Einzelbild herunterladen
 

auch gar nicht mehr, nachdem man gemerft hat, melche Rüd wirkungen die bloße Kandidatur auf das Ausland geübt hat. In der 3 eit" steht über Hindenburgs Kandidatur nicht ein einziges Wort. Für sie und für andere Blätter existiert ber Bahlkampf offenbar überhaupt nicht mehr.

So wird es symbolisch, daß der Kampf für Hindenburg  eigentlich nur von der deutschnationalen Bresse geführt wird. Hindenburg   ist der Kandidat der Deutsch  nationalen Boltspartei. Wer daran noch zweifeln sollte, wird nach der Lektüre eines Artikels des Grafen West arp, der die Runde durch die deutschnationale Parteipreffe macht, eines Befferen belehrt. So vorsichtig, so zurückhaltend Weftarp auch su schreiben fich bemüht- schließlich ist er doch Teilhaber einer Regierungstoalition aus jeder Zeile feines Werbeartikels für die alte Exzellenz spricht der Stolz über den deutschnatio­nalen Erfolg:

Der Schritt von der Kandidatur Jarres zu derjenigen des Feldmarschalls bedeutet einen Fortschritt, ja geradezu einen Mark­stein auf dem Wege nationaler Entwicklung."

Bestarp bildet sich ein, daß durch Hindenburgs Namen die Grundlage der nationalen Kandidatur, durch welche der Sozialdemokratie und ihren Trabanten auf fieben Jahre die Machtposition entrissen werden soll, wesentlich ver­breitert" worden sei. Wir wollen ihnen diese Einbildung gerne laffen. Das deutsche Volt wird am 26. April ihn schon ge nügend aufklären. Wichtig ist das Geständnis, das ja much oebell bereits abgelegt hat, daß in erster Linie die Sozialdemokratie den Machtpolitikern des Rechtsblocks als Gegner erscheint. Besser können die Herren uns im Wahl­tampf nicht unterſtügen. Ausdrüdlich bestätigt Best arp, daß Hindenburgs Kan didatur der Erweiterung der Wahlbasis dienen soll. Hin den burg hatte das bekanntlich etwas undiplomatisch in seinem schönen Brief an Dr. Jarres ausgedrückt:

Unendlich bedaure ich den ungünstigen Stand Ihrer Wahlaus­fichten, der Sie veranlaßt, in so hochherziger Weise zurückzutreten.

Der Reichsblod hat bisher die Richtigkeit dieses Sages be. ftritten, ohne anzugeben, was denn Hindenburg   eigentlich geschrieben hat. Nachdem aber jetzt auch e starp ausdrüc lich als den 3wed der Kandidatur Hindenburgs die Ber breiterung der Wahlbafis bezeichnet, fönnen wir wohl

annehmen, daß der Reichsblod gelogen und Hindenburg  

diesen schönen Sah wirklich geschrieben hat.

Der Fortschritt der Kandidatur Hindenburgs ist nach Bestarp aber auch noch in etwas anderem zu sehen.. Sie fol eine deutliche Schwenkung der Außenpolitit be­beuten:

für die Fortiehung der Bolitit Herriots biete, fprachen 2onguet( weil die Organisation der französischen   Partei noch nicht ftart genug fet), 3yromski( der den Vorschlag machte, die Ent­scheidung bis nach den Kommunalwahlen zu verlagen, aber zugab, baß die Masse der sozialistischen   Wählerschaft die Beteiligung an der Regierung wünsche), Pressemane, Baul Faure und Brade( die heiden letzteren mit der Begründung, daß bie Stunde nicht mehr allzu fern sei, wo der französische   Sozialismus in die Lage kommen werde, ähnlich wie die Arbeiterpartei in Eng.  land die Regierung allein zu übernehmen). Die Beratung geht am Mittwoch weiter. Es wurde eine Kommission von 27 Mitgliedern steht biele Kommission zu einem Drittel aus Mitgliedern mit ernannt, die eine Tagesordnung ausarbeiten foll. Nach Havas be Renaudel und Baul Boncour an der Spize, die Anhänger einer fofortigen Beteiligung an der Regierungsbildung find, und einer Mehrheit mit Compère Morel und Léon Blum  , die gegen jebe Beteiligung sind, aber je nach den Umständen eine solche vielleicht für später in Erwägung ziehen, sowie ous einer kleinen Minderheit, an deren Spize Brade steht, der sich dem Standpunkt Blums anschließen soll.

F

Ein königliches Abenteuer.

Boris von Bulgarien   überfallen.

Ein Automobilausflug des Königs Boris von Bulgarien   zur Besichtigung eines Museums hat ein übles Ende genommen. Man geriet an eine Bande, die bulgarisch  - amtlich als bauernparteilich tommunistisch bezeichnet wird, was vielleicht zur Einleitung noch schärferer Unterbrüdungsmaßnahmen gegen die Bauernpartei dienen foll Das Auto des Königs wurde von den Straßenräubern be­fchoffen. Der Leibjäger wurde getötet, der Chauffeur ver legt. Das Auto, vom Chauffeur ſtillgelegt, rollte zurück und zer­hellte an einer Telegraphenstange. Die Infassen wurden heraus. fommenden Autobus zur nächsten Garnison und setzte Truppen auf geschleudert, jedoch nicht verlegt. Der König fuhr mit einem nach die Berfolgung der Banditen, die inzwischen an der Unfallstelle des Autos noch den Hofbeamten Sticheff erschoffen hatten, worauf sie flüchteten.

Oeffentliche Versammlungen

in einem Stuhl sigend in bewußtlofem Zustande auf und alar mierte das 15. Polizeirevier. Man schaffte den Lebensmaiden nach dem Moabiter Krankenhaus, wo er fast hoffnungslos daniederliegt. Geschäftliche Sorgen haben ihn zu diesem Schritt getrieben.

Das Recht auf den Tod."

Haarmann hat während der Gerichtsverhandlung immer wieder erklärt, er molle jo bald als möglich hingerichtet werden, es war hie wenig eindrucksvolle Beste eines Minderwertigen, dessen Phantasie. armut eine richtige Borstellung vom Tode gar nicht auftommen ließ. Bericht ein Gesuch gesandt, in dem er um Ihleunigte Boll Der vor kurzem zum Tode verurteilte Kaufmann Leest hat an das it redung ber Todesstrafe bittet; dies ist der Ber­zweiflungswunsch eines intelligenten und schuldbewußten Menschen, weiflungswunsch eines intelligenten und schuldbewußten Menschen, der es tief empfindet, daß das Leben für ihn doch keinen Wert næhr befigt, da es nur noch lebenslängliches Zuchthaus bedeuten kann. Das Gericht ist es gewohnt, daß die endgültige Entscheidung über die Bollstreckung der Todesstrafe ihm aus der Hand genommen wird. Ist die Revision auch abschlägig befchieden, gewöhnlich dringt die Begnadigung durch. Die Situation im Falle Zeeft gestaltet fich eigentümlich genug. Bom Augenblid der Berurteilung an besteht für den Angeklagten gewiffermaßen ein Recht" auf Berbüßung der Strafe. Man fann sich wohl denten, daß ein zu Gefängnis Berur­teilter darauf besteht, die Strafe fofort anzutreten, nicht aber dann, wenn es dem Strafvollzugsamt oder dem Staatsanwalt paßt. So tann man es auch dem zum Tode Berurteilten nicht verargen, wenn hört aber in dem Augenblid auf, wo ihm Begnadigung zu Teil er die Todeserwartung verfürzen will. Sein Recht auf die Strafe wird. Es gibt nichts Grausameres als die Behauptung: ein 20- oder 30jähriger Mensch fönne unter feinen Umständen ein brauchbares Glied der Gesellschaft werden, wenn er einmal einen Menschen ge­tötet habe. Dadurch wird gegen das Straffyftem ein Berdammungs­werden fönnen und will deshalb nicht lebendig begraben sein. aber gar nicht ohne weiteres stattgegeben werden. Laut der StrPO. Seinem Bunfche, so schnell als möglich hingerichtet zu werden, fann ift die Vollstreckung der Todesstrafe erst dann zulässig, wenn die Entschließung der Begnadigungsinstanz, ber jedes Todesurteil vor gelegt werben muß, ergangen ist. Beeft wird sich also noch einige Bochen gedulden müssen.

urteil ausgesprochen. Leeft weiß, daß aus ihm noch hätte etwas

Während der Gerichtsverhandlung wollte es scheinen, als förm ten fich auch die Richter nicht des Eindrucks erwehren, daß auf der Antlagebant ein Mensch fize, der nicht für immer verloren sei. Das Gericht hatte die juristische Möglichkeit, auf Totschlag zu erkennen. Es hat den auswegslosen Mordparagraphen vorgezogen. Es hat wohl nicht damit gerechnet, daß Leest selbst sein Leben von sich

Donnerstag, den 16. April, abends 7 2hr werfen werde. Die Richter fönnten, wenn fie es wollten, fich für

Mariendorf  : Aula Oberrealschule, Raiserstraße Oberschöneweide  : Mörners Blumengarten, Ostendstr. Blankenburg  : Klug, Dorfstraße 2

Tagesordnung in allen Berfammlungen:

Auf zur Präsidentenwahl! Für Marx- gegen Hindenburg  

Ein Merkstein   auf dem Wege der nationalen Entwicklung ist die Aufstellung Hindenburgs nicht nur im Hinblick auf den jegt zu führenden Rampf um die Macht der Sozialdemokratie. Wird Hinden. burg gewählt, so befundet sich darin der feste deutsche Bille, sich nicht mürdelos und schwach jeber Gewalt, ja jedem Wunsche unserer aus. ländischen Bebrüder zu beugen.... Das deutsche Volt hat endlich Redner: Adolf Hoffmann  , hehschold, Ruben.

gelernt, daß es weder Ansehen noch eine bessere Behandlung ge winnt, wenn es würdelos und unterwürfig auf seine vom Ausland gefchmähten Kraftquellen verzichtet.- Wer Hindenburg wählt, zeigt der Welt, daß der Deutsche   endlich sich auf die Notwendigkeit befiant, sich aus eigener Kraft den Weg zur Freiheit zu eröffnen...

Also Bruch mit der Außenpolitik und im Innern: Sein Name verförpert uns die Treue zu Preußens und Deutsch­ lands   militärischer und monarchischer Vergangenheit.... Es be deutet eine gewaltigen Fortschritt nationaler Gesundung, daß die nerantwortlichen Bertreter weiter Boltstreise, die im Reichsblod per­einigt find, jetzt mit großer Aussicht auf Erfolg glauben durften, : unter ham Banner Hindenburg und nur unter ihm zu fiegen."

Diefer Fortschritt" wird den machthungrigen Herr fchaften teuer genug zu stehen tommen. Wenn sie überhaupt ein Banner finden wollten, unter dem zu siegen für sie un möglich ist, dann war es das Banner Hindenburg  . Schon die menigen Tage des Wahlkampfes zeigen jegt, daß diefer Fort schritt dem Reichsblock den Todessto versezt.

Painlevés Verfuche.

Gegen seinen Willen dazu genötigt. Paris  , 15. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Präsident der Republit hat am Dienstag abend nach der endgültigen Ablehnung Briands erneut den Kammerpräsidenten Painlevé ersucht, bie Rabinettsbildung zu übernehmen, unter ausdrücklichem Hinweis darauf, daß alle von ihm befragten Persönlichkeiten Painlevé   als den einzigen Politiker bezeichnet hätten, der in der Lage sei, die augenblidliche Arise zu lösen. Bainlené hat sich seine Antwort bis Mittwoch vormittag 11 Uhr vorbehalten. Er erklärte, daß nach seiner Auffassung die Gründe, die er am Sonntag für seine 2 blehnung angeführt hat, noch in vollem Umfange fortbest ünden, daß er aber versuchen wolle, an der Lösung der Krise nach besten Kräften mtizuarbeiten. Bainlevé hat noch im Laufe der Nacht Besprechungen mit Herriot, Renoult und dem Senator Sarraut gehabt. Nach dem Petit Parifien" soll er versucht haben, Renoult zur Bildung eines Rabinetts zu bestimmen, in dem Herriot bas Auswärtige Amt übernehmen sollte. Herriot   soll jedoch aus persönlichen und politischen Gründen abgelehnt und erklärt haben, daß er nach der Abstimmung im Senat vorziehe, sich einste weilen jeder attiven politischen Betätigung zu enthalten. Painlevé jegt heute vormittag seine Besprechungen fort.

Die Lokalnotiz.

In einer Seitengaffe, dicht am Alexanderplat, war ein älterer Mann an Erschöpfung zufammengbrochen. Dergleichen geschieht ja oft. Die Ursache wird verschiedentlich gesehen.

die Begnadigung des Berurteilten einsehen. Das Schwurgericht Landgericht I   hat im Laufe einer Woche zwei Menschen zum Iode verurteilt: den 20jährigen psychopathischen Phantasten Durstewig, der tein Hehl daraus gemacht hat, daß er den Garagenwächter töten wollte, und den 30jährigen Kaufmann Leest, ber die Morbabficht auf das entschiedenste bestritten hat. Das christ­liche Auferstehungsfeft werden die Opfer der christlichen Justiz in Todesgedanken verbringen. Selbst Mördern dürfte man aber christ­liche Rächstenliebe nicht versagen.

Großer Dachstuhlbrand am Rottbuser Tor.

Die Berliner Feuerwehr hatte in der vergangenen Nacht einen größeren Brand in der Rottbuser Str. 1, Ede der Stalizer Straße und des Rottbuser Plages, am Rottbuser Tor zu löschen. Dort stand in der neunten Stunde der Dachstuhl des mächtigen Edhauses vollständig in Flammen. Als der 8. Löschzug furs nach 9 Uhr an der Brandstelle antam, hatte das entfesselte Element schon eine solche Ausdehnung erreicht, daß sofort mehrere Löschzüge nachfolgen mußten. Die Treppen manen dermaßen verquam it, baß die banruhigten, Hausbemohner zum Teil ihre Wohnungen Danche sprechen fehr abweifend vpn altoholischen Erzeifen, nom verließen, obmphi teine dirette Gefahr vorlag. Durch unausgeseh ber Disziplinlosigkeit des Proletariers, feinem Berfchwenbrugstrieb.... tes traftiges Baffergeben gelang es gegen 11 hr die Flamment oberen Geschoffe haben burch affer etmas gelitten. Gegen? Uhr einzutreifen nach und nach verlöschten die Flammen, die an dens Inhalt der Bodenverfchlage reiche Nahrung gefunden hatten. The nachts fomnie bie Feuerwehr wieder abrüden

404

ohnungselenb und was der viel gehörten Phrafen noch mehr find Die ewigen Nörgler agitieren natürlich mit Nahrungsman, et, Und dann gibt es auch andere, die fommen gar nicht dazu, fich ftellungnehmend zu äußern, da sie die fleine, verfümmerte Notiz ing morgenblatt überhaupt nicht sehen. Mo Hindenburg fandidiert.. man tonzentriert fió auf die erste Hugenbergfeite.

Kleinere Gesellschaftsfonderfahrten ab 1. Mai.

Die

Bon der Reichsbahn- Gesellschaft wird mitgeteilt, daß vom 1. Mai I ab für fleinere Gesellschaften Sonderzüge ohne Fahrpreis. ermäßigung eingelegt werden fönnen. Es find wenigftens 80 Fah tarten 2. Klasse oder 120 Fahrtarten 3. Rlasse oder 180 Fahrtarten 4 Klaffe des allgemeinen Berkehrs zu Iöfen. Rinder genießen die allgemeine Fahrpreisermäßigung Son berzüge ohne Fahrpreisermäßigung find wenigstens 5 Tage porher mit Angabe der Strecke und Beit, der gewünschten Wagen station zu bestellen. laffen und der ungefähren Zahl der Reifenden bei der Abgangs

Dazu drei Kakaotaffen, diverse Butterbrote, und solche mit Aufs. schnitt... Die in Bearbeitung stehende Materie ist zu beträchtlich. Schließlich hat man auch noch Familie. Geheimrat I. aber ist ein sehr ästhetischer Mensch. Er forgt für hygienisch durchgebildete Fliegenfänger in der Speisekammer und rafiert sich täglich zweimal. Auch trägt er Unterhosen, die medizinischen Prinzipien durchaus gerecht werden. Er ist ein Mann mit Stil und so mußte ihm die Tüde des Objekts natürlich gerade in das hygienische Augenpaar fallen. Mergerlich sprang er auf und die zerfnüllte Serviette flog unsanft zur Erbe.

Es ist ein Standal, wie man auf dieser Erde mit System ruiniert wird. Man müßte die Federfuchfer zur sanitären Journa­liftit hochpeitschen.

Eins hat eben der Proletarier, trok aller schwerindustriellen Bädagogit, noch nicht gelernt: Mit Anstand und ohne Lokalnotiz zu verreden...

Opfer des Lebens.

Vor der Berhaftung erschossen. Die Liebenden.

Der Schwindel mit ausländischen Geldscheinen nimmt immer mehr zu. Auf Uhrmacher und Juwelenhändler hat es neuerdings ein Mann abgesehen, der fich Boranni, Adler und Beponni nennt. Er bezahlt mit ungarischen Hunderta tausend Kronen Noten, die er für tschechische ausgibt. Der Gauner, der mit diesem Trid schon eine Reihe von Geschäfts feuten um Beträge von 75 bis 240 Mart betrogen hat, ist etwa 28 bis 30 Jahre alt, 1,70 bis 1,72 mteter groß und schlank, hat ein glatt rafiertes Gesicht und schwarzes zurüdgefämmtes Haar, geht fein gefleidet, spricht gebrochen Deutsch   und stößt etwas mit der Zunge an. Mitteilungen über fein Auftauchen an die Dieaft jtelle B. II. 1. im Bolizeipräsidium.

Zimmer für Studenten. Das Stubetienivet? Berlin   e. V. hat sich vor Beginn bes letzten Semesters mit gutem Erfolg an die Bürgerfayaft von Groß- Berlin gewandt, bittend, den Studierenben möblierte 3 im­mer zu angemessenen Breifen zu überlassen. Am 15. April bzw. 1. Mai beginnt nun das Sommersemester zu bem ein sehr großer Zuftrom von Studenten zu erwarten ist. Es bittet daher auch jest wieder recht herzlich, Bimmer preiswert zur Verfligung zu stellen. Sehr willkommen sind auch Angebote unter dem Preis, fowie Freizimmer ober solche mit Gegenleistungen für bie Bebürftigen. Angebote mit Preis­angabe nimmt entgegen: Atabemisches Wohnungsamt Universität, Sim mer 26, Tel. 8entrum 10 980, Mabemisches Wohnungsamt Technische

Eine Tragödie vor der Berhaftung spielte sich gestern in einem Lotal der Katharinenstraße ab. Der Kaufmann W. war in einem Geschäft in der Weinmeisterstraße angestellt und verübte dort Unterschlagungen, weil ein Liebesverhältnis thn mehr toftele, als er verdiente. Als er nach den Feiertagen nicht wieder feine Tätigkeit aufnahm, entdeckte der Geschäftsinhaber die Berun treuungen. Er erfuhr nun, daß W. sich in einem Lofal in der Ka­Herriot erflärte den Journalisten, er habe die bestimmte tharinenstraße mit seiner Geliebten zu treffen pflegte und begab sich Hoffnung, daß Painlevé   das Kabinett bilden könne. Echo de Mädchen, dessen Geldansprüche er nicht mehr befriedigen fonnte, eine mit einem Kriminalbeamten dorthin. W. hatte gerade mit dem Baris" glaubt berichten zu fönnen, Painlevé   stehe auf dem Stand- useinandersehung gehabt. 21s er jegt fah, was ihm bevorfiand, Godfchule, Zimmer 157, Zel. Steinplas 9 000. punft, daß angesichts der Abstimmung des Senats der Nachfolger og er eine Bistole aus der Tasche, schoß sich eine Rugel in Herriots ein Senator der demokratischen Linten sein müsse. Diese Bedingung erfülle Renault   und wenn er sich entschließe, werde Herriot in seinem Kabinett als Minister des Aeußern bleiben. Herriot habe Painlevé   in seinen Bemühungen unterstüßt. Senator René Renoult   aber habe sich offenbar Bedenfzeit aus­orbeten. Die Weiterentwicklung werde auch davon abhängen, wie sich die Sozialisten zu dieser Kombination verhalten. Painlevé  merde heute vormittag mit 2éon Blum verhandeln.

Beiter wird gemeldet: Painlevé   verhandelte haute vormittag zuerst mit Leon Blum  , dann mit den Abgg. Renaudel, Andre Seffe, Bittor Boret und Emil Borel  , sowie den Senatoren Shramed und Chaumet.

Die Beratung der Sozialisten. Paris  , 15. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Im Nationalrat der Sozialistischen Partei war das Bemerkenswerteste an der Ausfprache, daß sich nicht eine Stimme mehr gegen die Politik der Unterstügung eines Ministeriums der Linken, die noch in Grenoble   von der Gruppe Brade- 3yromiti bekämpft worden war, erhob. Byromjti felbft hat anerkannt, daß diefe Politik notwendig gewesen ist und sich als richtig erwiefen hat. Gegen die Beteiligung selbst an einem Kartellminifte ram  , bas burch seine Zusammensetzung die erforderliche Bürgschaft

en Kopf und brach besinnurgslos zusammen. Auf dem Trans­port zum Krankenhaus star b W. Der rätselhafte Borgang an der Krummen Lante, über den mir berichteten, ist jeßt aufgeflärt. Die Vermutung, daß ihm eine Liebestragodie zugrunde liege, hat fich bestätigt. In der Nähe der Badeanstalt, auf deren Dach der 18 Jahre alte Handlungsgehilfe Fri Mau in durchmäßten Kleibern und mit geöffneten Bulsadern hilflos aufgefunden wurde, lag eine Handtasche, die die Adresse eines 20 Jahre alten Mädchens namens Bolter aus Charlottenburg   enthielt. Die Zehlendorfer Kriminal polizei fonnte nun gestern abend den jungen Mann, nachdem er im Sanatorium wieder zu fich gefommen war, vernehmen. fagt, hatte fein Berfehr mit bei Mädchen yolgen gehabt. Weil einer ehelichen Berbindung unüberwindliche Hindernisse im Wege flanden, so hatten die beiden beschlossen, gemeinsam in den Tod zu geben. Sie sprangen vom Dach der Badeanstalt ins Waffer. Das Mädchen ertrant. Mau aber schwanim ans Land zurück und stieg wieder auf das Dad) der Badeanstalt, wo er sich jeßt die Buis. abern öffnete und vom Blutverlust erschöpft liegen blieb. Die Leiche bes Mädchens wurde noch nicht gefunden.

Wie er

Haarmann hingerichtet.

Hannover  , 15. April.  ( Cigener Drahtbericht.) Der Massen­nörder Haarmann ist heute vormittag um 6 Uhr auf dem Hofe des Landgerichtsgefängnisses in Hannover   durch Fallbeis hingerichtet worden. Entsprechend den gesetzlichen Bestim mungen waren 12 angesehene und unbescholtene Bürger der Stadt, Bertreter der Staatsanwaltschaft sowie höhere Bolizei- und Ge­fängnisbeamte anwesend. Der Oberstaatsanwalt Dr. Wilde stellte nochmals die Rechtsfraft des Urteils fest und übergab den Mörder dann feinen Hentern  . Haarmann erflärte sich in seinen legten Borien nochmals für schuldig und brachte zum Ausdrud, daß er die Taten bereue. Da an dem Urteil aber nichts mehr zu ändern sei, wolle er jetzt als Mann sterben. Die Hinrichtuma nell. og fich dann in wenigen Gefunden.

Arbeitersport.

beiter Turn und Sportband, 1. Kreis, 4. Bezirk. Norboruppe. Am Frei­

Heute früh gegen 6 Uhr vergiftete sich der 51 Jahre effe, ben 17. april, abends 8 Uhr. Bei Zehmann, Schöneberg  , Marrs, Cae Direttor Leopold B. in den Räumen einer Aftient- Folk- Reuter- Straße. Bersammlung der Nordgruppe. Da nach der Neueinteilung gesellschaft in der Franzöfifchen Straße mit Gas. Er hatte den Hahn des Rochers aufgedreht und den Gummischlauch in den Mund genommen Glue Reinigungsfrau fand the später

der Arbeitsplan aufgeftellt werden muß, ift es notwendig, daß alle Bereine ver ausborf bel Giange, Beriemulung bat nangstbetes Ofgruppe. Gelhetnen er seine newandte

treten frnb. Oftgruppe: Am Sonntag, ben 19. April, nadymittags 4 Uhr, in