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Und trotzdem: Iarres Reichspräsidenten- k a n d id a t? Kleines Format, sagen seine Freund«, die chn als Verlegenheitskandchaten aufgestellt haben. Unmögliches Format sollte es heißen. HUferüittg über Jarres. Gelsenkkiche«. 27. März.(Eigener Drahtbericht.) In einer .-Äählervers&mrnhmg in Gelfenkirchen gab der ehemalige Reichs- finanzministsr Dr. Hilferding folgend« aufsehenerregende Er- "ärung zu der Versackungspolitik Dr. Jarree' ab: Ich war in jener Sitzung, in der Dr. Zarrrs die Rede ge- hallen hat. von der er heute nichts mehr wissen will, llarres hat ijen Standpunkt vertreten, die Sache an Rhein   und Ruhr   fei für Deutschland   eudgültig vorüber. Das Rheinland fei dem Reiche verloren gegangen. Wir müssen die Konsequenzen ziehc,i. Wir müssen sagen, was ist und da, Rheinland  preisgebe«. Alle Zahlungen an Rhein  - und Ruhrgebiet  müssen«nshorm. wir müssen uns zurückziehen, vielleicht ist e» in tO oder 20 Jahren möglich, von Osten her das Gebket mit Wasfen wieder zu erobern. Hilferding   wies weiter darauf hin, daß in derselben Sitzung sämtliche sozialdemokratischen Minister und auch Stresemann diesen Ausführungen des Dr. Jarres entgegen- traten. Wenn Jarres seine Red« heut« abstreiten wolle, so mache das einen sehr üblen Eindruck. Jarres schweigt. Köln  , 27. März.(Eigener Drahtbericht.) Der Reichsblock hat am Freitag abend in Köln   Heerschau gehalten. Jarres sollte sprechen. Man erwartete, Dr. Jarres würde sich zu seiner Rhein- l a n d p o l i t i k im Oktober 1923 näher äußern. Statt dessen ließ er wegen Heiserkeit durch seinen Manager und Reisemarschall. den volksparteilichen Reichstagsabgeordneten Spiekernagel, sein Programm entwickeln. Kein Wort von Versack ungs» politik! Das war die größte Enttäuschung, die Köln   in diesem Wahlkampf erlebt hat. Die Kundgebung endete mit dem von Jarres angestimmtem Deutschlandlied und mit einem von ihm ausgebrachten Hoch auf das deutsche Vaterland. Dazu langte seine Stimme noch! von Schmöcken, Lümmeln und Dreckfeelen. Politik und Ritterlichkeit der JarreS«Presse. Was ist paradox? Wenn Herr H u f s o n g einen anderen einen Schmock nennt? Herr Hussong, der dazu angestellt ist. die Berliner   Lokalspießer für Jarres bei Laune zu halten, schimpft die Konkurrenten an der demokratischen Presse Schmöcke. Herrn Hellpach schimpft er einen Thersites und Herrn Strese­mann eine Dreckseele. Wer's Nicht glaubt, lese denLokal- Anzeiget. Da stchtls: ... Da verootckommnete sich denn der demokratische Ther- sites bis zu der herrlichen Formel, daß derselbe Herr Jarres, der zwar heute noch a« ei n deutsches Recht aus Elsaß- Lothringen   glcrube(Welcher Deutsche   hat die vreckseele, es nlchi zu glauben?), bereit gewesen sei, Rhein   und Ruhr zu ver- schenken. Der Thersites ist Hellpach  , das zeigt der textliche Zusammen- hang. Die Dreckseele aber- ist Herr Stresemann, das zeigt der logische Zusammenhang. Denn Herr Stresemann ist doch der Außenminister, der dos Recht Frankreichs   auf Elsaß-Lothringen  in einem freiwilligen Vcrtrvg noch einmal anerkennen will. Oder nimmt Herr Hustong an. daß Herr Stresemann den Aronzosen. das Reckst ans Elsaß-Lothringen   bestätigen und zu gleicher Zeit an das Recht der Deutschen   auf Elsaß-Lothringen  glipuben will? Was für eine Seele wäre Herr Stressmann dann? Herr Jarres aber, dar Kandidat Stresemanns, ist kein« Dreck- scel«. Cr glaubt an das Rzxcht der Deutschen   auf Elsaß-Lothringen  . Aber wenn er am Ende als Reichspräsident den Patt Strese» manns unterschreibt du lieber Gott, was für eine Seele ist dann Herr Jarres? Da ist es doch schon besser, er wird es nicht, trotz aller Schmöcke, die sich für ihn strapazieren!
Hunger. Sein schlichtes Volksmärchen. Ein großer König hatte«inst einen großen Krieg sehr groß- zügig verloren. Roch den letzten Hauch von Mann und Roß auf den Lippen, schlug er sich kämpfend weit gen Westen durch, wo er, an der Seite seiner zwar dürftig, aber sauber gekleideten Familie einst herrlichen Tagen entgegengehen dürste. Der Fall ist zu bekannt, um noch des Näheren besprochen zu werden. Der große König hatte ein gottbegnadetes Erbe zurückgelassen. Aus überreichen Taschen ergoß sich ein breiter» goldener Strom über das glückliche Land. Der Staatssäckel war bis zun, Bersten gefüllt. Steuern kannte man nur vom Hörensagen, kurzum, das viel- erörterte Paradies auf Erden schien gekommen. Auch das ist zu offensichtlich, um mehr als registriert zu werden. Inmitten dieser strahlenden Freud« gab es nur eine Schatten» feite, ein Malheur. Man hotte die Aufzuwertenden vergesten. Im Ernst: buchstäblich vergessen. dlv.: Das waren Leute, die man, wie das hier und da vor. kommen soll, inmitten des srischfröhlichen kriegerischen Tumults be- stohlen hatte und die nun so unglaublich kühn waren, das geraubte Gut zurückzuoerlange». Die Sache erregte naturgemäß betrachtliches Aufsehen. Was man immerhin erwöhywn soCte: das Land roar zu einer Republik geworden. Dessen Inneres bald ein Herr Schiele regieren sollte. Die Auswertungsmänner schrien Zeter und Mordio. Denn man stand kurz vor der Wahl. Da kratzten sich die Schielenen hinter den schwarzweißrot ge- fleckten Ohrmuscheln und sagten: Laßt sie uns tn tönenden Flug- blättern aufwerten. Das ist ein guter Tip. Die Stimmfangauguren aber lächelten. Der Wahllag kam. Und siehe da: die Schielenen blähten sich zu achtbarer Größe. Danach regierte der Herr Schiele, mit und ohne Luthers Evan- gelium, die Republik   in seinem Sinne. Aber siehe: die Aufwertung kam nicht. Da schrien die Betrogenen zu Schiel« empor, und die Antwort war ein Hohnlachen. Und wiederum stand man vor einer Wahl.Laßt sie uns.. sagte Herr Schiele... Halt, das geht nicht/ unterbrach ihn der Finanzminister... Die Aufwerter schrien jedoch, daß dem bekümmerten Schiele ein Grauen ins y, artige Gebein kroch. Wir wollen sie...*, begann er.Unmöglich/ rief der Finanzier.
Die freien Gewerkschaften Duisburgs   haben, als Herr Jarres während des Ruhrkampfes wie Zehntausende von sozialdemo- kratischen Arbeiten auch einen Konflikt mit den Franzosen hatte, einen Protest zu seinen Gunsten mitunterzeichnet. Was tut der Reichsblock? Er macht ein Flugblatt daraus mit der faustdicken Ueberschrift:Sozialdemokratische Gewerkschafteu für Jarres!' Und sucht den Anschein zu erwecken, als obsozial- demokratische Gewerkschasten� für Jarres als Präsident» schaftstandidaten einträten. Der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen   Gewerkschafts- bundes, Genosse L e i p a r t, wehrt sich gegen diesen Fälscherstreich in einem Offenen Brief an Jarres. Was tut die Iarres-Presse? Schweigt sie beschämt, wozu sie allen Anlaß hat? Zum Teil tut sie es, aber dieDeutsche Tageszeitung/ das Organ für Brot- wucher, reißt das Maul weit auf und nennt Leipart, weil er es sich erlaubt, sich zu wehren, einen Lümmel. « Witzig können sie auch sein. Ein anderer Iarres-Rllter von der Deutschen Tageszeitung" macht Entwürfe zuBildplakaten". Z.V.: Oder, damit auch der Humor zur Geltung kommt: Ein rich- tiger Kölner   Karnevalsscherz, frei nach Marx: Marx Im Haas­wurstkostüm. Arm in Arm mit einem Schwarzen der vesahungs- arme«, in Faslnachtsstimmung. Darunter die Worte:Ich bin Kölner und als solcher etwas leichtsinnig.." Oder auch:Je näher man dem besetzten Gebiet kommt, um so vernüünftiger werden die Deutschen  ." Dazu das Lob desTemps":Wären wir un- bescheiden, so könnten wir vielleicht von dem Lob des Herrn Reichskanzlers einen kleinen Teil für uns in Anspruch nehmen- hoben wir doch ohne Unterlaß auf die gefShrllchen Bestrebungen der chauvinistischen Radaumacher und Demagogen aufmerksam gemacht." Das istdie ritterliche K a m p f e s w e i f e", hie sich Herr Jarres zugunsten seiner Kandidatur gefallen läßt.
wie üas Sparergelü angelegt wird. Lieber Lugano   als Jnflationssteuerl Bei dem Aufwertungsgcsetzentwurf der Regierung ist die Frage de? Aufwertung der Industriöobligationen vollständig unberücksichtigt geblieben, obgleich die Obligations- schuldner die leistungsfähigste Klasse der deutschen   Bevölkerung darstellen. Die Klage über die Notlage der deutschen   Industrie, die eine Aufwertung der Obligationsschulden unmöglich mache, sind durchaus unberechtigt. Zu diesem Thema schreibt man uns aus Lugano  : Es mag sein, der deutschen   Industrie fehlt das Geld. Aber den deutschen   Industriellen gewiß nicht. Das Treiben der Neu- und A l t r e I ch e n Hierselbst und zwar nur zum geringsten Teil aus Juden bestehend ebenso wie im Winter in St. Moritz  , erregt den Anstoß aller Aus- l ä n d e r, vor allem derjenigen, die in großmütiger Weise die Aul- xäppelung unserer armen Kleinen übernahmen. Nichts ist jener Sippe gut genug und in dem riesigen Spielsaal werfen sie mit den Fünf-Frank-Stückcn nur so um sich. Im vorigen Jahre Halle Lugano eine Frcmdenfrequenz von ca. 9? 000 Personen, zum größten Teil von Rei chsdeutschen, und in diesem Jahre wird jene Ziffer noch überschritten werden. Uns eingesessenen Deutschen  , die wir durch eben die Bereicherung der Kriegs- und Inflatiansgewinnler pesci-cani: gleich Haifische, gleich Aasgeier nennt sie das Bolkl zugrunde gerichtet sind und zum größten Teil krankheitshalber auf das hiesige Klima angewiesen sind, treibt her Unmut ob senes Treibens die Röte in« Gesicht. Und mancher schämt sich, sich noch Deutscher nennen zu müssen. In Nordschweizer Zeitungen ist des öfteren auch der Gegensatz zwi- schen jener Sippe und der bedrängten deutschen   Bevölkerung da?» gestellt worden, und e« wäre wirklich an der Zeit, daß wenigsten« einigermaßen ein Ausgleich geschaffen würde, bevor Abertausende an Entbehrungen und Schwäche zugrunde gehen, tftbe« ihre ge- siihllosen Landslente prassen/ Diese Prasser stammen aus jenen Kreisen, die ein hartes Herz gegenüber den Opfern der In- f l a t i o n zeigen und sich weigern, auch nur einen Teil des
Am Wege aber stand ein Müllerlein. Gestatten Sie," sagte da« ganz demütig zu dem Minister Schiele, als er nach sorgenvollem Tag an ihr oorbeischrill.Ich belästige Sie ja sehr ungern. Aber ich verhungere. Tatsächlich. Ich bin eine Rentnerin/ Ja/ sagte der Schielener Minister, und etwas Versonnenes lag in seiner Stimme,das kann ich Ihnen ja nun nicht verbieten. Aber vorher müssen Sie noch Jarres wählen. Sterben Sie dann nur ruhig. Ganz unbesorgt: Wir werden Sie schon auswerten." K u k a b l ü h.
Was ist Warft! Boshafte Menschen sagen, daß ihnenalles Wurst" sei: andere behaupten wieder,Wurst sei Bertrauenssache", denn was darinnen ist. das wisse nur der Fleischer und der liebe Gott. Auf der Hygiene- ausstellung in Dresden   war ein niedliches, aber bedeutungsvolles Stilleben" ausgestellt, das den wildesten Zorn der Fleischermeister- zunft erregt hatte. Es war ein Gemälde, das auf einem Teller eine Wurst zeigte, die an beiden Enden zugebunden war, mit der Unter- ichrift:Wurst ist Bertrauenssache". Es war das gerade zu jener Zeit, in derWurstkesselgeheimnisse" nicht selten vor den Gerichten u Verhandlungen und selbstredend zu Berurtellungen derWurst. ünstler" kamen. Die Sachverständigen des Fleischergewerbes haben sich nun selbst seit vielen Iahren den Kopf zerbrochen, was eigentlich Wurst ist oder wie man eigentlich eine Definition geben könne für den BegriffWurst". Jetzt hat ein über 80 Jahre alter Ehrenaltmeister der Berliner   Fleischerinnung«inen neuen Vorstoß unternommen. In der außerordentlichen Generalversammlung dieser Innung hat er die Frage: Was ist Wurstangeschnitten". Darob große Span- nung, was daherausplatzen" wird. Und siehe da, her alte Herr hat das Mtsel gelöst zum großen Erstaunen und noch größerer Freude aller anwesenden Wurstkünstler. Die Definition lautet: Wurst ist ein Bolksnahrungsmittel. hergestellt aus den inneren und äußeren Teilen der Schlachttiere, zu welchen, je nach den An- sprächen des Berbrouchers auch andere Produkte zur Verwendung gelangen können. Die Zusammensetzung der einzelnen Telle, die Bermischung derselben und schließlich die Benennung der einzelnen Wurstarten ist je nach Ortsgebrauch und Landessitte, und soweit nicht einzelne Namen gesetzlich geschützt sind, verschieden." Der Herr Eyrenallmeister«st aber seiner großen Sache selbst nicht sicher, denn er befürchtet nämlich, daß nicht olleGelehrten" diese Definttion billigen werden, wahrscheinlich auch noch deshalb, weilinnere und äußere Teile" undandere Produkte" recht viel- sagend sind. Aber die Wellgeschichte ist um eine wichtige Entdeckung reicher und die Derbraucher wissen nun auch, wasWurst" ist.
ver Ausschwung der deutschen   Schisfahrt. Die deutsche Handels- flotte, einst die zweitgrößte der Welt, war durch den Bersailler Vertrag bekanntlich so gut wie vernichtet worden. Nur S Pro;. ihres früheren Bestandes waren übriggeblieben, nämlich 300 001 Tonnen. Seit dem Jahre 1920 hat eine verhältnismäßig schnelle Entwicklung der deutschen   Echisfstonnage eingesetzt. Zu Anfang
durch jben Jnflattonsbetrug zusammengerafften Reichtums zur Entschädigung der Inflationsopser wieder herauszugeben. Das sind die Kreise, die ihre Hoffnung auf Herrn Jarres und den Rechtsblock setzen, weil sie von ihnen Schutz gegen eine gerechte Besteuerung der Jnflations- gewinne erwarten._ Die Zolgen ües Wortbruchs. Eine Abrechnung eines Betrogenen mitLofttl-Anzeiger" und Deutschnationale». Ein Wortführer des Sparerverbandes veröffentlicht einen Offenen Brief voll der bittersten Vorwürfe und An- klagen an denLokal-Anzeiger". Der Brief hat folgenden Wortlaut: Bei dem merklich abflauenden Interesse, welches Ihr geschätztes Blatt im Gegensatz zu früher jetzt den Spare,- i n t e r e ff e n entgegenbringt, bin ich mir nicht sicher, ob Ell Ihre Spalten einer Replik öffnen werden zu Ihrem ArtikelDer Sparer- bund kneift". Ich gebe tnsoigedessen meine Replik in Form eines offenen Briefes an Ihr geschätztes Blatt zum Abdruck an die Zeitschrift.Die Aufwertung", stelle Ihnen aber hono- riger Weise den offenen Brief vor Abdruck zur gesl. Kenntnis- nahm« zu. Die Mahnung an die Aufweriungsgläubiger. am 29. März nicht beiseite zu stehen, dürste keine Wirkung mehr haben. Die Aus- wertungsgläubiger sind von der Regierung Luther   auf das stiefmütterlichste behandelt worden, und jede Liebe zu einem so einseitig regierten Staatswesen ist planmäßig bei ihnen er- tötet worden. Die entstandenen Folgen waren vorauszusehen. Dazu sind wir von den polttischen Parteien zu einer Münze für deren Kuhhandel herabgewürdigt worden und demzufolge sind sie es, die von uns abgerückt sind und nicht wir von ihnen. Wer sich in unser vertrauen durch Versprechungen hineinschleicht, von denen wir nachträglich die Einsicht gewannen, daß sie von vornherein aus eine beabsichtigte Täuschung abgestellt waren, der hat unser Innerstes vergiftet, d. h. er hat Gefühle ertötet, die nicht mehr zum Wiederaufleben zu bringen sind. Will man denn nicht verstehen, warum diese Parteien uns gleichgültig geworden sind, und weiß man denn nicht, daß Gleichgülligkeit sich in seinen Folgen oft schlimmer äußert als Haß? Wir machen einen Unterschied zwischen unserem Standpunkte zu unserem Daterlonde in seiner Politik nach außen und in derjenigen nach innen. In der nach außen: der letzte Heller und der letzte Blutstropfen für das Vaterland, aber nach innen nehmen wir das Recht für uns in Anspruch genau wie alle anderen Interessentengruppen an seiner Ausgestallung so mitzuwirken, dos; man aus unserer Haut möglichst wenig Riemen schneidet, ein Bild übrigens, das in unserem Falle vollständig deplaziert ist, indem nur noch die Ohren da sind, über die man uns das Fell gezogen hat. Sie hm übrigens der Sozialdemokratie zuviel Ehre an. wenn Sie behaupten, daß diese es sei, die von uns Stimmcnthallung erreicht habe. Das stimmt nicht. Die mit der Regierung verschwo. renen Parteien sind es. die uns ihr wort gebrochen habe», sie sind die Zyniker, die die besten der deutschen   Staatsbürger zu Heloten gemacht haben. Ich bedaur« ferner, konstatieren zu müssen, daß, wenn man in der letzten Zeit etwas über den Stand der Aufwertungsfrage aus den Zeitungen wissen wollte,»an gezwungen war, die linksstehenden Zeitungen zu taufen, imLokal- Anzeiger", dessen ständiger Abonnent ich fett dem Jahre 1883 bin, stand in letzter Zell   immer herzlich wenig davon. Erwies mir doch neulich derBormärts" die Ehre, meinen offenen Brief an den Grafen Westarp mis der Aufwertung Wort für Wort abzii- drucken. Genehmigen Sie den Ausdruck meiner vollkommensten Hoch-. achtung. 20. März 192-5. gez. Paul Köhler, Rognitzstraße 13, 1. Vorsitzender des Hypothekengläubiger- und Sparer-Schutz- Verbandes für das Deutsche Reich, Ortsgruppe Charlottenburg  ." Der Brief spricht für sich selbst. Di« Strafe folgt der ver- logenen Demagogie der Rechten auf dem Fuße.
des Jahres 1920 waren bereits<19 000 Tonnen vorhanden, im Sommer 1921 654 000 Tonnen, im Sommer 1922 1 783 000 Tonnen, im Sommer 1924 nahezu 3 000 000 Tonnen. Damit ist der deutsche Tonnengehall auf fast 60 Proz. seines Fricdenstonnengehaltes ge- stiegen. Er steht nunmehr wesentlich nur noch hinter dem englischen und dem amerikanischen   zurück, während er den japanischen und franzossschen schon nahezu erreicht hat. Der Abstand gegenüber den Bereinigten Staaten und Großbritannien   ist allerdings noch groß: denn Großbritannien   hat eine Handelsflotte von 21 Millionen Tonnen, Amerika   eine von 12 Millionen Tonnen. Dementsprechend zeigt sich die deutsche   Flagge auch wieder mehr und mehr auf dem Weltmeer. 2m Schiffsverkehr des Suezkonals zum Beispiel steht Deutschland   bereits an dritter Stelle. Fast 800 000 Tonnen deut- schen Schiffraums haben im ersten Halbjahr 1924 den Suezkanal passiert, gegen 7 Millionen englische und 1,2 Millionen holländische Tonnen. Ein Umstand fällt zugunsten der deutschen   Handelsflotte nnch besonders ins Gewicht: die deutsche Flotte besteht fast aus- r.ahmslos aus modernen leistungsfähigen neuen Schiffen, von denen kaum eines über fünf Jahre alt ist.'Große Schiffe find allerdings verhältnismäßig wenig darunter, da die Wirtschaftlichkeit der großen Fahrzeuge ungünstiger als die der kleinen ist. Immerhin zählt die deutsche Flotte bereits 33 Schiffe mit über 20 000 Tonnen. Das gioßte Schiff, das es überhaupt gibt, ist der jetzigeMajestic", der ehemalige deutsch  « DampferBismarck  ", mit 56 000 Tonnen.
VI« StoalNchen Mtisem sind am Wahltag, den 29. Mär,, wie folgt ge« öffnet: Schlohmuitum tt Z, Kalser-Frledrich-Museutn, Muieum Prin,- Mbrecht-Str. 7 und Sammlung ssir deutsche DollSkunde 123 Ubr. Das Alt« und Nene Muieum sowie daS AeugsiauS bleiben ganz geschloffen. Das Museum für Völkerkunde ist wegen UmzugS z. Zt. überhaupt geschloffen. Museum iSr Meereskunde. Vortrag: 31. abend» 8 Ubr. Vroleffor Stablberg:.Da» Tauchen zum Meeresgründe.' sMit Lichtbildern.) Führung: 31., 1 Uhr, Proseffor Krumbach:Leben der Hochs««.- vi««ruße Voltsoper wieder im Idealer des Westen». Die Odern- Vorstellungen werden mit dem alten Ensemble der Großen Boltsoper, das sich zu einer Personalgcmeinschast zulammengeichlossen hat. im Theater de» Westen» wieder auigenommen. Di« künstlerische Leitung haben die Kapell- meister Zweig und Dobrowen, die Regie führen Kurt Görlitz und Dr. Hugo Etrelitzer. Auch Generaldireltor Leo Blech   wird eine Anzahl von Aus- illbrnngen leiten. Der Spielplan wird in der bekannten Besetzung aus« weisen die Werke: Barbier pon Seoillg, Carmen. Fra Diavolo, Fidelio, Fledermaus. Freischütz. Lobengrin. Maskenball, Martha, Rigolctto. Samlan, Traoiata. Troubadour, Wildschütz, Zar und Zimmermann, auch Händel  » Julius Cäsar   wird in neuer Einstudierung wieder gegebe» werden. Die Vorstellungen beginnen am Mttwoch, den 1. April. Ausbildung von volksmusttschullchrern. Die Akademie für Kirchen- und Schulmufik deranstaltet von Ostern ab einen ersten auf zwei Semester berechne?«» staatlichen Kursus zur Ausbildung von Volksmusik- schullehrern unter Leitung von Vrof. I ö d c. Gebühr 30 M, für da» Salbjahr. Meldung bis zum IS. April an die Akademie Eharloltenburg, ardenbergstr. 3S, Zulassung noch Vo> Prüfung. vulsilch« Ilbelexpedlkiou. Von Moskau   ist der Leiter der Tibet  - cxpedition, Kozlofs, in Begleitung von PrtchevalSki. dem Enkel des berübrnten Forscher«, nach der Mongolei   abgereist. Die Regierung hat Geldmittel für eine zweijährige Fortsetzung der Arbeiten zur Ver- sügung gestellt. Ehrung Einstein» in Argenlinle». Prof. Einstein ist zum Ehrenmitglied der Akademie der Wijjenschaste» in Buenos Aires   ernannt worden.