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Getreidepreise und Brotzoll.

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Zu den bevorstehenden Zolldebatten.

lisa

Am 29. April nannte auf der Hauptversammlung des Deutschen  | man in den Berichten von den deutschen   Getreidemärkten auf folche Industrie und Handelstages der frühere Reichswirtschaftsminister Klagen über den Hamm   die Frage der Agrarzölle eine der ernstesten, die einer leidenschaftslosen Prüfung bedürfe. Wenn die Landwirtschaft für Getreide ungefähr iie Realpreise für 1913 erhält." so erflärte er, so fann sie nur zukünftige Sorgen geltend machen. In einer Besprechung dieser Rede bezeichnete ein Organ der rheinisch­westfälischen Industrie, die Kölnische Zeitung  ". es als Tat­sache, daß Getreidezölle gegenwärtig sinn und 3 medlos mären". Bei dieser Gelegenheit trumpfte das politisch volksparteiliche Blatt mit der Feststellung auf, daß die Ge­treidezölle nur einen verhältnismäßig fleinen Teil der Land­wirtschaft, in der Hauptsache den Großgrundbesig" be günstigten. Die geschickte Berbetätigkeit des Reichslandbundes hat diese Zusammenhänge verwischt, so daß heute oft hinter den Vertretern des Getreidezolls Kreise der Landwirtschaft stehen, deren Interessen an sich gegen einen Getreide zoll gehen müßten."

leber die parlamentarische Situation bezüglich der Getreidezölle machte die Kölnische Zeitung  " in diesem Zu­sammenhang interessante Eröffnungen. Sie mies nachdrüdlich auf einen Bruch in der Front der bürgerlichen Parteien hin, der möglicherweise seltsame parlamentarische Gruppierungen erfennen lassen" wird. Denn: Keine Partei fann es sich ihrer Wählerschaft gegenüber erlauben, geschlossen für die Getreidezölle einzutreten. Daß dieser Bruch mitten durch die Parteien geht, dafür ist gerade die Deutsche Boltspartei in den letzten Tagen zum Beispiel geworden. An demselben Tage, an dem die volksparteiliche Kölnische Zeitung  " ihre Kritik der Getreidezölle ver­öffentlichte, fonnte der Vorwärts" schon Kenntnis geben von einem Antrag der Deutschen Voltspartei im Reichstag, die Re­gierung möge schleunigst die erforderlichen Maßnahmen auf dem Gebiete des Zollschutzes und der Veterinärpolizei treffen, um der fich angeblich immer schwieriger gestaltenden Lage der Landwirt fchaft abzuhelfen. Der Bruch zwischen Industrie- und Agrarfapital ist damit nochmals hervorgehoben.

Der Preisstand des Brotgetreides.

Im Durchschnitt

des Jahres 1913. des Monats Januar 1925. des Monats Februar 1925.

198,90

253,80 252,40

252,20

164,30

Die Bemerkung des Erreichswirtschaftsministers Hamm über die Realpreise für 1913", welche die agrarischen Getreide lieferanten zurzeit genießen, lenkt die Aufmerksamkeit erneut auf die Preisgestaltung. Das tägliche Gerede von rückläufigen" Getreide­preijen reizt zur Nachprüfung. Da ergibt sich dann für die Zeit seit Anfang dieses Jahres im Vergleich mit dem Jahre 1913 das folgende Zahlenbild. Es kostete an der Berliner Börse   die Tonne( 1000 Kilo): Weizen mehr als 1913 Roggen mehr als 1913 27,6 Broz. 247,60 50,7 Broz. 26,9 Bro3. 250, 52,2 Pro3. des Monats März 1925 26,8 Proz. 237,50 44,5 Proz. des Monats April 1925 247,15 24,3 Proz. 225,40 37,2 Proz. Es ist demnach Tatsache, daß die Brotgetreidepreise gesunken find. Deshalb stehen sie doch noch ohne 3ollschuh weit über den durch Zollwucher erreichten( gegenüber den Weltmarktspreisen um den Zollbetrag überhöhten) Vorkriegspreisen. Im Monat 2 pril erfreuten sich die deutschen   Brotgetreideproduzenten einer Preishöhe, die( Weizen- und Roggenerntemengen des Jahres 1924 zueinander ins Verhältnis gesezt) durchschnittlich 33% Proj. über Borkriegshöhe lag. Nach der Reichsstatistik fofteten dagegen im Monat März landwirtschaftliche Maschinen 26,7 Broz, mehr als vor dem Kriege

und Elektromotoren 21 Bro3.), fandwirtschaftliche Werkzeuge und Geräte 52,5 Proz., Wagen und Karren 26,4 Proz. mehr. Andere Produktionsmittel der Landwirtschaft weisen zum Teil geringere Teuerungsziffern auf. Im ganzen fann man feststellen, daß bei den gegenwärtigen Brotgetreidepreisen die deutsche Landwirtschaft ohne Schutzölle teine geringeren Realpreise erhält, als vor dem Kriege. Dazu kommt, daß sie für nicht wenige ihrer Produkte stärker gestiegene Preise erreicht, als für Roggen und Weizen. Sie profitiert gleichzeitig von der Entschuldung durch die Inflation. Ein durch zu niedrige Preise verschuldeter Not stand ist demnach feinesfalls vorhanden, am wenigsten ein dringender.

Die wahren Gründe der Agrarfrife.

mangelnden Lieferwillen der deutschen   Getreidebesiher, auf die Feststellung spekulativer Zurüdhaltung, auf die Tatsache, daß in Deutschland   Getreide auch ohne Zollschutz über dem Netto- Weltmarktpreis steht, daß das durch die Fracht und andere Unkosten verteuerte Auslandgetreide billiger als das auch qualitativ geringerwertige deutsche Getreide zu haben ist. Dies Treiben ist so gemein wie raffiniert. Das Wohl der Volksmassen ist für die Agrarier eine belanglose Richtigkeit, wenn nur ihr Geschäft gedeiht. Auf ihr Spiel immer nachdrücklicher hinzuweisen, ist um jo not­wendiger, weil nunmehr der Schlußtampf um die Schuh­8ölle nahe bevorsteht. Am 29. April hat der Landwirtschafts­minister Graf Kaniz im Haushaltsausschuß des Reichstages offiziell den lückenlosen Bolltarif" verlangt. Zur Begründung der Agrar forderungen mar ihm das alte Märchen von der Möglichkeit, alie in Deutschland   benötigten Agrarprodukte in Deutschland   zu erzeugen, gerade recht. Der Reichskanzler hat am selben Tage erklärt, daß die Reichsregierung beabsichtige, sich in den nächsten Tagen über die endgültige Gestaltung der Zollvorlage schlüssig zu werden, um dann ihr Möglichstes zu tun, damit der Reichstag   und der Reichsrat die Vorlage schnell verabschieden.

Grenzen des Getreidepreisrüdgangs.

Der Rüdgang der Getreidepreise darf nicht zu der falschen Annahme verführen, daß nun etwa billige kornpreise zu erwarten wären. In all dem spekulativen Treiben hin und her, nach oben und unten setzt sich schließlich doch die Befestigung in einem fleineren Kreis um den richtigen" Preis durch. Haben erst die Hausfiers in den Vereinigten Staaten   von einer an sich richtigen Boraussetzung aus die Preise übermäßig heraufgetrieben, jo haben dann alle Anstrengungen der Baissiers den Preis doch nur so weit zu werfen vermocht, daß sie jetzt immer noch weit über or friegsstand stehen. Das auch jetzt noch vorhandene tägliche Auf und Ab der Preise pendelt um den Versorgungsstand mit Brotgetreide, der entscheidend bestimmt ist durch die Lage Rußlands  , das nicht mehr Ausfuhrland größten Stils ist, sondern bestenfalls sich selbst genügt. Aus den verschiedensten An­zeichen schließt der Sachverständige des amtlichen Landwirtschafts­bureaus der Bereinigten Staaten, Bater, daß die Welt für viele Jahrzehnte an Getreidemangel leiden wird. Mag dies auch zu weit gehen. so versichern doch alle Sachverständigen, daß die Ver: jorgung auf lange Zeit sehr fnapp sein wird. Das bedeutet aber für eben so lange Zeit hohe Getreide, hohe Brot preise.

Aule ernsthaften Beurteiler, die nicht den nadten Agrarier. egoismus zur Richtlinie ihres Urteils nehmen, sind darin einig, daß die Zeit der Brotgetreidezölle vorbei sein muß. Die Zollfrage ist aber teine Rechts-, sondern eine Machtfrage. Die breiten Massen werden in dieser Frage nur dann ihre Interessen, die auch die Interessen des sozialen Fortschritts find, durchsetzen tönnen, wenn sie ihre Macht geschlossen einsetzen. Führerin in den kommenden Rämpfen wird die Sozialdemokratie sein.

-etz­

Der Abfah des Deuffchen Kalifynditats G. m. b. 5. im Monat April 1925 betrug 667 731 Doppelzentner Reintali gegen 560 659 Doppelzentner Reintali im April 1924. Der Gesamtabsaz der ersten Reintali gegen 2778 113 Doppelzentner Reintali in den ersten vier vier Monate des Jahres 1925 beträgt 5 787 957 Doppelzentner Monaten des Jahres 1924. Die starte Steigerung des Kali­absatzes- sie war während der ersten vier Monate doppelt so groß wie im Vorjahr läßt den Schluß zu, daß Lage und Rauffähigkeit der deutschen   Landwirtschaft längst nicht so trostlos sind, wie es von Agrarierführern behauptet wird.

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Einkommensteuer in Deutschland   und Frankreich  .

Ludw. Coewe. Co. A.-G. Berlin  . Bilanz und Geschäftsbericht des bekannten Unternehmens verstärken den Eindruck, den schon die Golderöffnungsbilanz hinterließ; die Gesellschaft setzt mit Nach drud ihre außerordentlich vorsichtige Geschäfts- und be sonders Gewinnpolitit der Vorfriegszeit fort. Hatte schon die Goldbilanz die im Wert seit der Vorkriegszeit sicher nicht ver­ringerten Grundstücke und Gebäude um über 30 Proz. niedriger an­gefegt als 1913, die gesamte Fabrikeinrichtung aber, die über 3500 Angestellte und Arbeiter beschäftigt, zu dem lächerlich geringen trag von 1,70 Mill. M., so sezen Bilanz und Gewinnrechnung von 1924 die alte Uebung stiller Reserven bildung fort. Bet den Betriebs- und Fabrikationsmaschinen wird nicht nur der sicher niedrig bewertete Zugang von 281 000 m., sondern der ganze Posten mit 50 Proz.( 1,125 Mill.) a b geschrieben, so daß die Fabrikationseinrichtung noch mit ganze 1125 416 M. zu Buch steht. Ebenso find sämtliche Zugänge an Werkzeugen, Einspannvor­richtungen, Lehren, Modellen, an Utensilien und Fahrzeugen voll aus dem Jahreserträgnis von 1924 abgeschrieben worden; alle diese Posten sind mit je 1 M. ausgewiesen. Die Fabrikate und Materia­lien, die 1913 trotz der auch damals sehr vorsichtigen Bewertung noch doppelt so hoch angesetzt waren als in der Goldbilanz, erscheinen mit 3,50 und 0,55 mill. Die Erträge aus den 8,34 Mill. Beteili gungen, über deren genauere Zusammensetzung auch heute noch nichts verraten wird und die im Durchschnitt 8-10 Proz. Dividende bringen, fehlen in der Gewinnrechnung von 1924 noch. So fann der ausgewiesene Reingewinn von 1,42 Mill. M. nicht viel über den tatsächlichen Reingewinn von 1924 besagen. Die 8 Proz. Dividende, welche die Gesellschaft auf ihre 15 Mill. Attien verteilt, hätten ebensogut auch 12 oder 16 Proz. sein können, ohne den tat­sächlich erzielten Gewinn zu überschreiten oder den Aktienkurs unge­bührlich zu erhöhen( ami 5. Mai 133 Proz.). Wenn man berüc­sichtigt, daß die Loewe- Aktionäre heute über ein gegenüber 1913 verdoppeltes Attienkapital verfügen, obwohl sie taum die Hälfte dieser Verdoppelung wirklich eingezahlt haben, so haben ihre Attien heute wieder annähernd den Wert der Vorkriegszeit, mo 20 Proz. Dividende die Regel waren. Nur steckt dieser Wert im Unternehmen selbst und wird auch wieder, wie früher, sich im Kurs der Aktien geltend machen. Allerdings ist der Vorteil der Aktionäre den Inflationsgewinnen aus den Obligatiosschul­den zu danken, die 1913 noch 10% Mill. ausmachten, während sie heute ganze 510000 m. betragen. Als Beweis für die Notlage der deutschen   Metall- und Maschinenindustrie kann der Geschäftsabschluß der Firma Loewe u. Co. jedenfalls nicht dienen.

Fusion in der Zink- und Bleihüffenindustrie. Die A.-G. für Bergbau, Blei und 3inffabrikation Stolberg und die Rhein- Nassauische Bergwerts- und Hütten­A.-G. stehen vor der Verschmelzung. Da sich mindestens 80 Proz. des Kapitals der letzteren im Besige der Stolberger   3int­A.-G. befinden und die Rheinisch- Nassauische Bergwerts und Hütten­A.-G. ihr Geschäftsjahr 1924 mit Verlust abgeschlossen hat, dürfte lektere der Verschmelzung mit der Stolberger   Zinkgeseilschaft mohl zustimmen. Beides find alte Unternehmungen, hatten aber zunch­mend unter der immer heftigeren Konturrenz, besonders der aus ländischen Produzenten, zu leiden. Troy sehr erheblicher In­flationsgewinne aus Obligationenschulden aus der Vorkriegs­zeit fonnte die Stolberger   Zinkgesellschaft ihr Borkriegskapital( 16,9 Millionen) nur mit 12,08, die Rheinisch- Nassauische Bergwerks- und Hütten- A.- G.( 10 Millionen) gar nur mit 3,3 Millionen erhalten, wenn auch für bessere Konjunkturzeiten im Anlagen und Felderbesitz der beiden Gesellschaften große mobilisierbare Refer= Den steden. Die beabsichtigte Verschmelzung wird bei ihrer Durch führung an dem bisherigen Verhältnis der beiden Gesellschaften menig ändern. Kurz nach dem. Erwerb der Aktienmehrheit durch die Stolberger   Zintgesellschaft wurde zwischen den beiden Werfgruppen ein Interessengemeinschaftsvertrag mit gemeinsamer Betriebsverwaltung und Gewinnverteilung abgeschlossen, wobei den stimmte Dividende garantiert, die gesamte Betriebsführung aber Aktionären der Rhein.  - Nass. Bergwerfs- und Hütten- 2.- B. eine be­Der Stofberger 3infgesellschaft übertragen wurde. An die Stelle der beiden Unternehmungen treten, die äußerlich durch Einfausch der Rhein- Nassau- Attien gegen Stolberger Zinfaftien zum Ausdruck fommt. Für diesen Austausch wird der Stolberg  - Konzern sein Aftienfapital von 12,08 auf 13,5 Millionen erhöhen. Der Stolberg­Konzern hat eine Belegschaft von etwa 5000 Arbeitern und Angestellten.

dieser Interessengemeinschaft wird bei der Berschmelzung die Einheit

Bereits in seiner Reichstagsrede zum Finanzhaushalt hat Ge­nose Hertz darauf hingewiesen, wie groß der Unterschied in der Besteuerung des Einkommens in Deutschland   und Frank reich ist. In der folgenden graphischen Darstellung ist nun zubie Effektenbörse ebenfalls geschlossen. fammengestellt, wie die steuerliche Belastung der fleinen und der großen Einkommen in Frankreich   sich zu derjenigen in Deutschland  verhält. Das französische   Einkommensteuergesetz ist angenommen. seine Säge wurden in Goldmarf umgerechnet. Die deutschen   Steuer­säge sind dem Regierungsentwurf über das Einkommen

Die Berliner   Effektenbörse bleibt im Monat Juni an den Sonn­ebenfalls nicht statt. Am Sonnabend vor Pfingsten, 30. Mai, bleibt abenden geschlossen. Eine Notierung für Devisen und Noten findet

Der tatsächliche Notstand der Landwirtschaft ist in der Knapp heit an Betriebsfapital begründet, welche die Inflation hervorgerufen hat. Diese Knappheit aber ist in der Gegenwart durch spekulative Momente weit über ihre sachlich begründete Besteuergesetz entnommen. deutung gesteigert. Diese Spefulation fnüpft an die nun schon lange Zeit dauernde 3ollwucherheße der Großagrarier an. Sie äußert sich in einem möglichst umfassenden Festhalten der Bestände durch die erste Hand", die Landwirte, um von erhofften höheren Breisen profitieren zu fönnen. Inzwischen dient die so verschärfte Kapitalfnappheit dazu, die Not" der Landwirtschaft stärker zu be­schreien und damit die Zollbestrebungen zu fördern.

Daß dem tatsächlich so ist, das ist leicht zu beweisen. Beispiels­meise sei vermerkt, daß ein Bericht der Kölnischen Zeitung  " vom Berliner   Markt für Landeserzeugnisse vom 3. April feststellte:" Nicht uninteressant ist, daß die Provinzforderungen für deutsches Brot­getreide bei sehr schwachem Angebot sehr wenig nachgiebig waren.... Damit sind die Preise deutschen   Brotgetreides für Roggen höher, als amerikanischer Roggen zu kaufen ist, und stellen fich auch für inländischen Weizen, wenn man die soviel bessere Be­schaffenheit des Auslandsgetreides in Betracht zieht, verhältnismäßig teurer als überseeische Ware." Der Bericht derselben Zeitung vom 9. April sagte: Die Knappheit des inländischen Getreideangebots hat angehalten, so daß die Mühlen sich nach wie vor damit nur völlig ungenügend versorgen tönnen. Die Preise für deutsches Brotgetreide bleiben verhältnis= mäßig sehr hoch. Bom selben Tage berichtete die In­dustrie und Handels- Zeitung": ,, Was die Situation in Deutschland   betrifft, so haben wir es hier nach wie vor mit einer faum je erlebten Knapp: heit des Angebotes von Brotgetreide zu tun. Wenn auch Anspruch nehmen und schon daraus sich schwaches Angebot erklärt, so geht die knappheit der Offerten doch weit über alles frühere Maß hinaus."

Bom 18. April wurde aus Berlin   wiederum berichtet: Das 3niandangebot von Brotgetreide bleibt in app und stellt sich mertlich teurer, als sich Auslandware nach Berlin   legt." Schließ­lich sei noch folgende Nachricht vom 24. April verzeichnet: Das Geschäft in Roggen lag im allgemeinen am Berliner   Markt weniger fest als das des Weizens. Nachdem anfänglich hier der Preis der amerikanischen   Fläue nicht entsprechend gefolgt war, hatte sich für die Cif- Forderungen der zahlreichen amerikanischen   Roggenangebote ein guter Bezugsnuten entwickelt, und es waren große Mengen von allen Teilen Deutschlands   erworben worden." Immer wieder stößt

Schun

Servus

erpentinware

Die Besteuerung des Einkommens in Deutschland   und Frankreich  Nach dem Einkommensteuergesetz von 1925 Emkommen in Reichsmark, Besteuerung in% at Steuerfreies( Deutschland  : 500 RM Einkommen Frankreich   1500..

Deutschland  Frankreich  

41%

30.5% 31%

33% 33%

20.4%

25.3% 21%

15%

11%

7%

4%

9% 2% 3% 4%

11%

6%

50%

1000 2000 6000 10000 24000 50 000 100 000 200 000 300 000 500 000 Hier tritt mit einer Deutlichkeit zutage, wie die kleinen Ein­tommen in Deutschland   drei und dreieinhalbmal fo hoch besteuert werden wie in Frankreich  , während die deutsche Steuer mit einem Satz von 33% Proz. aufhört. Die französische   Einkommensteuer erfaßt dagegen die großen Einkommen fogar mit fünfzig Prozent.

Aehnlich ist die Gestaltung der Einkommensteuer in England, sofern man deren Säge mit den deutschen   vergleicht.

Herr v. Schlieben meint, daß die Steuermoral hohe Steuerfäße über 33% Proz. hinaus nicht verträgt. Mit diesem Worte wird die geringe Besteuerung der hohen Einkommen be­gründet. Ob Herr v. Schlieben damit sagen will wozu man übri­gens bei einem Vergleich der deutschen   mit den ausländischen Ein fommensteuersägen kommen muß- fommensteuerfäßen fommen muß, daß nirgends die Steuer­moral der Besitzenden so tief ist wie in Deutschland  ?

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Servus

Fünfter Deuffcher Bauhüttenfag. Der Verband sozialer Bau­betriebe beruft den Fünften Deutschen   Bauhüttentag auf die Zeit vom 14. bis 16. Mai nach München   ein. Die Tagung zerfällt in eine öffentliche und in eine geschlossene Sigung. In der öffentlichen Sizung am 15. Mai, zu der auch die Regierungen des Reiches und der Länder, eine Reihe großer deutscher   Städte, sowie die öffentlich­rechtlichen und gemeinnügigen Bauauftraggeber eingeladen sind, wird Herr Finanzminister a. D. Hermann Lüdemann   über Die Bauhütten im Wirtschaftstampfe"; Herr Geheimrat Dr. H. Bachem, Direktor der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten zu Berlin  , über Geldmarkt und Baugewerbe", Reichstagsabgeordneter Hermann Silberschmidt   über den " Sturm auf die 3wangswirtschaft im Wohnungs= wesen", und Herr Architekt Richard Linnete über Die wirt­schaftliche Betriebsführung im Baugewerbe" sprechen. In der geschlossenen Tagung am 16. Mai sollen organisato­rische Fragen der Bauhüttenbewegung behandelt werden. Mit der Tagung ist eine fleine Ausstellung sowie die Besichtigung der Bauhütte München   und Südbayern und am Sonntag ein gemein­famer Ausflug ins bayerische Hochland verbunden.

Die Neubildung des Rheinisch- Westfälischen Steinkohlensyndikats ist durch den freiwilligen Beitritt sämtlicher Zechenbesitzer des Ruhr. gebiets am Dienstag erfolgt.

Meritofahrt. Nachdem im vorigen Jahre von Standinavien aus eine faufmännische und industrielle Expedition nach Merito flattgefunden hat, lädt jetzt das Generalfonsulat von Merito in Hamburg   zu einer gleichartigen Veranstaltung, die für deutsche Interessenten bestimmt ist, ein. Die Reise soll insgesamt etwa Monate dauern; die Ueberfahrt kostet 350 Dollar, die Gesamt­fosten werden auf etwa 500 Dollar geschätzt. Der Regierung von Megito liegt daran, daß auch Arbeitervertreter sich an dieser Fahrt, auf der in 31 Tagen alle Sehenswürdigkeiten und insbesondere die wirtschaftliche Drganisation des Landes gez werden sollen, beteiligen Crinnert sei daran, daß bereits früt aus ähnlichen Aniaß deutsche Gewerkschafter Merito besucht haben, deffen Präsident Calies der Gewerkschaftsbewegung felbft naheftes Die merikanische Vertretung in Deutschland   ist bemüht, für Ar­beitervertreter, die die immerhin recht beträchtlichen Roften der Fahrt nicht aufbringen fönnen, noch besondere Vergünstigungen zu gewähren. Auskunft hierüber fann beim Generalkonsulat von Merito in Deutschland  , Hamburg  , An der Alfter   65, und bei der meritanischen Gesandtschaft in Berlin   eingeholt werden. Die Fahrt beginnt am 30. mai.

muss man benutzen zum Stiefel putzen