zirka 1600 Millionen Goldmart belaufen. In der Zeit von Mitte 1919 bis Oktober 1920, wo man mit Barmat in Geschäftsverbindung stand, also in einem Zeiraum von 14 Monaten, hätten die Reichsstellen Geschäfte abgeschlossen in Höhe von 3,7 milliarden Goldmart.
Die Lebensmittelgeschäfte mit Barmat machten also noch nicht 1 Proz. des Gesamtbedarfs des Reiches aus. Die entstandenen Differenzen feien in faufmännischer Weise aus der Welt geschafft worden. Weder freundschaftliche Beziehungen noch materielle Möglichkeiten oder Abhängigkeiten hätten ihn gezwungen, Barmat besser zu behandeln als einen anderen Geschäftsmann. Im Jahre 1920 hätten sich die Beziehungen mit Barmat gefodert und dieser habe nunmehr auch dem Minister Hermes seine Offerten gemacht.
Auf Befragen erklärt Zeuge Pritschow, daß dem Leiter der Reichsgetreidestelle Jacques Meyer von 520 allein 300 millionen Devisen zur Verfügung gestellt worden seien; er sei der größte Devisenfchluder gewefen.( Lebhaftes hört! hört!) Durch Bermittlung Barmats seien irgendwelche Balutakredite dem Reich nicht zur Berfügung gestellt worden. Beschwerden seien auch über andere Firmen eingelaufen.
Minister a. D. Schmidt erklärt auf Befragen nochmals, Barmat babe teine Anweisung zur falschen Etiket. tierung der Unzenbüchsen für die Kondensmilchlieferung gegeben.
Beuge Pritschow erklärt erneut, Differenzen seien nicht nur mit Barmat, sondern auch mit vielen anderen Geschäftsleuten vorgekommen. Wir waren damals so start beschäftigt, daß wir uns nicht so intensiv mit diesen Sachen beschäftigen fonnten, zumal es fich nur um minimale Beträge dabei handeln konnte.
Auf weitere Fragen des Abg. Dr. Deerberg( Dnatl.) der den Borsiz übernommen hat, erklärt Direktor Schwon gegenüber der Behauptung, daß seinerzeit bei dem Spedgeschäft von anderer Seite billigere Offerten als von Barmat gemacht worden seien, die Anweisung sei von Britschow gelommen, daß Devisen für ein Geschäft über 2800 Riften zur Verfügung stünden. Später habe sich der Beuge geweigert, ein Geschäft abzuschließen; Pritschow habe jedoch erklärt, der Minister habe den Abschluß angeordnet Beuge Prifjajow bemerkt, diese Behauptung fönne sich nicht auf Minister Schmidt beziehen.
Auf die weitere Frage Dr Deerbergs, ob noch weitere Geschäfte mit Barmat getätigt worden feien, nachdem sich herausgestellt habe, daß von den 2800 Riften Sped nur 800. davon 600 in verdorbenem Buftande, geliefert waren, erwidert der Zeuge: Jawohl, aber unter Minister Hermes!
Der Zeuge Regierungsrat Weyermann fagt aus, Rommel habe erflärt, Barmat habe ihm den Lieferschein mit dem Genehmigungs. vermerk des Reichswirtschaftsministers vorgelegt.
Auf die weitere Frage,
Edler v. Braun habe für die Vermittlung eines Maisgeschäfts zine Provision von 1% millionen bekommen,
erwidert Zeuge Pritschow, es habe sich im März 1920 um ein Objekt von 100 bis 200 millionen Guiden gehandelt. Einer Firma William A. Müller in Antwerpen sei dafür eine Provision garantiert worden. Auf Einzelheiten könne er fich nicht befinnen, er hält es aber für ausgeschlossen, daß Edler v. Braun die genannte Summe erhalten habe.
Im weiteren Verlauf der Sigung kommt es unter teilweiser Heiterkeit noch zu einer Auseinandersehung zwischen dem Beugen Robert Schmidt und Direktor Sch won über die„ mangelhafte Geschäftsführung bei den Reichsstellen". Die Verhandlungen wurden darauf abgebrochen. Der Termin der nächsten Sizung soll noch bekanntgegeben werden.
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BIB. meldet: In der Morgenausgabe Nr. 124 des„ Borwärts" ( 14. März 1925, Hauptblatt Seite 3) lautet der letzte Absag einer Notiz„ Ein neuer Standal" folgendermaßen:
und die Behandlung der Angeklagten in Stuttgart verantwortlich ist Die Berteidigung und ein Teil der Angellagten, namentlid Mar. gies, wirft ihm vor, daß er brutal behandelt worden sei. Der Zeuge Bühner bestreitet im allgemeinen sehr energisch diese Angaben, erklärt aber, daß bei Margies besondere Maßnahmen unvermeidlich gewesen seien. Er verneint unter seinem Eid bei seinen Anordnungen die Absicht gehabt zu haben, die Angeklagten mürbe zu machen.
Die Verteidigung verfucht ferner festzustellen, daß Diener und Boege zur Bespielung anderer Angeklagter benutzt worden feien. Zwischendurch gibt es wieder Zusammenstöße zwischen dem Borsigenden und einem Verteidiger über den guten Ton. Dr. Rosenfeld fucht vermittelnd einzugreifen. Die Verteidigung versucht, den Kriminalfommiffar Koppenhöfer eines Meineides zu bezichtigen, weif er enigegen feiner Aussage mit Bühner über seine Bernehmung ge sprochen habe. Das Gericht stellt sich aber auf den Standpunkt, daß ein Widerspruch zwischen der Aussage Koppenhöfers und Bühners nicht vorhanden sei. Nach der Mittagspause wird Hallup wieber zugelassen. Inzwischen wird weiter untersucht, ob Boege im Gefängnis Spizeldienste geleistet habe. Boege fowohl mie Neumann bestreiten das ganz energisch. Zu irgendwelchen ErIn Sachen des Maisgeschäfts und der 1½ Millionen gebnissen führen diese Berhandlungen nicht. Sie bestehen fast aus: Goldmart Provision, die sich der deutschnationale Reichstagsabgehließlich in Liebenswürdigkeiten, die fich Verteidigung und Vorordnete Exzellenz von Braut. vom Reichsernährungsministerium figender gegenseitig fagen. hat zahlen lassen, ist bisher überhaupt nicht widersprochen worden. Wir halten dieses Berhalten nach Lage der Sache für das flügfte." Die Behauptung, daß sich der verstorbene Reichstagsabgeordnete Edler von Braun vom Reichsernährungsministerium jemals irgend eine Provision habe zahlen lassen, ist, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, unrichtig.
Nach Kenntnis des Reichsministeriums für Ernährung und Landmirtschaft ist in der Bresse oder sonstwie eine Behauptung des hier in Rede stehenden Inhalts über das Maisgeschäft oder die angeb liche Provision des Herrn von Braun vor dem Erscheinen der Notiz im Vorwärts" nicht aufgestellt worden. Das Reichsministe rium für Ernährung und Landwirtschaft hatte daher keine Mög lichkeit, den in Sachen des Maisgeschäfts und der 1% Millionen Goldmart für Herrn von Braun gemachten Angaben zu widersprechen.
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riums ift u n wahr und beweist, daß man im genannten Ministe. Der letzte Absatz der Erflärung des Reichsernährungsministe. rium die Presse recht oberflächlich verfolgt. Denn in Nr. 120 des Borwärts" vom 10. März( Hauptblatt, Seite 3) mar unter Bezug nahme auf den„ Soz. Pressedienst die Angelegenheit von Braun bereits ermähnt worden. Im übrigen behalten wir uns vor, auf die Sache selbst zurüdzukommen.
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In ber Fortsetzung der Beweisaufnahme murde der Arbeiter.| fetretär Rhein aus Bremen über den Streif vernommen. Borf.: Haben Sie von Ihrer Partei aus Berlin Weifungen erhalten, mie Sie fich einstellen sollten? Zenge: Nein. Im übrigen erflärte der Zeuge, fich an Einzelheiten nicht mehr erinnern zu tönnen. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Doßmann: Herr Wels sagte uns, daß die SPD . ihren ganzen Parteiapparat mobil gemacht und ihre Hauptfunktionäre nach Berlin berufen hat, um ihnen Weisungen zu geben. Was wissen Sie davon? Zeuge: Gar nichts.
Ueber die
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Auswirkungen des Streits in Wilhelmshaven ängerte fich dann Regierungsrat Oberländer vom Reichsschiffsvermeisungsamt. Während des Krieges mar er Marinebaurat bei der Torpeboabteilung in Wilhelmshaven . Der Streif dauerte auf seinen Dienststellen nur einen halben Tag. Der Abgeordnete Stegerwald habe eine außerordentlich scharfe Rede dagegen gehalten und Erfolg gehabt. In verschiedenen Torpedobooten wurde Sabotage verübt badurch, daß Feilspäne in die Rohrleitungen der Reffel geschüttet wurden. Borf.: Wer hat das wohl veranlaßt? Zeuge: Wir haben den Dingen nicht nachgeforscht. Wilhelms. haven war ja einer der Hauptherde der Bewegung und die Leute waren start verheẞt. Jm März 1917 hatte ich auf der Flugzeugmerft eine Bernehmung wegen einer Diebstahlssache vorgenommen, wo auch wieder Sabotageatte vorfamen. fratie sind regelmäßig Berichte aus der Werft gegeben worden, wann es Zeit zum Losschlagen sei. Borf.: An welche der beiden sozial demokratischen Parteien gingen diese Berichte? 3euge: Das weiß ich nicht. Durch den Januarstreit zeigte es fich aber stärker, daß die Leute auffäffig wurden, weil die von lints tommende Attion Erfolg gehabt hatte. Durch den Streit war unfer ganzes Programm über den Haufen geworfen worden, und auf See warteten die Schiffe vergeblich auf Ablösung. Hierauf trat die Mittagspause ein.
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physischen Schwachheit Hertlings, sondern an der Haltung der S. gescheitert.
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R.-A. Dr. Martin: Ist es richtig, daß Sie in der Sizung Ihrem Bedauern darüber Ausdrud gegeben haben, daß der Streit im Eande verlief? bedurft, um zu verhindern, daß viele Taufende der Arbeiter sich den Jeuge: Es hätte nur einer Geste der Regierung Raditalen zuwandten. gesprochen. Deshalb habe ich mein Bedauern ausR.-A. Dr. Cuetgebrune: Durch die Tatsache, daß keine Beschlüsse gefaßt wurden, sollte bei den Gemertschaften eine Neutralität nach Außen gezeigt merden, aber andere Organisationen warnten offen vor der Bewegung. Jeuge: Diese Gewerkschaften, die marnten, haffen nichts zu verlieren.
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wir hätten unsere Leute nur ins raditale Fahrwaffer getrieben, toenn wir so etwas getan hätten. Borf: Haben Sie mit dem ver
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ftorbenen Reichspräsidenten über beffen Rede im Treptower Bart gesprochen? Wie tam er zu der Rede? peinlich, daß er sprechen mußte. Die Aufnahme seiner Rede bei 3euge: Ebert war es fehr den Arbeitern war ja auch schlecht genug, weil er den Leuten nicht nach dem Mund reden konnte.
Am Schluß seiner Aussage machte der Zeuge noch Befundungen darüber, daß er 1917 mit General v. Braun über die Zurüdftellung zweier Söhne des Reichspräsidenten ver handeln wollte. Ebert habe das abgelehnt, und so habe er, Bauer, mit Herrn v. Braun auf eigene Faust gesprochen und veranlaßt, daß der älteste Sohn hinter der Front verwendet wurde.
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Leipzig , 17. März.( Eigener Drahtbericht.) Bor dem Süddeutschen Senat des Staatsgerichtshofes zum Schuhe der Republik begann am Dienstag ein großer So verratsprock gegen den Haufmann Emil Haller und 18 Genossen aus BadenBaden. Sämtliche Angeklagte find angeschuldigt, im Jahre 1923 gemeinschaftlich im Inlande ein hochperräterisches Unternehmen durch vorbereitet zu haben. Weiter haben die Angeklagten an einer staatsdie gewaltsame Aenderung der Verfassung des Deutschen Reiches feindlichen Berbindung teilgenommen oder sie durch Taten unter stügt. Auch sollen mehrere Angeklagte Sprengstoffe im Befitz gehabt haben in der Absicht, das Leben und die Gesundheit anderer Jörger aus dem Pulverhaus im Merkurwalde in der Nähe von zu gefährden. Im November 1923 wurden vom Baden- Baden große Mengen Sprengstoffe gestohlen. In der Zeir zwischen Oktober und Mitte November 1923 verschwanden aus dem Fause etwa 8 Riften Norodit und Byrolit in Backungen zu je 25 Kilo. Mitangeschuldigte Franz Mofer dem Steinbruchbefizer Beler von Sprengstoffe von den Befizern entdeckt. Im März 1924 bot der gramm. Erst am 11. November 1923 wurde der Diebstahl der den gestohlenen Sprengstoffen eine Probe an. Er legte auch bei feiner Festnahme ein umfassendes Geständnis ab. Mehrere der Angeklagten find in das Bulverhaus eingedrungen und nahmen& Stiften mit. 4 Kisten wurden im Totenhäuschen verstedt. Ein großer Teil der Kisten wurde vergraben. Die Polizei tam ihnen auf die Spur und fand unter einer Barade 9 Risten Sprengstoffe, einen Fülltrichter, cin Stück 3ündschnur, 179 Granat füllungen Raliber 88, mehrere Kisten Schwarzpulver und einen Maschinengewehrgurt. Weiter wurden in dem Luftschacht der Billa Kettenbrücke in Baden- Baden drei Säcke mit 20 Bateten Pyrolit und drei Säcke mit 20 Pateten Sprengstoffen gefunden. Alle An getlagten geben zu, daß sie sich an den Vorgängen beteiligt haben. Die Berhandlung wird mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Vorträge, Vereine und Verfammlungen.
Reichsbanner Schwarz Rot- Gold".
Gefäftsfteite Berlin S 14. Gebaftianfte. 97/88 Sof 2 t. Die Kameraben fämtlicher Kameradschaften nehmen an der März gefallenenfeier in den Spichernfälen, Spichernstr. 3, Mittwoch, den 18. Mära, abenbs 8 Uhr, teil. Bollzähliges Erscheinen unbedingt e. folder. lich. Gauvorstanb. Rameradschaft Wilmersdorf: Mittwoch, den 18. März Antreten: Rua Nord, Sild und Jugendgruppe um 7 Uhr bei Kraiß gier effe nahme an der Rundgebung für bie Märzgefallenen in ben Spidernfülen, Spichernfir. 8; Rug Weit um 7% Uhr im Sofe der Florafale, Salensee, Johann. Georg- Straße, zum Gaalfout. Donnerstag, ben 19. März, abends 7½ Uhr, wichtige Sigung des Borstandes mit den Bug- und Gruppenführern und beren ftändigen Bertretern bei Alingebeil, Salenfee, Johann- Georg- Str. 18. E fcheinen Pflicht, Begen Einführung neuer hochwichtiger Sportitbungen find fämliche Rameraben verpflichtet, an den nächsten Turnabenden, die vorläufig finden, teilzunehmen. Ramerabschaft Röpenid und Untergruppen: Donneze
no jeben Freitag, abends 8 Uhr, in der Oberrealschule am Seepa: ſtatt
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punkt abends 6% Uhr au Rölnischen Plak
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Kamerabschaft etding:
Remerabschaft Nicbersne.
taa, ben 19. März, Saalfchuk in Friedrichshagen , Sorbders eftfäle. Steff. Lütticher Gir. 4 und findet jede Boche ftait. Donnerstag, den 18. Mära, abends 8 Uhr, beginnt wieder ber Turnahend weide, Ortsgruppe Ablershof: Donnerstag, ben 19. März, abends 7½ Uhr, findet im Ratsteller, Bismarditvake, eine Mitgliederverfammlung ftatt. Toges, ähliges Erscheinen der Kameraden ist Pflicht. Ortsgruppe Treptow : Der ordnung wird in der Bersammlung bekanntgegeben. Pünktliches unb vol. Turnabend am Donnerstag, den 19. März, fällt aus.- Kamerabschaft Mitte: Freitag, den 20. März, abends 7 Uhr, Antreten fämtlicher Rameraben auf dem Kameradschaft Weißenfee: Freitag, den 20. März, abends 8 Uhr, findet im Boruffia- Gaal, Berliner Allee, ein republikanischer Abend flatt, gleichzeitig verbunden mit Referat eines bekannten Bertreters unferez Organisation, weds Propaganda und Stellungnahme zur Wahl des Reichsborf: Donnerstag, den 19. März, abends 8 Uhr, Sammeln der Aktiven bei präsidenten. Wir bitten redit zahlreich zu erscheinen. Ramerabschaft Rehlen. Schnorre zum Saalschuk. Freitag, den 20. März, abends 8 Uhr, Sportabend wie
Neuen Markt. An die Sozialdemo.
Auf eine Frage von R.-A. Martin erklärte der Zeuge Kloth, daß er seine Aussage über die Gemertschaftskonferenz auf Grund von Aufzeichnungen gemacht habe. Zu einem heftigen Zujammenstoß zwischen Bauer und Kloth tam es dann, als Kloth behauptele, daß insgeheim die Bewerkschaften den Streit unterstüßt hätten, und daß Bauer ihm gegenüber das einmal in einer Unterhaltung zugegeben habe. Bauer erwiderte, dies sei
eine ganz ungeheuerliche Unterstellung.
Reichspräsidenten , somie von Scheidemann und Wels, und mehrere Nachdem dann vom Gericht noch einige Reden des verstorbenen Artikel des Vorwärts" über den Streit verlesen worden waren, wurde die Verhandlung auf Mittwoch früh 9% Uhr vertagt.
bekannt. Es fallen jest alle Extrabeiträge dafür weg.
Arbeiter Abtinentenbund, Gruppe Norben. Am 18. Mära. 8 Uhr, int Stadtbad Gerichtstraße, Bortrag: Altoholverbot in Deutschland ". Intereffen. ten sind einnelanden.
Volkskraft- Bund, e. B. Der Lichtbildervortrag von Dr. Seilborn über Räthe Rollwig" findet am Mittwoch, den 18. Mära, abends 8 Uhr, in der Aula Georgenstr. 30 ftatt.
Berliner Mieterverein, e. B.( Potsdamer Str . 56). Am Mittwoch, den italiedsbücher find misaubringen. 18. März, abends 7 Uhr, in der Echulaula Ballasstr. 15, Generalversammlung.
Die Nachmittagsfißung begann mit der Bernehmung des Reichs. fanzlers a. D. Gustav Bauer . Der Zeuge war zur Zeit des Januar fireits Borsigender der Generalfommiffion der Gewerkschaften. Er gab auf Befragen durch den Vorsitzenden zunächst an, daß die Partei icitung der SPD. bis zum Januarstreik jede Beteiligung an den Streifs während des Krieges abgelehnt habe. Dann schilderte Bauer die Vorgeschichte des Januaraufstandes. Seine Darstellung deckte fich im allgemeinen mit den Aussagen der früher vernommenen Zeugen aus den Reihen der Mehrheitssozialdemokratie. Bauer führte meiter aus, daß die Gewerkschaften den Streif, der rein politischen Motiven entsprang, abgelehnt hätte, und daß sich die ununterbrochene Zusammenstöße zwischen Borsik und Batriotismus im Reitalter des Kapitalismus " in der Baugewerkschule, Rur
Partei nur an die Spize gestellt habe, um Dummheiten der Radifalen abzubiegen. Durch Staatssekretär Wallraf wurde damals eine brenzliche Situation geschaffen, während Graf Hertling eine ganz andere Haltung einnahm Graf Hertling empfing am 1. Januar meinen Kollegen Robert Schmidt und mich zur Aus. Sprache, ohne daß allerdings die Unterredung prattischen Erfolg gehabt hätte. Borf.: Ist es richtig, daß Sie auf der Konferenz der Gewerkschaften am 1. Februar den Reichskanzler lächerlich gemacht und erzählt haben, Sie hätten ihm mit einem Eisenbahner. ftreit gedroht? 3euge: Das ist ausgeschlossen. Ich konnie über haupt von einem Eisenbahnerstreit nicht sprechen, da die Eisenbahner größtenteils militarisiert maren. Ich habe dem Grasen Hertling teinen blauen Dunst vorgemacht, sondern gesagt, es wäre heffer, den Streit nicht niederzufnütteln, sondern eine Einigung zu schaffen. Auf der Gewerkschaftstonferenz habe ich nur gefagt, es sei bebauerlich, daß Deutschlands Kanzler ein physisch schwacher Mensch sei, der dem Militär feinen Widerstand zu bieten vermöge. Borf.: Die Verhandlungen über den Streif sind aber nicht an der
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Berteidigern.
Die geftrige Tagung des Theta Brozeffes- es ist be. reits der 25. Berhandlungstag- brachte eine ununterbrochene Rette pon erregten 3usammenstößen und lebhaften Auftritten. Fast immer rennen die Berteidiger mit dem Bor sigenden Dr. Niedner zusammen. Einmal tommt es dazu, daß bei einer Ablehnung eines Verteidigerantrages durch den Präfi. denten, der Mitangeklagte, im übrigen offenbar gänzlich unschuldige all up in höchster Erregung sich erhebt und höhnisch in den Saal fchreit: och der Staatsgerichtshof! Himmeldonnerwetter noch mall" all up wird daraufhin abgeführt. Großer Protest der Verteidigung. Anzweiflung der Rechtlichkeit dieser Maßnahme, ellenlange Debatte von einhalb Dutzend Juristen unterein ander. Und so vergeht fast der ganze Tag unter ständigen Konflikten. Bühner, der in Stuttgart zusammen mit Kriminalfommiffar Der Hauptzeuge des geftrigen Tages ist der Landgerichtsrat Koppenhöfer in erster Linie für die dortigen Bernehmungen
Vorsicht beim Einkauf von
Berein der Freibenter für Feuerbestattung. 2. Beairt( Tiergarten); Mitt mod), den 18. März, abends 7 Uhr, in Gründers Festfälen, Schweriner Sft. 13, Mitgliederversammlungen. Adolf Soffmann:„ Der Weg nach Golgatha". Der Hauptverein Rinderhort veranstaltet am 18. März. abends 8 Uhr. ein Domkonzert unter der Leitung feines Direktors, Prof. Riebel. Ihre Mitmirkung haben zugefagt: Silde Weyer, Soppan; Prof. Fischer, Orgel. Karten Au 3 M., 2.50 und 3 M. find bei Wertheim , Bote u. Bod, in der Rüsterei und an der Abendtaffe au haben. Internationale Frauenliga für Frieben und Freiheit, Rweigflelle Berlin . Donnerstag, den 19. Mära, abends 48 Uhr. Bortrag von Berta Bast über fürstenstr. 141.
Arbeiter Nabis- Alub, Beaiz! Saöneberg. Donnerstag, den 19. März. abends 7 Uhr, Sufammenkunft aller merflätigen Radiofreunde und Mit glieder bei Rofenthal, Schöneberg , Ebersftr. 66. Gäste willfommen. Freie Vereinigung von Sternfreunden Berlin , Berfammlung Sonnabend, den 21. März, abends 8 Uhr, im Berliner Rindt, Kurfürstendamm 101. Gäste willkommen.
tag, den 23. März, abends 8 Uhr, im Meifter faal bes Meisterhauses, Röthener Der Architekten- und Jugenieur- Berein zu Berlin veranstaltet am onStraße 38, einen Lichtbildervortrag des Serrn Brof. Frik Sirich. Karlsruhe , über Badische Schlöffer". Gäste find willkommen. Eintritt ist frei.
Geschäftliche Mitteilungen.
Rahllos wie bez Sand am Meer find die Nachahmungen, die„ Balmin gefunden hat. Unter allen möglichen Namen werden fie angeboten. Das trägt in roter Schrift den Namenszug„ Dr. Schlind". echte Balmin" wird nur in Baketen( niemals Iofe!) verkauft. Jedes Paket
fich, Sie am Mittwoch zu empfangen und au bedienen. Keiner wird enttäuscht Das Raufhaus Wilhelm Jofeph, Berlin- Schöneberg. Sauptstr. 163, veran ftaltet vom 18. März an die Woche der Borzugspreise". Biele Sände regen von Wilhelm Jofeph fortgehen. Giche heutiges Inferat.
Palmin!
Es werden vielfach nachahmungen mit ähnlich klingenden namen unterschoben. Salmin nur echt, wenn auf dem Etiket der namenszug Drschlinck steht!