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sie bisher unternommen hat, um die Aufhebung des fulturfeind­lichen Radioverbots zu erreichen, und worauf die Besatzungsmächte ihr die rheinische Bevölkerung schädigendes und verlegendes Berbot stützen.

Es ist feine Frage, daß in dieser Akademie eine große Menge| Deshalb fragen unsere Genoffen die Reichsregierung, was von Intelligenz und großzügiger Schaffensfreude versammelt sein wird. Doch wird man abwarten müssen, ob ihre führenden Män­ner tatsächlich das Ziel vom Zusammenwirten der gesamten deut schen Kulturkräfte verwirklichen wollen. Zu diesen Kulturfräften gehört naturgemäß mit in erster Linie auch der nationale Lebens. wille der deutschen Arbeitertlasse. Wenn man die Liste der in den Senat berufenen hervorragenden Träger der deutschen Kulturwelt anfieht, so möchte man den Eindrud bekommen, daß auf dem bis jetzt eingeschlagenen Wege das hochgesteckte Ziel faum erreicht werden wird.

und bestimmt von allgemeiner menschlicher Not und von all­gemeiner Zielsetzung zum Nutzen des Ganzen. Vielfach und fast unauflösbar verschlungen ist ihre Entwicklung mit der ungeregelten und anarchischen Bewegung der fapitalistischen Wirtschaftslebens. Gegenfräfte, die aus dem Wesen des tapitalistischen Systems geboren sind, stemmen sich ihrer finn­vollen Fortentwicklung, ihrer Nußbarmachung im Dienste der Gesamtheit in den Weg. Es sind nicht nur wirtschaftliche Gegenträfte, die sie hemmen und ablenten, nicht nur die Ge­fezze des Marktes in der kapitalistischen Gesellschaft. Unver­stand, mangelnder Sinn für das Gemeinwesen, alte Herr­schaftsinstinkte, innerhalb der Bölfer und zwischen den Bölfern verhindern die technische Ausnutzung von Erkenntnissen, die die Wissenschaft; die Mutter der Technit, längst gesammelt hat. Trozdem zeigt die Entwicklung der Technik eine große Linie, die vorwärts und aufwärts führt. Diefe Linie stellen die Sammlungen des Deutschen Museums in München dar. Sie zeigen mit dem technischen Fortschritt auch den gesellschaft­lichen Fortschritt. Mit zwingender Gewalt führen sie zu der Frage: wozu das alles, wenn es uns nicht gelingt, diese Er­rungenschaften dem Interesse der ganzen Menschheit dienst bar zu machen, wenn es nicht gelingt, die Beherrschung der Naturkräfte zu verbinden und sie dienstbar zu machen den großen, auf das Wohl der ganzen Menschheit gerichteten Ideen, der großen Idee der Gerechtigkeit unter den Menschen? Wir wissen viel von den Kräften der Natur. Was wissen wir von den Kräften der Gesellschaft? Wir verstehen nach vernünftigen Prinzipien das Zu- liest man in der Liste der Senatoren vorläufig nur sehr wenige jammenspiel von Elementarfräften im Dienste der Produktion zu regeln und zu lenken. Warum regeln und lenten wir nicht Das Zusammenspiel der wirtschaftlichen Kräfte nach vernünf­tigen Prinzipien zum Wohle der Gesamtheit?

Die Bejahung der Technik ist für den modernen Menschen selbstverständlich. Wann wird die Bejahung des Sozialismus für alle modernen Menschen selbstverständlich?

München , 5. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstag be­gannen die offiziellen Feierlichkeiten zur Eröffnung des Deut. schen Museums. Der Auftakt war ein Festzug, veranstaltet von der Münchener Bevölkerung zu Ehren Ostar Don Millers, dem damit an seinem 70. Geburtstage äußerlich der Dank für seine Energie abgestattet wurde, mit der er seit 22 Jahren an der Bollen­dung des Deutschen Museums rastlos gearbeitet hat. Der Festzug bestand aus allegorischen Darstellungen der im Deutschen Museum veranscheulichten Werte der Technik und Naturwissenschaften und schloß mit dem Aufmarsch der Münchener Gewerbezünfte in ihren alten historischen Trachten. Ganz München war seit den Mittag Stunden auf den Beinen, da die Geschäfte und Betriebe gefchloffen hatten. Außerdem brachten mehrere Sonderzüge eine Masse Menschen aus dem ganzen Lande nach der Hauptstadt, so daß das Gewimmel in den Festzugsstraßen einen für München außergewöhn lichen Umfang annahm.

Nachmittags um 43 Uhr war der Reichstanzler, der Reichsvertehrsminister, der Reichstagspräfident öbe und mehrere Staatsfetretäre als Bertreter des Reiches in zwei Junters- Großflugzeugen von Berlin in München eingetroffen. Auf dem Landungsplatz Oberwiesenfeld wurden sie von Prof. Junters und den beiden Bürgermeistern der Stadt München be grüßt.

Bon der bayerischen Regierung hatte sich zu dieser inoffiziellen Begrüßung niemand eingefunden, da sämtliche Mitglieder der Re gierung bei dem Gründungsaft der Deutschen Akademie in der Universität anwesend waren. Diese Deutsche Akademie soll be fanntlich das große, unabhängige Zentralinstitut werden, in bem alle geistigen und wirtschaftlichen Mächte der gesamten deutschen Geiftestultur zusammenwirten sollen. Alle fulturellen Lebensäuße rungen des Deutschtums sollen durch diese Akademie gepflegt und die nichtamtlichen fulturellen Beziehungen Deutschlands zum Aus land und der Auslanddeutschen zur Heimat im Dienste des deutschen Rationalbewußtseins zielbewußt zusammengefaßt und gefördert werden. Zur Mitarbeit sollen alle Kräfte der gesamten deutschen Kulturwelt gewonnen werden, wie es in den Sagungen heißt.

Mit Kindern in die Weite.

Bon Adolf Lau.

Acht Uhr abends, Anhalter Bahnhof . Menschen drängen zum Fahrkartenschalter, eilen auf den Bahnsteig, haften von Stupee zu Rupee, um ein Pläßchen zu erwischen. Menschen im Reisefieber, Reise- Größenwahn an die Stirn geheftet. 3wischen ihnen durch quirlt stockend, bangend und doch wieder freudiger Erwartung voll, vorwärtsdrängend eine fleine Schar Berdender; ärmlich, aber sauber gefleidet, ein Paketchen in der Hand: fleine Weltreisende.

Mancher bleibt verwundert stehen, schaut fragend: Wohin, wo­hin? Aus den Augen der kleinen Erdenbürger leuchtet ferne Er­lebnissehnsucht, und von bleichen Kinderlippen formt es sich leise: Nach der Schweiz ins Kinderheim. Einigen Wenigen der Aermsten des Berliner Ostens ist es vergönnt, eine achtwöchige Erholungstur in den Schweizer Bergen zu machen. Freude leuchtet auf und ver glimmt fast wieder im Abschiedsschmerz. Eltern drängen vor dem abgeschlossenen Wagen, ein legter Gruß und Wunsch, dann.. Langsam und doch immer schneller werdend verläßt der lange Sug die Halle, fährt in die finstere Nacht hinein. Wintende Tüchlein verschwimmen im Dunkel...

...

Während der sausenden Fahrt werden letzte Bafete verstaut. Stille herrscht noch fast überall. Doch bald ringt sich fröhliche Kinder natur wieder durch. Munteres Geplauder erfüllt noch ein Weilchen den ratternden Bug. Erwartung des Kommenden bannt den Schlaf; mur allmählich, senten sich seine Schatten hernieder

Meilenweite Strecken sind durchmessen. Station um Station blieb zurüd. In Erfurt ein Erwachen in frühester Morgenstunde. Ein guter Freund der Jugend winkt einen letzten Gruß, um heim. zukehren in die Großstadt- Heimat und neuen Freuden neue Bahnen zu bereiten. Und weiter braust das eiserne Ungetüm in das Dunkel hinein Nach Stunden unruhigen Schlafes blinzelt der Morgen durch die Fenster. Einige früh Erwachte haben staunend den breiten Mainstrom begrüßt. Frankfurt bietet einen Moment der Erholung und Ruhe, dann saust der Zug weiter den südlichen Gefilden zu. Jetzt wird die Schar schnell munter. Schauluftige Augen suchen all das Herrliche da draußen weit zu erfassen. Kinderseelen, in Berliner Hinterhäusern zum Dasein erweckt, auf dunklen Höfen und schmutzigen Straßen in Großstadt- Treibhauskultur zu fümmerlicher Entwicklung gelangt, laben sich an weiten Bergeshalden. Spessart und Odenwald schwanden noch zu schnell, faum gesehen. Doch der Schwarzwald zur Linken, die Vogesen rechts in Fernen verschwim­mend, prägen tiefe, unauslöschliche Eindrücke. Und zwischen den Höhen schäumt der viel besungene Rhein . All dieses zu schauen, ward bisher faum geahnt. Jetzt aber jubelt es in den Herzen, wenn auch der Regen die Landschaft in unfreundliches Grau fleidet.

ich 17 stündiger Bahnfahrt naht das Ende. Basel , die alte Schweizer Bundesstadt, grüßt bald die kleine Schar. Lächelnd,

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Es mußte auch auffallen, daß bei dem Eröffnungsakt die Reden der beiden Präsidenten dieser Deutschen Akademie es sich besonders angelegen sein ließen, gewisse Befürchtungen zu zerstreuen. Bräfi­dent Pfeilschifter, katholischer Theologieprofeffor an der Uni­ versität München , erklärte, der Deutschen Akademie liege jede aggressive Tätigkeit fern und alle Befürchtungen, daß völfer­versöhnende und völkerverbindende Friedensarbeit bedroht wäre, feien absolut unbegründet: die Deutsche Akademie sei durchaus über. parteilich. Auch Präsident Onden, der Münchener Historifer, wies barauf hin, daß sich die Deutsche Akademie niemals in den Dienst irgendwelcher Gewalten und Interessen stellen werde, auch nicht in ben Dienſt einer überhitten nationalen Selbstliebe, die niemals eine gute Beraterin im Völkerleben gewesen sei. Troß dieser be ruhigenden Ertlärungen wird man gut daran tun, abzuwarten. Bon wirklichen Trägern des Gedankens der Völkerversöhnung Namen, unter ihnen Thomas Mann , Gerhart Haupt­ mann , Profeffor Adolf Weber, Richard Strauß , Ober­bürgermeister Adenauer ( Köln ); andererseits aber Namen wie Tirpik, Cuno, Professor Röthe, Stegerwald und die bürgermeister Adenauer( Köln ); andererseits aber Namen wie übernationalistischen Erziehung der deutschen Studentenschaft in den Namen vieler deutscher Universitätsprofessoren, die zum Teil an der legten Jahren viel Schulb haben. Start vertreten sind auch Namen

führender Großindustrieller, auch der Präsident des Reichsland­bundes, Graf Raldreuth, ist unter den Senatoren. Museums finden am Donnerstag statt. Die eigentlichen Eröffnungsfeierlichkeiten des

Gegen die Geser- Hehe.

Die Reichsbahn wehrt sich.

Deutschen

Die Reichsbahn und besonders ihr demokratischer General­direktor Deser, der sich gegenwärtig zur Stur in Karlsbad aufhält, find seit einiger Zeit Gegenstand ebenso heftiger wie fyftematischer Angriffe der Rechtspresse, die auch vor der gehäffig. sten persönlichen Berdächtigung nicht zurückschrecken. Jetzt hat nun der stellvertretende Generaldirektor, Staatssekretár a. D. Stie ler, Vertretern der Presse einen Ueberblick über die Lage der Reichsbahn geben lassen, der sich gegen jene Verdächtigungen wendet und versichert, daß von einer Berdrängung Defers über. haupt teine Rede sein tönne, auch nicht, wie die reaktionäre Breffe behaupte, durch die ausländischen Kommissare. Die Erhöhung der Personentarife sei durch die lehte Lohnerhöhung notwendig geworden, die durch Schiedsspruch für verbindlich erklärt wurde. Im übrigen tonnte nachgewiesen werden, daß die finanzielle Lage der Reichsbahn längst nicht mehr so troftlos ist, wie es die hetze­rifchen Angriffe der Rechtsblätter darstellen.

Das Radioverbot im Rheinland .

Eine sozialdemokratische Anfrage.

Die Sozialdemokratische Frattion des Reichstags hat folgende Kleine Anfrage eingebracht: Noch immer besteht das Radio verbot im befeßten Gebiet Durch den Willen der Bejagungsmächte ist der deutschen Bevölkerung am Rhein ein tultureller Fortschritt von hoher Bedetung versagt, der längst felbft von halb zivilisierten Völkern in wenig erschlossenen Erdteilen benutzt wird. Insbesondere die deutsche Presse in den be feßten Gebieten leidet unter dem schweren Nachteil des Berbots.

Freude ausstrahlend und verbreitend, hat die Frau Professor", die Schweizer Mutter der Berliner Rangen, alles zum Empfang vor­bereitet. Nun tommt auch der Magen zu seinem Recht... Am im Berner Oberland Nachmittag aber nehmen die kleinen Heime im Baseler Land und Rickenbach und Burg die Berliner Jungen und Mädel auf, die sich doch allzubald der wohlverdienten Ruhe hinzugeben trachten.

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Der Morgen aber bringt fröhliche Auferstehung. Klare Köpfe und helle Augen lassen die Umwelt noch einmal so schön erscheinen. Die freundlichen Häuser des Dorfes wirken anheimelnd. Grüne Matten und waldige Höhen werden Freude und Kraft bei Spiel, Tanz, Wandern und Klettern auslösen. Ueberallhin soll es gehen, und der glänzende Firn in weiter Ferne empfängt mildjubelnden Morgengruß, den andachtsvolle Stille ablöst. Wie vieles gibt es hier zu schauen. Und neue Tage bringen neue Bunder; acht lange, lange Wochen

Wieviel Zuder effen die Bölfer der Erde? Nach Ausweis einer länder der Welt, berechnet auf den Kopf der Bevölkerung, stehen soeben veröffentlichten Statistik über den Zuderverbrauch der Haupt­die Bereinigten Staaten an der Spize des internationalen Zuder­verbrauchs. Während noch vor 100 Jahren auf den Kopf der Be­pölferung Ameritas nur ein halbes Kilo Buder pro Jahr entfiel, betrug der seit damals ständig steigende Zuckerverbrauch im Jahre nämlich auf 50 Kilo, gestiegen. An zweiter Stelle stehen die Eng­1913 bereits 40 Kilo pro Kopf und ist im Jahre 1924 weiterhin, länder mit einem Jahresverbrauch von 38 Kilo pro Kopf der Be völkerung. Die Russen, die vor dem Krieg 12 Kilo verbrauchten, sind auf dem Weg der inzwischen notwendig gewordenen Einschrän­fungen heute auf einen Verbrauch von nur 2 Kilo zurüdgefommen. Die Franzosen haben pro Kopf der Bevölkerung einen Berbrauch von 17 Kilo, wobei aber zu bemerken ist, daß diese Zahl erst in neuester Zeit erreicht wurde, während sich früher viele Jahre hin­durch das Durchschnittsniveau auf 7 kilo hielt. In Deutschland , Desterreich und Spanien ist der Suderverbrauch nach dem Krieg in ständiger Steigerung begriffen. Die ersten beiden Länder haben eine Steigerung von 22 Kilo im Jahre 1914 auf 27 Kilo im Jahre 1923 zu verzeichnen, Spanien eine solche von 6% auf Kilo. Bon den europäischen Ländern hat Italien mit einem Saz von 6 Kilo auf den Kopf der Bevölkerung den kleinsten Verbrauch dieses wert­vollen Fettbildners. vollen Fetibildners. Außerhalb Europas folgen Brasilien und Japan mit je 5 Kilo, während China mit 2 kilo, neben Rußland , die unterſte Stufe des Suderverbrauchs darstellt.

Keine Krisis in der Staasoper mehr. Aus dem Kultusmini­sterium wird uns mitgeteilt: In letzter Zeit haben die Zeitungen mehrfach Notizen über Krisen in der Staatsoper gebracht. Richtig ist an ihnen nur, daß die Balancierung des Etats der Staatsoper infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse und gewisser Nachwirkungen der Inflationszeit erhebliche Schwierigkeiten bietet, die die beiden zuständigen Ministerien für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung sammenhang mit der dabei auch zur Sprache gekommenen Frage und für Finanzen zu eingehenden Berhandlungen nötigte. Im Zu­einer größeren Berselbständigung der Oper am Königsplatz wurde

Was ist Hindenburg ?

,, Ein Geburtstagsgeschenk für den Kronprinzen".

Es geht schon wieder los! Der älteste Sohn des letzten Raisers ist heute 43 Jahre alt geworden. Die Rechtspresse war schon gestern abend illuminiert. Wie sie die Wahl Hindenburgs auffaßt, der am nächsten Dienstag feinen Eid auf die Republik schwören wird, zeigt die Kreuz- Zeitung " in Transparentschrift:

Für den deutschen Kronprinzen ist das Geburtstags= geschent, das ihm das deutsche Volk durch die Wahl Hinden­burgs zum Reichspräsidenten dargebracht hat, sicherlich von un fchäßbarem Wert. Zeigt es doch, daß die Arbeit und Sorge feines Geschlechtes um das Bateland nicht vergebens gewesen ist, zeigt es doch, daß noch immer der Geist Friedrichs des Großen für Deutschland mehr bedeutet als ein landfremdes

System, in das wir wider unseren besseren Willen gezwängt

worden sind.

So möge dem Kronprinzen auch beschieden sein, daß er die Auferstehung deutschen Geistes ganz erlebt. Es mögen seine eigenen heißen Wünsche um das Schicksal der deutschen Nation und des deutschen Staates in Erfüllung gehen. Die Hoffnungen, die in ihm und in uns allen durch die Wahl Hindenburgs belebt wurden, find werden, find schwer. Aber wir haben die Zuversicht, daß sie durch­tiefengroß. Die Rämpfe und Mühen, die wir noch zu bestehen haben Dante auf seinem Wege zur Macht siegreich fortschreitet. gefochten werden, wenn der wiedererweckte national- staatliche Ge­Gerade heraus fagt es der Reichsbote":

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Die Monarchie wird nicht von heute auf morgen kommen. Aber der Tag wird sein, das ist gewiß, wo es wieder einen König von Preußen geben muß, und es gilt dafür zu ar­beiten, daß das evangelische Hohenzollernhaus dann das Reich zu neuer Blüte führt, wie es seit dem ersten Hohenzollern­furfürsten in stetigem Aufstiege geschah.

Unser Kronprinz foll das noch erleben, das wünschen wir ihm zu feinem Geburtstage.

Für solche Offenherzigkeiten tönnen wir Republikaner nur Monarchie und Republik , erklärte die Hindenburg­dankbar sein. Als wir im Wahlkampf sagten, es ginge um Bresse das für einen Bolfsblod- Schwindel". Die Republik , betuerte fie, sei nicht im mindesten in Gefahr, niemand denke daran, ihr ein Leid anzutun, Nachdem der Betrug gelungen Republik als Ziel. ift, lüftet man die Maske und proflamiert den Sturz der

Geht es nach ihren heißen Wünschen", dann wird

Hindenburg der Reichspräsident des Bürger­

friegs!

Volkswohlfahrt und Finanzminifterium.

Kein Geld da für soziale Zwecke!

Im Haushaltsausschuß des Reichstags fezte sich am Dienstag bei der Beratung des Haushalts des Reichsernährungs­ministeriums Genoffin Bohm Schuch für die Bewilligung von fünf Millionen Mart zur Verbilligung der Milch für Bedürftige und zur Rinderspeisung ein. Der Vertreter des Zen­trums fchloß fich dem Antrag zwar an, wies aber doch darauf hin, daß vom Reich den Ländern 2,6 Millionen Mart für solche Swede zur Verfügung gestellt worden seien. Das mar natürlich Beran­laffung für das Reichsfinanzministerium, sofort zu be­tonen, daß es sich bei diesem Antrag um Bohlfahrtspflege handele, was Sache der Länder sei; der Antrag müßte deshalb abgelehnt werden. Das geschah denn auch von der bürgerlichen Mehrheit, die sich nur zu einer Entschließung aufschwang, das Reich möge auf die Länder einwirfen, die diesen zur Verfügung gestellten Mittel für die Kinderspeisung und die Berbilligung der Milch zu verwenden.

auch die Möglichkeit einer Ergänzung in der Leitung erörtert, von einer solchen aber im Einvernehmen mit dem Intendanten D. Schillings abgesehen.

Rügabe der Parthenonfragmente an Griechenland ? Unter dem ration des Parthenon in Athen macht, schlägt ein Mitarbeiter der Eindrud der Begeisterung, in der sich Griechenland an die Restau ,, Times" die Rückgabe der im britischen Museum. aufbewahrten Brief Friesstücke an Griechenland vor. England müsse sich mit Ab­güffen begnügen, die, wenn sie in einem helleren Saal aufgestellt würden als die Driginale, noch besser zur Geltung fämen als diese. Wenn sich das britische Museum an die Originale flammere, die in Athen schmerzlich vermißt werden, gebe es ein Beispiel niedriger Sammelwut"; das Zusammenstellen von Fragmenten, die aus einem Gesamtwert herausgebrochen sind, gleiche dem Kmurren eines Hundes über einen Knochen, den er benagt. Erhaltung und Wiederherstellung aivilifierten Nationen sein und nicht unter Erwägungen des for. der Meisterwerfe der Kunst müffe solidarisches Bemühen aller mellen Eigentumsrechtes leiden.

Zwanzig Jahre Simplonfunnel. Im Sommer 1905 wurde der heute noch längste Eisenbahntunnel der Erde, der Simplontunnel , eröffnet. Dieser Bau tostete samt dem später vollendeten Parallel­stollen gegen 65 Millionen Mart, so daß jeder Meter des Tunnels ( Länge 20 Kilometer) etwa 3250 Mart foftete. Der Tunnel ver­bindet die Westschweiz und das öftliche Frankreich mit dem nördlichen Italien , er hat aber den beiden älteren Tunnels, Gotthard und Mont Cenis, feinen Abbruch an Berkehr gebracht. Die Tunnel­mitte liegt 70 Meter über dem Meere und etwa 1200 Meter unter dem Bergmassiv. Die höchste im Tunnel angetroffene Temperatur betrug 42 Grad, Wasseradern hatten bis zu 50 Grad Wärme. Die Luft im Tunnel ist wegen des elektrischen Betriebes völlig rein, was feit einem Jahr auch für den Gotthard zutrifft.

Dreihundertzweiundfünfzigtausend Autos in New York . Nach der neuesten Statistik hat sich in New York die Zahl der Autos seit dem vorigen Jahre um 20 Prozent vermehrt. Die Zahl beträgt zur­zeit rund 272 000, das find 45 000 mehr wie Ende 1924 und 80 000 Frachtautos gegen 35 000 im vergangenen Jahre. Die Gesamtzahl erreicht mithin 352 000; gewiß ein schöner Reford! Die starke Ber­mehrung der Autos hatte zur Folge, daß die Fahrtgeschwindigkeit auf 30 Kilometer beschränkt wurde, und daß es verboten ist, zu über­holen. So kommt es, daß man jetzt für eine Fahrt im Auto vom Flugplay in Long Island bis New Yort durchmeg zwei Stunden feher find der Meinung, daß, wenn es so weiter geht, man in braucht, obwohl die Entfernung nur 30 Kilometer beträgt. Schwarz­10 Jahren in New York schneller zu Fuß zum Ziele kommen wird. Das Sonderheft der Zeiff triff Der Eigene"( Herausgeber: Adolf Brand in Wilhelmsbagen bei Berlin ), das als Spott- und Kampfnummer unter dem Titel: Die Tante" erichienen ist, ist wegen Berbreitung unzüchtiger Schriften und Bilder von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden. Beanstandet werden in diesem Heste zwei Grotesken von St., Ch. Waldecke.

Ein internationaler Architekten- Wettbewerb für Buenos Aires . Die argentinische Regierung fäyreibt einen internationalen Wettbewerb um Borentwürfe für eine Blindenanstalt in Buenos Aires bis zum 31. De zember d. J. aus. Als Preise werden 2000 bis 10 000 Goldpesos aus gesetzt.