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Mannes im Hinblick auf seine geschichtliche Sendung stehen dürfte.

Der innere Widerspruch nach der sozialen Seite tommt bei einer Betrachtung der Veränderungen der Steuer­fäße flar zum Ausdruck. Churchill hatte zwar die Steuer­freiheit für fleinere Einkommen hinaufgesezt und die Steuer last der fleineren Arbeitseinkommen vermindert, eine Ver­minderung, die sich insbesondere für den englischen Mittel­stand start fühlbar machen wird, er hat aber andererseits die moralische Bedeutung diefer Erleichterungen völlig durch die Ermäßigung der Supertar, der zusätzlichen Be­Steuerung für Einkommen über 2000 Pfund Sterling, also der Besteuerung der vom Schicksal materiell Begünstigten, wieder aufgehoben. Die gleichzeitige Erhöhung der Erbschaftssteuer darf nicht als ein Aequivalent für diese Ermäßigung ge: vertet werden, da ein wirklicher ernsthafter Wille zur Steuergerech tigkeit Churchill ganz offenbar andere Verwertungsmöglich feiten für die hieraus der Staatstasse zufließenden 200 mil lionen Marf gezeigt hätte als lediglich fie den toten Kapi­taliften zu nehmen, um sie auf der anderen Seite dem lebenden Rapital wieder zu schenken.

Für Deutschland liegt das Hauptinteresse des Budgets in jenen Teilen, die sich auf die 3ollgesetzgebung be­ziehen. Wenn die Wiedereinführung der Mac- Kenna- Zölle auf Automobile, Klaviere, Uhren usw. voraussichtlich auch feine Exportintereffen ersten Ranges treffen, bzw. die Erport­fähigkeit der betroffenen deutschen Industrien nur zum Teil schwächen, so dürfte troßdem diese Abirrung Churchills ins Schutzöllnerische eine Verminderung des deutschen England Erportes mit sich bringen und damit auch auf die deutsche Arbeiterschaft nicht ohne Einfluß bleiben.

Die jährliche Sensation ist vorbei, es hat im Gegensatz zu ben sprichwörtlichen englischen Neun- Tage- Wundern nur ein Zwei- Tage- Wunder gegeben. Churchill wird nach dieser ersten Brobe, nicht unter die großen englischen Finanzminister ge­zählt werden. Man wird nicht an diese Rede Churchills nur

wegen der gleichzeitigen Verkündung der Rüdtehr zum Goldstandard erinnern. Das ist aber feine Budget­angelegenheit im engeren Sinne und war in die Budgetrede nur um der Wirkung willen eingefügt worden. Das Budget selbst aber ist das Zeugnis einer verfäumten Gelegenheit.

Die neuen Republikaner.

Ein verdächtiger Eifer im Rechtslager. Das Deutsche Reich ist eine Republik !" Dieser Satz, der an der Spize der Weimarer Verfaffung zu lesen ist, bereitete bisher den Reaktionspolitikern von Strefes mann über Bestarp bis Wulle allerhand Schmerzen. Und wenn auch die verschiedensten Verfuche, über Kapp- Putsch , politische Morde und Inflationselend wieder die Monarchie einzuführen, an den harten Tatsachen gescheitert sind, die Hoff­nung auf zufünftigen Glanz und Ordenssegen blieb doch be­stehen, bis- Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt morden ist.

Denn was selbst ein Stresemann mit seiner Bandlungs­fähigkeit nicht fertig brachte, das hat nach dieser Quelle Hindenburg geschafft:

Mit Hindenburgs Wahl hat das deutsche Bolt seiner Bergangenheit eine Ehrenerklärung und feiner Gegenwart ein Betfrauensvotum gegeben. Denn wenn ein Hindenburg be reit ist, die Verfassung von Weimar zu beschwören, dann schließt sich der Ausgang eines Berges hinter uns zu, den wir bange und gefährdet genug sechs Jahre lang durchirrt haben und run verlassen.

Das ist zwar ein Armutszeugnis für die geistige Kapazität der Volksparteiler, die erst auf den Wint eines fast Achtzigjährigen warten mußten, um die Republik anzuerkennen, aber schließlich wird im Unterbewußtsein selbst der Strefe­männer die Erkenntnis wach sein, daß von jedem Hun­dert Abstimmenden am 26. April felbft für Hindenburg nur etwas mehr als 46 gestimmt haben! Und wenn Hinden­ burg seine Wahl nur der kommunistischen Sonderkandidatur verdanft, so werden doch auch die liberalsten Liberalen in der Bolkspartei nicht annehmen, daß bei einer Stichwahl, in der die absolute Mehrheit entschieden hätte, etwa die fom­munistischen Stimmen direkt für Hindenburg abgegeben wor­den wären.

daß man auch deutsche Außenpolitik würdig und ehrenvoll treiben fam, ohne, wie die Weimarer Erfüllungs. politiker, den deutschen Namen zu schänden und der Verachtung anheimzufallen."

Welche Wendung durch Gottes Fügung!.

Das amtliche Wahlergebnis.

Nach den Berechnungen des Reichsmahlleiters stellt sich das endgültige amtliche Ergebnis der Reichspräsidentenwahl von 26. April wie folgt: Zahl der Stimmberechtigten nach der Stimm­lifte 38 930 298; Bahl der abgegebenen Stimmscheine 493 357; Sahl der Stimmberechtigten zusammen 39 423 655; Zahl der ungültigen Etimmen 216 051; 3ahl der gültigen Stimmen 30 351 948. Davont entfallen auf Hindenburg 14 655 766; Mar 13 751 615; Thälmann 1931 151 ; zersplittert 13 416.

Landtagswahlen in Schaumburg- Lippe . Die Sozialdemokraten führen.

Büdeburg. 4. Mai( WTB.) Nach dem Gesamtresultat der geftrigen Landtagswahlen, in Schaumburg- Lippe , erhielten: 1. Sozialdemokratische Partei 12 096 Stimmen, 2. Einheitslifte 9322 Stimmen,

Deshalb ist die Bitte der Zeit" doppelt verständlich, die den Monarchisten nahelegt, doch um Gotteswillen den Reichs­präsidenten Hindenburg nicht in die Zwangslage zu bringen, durch eine Reichseretutive etwa einen monarchistischen 5. Liste der Kommunisten 553 Stimmen, Putsch niederschlagen zu müssen!

Noch rührender wie die Zeit" wird die neue republika­nische Gesinnung im Blatte Hugenbergs verkündet:

Durch die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten steht jegt die Sache so, daß durch dieses Oberhaupt des Reiches Millionen und Abermillionen aus ihrer fritischen, ablehnenden, zum mindesten

gleichgültigen Stellung gegenüber dem Gegenwartsstaate zu seiner Bejahung gezwungen worden sind.

Damit fein Zweifel besteht, wird noch versichert, daß jetzt fogar republikanische Feiern von den Monarchisten besucht und daß endlich auch geflaggt werden würde, menn Hindenburg ,, ruft"!

Das können nette Berfassungsfeiern" werden, wenn die Reichsflagge durch die schwarzweißrote Monarchistenfahne an den Privathäusern entweiht würde. Oder will Hugenberg gar geftatten, daß zu Hindenburgs Ehren die Leser des Lokal- Anzeiger" das Weiß aus ihrer Fahne golden um­färben?

Nach den Ansägen in der Bresse ist bald mit einem ,, republikanischen" Eifer der Rechtsblöckler zu rechnen, daß einem wirklichen Republikaner davor angst und bange werden könnte!

Vor der Wahl und nach der Wahl.

Am 16. April.

Freitagh- Loringhoven in der Nationalpost": Es ist leider so und bleibt so, daß wir den Bersailler Vertrag nochmals und freiwillig unterschreiben Jetzt schwenkt der Heerbann plötzlich um. Fast gleichzeitig follen, und daß uns nicht die mindeste Gegenleistung treten zwei Berliner Blätter aus dem Rechtslager den Nach geboten wird. Und wenn jetzt eine Propaganda für den Baft weis on, daß es jest teine größere Pflicht für einen natio- einfegt, fo unterscheidet sie sich in nichts von der nalen Deutschen gebe, als die, die Republil anzuerkennen und Propaganda, die für den Versailler Vertrag, für das Londoner Ultimatum, für das Dames Gutachten pon vor Erschütterungen zu bewahren. Einmal hat" Die Zeit" amtlichen Stellen betrieben wurde. Immer und immer wieder Stresemanns diese Pflicht neu entdeckt, zum andern der Lag des ſchwerindustriellen deutschynationalen Abgeordneten Hugenüber die wahre Sachlage getäuscht und in fein Un­des schwerindustriellen deutschynationalen Abgeordneten Hugen wurde imfer Bolt mit wohlttingenden Rebensarten berg!

Stresemanns 3eit" wünscht mehr Liberalismus", menis ger Kampf der Meinungen in der bisherigen Form, mehr Schwamm:

Wenn man sich alle paar Wochen in einem Wahlkampf gegen­feitig einen Schuft und Schweinehund nennt, dann muß fich die parlamentarische Regierungsform bald zu Tode laufen, weil sie dann zu einer verewigten Kompromißwirtschaft ausartet.

Der Pinguin.

Bon Lina Frender.

Der Binguin lebte draußen auf dem ewigen Eise. Sein Ge­fieder hatte dessen Farbe angenommen, nur an der Brustseite mar es, nachtfarben- in Erinnerung an die langwährende Bolarnacht. Am Halfe und an den Flügelfpigen aber schienen seine Federn zart rosa angehaucht zu sein, als hätte die Morgenröte, wenn die Sonne über der stummen Eiswelt aufging, fich voller Sehnsucht darin verfangen.

Kalt war es auf dem schroffen Eisgebirge am Meere, wo der Binguin lebte. Die lange Winternacht brachte ihm Träume vor + Licht und strahlendem Firnenglanz, und wenn der Tag endlich anbrach, redte sich der Pinguin steil in die Höhe, um die sehnsüchtig erwartete Sonne als erster zu begrüßen.

Aufrecht ſtelzt er in Eis und Schnee umher, von allen Seiten kommen seine Gefährten herbei und feiern das Lichtfest auf

dem Eise.

Der blasse Rojaschimmer am Halse und an den Flügeln des Pinguins leuchtet auf, das Gefieder glänzt in der Sonne. Der Pinguin streckt sich. Er wartet. Man lebt nur furze Zeit bis zur nächsten Polarnacht. Jeder der Gefährten weiß das, Man paart fich. Nester werden mit Steinen gebaut. Das Ei fündet vom ewigen Leben noch in der ewigen Eiswüste. Und junge Pinguine öffnen ihre Augen dem blendenden Glanze der Bolwelt, um die ihr Leben treisen wird ohne je eine andersgeartete. zu ahnen.

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Der Pinguin sieht das Leben und Treiben der anderen um sich her. Er wartet. Da naht sich ihm einer der Gefährten und fängt Freundschaft mit ihm an. Sie leben zusammen und tragen gemeinsam die Sorge für das tägliche Leben. Aber die Jahres­zeit war schon ein wenig vorgeschritten. Die Sonne hatte schon von " ihrem Glanze verloren, der Schnee dämmerte matter auf den Graten. Sie aber hielten zusammen wie die anderen Familien mit ihren Sungen.

Nur, als die Dämmerung immer tiefere Schatten in die Eis­flüfte und täler sentte, schien den Gefährten des Binguins ein Frösteln zu überfallen. Er suchte Schuß in den bergenden Spalten des Eisgebirges und wartete nicht die niederfinkende Bolarnacht ab. Im letzten Abenddämmer stand der Pinguin einsam auf dem hohen Gebirgsrüden. Noch einmal suchte er, steil aufrecht, einen letzten Sonnenschimmer zu erhaschen. Noch einmal überzog der ver­löschende Hauch der untergehenden Sonne feinen Hals und feine Flügelspigen mit einem blaßrofa Schein- dann brach die Nacht an. Mit seiner legten Kraft erhob sich der Pinguin und ließ sich auffeufzend ins Meer fallen.

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Die Polarnacht war da.

Dr. Gruber, ehemaliger Wohlfahrtsminister und Professor der National blonownie an der Zechnischen Hochschule in Prag , ist im Alter von 60 Jahren geberben

glud hineingetrieben."

Am 3. Mai.

N. S. Weber in der Nationalpoft":

Bir haben an dieser Stelle vor der Wahl betont, daß die Regierung Luther Schiele Stresemann auf dem beft en Bege ist, für Ruhe und Frieden in Deutsch land und in der Welt zu sorgen. Es wird sich ja nun herausstellen,

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Kunst und Korruption. Protest im Kreise.

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Der Mai ist gekommen, die Geister schlagen aus. Was Wunder, daß es auch in der Stadthalle wieder einmal eine Revolutions versammlung die wievielte eigentlich? gab! Der Kreis übers Mittagessen hinaus hat sie gedauert, und weil der Apoft el hat fie veranstaltet, Kunst und Korruption" hieß fie, bis Raiser schimpfend und wild fuchteind das spärlich gefüllte Haus at efftatete, amüsierten sich die Zuhörer recht gut. Was sonst noch zu berichten ist? zu berichten ist? Daß fast alle prominenten Redner abgesagt haben, daß außer einem fein Mensch sich ans Thema hielt, daß ein Prof. Dr. Salomon erzählte, wir wollen wieder dahin fommen, wo wir einst so glorreich gestanden haben, daß ein Herr 3immermann voller Bathos Nachrichten vom Chaos an uns überbrachte und daß der Herr Borsitzende mitteilte, in acht Tagen solle eine Diskussion zu aller Nuz und Frommen" stattfinden. Man wird wieder blind gegenüber allen Gegebenheiten der tapita listischen Wirtschaftsordnung gegen diese kunstfeindliche Zeit prote­stieren, man wird Beschlüsse fassen, die niemand liest, man wird Autorenabende veranstalten, die niemand besucht, man wird alles tun, in acht Tagen, in einem Monat, in einem Jahr nur nicht erkennen, daß alle Möglichkeiten der Hilfe in der,- jagen mir funst- gewerkschaftlichen Organisation" liegen. Brotest im Kreise! Nur einer hielt sich ans Thema: Hans J. Rehfisch . Er beschimpfte nicht das Publikum, das stets das Theater hat, das es verdient, er zog auch nicht über die Theaterdirektoren her fachlich behandelte er Ursachen und Wirkung der teilweise verheerenden Krise. Dort, wo die Zustände forrupt find, gibt es Möglichkeiten sie zu bekämpfen, Rehfisch besprach sie, die Ernsten und die Ver­stehenden werden mithelfen- ohne Sentimentalität, ohne Pathos. Denn nichts, ihr Herren im Kreis", erreicht man mit Schrei und Etstafe!

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Ein Bild Ludwig Franks von Corinth. Im Reichstag ist jetzt ein Porträt Ludwig Franks von Lovis Corinth zu sehen. Von dem Kunstwert, den ein Bildnis, abgesehen von seiner Aehnlichkeit. haben fann, foll hier nicht gefprochen werden. Die Frage ist, ob der Reichstag durch den dauernden Aushang dieses Bildes das Andenken Frants würdig ehren tann, und dieje Frage muß verneint werden. Corinth sieht Frant als einen eng­brüftigen Fanatiker mit loderndem Blid, nicht als den förperlich und geistig breitschultrigen, harmonischen, Klugheit, Güte und Lebensfreude ausstrahlenden Menschen, der er in Wirklichkeit war. Bon einem Bild aber, das der Gegenwart und Zukunft eine leben­dige Vorstellung von einem verehrungswürdigen Toten vermitteln scll, ist zu verlangen, daß es den Mann in seinem Wesen erfaßt und nicht so, wie ihn eine geniale Künstlerlaune sieht. In einer Auffassung und seiner glänzenden Technik wegen einen Blas ver­Galerie von Frant- Bildern würde auch dieses seiner eigenartigen dienen. Als Ausdruck der Huldigung aber, die der Reichstag diesem Toten schuldig ist, ist es unbedingt abzulehnen. F. St.

Eine Ausstellung der berühmten Reichsdrude aus dem Bejike der staat limen Reichsdruderei veranstaltet die Buch und Kunsthandlung Reus u. Bollad in ihren Räumen in der Meinedestraße. Die Eröffnung findet am 7., nom. 6 Uhr, vor einem geladenen Bublibum Batt.

3. Schaumburg- Lippischer Handwerterbund 2228 Stimmen, 4. Deutsche Demokratische Partei 1940 Stimmen,

6. Unpolitisch- chriftliche Liste 661 Stimmen.

Es ist also eine bürgerliche Mehrheit zustande gekommen. Die Wahlbeteiligung war gut.

Völkische Talmudfälschung. Hammer"-Fritschens Auslobung. 10000 Papiermark

gewonnen.

Ein Prozeß, der mehr als drei Jahre geschwebt hat, ist jetzt von der sechsten Zivilkammer des Landgerichts Leipzig entschieden wor­den. Der bekannte völkische Führer Theodor Fritsch . Leipzig hatte am 1. Februar 1921 10 000 m. Belohnung für den Nachweis ausgesetzt, daß die in seinen Sgriften wiedergegebenen finngetreu überfekt feten. Der Direktor des Centralvereins deutscher 3itate aus dem Talmud und Schulchan Aruch nicht Staatsbürger jüdischen Glaubens", Dr. Ludwig Holländer,

erbrachte den Nachweis. Fritsch verweigerte die Zahlung, fo baß Klage erhoben wurde.

Gutachten des Professors Dr. Guttmann Breslau , der Beklagte Die Parteien hatten Privatgutachten beigebracht, der Kläger ein emnes von Herrn Dr. E. Bifchoff Leipzig . Vom Gericht wurde Herr Professor Dr. Kahle- Bonn als Sachverständiger bestellt. Das Landgericht Leipzig verurteilte Fritsch zur Zahlung von 10 000 Mart nach dem Stande der Mart vom 11. Mai 1922.

In der Urteilsbegründe ng heißt es: Das Berbot der Zeugenausfage zugunsten eines Nichtjuden gegen einen Juden ist feineswegs ein bedingungsloses, wie man nach der liebersehung des Beflagten im Handbuch der Judenfrage" annehmen muß. Die wesentliche Beschränkung des in der ftreitigen Stelle des Schulchan Aruch verfügten Aussageverbotes ift in der Uebersezung des Betlagten auch nicht andeutungs­weise erwähnt. Durch Weglassung der Einzelheiten erscheint das Berbot verallgemeinert, dadurch ist sein Sinn in einer auch für die moralische Bedeutung des Berbotes fann daher nicht als fingeren im Sinne der Ausiobung anerkannt erheblichen Weise entsteilt, und die lieberlegung des Beklagten

merden Das Gericht betonte weiter, daß dem beklagten Döllischen Hohepriester doch der wahre Sinn der im Handbuch der Judenfrage" finnwidrig gekürzten Stelle ganz wohlbekannt war".( Egl. Der falsche Gott", G. 99.)

Einer der bekanntesten antisemitischen Agitatoren ist damit der Fälschung auch gerichtlich überführt worden. Bas Ludendorff und andere Geistesriesen nicht hindern wird, weiter mit ähnlichen Zitaten ihre tettende" Judenheze zu betreiben.

Ein Erdbebenprophet. Prof. Bandani, der mit großer Ge nauigkeit die legten Erdbeben in den Bereinigten Staaten und in Canada vorausgefagt hatte, hat erflärt, daß nach seinen letzten Beobachtungen für den 4. Mai in den Vereinigten Staaten ein neues Erdbeben zu erwarten sei. Am 14. Mai werde ein leichtes Erdbeben der ganzen Westküste Südameritas entlang fonstatiert amerita ein weiteres Erdbeben folgen. Der Brofeffor glaubt, daß werden können. Einige Tage später werde in merito und Zentral­alle diese Erdbeben Borzeichen einer gewaltigen Ratastrophe. sind. Die Anzeichen dafür machten sich immer deutlicher bemerkbar.

Bernhard Shaw gegen den englischen Theaterbetrieb. Anläßlich eines Festessens zu Ehren des Geburtstages von Shakespeares hielt Bernhard Sham in Stratford, wo einst Shakespeares Wiege ſtand, eine Rede, in der er sich in heftigen Ausfällen gegen den englischen Theaterbetrieb der Gegenwart erging. Der Theaterbetrieb in London ", führte er, u. a. aus, ist vom Standpunkt. Shakespeares aus einfach hoffnungslos. In London bringt man es fertig, ein Shakespearefches Meisterwerk um volle zwei Drittel zu fürzen und das verbleibende Drittel obendrein noch jedes vernünftigen Zu­fammenhangs zu berauben. Die Leute, die in London die Ansicht vertreten, daß ein Theater dazu da sei, anständig Theater zu spielen, tämpften einen vergeblichen Kampf gegen den weitaus größten Teil des Publitums, der im Theater lediglich einen passenden Ort für modische Veranstaltungen erblickt. Ein Londoner Theaterbirettor ist begeistert, wenn irgendeine erlauchte Lordschaft sein Theater besucht, aber wie gespielt wird, ist ihm herzlich gleichgültig. Das englische Theater ist zum Untergang verurteilt, falls es sich nicht in die Linie einbiegen sollte, die Shakespeare mit seinem Hamlet " begonnen hat. Solche Stüde fönnen aber feine fürzere Spieldauer haben als drei. einhalb Stunden. Shakespeares Stüde dauerten so lange, und meine tun es auch. Das Theater hat die Aufgabe, die landläufige Moral und unsere geistigen Anschauungen zu fritisieren und zu reinigen. Die auf gewaltsamen Amputationen beruhenden Kurz­Borstellungen, die man in London fieht, erfüllen diese Aufgabe nicht im geringsten und stellen im Grunde genommen einen bösartigen Betrug des Publikums dar."

veröffentlicht eine Unterredung mit Hans Stinnes, dem Reffen des verkor Neue Konftruffionen des Rotorichiffes? Der Londoner , Evening Standard" benen Hugo Etinnes. Diefer teilte mit, daß neue Bersuche mit neuen Ron ftruttionen des Rotorschiffes gemacht worden seien, deren Ergebnisse bisher geheingehalten worden find. Diese Verfuche würden, wie man erwartet, für die gesamte Schiffbauindustrie Umwälzungen mit sich bringen.

Das Theater am Kurfürstendamm wurde vom 1. September 1925 ab für eine Reihe von Jahren an einz Saltenburg verpachtet.

Johann Sturfa, der bekannte tschechische Bildhauer unb Profeffor bet

Kunstakademie in Brag, der bor einigen Tagen einen Gelbfimorbverfuch berübt und sich eine schwere Kopfwunde zugezogen hatte, ist gestorben. Gerhart Hauptmanns frühefte Erzählung, die Novelle Fasching, ist zeichnungen, die für eine Bollsausgabe des Werkes bei S. Fischer be jezt von Alfred Rubin illustriert worden, mit einer Folge von Feber fintmt sind. Die Studie ist bekanntlich erst hürzlich gebrudt worden, nach dem sie jahrzehntelang verborgen war. Es ist die Geschichte des luftigen Segelmacherpaares Rielblod, bas lein irgend erreichbares Tanzvergnügen versäumt und einmal zur Faschingszeit bei bet nätlichen heimfahrt über ben angefrozenen Ser verunglidt.