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menn auch nicht aus margiftischen Erkenntnissen, so doch aus ihrem christlichen Gewissen gegen die wa ch sende tapita­tistische Dittatur fich auflehnen. Diese geistig und fitt­lich hochstehenden und strebenden Menschen sind für die soziale und sozialistische Entwicklung sicher wertoller als der keinerlei gestaltende Arbeit zeigende Radaufommuinsmus.

Mit diesen Männern und Frauen gehen wir nun ein Stud Weges zusammen, um einen sozial gesinnten Menschen, einen erprobten Demokraten über den Bormann des Großfapitals iegen zu lassen. Will einer, der gegen die Kandidatur Marg Bedenken hat, daß am 26. April die Schwarz- weiß- roten jubeln? Das fann fein Sozialist und ein Republitaner wollen. Darum geht jeder zur Wahl und stimmt gegen den Rechtsblod und gegen dessen kommunistischen   Vorspann, für Marg, den sozialen Republikaner!

Kirchen- Miebach.

Ein Nachklang aus Wilhelms Glanzzeit. In Boisdam ist gestern Freiherr Ernst von Mirbach   im 81. Lebensjahre gestorben. Man wußte bis dahin faum, daß er noch am Leben war. Und doch hat dieser frühere Oberhofmeister"

ber erfien Frau Wilhelms II. jahrelang einen unheilvollen Einfluß auf das öffentliche Leben Deutschlands   und besonders Berlins   aus­geübt. Wie feine Herrin im Volfowitz die Kirchen- Gufte" hieß, so ihr Oberhofmeister der Kirchen- Mirbach".

Er fand seinen Ehrgeiz darin, der frömmelnden Raiserin mög­ichft viele Kirchen in Berlin   zu erstellen. Zu dem Zwede veran italtete er eine Sammlung nach der anderen, gründete Kirchen­bauvereine und handelte daneben mit Orden und Titeln gegen ent­prechende Zahlung in einem seiner Baufonds. Ob der Spender Thrift oder Jude war, danach fragte der Höfling nicht. Ihm tam is darauf an, daß Geld in Kasten flingt" und dadurch die Gnaden­onne für ihn höher steiget

Der Kampf im Finanzausschuß.

Keine Inflation ohne Deckung.

Paris  , 8. April( WTB.) Im Finanzausschuß der Kammer hat nach Wiederaufnahme der Sigung um 9 Uhr abends Finanz minister de Monzie feine Erklärungen über den Sanierungsplan fortgesetzt und eine Reihe von Fragen beantwortet. Um 11,45 Uhr verließ der Finanzminister die Sizung, worauf die Kommiffion in treffend die Erhöhung des Notenumlaufs um vier Milliarden von die Einzelberatung des Entwurfs eintrat. Der Antrag, Titel 1 be­dem Gesetz abzutrennen und ihn allein vorher raschestens zu verabschieden, wurde mit 18 gegen 14 Stimmen abgelehnt. Da mit hat die Kommission ihren Willen fundgegeben, den Gesezentwurf als ein unteilbares Ganzes zur Sanierung der Finanzlage zu betrachten. Die Kommission wird heute nachmittag 3 1hr ihre Beratung fortsetzen.

Frauenwahlrecht in den Gemeinden.

Paris  , 8. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Kammer hat be­schlossen, den Frauen vom 21. Lebensjahr ab das attive und passive Wahlrecht für die Gemeinde und die Generalrats­wahlen zuzuerkennen. Der Antrag des Berichterstatters, das Gesetz innerhalb drei Tagen in Kraft zu setzen, wurde mit 297 gegen 247 Stimmen abgelehnt.

Die Bauernbewegung in Rußland  .

Die gesamte Sowjetpresse berichtet seit einigen Monaten fort­gefeht über die Bauernbewegung in Rußland  , die sich gegen die bolichemiftische Regierung richtet. Diese Erscheinung ist tatsächlich den Fortbestand der Regierung in Sowjetrußland. von höchster Bedeutung und von größter Wichtigkeit für

Besonders merkwürdig sind die Formen, die diese Bewegung angenommen hat. Bauernaufstände, die seinerzeit ganze Gouverne ments erfaßten und mit militärischer Gewalt niedergeworfen wurden, haben schon längst aufgehört. Die Bauernbewegung hofft nicht mehr auf den Erfolg einer Aufstandsbewegung. Andererseits die der

In Anbetracht dieser Tatsache hat die Somjetregierung befchlof fen, besondere Schuhmaßnahmen für die Dorfforrespondenten ein­zuführen und ihren Angreifern die härtesten Strafen, bis zur Todes ftrafe aufzuerlegen. Indessen werden diese Repreffalien faum einen Erfolg zeitigen. Man kann eine spontane Bewegung nicht mit poli­zeilichen Maßnahmen unterdrücken. Wenn die Regierung der Bauern­schaft nicht die Möglichkeit geben wird, ihre wirklichen Stimmungen auf legalem, verfassungsmäßigem Wege frei zum Ausdruck zu brin gen, wird sie gegen die elementare terroristische Bewegung auf dem flachen Lande vergebens anfämpfen.

Das Militär im Saargebiet.

Waun hört dieser Kriegszustand auf? Saarbrüden,&. April.( Mtb.) zu Mag Neills Erflärung im englischen Unterhaus, daß ein Bataillon französischer Trup pen aus dem Saargebiet zurückgezogen werden wird, weist die Landeszeitung"( Zentrum) darauf hin, daß die Anwesenheit fran­zösischer Truppen im Saargebiet überhaupt gegen den flaren Wortlaut des Bersailler Bertrages verstoße und fragt deshalb, wann endlich der selbst nach Bersailler Tert recht­mäßige Zustand hergestellt wird.

Englands Anteil steht fest.

Was darüber ist, ist von Uebel- fagt der Transferausschuh London  , 8. April. Unterhaus. WTB.) Nach Churchill erflärte Graham( Arbeiterpartei), er unterstüße die Resolution. lond George brüdte ebenfalls seine Zustimmung aus. Gir Frederic Wise erklärte sich gegen die Resolution. Ramsay Macdonald   fagte, er bezweifle, daß die finanzielle Sicherheit für England ebenjogut sei, wie die Frankreichs   gemäß dem Dawes­Plan. Kenworthy bezeichnete den neuen Plan als eine Er­leichterung, bedauerte aber zugleich, daß die Regierung nicht die ganze Reparationsabgabe aufgegeben habe.

Churchill   ergriff abermals das Wort und führte u. a. aus, es bestehe teine Gefahr, daß die neue Vereinbarung die Ausführung

Daß das Geld zum guten Teil durch zweifelhafte Bantiers, Regierung gegenüber dem ländlichen Rapitalismus die Rampf des Dames- Blanes behindere. Der Transferausschuß habe sie ein benen Mirbach gleichfalls zu Titeln verholfen hatte, in wenig firchstimmung der Bauernschaft in gewissem Sinne gemildert. Indessen liche Kanaäle wanderte, hat seinerzeit großes Aufsehen erregt und jchließlich zum furzen Abschied des Kirchen- Mirbach geführt. So tark auch der bigotte Wilhelm unter dem Einfluß seiner Frau an sem fleißigen Sammler fefthielt, einmal mußte er sich doch ent­chließen, ihn in die Wüfte zu schicken.

Seit der Zeit war Mirbach ein stiller Mann geworden. Und zur gelegentlich, wenn die Hafenkreuzler um die Gedächtniskirche m Westen toben, dachte man daran, daß auch dieses Bauwerk bei Jub' und Christ" zusammengefochten worden ist. Was der Frömmig leit ihrer wohlhabenden Besucher keinen Abtrag zu tun braucht.

Das Echo der Aufwertungsgesetze. Aufnahme der neuen Aufwertungsgesehentwürfe bei den Sparern.

Die Landesverbände Groß- Berlin und Brandenburg des Onpothefengläubiger- und Sparerschutzverbandes( Berlin   W. 66, Bilhelmstraße 49, und S. 47, Dorfstraße 10) hielten am 1. April 13. in Berlin   eine aus der ganzen Provinz start besuchte Dele. giertenverfammlung ab, die ihre Stellung zu den neuen Selegenwürfen der Regierung in folgender Entschließung zum Aus. bruck brachte:

Die am 1. April 1925 in Berlin   tagende Delegiertenversamm­ung der Landesverbände Groß- Berlin und Brandenburg   des Hypo­hefengläubiger- und Sparerschutzverbandes lehnt die neuen Ge agentwürfe der Regierung zur Aufwertung mit aller Ent ichiedenheit ab. Sie fordert nach wie vor die sofortige Aufhebung der 3. Steuernotverordnung und die Rüdtehr zum alten deutschen Recht.

Der gegenwärtigen Regierung verfagt sie das Bertrauen, daß le ben Millen hat, das Recht wiederherzustellen."

Reine Beschlagnahme der Kaufhold- Broschüre. Wie mitgeteilt mirb, entspricht die Nachricht der BS- Korrespondenz, daß die Barmat- Broschüre des Abgeordneten Dr. Kaufhold beschlagnahmt morden sei, nicht den Tatsachen.

Tirpitz   bei Hindenburg  .

Eine wellgeschichtliche Konverfation.

Gestern abend ist Großadmiral von Tirpig in Hannover   ein­getroffen, um im Auftrage der Deutschnationalen Bartei den Gene­raffelbmarschall von Hindenburg   zu ersuchen, seine endgültige Ab­lehnung der Präsidentschaftskandidatur wieder rückgängig zu machen. Bie uns von zuständiger Seite aus Hannover   gefunkt wird, hat sich bie Aussprache wie folgt abgespielt:

Tirpit( betritt den Raum).

Hindenburg  ( stürzt an's Telephon): Ueberfall! Tirpit: Was fällt Ihnen denn ein? Erkennen Sie mich benn nicht?

Hindenburg  : Ja, gerade deshalb.... Ich nehme an, Gie Ich nehme an, Gie mollen bei mir Aften flauen.

Zirpig: Zufällig nicht, aber aus Ihren Morten müßte ich eigentlich entnehmen, daß auch Sie Liebhaber sind...!

Hindenburg  : Lieber Tirps, laffen wir das. Die Zeiten ber gegenseitigen Berdächtigungen find vorüber. Wir sind doch nicht mehr im Großen Hauptquartier  . Sagen Sie mir lieber, was führt

Sie hierher?

Tirpit: Ihre Kandidatur!

Hindenburg  : Schon wieder einer! Ich habe doch zum britten Male endgültig abgelehnt und Euch aufgefordert. Jarres wieber aufzuftellen.

Tirpit: Das ist es aben. Sie sollen zum vierten Male an­nehmen. Aber diesmal unwiderruflich!

Hindenburg  : Das fann ich doch nicht mehr. Ihr macht mich ja lächerlich!

fühl!

Tirpiz: Ach was, dafür haben unsere Wähler gar fein Ge­

Hindenburg: Wird denn den Wählern dabei nicht schwind­lig zumute? Das ist doch zum Geetrantwerden.

Lirpig: Ach, woher denn! Das haben sie sich abgewöhnt, Jeitdem ich wieder in der Leitung der Deutschnationalen Partei fize. Hindenburg  : Aber Ihr seid doch nicht allein. Und die Deutsche   Bolkspartei?

sucht die allgemeine unzufriedenheit der ländlichen Bevölkerung nach einem Ausweg, und da es feine freien Wahlen und feine legalen Oppositionsparteien gibt, so finden die oppofitionellen Stimmungen der Bauern feine legale Auswirkungsmöglichkeit. Sie richten sich deshalb sehr häufig gegen die örtlichen Regierungs­Dertreier, mehr aber noch gegen die Korrespondenten der kom­ munistischen   Zeitungen.

Dorftorrespondenten geschaffen, die dem Staate erheb­Die städtische kommunistische Bresse hat ein ganzes Netz von liche Summen foften. Diese Korrespondenten, die zum größten Teil Rommunisten find, erscheinen der Dorfbevölkerung als die Bertreter der Zentralgewalt, während sie der Presse gegenüber die Rolle der Bertreter der Dorfbevölkerung spielen. Ihre Informationen sind oft von entscheidender Bedeutung. Sie richten sich aber häufig gegen diese oder jene Schichten des Dorfes, bald gegen die Befigenden, bald gegen die Befizlojen, niemals jedoch spiegeln sie die wirt fchaft betrachtet diese Korrespondenten nicht als ihre wirtlichen Ber lichen Stimmungen der Dorfbevölkerung wieder. Die Bauern­treter und als Sachwalter ihrer Interessen; eine andere Presse jedoch als die kommunistische gibt es in Rußland   nicht und andere Infor mationen als die der kommuni eu Korrespondenten find nicht vorhanden. Es ist unter diesen Umständen begreiflich, daß der fleinste Konflift tragische Folgen zeitigt.

stimmig genehmigt. Wenn England infolge der Steigerung bes Handels mit Deutschland   eine weit größere Summe Bfund erhalten werde, als der britische   Anteil aus dem Reparationstopf ausmache, werde der Ueberschuß der Summe in der Reichsbant bleiben, und soweit es irgendeine Ueberschreitung über die Grenze des britischen Anteils hinaus gebe, werde der Prozeß automatisch unwirtsam und die Operation zwischen dem deutschen   Exporteur und dem britischen Käufer werde lediglich den Charakter eines ge­regung Lloyd Georges, daß England irgendwelchen Ueberschuß aus wöhnlichen Handelsgeschäftes haben. In Erwiderung auf eine An­der Reparationsabgabe benutzen sollte, um den allgemeinen Umfang der Sach lieferungen Deutschlands   zu steigern, fagte Churchill, nach dem Londoner   Abkommen sei es England nicht erlaubt, Maß­nahmen über seinen Anteil hinaus zu treffen, ohne dem Transfer­Ausschuß darüber Rechenschaft abzulegen, und dieser habe endgültig erklärt, daß er eine Einsammlung über den britischen Anteil hinaus grundsätzlich miß billigen würde. Auch aus anderen Gründen würde dies nicht in Englands Intereffe liegen.

Die spanische Diktatur.

Sie tut harmlos.

Madrid  , 8. April.  ( WTB.) Das Direktorium t eine Stund­Auf diesem Boden vollzieht sich seit einiger Zeit in Rußland gebung veröffentlichen lassen, in der betont wird, d das Diref eine massenhafte Ermordung der Dorftorrespondentorium teine Partei sei, sondern eine vorbereitende ten. Der Bertreter des Justizrefforts, Staatsanwalt nichinsti, Organisation, die sich die Schaffung zufünftiger politischer Gruppte­hat am 13. März erklärt, daß in den letzten drei Monaten 1924 in Großrußland allein 99 2ttentate auf Dorftorrespondenten, von faffung dürfe nicht durch Detret aufgehoben werden, sondern aus. rungen zum Ziel gesezt habe. Die zeitweilig aufgehobene Ber­denen 9 einen tödlichen Ausgang nahmen, und 13 Attentatsversuche schließlich durch die Cortes, und zwar im Einvernehmen mil der zu verzeichnen waren. Ferner fanden in den ersten zwei Monaten Krone. In der äußeren Politif empfiehlt das Direktorium die Auf­1925 weitere 67 Attentate statt. Im Verlauf von fünf Mo- rechterhaltung der Freundschaft mit Portugal  , England, Frankreich  , naten sind es insgesamt 166 Attentate, die in Moskau   bekannt sind. Stalien sowie ein Zusammengehen mit Lateinamerika   im Bölterbund. Berücksichtigt man außerdem, daß diefe Zahlen sich nur auf das eigent liche innere Rußland   beziehen, und daß noch die Ultraine, Sibirien  , der Rautasus und Weißrußland   in Betracht kommen, so ist es flar, daß in dieser terroristischen Bewegung eine oppofitionelle Massenbewegung der Bauernschaft gegen die bestehende Ge­walt in die Erscheinung tritt. Der Staatsanwalt Byschinski erklärt dann auch: Der Kampf gegen die Dorfforrefpondenten ist ein Rampf gegen die Sowjetgewalt."( Prawda", 15. März 1925.)

In den deutsch  - französischen Wirtschaftsverhandlungen waren neue Schwierigkeiten entstanden, weil die Delegationen über die Bedeutung eines Teils der am 28. Februar getroffenen Abmachungen nicht einig waren. Es ist aber ein Weg dafür gefunden worden, troß dieser Meinungsverschiedenheiten die praktischen Arbeiten fort zufezen

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Tirpit: Das habe ich ja immer gesagt: die Deutschen   sind die Einzelstaaten! Es herrscht feine Gemütlichkeit Juftiz- und nicht reif für die Demokratie. Standalaffären! Es zieht zuweilen Butschet Die Ursachen liegen teils in der Handhabung der Hausordnung, der Verfassung, teils an dem Hauswirt, der bürgerlichen Regierung.

Hindenburg  : Also steht unsere Sache günstig? Tirpit: Jedenfalls hängen unfere legten Erfolgsaussichten von dem Vertrauen in die Führung ab. Sie sind unser bester Mann. ( Auf den Knien.) Erzellenz, Sie sind unser letzter Trumpf! Sticht er nicht, dann sind wir verloren, dann ist die Monarchie erledigt auf Jahrhunderte hinaus.

Hindenburg  : Bitte, feine traurigen Reminiszenzen! Tirpit: Exzellenz, faffe Sie am Bortepee! Ich appelliere feierlich an Ihre beschworene Treue zum Allerhöchsten Kriegsherrn, der die letzten Aussichten verliert, seinen Thron jemals wieder zu besteigen, wenn die Marristen am 26. April siegen. Nur wenn Sie gewählt werden und den Eid auf die republikanische Verfassung leisten, hat Majestät eine legte Möglichkeit, die Kaifertrone wieder

aufzusetzen.

Hindenburg  : Ich finde Ihre Beweisführung nicht gerade

überlegen.

Tirpit( stürzt hinaus).

Im Borzimmer empfangen ihn die dort wartenden Journa­listen. Er erflärt ihnen: Meine Herren, mein Gespräch mit dem Herrn Generalfeldmarschall war naturgemäß streng vertraulich. Ich fann Ihnen nur eine fleine Andeutung machen, die Sie ins Bild feßen wird. Das letzte Wort des Herrn Generalfeldmarschalls lautete: überlegen"!

Die Journalisten stürzen, zum Telegraphenamt und telegra­phieren: Hindenburg   hat erflärt, er wolle sich die Sache noch ein­mal überlegen."

In den Räumen sämtlicher Redaktionen biegen sich die Balfen.

Die Notwohnung.

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Hindenburg  : Aber ich fann mich doch unmöglich viermal Biele Menschen haben heute ein unfreundliches Heim, eine Not­in brei Tagen umgruppieren! wohnung. Sie ist eng und unbehaglich, falt und dunkel Und wenn Zirpig: Warum denn nicht? Der Loebell- Ausschuß grup- die Befizer dieser Wohnungen an prächtigen Häufern vorüber. piert sich viermal an einem Tage um. tommen, in denen weite. geräumige, helle Zimmer liegen, dann regt sich mit Recht der Wunsch im Herzen: hätte ich doch ein fleines freundliches Heim, in dem ich mich wohl fühlen tann nach den Stunden harter Arbeit." Heraus aus der Notwohnung! Taufenden. Das ist der Schrei von vielen Das ist auch der Schrei aller wahren Republikaner  . Unsere deutsche Republik die Spießer wagen fie gar nicht so zu nennen ist auch nur eine Notwohnung, die in der Revolutions zeit rasch zusammengezimmert wurde, um zunächst unter Dach zu fommen. Damals war die größte Sorge, schnell einen Staal zu bilden, der mit den Gegnern verhandeln konnte. Wäre das nicht geglüdt, jo hätten wir heute überhaupt kein Deutschland   mehr, was gewisse Leute, die damals den Kopf verloren hatten, heute vergessen haben. Nun ist die Wohnung zu flein   Deutschösterreich mußte draußen bleiben! Es sind zu viele fleine muffige Kammern darin

Tirpig: Die Bande muß man eben auf die Knie zwingen. Gott ftrafe Stresemann!

Hindenburg  : Bitte, feine traurigen Reminiszenzen! Tirpit: Unter uns gesagt: find wir denn nicht zwei lebende traurige Neminiſzenzen?

Hindenburg  : Offenbar nicht. Sonst würde man nicht aus­gerechnet mich zum Präsidenten machen wollen und ausgerechnet Gie diejerhalb zu mir schicken.

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Dieser Hauswirt will Herr im Hause sein, unbeschränkt regieren. Bas scheren ihn die Nöte der Mieter! Und doch braucht er sie notwendig. Denn sie leisten überall die Hauptarbeit.

Der Zustand ist unhaltbar. Das Haus muß ausgebaut werden, und zwar nach fachlichen Gesichtspuntten. Die Notwohnung muß Derschwinden, ein wohnliches Heim entstehen, ein Heim, in dem alle Blag haben, in dem weite helle Räume sind, wo jeder sein Recht findet und gerne weilt.

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Wir wollen als Baterland eine wahre deutsche   Republit. Wir wollen die Durchführung der Verfassung von Weimar! Die Grundrechte der Bürger dürfen nicht mehr angelastet werden! Dann erst fann Frieden im Hause fein! Ernst Schermer.

Protest der deutschen   Schriftsteller. Die Hauptversammlung des Schußverbandes deutscher   Schriftsteller hat die Be­drohung der schriftstellerischen Freiheit im Falle des Dichters Karl Reichle mit folgender Resolution beantwortet, die auch den württembergischen Behörden zugestellt wurde: Die Generalver­nach einem Bericht des Stuttgarter Polizeipräsidiums am 29. März fammlung des SDS. nimmt mit Bedauern davon Kenntnis, daß d. 3. in Feuerbach   eine Theaterprobe von der Polizei gesprengt, der anwesende Dichter und die Mitglieder des Sprechchors, die das Stück aufführten, verhaftet worden sind. Die Präventivzenfur für Bühnenwerte ist abgeschafft; fie darf nicht unter Umgehung der ge­feggebenden Körperschaften auf dem Wege der bewaffneten Erelu­tive wieder eingeführt werden. Der SDS. erwartet, daß das würt tembergische Kultusministerium den Schutz der literarischen und fünstlerischen Freiheit gemäß der Reichs- und Landesverfassung im Falle des verhafteten dramatischen Schriftstellers Karl Reichle ficher ftelt."

Yvonne Georgi  , bas bekannte frühere Mitglied der Bigman- Tanz gruppe, bringt ein Brogramm neuer Tänze am Ostersonntag, mittags 1,12 Uhr, in der Matinee der Boltsbühne im Theater am Bülow­plat Es ist dieses die einzige Berliner   Beranstaltung, in der die Stiinftlerin in biefer Saison auffritt. Starten zu 1,25 M. in den Startenausgabe- und Bahlstellen der Boltsbühne erhältlich.

Die Nationalgalerie bat ein aus dem Sabre 1909 ftammenbes Werk Koloschtas, das Bildnis des Wiener   Architelten Adolf Loos  , fäuflich erworben. Gleichzeitig gelangt bort als Leibgabe ein weiteres Bert Stofoschtas, das Porträt des Komponisten Jos. Mathias Hauer aus dem Jahre 1916 zur Ausstellung.

Zum 100. Geburtstag Lassalles erscheint im Berlage bon Rt. 2. Prager eine Mappe mit 12 Bildern von Lassalle, der Gräfin Hazfeldt, Helene von Donniges   mit einleitendem Zert in drei Sprachen und einer chrono logischen Tafel von B. Thompson. Einmalige Auflage in 400 numerierten Exemplaren. Preis vor Erscheinen M. 4, später M. 5. Gleichzeitig wird von

der gleichen Firma in ihren beiben Geigästen( Mittelstraße 21

und Kantstraße 27 am Bahnhof Savignyplat) eine Aus­stellung von Werten Lassalles und über ihn veranstallet.

Die Frühjahrs- Ausstellung der Berliner   Seceffion, Kurfürstendamm 232, die am 19. April geschlossen wird, ift fomobl am starfreitag, als aud an beiden Dsterjeiertagen bon 11 bis 2 Uhr geöffnet.