dieren. Die Stimmen der großen und ernst zu nehmenden Presse des Auslandes zeigen deutlich genug, daß die deutschen Rechtsparteien mit der Kandidatur Hindenburg aus dem besten Wege sind, Deutschland wieder m jene moralische Iscsierung zurückzusiihren, gegen die die Regierungen der Republik in mühseliger Arbeit mit Erfolg angekämpft haben. Der Regierung stehen die Berichte ihrer diploma- tischen Vertretung enimAuslond zur Verfügung.- Sie hat Berichte über den Eindruck der Kandidatur Hinden- bürg im Auslande angefordert. Diese Berichte sollten ihr zu denken geben. Die letzten Nachrichten aus Amerika zeigen außerdem, daß die Kandidatur Hindenburg jetzt schon zu einer ernsthaften Gefährdun g des deutschen Kredits im Auslande und damit des mit so vieler Miche geschaffenen Stabilisierungswerkes geführt haben. Die deutsche Regierung sollte durch diese Umstände alarmiert sein. Das Bild, das sich ihr darbietet, und dessen Züge sich immer schärfer herausarbeiten, ist das Bild einer Gefährdung des bis- herigen außenpolitischen Kurses, die zu katastrophalen Konse- auenzen führen kann. Es sind nicht nur die Warnungen und Anzeichen aus dem Auslande, die die Regierung veranlassen sollten, sich auf die Pflicht zur Führung zu besinnen, die sie im Falle Geßler an- erkannt hat! Die Stimmen aus der Deutschnationalen Partei — einer Regierungsparteil— werden immer lauter, die eine Wandlung des außenpolitischen Kursus für die Zeit nach der Präsidentenwahl fordern. ?mmer deutlicher und txingender werden die Stimmen, die in Hl»denburg eii«n Sturmbock gegen die Strese- .mannsche Außenpolitik, gegen den Sicherheitspakt und den Eintritt in den Völkerbund sehen. Gestern abend veröffentlichte die„Deutsche Tageszeitung� unter der Ueberfchrift„Rettet die Grenzmarken" einen Wahlaufruf für Hindenburg , den die„Nationale Einheitsfront, Kampffront gegen Schuldlüge und Schandvertrag, für deutsche Ehre und deutsch « Weltgeltung" erläßt. In diesem Aufrufe heißt es: „Furchtbar« Gefahren drohen der deutschen Zukunft, wenn jetzt da, deutsche Volk nicht den richtigen Mann an seine Spitze stellt. Mit Völkerbund und Sicherheitspakt sucht der Feind- bund den Versailler Schandoertrag zu verewigen, sich seinen Raub für alle Zeiten zu sichern. Es gehört ein großes Maß von innerer Widerstandskraft dazu, um der Gefahr der dauernden Selbstetitmannung Deutschlands zu entgehen. Frage sich jeder ehrlich, ehe er seinen Stimmzettel abgibt, wer von den Kandidaten diese Wider st and»- kraft gegen ausländische Beeinflussung gewähr- leistet. Wählen wir jetzt falsch, so sind die uns wider- rechtlich entrissenen Grenz marken verloren und Millionen Deutscher lim ihr Deutschtum betrogen, betrogen vom deutschen Volk, das endgültig in Schmach versinkt. Eine furchtbare Verantwortung ruht auf jeden einzelnen von uns! Darum rettet Deutschlands Ehre und die Zukunft von Millionen vergewaltigter deutscher Brüder! Wählt Hindenburg , den Kandi- boten des deutschen Volkes!" Dieser Aufruf wendet sich eindeutig und klar gegen den außenpolitischen Kurs der Rechtsregie- runa und. gegen die von ihr eingeleiteten Aktionen. Es ist ein Wahlmiir:!? für Hindenburg gegen den Sicher- heitspakt, für Hindenburg gegen Stresemann . Alles, was die Reichsregierung bisher gegenüber den gefahrkünd enden Signalen aus dem Ausland ryle gegenüber den deutfchnatinnalen Treibereien unternommen Hot, ist ein einziger offiziöser Beruhigungsverfuch. Sie hat versichern lassen, die Reichsregicrung werde den eingeschlagenen außen- volltifchen Kurs nach der Präsidentenwahl beibehalten. Dieser offiziöse Beruhigungsverfuch steht in schneidendem Gegensatz zu der Ausdeutung der Kandidatur Hindenburg durch die D-nitschnationalen. wie zu den deutschnationalen Ankündigungen, daß nach den Wahlen ein Vorstoß gegen die Außenpolitik der Regierung unternommen werden wird. Nicht
nur wir sehen diesen Widerspruch, sondern auch das Ausland. Der Eindruck, der sich mit Notwendigkeit daraus ergibt, ist der: die deutsche Republik hat keine homogene, aktionsfähige Regie- rung, die zur Führung fähig und entschlossen ist. Die Regie- rung der deutschn Republik läßt das deutsche Volk im un- klaren darüber, welche Gefahren durch die Präsidentschafts- kandidatur der rechtsstehenden Regierungsparteien für die deutsche Außenpolitik heraufbeschworen werden. Was find die Absichten der Regierung, welche Folgerun- gen gedenkt sie aus den katastrophalen Nachrichten zu ziehen. die über die Wirkung der Kandidatur Hindenburg täglich bei ihr einlaufen? Heute hat es den Anschein, als wäre die Kan- didatur Hindenburg ihre Kandidatur, als hoffe sie selbst auf einen Wahlsieg Hindenburgs, um dann eine Kursschwenkung auf der ganzen Linie vorzunehmen. Ueberläßt die Regierung wirklich die Führung jenen rechtsstehenden, hinter den Kulissen arbeitenden Kreisen, die im Loebell-Ausschuß den Ausschlag für Hindenburg gegeben haben? Oder will sie die Vernachlässigung ihrer Führerpslich- ten damit entschuldigen, daß sie insgeheim selbst von vornherein an eine Niederlage Hindenburgs und damit an eine automatische Mwendung der Gefahren glaubt, die diese Kandidatur heraufbeschworen hat? Täuschung statt Führung! Hamburg . 16. April. (Eigener Drohtbericht.) Der Minister des Aeußern Dr. Stresemann sprach heute abend im Ueberseeklub über Weltwirtschaft und Weltpolitik. Die Geschichte der Nachkriegszeit, so führte«r aus, Hab« engste Wechselwirkung zwischen Weltwirtschast und Wellpolitik gezeigt. Deutschlands Stel- lung sei dadurch gekennzeichnet, daß wir heute noch viel enger mit dem Ausland verflochten sind als früher. Es scheine, daß sich in der Well an Stelle der bisherigen Parole„Krieg und Untergang den Konkurrenten" das Bestreben durchgesetzt hätte:„Zusammenarbett mit den Konkurrenten". Deutschland hat seine handlungs- sreiheit auf handelspolitischem Gebiete am 10. Januar wiedergewonnen. Es wird die Verhandlungen mit den Staaten, mit denen es in neue Beziehungen eintritt, unter Festhallen am Prinzip der Meistbegünstigung führen. Dabei ist das Prinzip einer Abfchließung des deutschen Marktes durch Hochschutzzölle völlig unmöglich. Richtlinien unserer Außenpolitik können nur sein: Sicherung der Grenzen des Reiches, freie Entwicklung im Innern und Sicherung des Friedens zur Konsolidierung der deutschen Verhältnisse. Machtpolitische Gesten waren schon zu einer Zell ver- fehlt, wo wir die Macht besaßen. Die Grundlagen dieser Außen- volitik können auch durch ein Dolksvotum über innerpvlitischs Anschauungen nicht geändert werden. Ein solches innerpolitisches Datum gibt den Empfindungen und der Stärke der Parteianschaunngen Ausdruck. Es ist kein Abwägen der Stärke, der Anschauungen über die künftige Gestaltung der Staatsform. Das Ausland braucht weder zu fürchten noch zu hoffen, daß eine innere Zerreißung In Deutschland eintritt, sondern tann unbeschadet um den Streit der Parteien ans eine gesunde und vernünftige Entwicklung der deutschen Verhältnisse vertrauen.
Kapp-Schule im Loebell�usscbuß. Hinter den Kulissen der Kandidatur Hindenburg . Stimmung, Sti mm u n g! rufen die Leiter des Reichsblocks und sie lassen die Wandervögel mit Klampfen und mit Lauten aufmarschieren, um diese Stimmung zu er- zeugen. Vergebens! Das Stimmungsthermometer bleibt ein paar Grad unter Null. Begeisterung für die Wahl des 80- jährigen Feldmarschalls ist nirgends zu spüren: am aller- wenigstens bei denen, die diese Begeisterung hervorrufen sollen. Die Presse der Lolkspartei steht Gewehr b« Fuß, die deutschnationale Press« füllt ihre Spalten mit einem Entschuld igungsgestammel. dem man Verlegenheit und Beklommenheit von weitem ansieht. Der Grund ist klar. Niemand hat die Kandidatur Hinden- bürg recht gewollt. Und wenn sie schließlich doch kam, so siegt das an dem katastrophalen Kuddel- muddel der im Loebell-Ausschuß herrscht. Man
ist hilflos und ratlos. Und in dieser erbärmlichen Lag« gelang es dem völkischen Flügel der Deutsch - nationalen, die Kandidatur Hindenburgs, die von ihnen von vorn herein als eine Kandidatur gegen Volkspartei und Stresemann gedacht war, durchzudrücken, weil sie die einzigen waren, die wußten, was sie wollten. Gebt Geld! schreit der Reichsblock und Herr Loebell schreibt verzweifelte Bettelbriefe an die Industrie. Aber wer wird dem Loebell-Ausschuß heute noch Geld geben! Er wird in seinen eigenen Reihen nicht mehr ernst gc- nommen. Lesen wir, was die deutschnationalen Vaterländischen Verbände vom Loebell-Ausschuß halten. Sie geben schon heute, anderthalb Wochen vor dem zweiten Wahl- gang die Parole aus: Nie wieder Loebell-Aus- schuß! Nie wieder Reichsblock! In ihrer Wochen- schrift, der„Tradition" vom 12. April wird die Haltung des Reichsblocks an leitender Stelle ein„von plus ultra an Planlosigkeit und Mangel an Entschlußkraft" genannt, von „peinlichen und unwürdigen Zwischenfällen" gesprochen und dann folgende Konsequenzen gezogen: „Es ist deshalb durchaus zu verstehen, daß die nationale Oeffentllchkeit, insbesondere die vaterländischen Verbände, von diesen Methoden, in einer großen, schicksalsschweren Frage eine Entscheidung zu treffen, nachgerade genug haben und daß sie nicht gewillt sind, sich künstighln noch einmal für ein System derartiger Kopf- und Planlosigkeiten einspannen zu lassen." Wo soll da die Begeisterung herkommen? Sie haben genug von dem Loebell-Ausschuß! Sie wollen sich nicht noch einmal vor den Eselskarren des Reichsblocks spannen lassen! Das Vertrauen ist futsch! Und die Industrie soll ihr gutes Geld für ein„System derartiger Kopf- und Planlosig- keit" verpulvern? Es ist zu befürchten, daß Herr Loebell auch in dieser Richtung eine falsche Rechnung aufgemacht hat. Und wie steht es mit der Kandidatur Hinden- bürg? Sind wenigstens die Deutschnationalen einmütig für Hindenburg ? Sie denken nicht daran! Am allerwenigsten begeistern sich die deutschnationalen Vater- ländischen Verbände für die Kandidatur des Greises. In dem Artikel der„Tradition" heißt es über die Haltung der Verbände: „Wie sie bei der ersten Ausstellung derKandidaturIarres ohne Schwanken an dem einmal nominierten Kandidaten festgehalten und sich mit allem Nachdruck dafür eingesetzt haben, daß Versuch«. nachträglich aus der Reche zu tanzen, ohne Wirkung blieben, so haben sie es auch nach dem ersten Wahlgang für s e l b st v e r» st ä n d l i ch gehalten, daß der eingeschlagene Kurs ohne Zaudern und Schwanken weiterg» steuert werde und daß— au» naheliegenden Gründen— jeder Eindruck der Unentschlossenheit wie der Kopf- und Ziellosigkeit oermieden werden müsse." Sie wollten nicht Hindenburg , sie wollten I a r r e s I Und nicht nur die Vaterländischen Verbände! Auch der ostpreußisch? Freiherr v. G a y l, eine der festesten Stützen der. Deutschnationalen, einer der eifrigsten Reaktio- näre, der von seiner Partei bei den letzten Regierungsver- Handlungen im Rechtsblock als Innenminister genannt wurde und also das besondere Vertrauen der Deutsch - nationalen genießt, war ein entschiedener Gegner der Kandidatur Hindenburgs. Am 6. April hielten die Vaterländischen Verbände ein« gemeinsame Besprechung im Klub der Landwirte ab. Herr o. G a y l war der Hauptsprecher auf dieser Tagung und er führte nach den Mitteilungen des Organs der„Vaterländischen Verbände" in seiner Rede aus: „Freiherr v. Gayl unterzog darin, von lebhaftem Beifall unter. brachen, die Vorgänge im Loebell-Ausschuß einer scharfen Kritik und trat dann w ein« eingehende Prüfung der Frage hindenburg oder Iarres?«in. Nach Abwägung oller in Betracht kommenden Faktoren glaubte er schließlich seiner Auffassung dahin Ausdruck gebe» zu sollen, daß es zweckmäßig sei. au der ab- stink aussichtsreichen Kandidatur Zarres festzuhalten und der ver- ehrungswürdigen Person des Generalfetdinarschalls das große, für ihn mit der Uebernahme einer Kandidatur verbundene Opfer zu er- sparen."
ver herings-Untersuchungsaussihuß. Nachdem er den Kuchenchef Sich vom Bristol vorgeknöpft hat Ilnd sein Wissen in betreff Barmats Mittagsmahl erschöpft hat, Fand der Ausschuß: Solches Tun Könnt' dem Spürsinn nick# genügen, Sondern man müßt' ohne ysiihn Diesen Acker weiter pflügen. Wieviel Unkraut bleibt den Herr'» Doch noch übrig auszujäten! Barmat— stimmt— aß Hering gern,— Doch was tat er mit den Gräten? Sein Menu kennt man genau. Doch behielt er's nicht im Bauche. Laden wir die Abortfrau Ueber den Befund der Iauihe. Not tut's auch, die Stubenwaid Allerstrengstens zu befragen. Was in punkto Sittlichkeit Sich im Zimmer zugetragen. Untersucht das Nochtgefäß Durch beeidet Sachverständige. Stören wir auch die Portiers. — Sie erfpähn das Unanständige! Stochert tief im Müllobfall Nach benagten Gänseknochen,— So kommt über diesen Fall Erst da« Lolksgemüt zum Kochen Und es wird ganz zweifellos. Wenn wir leuchtsn in die Falten Auch der letzten Unterhos'. Für Politiker uns hatten! Mich von Lindenhecken.
Die Lithographie von Senefelder bis heute zeigt in einer Reih« hHtoer Musterexemplare die Stadt Schöneberg in Ihrem Rat- Haus. Leiter der instruktiven Ausstellung isthaneBaluschek. und die Auswahl, die er traf, sowie die Art, in der er sie vorführt. kann in historischer und künstlerischer Beziehung im großen und ganzen befriedigen. Im Lildmäßlgen hat dos Steindruckoerfahren Grenzen, die häufig überschritten werden; trotz der Möglichkett der Wiedergab« vieler Feinheiten— worin uns die Amerikaner noch über sind— wirkt manches hart und spröde, wenn«ine Zeichnung nicht ganz hervorragend ist— der Radierer z. D. hat es daher leichter zu schwindeln. Dennoch gab es natürich auch hier vor Senefelder
und dem Berliner Wilhelm Reuter, die eben Künstler und Drucker zugleich waren, bedeutende Meister. Von den AUen belustigt Theo- dor Hase mann, den der ebenfalls gut vertretene Heinrich Zille ins Moderne und ins Soziale übersetzt, von den Jüngeren fallen auf Wolfs , Stumpp, Budzinski. Ronneberg. Selbmann, Sandrock. Consentius und Büttner. Baluscheks Arbeitertypen sind stärker als seine Nutten, bei denen das Echte und das Unecht« bisweilen verkrampft zum Ausdruck kommt. Phantasie und sicheres Können offenbart Karl holtz , seine Szene am Brunnen erinnert an Waller Trier. S l« v o g t und Liebermann find zum Vorteil der Unbekannten nur mittelmäßig oertreten. Willibald Krain ist es sogar lehr schlecht, und es fällt auf, daß Franz Peffer bei ähnlichen Vorwürfen einfocher und doch stärker wirkt. Don Berliner Ltthographcnanstalten zeigen buntprächlige Plakate die Firmen Carl Schmidt, holler- bäum u. Schmidt, Troitzsch und Eckert. Ein« der Firmen läßt sogar«inen der Druckkünstler im lichten Ausstellungssaal arbetten. Dieser Mann des beschmierten Steins läßt hiermit den Lesern des.Vorwärts" bestellen, daß er sich freuen würde, bis zum 24. April(täglich von ll> bis 6 Uhr) Schaulust und Lerneifer vielen von ihnen noch bestiedigen zu können. Es lohnt sich! ergo. Der Olympia- Saal im Neue« Museum. Im Neuen Museum wurde dieser Tage der Oberlichtsaol neben dem großen Treppenhaus wieder eröffnet, der seit Jahresfrist geschlossen war. Er enthätt jetzt die Gipsabgüsse der Bildwerke aus Olympia . Manches davon ist schon in der allen Olympia-Abteilung des Museums zu sehen gewesen, die aufgelöst wurde, um die Räume zur besseren Ausstellung ägypttscher Altertümer zu verwenden. Es fehlen nun weder d!« Nike des Pawnios noch der Hermes des Praxtteles nehen ihren Wieder- Herstellungen durch Rühm. Ganz neu für Berlin find die ergänzten Giebelgruppen des Zeus -Tempels. Sie stehen an den Längsfetten des Saales auf Postamenten van genau der gleichen Länge, wie sie «inst die Giebelböden des Temvels hatten, und geben, in angemessener Entfernung einander gegenüber, den stärksten Eindruck ihrer ge- wattigen Kompositionen. Di« Statuen des Ostgiebels, die den seier- lichen Vertraasschluß vor dem Wettrennen des Pelaps mit Oinomaoe darstellen, erscheinen in der Anordnung und Ergänzung von Pros. Franz Studniczka in Leipzig , die Statuen des Westgiebels mit dem wildbewegten Kentauren-Kampfe in der Ergänzung des verstorbenen Prof. Georg Treu . Unergän.zt« Abgüsse von den vier besterhaltenen Mstopen-Reliefs am Zeus-Tempel bieten weitere Proben jener herben und tief innerlichen Kunst, die um 460 v. Chr. im Peloponnes blühte. Auf der Brüstung des Saalum&angs sind außer Photo- grophien von Teilen der Tempelbildwerke viele Tafeln aus dem Olympia-Werke angebracht, die alle bedeutenderen Gebäude des Heiligtums vor Augen stellen. Besondere Aufinerksamkett verdienen unter ihnen diejenigen Blätter, die von der Dielfardiakeit bestimmter Ornamente der Olympia-Architektur und einiger Mosaiken schöne Beispiele liefern. Slaalsoper— Deutsche Oper. Dom Kuliusministerium wird den. Amtlichen Preußischen Pressedienst geschrieben: Die Dar- stellungen in einigen Berliner Zettungen über Vorgänge in de, Ver- wattung der Slaalsoper, wonach ein wirtschaftlicher Abbau aus Kosten der künstlerischen Leistungsfähigkeit beabsichtigt sei, be
ruhen auf unzutreffenden Informationen und einer Derkennnng der Absichten der beteiligten Ministerien, des Kultus- und Finanz- Ministeriums. Aus dem Gesamtkomplex der bei den Etotberalungcn behandelten künstlerischen und organisatorischen Fragen sind lediglich Einzelheiten herausgegriffen und obendrein unrichtig wiedergegeben. Auch die Ausführungen in den betreffenden Zeitungsartikeln über angebliche Maßnahmen des Staates zur Beseitigung einer befürchte- ten Konkurrenz des Deutschen Opernhauses in Char- l o t t e n b u r g mit der Absicht der Daniederhaltung der Leistungen dieses Instituts sind völlig unzutreffend. Einheikskvrzschrifl und Reichsbehörden. Dia Nachricht, der Reichsminister des Innern habe auf Grund eines Beschlusses des Bildungsausschusses des Reichstages vom 3. April die Maßnahmen zur Einführung der Einheitsturzschrist im Gcschäflsbetrieb der Reichsbehörden zurückgestellt, ist, wie uns von zuständiger Stelle mttgeteill wird, unzutreffend. Der Reichsminister de- Innern hat im Dezember 1024 die obersten Reichsbehörden um Aeußerung ge- beten, inwieweit die Kurzschrist im inneren Behördenverkehr ange- wendet werden kann, und dabei eine Bertreterbesprechung für Anfang März 1025 in Aussicht gestellt. Da eine abschließende Prüfung der Frage bis zu diesen, Zeitpunkt sich nicht ermöglichen ließ, hat er durch Rundschreiben vom 10. März den obersten Reichsbehörden mitgeteilt. daß es ihm oerstübt erscheine, zu einer Besvrechung dar Frage, ob und in welchem Umfange im Geschäftsbetrieb der Behörden die Kurzschrist«inzuführen ist. schon jetzt einzuladen. Die Maßnahmcu sind keineswegs zurück- oder etwa eingestellt, nehmen vielmehr ihren Fortaang. Die Ausarbeitung von Lorfchläaen für die Anwendung der Kurzschrift ,m inneren Behördenverkehr'ist im Gange. Rettung der Lffenllichen Sillllchkelt. Bar den Wiener Ge- fchworensn hatte sich der Geschäftsletter des M o l i k- B e r l a g e s in Berlin wegen Vergehens gegen die öffentliche Sittlichkeit zu ver- antworten, well er die BUdermappe„E c c« Homo" von George Grosz oerbreitet hatte. Die Staatsanwallschaft hatte von dieser Mappe 32 Bilder als unsittlich beschlagnahmt. Die Berhandlung selbst fand auf Anlraa der Stoatsanwallschost unter Ausschluß der Oeffenllichkeit statt. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten mit 8 gegen 4 Stimmen schuldig, worauf er zu 14 Tagen«in- fachen Arrest«, verurteilt wurde. Außerdem wurde vom Gericht die Beschlagnahm« der Blldermappe und der Platten oerfügt. Kolkvbfihve. Fn der am 24. d. M. abends 7 Ubr im T b e a t e r am B!l l o w p l a tz unter der Regie vsn Fritz Soll stattfindenden Reu- inizenieruna von Risbergall«.Datterick-, Musik»an Friedrich Bermann, spielt Paul H-nckelS die Titelrolle. Mufikalilche Leitung: ZZoli- gang Zeller, BübnenbUd: Edward suhr. Zm Iheater in der«övlgaritzer Strohe findet am 19. d. vi, 11' /, Mr. eine Tanzmatinte der Bodenwleser- Tanzgruppe sWien) statt. Unter Fiiliruvg und Mitwirkung von Gertrud Sodenmteler gelangen Kruppen, und Sin,-Hönze nach Musik von Petlrek. MoufiorgSky. S. M. Maper. Johann Gttautz u. a. rn. zur Darstellung. Am Klavier Artur Kleiner(Wien, . Vorverkaus an der Tdeaterlosse und den bekannten Stellen. Mhliche Lelchösllguvg. Eine richtiggehende Udr au» Stroh- Halmen hat«in Ulmer Bürger, seine» Zeichen» Schubmacher, erbaut. Sie ist zwei Reler boch. ohne alle Bindemittel Leim u. dgl hergestellt. 15 Jahr« hat er zu dieser Arbeit gebraucht.