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Klarheit, ihr Herren!

wissenhaft es der vaterländische Teil der Bevölkerung| mitschuldig! Da ist teine Zeit zu Bertuschung und Ber­mit seiner Unterstügung des gegenwärtigen Reichs schleppung! fabinetts meint, Sugeständnisse, die eine nationale Erniedrigung bedeuten können, lehnt er mit Entschiedenheit ab."

Ghrliche Unterstützung eines Reichskabinetts, des nicht ,, eindeutig national" ist, wie Herr Claß fagt? Das muß eine besondere Sorte von Ehrlichkeit fein, die auf der pierten Seite anders fann als auf der ersten und zweiten. Diese Ehrlichkeit ist der Einmütigkeit der Reichsregierung ebenbürtig!

Diese Einmütigkeit für politisch Unschuldige auf fünf Wochen scheint aber obendrein noch to sti pielig zu fein. Denn zum Schluß schreibt die Deutsche Zeitung":

Der Eindruck in Paris  .

Wachsendes Mißtrauen.

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Es erhebt sich die Frage: welche Regierungsstelle hat die Telegraphen Union informiert, und welche Regie­rungsstelle hat dem Wolff- Bureau die amtliche Desapouierung des Rundfunks, der Telegraphen- Union und, wie es scheint, auch der Reichspressestelle übermittelt?..

Das sieht doch nicht nach Einigkeit aus! Das gibt nur das Bild einer Regierung, die sich in innerer Verwirrung be­findet, und nur aus tattischen Gründen noch kurze Zeit die Austragung des Konfliktes verhindern will.

Jarres als politischer Säugling.

Triumph der Poincariften. Paris  , 23. März.( Elgener Drahtbericht.) Die scharfe Oppo­fifion, auf die das von dem Kabinett Luther- Stresemann den Alli­ierten gemachte Angebot eines den Statusquo im Westen garantie­renden Vertrages bei den Deutschnationalen gestoßen ist, bildet in den hiesigen politischen Kreisen den Gegenstand lebhaftester Kommen­fare. Das ausgesprochene Mißtrauen, mit dem man der Politik einer auf die Rechtsparteien geftühten Reichsregierung von Neue Enthüllungen zur Verfackungspolitik. Anfang an gegenüber stand, hat dadurch neue Nahrung erhalten, " Soweit wir unterrichtet sind, ist jedoch auch die Reichs- und man fleht in dieser neuesten Entwicklung die Bestätigung für Herr Jarres gibt in jeder neuen Wahlrede geradezu regierung jeht durchaus bereit, diefem vaterländischen die von einem großen Teil der französischen   Linken schon immer ver- erschreckende Broben feiner politischen Ahnungs­Verlangen in weitem Maße Rechnung zu fragen, fo daß fretene These, daß es teinen 3 wed habe, mit einem von den 10 figfeit, Seine Verfackungstheorie hat er am Sonntag in gegenwärtig folgenschwere 3 wistigfeifen über- Parteien der Reaffion und des Nationalismus regierten Deutschland Hamburg damit begründet, daß sie nur eine Konsequenz der haupt nicht zu befürchten sind." über die Konfolidierung und die Sicherung des Friedens zu ver. Note Curzons an Poincaré   gewesen wäre, in der die handeln. Dieser Eindrud, der auch an leitender Stelle Ruhrbesetzung als dem Friedensvertrag midersprechend be an Boden zu gewinnen scheint, ist für die deutschen   Intereffen um zeichnet wurde. Unter Berufung auf diese Note hätten wir so verhängnisvoller, als er die augenblidlich im Gange befindlichen erklären sollen, daß wir uns nicht mehr an den Vertrag ge­Berhandlungen, von denen man nicht nur eine befriedigende Rege- bunden fühlen. Das wäre die internationale Lösung" des lung der Abrüftungsfrage und damit eine Beschleunigung der Räu- Ruhrkampfes gewesen, um den Lieblingsausdruck der Ver­mung von Köln  , sondern auch die Aufrollung einer für Deutschland   fadungspolitiker zu gebrauchen. Dann hätte sich ,, alles weitere günftigen Diskussion der osteuropäischen Probleme erwartet, ernst von selbst entwickelt", wie Helfferich einmal sagte. Herr Jarres haft zu kompromittieren droht. Uneingeschränkte Freude hat die Stirn, heute noch zu behaupten, daß das, was dann über das deutschnationale Manöver herrscht begreiflicherweise im gefommen wäre, nicht schlimmer" gewesen sein würde, cager der französischen   Nationalisten, denen die deutsche   als das, was inzwischen tatsächlich eingetreten ist. Rechte wieder einmal die Möglichkeit gegeben hat, der auf eine Ber­ftändigung gerichteten Politik der franzöfifchen Linfen im entschei­denden Augenblick in die Arme zu fallen.

Erft: Strefemann vor den Staatsgerichtshof", und fast im selben Atemzuge: 3mistigkeiten mit ihm find gegen­wärtig überhaupt nicht festzustellen". Was bedeutet das?

Ist die Reichsre ferung aktionsfähig? Bei dem Kon lift in der Regierung handelt es sich nicht mur um das Schicksal der Regierung, sondern um das Schick fal des Garantievorschlags. Das erste iſt non sekundärer Bedeutung, das zweite ist eine der ernstesten Fragen der deutschen   Zukunft. Durch die Kulisse der Einmütigkeit fann die Regierung des Rechtsblocks den offenen Ausbruch des Konflikts um Bochen hinausschieben, was aber wird aus den außenpolitischen Aktionen der Regierung, was wird aus dem Garantiepaft? Werden die Aktionen ohne fünfte liche Verschleppung fortgeführt? Die Telegraphen- Union ver­breitet folgende Meldung:

3u der in zwei Sonntagsblättern verbreiteten Nachricht von einer angeblichen Regierungsfrise wird an zuständiger Stelle darauf hingewiesen, daß in dem Schreiben der deutschnationalen Reichstagsfraktion tein sachlicher Widerspruch gegen die Außenpolitik der Regierung enthalten war. Wenn in der Fraktion eine Aussprache über die außen- und innenpolitischen Biobleme stattgefunden hat, so ist das an sich nichts Besonderes. Eine Entschließung hat die Fraktion nicht gefaßt. Es ist auch früher üblich gewesen, daß die Führer der Koalitionsparteien bei der Regie­

rung vorstellig wurden und ihre Bedenken über schwebende Ange legenheiten äußerten. Diese Feststellung ist deshalb wichtig, meit die Nachricht einer angeblichen Regierungstrije die außenpolitische Attionsfähigkeit der Reichs regierung gefährden fönnte."

Die Sorge um die außenpolitische Aktionsfähigkeit der Reichsregierung ist löblich. Man könnte folgern, daß Herr, Strefemann ein Höchstmaß außenpolitischer Aktivität ent­falten möchte. Aber wie stimmt diese Meldung von zu ständiger Stelle es scheint heute in der Regierung viele zuständige Stellen" zu geben mit der Versicherung der Deutschen 3eitung, daß Swiftigkeiten gegen märtig überhaupt nicht zu fürchten feien? Sollte Herr Stresemann, um nicht Herrn Claß oder dem Staats. gerichtshof oder der deutsch   nationalen Reichs tagsfraktion zu verfallen, fich auf eine dilatorische Behandlung seiner eigenen Aktionen für die Dauer der festgestellten Einmütigkeit eingeloffen haben? S

Ist es richtig, daß am Sonntag in der Reichskanzlei ein Balt gefchloffen murde, nach dem der Reichsaußen minifter sich verpflichtet, bis nach der Präsidenten. maht feine außenpolitischen Aktionen in der Richtung seiner bisherigen Bolitik zu betreiben? Ist es richtig, daß das deutsche Bolt die fünstliche Leimung des Jarres Blods bis match der Wahl bezahlen soll mit der Gefährdung seiner außen politischen Interessen?

Die Deutschnationalen in der Regierung treiben ein un mürdiges und unaufrichtiges Spiel. Der Reichsaußenminister, Der darauf ausgeht, der Reichstanzler, des es deckt, macht sich

*....

100 Stunt im Rundfunk. 100 20

Bei Schiele- Nadio!

Die Rechtspreffe versichert eifrig, von einem Konflikt in der Regierung fei nicht die Rede. Die Regierung hüllt sich in Schweigen. Vielleicht meint sie, jedes Wort, und sei es auch jedes Bort eines nichtsfagenden oder irreführenden Dementis, würde zuviel verraten. Trotzdem gibt es Anzeichen, die dafür fprechen, daß in der Regierung Berwirrung herrscht. Die Berbreitung ber polemischen deutschnationalen Er flärung durch den Berliner Rundfunk ist heftig an gegriffen worden, auch von uns. In diesem Zusammenhang ist der Name des deutschnationalen Ministers Schiele ge­nannt worden, zu dessen Ressort der Rundfunkdezernent ge hört. Gestern nachmittag wurde nun durch die Tele graphen Union folgende Verteidigung des Rundfunks veröffentlicht:

Zu der Tatsache, daß der Berliner   Rundfunt am Sonntag eine von der Reichspreffeftelle herausgegebene Nachricht der Deutschnationalen verbreitet hat, wird an zu ftändiger Steffe erflärt, daß der Rundfunk bei der Reichspreffe ftelle angefragt habe, ob etwas Neues vorliege. Die Reichspreifestelle hat darauf dem Rundfunk den Inhalt der von ihr ausgegebenen Erklärung mitgeteilt. Weber in der Tatsache noch in der Form der Erklärung ist von der Reichspressestelle irgendein Druck zur Beröffentlichung ausgeübt worden."

Wenige Stunden nach dieser Veröffentlichung wurde durch bas Wolff- Bureau eine widersprechenbe amtliche Meldung verbreitet. Sie lautet:

In der Bresse   wird wegen Berbreitung ber gestern veröffent. fichten Erflärung der deutschnationalen Fraktion durch den Ber liner Rundfun! Beschwerde geführt. Die Reichsregie. rung vertritt, wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, nach wie nor die Auffaffung, daß der Rundfunt als über parteiliche Stelle fich jeder parteipolitischen Auseinandersegung zu enthalten hat. Mit dieser Auffassung steht die Verbrei tung der obengenannten Erklärung durch den Rundfunk in widerspruch."

Zu derselben Zeit, in der Jarres seine Versackungs­ideen unentwegt propagierte, wurde in deutschnationalen Ber­sammlungen allen Ernstes die Hoffnung auf einen gemein­famen englisch   deutschen   Rachetrieg gegen Frankreich  (!) ausgesprochen, so z. B. in einer Laverrenz­Versammlung in München  , Anfang September 1923.( Siehe Bersammlungsbericht in der München- Augsburger Abend­zeitung".)

Jarres ging offenbar von ähnlichen Erwägungen aus, als er seine ganze Bersadungstheorie auf die Note Curzons stühte, auf die er sich heute noch beruft. Er scheint nicht zu wissen, daß diefe Note lediglich eine platonische Geste war und daß England nicht im entferntesten daran dachte, irgend­eine Konsequenz daraus zu ziehen. Am allermenigsten aber hätte Curzon Deutschland gestattet, seinerzeit daraus solche Konsequenzen zu ziehen wie die Proflamierung des Kriegs­zustandes. In diesem Augenblid hätte sich England auto­matisch wieder an Frankreichs   Seite gestellt, zumal ihm die Drientsorgen viel wichtiger waren, als die ganze Rhein  - und Ruhrfrage.

Uebrigens: derfelbe Lord Curzon  , dessen Protest der Ausgangspunkt für die Jarressche Lösung sein sollte, hatte als Unterstaatssekretär im Außenministerium Sir Ronald MacNeill, der vom ersten Tag der Ruhrbefehung an unter beleidigenden Ausdrücken für Deutschland   das französische   Vor­gehen für berechtigt erflärte, ohne daß jemals fein Chef irgendwelche Schlußfolgerungen gegen ihn zog. Auch andere Mitglieder des damaligen Rabinetts Baldwin, vor allem Lord Derby und Johnson Hids unterstüßten die Politik Poincarés. Ja, sogar Lord Curzon   selbst hatte kurz vor dieser Note eine Rebe gehalten, in der er vom törichten passiven Widerstand Deutschlands  " sprach. Und es ist ferner bekannt, daß gerade Curzon über die Unzuläng lichteit des ersten Berständigungsangebotes der Regierung Cuno fich fehr abfällig geäußert hatte.

Das alles mar ernsthaften Politifern befannt. Aber biefelben politischen Säuglinge, die damals den Krieg der angelsächsischen Bölfer gegen den gallischen Erb­feind propagierten, agitieren heute für die Peäsidentschafts. fandidatur des Mannes, der in absoluter Ahnungslosigkeit der einfachsten politischen Tatsachen Deutschland   in eine Katastrophe fondergleichen stürzen wollte.

wanted 50 hands...!" mar schon aber eine Söhe von Metern. modon der Sufsauer nur

Bon Georg Keller( Baterfon).

Zweihundert Hände für Kaltbrennerei nach gemünscht. Ein­hundert Hände für Bergwert..... fünfzig Hände für Weberei...! , Wanted hands", so, jagt der Amerikaner in seiner rasch hingewor­fenen Annonce, der Arbeitsangebote. Als ich diese brutalen Worte in ihrer eisigen Kälte das erstemal las, stieg mir das Blut in den Kopf. 3ornig ballte ich die Hände zu Fauften. Ist das amerika­nisches Menschentum? Wie niedrig muß man den Arbeiter ein fchäzen, von dem man mur die Hände verlangt. Welch gemeine An­maßung, so offen und rücksichtslos den Menschen im Arbeiter zu übersehen.

Hände will man, haben, willige Hände, die nur pflichtbewußt, wie fleing Maschinen, sich rühren sollen. Der Kopf, tas Hirn, die Augen spielen eine untergeordnete Rolle: fie sind nebensächlich, tluge Köpfe jogar verderblich. Ein Haß drängte fich mir auf, ungezügelter Haß gegen jene Schänder des Menschenantliges, die da Hände durch die Zeitung suchen. Wie schmachvoll muß es sein, sich so. als Hand engagieren zu lassen.

Lange Zeit fonnte ich mit dieser amerikanischen   Art nicht fertig merden. Heute schätze ich die Wahrheit der Amerikaner. Ihre frech hingeworfene, naive Ehrlichkeit sagt ja nur, mie es mirklich ist. Ist es denn daheim in Deutschland  , in Europa   anders? Brauchen die Herren der Fabritfotofie nicht auch nur treu dienende, anspruchs­lose Hände? Tötet die Industrie in Europa   nicht ebenso alles Per­sönliche im Arbeiter? Braucht im Grunde genommen das Berg­mert, die Maschinenfabrik nicht auch nur Hände? Auch in Europa  tötet man den Menschen im Arbeiter. Aber man heuchelt. Man forbert nicht hands". Man trapiert die Wahrheit und schreibt Lügen.

Es ist höchste Zeit, daß sich die Hände ihres Kopfes befinnen. Mögen die Herren nur Hände geistloser Gestalten suchen, mir fordern Besinnlichkeit der Köpfe. Der Mensch im Arbeiter soll auferstehen. Darum fuchen wir Röpfe, vielhunderttausend Köpfe, in denen der Entschluß reift, Mensch zu sein.

Theater und Politik.

Aus Dresden   wird uns geschrieben: In Deutschland   gibt es amei große Theatergemeinden, die in den meisten Städten und Bezirken in Ortsgruppen vereinigt als 3bed und Ziel dem Bolte, überhaupt den minderbemittelten Krei­fen, billige Kunst usw. zu vermitteln vorgeben. Die eine, ältere tind auch größte Vereinigung ist der Boltsbühnenverband", über deren wirklich gemeinnüßige und voltstümliche Bestrebungen fein Wort zu verlieren ist. Aber die andere Theatergemeinde, der Bühnenvolfsbund", hat jetzt sein wahres Gesicht enthüllt und in veller Deffentlichkeit einmal Farbe bekannt. Daß die Zentral­

Leitung des Bühnenvolfsbundes" einen start fatholischen Einschlag nale" Theaterpolitik verfolgt, dies dürfte meiten Kreisen die Augen öffnen. Wegen der dittatorischen Maßnahmen des verantwortlichen Generalsekretärs, jetzt Generaldirektors Gerst, eines verhältnismäßig noch jungen Herrn, hatten die weitaus meisten, ehrenamtlich tätigen Ausschußmitglieder in Dresden  , Chemnitz  , 3midau, Plauen   usw. ihre Aemter niedergelegt. Es war innerhalb Sachsens zu einer großen Spaltung und damit zur Neugründung des Sächsischen Bühnenvolfsbundes E. B." gekommen. Inzwischen ist innerhalb des Bühnenvoltsbundes" ein Riesentrach entstanden. Ain legt. vergangenen Montag war unter der Bezeichnung eines estabends eine Propagandaversammlung nach dem Dresdner   Konzerthaus ein berufen worden, zu der eine riefige Anzahl Karten gratis zur Ber­teilung gefommen waren. Der jegige Dresdner   Geschäftsführer, Herr Bierast, vom Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband, hatte für Maffenbesuch aus seinem Lager gesorgt und so nahm denn dieser angebliche Festabend einen Berlauf, daß jeder unbefangene Befucher glasbie, in einer deutschnationalen Berbeverfammlung 31 Bortrag eines evangelischen Pfarrers wurden so nebenher als in­fein. Einige mufilcl Darbietungen und ein neural gehalter er hängeschild benugt.

Die Ausführungen des Herrn Gerst aber maren eine einzige fortgesetzte Betonung des Deutschnationalen, ein offenes Bekenntnis zu dieser parteipolitischen Richtung. Hin und wieder schimpfte er auf die Juden und auf die angeblich zu freiheitlich angehauchten Bestrebungen der Bühnengenoffenschaft und pries bei jeder passen den und auch unpassenden Gelegenheit feine im Bühnenvolfsbund" wurde er von Herrn Bierast aus dem Deutschnationalen Handlungs­vertretene deutschnationale Richtung als die einzig richtige. Dabei gehilfenverband vortrefflich affistiert,

Jezt fann wirklich niemand mehr über den wahren Charakter des Bühnenvolksbundes" im Zweifel sein.

Die modernste Bühne der Welf. In Chemniß ist am 21. März die modernste Bühne der Welt eingeweiht worden. Die Stadt hat ollen Anlaß, auf ihren Befih stolz zu fein, denn mie Professor Linnebach München zusammen mit dem Chemnizer Architekten An ders das Alte Stadttheater, das so beängstigend eng und verschach telt war, daß es schon wegen Feuersgefahr geschloffen werden sollte, für eine verhältnismäßig geringe Summe umgebaut haben, verdient bolle Anerkennung. Das in den Jahren 1836/38 erbaute Theater wirtie in Formen und Proportionen ruhig und vornehm; es war ein typischer Bau der Nach- Schinkel- Beit. Die zum Teil nur auf gefrischte, aber auch durch Säulenvorbauten und seitliche Lauben. gänge noch erweiterte Außenarchitektur harmoniert mit den Grund. formen des Gebäudes, das im Innern wesentliche Veränderungen durch Einbau einer breiten Freitreppe und eines stilvollen Foyers erfuhr. Dreihundert neue Bläge fonnten eingebaut werden. Das ist von größter Bedeutung für die in Chemnih in sehr hoher Blüte stehende Boltsbühne.

Während aber hier überall enge Anlehnung an das Borhandene notwendig war, mußte das Bühnenhaus völlig neu errichtet wer den. Da aus verkehrstechnischen Gründen ein Erweiterungsbau nicht möglich war, ging Linnebach in die Tiefe. Nunmehr hat der

Aber, fagt Jarres, beweist mir, daß es schlimmer geworden märe, als es jetzt ist! Er macht es sich sehr leicht. Es ist un­gesamte Bühnenraum von der Sohle bis zum Rollenboden eine weils einen Ausschnitt von 7 Metern zu sehen bekommt. Die Untermaschinerie trägt in je 7 Metern Abstand zwei starr mitein ander verbundene Bühnenbodenflächen. Bird auf der oberen Bühne gespielt, jo tann unten das nächste Bild gestellt werden. um dann nach Szenenschluß durch hydraulichen Druck in den Büh Dann fann wieder im Dach nenausschnitt gehoben zu werden. geschoß gearbeitet werden usw. Die Maschinerie wird durch eineit Mann an zentraler Stelle bedient. Daß ihm ein ganz geräusch­lofer Szenenwechsel in 10 bis 15 Gefunden möglich ist, bewies die Eröffnungsvorstellung, bei der eine Berwandlung auf offener Szene vorgeführt wurde.

Das Land der alten Leute. Man schreibt aus Ostfriesland  : Bor   furzem ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß im oft friesischen Dorf Digum die Einwohnerin Frau Bruhns in era ftaunlicher Frische ihren 104. Geburtstag gefeiert hat. Ostfriesland  war von jeher das Land der alten Leute, und seine Sterblichkeits­3iffer stellt sich durchweg günstiger als in den meisten anderen Gegen mäßig periodend ist, sondern im Gegenteil durch feine Rauheit auf den Breußens, obwohl das ostfriesische Klima nicht eben über­Eingeborene oft abschreckend wirkt. Der Ostfriese selbst aber, ent widelt sich unter dem Einfluß des Klimas zu einem fräftigen und fehr widerstandsfähigen Menschen, und zweifellos tragen die frischen falzigen Seewinde, bie während des ganzen Jahres über das flache Land hinwegstreichen, zu dem auffallend guten Gesundheitszustand der Bevölkerung wesentlich bei. Bersonen, die das biblische Höchſt­alter von 80 Jahren weit überschritten haben, begegnet man in Ost ene 104jährige zu feinen Mitbürgern zählt, ist ein sprechendes Beis friesland außerordentlich häufig. Allein das fleine Dorf Digum, das spiel für die Langlebigkeit der Ostfriesen. Der Ort hat faum 800 Einwohner. Darunter befinden sich gegenwärtig drei Frauen mit einem Alter von zusammen 288 Jahren! Es sind dies die erwähnte Frau Bruhns mit 104 Jahren, eine andere Frau mit 94 Jahren und eine dritte, die die Schwelle des 90. Lebensjahres überschritten hat. Ferner zählt das Dorf noch 19 Einwohner, die über 80 Jahre alt sind und nicht weniger als 25, die das fiebente Jahrzehnt ihres Lebens hinter sich gelaffen haben. Sie alle find wie jeder echte Ostfriese erpiáte Leetrinter und davon überzeugt, baß nicht zulegt der reichliche Genuß des duftenden Chinesengetränts fie jung und frisch erhalten hat.

Berliner   bende. Mittwoch 8 Uhr fingt im Herrenhaus Besem­ selber  ( München  ) deutsche   Volkslieder zur Laute. Die Gesangsgemeinschaft Rosebery D'Argufo veranstaltet auf Ber  Sturm am 28., 7 Uhr, im Blüthner Saal anlassung des ein gropes Chorkonzert. Staatlichen Stelle für Naturbenkmalpflege Ditern 1923 begründet wurde, eröffnet im April d. ihren zweiten Lehrgang Der Blan ist erhältlich

Die Studiengemeinschaft für wissenschaftliche Heimatfunde, die bei der

bei der Staatlichen Stelle für Raturdenkmalpflege, Berlin- Schöneberg, Grunewaldstr. 6-7.

Neues über Edermann und Goethe wird Brof. Souben in der Drts grubbe der Goethe- Gesellschaft mitteilen. Der Vortrag findet Mittwoch, 8 lbr im Aula- Gebäude der Universität statt und ist auch nichtmitgliedern zugänglich.