Wirtschaft
Die deutsch - polnischen Wirtschaftsverhandlungen.
Die deutsch - polnischen Handelsvertragsverhandlungen nehmen troh der Verschärfung der politischen Lage einen ungestörten Berlauf. Anscheinend sind die beiden Delegationen so vernünftig, sich von der nationalistischen Welle, wie sie beispielsweise von polnischen Kreisen in Warschau eniféffelt wird, und wie sie unsere Rechtspresse gern entfesseln möchte, nicht stören zu lassen.
Wie der Sozialdemokratische Pressedienst" meidet, ist man bereits über Rahmenverhandlungen hinweggefommen und wird in den nächsten Tagen eines der Kernprobleme im deutsch - polnischen Fragenkompier, die Tranfitftage, behandeln. Es handelf sich um den Verkehrsdurchgang von Deutschland nach Ruß land und von Deutsch - Oberschlesien durch Bolen nach Ostpreußen . Anschließend soll die Frage des polnischen Kohlenerportoor rechts erörtert werden. Hier hat sich die Stimmung in Ober schlesien für eine Verlängerung des Privilegs äußerst günstig geftaltet, da die polnische Industrie von ungefähr 24 000 Optanten, die bei der Abtretung Oberschlesiens in den abgetretenen jezt polnischen Betrieben Arbeit hatten, rund 20 000 Arbeiter nach Deutsch Oberschlesien abgeschoben hat, wo sie der Fürsorge zur Last fallen und die Arbeitsgelegenheit bedenklich fhmälern:
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Für die polnischen Wünsche nach Beibehaltung des Rohlencrportprivilegs muß folgendes berücksichtigt werden: Das Genfer Abkommen gestattet Polen die Ausfuhr von 500 000 Tonnen Kehle. Die Verpflichtung zur Abnahme läuft für Deutschland am 15. Juni ab. Wie mir erfahren, verlangen die Polen nun Kohlenausfuhrfontingente in Höhe von 7 Millionen Tonnen pro Jahr, unter Berufung darauf, daß die abgetretene, jezt polnische Industrie ohne diese Ausfuhrkontingente nicht lebensfähig ist. Es hat sich elfo eine Situation ähnlich wie in Elsaß- Lothringen herausgebildet. Demgegenüber betonen die deutschen Unternehmer, daß Ober schlesien selbst an Absahmangel leidet und zuviel Arbeiter hat. Deshalb lehnt sie die Kontingente energisch ab mit der Begründung, daß, wenn die Einfuhr von polnischer Kohle später notwendig würde, diese auch freiwillig hereinzunehmen wäre.
Ein neues Beispiel der Kartellmißwirtschaft. Während in der Schwerindustrie eine neue Periode firaffer Kartellbildung begonnen hat, sind die Kranf heitserscheinungen im Kartellwesen der Verarbeitungs: industrie noch immer nicht überwunden. Eine ganze Reihe von Kartellen wurde durch die Rechtsprechung des Kartellgerichts gesprengt oder wenigstens unwirksam gemacht, wenn sie sich nicht eine Neuorganisation zur Anpassung an die veränderten wirtschaft lichen Verhältnisse entschlossen. Manche Kartelle bestehen nur noch dem Namen nach, üben aber trotzdem durch ihre Satzungen cuf ihre Mitglieder einen Druck in der Preispolitik aus, wenn diese es sich gefallen lassen, obwohl dieser Drud nach hohen Preisen infolge der allgemeinen Wirtschaftslage gar nicht allgemein cufrechterhalten werden kann.
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Solche Zustände haben, wie das Kartellgericht in einer Ent: icheidung vom 19. Februar 1925 darlegt, in dem Rohr leitungs Berband in Charlottenburg geherricht. Dort hatte eine Firma in Düsseldorf den sofortigen Austriit terlangt und dabei geltend gemacht, daß infolge der rückläufigen den Außenseitern, sondern vor allem auch unter den VerbandsKonjunktur ein wilder konkurrenzfampf nicht nur mit firmen herrsche; das eine Verbandsmitglied habe der Kundschaft selbst erklärt, es beabsichtige, in jedem Falle die Düsseldorfer Girma zu unterbieten; die Einhaltung der Kartellbestimmungen über die Abgabepflicht und die Gewinnbeteiligung führe in der heutigen Zeit zum sicheren Ruin; zurzeit seien nur noch 18 Ver= bandsfirmen vorhanden, denen 68 Außenseiter gegenüberſtänden. wie der Geschäftsführer des Verbandes selbst zugebe, im Verband Das Kartellgericht führt nun in der Entscheidung aus, daß, Firmen maßlos unter boten häften und daß der Verband die dem Schutze der Mitglieder gegen ihre Auswüchse der freien Sonfurrenz dienenden Ausführungsbestimmungen durch Nicht anwendung ftillschweigend außer Kraft gefest hätte; die noch in Geltung gebliebenen Ausführungsbestimmungen über die Melde=
Gerstengraupen, lose. Gerstengrütze, lose.. Haferflocken, lose. Roggenmehl 0/1 Hafergrütze, lose Weizengrieß Hartgrieß
19,50- 24,75 19,75-21,00 21,00-22,00 21,75-23,50 19,50-20,50 23,00-25,50 27,00 29,00 19,75- 21,50 21,25-28,25
Kakao. fettarm Kakao, leicht. entölt. 100,00-120,00
Preisnotierungen für Nahrungsmittel. Durchschnittseinkaufspreise in Goldmark des Lebensmittel- Einzelhandels per Zentner frei Haus Berlin . 55,00 96,00 Tee, Souchon, gepackt 380,00-405,00 Tee, indischer, gepackt 429,00-47,00 Inlandszucker bas mel. 31,50-33,25 Inlandszucker Raffina. 32,035,00 35,0 38,75 33,00 35,00 Zuckersirup hell i. Eim. 31,00 38,00 Speisesirup dunk.i.Eim 25,50 30,00 Marmelade Einfr. Erdb. 84,00 96,00 Marmelade Vierfrucht 36,00-40,00 Pflaumenmusi. Eimern 37,00-55,00
76% Weizenmehl Weizen- Auszugmeh! Speiseerbsen, Viktoria 18,50-22,00 Speiseerbsen, kleine Bohnen, weiße, I erl. Langbohnen.handverl. Linsen, kleine
Linsen, mittel Linsen, große. Kartoffelmehl. Makkaroni, Hartgrieß. Mehlnudeln.. Eiernudeln
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Bruchreis Rangoon Reis. Tafelreis, glasi. Patna. Tafelreis, Java Ringäpfel, amerik. Getr. Pilaumen 90/100 Pflaumen, entsteint..
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1
20,25-23,00 27,0030,00 18,00-23,50 30,50-43,00 44,00-48,00 20,50- 22.50 46,00- 58,50 26,50-31,00 44,50 74,00
15,00-15,75
18,50-19,00
24,50-32,00
32,75-40,00
74,50-79,00
43,00- 45, 0 72,0078,00 60,50-64,00 60,00-72,00 70,00-86,00
51,00-58,00 180,00-195,00
185,00-200,00
100,00-105,00
Cal. Pflaumen 40/50 Rosineni Kist., Candia. Sultaninen Caraburnu. Korinthen, choice... Mandeln, süße Bari Mandeln, bittere Bari . Kümmel, holländischer Zimt( Cassia) Schwrz Pfeffer Singap. Weißer Pfeffer. 148,00-160,00 Rohkaffee Brasil 215,00-230,00 Rohkaffee Zentralam 250,00-318,00 270,00-310,00 Röstkaffee Brasil. Röstkaffe Zenetralam. 330,00-400,00 Röst etreide, lose
45,00-47,00 95,00-105,00
21.00-24,00
Zucker Würfel Kunsthonig
Steinsalz, in Säcken. Siedesalz in Säcken Bratenschmalz i, Tiers.
3,10- 3,60
3,70-4,20 4.40-5,00 .. 5,20- 5,80 90,00-93 00
Bratenschmalz i Kübl. 92,00 94,00 Purelard in Tierces Purelard in Kisten. 91,50-93,75 Speisetalg in Packung 65,00-66,00 Speisetalg in Kübeln Margarine, Handelsm. I 66,00 desgl. II. 60,00-63,00 Margarine, Spezialm. I 80,00- 84,00 desgl. II. 69,00-71,00 Molkereibutter 1 i. Fäss. 225,00-231,00 Molkereibutter, i. Pck 232,00-237,00 Molkereibutter Ila i. Fs. 205,00-216,00 1.Pck. 216,00-220,00
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Molkereibutter Auslandbutter in Fässr. 233,00-240,0 Corned beef 12/6 lbs p.K. 38,00 40,00 Ausl.Speck , geräuchert 95,00-101,00 Quadratkäse....... 28,00-40,00 Tilsiter Käse, vollfett. 120,00-135,00 Echter Emmenthaler 165,00-175.co Echter Edamer 40%... 120,00-123,00 20%.. 80,00-83,00 Ausl ungezucker. Condensmilch 48/16 Inl. gez. Condz-M: 48/14
pflicht feien im Gegenteil geeignet, den übrigen Verbandsmitgliedern den Einblick in die Geschäftsverbindungen der zunächst beteiligten Firmen zu erleichtern und der Konkurrenz innerhalb des Berbandes Gelegenheit zu geben, jene zu unterbieten. Deshalb ist auch in diesem Falle vom Gericht die Kündigung der Düssel dorfer Firma für zulässig erklärt worden.
Man sieht, es geht im deutschen Kartellwesen noch vieles drunter und drüber. Die Rechtsunsicherheit, die in weiten. formel den Kartellsitzungen unterstehenden Kreisen der Industrie eingerissen ist, kann leicht zu einem Hemmnis für einen Preis abbau auf gesunder Kalkulationsgrundlage werden.
Eine merkwürdige Preis- und Kostenstatistik. Die Preußische Hauptlandwirtschaftskammer gibt allmonatlich eine Zusammenstellung der Preise landwirtschaftlicher Betriebsmittel und Erzeugnisse heraus. Erstere sollen die Kosten der Produktion, leztere den erzielten Erlös für die Produkte beleuchten. Diese Zusammenstellungen nehmen sich sehr merkwürdig
aus. Man merkt ihnen den tendenziösen Charakter schon von weitem an.
Da ist zunächst die Zusammenstellung der Preise landwirtschaftlicher Betriebsmittel. Neun Artikel werden hier der Berechnung zugrunde gelegt. Unter ihnen befindet fich sogar das für die Landwirtschaft bestimmt nicht sehr bedeutungsvolle Stabeisen, das mit 34 Proz. Verteuerung gegenüber dem Jahre 1913 erscheint. Das könnte man noch hinnehmen, wenn auch gleichzeitig eine Angabe über die Land arbeiterlöhne, die doch nach den Erklärungen der landwirtschaftlichen Unternehmer einen fehr beachtenswerten Faktor in der landwirtschaftlichen Produktionsrechnung austachen, zu, finden wäre. Das ist nicht der Fall. Mit feinem Wort wird hierauf eingegangen. Sollte das an der Tatsache liegen, daß die Landarbeiterlöhne immer noch in feinem Berhältnis zur Borkriegszeit stehen und deshalb das Bild über das Untoftenkonto der Landwirtschaft etwas zu günstig beeinflußt wird? Bei der Zusammenstellung der Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse verhält man sich, gemessen an der Busammenstellung der Preise für Betriebsmittel, außerordentlich zurückhaltend. Hier stützt man sich nur auf fünf Artikel, von denen drei( Kartoffeln, Ochsen- und Schweinefleisch) noch zu der Gattung der billigsten gehören. Das Warum wird einem verständlich, wenn man sich das auf diese Weise zustandekommende Gesamtbild etwas näher ansieht. Von den neun landwirtschaftlichen Be triebsartikeln gehen acht, von den fünf landwirtfchaftlichen Erzeugnissen nur zwei( Butter und Roggen) über die Preisgrenze der Vorkriegszeit hinaus. Was man erzielen will, erzielt man. Jeder Laie sagt sich bei einem derartigen Bild selbstverständlich:„ Die Landwirtschaft hat recht, fie ist in einer sehr mißlichen Lage, ihr muß deshalb geholfen werden."
Diesem Vorgehen gegenüber ist zu verlangen, daß bei den Preis20,00-22,50 angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse dieselbe Großzügigkeit an den Tag gelegt wird wie bei den Preisangaben
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Albo- Preisausschreiben!
Nachdem das Preisrichterkollegium die Eingänge unseres Preisausschreibens- weit mehr als 60 000 eingehend auf ihren Reklamewert hin geprüft hat, ist es zu folgendem Resultat gekommen:
Der vorgesehene 1. Preis im Betrage von GM. 5000 konnte aus dem Grunde nicht in bar verteilt werden, weil trotz der zahlreichen Eingänge ein besserer Vers aus der schon vorhanden gewesene:
EBt ,, Albo", sagt Mutter- weg mit de Butter!
nicht vorhanden war. Dieser vorgesehene Barpreis von GM. 5000 wurde dagegen in Trostpreise umgewandelt, so daß statt 7000 Trostpreise im Werte von je 3 GM. 8700 Trostpreise im Werte von insgesamf 26 100 GM. verteilt werden.
Der 2. Preis im Betrage von 1000 GM. fiel an Frau Emma Tietze, Berlin - Baumschulenweg, Scheiblerstr. 2, für den prägnantesten Satz: Der Unterschied zwischen Naturbutter und Albo besteht nur im Preise!
Der 3. Preis von 500 GM. wurde Frau Hedwig Wengel, Berlin , Annenstraße 49, zuerteilt für den Reklamevers:
Beim Braten, Backen und beim Kochen Hält Albo stets, was sie versprochen! Fünf 4. Preise von je 200 GM. erhielten: Frau Kowalewski, Charlottenburg , Schillerstr. 5. Frau Wallmann, Berlin , Hagenauer Str. 9, Frau Josef, Berlin- Friedenau , Stubenrauchstr. 58, Frau Mielke, Berlin , Weidenweg 50, Fräulein Merker, bei Kreker, Berlin , Warschauer Str. 27.
Ferner wurden fünfzehn 5. Preise à 100 GM. vergeben an: Frau Prütz, Neukölln, Boddinstr, 49. Frau Schild, Rostocker Str. 44, Frau Rakow, Oudenarder Str. 10, Frau Wilms, Britzer Str. 44, Herr Schultze, Heinersdorfer Str. 7. Frau Protz, Diedenhofener Str. 3, Frau Bliese, Buchholzer Str. 16, Frau Pallaske, Ebertystr. 39, Frau Paulick, Schöne berg , Grunewaldstr. 93, Frau Lorenz, Altonaer Str. 22, Frau Wasn ck, Fidicinstr. 42, Herr Müller, Jasmunder Str. 14, Frau Chudalla Waldemarstraße 34, Frau Hansen, Mehner str. 2, Herr Bürgel, Weberstr. 13.
Die Geldpreisträger sind von uns bereits benachrichtigt und haben die Harpreise in Empfang genommen und darüber quittiert. Die Empfänger der 8700 Trostpreise im Werte von je 3 GM. werden von uns unter gleichzeitiger Uebersendung des Trostpreises bis zum 25. d. M. benachrichtigt.
Anfragen irgend welcher Art, das Preisausschreiben betreffend, können bei der ungeheueren Zahl der Teilnehmer nicht berücksichtigt werden; ebenso können Einsendungen auf Grund der Ausschreibebedingungen nicht retourniert werden.
Indem wir allen Einsendern hiermit für ihr Interesse, das sie unserem Albo"-Preisausschreiben entgegengebracht haben. verbindlichst dan en, sind wir überzeugt, daß auch die nichtprämiierten Teilnehmer weitere treue Anhänger unserer erstklassigen AlboMargarine bleiben werden.
Margarinefabrik Albo.