazit, das Koigen zieht. Er tommt zu einer herben Kritik dessen, was man Geschichte" nennt. Sein Buch richtet sich negen die Romantit des Geschichtserlebnisses, gegen die angebliche Bröße des Historischen. Die Geschichte" ist für die, die sie miterleben, urchaus nicht groß. Koigen wehrt energisch für die Revolutionen ie Jbee ab, die wir in der Idee des Stahlbades" für den Krieg abgewehrt haben. Böse, im Grunde unfruchtbare Zeiten sind die pochen historischer Umstellungen; was ich an ihnen beflage, ift

"

zur Revolution ist es noch zu früh

und die Kleinigkeiten hätten Sie auch fo erreichen können. Die Arbeiter antworteten nicht, aber seit der Zeit haben die Wühlereien und Heßereien nchit aufgehört. Die Zuverlässigkeit der Arbeiterschaft war seitdem verdächtig.

Der nächste Zeuge, Werftoberinspektor a. D. Richnow bestätigt im wesentlichen feine früheren Angaben.- Bors.: Hat der An­gellagte hierzu etwas zu erklären, vermutlich nicht. Der Un geflaate fchweigt. Der Beuge

Wahl, Sekretär des Pommerschen Landbundes, war während des Krieges als Schlosser in Kiel bei der Aftien gesellschaft Weser tätig. Dort waren am 30. Januar 90 Pro3. der Belegschaft in den Streit getreten. Ursprünglich habe man erst Lohnforderungen, später aber politische Forderungen gestellt. Er. der Beuge, fei Borsigender des Freien Ausschusses Arbeiter frieden gemejen, der damals über ganz Deutschland verbreitet gewesen sei. In der Versammlung der Streifenden in Riel feien die Rebner, besonders ber Abgeordnete Hente, dafür eingetreten, daß bie deutschen Arbeiter ausharren müßten, damit die russischen Ar­beiter einen guten Frieden betommen fömuten. Borf: Haben Sie auch bemerti, baß. Bertreter bar 53 D. für den Streit eintraten?

Zeuge Auch Vertrauensmänner der SPD. gaben Streit parolen aus

Generalfiaatsanwalt: Bie mar das Stärkeverhältnis ber Bar teien in Ihrem Betriebe?

Zeuge: Im Bremen mar die 53D. ftärter.

am

Borf.: Wissen Sie, ob die Streitparole aus Berlin fam? Zeuge: Unsere Parteileitung(??) teilte uns Sonntag, ben 27. Januar, telephonisch mit, daß die 6BD. in bie SPD . Streifbemegung eingewilligt habe.

feineswegs das Absterben des Philiftertums, bas ja in allen Da­feinshorizonten sein Schlaraffenland zu finden weiß: der gewalttätig herbeigerufene Tod des Meisters und der Meisterschaft ist es, der uns traurig macht." Und: Das wahre Symbol der sogenannten großen geschichtlichen Taten, der historischen Dränger im Original, ist noch immer der Barbar Attila, dem bekanntlich nachgesagt wird, wo der Huf seines Pferdes traf, dort zeugte die Erde feine Kräuter mehr; und das Leben blieb für immer erloschen." Roigen, der den Rommunismus an Ort und Stelle erlebte, weiß, daß man nur fern Dom Schuß, im wefilichen Europa . den Kommunismus als joziale Heilslehre und Erlösung" fühlt, während er in der grauenvollen Birtlichkeit Rußlands nichts ist als ein Mittel zur Wiederherstellung des Russischen Reiches und seiner imperialistischen Expansivtraft. Koigens erlebter Glaube ist: Noch eine, noch zwei Generationen gemeinsamer Kultur in der Völkerfamilie europäischer Gesittung und die geschichtlichen Siege" find eine Sache der Unmöglichkeit" und sein Wille: Abrüsten, historisch abrüsten! muß unser Schlacht ruf werden, damit wir wieder zu einem Minimum in historischen Angelegenheiten und einem Marimum im Kulturleben gelangen."

hielt am 7. und 8. März im Gewerkschaftshause seine General Der Deutsche Arbeiter- Sängerbund, Gau Berlin und Umg. verfammlung ab. Welch kulturelle Bedeutung der Gau durch das Hineinwachsen des Gaues auch in die fleinsten Orte seines Berlin und Regierungsbezirt Potsdam umfassenden Verwaltungs­gebietes allmählich gewonnen hat, zeigte der umfangreiche Jahres bericht, der in seiner Statistit 241 Vereine, Männer, Frauen und angeschlossen sind. In diesen Chören fangen am Jahresschluß girta gemischte Chöre aufweist, denen auch 6 Kinder- und Jugendchöre 11 200 Frauen und Männer, trogdem die schwere wirtschaftliche Not lage hemmend auf die Entwicklung ber Chöre wirkte, und anderer feits noch immer ein großer Teil der Bartet und Gewerkschafts genossen in Bereinen und Vereinchen singt, die abseits des Weges stehen, den der Arbeiterfängerbund zur Förderung einer starken geistigen Kulturbewegung beschreitet. Die Tagung, die von 125 Dele gierten beschickt war, zeigte diesen Geist in erfreulicher Weise be­jonders in dem Wegfall der häßlichen politischen Zänfereien, von Bereine des Gaues haben im Perichtsjahre eine rege gemeinnütige denen auch die Kulturorganisationen nicht verschont blieben. Die Tätigkeit durch Singen in Heilanstalten, Altersheimen, Gefängnisfen usw. entfaltet. 8 Bereinen wurde in diesem Jahre von Minifterium für Boltsbildung der Charafter der Gemeinnüßigkeit zugesprochen. Für eine vom Magistrat Berlin bewilligte Subvention wurden weiterhin zirka 50 öffentliche Gesangsaufführungen in Barks und auf Blägen ausgeführt Reges Interesse fand ein tiefschürfender Vortrag des Musikschriftstellers Siegfried Günther über:

uns und Tendenzim Wirten der Arbeitergesang vereine, der durch Drucklegung weiteren Kreisen zugänglich ge­fammlung des Gaues Berlin feien noch herausgehoben: Die Errich macht werden soll. Von den weiteren Beschlüssen der Generalver. tung einer Geschäftsstelle zur besseren Erledigung der immer mehr

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4. England ist für die fofortige Beröffentlichung des Berichtes der Militärkontrollkommission.

5. Beder England noch Frankreich haben bisher eine Einladung zur Abrüftungstonferenz erhalten. England ist bereit, au einer solchen Konferenz teilzunehmen, falls sich alle anderen Groß. mächte in gleichem Sinne entscheiden

nächsten Woche auf dem Wege der diplomatischen Verhandlungen 6. Alle schmebenden politischen Fragen sollen im Verlauf der weiter erörtert werden.

Varis, 17. März.( WTB.) In einer Erläuterung bes biplo. matischen Mitarbeiters der Agence Hanas über die gestrige Unter. rebung zwischen dem Ministerpräsidenten Herriot und dem Etaatsfefretär Chamberlain heißt es: In französischen diplo matischen Kreisen erklärt man fich befonders befriedigt von der heutigen Unterredung zwischen Herriot und Chamberlain. Wie das offizielle Kommuniqué besagt, bildete das Problem der Sicherheit fast ausschließlich den Gegenstand der Berhandlung. Wesentlich ist es, daß schon jetzt bis zum Monat September, zu welcher Zeit die Frage auf der Tagesordnung der Hauptversamm lung des Bälterbundes steht, eine Ausgleichs. und Ber. tändigungsformel gefunden wird. Nach biefer Richtung find ber englische und der französische Minister vollkommen eing, und fie haben in der gleichen Auffassung gewisse Fragen besprochen, die fich direkt auf die Sicherheitsfrage beziehen, besonders aber die Frage ber Oft grenzen von Mitteleuropa Frantre.ch und England haben dadurch, daß sie den Bersailler Friedensvertrag unterschrieben haben, die Grenzen Bolens garantiert. Franfvcich hat niemals die Abficht gehabt, die befreundete Nation zu irgendwelchem Berzicht zu veranlassen. Bon allierter Seite steht man außerdem auf dem Stanpuntt, daß, wenn die Frage einer Grenzberichtigung, so flein sie auch sein möge, aufgeworfen würde, Bolen aufg: fordert werden müsse, vor jeder Verhandlung feinen Standpunkt geltend zu machen, insbesondere, da der§ 19 bes Böikerbundsstatuts, der eine Abänderung des Friedensvertrages versieht, unwirksam wird, wenn nicht eine Einstimmigkeit in dem betreffenden Beschluffe erzielt wird.

Ifer bunde als wünschenswert bezeichnet, aber der franzöfif Uebrigens wird die 3ulaffung Deutschlands zum Standpunkt hierüber hat fich nicht geändert. Diefe Sulaffung wir übrigens nach Ansicht der franzöfifchen mie auch noch Ansicht de britischen Regierung bie Borbebingung für den Abschluß eine Sicherheitspattes fain, an dem Deutschland beilnehmen tann.

Bas bie Belegung von Röln anbelangt und ihre B ziehung zum Broblem der Sicherheit und Entwaffnung Deutschlands Serflärt man in französischen Streifen, daß die beiden Begriff Sicherheit und Entmaffnung nicht voneinander getrennt merben fönnen, und daß die Verhandlungen, die jetzt zwischen den Rogic­rungen fortgefegt werden fallen, es im Augenblid nicht geftatten, irgendwelche Aufflärungen zu geben.

machsenden öffentlichen und fulturellen Aufgaben, eine Bermehrung der Bezirke zur Förderung regen gesanglichen Lebens und die Feſt fegung eines großzügigen Gaugesangsfestes, das in den Pfingsttagen 1926 in Brandenburg a. d. H. abgehalten werden soll. Der Gau wird auch an dem Aufbau und dem Birten des neu ins Leben gerufenen zweitägigen Verhandlungen zeigten einen erfreulichen Millen zur Arbeiterfulturfartells Groß- Berlin in reger Weise beteiligt sein. Die Aufwärtsbewegung aus dem Vereinsmejen zur fulturellen Volfs gemeinschaft. An die Berhandlungen schloß fich eine Begrüßungsfeier für die Delegierten an, an der sich mit mustergültigen Darbietungen der Gemischte Chor Groß Berlin", der Männer or weißensee und das vorzügliche Quartett Ebert- Mana von Fichte- Georginia" beteiligte.

Die

Sammlungen des Berliner Bölferfunde- Museums sind seit einer Die Eröffnung des Berliner Bölferkunde- Museums. Reihe von Monaten geschlossen, ba ber ganze Beftand des Museums an der Königgräger Straße in der Umgruppierung ist. Eine voll ftändige Trennung von Schau- und Stubiensammlungen wird durch geführt; der weitaus größte Teil des fast überreichen Museums. befizes wird vorläufig in Dahlem magaziniert. Gleichzeitig ist dami: cin Umbau des von Hermann Ende geschaffenen Museumsbaues in all seinen inneren Teilen im Gange. Die Arbeiten haben in Winter gute Fortschritte gemacht, daß unterfte Stockwert, das mit aber das ganze Museum gleichzeitig geöffnet werden, um von dem den besten Werken aus Afien, ist zum Teil schon fertig. Es foll Einn und der hohen Bedeutung dieses völkerkundlichen Besitzes gleich ein Gesamtbild zu geben. Die Eröffnung ist, wie wir erfahren, für das späte Frühjahr oder den Sommeranfang dieses Jahres in Aussicht genommen. Die in den Dahlemer Bau hinaus­gefahrenen, mehr als ein Sechstel der Bestände des Bölferkunde. auch sie zugänglich gemacht sind. Hier soll weiter ein völterkund Museums werden allerdings noch längere Zeit warten müssen, bis liches Forschungs- und Lehrinftitut in dem Bau Bruno Bauls ein­gerichtet werden, der ja ursprünglich als Asiatisches Museum ge­

Das Deufiche Theater bringt als nafte Uraufführung Carl Sternheime Dstar Bilde" mit Rudolf Forster in ber Titelrolle. Die Regie führt der Autor.

Der Meinede che Männerchor gibt anläglich feines 25 jährigen Jubiläums am Sonnabend im Saalbau Friebr chshain, 7%, Uhr, ein Festfonzert, an bem zahlreiche Bundesvereine mitwirten.

Das vorgeschichtliche Wien . Im Bereiche bes 21. Biener Bezirkes wurden in lezter Beit urgeschichtliche Funde gemacht. bie für die Borgefchichte Brandgräber aus dem Beginn der Hallstattperiode und an einer anderen der Stadt Wien von großer Bedeutung find. An einer Stelle fanden sich feramischen Inhalt. Wie durch weitere Ausgrabungen festgestellt werden große Wohnstätten einer späteren Bhaie derse ben Kulturepoche mit reichem fonnte, trat jest eine dichte Besiedlung des Floridsdorfer Donanufers

deutlich in Gricheinung. Nach diesen Feittellungen handelt es sich um ifcherdörfer aus der Zeit um das Jahr 1000 und das Jahr 500 vor Christi Geburt.

Die Bevölkerung uftrallens beträgt nach ber legten 8ablung 5,873 Millionen. Das bedeutet eine Zunahme un 124 000 im legten Jahre