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Sonnabend

28. März 1925

Unterhaltung und Wissen

Kannibalismus in Rußland .

Die französische Zeitung Quotidien" berichtete vor einiger Zeit, daß in Victoria ( Französisch- Guyana ) auf Befehl des Militärgouver­neurs sechs Eingeborene megen Menschenfressens erschossen worden feien. Die Hingerichteten gehörten dem Volksstamme Lodumana an, der bei seinen Nachbarn im Rufe steht, in Zauberfünften bewandert zu sein. Ron den Zollbeamten festgenommen, gestanden die sechs, allein in den letzten Tagen etwa elf Menschen verzehrt zu haben. Der eine von ihnen, ein siebzigjähriger Greis, erklärte, daß er besonders gern Kinder als Nahrung zu sich nehme, da ihr Fleisch ein vorzüg­liches Verjüngungsmittel vorstelle. Diese Erklärung entspricht voll­fommen den weitverbreiteten Glauben der Menschenfresser, daß mit dem Menschenfleisch auch die Eigenschaften des verspeisten Menschen übernommen werden.

Für den Europäer erscheint dies Menschenfressen als etwas un­faßbar Graufiges. Es war daher auch sicher unbegreiflich, als im Jahre 1921/22 aus Rußland immer wieder die Kunde kam, daß die von der Hungersnot Betroffenen in ihrer Verzweiflung Menschen­fleisch als Nahrung benuzten. Man wollte und konnte nicht daran glauben. Es wurde jogar behauptet, daß es sich bei diesen Mel­dungen um die üblichen Verleumdungen handle, die der Sowjet­regierung stets angehängt wurden. Und doch findet man in den Beschreibungen von Aerzten, in den Protokollen sowjetoffizieller Untersuchungskommissionen die schauerlichsten Tatsachen festgelegt. Man fann über sie auch in Büchern nachlesen, die in Sowjetrußland erschienen sind: in dem Sammelwerte über den Hunger, das dem Schriftsteller Korolento gewidmet ist und in der Monographic der Aerzte Wasilewsti.

Fleisch Getöteter und eines natürlichen Todes Gestorbener fannte man als Nahrungsmittel auch in früheren Hungersnöten in Rußland . So heißt es von dem Hungerjahre 1557 zur Zeit Iwan des Schrecklichen: Die Menschen verzehrten einander; sie löteten einander, salzten das Fleisch ein und aßen es." Das gleiche wird von den Jahren der politischen Wirrren 1601 bis 1603 berichtet. Nur ganz vereinzelt tamen Fälle von Menschenfresserei in den Jahren Der großen Hungersnot 1891/93 vor, obgleich etwa 35 Millionen Menschen damals von ihr betroffen waren. In erschreckendem Maße trat aber der Kannibalismus im letzten Hungerjahre 1921/22 in Erscheinung.

Laut offiziellem Berichte sind allein in der kleinen Baschkiren Republik bis zum Juli 1922 200 Fälle von Menschenfresserei von peziell zu diesem Zwecke getöteten Menschen und 2000 alle von Leichenverzehrung gezählt worden. Ein aus Moskau entsandter Untersuchungsrichter hatte sich in der Stadt Samara an der Wolga mit der Durchforschung von 200 Fällen des Kannibalismus zu be fassen und die Ursachen dieser Massenerscheinung zu ergründen. Es ist ein Fall gerichtlich festgestellt worden, wo ein 23jähriger, aller­dings schwer degenerierter Mann 16 Menschen, angefangen mit feiner Frau, getötet und verzehrt hat. Ein anderer Fall betrifft zwei drei­zehnjährige Knaben und ein vierzehnjähriges Mädchen, die sich zu ciner Bande zusammengetan hatten. 3mei fleine Kinder und ein fiebzehnjähriges Mädchen fielen ihnen zum Opfer. Von einem alten Bauer heißt es, daß er seine Frau verzehrt und den Kopf zu Sülze hergerichtet habe. Ferner wird von einem Tartaren berichtet, der nach der Tötung eines dreizehnjährigen Mädchens drei Pfund Fett ihrem Körper entnommen hat. Ein Bater entschloß sich nach langeni

Gebet zum unbekannten Gotte.

Jarre

Wiſſen

Carry Wilw

Wer du, großer Gott, auch immer feist, Ob du Wilhelm, Rupprecht, Aujust heißt: Ach, wie deiner Stiefel Glanz mich rührt! Ich bin flein, mein Herzchen das ist rein, Wohnen sollst darin nur du allein, Schwarzweißrot ist alles tapeziert! Amen!

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O. K.

Kampfe, um seiner hungernden Kinder willen das jüngste zu opfern: er begab sich zum Nachbar, schlachtete hier das Kind und veranlaßte alsdann seine Frau, es als Speise für die Kinder herzurichten. Die Mütter waren leichter bereit, ihre eigenen Kinder zu töten; die Väter töteten mehr fremde Menschen. Der Nachbar war nicht mehr vorm Nachbar sicher. Wurde gelegentlich einer getötet, so hieß es: das war ihm wohl vom Schicksal bestimmt. Der Hunger hatte alle menschlichen Beziehungen gelockert, jedes Mitgefühl er­stickt, die moralischen Hemmungen und Vorstellungen, ertötet, er allein beherrschte das ganze Denken und Wollen der Menschen. War alles Erreichbare aufgezehrt, winkte von nirgendher mehr Rettung, dann wurden die Menschen zum selbstverständlichen Nahrungsmittel. Zuerst drohten die Bauern:" Sorgt ihr nicht dafür, daß wir Brot bekommen, so töten wir unsere Kinder." Dann gingen sie zur Tat über. Die Bewohner eines Dorfes wandten sich gar mit einer Ein­gabe an ihre Behörde mit dem Ersuchen, ihnen das Löten ihrer fleisch getrieben, die Friedhöfe wurden direkt ausgeplündert; vor die Kinder zu gestatten. Ein schwunghafter Handel wurde mit Leichen Speicher, wo die Leichen aufgestapelt waren, mußten Wachen gestellt werden: die Massen stürmten aber trotzdem die Gebäude.

Das Schrecklichste aber war, daß dieses alles etwas Alltägliches, Selbstverständliches geworden war, etwas, was gar nicht anders sein fonnte. Die Untersuchungen ergaben, daß es sich bei diesen Kanni­balen nicht etwa um degenerierte Menschen handelte, sondern um psychisch und sittlich sonst einwandfreie Personen; mit wenigen Aus­nahmen, bei denen es sich um Taten von Verbrechern oder schweren Psychopathen handelte, war es der Hunger, der diese Menschen zu

Jedem der Seine.folgen handlungen getrieben hatte.

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Ich wähle Jarres, der ist ein Beamter von altem Schrot und Korn." Und ich wähle Braun, der ist ein Beamter von modernem Geist und sozialem Empfinden!"

Die beiden Alten.

Ein indisch- mongolisches Märchen, erzählt von Dr. H. Kunike.

Unheimlich war das Martyrium der von der typischen Hunger­frankheit Befallenen. Sie gingen psychisch und physisch zugrunde. Ungeheuer war die Sterblichkeit, verursacht durch die verschiedenen Epidemien. Raub, Mord und Diebstahl nahmen in ungeheurem Maße zu, die Kinderverwahrlojung und das jugendliche Verbrecher­tum wurde einfach zur Plage von Stadt und Land. Dies alles er­gibt ein Gesamtbild, das jeder menschlichen Phantasie spottet.

Rußland ist in diesem Jahre wieder von einer Hungersnot be­troffen, die sich in den nächsten Monaten noch steigern wird. Ueber ihre Ausdehnung schweigt sich die Sowjetpresse aus. Man darf aber hoffen, daß Erscheinungen, wie sie im Jahre 1921/22 an der Tages­ordnung waren, sich diesmal nicht wiederholen werden. Es wäre auch zu gräßlich! R.

Geschichtsforschung Geschichtsschreibung

Beilage des Vorwärts

persönliche Meinungen, Beurteilung früherer Berhältnisse mit dem Maßstab heutiger Anschauungen und offene Liebedienerei gegen= über hohen, höchsten und allerhöchsten Persönlichkeiten gaben zu falschen Schlußfolgerungen Anlaß, die dann aber gerade wegen der stupenden Gelehrsamkeit des Forschers in den eisernen Be­stand der populären Geschichtsschreibung

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Ein klassisches Beispiel hierfür ist der bekannte Quizom- Streit, die Frage nach der historischen Wertung der Auflehnung der Brüder Quizom gegen den ersten Hohenzollern , Friedrich Burggraf von Nürnberg. In der volkstümlichen Auffassung gelten die Quizzoms als elende Raubritter, die nebenbei sich des Verbrechens der Fe­lonice( der Rebellenschaft) gegen den eingesetzten Verweser, richtiger Pfandinhaber, schuldig gemacht haben. Diesen Standpunkt ver­tritt Adolf Friedrich Riedel, der mit emfigem Fleiß das Material zu­sammengetragen hat den abweichenden, die Beurteilung der Quizowschen Rebellion aus den tatsächlichen Verhältnissen ableiten­den Standpunkt, Georg Wilhelm v. Raumer, ein Vetter des so­genannten Hohenstaufen- Raumers, ebenfalls anerkannter Forscher. aber darüber hinaus auch Geschichtschreiber. Wer sich für die Ein­zelheiten der Kontroverse intereffiert, hat nicht nötig, zu den Foli­anten dieser Gelehrten zu greifen; er findet eine sachgemäße Gegen­überstellung in dem Kapitel Quizzöwel", des gewissermaßen als Ab­schluß der Wanderungen" erschienenen Bandes Fünf Schlösser" von Theodor Fontane . Mit jenem Freimut, der ihn Echtes von Unechtem erkennen ließ, stellt sich Fontane auf Raumers Geite; er gibt dem liebedienerischen Riedel u. a. folgende Wahrheit zu hören: Ein sein Urteil schädigendes bürgerliches Parteigefühl, das durch Berbeugungen gegen die Hohenzollern und ein unausgesettes auf ihre Seite treten an Freiblic nicht gewinnt, durchdringt seine ganze Darstellung und macht ihn trog wundervoller Einzelkenntnis der von ihm beschriebenen Zeit unfähig, diese Zeit von einem höheren Stand­punft aus zu betrachten. Natürlich sind die Quizzoms we­der für Raumer noch für Fontane schuldlose Engel, aber ihre poli­tatsächlichen Verhältnissen zu erklären, und ihre Raubzüge" waren tische Stellungnahme gegen den fremden Herrn" war aus den die damalige Form der Kriegsführung. Man muß bei Fontane lesen, wie z. B. die Kriegsführung des Magdeburger Erzbischofs beschaffen war: Mit List und falschen Verheißungen wurden die Einwohner aus Rathenow herausgelockt und in den Tod durch Winterstälte getrieben. Was.zu jener Zeit seitens des Erzbischofs geschah, repräsentiert ein Quantum von Grausamkeit, das durch feine Tat der Quizoms erreicht, jedenfalls nicht übertroffen wird," so faßt Fontane sein Urteil über diese schmachvolle Handlungsweise eines Kirchenfürsten zusammen.

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Im allgemeinen hat bis jetzt die dem Königtum und der Bour­geoisie genehme Auffassung Riedels die Oberhand behalten. Auch der Verfasser des Quizom- Kapitels in der Allgemeinen deutschen Biographie "( Band 27) fußt auf Riedel, ist aber wenigstens un= parteiisch genug, in der Quellenangabe auf die entgegengesagte tische oder soziale Gegensätze auslöste, von bürgerlichen Geschichts­Meinung Raumers aufmerksam zu machen. Kenner der Geschichte wissen, wie fast jedes Ereignis, das poli­schreibern dem 3wecke des Stützens von Thron und Altar dienstbar gemacht wurde. Die kommende Zeit wird auch dieses Ueberbleibsel der geistigen Reaktion soweit unterdrüden, daß es feinen Schaden weiter anrichten kann. P. D.

Zu den Gründen, die die jetzt glücklicherweise angebahnte Re form des Geschichtsunterrichts und der populären Geschichts- und biographischen Literatur stüßen, gehört auch die immer mehr zum Allgemeingut werdende Erkenntnis, daß zwischen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung ein großer Unterschied obwaltet. Die In­tensität der geistigen Arbeit in dem letzten Dezennium hat auch auf historischem Gebiet eine Fülle von Quellenmaterial, Feststellung tisher schwankender oder unbekannter Tatsachen usw, ans Tages­Licht gebracht, und manches dickleibige Buch ist mit solchem urkund­lichen Kleintram angefüllt worden. Dis ist zweifelsohne ein Triumph der Geschichtsforschung, aber sehr oft ist dadurch das Ziel der Geschichtsschreibung: die Erkenntnis der Wahrheit( die Welt­geschichte ist das Weltgericht") nicht bereichert worden. Vorgefaßte gelen

und der Erde, das, was ich zum Unterhalt nötig habe!" Dabei schlug sie mit dem Kuheuter an den Felsen, da wuchs es an diesem fest, und als sie daran melkte, floß Milch heraus, und als sie die Milch rührte, gewann sie eine große Menge Butter.

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So lebte fie denn in der Felsenhöhe; da dachte sie eines Tages: ,, Bielleicht leidet mein alter Mann Hunger", da füllte sie einen Schlauch mit Butter und machte sich auf den Weg nach ihrem Hause. Als sie dort antam, stieg sie auf das Dach der Hütte und blickte durch den Rauchsang ins Innere derselben. Da erblickte sie ihren Mann, der mit einem Holzlöffel die Asche vom Herde in eine Schale tat und dabei sprach:" Das esse ich heute und das effe ich morgen." Die alte Frau warf darauf ihren Butterschlauch durch den Rauch fang in die Hütte und eilte davon. Der Alte aber dachte: Wer im Himmel oder auf Erden konnte mir wohl diese Gabe bescheren? Gewiß war es meine liebe Albe, die dachte, daß ihr Alter Hungers sterben tönne." Und als ihn seine Frau noch öfters mit einem Butterschlauch überraschte, folgte er eines Tages, als es geschneit hatte, ihren Fußspuren, gelangte zu der Felsenhöhle und fand dort einen großen Buttervorrat. Als er das am Feisen haftende Euter erblickte, schnitt er es ab und verzehrte es, dann nahm er den Butterporrat au den Rücken und ging damit nach Hause.

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Vor vielen Jahren lebten in einer Stadt Nordindiens, die Tabun Minggan hieß, ein alter Mann mit feiner Frau. Sie be­faßen feine Kinder, doch hatten sie neun Kühe. Da der Alte gern Fleisch, pflegte er alle Räiber, sobald sie zur Welt gekommen, zu ichlachten und zu verzehren; die Alte aber pflegte sich nur von Butter zu nähren. Eines Tages dachte der Alte bei sich: Ich will cine von den neun Kühen schlachten und sie verzehren. Was für ein Unterschied ist zwischen acht und neun Kühen!" So schlachtete cr denn eine von seinen Rühen und verzehrte sie. Als er deren Feisch aufgezehrt hatte, schlachtete er wiederum eine von seinen Rühen , wobei er dachte: Sieben oder acht, was macht das wohl für einen Unterschied?" Dann schachtete er die nächste Kuh, wobei er überlegte: Bmischen sechs und sieben ist doch kein Unterschied", und so schlachtete er sämtliche Kühe außer einer und verzehrte sie. Da nun nur noch die eine Kuh übrig war, fonnte es die alle Frau nicht länger mit ansehen und nahm diese eine Kuh überall mit sich. Als jedoch eines Tages der alte Mann sich betrunken und schlafen gelegt hatte, ging die Alte heraus, um Waffer zu holen, dabei ließ sie die Ruh im Hause Da wachte der alte Mann auf und sch achte e Die Ruh. Als die Alte mit dem Wasser hereintam und fah, daß er Die Ruh geschlachtet hatte, finn fie an zu jammern: Womit fann ich jetzt noch mein Leben fristen? Die einzige Ruh we'che noch übrig war, hast du geschlachtet und aufgezehri. Als sie mit diesen Nach einiger Zeit nahm die alte Frau wieder einen Schlauch Borten eilig davonlief, schnitt der Alte der Ruh noch ein Euter mit Butter und begab sich damit zur Wohnung ihres Mannes. As cb und warf es vor sie hin. Die Afte hob das Euter auf und begcb fie wieberum fch, daß er damit beschäf.igt war, die Asche des Herdes sich in die Einöde, wo sie eine Felsenhöhle sand. Hier betete fie für seine Mahlzeiten einzuteilen, marf fie ihm durch den Rauch zu den drei kostbaren Reinodien und zu den Göttern, die den fang der Hütte ihren Schlauch mit Butter zu und eiste rajá davon. Himmel und die Erde beherrschen, also: ,, Da mich mein alter Mann Da aber in jener Nacht Schnee gefallen mar, so ging der Alte ihren um alles gebracht hat, was zu meinem Unterhalt diente, so gebet Spuren nach und gelangte an den Weideplatz der Hirschtühe. mir, ihr drei kostbaren Kleinodien sowie ihr Herrscher des Himmels| Raum war er dort angelangt, da fiel er über die Hindinnen her

Als die alte Frau in die Felsenhöhle zurückkehrte und fah, was gefchehen war, wanderte sie davon und fam an einen großen Wiesengrund, durch welchen eine Anzahl Bäche flossen und wo ein Rudel Hirschfühe weidete. Als die Ale sich diesen näherte, liefen fie nicht davon, sondern blieben ruhig stehen und ließen sich sogar von der Alten melken, wodurch sie wieder reichlich Milch und Butter erhielt.

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Ebert- Erfah.

Dr.JARRES

Hivine

Sehen wir das Männeken auf den Platz des Sattler­hineinreiten wird er uns schon fönnen!"

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und tötete eine Anzahl von ihnen, worauf die übrigen die Flucht ergriffen. Als die alte Frau bemerkte, daß ihr Aufenthalt entdeckt sei, und die Hirschkühe sich zerstreut hatten, begab sie sich wiederum auf die Wanderschaft. Sie verbarg sich vor einem Unwetter, das heraufzog, in einer Felsschlucht, um dort zu übernachten. In dieser Felshöhle aber pflegten wilde Tiere zu übernachten, und daher er schienen des Nachts Löwen, Tiger und Bären, sowie eine Anzahl anderer Raubtiere daselbst. Der Wächter der Höhle aber war ein Hafe. Als alle schlafen gegangen waren, hörte diefer ein verdäch­tiges Geräusch, er sprach daher zu dem Liger, der in seiner Nähe lag: Hast du gehört, was mag das gewesen sein?" Doch der Tiger sprach: Am nächsten Morgen wollen wir die Sache untersuchen." Am folgenden Morgen wühlten sie in der Höhle herum und fanden die Alte. Der Tiger wollte sie sogleich verschlingen, doch der Hase Sprachy: Es hat wenig Zwed, diese Alte zu verschingen, sie fann mit mir zusammen diese Höhle bewachen." Da wurde die alte Frau mit der Bewachung der Höhle betraut und ihr anbefohlen, nieman­den hinein zu lassen.

Eines Tages jedoch dachte sie daran, daß vielleicht ihr Mann Hunger leiden müsse, fie nahm daher eine Menge Wildfleisch mit und begab sich auf den Weg nach Hause. Und als sie wiederum ihren Mann in Not sah, warf sie ihm das Fleisch in die Hütte und ei te davon. Wieder folgte ihr der alte Mann und gelangte zu der Als ihn seine Frau erblickte, rief sie: Höhle der wilden Tiere. Warum bist du hierhergekommen? Dies ist ein Play, mo wilde Tiere hauſen; sie werten dich auffreffen." ,, Wenn sie dich nicht gefreffen haben, werden sie auch mich nicht zerreißen," erwiderte er. Da verbarg ihn die Alte im S.roh, das in der Höhle lag. Als die wilden Tiere nachts heimtamen und sich lagerten, sagte der Hase zu dem Tiger: In unserer Behausung muß ein Fremder sein." worauf der Tiger sprach: Bei Tagesanbruch wollen wir die Sache unter­fuchen. Und als sie dies am anderen Morgen taten, fanden sie den alten Mann im Stroh. Da versammelten sich die Tiere und Sprachen: Wenn noch mehr Menschen herkommen sollten, so wird das unser Schade sein," daher rissen die wilden Tiere die beiden alten Leute in Slüde.