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Gewerkschaftsbewegung

Der Deutsche Landarbeiterverband im Kampf.

baren.

maßen afzeptable Gleichstellung mit den Industriearbeitern. Mehr zu erreichen ist aber nur, wenn die Landarbeiter daran denken, der Organisation eine noch größere Stärfe und Macht zu verleihen.

Streit in der Berliner   Feilenindustrie. Der Deutsche   Landarbeiterverband veröffentlicht den Bericht Die im Deutschen   Metallarbeiterverband organisierten Feilen­liber die von ihm im Jahre 1924 geführten Lohnbewegungen. Hierarbeiter Groß- Berlins hatten von dem Deutschen Feilenbund eine nach war es trok der vielen unendlichen Schwierigkeiten, die der Lohnerhöhung von 15 Broz. für alle Beschäftigten gefordert. Der Gewerkschaftsarbeit gerade des Deutschen Landarbeiterverbandes Arbeitgeberverband wollte den Feilenschleifern einen Zuschlag von jezt auf dem platten Lande entgegenstehen, möglich, 27 neue 5 Broz. und später vor dem Schlichtungsausschuß einen solchen von Tarifverträge abzuschließen, 167 Tarifverträge zu 10 Proz. gewähren. Alle anderen Arbeiter sollten wegen der augen­erneuern und 272 Nachträge zu Tarifverträgen zu verein- blicklichen schlechten Geschäftslage, die zum Teil durch die Preis: unterbietungen der Arbeitgeber unter sich selbst entstanden war, nicht Lohnbewegungen wurden 492 angemeldet. Von diesen fonnten berücksichtigt werden. Der Schlichtungsausschuß fällte einen 483 ohne Arbeitseinstellung erledigt werden, ein Beweis Schiedsspruch, nach dem alle Facharbeiter einen zehn­dafür, daß die Organisation immer noch a chtunggebietenden prozentigen Zuschlag erhalten sollten. Die Arbeiter nahmen Einfluß besigt. Streitbewegungen wurden nur in 9 Fällen den Schiedsspruch an, die Arbeitgeber lehnten ihn geführt. Hierbei ist auch die große Streifbewegung mitgezählt, die a b. Um den Wirtschaftsfrieden in der Feilenindustrie nicht zu im Frühjahr des Jahres 1924 in Ostpreußen   tobte. stören, hatte der DMV. den Schlichter von Groß- Berlin angerufen, der den Schiedsspruch eventuell für verbindlich erklären sollte, was leider nicht geschah. Der Schlichter machte einen Vergleichs vorschlag, den Schleifern 10 Boz., allen übrigen Facharbeitern 5 Broz. Aufschlag auf die Lohn- und Affordpreise zu zahlen. Die Branchenversammlung, die sich am Freitag mit dieser Frage beschäftigte, lehnte trotz Empfehlung des Verbandsvertreters diesen Vergleichsvorschlag ab. Bei der Abstimmung, ob Arbeit oder Streit, entschieden sich die Versammelten für den Streit und beauftragten die Organisation, alle Schritte zu unter­nehmen, um die Forderungen der Arbeiter durchzusehen.

Bei den Bewegungen ohne Arbeitseinstellung fonnte für 2 347 400 Personen eine Erhöhung der Barlöhne von insgesamt 4062808 m. pro Woche erzielt werden. Umgerechnet auf den Kopf macht das einen Betrag von rund 90 m. pro Jahr aus. Die Erfolge sind in den einzelnen Landesteilen sehr verschieden. Im Bericht wird ein Landesteil, dessen Name aus tat­tischen Gründen nicht genannt wird, herausgegriffen und festges stellt, daß dort folgende Barlohnerhöhungen erzielt werden fonnten: Für die Deputanten pro Jahr und Kopf 203,51 M., für die Arbeite rinnen 153,47 M., für die ständigen Freiarbeiterinnen 87,47 M., für die Freiarbeiterinnen 203,51 M., für die jugendlichen männ fichen Arbeiter ohne Kost und Wohnung im Alter von 14 bis 17 Jahren 133,98 M., für die jugendlichen weiblichen Arbeiterinnen ohne Kost und Wohnung im Alter von 14 bis 17 Jahren 128,72 m., für die männlichen Arbeiter in Koft und Wohnung( Knechte) 135,71 Mart und für die Arbeiterinnen in Kost und Wohnung( Mägde) 45,78 m.

Bei den Bewegungen mit Arbeitseinstellung fonnten für 4332 Beteiligte pro Woche 7509 m. als Erfolg gebucht werden. Die Verhandlungen über die Beendigung der Bewegungen murden geführt in 21 Fällen dirett zwischen Arbeitgebern und Ar­beitnehmern, in 270 Fällen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer­organisation und in 201 Fällen unter Teilnahme von anderen Ber­mittlungspersonen, Schlichtungsausschüssen oder sonstigen tariflichen Instanzen.

An Unfosten verursachten die Lohnbewegungen dem Verband die Summe von 488 427,33 mM. Hiervon entfallen auf Streitunter ftügung 227 314,85 m. An den Kämpfen anderer Verbände waren 95 Mitglieder beteiligt, für die eine Streifunterstützung von 3809,30 m. gezahlt wurde.

Mit diesen Feststellungen fann sich der Deutsche   Landarbeiter rerband sehen lassen. Besonders der kommunistische Land- und Waldarbeiterverband sollte sie sich etwas genauer ansehen und dar­über nachdenken, wie weit sie sich mit dem ständigen Gerede, der Deutsche   Landarbeiterverband leiste nichts für die Landarbeiter, ver­einbaren lassen.

Diese Bemerkungen hindern den Deutschen   Landarbeiterverband nicht, einzugestehen, daß trotzdem noch sehr viel getan werden muß. Noch immer stehen die landwirtschaftlichen Arbeit nehmer mit den niedrigsten Löhnen und der längsten Ar beitszeit da. Noch immer haben die Landarbeiter keine einiger­

Die Weher- Union beim Streikabwürgen.

Bei der Firma Flohr in der Chausseestraße hatte die Beleg schaft, die zum überwiegenden Teil aus Anhängern der Union der Hand- und Kopfarbeiter besteht, eine Lohnerhöhung von 20 Prozent gefordert. Da die Direktion die Forderung ablehnte, wurde der Streit beschlossen und die Union   beauftragt, mit der Firma zu verhandeln. Die Firma übertrug die Angelegenheit dem Verband Berliner   Metallindustrieller. Dieser wies darauf hin, daß nur zwischen den Tariffontrahenten, in diesem Falle also nur mit dem Deutschen Metallarbeiter band verhandelt werden Fönne. Eine Betriebsversammlung stieß daher den revolutionären" Beschluß der Streifversammlung um und erklärte sich damit ein. verstanden, daß der Vertreter des Metallarbeiter. verbandes die Verhandlungen aufnehme. Inzwischen hatten bereits Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Firma ſtatt­gefunden, die aber ergebnislos verlaufen waren. Bei den Ber­handlungen mit dem BBMI. bettelte der Obmann der Unionisten, Hein, die Unternehmer an, fie möchten doch wenigstens eine geringe Lohnzulage bewilligen, damit er sich für den Abbruch des Streits bei seinen Kollegen einsehen könnte. Der BBMI. nugte diese revolutionäre" Blöße sofort aus und so fom bei der Verhandlung nichts heraus.

In einer folgenden Streitversammlung verlangten die Unionisten eine geheime Abstimmung darüber, ob der Streit fortgesezt werden solle. Sie wollten ihn abwürgen". Der Vertreter des Metallarbeiterverbandes erklärte aber, daß die Union   sich hier wieder einmal unradikaler als der von ihr so ver­pönte Metallarbeiterverband zeige; er fönne eine geheime Ab­ftimmung nicht zulaffen, solange sich die Streiflage nicht verändert

habe. Die Versammlung stimmte dieser Auffassung zu und be auf. tragte den Metallarbeiterverband in Gemeinschaft mit einer Verhandlungskommiſſion, nochmals mit der Firma Rücksprache zu nehmen. Dabei ist es dann gelungen, für einzelne Gruppen Lohnerhöhungen von fünf Pfennigen für die Stunde herauszuholen und weiter die Zusage von der Firma zu erhalten, daß die schlechten Akkorde von der Firma auf. gebessert werden sollen. Mit diesem Verhandlungsergebnis erklärten sich die Streikenden einverstanden und nahmen nunmehr die Arbeit wieder auf.

Die revolutionäre" Taktik der Union der Hand- und Kopf­arbeiter hat es in diesem Falle fertig gebracht, daß die Belegschaft Hoffentlich zieht die Belegschaft daraus die Lehre, daß für eine von Flohr länger im Streit bleiben mußte, als es nötig war. wirkliche Interessenvertretung die freien Gewerks fchaften in Frage kommen.

nur

Der Hamburger Verkehrsstreif. Hamburg  , 4. April.  ( WTB.) Die gestrigen Verhandlungen im Berkehrsstreit, die zwischen dem Vertreter des Reichsarbeitsministe riums, Oberregierungsrat Bauer und den Streifenden der Ham­burger Hochbahn A.-G. geführt wurden, find nach fünfstündiger Dauer ergebnislos abgebrochen worden. Die Beratungen follen jedoch heute fortgesetzt werden.

Zechenstillegungen im Ruhrgebiet  .

Auf Antrag der Zechenverwaltung von Schürbant und Char­lottenhof in Kupferdreh   wird am Montag vor dem Demobil­machungskommissar wegen Stillegung dieser Zechen verhandelt. Auf diesen Bechen sind augenblicklich rund 700 Mann beschäftigt 100 Arbeiter sind bereits in den letzten Monaten entlassen worden. Die Zeche Karoline" in Holzwickede   hat die Entlassung von 150 Mann beantragt, die ebenfalls wegen der angeblich schlechten Lage nicht mehr beschäftigt werden können. Am 8. April wird über die Stillegung der Zeche Johannessegen" verhandelt.

Durch Absagmangel und die legte Lohnerhöhung(!) sei das hier mit Arbeiteregistenzen getrieben wird, zumal nie genau die Lage der Zechen unhaltbar geworden. Es ist ein übles Spiel, ersichtlich ist, wie weit eine bestimmte Unternehmerpolitik dabei samtheit der großen Zechen wäre sehr wohl in der Lage, etliche geht und inwieweit eine Unrentabilität tatsächlich besteht. Die Ge fleinere mit über Wasser zu halten.

Streifzusammenbruch in Mährisch- Oftran.

Aus Mährisch- Ostrau   meldet WTB.: Der Streit in den metal lurgischen und chemischen Betrieben ist im 3 usammenbrechen. Nur in den östlichen Revierteilen streift bei einigen Betrieben heute noch eine geringe Zahl der Arbeiter.

In den noch bestreiften Betrieben wurde gestern eine Kund­machung veröffentlicht, in der die Streifenden aufgefordert werden, sich am Montag, den 6. April zur Arbeit einzufinden, widrigenfalls fie fich als entlassen anzusehen haben.

Der Streit war von fommunistischer Seite gegen den Willen der Gewerkschaften als Generalstreit inszeniert worden.

Berantwortlich für Bolitit: Ernst Renter: Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Schilowsti; Lotales und Sonstiges: Fris Karstädt; Anzeigen Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   GB. 68, Lindenstraße 3.

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