Ein Jahr der Festigung und des Wiederaufstiegs. Der fürzlich erschienene Jahresbericht für 1924 der Berliner Filiale des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter legt Seugnis ab von der Tätigkeit einer Arbeiterorganisation, die, wie faum eine andere, unter den Inflationserscheinungen zu leiden hatte. Was im Vorwort von der deutschen Gewerkschaftsbewegung im allgemeinen gesagt wird, findet man bei der Durchsicht des entsprechenden Bandes auch für den Gemeindearbeiterverband im befonderen bestätigt. Die Ab baumaßnahmen in Reich, Staat und Gemeinde haben dem Verbande starte Mitgliederver stellung in die G. m. b. 5. von 13000 Beschäftigten nur 2600 mieder eingestellt. Sämtliche Funktionäre und 7000 Mtiglieber lagen auf der Straße. Die fast vollständige Auf lösung der staatlichen Versorgungs- und Krantenan stalten, die vom Kriege her noch bestanden, der Abbau in den Gas, Elektrizitäts- und Wasserwerten, im Ge sundheitswesen(!), in den Kämmereibetrieben, bei den Gütern der Stadt Berlin und in fast allen Betrieben, wo städtische und staatliche Arbeiter beschäftigt werden, hat in erster Linie immer die Arbeiter getroffen. Der Personalbestand ist teilmeise unter den Stand von 1914 herabgesetzt worden.
I uste gebracht; allein bei der Straßenbahn wurden bei der Um
Der Mitgliederbestand ging infolgedessen von 31 000 am 2n. fang des Jahres bis auf 20 000 zurüd, hat sich aber vom 3. Quar tal wieder in so erfreulichem Maße gehoben, daß im Dezember rund 23 000 gezählt werden fonnten. Diese Aufmärtsbewegung stellt der Werbekraft des Verbandes und der Werbearbeit der ehrenamtlichen und beamteten Funktionäre ein um jo besseres Zeug nis aus, als erfahrungsgemäß Gemeindearbeiter, die aus den Dienften der Stadt ausscheiden, für den Verband meist verloren sind. Die Befferung der wirtschaftlichen Verhältnisse wirkt sich auch in der Arbeitslosigkeit der Verbandsmitglieder aus. Von 8 Proz. ist die Zahl im Laufe des Jahres auf 2 Broz. gesunken.
Die Beiträge sind nach einem Beschluß des Beirates auf den 50. Teil des Wochenlohnes festgejezt morden; seit dem 1. März ist die Arbeitslosenuntecftigung und seit April die Krans fenunterstügung, die außer Kraft gelegt waren, mie der eingeführt worden. Alle Versuche der Organisation, für die Gtaatsarbeiter einen Ruhelohn und eine Hinterbliebenenversiche rung zu schaffen, scheiterten an dem Widerstand de: Reichsre gierung.
Einen großen Raum im Bericht nehmen die durch die Ber maltungsautonomie städtischer Betriebe veranlaßten Gegen maßnahmen des Verbandes ein. Die Organisation hat gegen die Umwandlung dieser Betriebe in Gesellschaften mit beschräntter Haftpflicht oder in Aftiengesellschaften von Anfang an schärfsten Brotest erhoben und die Befürchtungen, die wegen einer Verschlechterung des Arbeitsverhältnisses der Arbeitnehmer gehegt wurden, maren auch zum größten Teil zutreffend. Die Arbeiter murden nicht mehr als städtische Arbeiter betrachtet, die Mantel- und Lohntarife außer Kraft gesezt und die Ruhelohnbestimmun gen beseitigt.
Die Betriebsräte und ihre Zusammenfassung in Gesamtbetriebsräte der einzelnen Werte waren ein oft heiß umstrittenes Rampfobjekt zwischen dem Magistrat und dem Verband. Besonders das Bestehen des Gesamtbetriebsrates bei den Gaswerfen wurde von der Direktion angefochten und die gesetzliche Borausfegung dafür bestritten. Hio, mie auch bei den Wasserwerken, gelang es, den alten Zustand zu erhalten.
In den einzelnen Sparten des Verbandes ist eine umfangreiche gemerfschaftliche Arbeit geleistet worden. Der Ansturm der kommunalen und staatlichen Arbeitgeber richtete sich besonders gegen den Achtstundentag, der auch in vielen Fällen aufgegeben werben mußte. Hierbei war eine Wechselwirkung zwischen Pris patindustrie und behördlichen Arbeitgebern zu hemerfen. Für die Verwaltungsarbeiter in Preußen blieb die achtstündige Arbeitszeit bestehen, meil der Einfluß der sozialdemokratischen Minister im Kabinett den reaktionären Ansturm abwehren fonnte. Die 16 000 Kämmereiarbeiter der Stadt Berlin haben ebenfalls noch den Achtstundentag.
Das Berichtsjahr stand im Zeichen des Neuabschlusses von Manteltarifperträgen. Die Kämmereiarbeiter, die Güterarbeiter, die Arbeiter in den städtischen Forsten, die Elettrizitätsmerte, die Gas- und Wasserwerte und noch eine Anzahl anderer Betriebe erhielten durch Verhandlungen, die sich oft recht schwierig gestalteten, neue Arbeitsbedingungen. Die Lohnverhältnisse der der Dbhut des Verbandes unterstehenden Arbeiter find in 30 einzelnen Lohntarifen festgelegt, die im Laufe des Jahres durchschnittlich jeden zweiten Monat verändert wurden. Gegenüber den gefteigerten Kosten für die Lebenshaltung betrugen die ersten, nach der Gelb ftabilisierung festgelegten Goldlöhne nur etwa 35 bis 40 Pro3. des Vorfriegseinfommens. Der Bericht bezeichnet den Gesamterfolg der Lohnpolitik des Verbandes als günstig; es iſt gelungen, die Löhne im Laufe des Jahres um 80 bis 100 Broz. der Rockriegslöhne zu heben, was nur der guten Schlagfraft der Dr. ganisation zuzuschreiben ist.
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Die Wunden, die die Inflation schlug, find zum größten Teil vernarbt, der Mitgliederbestand, die Kaffenverhältnisse verbessern fich ständig.
Endlich eine Gewerkschaft" für Hindenburg . In entsprechend großer Aufmachung veröffentlicht die Rote Fahne" den Inhalt eines Flugblattes der Leitung der Bahlstelle Offenbach a. M. des Verbandes der Sattler , Tapezierer und Portefeuiller. In dem Flugblatt wird im Widerspruch zu dem Auf ruf der drei freigewerkschaftlichen Spizenverbände aufgefordert, gegen den republikanischen Kandidaten des Boltsblods und für die Hilfstandidatur des Rechtsblocks zu stimmen.
Hierzu ist zu bemerken, daß der erste Bevollmächtigte der Orts. verwaltung, der allein das Flugblatt unterzeichnet hat, Mitglied der PD. und ein noch junger Mann ist. Die Mitglieder der Zahlstelle find darüber nie gefragt worden und, das erwarten wir von ihnen, werden dem selbstherrlichen Schleppenträger Hindenburgs die Antwort nicht schuldig bleiben. Wenn aber die KBD. weiter nichts auf weisen fann als den Aufruf eines fommunistischen Gewerkschaftsbonzen aus einer mittleren Provinzstadt, dann steht die Sache Hindenburgs schlecht.
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Beendete Lohnbewegung in den Brauereien.
Wie bereits mitgeteilt, hatte eine Funktionärkonferenz der Brauereiarbeiter einen 2ohnschiedsspruch zur nochmaligen Verhandlung mit den Arbeitgebern an die Lohnkommission zurückverwiesen, meil die Geltungsdauer zu lang und die Spanne zwischen den Lohngruppen zu groß mar. In neuen Besprechungen wurde eine Erhöhung der Zulage für die Ungelernten um 50 Pf. erreicht, der Ablauftermin aber mit dem 30. September belassen. Eine Funktionärfonferenz nahm gestern das abgeänderte Lohnabkommen an. Die neuen Wochenlöhne betragen nunmehr für Ungelernte 36,50 M., für das Fahrpersonal 38 M. und für Gelernte 43 M. Die Nachzahlung der neuen Löhne erfolgt ab 2. April.
Wirtschaft
Sowjetrußland und der Privathandel.
Die russischen Kommunisten haben ihre Einstellung gegenüber dem Privat fapital miederholt geändert, so geändert, daßstände nicht die ganze fommunistische Bewegung in ftíavischer Abhängigkeit von Moskau - die Kritik an ihrer Wirtschaftspoluit in eigenen Lager nicht verftummen würde. Die Balschemiki sind längst
davon abgekommen, in ihrer Parteidiktatur ein ausreichendes Mittel der Wirtschaftspolitik zu erblicken. Aber das Tempo der wirt schaftlichen Vernunft in ihrem neuen staatskapitalistischen
Freigewerkschaftlich organisierte Angestellte! Wirtschaftssystem ist noch immer so zaghaft, daß die Zerjtörungs fräfte, die das Regime der Bolschemiti bedrohen, noch Im Anschluß an den Maiaufruf, den wir gemeinsam mit dem rascher zu wachsen scheinen als die Versuche seit etwa 2 Jahren, Ortsausschuß des ADGB am 12. April veröffentlicht haben, machen ihr staatskapitalistisches Experiment durch Anwendung staats. wir, veranlaßt durch zahlreiche Anfragen, nochmals darauf auftaufmännischer Methoden zu konsolidieren. Allerdings merksam, daß in den in Betracht kommenden Körperschaften unseres fehlt es nicht an. Diskussionen, Resolutionen und Dekreten. Aber in Ortstartells unter Zustimmung der Bertreter der Berliner AfA- der Durchführung wird so viel unterlassen daß das, was wirklich Gewerkschaften einmütig die würdigste Form der Maikundgebung, und erfolgreich geschieht, zu wenig ist gegenüber dem, was vers jäumt oder erfolglos versucht wird. Das ist um so mehr zu bedauern, als es durch weg im Interesse der westeuropä ischen Arbeiterschaft liegt, daß die russische Wirtschaft erstarkt und die Kräfte für den internationalen Wirtschaftsverkehr fruchtbar gemacht werden, die in Rußland auf ihre Mobilisierung
die Arbeitsruhe,
beschlossen worden ist. Alle Berliner AfA- Funktionäre haben sich in Berbindung mit ihren Gewerkschaften mit allen Kräften für die Durchführung dieses Beschlusses einzusetzen, damit eine eindrucksvolle Demonstration der Arbeiter und Angestellten Berlins zustande
tommt.
Die gemeinsame Beranstaltung aller Berliner Af2- Gemertschaften findet am 1. Mai, vormittags 10 Uhr, im großen Saal des Lehrervereinshauses am Alexanderplat statt, unter Mitwirkung von Gertrud Ensoldt( Reinhardt- Bühnen), dem Berliner Sängerchor und Dr. Rudolf Breitscheid , der die Feftrede halten wird.
Allgemeiner freier Angestelltenbund, Ortskartell Berlin . Flatau. Reichelt.
Sie werden endlich munter. Das sogenannte„ oppofitionelle Betriebsrätefomitee", das in Er. mangelung eines Besseren fommunistische Gewerkschaftspolitik zu machen hat, schickt uns, datiert vom 22. April, einen Aufruf, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu begehen. Nachdem wir also schon vor Wochen Aufrufe der Sozialistischen und der Gewerkschaftsinternatio: nale, des ADGB . und des Afá- Bundes, schließlich der freigemerfschaftlichen Ortsausschüsse veröffentlichten, nachdem die einzelnen Organisation fast alle ihre Beschlüsse dementsprechend bereits gefaßt haben, wachen auch die Kommunisten acht Tage vor dem 1. Mai auf. Wir wünschen ihnen, wohl geruht zu haben. Da sie sich aber in zwischen bereits zur Ruhe begeben haben mehr als die Annahme einer Resolution fann man solchen Revolutionären nicht zu muten, wünschen wir ihnen gleichzeitig eine gute Nacht.
warten.
und Landesverteidigung am 31. März d. J. beschlossen Nun wird aus Moskau gemeldet, daß der Rat für Arbeit hat, der Betätigung des Privathandels in Sowjetrußland E:- leichterungen zu gewähren. Der private Handel foll Erleichterungen erhalten in den Verkaufsbedingungen, zu denen er seine Baren von den staatlichen Produktionsbetrieben flaufen kann und in der Besteuerung seiner Geschäftstätigkeit. Vor allem soll die Ver. pflichtung zur sofortigen Barzahlung falien und ein 3ahlungs. ziel gewährt werden. Ueber die zu gewährenden Steuer. erleichterungen ist noch nichts Näheres bekannt. Faßt man nur die Aufhebung der Barzahlungsklausel ins Auge, so ist das Ergebnis flar. Sie bedeutet die Einführung des privaten Waren und Handelsmechsels in Sowjetrußland und damit den Einbau des privaten Waren und Handels kredits schaft, das bisher fast ausschließlich einen Kredit- und Zahlungsüberhaupt in dos notdürftige Kreditgebäude der russischen Wiri ausgleich zwischen den staatlichen Produktions- und Genossenschaftsbetrieben darstellt. Keine moderne Volkswirtschaft, auch nicht die staatskapitalistische, fann ohne Waren- und Handelskredit cristieren. Wenn aber einmal der privatkapitalistische Handel zugelassen werden muß, so ist der private waren und Handels. wechsel die einzig mögliche Form des Kreditverkehrs.
Landarbeiter und Arbeitslosenversicherung. Der Deutsche Landarbeiterverband vertritt im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen Arbeitgebern wie der christlichen und, gelben Landarbeiterbewegung die Auffassung, daß in die kommende Ar beitslosenversicherung auch die in der Landwirt fchaft beschäftigten Arbeitnehmer einzubeziehen find. Daß dieser Standpunkt eine andere als nur agitatorische Be- schaften bei den Lieferungs- und Verkaufsbedingungen der deutung hat, geht aus einent Beschluß hervor, den fürzlich die Mitglieder des Verwaltungsausschusses vom Landesarbeitsamt Schleswig- Holstein faßten. Der Beschluß lautet:
Die Mängel in der heutigen Ermerbslosenfürsorge, die allgemein befannt und als solche anerkannt sind, machen die schleu= nige Umwandlung des zurzeit bestehenden Systems der Erwerbslosenfürsorge in eine Arbeitslosenversicherung erforderlich. In die Arbeitslosenversicherung find besonders auch die in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeit nehmereinzubeziehen, um auch diesen einen Anspruch auf Fürsorge für den Fall der Arbeitslosigkeit zu sichern."
Wir würden es begrüßen, wenn auch die Verwaltungsausschüsse der anderen Landesarbeitsämter sich mit der Frage der Arbeitslosenversicherung beschäftigen und ihre Auffaffung hierzu in ähnlicher Weise zum Ausdrud bringen würden.
Unlautere Geschäftspraktiken.
Dennoch aber ist die Maßnahme nur eine halbe und darum faft gefährlicher als ihre Unterlassung. Als halbe Mnaßnahme beruhigt sie die russischen Staatsleute zunächst doch so, als wenn sie cine ganze und zureichende wäre. Man unterläßt also das, was dann schon hätte geschehen sein müssen, wenn das Experiment mißiingt. Und das ist leider sicher. Wenn es nämlich richtig ist, wie gemeldet mird, daß die russische Regierung die Genossens Etaatsindustrie nach wie vor stark bevorzugen will vor dem Privats handel, so wird es feinen privatkapitalistischen Unternehmer geben, der in das aussichtslose Konkurrenzgeschäft mit den Genossenschaften Geld hineinsteden wird. Gerade die Zufuhr von privatem Handels. fapital aber scheint der einzige Zweck der russischen Regierungs. maßnahme zu sein, weil es fomohl dem Staat als den Genossenschaften und den staatlichen Unternehmungen an jenem Kapital absolut fehlt, das zur Ausdehnung des Absages der russischen Staatsindustrie und zu ihrer Finanzierung notwendig ist. Durch die Halbheit ihrer Maßnahmen verstopft sich also die russische Regierung den Weg, auf dem sie das ausländische Kapital ins Lund führen will, von dem sie mit Recht annimmt, daß es den russischen Inlandsmartt stärfen wird.
Dabei hat Rußland durchaus feinen vernünftigen Grund, so zu verfahren. Genossenschaften sind nun einmal auch für ein staatskapitalistisches System wertlos, wenn sie teurer arbeiten als privatfapitalistische Unternehmer und wenn man sie durch Staatszuschüsse am Leben erhalten muß. Darin liegt im Grinde durchaus feine andere Methode als die der privatkapita
Zu der, unter der obigen Ueberschrift von uns gebrachten Notiz haben wir berichtigend mitzuteilen, daß die von uns gerügten Geschäftspraktiken, soweit die Firma Jahn und das Café Josty, und der Dessauer Garten in Frage tommt, nicht autreffen. Die dort faffierten 10 Proz. werden an die Angestellten abgeführt. Dagegen bleiben unsere Ausfüh- listischen Unternehmer und Agrarier, die durch Schutzölle und ähnrungen in bezug auf die Firma Wiesner, voll und ganz bestehen liches den arbeitenden Massen das Leben verteuern. Darüber hilft und wird uns mitgeteilt, daß der Zentralverband der Hotel-, Re- auch die schönste rote Fahne mit dem Sowjetstern nicht hinweg. antrag gestellt hat. staurant und Café- Angestellten, gegen diese Bächterin bereits Straf
Lohnschiedsspruch für die Seeschiffswerften. Hamburg , 23. April. ( WTB.) In den Berhandlungen zwischen der norddeutschen Gruppe des Gesamtverbandes der deutschen Metallindustriellen( Abteilung Seeschiffswerften) und dem Deutschen Metallarbeiterverband ( Bezirk Hamburg ) wurde gestern abend von der Hamburger Schlichterkammer ein Schiedsspruch gefällt, der für alle Nord- und Ostseepläge, mit Ausnahme von Hamburg , folgende Lohnerhöhungen vorfieht: Gelernte. Arbeiter 4 Pf., angelernte Arbeiter 3 Bf. und ungelernte 2 Bf. die Stunde. Die entsprechenden Erhöhungen für Samburg betragen 5, 4 und 3 Bf. Jugendliche erhalten in allen Ortsflaffen für die unteren drei Gruppen 1 Bf., für die übrigen Gruppen 2 Pf. und ausgelernte Jugendliche 4 Bf. mehr die Stunde. Der Schiedsspruch, für den die Erklärungsfrist am 28. April abläuft, mürde vom Beginn der Lohnmoche ab gelten, in die der 4. Mai fällt. Sollten wesentliche wirtschaftliche Aenderungen eintreten.- die Entscheidung darüber liegt bei der Schlichtungstammer fo fann eine Nachprüfung der Lohnregelung bis frühestens 1. August beantragt werden.
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Restaurant Gewerkschaftshaus
Die wirtschaftliche Vernunft der ruffischen Regierung zeigt alfo auch in dieser neuen Maßnahme jenen Widerspruch zwischen Wollen und Können, der sie in allen wirtschaftlichen Maz nahmen bisher ausgezeichnet hat. Allerdings kann das so lange nicht anders werden, als den Entschlüssen der russischen Regierung die Rücksicht auf ihre meltrevolutionäre propagandistische Vergangenheit und die Personalunion ihrer verantwortlichen Staatsleute mit der Komintern bei jedem Schritt wie ein Rlog am Bein hängt..
K- r.
Ford in Frankreich . Ford hat bei Paris ein großes Gelände an der Seine angetauft zweds Erbauung einer Automo bilfabrit, die pro Tag 150 Automobile herstellen soll.
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