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Die Socke als Gärtner. Das Korruptionsgeschrei als Nettungsanker. Es scheint wirklich schlecht um die Propaganda des Rechts� blocks bestellt zu fein. Nach enolossm Kuhhandel, nach einem lächerlichen Hin und Her, das der Rechtspresse selbst auf die Nerven nel, war schließlich Hindenburg als Kandidat aus dem Ringen zwischen Poikspartei und Deutschnationalen her- vorgegangen. Schon nach einem Tage spürte man an dem wehleidig zurückhaltenden Tan in den Spalten aller Rechts- blätter, daß die Herrschasten zu der Zugkraft deralten Exzellenz in Hannover " selber kein rechtes Zu- trauen hatten. Was sollte man über Hindenburg als An- wärter auf den Reichspräsidentenposten auch anderes ver- sickern, als das erder Deutscheste der Deutschen " sei. Damit ließ sich auf die Dauer doch keine Propaganda betreiben. Jetzt endlich scheint die erlösende Idee gekommen zu sein. DieKorruption" soll herhalten. Zwar inter - efsiert sich kein Mensch mehr für den Barmat-Fall, zwar hat das Wahlergebnis vom 29. März nur das Eine bewiesen, daß der Lügenfeldzug der Reaktion höchstens die gegenteilige Wirkung, nämlich die Stärkung der Sozialdemokratie zur Folge gehabt hat. Aber in der Not frißt der Teufel Fliegen und rellet der Reichsblock den Korruptionsgaul. Das Blatt der Industrie, dieZeit", hat den sellenen Geschmack als erstes den Ton anzugeben und unter der schreienden Ueberschrift B-'freiung aus der Korruption" einen Aufruf zu veröffentlichen, der die neue Korruptionskampagne offenbar einleiten soll. Die schwerindustriellen Volksfreunde und Korruptionsfeinde" wissen offenbar selber nicht, worunter sie chren Namen gesetzt haben. Denn was in dem Aufruf gefordert wird, sind alles Dinge, die sich g e g e n s i e und ihre Kreise wenden, die die Staatsmaschinerie ihren egoistischen Privatinteressen untertänig machen wollen. So heißt es in dem Aufruf: Viel Schweres hat unser Volt tragen müssen. Aber nichts hat eine so tiefe Erbitterung, eine so wilde Empörung und eine solche Unzufriedenheit mit großen Teilen der jetzigen Staatswirtschaft hervorgerufen wie das Schmarotzer- und Schieberlum. das gewissen- los den kranken Volkskörper und geschwächte Staatskassen aus- plündert und sich auf Sosteu der Verarmten Reichtümer ergaunert." S e h r r i ch t i g! Die Erbitterung ist riesengroß. Die Industriellen, die Kriegs- und Ruhrgewinnler werden schon wissen, gegen wen das durch die schamlose Inflation von der Schwerindustrie ausgeplünderte Volk erbittert ist. Kein Barmat-Geschrei kann diese Erbitterung übertönen und sicher meinen die Unterzeichner, die deutsche Schwerindu- stri e und ihren Jnflationsskandal, wenn sie in dem Aufruf schreiben: »Laßt Euch durch die Ruhmeßer politischer Schiebuogen nicht betören und von der Hauptsache ablenken." Noch viel richtiger ist der Satz des Aufrufes, in dem es heißt: Aber es sind Kräfte an der Arbeit, um alles zu vertusche». um nicht nur die Schuldigen der verdienten Strafe zu entziehen. sondern auch da» ganze einträgliche System ausrecht zu erhalten, das die erschreckende Fäulnis überhaupt erst ermöglicht hat. Sehr richtig! Im Falle Barmat sind diese Kräfte unzweifelhaft am Werk. Immer wieder haben wir gefordert. daß endlich die Anklage gegen Barmat erhoben wird, daß endlich das Verfahren durchgeführt wird, daß der Staats- anmalt herausrückt mit dem, was er eigentlich diesem Manne vorzuwerfen hat. Aber es scheint Kräfte zu geben, die das System des Gefchäftemachens mit politischen Skandalen aufrecht erhalten wollen und die daran inter - efsiert sind, daß diese Dinge nicht geklärt werden oder wenigstens die Klärung so lange hinausgeschoben wird, bis die Reichspräsidentenwahl vorüber ist. Dann soll es offenbar heißen: der Mohr, d. h. der Barmat-Skandal hat feine Schuldigtest getan, er Kann gehen. Welch anderen Zwecken dient die Kandidatur H i n d e n- burgs als der Aufrechterhaltung politischer Schie- düngen großen Stils? Welch anderem Zwecke als der vollendeten Alleinherrschaft des schwerindustriellen Kapi- tols und der Großlandwirtschaft? Der G e l d s a ck will allein regieren und das Korruptionsgefchrei soll ihm dazu oerhelfen. Wie müssen sich die Aussichtsrätepolitiker bei der Unterschrift dieses Aufrufes vorgekommen fein, als sie die Forderung darin ausstellten: Schärfere Erfassung der verfehlongea von Vertreter» ösfeat- licher Interessen und Einrichtungen durch neue Normen in Gesetz, Geschäftsordnung und Ehreasahung: jede Betätigung dieser Person- lichkeiten. die Reich. Länder oder öffentliche SSrperschasien zugunsten persönlicher oder parteilicher vorteile benachteiligt, muh für die Zukunft verhindert werden." Wieviel bliebe von der Voltspartei und von der Deutschnationalen Volkspartei übrig, wenn das streng durchgeführt würde! Was ist diesen Kreisen Politik anders als Geschäft? Welchen Zwecken dienen solche Unter- zeichne? des Ausrufs, wie Herr B e ck e r- H e s s e n. Aufsichts­ratsmitglied aller möglichen Großindustrieunternehmungen oder Herr Kriegsheim. Direktor des Reichslandbundes, anders als den Zwecken egoistischer Privatwirtschaft? Welchen Sinn hat der Kampf gegen die Sozialdemokratie als den. die Alleinherrschaft der Großkapitalisten über die Wirtschaft und Steuergesetzgebung zu sichern? Was ist für all diese von Moral triefenden..Korruptionsfeinde" dieser Kampf anders als ein Teil der Verteidigung ihrer geschäftlichen Belange". An einer anderen Stelle entrüstet sich der Reichsblock über die Kampfesweiie der Sozialdemokratie gegen Hindenburg . Offenbar will man dadurch, daß man gegen die größte deutsche Partei erneut mit dem Korruptionsgeschrei zu Felde zieht, vorbildlich wirken und zeigen, was der Rechtsblock unter sauberer Kampfesweise versteht. Es gibt keine elendere Heuchelei als diese politische Auswertung angeblicher Skandal- aifären durch den Rechtsblock, der in Wirklichkeit nur politische Korruption in Deutschland verewigen will. Die Herrschaften sollen aus der Erfahrung des 29. März doch etwas gelernt haben. Dieser Trick wird auch am 26. April nicht ziehen._ Kafthemmen-Phantasie. »Offenbar in betrunkenem Zustand." DerPressechef des Reichsblocks", Herr Dr. Otto Kriegk, überrascht uns durch einen offenen Bries, den er an den Leiter der Polksblock-Propaganda, Herrn Spieker, gerichtet hat, und in dein er behauptet, in einer Karikatur desB o r w ä r t s"(Armer Jarres!) sei Herr v. Hindenburg ofsenbar in betrunkenem Zustande" dar- gestellt worden. Ucber diesenÄaschemnienton"«istrüstet sich Herr Kriegk sittlich und fordert Herrn Spieker auf, dergleichen zu run. Herr Spieker hat Herrn Kriegk in einer ironischen Antwort

auf den.Laschemmenton" hingewiesen, in dem der Kandidat des Rechtsblocks, Herr Marx, von den Leuten um Kriegt herum be- handelt wird und hat zugleich die tomische Zumutung des Herrn Kriegt abgelehnt. Zu unserem Teil möchten wir noch bemerken: 1. Wenn der Karikaturist desTag" z. V. Führer der Sozial­demokratie abbildet, wie sie mit einem angeleimten Ministersessel aus dem Sitzteil auf allen Vieren herumkriechen, so entrüsten wir uns nicht im geringsten darüber,, denn ein derber Witz ist dem Karikaturisten erlaubt. 2. Auch Hindenburg muß sich den derben Witz des Karikaturisten gefallen lassen. Wenn die Herren vomReichsblock" für ihn so empsindlich sind, so hasten sie ihn nicht in den Mittelpunkt des poli- tischen Kampfes rücken sollen. 3. Es ist aber weder unserem Zeichner noch sonst wem eingefallen, daß Hindenburg inofsenbar betrunkenem

Golöene Hindenburg -Worte IV.

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Der Krieg dauert hoffentlich so lange, bis sich alles unserem W'llen fügt! Alles: das waren die Bereinigten Staaten und Eng- land, Frankreich und Italien , Rußland und Japan , Rumänien . Serbien , Montenegro, Portugal , und die Menge der kleinen Staaten, die im Lager der Entente standen. Dieser vermessene und unverantwortliche Ausspruch war der Ausfluß des politischen Unverstandes der Obersten Heereslestung, der den Gegner reizte, statt den Frieden zu suchen. Den wahnwitzigen Wunsch, die ganze Well dem Willen der deutschen Obersten Heeresleitung zu unterwerfen, hat das deutsche Volk mit den blutigen Opfern der Vergangenheit, mit der Not und den drückenden Lasten der Gegenwart, mit einer schweren Zukunft bezahlen müssen. Nicht das Ende: sondern die Dauer des Krieges war die Hoffnung Hindenburgs! Das Voll dachte anders als der General, dem der Krieg wie eine Badekur bekam! Denkt an diesen vermessenen, diesen törichten Ausspruch! Soll der, der ihn tat, Präsident der deutschen Republik werden, die um ihres Lebens und ihrer Zukunft willen denFrieden braucht? Stimmt für Frieden und Verständigung der Völker! wählt Wilhelm Marx !

Zustande" dargestellt werden soll. Wenn Herr Dr. Kriegk überall betrunkene Zustände entdeckt, so läßt das gewisse Rückschlüsse zu. aber nicht in der Richtung auf denVorwärts". 4. Es ist gerade die Spezialität derReich»brock".Mannen, ihre politischen Gegner durch erfundene Geschichten von Trunkenheits- exzessen zu verleumden. Siehe die Geschichte vom verlorenen Hut in Weimar . Also: Sie selbst scheuen vor dem gemeinsten Schmutz nicht zurück. Dann legen sie in»in« harmlose Karikatur aus eigener Koschemmen.Phantosie" etwas hinein, was gar nicht darin ist, und schließlich geben sie darüber ihr« sittlich« Entrüstung von sick. Sittlich« Entrüstung alsGeschäft in sich"! Sarmats Vernehmung. Vergebliche Korruptionssuche. In der gestrigen Verhandlung richtet der vorsitzend« Saenger an Barmat eine abschließende Frage unter Wiederholung der Fest. stelluna, daß der Ausschuß seine Untersuchung nur in der Richtung der politischen Moral führe: haben Ihre polikischen Beziehungen Ihren geschäftlichen Zwecken gedient, oder waren sie geeignet, irgendwelchen geschäftlichen Zwecken zu dienen? vormal: Nein, weder in Holland noch später. Sie konnten mir gar nichts nützen, im Gegenteil, ich habe dadurch, wie sich ja hier ergeben hat, die größten Schwierigkeiten gehabt. Barmat erklärt dann noch zu der Aussage des Zeugen Rommel , daß er dessen Beitritt zur Sozialdemokratischen Partei nur als F o r m s a che" bezeichnet habe, er könne das gar nicht gesagt haben, da er seit 1908 Mitglied der holländischen Sozialdemokratie sei und wisse, was das zu bedeuten habe. Rommel habe sich ihm gegegenübcr als Flugzeugoffizier bezeichnet, der im Ausland ge- wesen sei und während des Krieges häufig Bomben geworfen habe. Er habe ihm wohl gesagt, er könne später vielleichtfür uns", d. h. für die Firma Arnexima tätig sein. Ihm habe garnichtsdaron gelegen, in Herrn Rommel eine Seele für die sozialistische Partei zu resten, trotzdem Rommel ihm gesagt habe, er sympathisiere mst der Sozialdemokratie. Barmat teilt schließlich noch mit, daß noch im März 1925 die größte Fleischexportsirma in ülinenta schriftlich zum Ausdruck gebracht habe, sie habe stets in größter Zu­friedenheit mit ihm gearbeitet. Außer mit Deutschland habe er auch mit O e st e r r« i ch und mit Schweden in geschäftlichen Beziehungen gestaiiden. Abg. v reilscheid: Herr Rommel hat gesagt,wir" könnten keine Leute des alten Regimes gebrauchen. Worauf bezog sich daswir"? Rommel : Auf die Sozialdemokratische Partei . vrellscheid: Bezog sich das nicht darauf, daß Barmat angeblich gute Beziehungen zur deutschen Regierung hatte? Rommel : Das war doch damals praktisch gleich. Vrellscheid: Ende ZOlO saß die Sozialdemokratie doch nicht allein in der Regierung. Sie hatte nicht einmal die Mehrheit. Rommel : So genau war ich nicht darüber unterrichtet. Ich hafte lediglich den Eindruck, daßwir" mft der Regierung über- einstimmen. vreltscheid: Fond die Unterredung bei einem Essen mit Barmat stall? Rommel : Nein, in dessen Bureau. vreisicheid: Ist es richtig, daß Sie mft der Sozialdemokratie sympathisierten? Rommel : Sympathisieren ist nicht der richtige Ausdruck. Ich habe bei einer Unterhaltung gesogt, daß ich nach meinem elfjährigen Aufenthall in Britisch-Jndien gelernt habe, unparteiisch zu urteilen. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Partei liegt mir über- Haupt nicht. vrellscheid: Noch eine Frage an Herrn Barmat: Sie haben gestern erwähnt, daß der jetzige deutsche Botschafter in Washington , Herr von M altzahn noch im Jahr« 1923 in einem Empfehlungs­brief an die Ukraine Sie al» lüchllgen Kaufmann bezeichnek habe. Liegt dieser vrief vor?

Varmal: Herr Heitmann hat ihn gelesen, er befindet sich wahrscheinlich bei den Akten. Es haben ihn noch andere Herren gelesen, vielleicht kann sich Herr Heilmann an deren Namen er- innern. vrellscheid: Hat Herr von Maltzahn Sie ohne Einschränkung empfohlen? varmal: Er hat nüch als großzügigen und reellen Kaufmann empfohlen, den er in Holland kennen gelernt habe. Nach einigen weiteren unwesentlichen Erörterungen schließt der' Ausschuß die öffentliche Sitzung und zieht sich zu einer nicht- öffentlichen Beratung zurück.' Musiolinis Sszmliftengejey. Loslösung der freien Gewerkschafte». Rom. tS. April.(Eigener Drahtberichl.) Der Gcscheniwurs über die juristische Anerkennung der wirtschosls- und Gewerkschasls- verbände, der auch deren Vertretung in den parlamentarischen Kör- perschaflen vorsiehk. schließt die Anerkennung der s o z l a l i st I s ch e n Syndikate aus. Darüber hinaus wird bereits offiziell erklärt, daß die Regierung die Auflösung aller Syndikate vorbereite, die internationalen Arbeitnehmerorganisallonen angehören. Dieses Schandgesetz, würdig des Bismarckschen, kennzeich- net so recht das Regime der Faschisten als die nackte Herrschaft des Ausbeutertums. Der Loebell-Block würde es vcr- dienen, daß seine voreiligeReklame" sich erfülle, und Musso- lini, der vielfacher Mordanstiftung Verdächtige, sich offen für den Präsidentschaftskandidaten der Großverdiener und ihrer gelben Haushunde einsetzte._ pamleve und öie Sozialisien. Vollkommene Einigung. Varl». 18. April. (Eigener Drahlbericht.) Die heutigen Be- spreckzungen Painleoes mit den sozialistischen Abgeordneten Blum, B»renne, Renaudel, Auriol und Com- pere-Morel hat nach Erklärungen Eompdre-Morcls zu einem r e st l o s e n Einvernehmen über die Wirt-. schastssragen und militärische Organisation in Verbindung mit der in Aussicht genommenen Verkürzung der Militärdien st zeit geführt. In der Frage der Finanzresormen erklärte Compere-Morel. daß die sozialistische Barle« nich t ouf dem Buchstaben einer Kapitalabgab« bestehe, sondern lediglich verlange, daß der sozialistischen Auffassung unter gebührender Berücksichtigung der eventuellen Schwierigkeiten der praktischen Durchführung Rechnung getragen werde. Die Delegation hat gewünscht, daß die Regierungserklärung von den gleichen Ideen wie da» Kabinell Herriot inspiriert sei. Caillaux hat den Vertretern der Presse erklärt, man dürfe von ihm weder Ungewöhnliches wünschen, noch irgendwelche Aus- nahmemaßnahmen erwarten. Er erinnerte daran, daß er nicht weniger als drei Monate gebraucht habe, um seinerzeit den Gesetzentwurf über i)ie Einführung der Einkommen st euer fertigzustellen. Er werde sich zunächst darauf beschränken, Maß- «rahmen zur Ueberwindung der augenblicklichen Schlvierly- leiten vorzuschlagen, jedoch aber nicht eine endgültige Lösung. Senesch in Warschau . Gemeinsame Fsront gegen Stresemanns Garantievorschlag Warschau, 18. April. (Eigener Drahtbericht.) Der tschechische Außenmulister Dr. B« n e s ch trifft morgen hier ein. Dieser Besuch gill natürlich auch der Sicherheitsfrage. Es ist bekannt, daß die polnische Regierung samt ihren Parteien und deren Zeitungen sich sehr bemühen, jene von Stresemann vorgeschlagen« Abmachung mit den Wejimächten und Italien «ncht zustande kommen zu lassen, die zwar die in Versailles festgesetzten Westgrcnzen Deutschlands garantieren«ind garantiert sehen, aber Deutschlai,d für seine Ost- grenze die Möglichkeit einer schicdlichcii Aenderung vor­behalten will. Benesch wiederum ist bekannt dafür, daß er das von England abgelehnte und zu Fall gebrachte Genfer Protokoll unbedingt dem Dorschlag Stresemanns vorzieht. Auch hat Bencsch die für Deutschland «vohl unannehmbare?lbsicht ver- kündet, in einen Garantievertrag nochmals einen Verzicht auf die Vereinigung Deutschösterreichs mit dem Reich hineinzusetzen. Die Gegnerschaft gegen den Vorschlag Stresemanns tst natürlich so verschieden auch ihre Beweggründe sind ein verbindendes Moment zwischen der polnischen und tschechischen Außenpolitik und sie kann die Grundlage abgeben, auf der ein engeres Verhältnis zwischen diesen zwei Nachfolgestaaten entsteht, deren Beziehungen zu ein- ander bisher nicht gerade besonders herzlich waren: dazu hat u. a. die Tatsache beigetragen, daß im ehemaligen Oesterreichisch- Schlesien auch eine polnische Minderheit unter tschechische Herr« schast gelangt und mit ihr keineswegs zufrieden ist. Tie Präger offiziöse Meldung. Prag . 18. April. (Tschech . Pressebureau.j Minister Bencsch reist heute nach Warschon ab, um die vereinbarten Verträge zu unterzeichnen: den Handels- und Transitvertrag und da« S ch i e d s g e r i ch t s a b k o m m e n Es soll auch alles, was noch die Liquidierung der Teschener Angelegenheit betrisst, zu Ende geführt werden. Dies bcoeutet eine neue Aera in den tschecho- slowatisch-polnischen Beziehungen und einen weiteren Schrftt auf dem Wege der tschechoslowakischen K o n s o l i d i e r u n g s p o l i t i k, die auch auf die internationalen Verhältnisse Mittel- «uropas ihre Wirkung ausüben wird. Größe und ßolgen des Attentats. Tote, SOVll Verletzte. Verfolgungen und Friedensaufruf. Sosia, 18. April. (Eigener Drahtbcricht.) Außer l80 Toten hat das Attentat in der Kathedrale rund 2000 Verwundete zum Opfer gefordert. Auf Zlnweisung der Kriegsgerichte wurden viele Personen verhaftet und zahlreiche Haussuchungen vorge- nominen. Die Führer der kommunistischen Bauernbündler, Mari- k o f f und B a k a l o f f, sind verhaftet. Die sozialdemokra- tische Partei hat einen Aufruf erlassen, endlich den Kampf und die gegenseitige Vernichtung e i n z u st e l l e n. -!> MTB. meldet aus Sofia u. a.: Die Polizei hat 6 Personen verhaftet, bei denen Papiere vor- gefunden worden sein sollen, die sie als Offiziere der Roten Armee und Mitglieder des Präsidiums der 3. Internationale ausweisen. Unter den Opfern des Attentats befinden sich auch 16 Frauen, darunter die Witwe des Generals Georgieff und sechs Kinder. Ferner find etwa 25 Abgeordnete der Regierungsparteien getötet worden. Das Kreisgericht von Küstendil hat 19 Kommunisten wegen Beteiligung an der Vorbereitung von Terror- alten gegen die Rogicri:ng zu insgesamt 91 Jahren Gefängnis verurtcill. Die Sobranjo ist für den 21. April einberufen, um der Der- hängung des Belagerungszustandes zuzustimmen. Amerika gegen den Reisenepp. Das Staatsdcvarteineiit bat alle Nationen von dem Wunsche der Bereilligte» Staaten be » nachrichtigt, die Paßvisagebühren abzuschaffen, aus- genommen für Einwanderer.