Einzelbild herunterladen
 

"

-

der Umsturzmänner ausgefeßt. Aus diesem Grunde mag es Beamten. Auf der Bahnsteigseite sind die Ausgänge oberhalb] Polizeibericht. In der Nacht zum 11. b. M. stürzte sich vielleicht erklärlich erscheinen, daß mit Dampffraft an der Fertig- der Thürme mit Blechschildern bezeichnet, die die Aufschrift Bur in der Teltowerstraße eine Frau aus dem Küchenfenster ihrer im stellung der Kirche geschuftet werden muß und daß gleichwie an Stadt" tragen. Als nun am Sonnabend Abend gegen 7 Uhr dritten Stock belegenen Wohnung auf den Hof hinab und blieb der Gnadenkirche so auch an diesem Gotteshaufe es ohne Sabbath   zwei Damen aus Groß Lichterfelde   den Bahnsteig durch auf der Stelle todt. Am 11. d. M. früh sprang ein Arbeiter aus Groß- Sichterfelben besteig schändungen, ohne gröbliche Vergehen gegen das dritte Gebot einen solchen Eingang betraten, stürzte in demselben Augenblic in einem Anfalle von Säufer wahn aus dem zweiten Stock des des Chriftengottes nun einmal nicht gehen konnte. das anscheinend ungenügend an den Mauerwerk befestigt von ihm bewohnten Hauses in der Dennewißstraße hinab und Wenn die heiligen Gebote des Gottes der Christenheit nun gewesene Schild herunter, traf die rechtsseitig gehende Frau start erlitt mehrfache, anscheinend schwere Knochenbrüche.- Vormittags auch von den sündigen Menschenkindern, zu denen sich gescheidter auf den Hinterkopf und die andere an der rechten Wange. Beide wurde an der Moabiter   Brücke die Leiche eines Mannes aus der Weise bekanntlich auch die Frommen im Herrn zählen, bei Frauen sind vorläufig mit einem freilich großen Schrecken davon Spree   gezogen. In der Hollmannstraße wurde eine Frau passenden und unpassenden Gelegenheiten übertreten werden, so gekommen; es muß aber als unerhört bezeichnet werden, daß das durch einen vorschriftswidrig schnellfahrenden Geschäftswagen war man doch besonders in Preußen gewohnt, daß den An- Publikum solchen Gefahren ausgesetzt ist, und daß anscheinend überfahren und ihr der linte Unterschenkel zwei Mal gebrochen. ordnungen der weltlichen Autorität meistens der aller- nicht genügende Aufsicht für die Sicherheit stattfindet. Daß ein- Im Flur eines Hauses in der Liebenwalderstraße wurde die forscheste Nachdruck verschafft wurde. Nun schrieb das liebliche Schild sich bei der fortwährenden Erschütterung in der Bahnhofs- Leiche eines neugeborenen Kindes vorgefunden. Auf dem Breßorgan Sr. Excellenz des preußischen Herrn Ministers des halle lösen kann, ist erklärlich, daß eben dieses nicht rechtzeitig Bentral- Viehhofe wurde ein Viehtreiber von einem Bullen, den Innern am 25. April d. J. das folgende: bemerkt worden ist, bleibt unerfindlich. er loszubinden hatte, mit den Hörnern in die Luft geschleudert. Er erlitt mehrfache, anscheinend nicht unbedeutende Verlegungen. Nachmittags wurde in der Gitschinerstraße eine Frau durch ein vom Hofe der dortigen Garde- Kürassier- Kaserne entlaufenes Pferd umgestoßen. Durch den Fall erlitt fie einen Bruch des Schlüsselbeins. Am Rottbuser Ufer stürzte ein Mann in der Trunkenheit in den Kanal, wurde aber alsbald wieder herauss gezogen. In der Nacht zum 12. d. M. wurde in der Reichen­bergerstraße ein Mann bei einer Schlägerei mit einem Meffer in den Oberarm gestochen. Am 12. d. M. nachmittags sprang eine Frau an der Fischerbrücke in die Spree, wurde aber alsbald wieder aus dem Wasser gezogen. Am 11, und 12, d. M. fanden acht unbedeutende Brände statt.

Die am Sonntag, den 17. v. M. erfolgte Beschäftigung von Werkleuten bei dem inneren Ausbau der hiesigen Gnaden­kirche ist von den zuständigen Oberbehörden sehr entschieden gerügt und die zuständige Instanz mit aller Bestimmtheit angewiesen worden, dafür zu sorgen, daß ähnliche Vorkommnisse unter allen Umständen vermieden werden."

Ift den gottergebenen Bauleitern der Garnisonkirche diese An­ordnung gegen Sabbathschändungen in Gotteshäusern nicht bekannt geworden? Oder hat man sie im Gegentheil ganz genau nach dem Buchstaben befolgt und gedacht, daß draußen, unter Gottes freiem Himmel" fidel darauf los geschändet werden könne, da die betr. Oberbehörden ja nur die Beschäftigung von Werkleuten am inneren Ausbau der Gnadenkirche gerügt haben?

Um eine offizielle Interpellation bitten wir weniger im Interesse der gefährdeten Ordnung, Religion und Sitte, deren be­fiegeltes Schicksal uns bekanntlich nicht im mindesten erregt, als in Rücksicht auf die ausgebeuteten Proletarier, die zur Erhaltung ihrer Gesundheit auch an Gotteshäusern dringend des Ruhetages bedürfen.

Ju große Aufregung wurden am Sonnabend Morgen gegen 7 Uhr die Bewohner des Hauses Staligerstr. 76 versetzt. während die Ehefrau des Verwalters mit Reinigungsarbeiten auf dem Flur beschäftigt war, rannte plöglich ein wildfremder Mann an ihr vorüber und schwang fich im zweiten Stock auf das Fensterbrett, das nach dem Hofe zu belegen ift. Die erschreckte Frau rief ihm zu:" Was machen Sie da?" und erhielt zur Antwort: Ich muß warten, bis die Soldaten kommen; dann springe ich aus dem Fenster heraus; ich muß mit marschiren. Als die Frau ihn aus der gefährlichen Lage befreien wollte, rief er: Kommen Sie heran, dann springe ich gleich heraus." Die rathlos dastehende Frau schrie nun um Hilfe, erreichte damit aber nichts weiter, als daß der Mann; auf den Hof hinabsprang und sich schwere äußere und innere Ver­legungen zuzog. Einem Schuhmann gab der seltsame Mann, in dessen Persönlichkeit man einen entsprungenen Wahnsinnigen ver­muthet, fälschlich an, daß er Müller heiße und in der Dennewitz­straße 42 wohne, bevor er mit einem Krankenwagen fort­gebracht wurde.

-

-

Witterungsübersicht vom 13. Mai 1895.

Stationen.

Barometer

tand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

( nach Celsius

50 G.= 40 R.)]

770

NNW

1 wolfenlos

15

771

M

1

wolkenlos 14

Still

heiter

17

N

1

heiter

16

771

1

wolkenlos

14

768

3

wolkenlos

763

NNW

4

763

S

2

770

768

SSW WNW 3

8

-

-

halb bedeckt wolkig Nebel halb bedeckt

246371

-

Wetter- Prognose für Dienstag, 14. Mai 1895. Warmes, vorwiegend heiteres Wetter mit meistens nur Berliner   Wetterbureau.

Wer stürzt das Christenthum um? Eine Versammlung von evangelischen Pastoren, die sich Synode Berlin I   nennt, ist Menschenschinder. Eine aufregende Szene spielte sich am Swinemünde  . am Montag hier zusammengetreten. Für diese Versammlung ist Sonntag Morgen in dem Hause Prinzenstr. 76 ab. Die Frau Hamburg  von einem Superintendenten  , namens Kreibig, ein Bericht zu des dort wohnenden Kaufmannes Otto Hanfland war mit ihrem Berlin  sammengestellt worden, der sich am Schluß mit der Sozial- Dienstmädchen wegen fleinlicher Wirthschaftsangelegenheiten in Wiesbaden  . demokratie beschäftigt. Es wird da konstatirt, daß trotz aller An- Streitigkeiten gerathen, die schließlich dahin führten, daß die München  ftrengungen der Kirche und der freien chriftlichen Vereinsthätigkeit Frau auf das Mädchen in gröblicher Weise einschlug. Durch Wien  die Zahl der kirchlichen Handlungen abgenommen habe. den Lärm erwachte auch der Mann, der nun ebenfalls das Haparanda  Diese Erscheinung fönne in nichts anderem ihren Grund haben, Mädchen mißhandelte. Als durch das Geschrei des Mädchens, Petersburg als in den steten Anschwellen der sozialdemokratischen Strömung. das, um sich den Mißhandlungen zu entziehen, den Versuch machte, Corf. Hier liegt", so schließt der Bericht, eine unserer schwersten und sich aus dem Fenster zu stürzen, die Leute zusammenströmten, schickte Aberdin. größten Aufgaben in den Kämpfen der Gegenwart. Die Kirche Hanfland nach der Polizei mit der Angabe, sein Dienstmädchen sei Paris  ist zwar nicht dazu da, wie man es heute vielfach von ihr wahnsinnig geworden. Hanfland, der schon öfter mit seinen wünscht und erwartet, dem Staat nur Handlangerdienste Lehrlingen zc. ähnliche Streitigkeiten gehabt haben soll, fand mit zu leisten bei seiner Abwehr politischer Umsturzgelüfte. Sie trägt seiner Meldung bei der Polizei feinen rechten Glauben; man ein zweischmeidiges Schwert, das seine Schärfe ebenso gut nach fandte vielmehr zur Untersuchung des Falles einen Wachtmeister schwacher Lustbewegung; Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst rechts wie nach links, nach oben wie nach unten kehren soll, mit, der in der Hanfland'schen Wohnung feststellte, daß das trocken. und in den Schichten der oberen Behntausend hat sie wahrhaftig Mädchen in so unglaublicher Weise gemißhandelt worden war Anlaß zur Bußpredigt genug. Aber jene unheimlichen das Mädchen hatte bedeutende Kopfwunden davongetragen,- Geister, die jetzt unsere Boltsseele vergiften, die die verso daß der Wachtmeister es für nöthig befand, sofort einen Wagen schiedenen Stände unermüdlich gegen einander verheßen, die requiriren zu lassen, in dem die Verletzte nach dem Krankenhause die Saaten der Verbitterung und Unzufriedenheit Urban" übergeführt wurde. Das Mädchen, das jetzt im Kranken­schon in die Herzen unserer Jugend streuen, die den Glauben hause liegt, heißt Hedwig Marx und ist am 30. Juli 1876 ge­der Väter unserem Volte lächerlich machen und für die boren. Sie steht in dortiger Gegend in dem Rufe, daß sie zertrümmerte Ewigkeitshoffnung ihm als Ersatz die Utopien einer ordentlich und fleißig ist. Vor dem Hause Prinzenstr. 76 hatte goldenen irdischen Zukunft bieten, sie sind doch der sich zur Zeit des Auftritts eine sehr erregte Menschenmenge an­Feind, der unser christliches Volksleben augenblicklich am gesammelt, die Miene machte, an dem Hanfland Lynchjustiz zu meisten bedroht, und den die Kirche mit der Macht ihres welt- üben, was jedoch verhindert wurde. überwindenden Glaubens und ihrer suchenden Liebe mit ganzem Ernst bekämpfen muß."

-

Das Denkmal Waldeck's ist am Sonntag reich bekränzt worden. Die Ehrung wurde von Mitgliedern der Fortschritts­partei vollzogen, weil seit dem Sterbetage Waldect's am 12. Mai 25 Jahre verflossen waren. Wenn heute, um in der Sprache des Dichters zu reden, sein Geift herniederstiege, er würde beim An­blick der meisten liberalen Mannen schleunigst wieder umkehren. Theaterchronik. In Figaro bei Hofe", der zur Zeit im Bentraltheater gegebenen Operette wird die Prinzessin Adelaide  Mittwoch zum ersten Male von Fräulein Hertha Bellany aus Budapest   gesungen. Im Adolph Ernst Theater wird Madame Suzette" am Mittwoch zuletzt gegeben.

#

"

-

Gerichts- Beifung.

Der Rigdorfer Skandalprozeß wider den reichen Land­wirth und Hausbesitzer Karl Ludwig Kleidermacher, dessen Verhaftung im Januar in der ganzen Ortschaft großes Aufsehen erregte, beschäftigte am Sonnabend bis in die späten Abendstunden als letzte Sache" das Schwurgericht am Land­ gericht I  , nachdem die erste Verhandlung am 1. Mai hatte ver­tagt werden müssen. Kleidermacher war beschuldigt, die

Ein Unfall, der zum Glück ohne ernste Folgen blieb, er sämmtlichen drei Töchter einer in seinem Hause wohnenden eignete sich am Sonntag auf der Oberspree. Der Dampfer Familie in der Reihenfolge, wie dieselben heranwuchsen, ihrer Soweit die Kapuzinade uns angehen soll, quittiren wir Bertha" der Spree  - Havel  - Dampfschifffahrts- Gesellschaft Stern", weiblichen Ehre beraubt zu haben. Mit der ältesten Tochter fing er dankend über das Zeugniß, daß unserer Macht und Stärke ge- ber um 6 Uhr die Station Jannowigbrücke verlassen hatte, stand vor dem vollendeten 14. Lebensjahre an und setzte das strafbare geben wird. Wir wollen aber nicht unverdiente Ghren einheimfen. um 6 Uhr 40 Minuten gerade im Begriff, von der Landungs- Verhältniß bis zum 21. Jahre fort, zuletzt mit Gewalt. Als die Wer den vorhergehenden Bericht über die neueste Sabbathschändung brücke am Eierhäuschen abzufahren, als ein mit vier Personen zweite und dritte Tochter, eine nach der anderen, das 13. bezw. an einem Gotteshause liest, wird zugeben müſſen, daß der recht besetztes Miethsboot ihm quer vor den Bug kam. Die Boots- 11. Lebensjahr erreicht hatten, wendete er seine verbrecherische geschwinde Rückgang des preußischen Christenthums an ganz infaffen wollten leichtsinnigerweise versuchen, noch vor dem Neigung den letteren zu, die ältere Tochter deshalb nicht auf­Feindin jeder Heuchelei und Lüge, der voltsbefreienden Sozial gegeben hatte, daß er sich in Bewegung gesezt hatte. Das Boot Mädchen. Im Januar d. J. kam die Sache zur Anzeige. Die jüngste anderer Stätte feine Ursache hat, als bei der geschworenen Dampfer vorüberzukommen, obwohl dieser bereits das Zeichen gebend. Die strafbaren Handlungen sind in den Jahren 1885 Sozial- gegeben bis 1894 verübt worden, wenigstens behaupten dies die drei demokratie. C wurde umgeworfen, und die vier Personen fielen ins Wasser. Fern von der Heimath ist unser Parteigenosse, der ru. Sie erreichten aber, da es an der Unfallstelle ziemlich seicht ist, Tochter hatte sich das, was sie sich früher von dem Herrn Hauswirth" mänische Student Joseph Bolocan am 9. b. M. in Charlotten Grund und konnten ans Land gelangen, ohne irgendwie Schaden im findlichen Unverstand gefallen ließ, im gereiften Alter nicht mehr burg gestorben und gestern auf dem jüdischen Friedhof in Weißen- genommen zu haben. Das Gerücht, es feien bei dem Unfall gefallen lassen wollen; sie war deshalb gemißhandelt worden und see beerdigt worden. Bolocan war Korrespondent des Bukarester   drei Personen ertrunken, ist durchaus erfunden. Zwanzig Fahr- in der Empörung darüber war sie zur Polizei gegangen. Für Parteiblattes Lumea noua". Wer seine opferwillige Ueber- gäste der Hertha" haben dem Führer ihre Karten abgegeben, um die Verhandlung, die unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattfand, war ein umfangreicher Entlastungsbeweis vors zeugungstreue tennen gelernt hat, wird ihm auch über das Grab ihm zu bezeugen, daß ihn keine Schuld trifft. bereitet worden. hinaus ein bleibendes Andenken bewahren. 27 Belastungs- und Entlastungszeugen Arbeiterrififo. Schwer verunglückt ist am Sonnabend wurden vernommen. Der Angeklagte behauptete seine Unschuld Vormittag um 10 Uhr der 84 Jahre alte Kutscher Adolf Hinge, und wollte das Opfer eines nichtswürdigen Komplottes fein. der Waisenstraße 12 bei der Mutter wohnt. Er war vor dem Die Geschworenen votirten auf Schuldig und das Urtheil lautete Hause Klopstockstraße 4 mit dem Abladen eines schweren Geld- auf drei Jahre Zuchthaus   und Ehrverlust auf gleiche schrankes beschäftigt, als dieser umtippte und Hinge auf den Dauer. Auch nach erfolgtem Urtheils spruche betheuerte der An­rechten Unterschenkel   fiel. Der Getroffene erlitt einen komplizirten geklagte seine Unschuld. Knochenbruch und mußte nach einem Krankenhause gebracht werden. Ein Seitenstück zum Fall Gerlach. Unsere Leser erinnern Die Delspülung in der Bedürfnißanstalt am Werderschen sich wohl noch der Verhandlung gegen die menschliche Bestie, die Markt hat sich laut ausführlichen Bescheiden der Berliner   Bau- Frau Oberförster Gerlach, welche gegenwärtig im Buchthaus für und Straßenreinigungs- Kommissionen auf diesbezügliche Anfragen die scheußliche Mißhandlung ihres Dienstmädchens büßt. Leider der Gemeindeverwaltung von Schöneberg   so vortrefflich bewährt, steht diese Hyäne nicht allein, wie der neuerdings vorgekommene daß nunmehr beabsichtigt wird, nach und nach von der Wasser: Fall Homann beweist. Wer ist Homann?- werden die Leser Schauspieler- Elend. Die ganze Hilflosigkeit der Schau- Berlins mit der Delspülung zu versehen. fpülung ganz abzugehen und die sämmtlichen Bedürfnißanstalten fragen. W. Homann ist der Sohn des Fettwaaren- Fabrikanten F. H. Homann in Kleetamp bei Dissen   und gegenwärtig Kauf­spieler namentlich im Sommer enthüllt ein Inferat in Nr. 18 der mann in Bramsche   bei Osnabrück  ; er ist der Bruder des auch Deutschen Bühnen- Genossenschaft", des Vereinsorgans der Um Toilette zu machen hatte sich die unverehelichte S. schon den Lesern bekannten Margarine- Fabrikanten F. Homann Bühnenangehörigen. Ein Schauspielbirektor( G. Hoffmeister, von hier den an der Herrjurthstraße zu Rixdorf belegenen, für in Diffen. Alle drei sind eifrige Gegner der Sozialdemokratie Direktor und Eigenthümer des Saison- Theaters in Leipzig  , Hotel einen event. späteren Kirchenbau in Aussicht genommenen Platz und unermüdliche Streiter für Sitte, Religion und Ordnung. Stadt Nürnberg  ) hatte in Nr. 17 besagter Beitung eine Bar des Bebauungsplanes ausgesucht. Hier wurde sie des Morgens Wohlan, die eine dieser Ordnungsstütßen, der Kaufmann nung" erlassen, da eine Dame feines Personals noch vor Beginn in der Frühe von einem Gendarmen betroffen, wie sie eben mit. Homann und seine liebenswürdige Gemahlin, geb. Richter, der Saison mit 40 M. Vorschuß das Weite gesucht hätte. dem Anlegen einiger sehr intimer Kleidungsstücke beschäftigt aus Neuenkirchen bei Melle  , hatten sich in voriger Woche vor Welche Beweggründe aber die betreffende Dame zu diesem war. Fräulein S. wurde deshalb von dem erröthenden Beamten der Osnabrücker Straffammer wegen Vorgänge zu vers Schritte veranlaßten, darüber schweigt der Biebermann! Doch wegen Erregung eines öffentlichen Aergerniffes nach dem Amts- antworten, die sehr viel Aehnlichkeit mit dem Falle Gerlach das folgende Inserat giebt sehr deutlichen Aufschluß: hause sistirt. haben. Es handelte sich. wie wir dem Osnabrücker Tageblatt" entnehmen, um die grausame Behandlung eines der vielen Dienstmädchen, die Frau Homann gehabt hat, der jetzt entfehlicher Verwahrlofung und dem Hungertode nahe, auf Ver= 19jährigen Anna Nientiedt aus Osnabrück  , die in einem Zustande anlassung des Arztes am 2. November v. J. Aufnahme im Osnabrücker Krankenhause fand. Dank der sorgfältigen Er­nährung und Arztpflege ist das bedauernswerthe Mädchen wieder abgemagerte Körper wieder um 17 Pfund zugenommen, während hergestellt worden. Nach fünf Wochen hatte der zum Skelett innerhalb der 31/ monatlichen Dienstzeit bei den angeklagten Ehe­leuten das Mädchen infolge Nahrungsmangel 32 Pfund seines Ein Schwindel, auf den das Publikum fast regelmäßig die, deren Verschwinden wir bereits mitgetheilt haben. Gin nehmung der Zeugen, aber namentlich durch die einwandsfreien Vermißt werden augenblicklich wieder fünf Personen ohne Körpergewichtes verloren hatte. Das Gericht stellte durch Ver­wendung und macht sich auch in diesem Jahre wieder bemerkbar. Unglück ist vermuthlich der etwa 10 Jahre alten Schülerin Agnes Aussagen der Mißhandelten fest, daß die Ehefrau Homann dieses Die Verloosung geht bekanntlich in der Weise vor sich, daß aus Hantwit zugestoßen, die feit Freitag Mittag nicht mehr gesehen Mädchen in schlimmster Weise mit Arbeiten überbürdet, fie forts einer Glastrommel bunte Papierröllchen zu entnehmen sind, deren worden ist. Das Mädchen war mit einem braunen Kleide, einer gefeßt mißhandelt und dabei mit einer Fluth von Schimpfworten jedes einen Nickel foftet. Im Gewinnfalle trägt die weiße weiß und blau gestreiften Schürze und einem weißen Strohhute unfläthigfter Art, wie" Donnerschlag", Aas"." Luder" regalirt bekeidet. Innenseite des Röllchens eine Nummer. Während man nun ist seit Mittwoch Mittag, wo er sich nach einem Konfitürengeschäfte das Mädchen nichts zu essen, und gelang es ihr nicht, die Der Reisende Sommerfeldt aus der Templinerstraße hat. Vor Leistung des oft unmöglichen Arbeitspenfums bekam nach altem Brauch die Nummer in der Mitte des Papieres fucht, in der Prenzlauer Allee begab, nicht mehr gesehen worden. Er ist Arbeit zu bewältigen, so war Schmalhans Küchenmeister, es wird sie von unreellen Geschäftsleuten kaum leserlich auf die in innerste Ecke geschrieben. Entweder rollt man den Streifen über- in dem Geschäfte, für das er thätig ist, nicht erschienen nnd auch gab einfach nichts. Das Fressen kannst Du Dir denken," rief haupt nur halb auf und wirft ärgerlich das Gewinnloos fort 3 seiner Gattin nicht zurückgekehrt. Von seinem Verbleib hat die Angeklagte dann voller Hohn der Hungernden zu oder sagte au oder man verdeckt selbst bei vollständigem Aufrollen die be- man keine Spur. Ob ein Unfall oder Selbstmord vorliegt, ist voll nichtswürdiger Bosheit:" Geh in den Keller, da friß die schriebene Ecke mit dem Finger. Zur Sicherheit" tragen natür- ra mer aus der Reinickendorferstraße verschwunden. Kramer wendigsten Nahrung zur Fortexistenz gefehlt, so ermangelten ihm zweifelhaft. Seit Donnerstag ist der Militärinvalide Karl rohen Kartoffeln!" Hat es dem Mädchen so an der noth­lich eine Anzahl Röllchen die Nummer in der Mitte. Ist eine hat blaue Augen und blondes, graumelirtes Haar mit Glaze; er dagegen niemals zur Arbeit antreibende Kniffe und Büffe, und zu billigen, so findet sie doch eine Erklärung dadurch, daß die trägt einen Bollbart und hat ein kurzes Bein( das rechte). Es wenn der Zorn der Herrin größer wurde, da rief sie ihren Ges scheint ihm ein Unfall zugeftoßen zu sein. Seit Dienstag ist werbegehilfen bei Ausübung der Mißhandlungen, ihren Ehe­Lokalbefizer, meist wohlfituirte Leute, für das kurze, noch dazu die Wittwe Albertine Funke aus der Oranienburgerstraße nicht mann, herbei, und dieser besorgte nun die körperlichen Büchti von der Witterung abhängige Sommergeschäft sich unverschämt mehr gesehen worden. Sie ist 54 Jahre alt und von untersetter gungen des Mädchens. hohe, von Jahr zu Jahr steigende Pacht zahlen lassen. Er hat fie unzählige Male, wie die Gestalt und trug ein schwarzes Kleid mit schwarzer Taille und Gemißhandelte bekundet, mit einem Weidenstecken geschlagen, Ein schwerer Vorwurf trifft den für die Ausführung der blauer Pelerine. Auch in diesem Falle wird ein Unglück ver- wenn sie nach Meinung der Dienstherrin nicht genug Arbeit vera Bauarbeiten auf dem hiesigen Anhalter Bahnhofe verantwortlichenmuthet. richtet hatte, oder nicht flint genug bei der Arbeit gewesen.

"

-

"

Unter dem Titel Warnung" hatte in voriger Nummer b. BI. Herr Dir. Hoffmeister in Leipzig   mich des Kontraktbruches an Eine praktische Neuerung im Verkehr der Sprechämter getlagt. Derselbe geschah von meiner Seite unter folgenden Um- mit den Theilnehmern vor und nach einem Gewitter" ist in ständen. Erstens wollte mir der Herr Hoffmeister meine Gage worden. Jeder Theilnehmer wird, sobald ein Gewitter droht diesem Jahre auf Befehl der Ober- Postdirektion eingeführt in Biermarken auszahlen und zweitens verlangte er, daß ich die Abende in seinem Restaurant zubringe. Als ich jedoch und die Luft hochgradig elektrisch ist, vom Amt aus durch ein ich die Abende in seinem Restaurant zubringe. Als ich jedoch zwanzig Mal in gleichmäßigen Zwischenräumen erfolgendes letzteres von Anfang an nicht that, stellte er mich deshalb zur Wecken davon verständigt, daß also der telephonische Verkehr bis Rede und machte mir im gröbsten Tone Vorwürfe. Aus diesen Gründen sah ich mich veranlaßt, ein solches Engagement Luft also rein ist, wird vom Fernfprechamt aus dies burch Gründen sah ich mich veranlaßt, ein solches Engagement auf weiteres zu ruhen habe. Sobald das Gewitter vorüber, die sofort wieder zu verlaffen. Den Baarvorschuß er achtmaliges Antlingeln bekannt gegeben. statte ich natürlich zurück. Emilie Schönfeld."

1

-

-

"