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falls mit zur Wache fuhr, wurde von einem Schuhpolizisten mit dem Stiefelabjah gegen das Schienbein gestoßen. Auf dem Cafiauto erhielt Genosse Ebert plötzlich von einem neben thm fizenden Schutzpolizisten einen Hieb mit dem Gummi­fuüppel über den Kopf. Die Genossen wurden dann auf der Wache eingeliefert. Die Dame, die sich in Begleitung der Genoffen befand, wurde ebenfalls mißhandelt.

Dem Verlangen der Genossen Koch und Ebert, die Perfo­nalien der Beamten, die die Mißhandlungen vorgenommen hatten, festzustellen, weigerte man sich Folge zu geben. Erst das Kommando der Schuhpolizei, an das sich das Reichsbanner tele­phonisch mandle, veranlaßte die sofortige Freilassung.

Totschlag für Hindenburg  .

So sehen sie aus.

Der Vortragende führte aus, daß, nachdem monatelange Berhandlungen die Anleihe ziemlich zum Abschluß gebracht, und zwar nach dem Wahlausfall am 7. Dezember zu recht günstigen Bedingungen, habe die von den nationalen" Par­teien, Deutsche Volkspartei   und Deutschnationalen, herpor­gerufene Rabinettstrife in Preußen, sowie das Tohumabohu bei der Reichspräsidentenmahl die Stimmung in Amerika   völlig umgewandelt.

Hindenburg   und der Krieg.

Um die Aussichten der Kandidatur Hindenburg   muß es sehr schlecht bestellt sein. Der Reichsblock fämpft nicht nur in dec Preffe mit den allerniedrigsten Angriffen und Berleum bungen, feine Anhänger gehen sogar dazu über, den Mit- würfe machen, wenn wir die Gelegenheit verpaßten." gliedern des Reichsbanners Totschlagbrohungen in bie Wohnung zu fchiden. Zum Beweise dafür gibt das ,, B. I." eines der vielen gleichlautenden Schreiben im

Für die Erklärung des verschärften U- Bootkrieges: Es muß sein. Wir rechnen mit dem Kriege mit Amerifa und haben alle Vorbereitungen ge. troffen. Schlechter fann es nicht werden.... Wir sind gerüstet, um allen Eventualitäten zu begegnen, gegen Amerika  , Dänemark  , Holland   und auch gegen die Schweiz  . Wir würden uns später Bor

Original wieder:

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Heil Barmat!!! den Reichsbananen!!!

Wenn Ihr Euch nicht so schnell wie möglich von dem Reichs banner losjagt, so werden wir Euch eben totschlagen also seht Such vor.

Hoch! Hoch Schwarz- Weiß- Rot! Wir schlagen Euch tot. Heil Eiergelb!!!!!!

Alfons Berlin, Lefèvrestraße 10, Grth. r."

Diese Briefe befinden sich in einem Umschlag, ber ent sprechend dem obigen Beispiel folgendermaßen adreffiert ist:

An den

gelben Jüngling Alfons Berlin

Friedenau

mues Lefèvrestraße 10. Immer zu! Solche Kulturerzeugnisse beweisen mehr als die längsten Reden und Leitartikel, welch Geiftes Kind die Hintermänner der Kandidatur Hindenburg   find.

Hitler und der Papst.

Mit dem Papfte los von Rom.

Der Böltische Kurier", das Leiborgan Hitlers  , das in München  " erscheint, wärmt den eben entlaroten Schwindel wieder auf, daß der Bapst   gegen Marg fei. Er erscheint mit fetter Schlagzeile: Bapst Pius XI.  , Fürstbischof Bertram und die Partei deutscher   Ratholiten gegen Sozialismus, Demokratie und Dr. Mary". Hitler   will den Bapst als Bundesgenoffen gegen das Zentrum benutzen.

Jegt heißt wohl die Parole: mit dem Bapfte los von Nom? Dabei weiß jeder bayerische   Wähler, auf den das wirten foll, daß die Bewegung der Hitler und Ludendorff aufgezogen morden ist mit dem Klagewort: Los von Rom!

Hindenburg  .

Nach der Kriegserklärung Amerikas  : Das große amerikanische   Hilfsheer steht noch in nebelhafter Ferne. Kommt es aber wirklich, so wird es an der Lage auf dem

europäischen   Kriegsschauplah auch nichts ändern."

Als Antwort auf einen Friedensvermittlungsversuch des Papstes im Sommer 1917:

Ich verhehle mir nicht, daß in der Marine und in weiten pelitischen Kreisen ein Verzicht auf die flandrische Küste als ein Schlag empfunden wird, der nur dann gemildert wird, wenn die auch von Eurer Erzellenz der Marine zugestandenen Rompen fationen zur Tat werden. Ich sehe mit General Ludendorff   diese Rompenfationen in Stüßpunften innerhalb und außerhalb unseres Rolonialreiches.... Die wirtschaftliche Angliederung Belgiens   an Deutschland   wird ohne einen Druck auf Belgien   auch nach Friedens schluß nicht gehen. Hierzu wird eine mehrjährige Ottupation bienen.... Ueber die mehrjährige Ottupation hinaus muß die deutsche Stellung in Lüttich   wirken.... Ich vermag mir daher nicht zu benfen, daß wir in irgendeiner absehbaren und vertrags mäßig feftgefeßten Zeit aus Lüttich   herausgehen tönnten."

Bei den jüngst gepflogenen Berhandlungen haben die amerikanischen   Finanzleute zum Ausdrud gebracht:

" Ihr Deutschen   werdet uns Amerikaner doch nicht für fo dumm halten, einem Bolte Geld zu leihen, das monatelang in feinem führenden Freistaate, Preußen, teine Regierung zustande bringt, und das sich einen Präsidentschaftskandidaten präsentieren läßt, der ein überzeugter Monarchift ift.

Erft zeigt uns, daß in Deutschland   die Demokrafie wirklich ver­anfert ist, dann wollen wir ohne Bedenken den deutschen   Gemeinden unfer Geld zur Verfügung stellen. Mit tiefem Ernst wurden diese Ausführungen von den allen Parteirichtungen angehörenden Kommunalvertretern an gehört. Sie wissen, was das Ausbleiben der Amerifaanleihe für die Gemeinden bedeutet: Für Arbeiter, Beamte, An gestellte, Kleingewerbetreibende erhöhten Steuerbrud. Ver­hinderung einer großzügigen Wohnungsbaupolitit. Dadurch erhöhte und chronische Arbeitslosigteit. Minderung der Kauf­traft der großen Boltsmaffen. Böllige Berrüttung unserer Birtschaft, Berzweiflungsausbrüche und Bürgertrieg.

Die Kriegsopfer gegen Hindenburg  . Aufruf des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten. Der Reichsbund ber Kriegsbeschädigten, Kriegs teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen erläßt zur Präsidentenwahl folgenden Aufruf:

Nachdem im ersten Wahlgang feiner der Präsidentschaftskandi­daten die absolute Stimmenmehrheit erreichte, ringen jetzt die An­hänger der Republit und der alten Monarchie um den Sieg. Das deutsche   Bolt hat zu entscheiden, ob es wieder zum alten Obrigkeitsstaat zurüd oder die mit der Reichsverfassung geschaffene Staatsform des Volksstaates als Grundlage für seine schwere Empor arbeit betrachten mill. Die Aufstellung des alten Generalfeld marschalls von Hindenburg   gebietet uns als größte Organi fation der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen, aus unserer Reserve herauszutreten, die mir fonft noch hätten mahren fönnen. Die Frage, Bolfs: oder Obrigkeitsstaat, ist von so außer ordentlicher Bedeutung, daß nur das bloße Lippenbekenntnis eines Randidaten, die Berfaffung zu achten, nicht genügt. Hat doch Hinden burg selbst erklärt, daß es ihm nicht auf die Staatsform, sondern auf den Geift, in dem er das Amt eines Reichspräsidenten zu

führen gedente, ankomme. Wir brauchen einen überzeugten Re­publikaner als erſten Diener des Staates, nicht einen Plakhalter

des alten Obrigkeitsstaates.

Seit der Gründung unseres Bundes vertreten wir den pro­grammatischen Grundsaß, daß die auf die wirtschaftliche Sicher stellung der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen in der Bersorgung und Fürsorge gerichteten Biele nur in einem geord­neten Staat eines freien Boltes erreicht werben tönnen. Frei zu werden nach innen und außen, war unser Glaube während des Strieges. Eine Politit der Feftigung des Friedens zu be treiben, ist, mas das deutsche   Bolt notwendig hat und von seinem Präsidenten verlangen muß. Wir miffen, daß Deutschland   einen neuen Krieg nicht führen will. Deshalb ist es notwendig, fich offen zu den hohen Idealen des Bölkerfriedens zu befennen. Uns ist ber legte Krieg nicht wie eine Badetur bekommen, wie es bei Hindenburg   nach seinen eigenen Erklärungen der Fall fein foll. Ueber zwei Millionen Tofe, 1% millionen Kriegsbeschä­digte, rund 2% Millionen Hinterbliebene find die Folgen des Krieges.

Auf Grund der von den Kriegsteilnehmern und ihren Hinter bliebenen gemachten Erfahrungen find wir Gegner des Krieges und halten es für unsere Pflicht, gegen die Entflammung neuer Kriege Stellung zu nehmen und die Maßnahmen zu unterstützen, die geeignet sind, jeden Krieg zu verhindern. Dazu dient auch die Präsidentenwahl. de

Obwohl wir manche berechtigte Klage über mangelnde Ber­forgung der Kriegsopfer gegen die deutsche Republit zu erheben haben, fühlen wir uns dennoch mit unserem Land und Bolt, für bie wir mit dem Leben einftanden, aufs engste verbunden. Unsere Ziele auf ausreichende, sozial gerechte Versorgung müssen wir schnell erreichen. Deshalb rufen mir alle Kriegsteilnehmer und Krieger­hinterbliebenen auf, durch rechte staatsbürgerliche Ueberlegung die rerfaffungsrechtlichen Grundlagen feftigen und ausbauen zu helfen. bie uns nicht nur die freie Geltendmachung unserer Forderungen ermöglichen, sondern im rechten demokratischen Staat auch die tätige Anteilnahme bei der Schaffung und Ausführung der Ge­lege verbürgt. Das ist im Obrigkeitsstaat nicht der Fall! Deshalb tann nur die Republik   die Cojung sein. Wählt den Kandidaten des Bolfsblods

Wilhelm Marx  .

Hindenburg   und der Amerika  - Kredit. Die deutschen   Kommunalbanken and Sparkaffen gegen Wer also die Gemeinden, diese Zellen des Staates, lebens fähig erhalten will, der fann und darf feinen Monarchisten Am 10. April d. 3. tagte in Hannover   eine Auswählen. Er begeht Selbstmord an sich, feiner Familie und schußsigung der Girozentralen Anwesend waren jeinem Volfe. neben den Bertretern der Staatsbehörden die Beauftragten munalpolitiker und fommunalen Finanzleute dem deutschen  Deshalb rufen alle verantwortungsvollen führenden Kom­der Städte, Bürgermeister und Spartaffenlei- munalpolitiker b. noch legter Stunde zu:

ter. Generaldirektor Schöne hatte das Hauptreferat. Im Mittelpunkt feiner Ausführungen stand das für alle Gemein- nischen Präsidentschaftstandidaten.c Jede Stimme am 26. April bem republifo ben brennendste Problem: Die Amerikaanleihe für die deutschen   Kommunen!

Der Dramatiker des Wortes.

Eine Aufführung des Schauspiels Die Nacht der Barm­bergigfeit von Mag Hochdorf ist bemerkenswerter, als es für den oberflächlichen Betrachter den Anschein hat. Ber zwischen ben Beilen der Gegenwartszeitgeschichte zu lesen versteht, empfängt aus dem Drama felbit, aus der Person des Autors und aus den äußerlichen Begleitumständen und Zufällen der Aufführung an anderen Bühnen Anregungen, die nachdenklich stimmen. Die gestrige Berliner   Erstaufführung im Residenztheater mar fein jubelnder Bremierenerfolg. Ein Tell der Zuschauer verhielt fich paffiv, nicht ablehnend, sondern abwartend. Sie schienen nicht recht zu wissen, was sie mit dem Schauspiel machen sollten. Alle aber horchten auf, allen wurde es zur Gewißheit, daß ein ehrlicher Menfch ein ehrliches Bekenntnis ablegt, daß eine Bersönlichkeit das ort nimmt. Und dieses Drama, das in einer Zeit des Theater tiefftandes wohltuend son dem üblichen seelenlosen und berechneten Bühnenfitsch absticht, hot in Lüber den Anlaß zu Entrüftungs­Stürmen abgegeben, weil es unfittlich sei. Beder beim Lesen noch bei der Aufführung habe ich irgendwo eine Stelle gefunden, die auch nur einen Hauch von Lüfternheit verriete. Das Bolk der Dichter und Denter ist ein Bolt der Muder und Spießer geworden. Zu seinem Dramenzyfius Gottes Fahnenträger, Die Nacht ber Barmherzigfeit, Die Herzogin von Longais hat Hochdorf ein Borwort geschrieben. Ein wundervolles Vormort. Er rechnet in diefer Bilanz" mit dem heutigen Dramatifer und mit dem heutigen Theaterbetrieb ab. Boller Temperament, aufpeitschend, beseelt. Der Dramatifer, meint er, hat auf der Jagd nach Tantleme seine Bersönlichkeit verloren. Die ganze Welt wird daher von Kitsch beherrscht. Es scheint, daß der Zustand des modernen Theaters ziemlich hoffnungslos ist. Da die Dichter die Heilung allein nicht fertig brachten, zeterten fie nach dem Regiffeur. Dann wurde das Drama begraben und die Dramaturgie entdeckt, das heißt die ver. brämende und verblüffende Kunstfertigteit, mit Unterſtügung von hausend Maschinen eine glänzend ausgeftattete Bühne aufzubauen. Das Drama wurde die Ungelegenheit des Deforateurs, anstatt die Angelegenheit des Geelentenners und Seelendeuters zu sein." So foll es nicht bleiben, sondern Der Dramatiter muß wieder das Sprechen erlernen, jene pruntvoll aus dem Gefühl und dem Ge­danten entstammende Redekunst, die Kulissen und jeden Aus ftattungshumbug entbehren und trozdem die Maffen dionyfisch an­packen fann. Bom Bort allein, das dem Gefühl des Dramatikers Erlösung bereitet und wiederum das Gefühl des Hörers entzündet, barf bie Erlösung eines Theaters fommen, das die Regiffeure umgebracht haben."

Der Byflus stellt das Muster für seine dramatische Forderung δατ. Die Nacht der Barmherzigfeit", nicht das wirksamste der brei, fpielt in der Spätzeit der französischen   Revolution. Der Oberste Untläger der Republit, Tinville, der an 2000 Menschen aufs Schaffott gebracht hat, schenkt den gefangenen Frauen eine Nacht. In der tönnen sie Kinder für die junge Republit empfangen und haben bann neun Monate Frist, dem Tode abgerungen, vielleicht mehr. Linville selbst liebt eine Gefangene, die Gräfin Lubomirsta, poll verhaltener Leidenschaft. Angeetelt von der Berechnung, von bon Gesaäft, das die Führer aus der Revolution gemacht haben,

Wilhelm Marx  .

will er mit ihr entfliehen in eine neue Welt. Dort foll das neue Geschlecht erstehen, das sein Ideal von der Republit im Herzen trägt. Aber sie hat sich unfruchtbar machen lassen. Im Augenblid, wo er trotzdem mit ihr in diese neue Welt gehen will, verhaftet man ihn. Aber fein Jdeal wird meiterleben.

Ein herrlicher bramatischer Stoff. Hochdorf hat ihn nicht aus­geschöpft. Er fordert vom Dramatiter das Wort, bas befeelte und beseligende Bort, das ihm aus der Erfahrung des Herzens, aus innerer Erleuchtung erffingt. Dies Bort muß aber in einem Renolutionsdrama ein Wort der Besessenheit sein, ein Bort, das forttreibt und anpact. Zu einem fruchtbaren Moment der Schöpfung muß es werden. Man darf nicht die Empfindung haben, daß ein großer Inhalt bes Stoffs und Gedanken nur seine erste Formulierung gefunden hat, wo man Endgültiges, Ausgereiftes erwartet. Kurs der heurige Dramatiter darf auch, wenn man die Forderung Hoch boris anerkennen will, nicht so weit auf handlung verzichten, menn das Wort nicht in feuriger Glut ftrahlt.

Die Regie des Georg Altman unterstrich das Schleppen der Handlung. Die Gräfin der Hermine Sterler   war nur elegisch und nur vom Etel gegen die Proletarier besessen. Der Schmung bes Gedankens, einen Hohenflug ihres Geistes, der im Drama vor handen ist, war bei ihr nicht zu entdecken. Dieterle als Tinville traf am besten den Ton, der Hochdorf vorgefchwebt haben mag. Er verzichtete auf großes Spiel der Gesten, sondern spielte mit der Stimme, die in verschiebenen Registern erflang. Dennoch aber wirfte auch er falt und teilweise zu pathetisch. Ernst Degner.

Krieg und Kirche. Verräucherte Schulaula in einem alten Gymna­fium. Geschmacklose Bilder an den Bänden und vergilbte Kränge mit schwarzweißroten Schleifen. Marmortafeln mit Eisernen Kreuzen und den Namen derer, die auf Hindenburgs Felb der Ehre fürs Baterland ihr Leben lassen durften. Was das für ein Vaterland ist, das so etwas verlangt, und was das für eine Kirche ist, die so etwas zuläßt und sogar fegnet, das fennzeichnet in dem Milieu Adolf Hoffmann   in seinem Vortrag krieg und Kirche, den er auf Beranlaffung des Deutschen Moniftenbundes hält. Die Staatsfirche ist stets ein gefügiges Instrument in den händen der herrschenden Klaffe, und deshalb fann der wahre Chrift nichts in ihr zu suchen haben. Mit den Alten ist nicht mehr viel zu machen, also fangt an bei der Jugend: erzieht sie firchenfrei und dennoch im besten Wortsinn religiös!

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Der milde Winter.

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ergo.

Nach Mitteilungen, die der befannte Meteorologe Gustav Hellmann   in der preußischen Akademie der Wissenschaften machte, war der Winter 1924/25 der zweitmildeste, den Berlin   in den letzten 160 Jahren, d. h. soweit zurüd sich die Witterungsgeschichte genau verfolgen läßt, gehabt hat. Milber mar mur der Winter 1795/96, fast ebenso mild der von 1868/69, der jedoch durch eine Rälteperiode vom 17. bis 26. Januar unterbrochen mar. Beiden mildesten Wintern gemeinsam war die ungewöhnlich hohe Temperatur des Februar, die das langjährige Mittel um 4,3 Grad übertraf. Eine besondere Anomalie zeigte der Winter 1924/25 noch burch seinen trodenen Charatter; bie trocken- milben Winter find nämlich weit jeltener als die feucht- milden,

Hindenburg  - Blüten.

her Bertommenheit( Loebell- Ausschuß? Reb. d, B.) her Riefengroß mächst aus diefem Sumpf parteipoltti. Name Hindenburg  ." ( Kreuz- Zeitung  ") Nr. 189.)

Hindenburg   sei fein Bolitifer? Wir auch nicht!"

( Deutsche Zeitung" Nr. 188.)

Das Radium übertrumpft? Wie Nem Dorfer Zeitungen melden, ist es dem amerikanischen   Chemifer Dr. Biol gelungen, eine neue hochattive Substanz zu entdeden, die das Rabium an Attivität be beutend übertrifft Sie soll die 180 000fache Attivität des Radiums befizen. Der Preis ist ein ungeheurer: die Inge toftet 5 Millionen Radon" erhalten hat, infolge des größeren Wirkungsgrabes nicht Dollar. Trozdem ist der neue Stoff, der zunächst den Namen unerheblich billiger im Gebrauch.

in

Ich will's mal versuchen. Spielen Sie Klavier, Herr Müller?" der Ede stand. fragte die Dame des Hauses einen jungen Mann, ber träumerisch

Bisher nicht, erwiderte der Jüngling, aber ich will's gleich mai perfuchen!"

Berstehen Sie was von Politit, Herr v. Hindenburg  ?" fragten die Gesandten des Rechtsblods in Hannover  .

Hab' mich bisher nicht darum gefümmert, aber werd' es gieid mal versuchen," lautete die Antwort des Achtundsiebzigjährigen.

bei London   hat foeben der holländische Flugzeugtonftrutteur Fotter Sentrechte Flugzeuglandung. Auf dem Flugplaz Don Croydon fein neuestes Modell vorgeführt, daß mit einer neuartigen Gleich gewichtsvorrichtung ausgestattet ist, die außerordentlich große Vor teile bietet. Während bisher nämlich die Landung eines Flugzeugs nur im Gleitflug erfolgen fonnte, ermöglicht der neue Typ Fotters ein Niedergehen zur Erde, bei dem das Flugzeug, statt in schräger Lage mit der Spige nach vorn abzufinden, fentrecht in der Art eines Fahrstuhls herabfommt. Hierdurch wird die Landung unabhängig von dem Vorhandensein einer mehr oder minder großen Fläche ohne jebes Sindernis, fie fann vielmehr auf engstem Raum, und Umgebung erfolgen. Bei den Versuchen in Croydon behielt das wenn es fein muß, felbft inmitten einer dichtbebauten städtischen Flugzeug nach Abstellung der Motoren feine horizontale Lage in ber Luft und verharrte fo einige Zeit in ber zulegt erreichten Höhe, um dann, immer in der gleichen Lage, sanft und gleichmäßig sentrecht zu Boden zu finden.

Die Singalademie führt unter Beitung fires Direttors Brof. Dr. Georg Beetbopens Missa solemnis auf. Boraufführung am 26., mittags Schumann bei ihrem 3. Abonnementstonzert am 27. in der Bhilharmonie 11, Uhr.

Kofofchta in den Museen von Berlin   und Dresden  . Geheimrat Juſti hat fürzlich zu der Tafelrunde bon Datar Stolofajta, bie er 1918 faufte, ein früheres Bert des Künstlers erworben, das Bildnis des Wiener Architetten Adolf Loos  , das auf ber legten großen Dresdner   Kofolcta- Aus­ftellung zu sehen war. Nun hat auch die Dresdner Gemäldegalerie ein Kolojala Bild aus der früheren Seit des Rünstlers angetauft, das bekannte Doppelbildnis, das aus der Sammlung Barbens in Hannover   stammt und bas zu der Stiftung jener Cammlung gehörte, die seltsamer Beije Bürglich Dom Ballraf- Richars- Museum in Köln   abgelehnt worden ist.

Die Maifeierbewegung wird in der foeben erschienenen Schrift von fosiologischen Ursprünge und Wirkungen,( Verlag G. Braun, Karlsruhe i. B.) Dr. Frit Giovanoli, Die Maifeierbewegung, ihre wirtschaftlichen und zusammenfassend dargestellt. Ausführlich werden Borgeschichte und Ursprung ber 1889 auf dem Bariser Songres der sozialistischen Internationale be fchloffenen Maifeier geschildert und dann ihre erstaunliche Auswirkung in ber Arbeiterbewegung aufgezeigt.