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rühren brauchte. Die ganze mühevolle Arbeit der letzten sechzehn Monate Friedensarbeit wäre mit einem Schlage in einen Trümmerhaufen verwandelt.

Ein englischer Beobachter, der vor kurzem Deutschland bereiste, hat lange vor der Aufstellung Hindenburgs im Nem Statesman" die Hoffnung ausgesprochen, die Rechte werde Hindenburg aufstellen. Diese Entscheidung der Rechten", schreibt der englische Beobachter, würde die Wahl Marg im zweiten Wahlgang sichern; denn die deutschen Nationalisten irren sich, wenn sie glauben, daß die Generäle in Deutschland populär find". Ganz Europa , soweit es den Frieden will und nicht neues Chaos, muß hoffen, daß dieser Engländer besser gefehen und schärfer beobachtet hat als die jenigen, die unter Mißbrauch eines alten Mannes alle Kräfte der Sentimentalität, alle Romantik eines gewissen Teiles des deutschen Boltes mobilisiert haben, um die deutsche Republit zu stürzen. Denn sie wissen, wenn es jetzt nicht und nicht unter biefem Zeichen gelingt, so ist es mit ihrem Traum für immer vorbei, weil der Sieg über einen Jarres nur ein Sieg der Republikaner gewesen wäre, der Sieg über einen Hindenburg aber den endgültigen Triumph der deutschen Republik bedeutet.

Hindenburg gegen Stresemann .

Die Bedeutung seiner Kandidatur für die Außenpolitik. Das Organ des Herrn Stresemann hat abgeleugnet, daß die Wahl Hindenburgs von Bedeutung für den außenpoliti­schen Kurs der deutschen Regierung sein würde. Zu dieser Ableugnung stimmen die Säße nicht, die Graf Westarp in feinem Propagandartikel für Hindenburg in der Kreuz= 3eitung" schrieb:

" Ganz von selbst und ohne irgendwelche Abmachungen dieses Inhalts wird die fo gewonnene Einigkeit auch für andere Auf gaben Bedeutung gewinnen."

Das deutsche Volt hat endlich gelernt, daß es weder Ansehen ned) eine beffere Behandlung gewinnt, menn es würdelos und unter würfig auf seine vom Ausland geschmähten Kraftquellen verzichtet. -Ber Hindenburg wählt, zeigt der Belt, daß der Deutsche endlich sich auf die Notwendigtett be­finnt, sich aus eigener Rraft ben Weg zur Freiheit zu eröffnen. Auch draußen in der Welt hat fich feit 1918 manches geändert.

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Der offiziöfe Auffah im Hamburger Fremdenblatt" er­hält folgende Zensur:

,, Demgegenüber muß betont werden, daß die bemerkenswerten und neuen Mitteilungen des Auffages durch weg teils falsch. teils gefärbt sind.... Soviel Säge, soviel unrichtigkeiten." Zum Schluß fommt die Anfündigung einer entscheidenden Auseinandersetzung mit Stresemann :

Attentat in Gelsenkirchen .

Münster scheint Schule zu machen. Gelsenkirchen , 16. April. ( Eigener Drahtbericht.) In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde um ½4 Uhr morgens ein Attentat auf den Drudereineubau des fozialdemokratischen Gelsenkirchener Bolfswillen" verübt. Die Hausbewohner " Der Aufsatz des Hamburger Fremdenblattes" bringt nichts wurden durch einen mächtigen knall geweft. Aus dem Druckerei­Neues, nichts, was das Urteil über den Sicherungspakt zu erschüttern gebäude loderten mächtige Flammen empor. Das gesamte Unter­vermöchte. Es ist leider so und bleibt so, dass wir den Berjati gefchoß war in dichten Rauch gehüllt. Die Löscharbeiten wurden ter Bertrag nochmals und freiwillig unterschrei fofort vorgenommen. Unzweifelhaft liegt Brandstiftung vor. ben sollen, und daß uns nicht die mindeste Gegenleistung gefeit, vermutlich Petroleum oder Benzin, verübt wurde. Wertvolle die durch Hineinschütten und Anzünden von leicht brennbarer Flüffig­boten wird. Und wenn jetzt eine Bropaganda für den Batt einsetzt, feit, vermutlich Petroleum oder Benzin, verübt wurde. Wertvolle so unterscheidet sie sich in nichts von der Propaganda, die für den Druckereimaschinen und wertvolle Tiegeldruckpreisen find ich wer Bersailler Bertrag, für das Londoner Ultimatum, für das Dawes beschädigt. Mit Mühe gelang es, das Feuer auf seinen Herd zu Gutachten von amtlichen Stellen betrieben wurde. Immer und beschränken und die Explosion von Terpentin- und Benzinvorräten immer wieder wurde unser Bolt mit wohlflingenben sowie die Ausdehnung des Brandes auf das Papierlager zu verhüten. Rebensarten über die wahre Samlage getäuscht Die fofort eingeleitete Untersuchung hat bisher nicht zu einem Ergeb und in sein Unglück hineingetrieben. Daß aus Anlaß des Sicherungs- nis geführt. Es dürfte sich um politische Gegner handeln, die pattes ähnliche Versuche gemacht werden würden, war voraus unserem Organ die Wahlarbeit unmöglich machen wollten. Das Bei­zusehen. Aber daß fie gerade jegt, in diesen Wochen spiel von Münster hat Schule gemacht. unternommen werden, ist besonders bedauerlich. Ihre Urheber haben sich offenbar nicht flar gemacht, welche Berantwortung fie auf sich laden, wenn sie den Gottes frieden brechen, der heute in allen den Kreisen herrschen muß, die sich für die Wahl des Reichspräsidenten zusammengeschlossen haben.

Die Ausführungen im Hamburger Fremdenblatt" müssen zu rechtgestellt und zurückgewiesen werden. Auf den Gegenstoß sei ver­zichtet, bis die Zeit für ihn gekommen ist."

Die Sachlage ist sehr flar. Die Deutschnationalen haben Sarres niedergeworfen, um mit Hindenburg Strese­mann niederzuwerfen oder ihn zur Rapitulation vor den außenpolitischen Absichten der Deutschnationalen nach dem Muster Freytagh- Loringhovens zu zwingen. Es ist Ironie der Weltgeschichte, daß die Bolkspartei und mit ihr die Bresse der Schwerindustrie unentwegt für Hindenburg ein­treten muß, dessen Name zur Berwirklichung einer Außen­politik dienen soll, die sie selbst für fatastrophal hält!

Historische Vorbilder.

Sie plündern die Weltgeschichte.

Das ist die wenn auch noch vorsichtig gehaltene An- Propaganda für die unmögliche Kandidatur Hindenburgs be Die Rechtspreffe ist in einiger Berlegenheit, wie sie die deutung daß die Deutschnationalen, nachdem sie der Volksstreiten soll. Sie plündert bie Weltgeschichte, um zu beweisen, partei ihren Willen in der Kandidatenfrage aufgezwungen nicht, daß die Kandidatur Hindenburg die empfehlenswerteste, haben, ihnen nach der Wahl auch in der Frage der Außen- fondern daß sie nicht ganz unmöglich sei. Diese Beweisfüh politit ihren Willen diktieren wollen. Diese Absicht kommt mit rumg erhebt sich zur Höhe unfreiwilliger Komit im Tag". aller Schärfe zum Ausdruck in einem Artikel von Freytagh- rung Dort müffen der alte Cato, der venezianische Doge Loringhoven in der Nationalpost. Da dieser Dandolo und Gregor IX. als Vorbilder herhalten. Sie Artikel in dem offiziellen Organ der Deutschnationalen er scheint, muß man annehmen, daß er die Meinung der Partei nicht Reichspräsident werden? Die Idee, die Geschichte von waren auch alt, warum follte also der greife Hindenburg wiedergibt. Er ist überschrieben: Ein Fischzug im Trüben" und bezieht sich auf den Stresemannschen Sicher- 200 vor Christi bis 1200 nach Chrifti unter diesem Gesichts­punkt zu plündern, ist eines Tertianers würdig! heitspaft und einen offiziöfen Artikel, den Stresemann zur Berteidigung feiner Außenpolitik gegen die Deutschnationalen im Hamburger Fremdenblatt" veröffentlichen ließ. Die Ant wort des Herrn von Freytagh- Loringhoven bestätigt zunächst, daß die Auseinandersetzungen zwischen Stresemann und den Deutschnationalen bis nach der Bahl bertagt wor Die Deutsche Tageszeitung" hält es mit der den find, daß aber ein prinzipieller Gegensatz latent besteht: neueren Geschichte. Sie stellt eine Parallele heraus, die einen Trog der forthegung der Berhandlungen schien es unter General als Bräsidenten zeigt. Die Barallele heißt: George biefen Umständen statihaft, die innere Auseinander.ashington Hindenburg . Washington würde fegung über den Sigerungspatt aufzuschieben sich im Grabe herumdrehen! Wir haben es ja immer gefagt, Eine falche Auseinandersehung mußte angesichts der Stellungnahme daß die Deutfcnationalen in ihrer Angst immer auf An des Herrn Dr. Stresemann zu Schwierigkeiten in Kreisen führen. Ieihen bei der Demofratie verfallen. George deren Geschloffenheit im gegenwärtigen Augenblid eine dringende Washington und Hindenburg , welch glänzende Antithese Notwendigkeit ift. Deshalb hat bie nationale Bresse sich damit be- zwischen Boltsführer und Fürstendiener! Und nun foll gnügt, ihre grundsägliche Ablehnung des Sige Washington für Hindenburg zeugen? rungspafts zum Ausdrud zu bringen, und hat sich im übrigen bis auf weiteres Schweigen auferlegt."

Wählt Hindenburg !

daß er in seiner Provinz Sardinien streng gegen die Nebenbei: vom älteren Cato verzeichnet die Geschichte, römischen Buerer porging. Ist Hindenburg gegen die Eisen und Stahlwucherer in der Zeit des Hindenburg. römischen Buderer porging. Ist Hindenburg gegen Brogramms streng porgegangen?

Ist das alles, was die Herren für Hindenburg zu fagen haben?

Die Deutschen find wahrhaftig beffer als ihr Ruf. Sie werden Hindenburg wählen, ohne das Ausland nach dem Eindruck zu beständliche Erklärung beigibt: Eine schöne Geschichte, und sehr sonder fragen, den dieser Ausdrud ihrer Geistesgröße auf die fremde und barum verächtliche Raffe machen wird. Sie werden Hindenburg wählen, weil Hindenburg die Schlacht bei Tannenberg gewann und meil sein Gegner Marg es noch nicht einmal so weit gebracht hat, eine Schlacht, und sei es auch die an der Marne , zu verlieren. Denn die Deutschen lieben die Sieger in den Schlachten.

Die Deutschen sind tiefer, als der Tag, fogar der im Scheri Berlag erscheinende, gedacht. Sie schwärmen, tief mie sie sind, für Mystik. Mystik ist das Aufgehen des einzelnen in der Gesamtheit. Krieg und Wehrpflicht sorgen aber für das Aufgehen des einzelnen in der Gesamtheit so radital, daß von dem einzigen, geschweige denn von seinem Eigentum nichts, aber auch nichts übrig bleibt. Denn die Erfennungsmarte gehört nicht dem einzelnen, sondern dem Vater lande. Der mystische Deutsche wählt also Hindenburg , der vermittels der zuständigen Bezirkskommandos schon für das mystische Bersinten Des einzelnen im All- Einen sorgen wird.

Die Deutschen find intellektueller als ihr Ruf. Denn sie sind das Vall der Dichter und Denker. Ein Bolt der Dichter und Denter aber darf nicht an der Spize einen Mann haben, der mehr gelesen hat als das Ererzierreglement. Darum wählt Hindenburg . Hinden­burg wählen ist gefund. Hindenburg ist nicht von des Gebantens Blässe angetränkelt. Hindenburg ist ein gutes Gegengewicht gegen das Dichten und Denten im deutschen Bolte. Die Deutschen lieben nun einmal ihren Widerspruch.

Die Deutschen find liebenswürdiger als ihr Ruf. Aus Angst, unwahrhaftig zu sein, find sie Träger einer rauhen Schale, die ihr marnies und wahres Herz so trefflich schüßt. Darum lieben sie den bärbeißigen Alten, der in rührender Weise die edlen Züge des ewigen Feldwebels trägt. Darum werden sie Hindenburg wählen.

Die Deutschen sind ja viel moralischer als ihr Ruf. Sie wollten, wollen und werden nie Krieg wollen. Denn Krieg ift furchtbares Blutvergießen. Hindenburg sah darin fein fein Blutvergießen. Sprach er doch das berühmte Wort:" Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur." Man sieht daraus, daß Hindenburg eine viel pazifistischere Auffassung vom Kriege hatte als die, die in ihm mur Blutvergießen fahen. Darum werden die Deutschen , moralische Pazififten wie sie sind, Hindenburg wählen. Und schließlich können wir alle bei den teuren Zeiten einmal wieder eine unentgeltliche Badelur gebrauchen. Ernst Moritz häufig.

Drama und Gesellschaft. Der von der Voltsbühne veranstaltete Bor trag Dr. Rudolf Staplers über dieses Thema( am Sonnabend im Bürger faal des Rathauses) beginnt um 8 Uhr. Einlaßtarten am Saaleingang zum Preise von 50 Big

Die Goethe- Bühne in der Klosterstraße, die fich eben von dem bor einigen Monaten erfolgten Zusammenbruch unter Robert Birks rühriger Leitung zu erholen beginnt, macht ein gefährliches Erperi­ment. Sie führt das altflämische Mysterienspiel Mariechen non Rymwegen auf, dem der unbekannte Verfaffer eine um­bare, dabei wahrhaftige Begebenheit von Mariechen von Nymwegen, wie sie mehr denn sieben Jahre mit dem Teufel zusammenwohnte und verkehrte." Das Mysterium ist eine Art tolles Fastnachtsspiel, mit den primitiven dichterischen Mitteln aus den Anfängen drama tischer Kunst geschrieben, in dem Gottvater, die heilige Maria und der Teufel leibhaftig auftreten. Robert Birt ist es gelungen, dem findlichen, marionettenmäßigen Schauftüd visionäre Züge einer Legende zu verleihen. Auch die Darsteller, unter denen Frida Richard und ihre ganz auf Naivität gestellte Tochter Gertrud hervorragt, paffen fich bem einfachen. Begendenrahmen an. Die ein gestreuten altflämischen Gesänge, mit völlig ungeschulter Stimme hinter der Szene vorgetragen, bedeuten für ein mufitalisches Gehör eine Qual. Herr Birt soll das Mysterium schleunigst vom Spielplan absetzen. Für mittelalterliche Darstellungen mit rührend findlichem Einschlag ist heute höchstens literar- historisches Intereffe vorhanden. Dgr.

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Die Toten des Tages. In Berlin starb im 55. Lebensjahre fache Anregungen auch im Baufach gegeben. Sein erfter Bau, das August Endell . Bom Kunstgewerbe ausgehend, hat er mannig. Atelier Elvire in München , war eine Fanfare: das ganze Haus ohne Gliederung, mit einem einzigen riesigen Ornament bedeckt. In Berlin baute Endell u. a. das Bunte Theater", die Festsäle in der Rosenthaler Straße und die Trabrennbahn Mariendorf . Der Schriftsteller Arthur 3 app ist, wie erst jetzt befannt wird, am 30. März im Alter von 72 Jahren in Berlin gestorben. Ursprüng lich Offizier, dann Redakteur und Korrespondent einer New Yorker Beitung, ging er später ganz zur Belletriftit über. Seine ersten drungen) Familienblattlieferant. Seine lebten Romane befassen fich Bücher zeugten von Sturm und Drang , dann wurde er( notge­mit jozialen und politischen Broblemen. Im Frauenstaat", bem Neuen Ghetto" und" Revanche für Bersailles schlägt er eine über zeugt demokratische Tendenz an und will der Menschheitsverföhnung bienen. Im Alter von 76 Jahren ist der frühere Dberspielleiter des Münchener Hof- und Nationaltheaters, Anton Fuchs, gestorben. Er war ein halbes Jahrhundert an der Münchener Oper tätig und trat besonders durch seine Wagnerinszenierungen hervor. Der Maler der eleganten englischen Welt, J. H. Sargent, ist im Alter von 69 Jahren in Chelsea ( London ) gestorben. Er war der beliebteste Porträtist der Vornehmen und Reichen, der Whistlers Erbe Sar gent war wie er von Geburt Amerifaner so weit verwässerte, daß er bei den Zahlungsfähigen Gefallen fand.

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Mit Sprengstoffen und Attentaten für Hindenburg ! Nach Münster Gelsenkirchen ! In der Nacht vom 23. 3um 24. Juni 1923 wurde von Angehörigen sogenannter vaterländischer Abwehrorganisationen die Drude­rei unserer Parteizeitung in Münster durch ein Sprengstoff­attentat zerstört. Die Täter gehörten zu jenen Organisatio nen, beren Kanbibat Hindenburg ist. Sie wurden megen bes gemeinen Verbrechens zu mehrjährigen Zucht­hausstrafen verurteilt.

Die Wiederholung des gemeinen Berbrechens in Gelsen firchen trifft die sogenannten vaterländischen Organisationen, die sich im Loebell- Ausschuß breitmachen. Das neue Attentat fennzeichnet ihre Gesinnung, aber auch, was sie von einer Präsidentschaft Hindenburg erwarten. Sie hoffen auf eine gefegloje Billfürherrschaft ihrer Organisationen, die Hinden burg begünstigen soll, wie Mussolini in Italien die Verbrechen der Faschisten begünstigt.

Das Berbrechen von Gelsenkirchen ist der politische Rommentar zu den Sägen des Osteraufrufs von Hinden­ burg über die Ordnung im Staatswesen.

Fünf Fragen an Hindenburg .

Wird er antworten?

einen Auffah von besonderer Seite, in dem ausgeführt wurde, Die Germania " veröffentlichte vor einigen Tagen Hindenburg fei lediglich eine Attrappe, hinter der sich die Reaktion und die restaurativen Elemente verbergen. Der Schreiber des Artikels läßt jeßt einen weiteren folgen, in dem er Hindenburg auffordert, sein politisches Programm der Deffentlichkeit vorzulegen, wenn nicht die Auffassung, er sei nur eine Attrappe, bestätigt werden solle. Er stellt an den greisen Feldmarschall folgende Fragen:

1. Stehen Sie ohne Vorbehalt auf dem Boden der Wei­ marer Berfaffung und der Republi??

2. Lehnen Sie jeben Staatsstreich zur Einführung der Monarchie ohne jebe Einschränkung ab? 3. Sind Sie nicht der Ansicht, daß an die Spise des Boifes ein erfahrener Bolititer gehört, um so mehr, als bie sogenannte Bofiter des Großen Hauptquartiers ein flägliches Fiasto erlitten hat? 4. In Ihrer Hand, Herr Marschall, siegt es, in Ramen des Reichs Berträge abzuschließen. Sind Sie grundfäglich bereit, bereit unter allen Umständen, die Politik der Bolterperföhnung und 2ölterverständigung fortzusetzen?

5. Wenn Sie sich, Herr Marschall, vorher so einseien für 3arres, ist es nach Ihrer Auffassung dann angebracht, demselben Jarres gegenüberzutreten, nur mit Rücksicht auf die Bahlchancen? Und wenn das geschehen ist, ist es Ihrem freiwilligen Ent. schluß entsprungen?

der Arier in Indien in ein neues Licht gerüdt. Schon vor etma 60 Jahren hatte man zu Harappa in dem Montgomary- Gebiet des Bendschab Steinfiegel gefunden, die die Gestalt eines Stieres zeig ten und mit vollkommen nichtindischen Inschriften bedeckt mare.. Jeht fand man bei Grabungen zu Larkana in Sind eine Anzah ganz gleicher Siegel. Diefe Kunde von Larkana lag direkt über den Schichten, die Refte der jüngeren Steinzeit aufwiesen. Professor Sance in England stellte den sumerischen Charetter der Siegel einwandfrei fest und andere Fachmänner bestätigten seine Angabe. Weitere Beugnisse für die fumerische Kultur in Indien tamen dann an einer neuen Grabungsstätte zu Mahenjo Daro in der Nähe des Meeres, ziemlich meit füblich von Lariana, ans Licht. Auch hier wurden wieder Siegel mit Stierfiguren ge­funden sowie andere Siegel mit Pfauen und Rhinozerossen. Ein Stupfergefäß und viele schwarze Tonwaren wiefen ebenfalls auf fumerische Herkunft hin.

Nun erhebt fich die Frage, ob die sumerische Kultur in Indien ihren Ursprung hat oder ob sie von anderswoher dahin gekommen ist. Die Lücke, die zwischen dieser Zeit um 3000 v. Chr. und den erften Spuren arischer Kultur im Gangestal seit dem 6. vorchristlichen Jahrhundert flafft, ist bisher durch nichts auszufüllen. Sicher aber scheint es, daß die Sumerier einen Teil Indiens besiedelt hatten. ben Weg, ben die Sumerier genommen haben, hofft man nun, wie bevor die arischen Vorfahren der Hindus ins Land famen. Ueber Aufklärungen zu erhalten. Außer den Grabungen, die bei Mahenjo dem Manchester Guardian" aus Lahore mitgeteilt wird, wichtige Daro, Larkana und Harappa stattfinden, sollen auch Grabungen in Belutschistan vorgenommen werden, um zu erkennen, ob die Beit bereits von britischen Militärbeamten ein Grabhügel zu Nahl Sumerier zu Lande oder übers Meer famen. Hier ist vor einiger von Löpferwaren fanden, die jest als fumerisch festgestellt sind. ausgegraben worden, in dem sich schöne und unversehrte Beispiele An dieser Stelle wird jest weitergegraben, und man hofft, Auf­schlüsse über diese indische Urkultur zu erhalten.

Bei dem großen Wohltätigkeitsjeff, das der Hilfsbund für deutiche Mulitpflege zunt Besten der noffelbenden beutschen Heibe erster Künfiler ihre Mitwirkung gugejagt. Gintrittskarten bei Bote Musiter am Sonnabend 8 Ubr im Berliner 800 veranstaltet, haben eine n. Bod, Bertheim und in der Geschäftsstelle des hilfsbundes, Schillstr. 9.

In der Bolfsbühne wird am Sonntag 7, Uhr er weint um Rudenad gegeben mit Heinrich George und Gerda Müßer in der legten Male. Hauptrollen. Heinrich George spielt an diesem Abend die Rolle zum

Die Forschungsreife des leteor". Donnerstag verläßt das Ber­messungs und Forschungsschiff Meteor " die Heimat, um eine zweijährige Forschungsreise in den füblichen Atlantischen Ozean anzutreten. Der Direttor bes Berliner Instituts für Meerestunde, Prof. Merz, ist der wissenschaftliche Letter ber Expedition.

Elu Obfervatorium auf Grönland . Der dänische Minister des Mus.

Die Eutdeckung des vorgeschichtlichen Indiens . Das 4. por­chriftliche Jahrhundert bezeichnete bisher die äußerste Grenze, bis zu der die indischen Archäologen die Ursprünge der indischen Kulturartigen bat angeordnet, daß in Godbam anf Grönland auf Staatstoften zurückverfolgen konnten. Nun ist es durch allerneueſte Grabungen geglückt, diese Grenze bis zum Jahre 2800 oder 3000 v. Chr. zurüd zuverlegen. Damit ist die Entdeckung der Borgeschichte Indiens eingeleitet und zugleich die vielerörterte Frage nach der hertunit

Observatorium, das das nördlichte der Welt sein wird, soll allen Ge­ein Dbservatorium zu Studienzweden erbant werden soll. Das neue febrten, die den Wunsch begen, Untersuchungen über die Ursachen der meanetischen Strömungen anzustellen, für ihre Arbeiten zur Ber ingang sehen.