Zeitung" ist es wohl nur das schlechte Gewissen, wenn fie vorfprglich bemerkt:
Das Geheimnis des Kolonialhauses.
Es wäre feineswegs richtig, jegt in Dr. Höfle- ganz gleich Seltsam betlommen war dem harmlosen Gast zumute, der melchen Todes er gestorben ist- einen schuldlosen Märtyrer gestern vormittag zwischen 11 und 1 Uhr durch tie Gänge des erblicken zu wollen. Zum mindesten hat er es an der ihm durch sein Kolonialhauses in der Lügomstraße schritt. Der Schauer aus. hohes und verantwortungsvolles Amt gebotenen Borsicht und Zurüd gesuchter Genüsse lag in der Luft. Die feierlichen Mienen des frisch haltung in sträflicher Weise fehlen lassen. Daß die Hauptschuldigen gebügelten Personals, die gutfituierten Bürger mit Schmißdekoration in der ganzen unfauberen Angelegenheit die ost jüdischen Ber. und den p..p. Belangen im Stnopflodh, fomie mächtige Aftentaschen fucher und Verführer sind, die auch die fittliche Berant- pon faft geheimfurierartigem Anstrich, waren die untrüglichen An wortung für das klägliche Ende Dr. Höfles zu tragen haben, tann zeichen dafür, daß ein außergewöhnliches Gastspiel in sicherer Aus an diefer Feststellung nichts ändern." ficht stand. Und siehe da, in einem luguriösen Wagen fuhr er vor, der Herr von Dels. Immerhin, auch der Delser Gutsbefizer Auge: die so heiß entbehrte Krone war nicht in die Emaille gerigt. hält es mit einer gewissen Vorsicht. Bergeblich fuchte bein neugieriges hält es mit einer gewissen Borsicht. Bergeblich fuchte dein neugieriges Auch das nun sagen wir Temperament vergangener Jahre
Auch diese Feststellung mird noch aufgeflärt werden und der„ Deutschen Zeitung" wird der Appetit noch vergehen, in diesem Stile weiter zu verleumden. Im höchsten Grade und mit vollem Recht erregt, wendet fich die Germania" gegen die Schuldigen an dem Tode des Ministers. Auch sie stellt fest, daß die Aufrechterhaltung der Untersuchungshaft die Ursache an dem plöglichen Ende gewefen ist. Sie fährt dann fort:
" P.
Der Fall Höfle ist ein Standal erster Ordnung, der mit dem tragischen Tode des früheren Ministers nicht seinen Abschluß gefunden bot. Gab das Beweismaterial wirklich der Staatsanwaltschatf und bem Untersuchungsrichter das Recht, einen bisher unbescholtenen Mann, ohne Rücksicht auf die seelische Marter, der er ausgeseẞt mar, in eine Lcge zu bringen, in der er förperlich und geistig zusammenbrechen mußie? In welten Kreisen des deutschen Boltes versteht man die Staatsanwaltschaft einfach nicht mehr. Sie braucht sich nicht zu mundern, wenn ihr Vorgehen im Volfe so ausgelegt wird, als ob fic der politischen Sensationsluft und dem Korruptionsgeschrel eine Sonzeffion machen wolle. Die Berhaftung der Barmats erfolgte mit einem Aufwand, als ob ein Negerdorf ausgehoben werden sollte. Die Festnahme des Justizrats Berthauer geschah unter geradezu theatralischen Umständen. Werthauer wurde bald wieder freigelaifen. Höfle, gegen den die Anlagen immer mehr zusammenfialen, hat min in Haft behalten, obgleich weder Fluchtverdacht noch BerdunklungsgeJahr mehr vorlagen. Wir fragen: Aus welchem Grunde wurde. Höfle so lange der Hafttcrtur ausgefeßt, bis er als Leiche auf der Bahre lag? Ist es richtig, daß Höfte nur deshalb nicht freigelassen wurde, weil man dann auch Barmat hätte entlaffen müffen und der ganze Barmat- Standal schließlich in nichts zusammengebrochen märe? lleber diese Dinge wird sich die Deffentlichkeit nicht beruhigen, bis sie tlar sieht. Wir haben einen Anspruch darauf, zu er fahren, ob Dr. Höfte, der ehemalige Minister und Zentrumsabgeord nete, der Verbrecher gewesen ist, als der er wochen ang durch die gegnerische Bieffe geschleift wurde.
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Wahlscheine besorgen!
Heute noch oder morgen!
Wer am Wahlsonntag, 26. April, aus beruflichen oder sonstigen Gründen von seinem Wohnort a bwesend ist, muß lidh sofort einen Wahlschein
ausstellen laffen. Auch für Ausflügler, die am Sonnabend in die Umgebung Berlins fahren und Sonntag sich dort aufhalten, werden Wahlscheine ausgestellt. Ebenso für£ aubcntoloniffen, die sich am Sonntag auf ihren außerhalb des Wohnbezirfs belegenen Parzellen befinden. Inhaber von Wahlfcheinen können dann in jedem beliebigen Bezirk des Deutschen Reiches wählen.
Wo erhält man den Wahlschein? Bei der Gemeinde feines Wohnortes, in Berlin bei dem zuständigen Bezirksamt. Die Wahlamfer der sechs Berliner Bezirke befinden fich an folgenden Stellen:
Tiergarten: Westhafenstraße am Bhf. Butlizzstr. Wedding : Ererzierstr. 11a.
Prenzlauer Berg : Danziger Str. 61/63. Friedrichshain : Markusstr. 49. Kreuzberg : Bergmannstr. 28/29.
Die Wahlbureaus der 14 Groß- Berliner Berwaltungsbezirke befinden sich in den betreffenden Rathäusern.
Wer also voraussichtlich am 26. April nicht an feinem Wohnort ift, bejorge fich rechtzeitig, das heißt bis spätestens Donnerstag, einen Wahlschein!
Darauf hat nicht nur das Zentrum Anspruch, sondern die ganze Deffentlichkeit. Das Verfahren der deutschen Justiz wächst sich zu einem Pan am a aus, das feinen Tag mehr geduldet werden fann. Wir haben lange genug geschwiegen, folange nur entfernt der Eindruck entstehen fonnte, als ob An griffe von unserer Seite irgend etwas vertuschen sollten. Bon Bertuschung" fönnte heute nur dann noch die Rede sein, wenn man über den Standal schweigen würde, den das Ber fahren der Justizbehörden in den ganzen foge nannten Korruptionsaffären darstellt. Das Dr. Höfles Bustand von Tag zu Tag sich verschlechterte, daß mit seinem 2 b. leben gerechnet werden mußte, mar allen in Berischen Badekur die öde Etappe belebte, scheint er mit einer einträg tracht kommenden Stellen bekannt. Trotzdem hat sich feine Handgerührt, um diesen Mann zu befreien. Seine Verhaftung war offenbar notwendig, damit die Berhaftung Bar mats aufrechterhalten werden konnte. Die Haft Barmats mußte aufrechterhalten werden, damit die ungeheuerliche irischaft in unserer fogenannten Rechtspflege nicht aufgedeckt wird. Was hat der preußische Justizminister getan, um dieser Wirtschaft ein Ende zu machen. In einer Woche tritt der preußische Landtag zusammen. Es wird seine erste Aufgabe sein müssen, restlose Klarheit in die Zusammen hänge zwischen Staatsanwaltschaft und Kor. ruptionshehe der Rechten zu bringen.
fcheint fich Friedrich Wilhelm abtrainiert zu haben, wenigstens tamen die zahlreich offerierten blaurosigen Jungfrauen nicht auf ihre Kosten. Die„ Beste Die Fanfaren des este druff, mit dem er während der friege licheren Tattil vertauscht zu haben. Nicht mit Donnerpose fam er zur Aufsichtsratssigung der nationalistischen Clique, sondern diplomatisch, und schon waren der Chef und die zirka 15 befradten eifrig fagbudelnden Kommis hinter der geheimnisvollen Tür im zweiten Stod verschwunden. Martialische Gestalten, denen das berufsmäßige Knochenbrechen nur so aus ben germanischen Augen flimmerte, nahmen nunmehr vor dem Allerheiligsten Auf. ftellung. Nicht genug der Sicherung: 3wei Hausdiener schlichen, zu allem entschlossen, durch die Räume. Suchend, men fie verschlingen follten. Indes erledigte der vollzählig versammelte Aufsichtsrat ein Frühstück von entsprechendem Geblüt. Was man verhandelte? Die Götter mögen es missen. Vielleicht haben die Herren Laverrenz und Loebell ein Schnorrertlagebuett angeftimmt. Und dann hat der gute Delser Junge großzügig sein Portefeuille geöffnet und dem meinenden Oberregierungsrat a. D. ein paar Rentenmarttausender in die Rechte gedrückt, und dem Wahlmacher des Reichsblods ebenfalls. So wird die Berleumdungsfarre bis zum nächsten Sonntag aushalten. Gegen 41 Uhr bestieg der Hohenzoller wieder feinen Galawagen, Tücherschwenten, zusammengerissene Kommißfnochen, betränte Jungfrauenaugen... Und so mird er fich in den Rampf für den Plazhalter des allerhöchsten Papas stürzen.
Oberstaatsanwalt Linde beim Justizminifter. Wie die BS- Korrespondenz mitteilt, dürfte das Hinscheiden des früheren Reichspoftministers Dr. Höfle noch Anlaß zu einer gründlichen Untersuchung geben, die sich nach mehreren Richtungen hin erstrecken wird. Die Staatsanwaltschaft hat bereits gestern Abend verfügt, daß die Leiche Dr. Höfles zur Beerdigung noch nicht freigegeben werden darf, da Oberstaatsanwalt inde auf eine Obduktion besteht. Auf der anderen Seite hat Frau Dr. Höfle verlangt, daß zu der Leichenöffnung nicht nur die be. handelnden Aerzte des Hedwigstranfenhauses, besonders Geheimrat Bürsing, sondern auch der Hausarzt der Familie, Dr. Staubacher, hinzugezogen werden. Die Obduktion selbst wird voraussichtlich durch die Gerichtsärzte erfolgen. Die ganze Angelegenheit hat jedoch bei den maßgebenden Behörden den lebhaftesten Wunsch her. vorgerufen, auch darüber Aufklärung zu schaffen, ob nicht Dr. Höfle durch eine rechtzeitige Ueberführung in ein Krankenhaus noch zu reffen gewesen wäre. Wie wir zuverlässig erfahren, hat der Justiz minister Oberstaatsanwalt Linde heute vormittag sofort zum Sortrag berufen, und die ärztlichen Gutachten über den Gesund heitszustand Dr. Höfles angefordert.
Oberstaatsanwalt Linde, der gestern vormittag von der ernsten Wendung im Befinden Dr. Höfles informiert morben mar, hat sich übrigens gegen Mittag ins Hedwigfranfenhaus begeben, wo er von den Aerzten dort erfuhr, daß Dr. Höfle nicht mehr zu retten sei. Der Oberstaatsanwalt hat im Krankenhaus, ebenso wie die Verteidiger, das Ableben Dr. Höfles abgewartet
Es gewinnt immer mehr den Anschein, daß Dr. Höfles Krant. heitszustand von den Gerichtsärzten vielleicht nicht ganz so ernst genommen worden ist wie er es verdient hätte. Dr. Höfle flagte bereits anfangs April über eine erhebliche Berschlimmerung feines Herzleidens, unter der er sichtlich litt und die in immer stärterem Maße eine seelische Depression bei ihm erzeugte. Am 8. Aprii stellten die Verteidiger den ersten bringenden Antrag bei der Staatsanwaltschaft, Dr. Höfle in eine andere Umgebung zu bringen, und baten um zuziehung des Hausarztes, Dr. Stau. tacher. Diesem Wunsch fam der Untersuchungsrichter Dr. Moth. mann auch nach,
jedoch erklärten die Gerichtsärzte, Med.- Rat Stormer und Thiele, Dr. Höfle für haftfähig. Am Mittwoch voriger Woche fühlte sich Dr. Höfle fo fchmach, daß er bat, man möge ihm durch einen Geistlichen die Sterbe. jatramente reichen lassen. Das geschah auch und nun stellten die Berteidiger erneut den Anfrag, Dr. Höfle auf seine Haftunfähig. feit zu untersuchen. Zu dieser Zeit waren jedoch die Akten nicht mehr beim Untersuchungsrichter, sondern bei der Straflammer, die über die Haftbeschwerde zu entscheiden hatte und dieser Umstand(!) mar es auch, der eine erneute ärztliche Untersuchung und die Hinzu. ziehung anderer Sachperständiger verhinderte. Dr. Höfle schrieb am Freitag abend an seine Frau und seine Tochter Abschiedsbriefe und nun scheint der Verstorbene, der fich offenbar non allen per Tassen wähnte, den ersten Entschluß gefaßt zu haben, freimillig mus dem Leben zu scheiden.
befonders außer über bie Stadtverfaffung und Organisation infor mieren über die Fragen der Obdachlosenfürsorge sowie vor allem der technischen Einrichtungen, insbesondere auch der Kanalisation, somie für die Anlage von Bolks. parts. Die Herren haben unter Führung von Bezirtsbürgermeister August in Charlottenburg den Volkspart Jungfernheide besichtigt und merben heute meitere Anlagen ber Stabt Berlin in Augenschein nehmen.
Wohnungsnot und Unfittlichkeit.
In der Gesellschaft für Segualreform rollte fürz lich Bictor Road ein erschütterndes Bild sittlicher Verwahrlojung Städten und auf dem Lande in erster Linie die Schuld trägt. Er der breitesten Schichten der Bevölkerung auf. einer Berwahrlofung. hat dies zum Teil an der Hand noch unveröffentlichten statistischen
Materials und eigener reicher Erfahrung. Bekannte Tatsachen grauenhaften Schlafstellen- und Mietstasernenelends wurden durch Zahlen und Milieuschilderungen aufs Neue erhärtet. Von den 9500 franten Erwerbslosen, die im Jahre 1923 einer besonderen Durchforschung unterzogen wurden, verfügten etwa 16 Proz. über fcin eigenes Bett, dagegen waren mehr als 50 Proz. gezwungen, Aborte auf Treppenabfäßen und in den Höfen zu benußen. Es wurde ein Fall genannt, in dem 27 Familien gemeinsam drei Klosetts auf dem Hofe zum Gebrauch hatten. So werden diese zur Berbreitung von Geschlechtsfrankheiten, die selbst vor Kinder im zartesten Alter nicht halt machen. Das Birchow- Krantenhaus in Berlin und die Geschlechtstrantenstation in Hamburg meisen stets machsende Zahlen von geschlechtstranten Schulkindern auf. Mehr als einmal find in Schulen und Waisenhäusern Masseninfettonen zu verzeichnen gemesen. Noch schlimmer graffiert aber die sittliche Infektion, verursacht burch bas Wohnungselend, durch die fehlenden Schlafgelegenheiten durch das Schlafstellenunwesen ufm. Inzest, Bergemaltigung, Eheftörung und Ehebruch, Sittlichkeitsverbrechen und bergleichen mehr Erscheinungen sittlicher Berwahrlosung häufen fich von Tag zu Tag. Einen besonders trassen Fall schilderte der Referent. Eine Familie aus einem Eltern paar und sechs Rindern bewohnten vor vier Jahren eng aneinandergedrängt eine Einzimmerwohnung. Welches ist das Schicksal dieser Familie? Der Vater megen Blutschande im Zuchthaus, die Mutter Lumpenhändlerin, eine Tochter verheiratet, die andere auch ver heiratet, treibt sich aber herum, die dritte steht unter Kontrolle und ist spurlos verschwunden, ein Bruder im Gefängnis, der zweite in einer Stellung auf dem Lande, der dritte lebt eben mit der Mutter zufammen bei der Großmutter. Zahlreiche Fälle vom Wohnungselend schilderte der Referent aus Thüringen , Rheinland- Westfalen , Pforzheim usw. Er verlangte eine energische Bodenroform, weiteste Ausdehnung des Siedlungsmesens, Verbot der Grundstücksipefulation ufm., im großen und ganzen Reformen, die von der Sozialdemokratischen Partei in ihrem Programm aufgenommen sind.
Aus unseren Wählerversammlungen.
Der
In Bannsee sprach im Reichsadler" Genosse Falkenberg. Die Berdummungspolitit, so führte er aus, feiert Orgien. Deutsche fieht die Dinge stets stimmungsgemäß, anstatt politisch zu denten. Nicht der Zentrumsmann, sondern der Republi taner Wilhelm Marg wird von uns als Kandidat aufgestellt. nach dem Grundfaz: Durch die Republik zum Sozialismus. Militarismus und Bureaukratie haben glatt versagt. Heute geht es unt Wirtschaftsfragen. Alle Lasten sollen die Befihlosen tragen; die Massen sollen die Taschen der Agrarier füllen. Dazu fommt, daß eine vernünftige Außenpolitit durch die Kandidatur Hindenburg in Frage gestellt wird. Ohne Auslandskredite ist unsere Existenz gefährbet. Hindenburg selbst ist der Typ des alten Militärs, der die Welt mit seinem Egerzierreglement beherrschen mill. Isolierung steht uns, falls er gewählt werden follte, bevor, und ihre Folgen find nicht auszudenken. Ein politisch Unfähiger wie Hindenburg barf niemals deutscher Reichspräsident sein. Die alte Herrschaft darf nicht wieder errichtet werden. Hindenburg ist der Strohmann der Monarchie, bie uns den Krieg brachte. Der Kandidat, für den mir eintreten tonnen, ist Marg, dessen nerdienstvolle Tätigkeit als Reichsfanzler für ihn spricht. Jeder verantwortlich handelnde Deutsche hat am 26. April für Frieden und Freiheit, für Demokratie und Republit zu stimmen. Wählt Wilhelm Marr ! Die Ausfüh rungen des Redners murden mit großer Begeisterung aufgenommen,
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Revolverschliffe auf einen Ringbahnzug. Gestern murbe mieber ein Ringbahnzug zwischen den Haltestellen Schmargendorf und ohenzollerndamm beschoffen. An einem Abteil 3. Klajie wurden zwei Scheiben auf beiden Seiten zertrümmert. Berleyt murde niemand. Wahrscheinlich handelt es sich um eine fahrlässige Eicßerei aus den Laubenkolonien heraus, die zu beiden Seiten des Bahndammes liegen. Der Schüße ist noch nicht ermittelt. Auf seine Ergreifung ist, wie in allen biefen Fällen, von der Eisenbahnver maltung eine Belohnung ausgefett Mitteilungen an Kriminalfononiffar Dr. Riemann im Polizeipräsidium.
Der Reichsbund Deutscher Miefer, e. B., veranstaltet einen außerordentlichen Mietertag am 1., 2. und 3. Mai in Hamburg im Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 57.
Gin Vollstanzfeft veranstaltet ber Märkische Boltstangtreis am Donnerstag, den 23. April, 28 Uhr im großen Eaal des Lehrervereins haules am Alexanderplat. Getanzt werden alte überlieferte Bollstänge fowie Bolkstanze der Gegenwart. Katten zu 1 M. sind in der Geſģäfts» ftelle bes Bollstangtreises, Berlin C. 2, Baisenftr. 18, erhältlich.
Das Ende eines Separatistenführers. Köln , 21. April( Eigener Drahtbericht.) In Boppard a. Rh. wurde in einem Familienstreit der bekannte Serapatifienführer Lamberti pon seinem Bruder erstochen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
14. Reets Rentaln. Material fann abgeholt merben täglich im Parteibureau Redarftraße. Schwarzzotgolbene Fahnen finb zu haben ab Mittwoch, den 22. d nachm., in ber Borwärts- Spedition Redarftr 2.
Ein Berliner Schedfälscher in Havana verhaftet. Seine Bekanntschaft mit Kubanern nüßte ein 36 Jahre alter Bankangestellter Mar Ed zu einem großen Schedschwindel aus. Ed war bei einer Berliner Großbant beschäftigt und hatte hier besonders ausländische Wechsel zu bearbeiten. Go fam er auch in Beziehungen zu mehreren Rubanern, die fich zur Abwidlung von Geschäften in Berlin aufhielten. Mit diesen befreundete er sich, und für den Fall mit, daß er einmal die Absicht haben sollte, fich im Auslande zu betätigen. Dapon wollte er früher, als seine Freunde rohl gedacht hatten und in anderer Weise, als diese annehmen fonnten, Gebrauch machen. Ed besorgte sich Bäffe für Holland , Englanb und weiteres Ausland und fälschte einen Sched 3met Lage, nachdem er den Sched an die Bank eingereicht hatte, über 34 000 holl Gulden auf eine Amsterdamer Bank. fuhr er nach Amsterdam , erhob das Geld, taufte fich eine Menge Traveller- Scheds und wechselte den Rest der Gulden zum großen Teil in andere ausländische Geldscheine um. Tausend Gulden schickte er von Amsterdam aus nach Berlin an seine Beliebte, die er hier hatte figen laffen. Dann fuhr er zunächst nach London und von bald entdeckt. Schon die ersten Ermittlungen führten die Kriminal bort auf einem Frachtdampfer nach Kuba . Der Schwindel wurde polizei auf die richtige Spur. Sie benachrichtigte durch Funkspruch alle Hafenpläge und Auslandsposten, die in Betracht tommen fonnten. Mitte Dezember war Ed von Berlin abgereist und schon nach pierzehntägigem Aufenthalt in Havana faß er dort hinter Schloß und Riegel. Die Auslieferung wurde alsbald beanttogt und auch bewilligt. Gestern traf der Fälscher mit einem Dampfer als Gefangener in Bremen ein. Beamte der Dienst. ftelle B. II. 1 holten ihn von dort ab und brachten ihn nach Moabit in das Untersuchungsgefängnis. Seine Geliebte hatte die 1000 Gulden an die Bank zurückgezahlt, sobald fie erfahren hatte, auf melchem Vorträge, Vereine und Versammlungen. Bege fie in die Hände Eds gelangt waren.
Gestern vormittag erschien der Oberbürgermeister von Sonstantinopel, Egzellenz Dr. Emin Bey, in Begleitung des Chefs der technischen Berwaltung Ibrahim Ben und des Kämmerers Nouri Bey von Konstantinopel sowie des türkischen Generalkonsuls in Berlin Bumberg im Berliner Rathause, mo fie von Bürgermeister Schofs empfangen wurden. Die Ber treter der Stadt Ronstantinopel befinden sich auf einer Reise burd die europäischen Hauptstädte. Sie äußerten besonderes Intereffe für die Berfaifung der Stadt Berlin , wobei sie zum Ausbrud brachten, daß die Verfassung der neuen Stadt Berlin in vieler Hinsicht der von Konstantinopel analog sei. Sie möchten fich
24. Abt., Gruppe 1, la und 2. Mittmod 7%, Uhr: 8ahlabend in den belaunten Botalen 36. Abt. Die Funktionäre werben erfucht. zu ber heute in der Aula PetersburgerStraße 4 ftattfindenden Wählerversammlung zu einer furzen Besprechung schon um B7 Uhr zu erscheinen
71. Abt. Bilmersdorf. Cämtliche Genoffen haben in dieser Woche restlos bie Ausmärsche bes Reichsbanners zu begleiten. Abmarschzeiten und Ort sind aus den Bekanntmachungen des Reichsbanners u ersehen. 82. Abt. Steglig. Heute, Dienstag, 8 Uhr, öffen Itche Wählerversammlung des Boltsblods, Gymnasium, Heeseftraße. Ref: Sonnenschein
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
29. Abt. Am 20 b. veritarb unier Genosse$ einrich Dehlte, Schliemannftraße 88. Die Cinäicherung findet am Mittwoch, den 22 d., im Krematorium Wilmersdorf, 3% Uhr, ftatt.
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Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold". Gefäftsftefie: Berlin S. 14. Sebaftianstr. 37/88. Sof 2£ t. Achtung! Kamerabschaft Kreuzberg . Heute abend pünktlich 7 Uhr antreten fämtlicher attiven und paffiven Mitglieder mit Fahnen Fontane Bromenade und Bichler, Dieffenbachstraße. Umzug mit Musit. Ramerabschaft Köpentd, Ortsgruppe Bohnsdorf . Morgen Mittwoch 8 Uhr bet Seimann, Baltersbor er Straße: Bichtige Besprechung. Ericheinen aller Rameraben unbedingte Bflicht. Kamerabichaft Mitte. Dienstag, den 21. b., abends 7 Uhr
Antreten por bem Gaubureau Sebaftianstraße zur Diensteinteilung Anfchliekenb pünktlich 7, Uhr Abmarich mit Mufit. Bollzähliges Ericheinen Pflicht.
Kamerad
fchaft Prenzlauer Berg . Dienstag abbs. Runbfchreiben abholen, ebenso am Don Burg erscheinen, Arbeitseinteilung und Material in Empfang nehmen. nerstag, ben 23 Mittwoch, den 22, abbs. 6 Uhr. 8ugtührer mit Mann bet Kamerab faft Friedrichshain . Dienstag, bet 21, abbs. 7 Uhr, Treffen in Bannerkleidung. mit Fahnen, Stralauer Tor. Mittwoch, abbs. 7 Uhr, Landsberger Allee , Ede Beters burger Straße. Bannettleidung und Fahnen. Ramerabschaft Lichtenberg mit Untergruppen. Mittwoch, ben 22, abbs 7 Uhr, bei Krüger, Türrichmidtstraße An reten mit Fahnen. Zu die Untergruppen haben zu erscheinen. Surnen fällt aus.