Das Irrenwesen der Stadt Herlin. Die Gesuiüiheitsverwaltung der Stadt Berlin nimmt schon wegen der Größe der Einheitsgemeinde gegenüber den anderen Kommunen Deutschlands eine Sonderstellung ein. Während nun sonst die städtischen Gesundheitsdeputationen bzw. die Gesundheitsämter nicht nur die großen Richtlinien und Grundsätze ausarbeiten, sondern auch ihre Durchführung in der lokalen Verwaltung der gesundheitlichen Einrichtungen(der Kraukenhäuser, Fürsorgestellen usw.) selbst über- wachen, ebenso wie sie auch sonst die direkt vorgesetzte Behörde dieser örtlichen Verwaltungsstellen sind, liegen in Berlin nach Bildung der
20 Bezirke die Verhältnisse auf dem Gebiete des städtischen Gesund- heitswesens wie entsprechend auch in den anderen Zweigen der Stadt- Verwaltung so. daß die den örtlichen Gesundheitsverwaltungen direkt übergeordnete Instanz die Bezirks gesundheitsdeputation bzw. das Bezirksamt ist. Diesem liegt u. a. auch die Durchführung der von der Zentrale herausgegebenen Richtlinien und Grundsätze ob. ilin die Abgrenzung der Kompetenzen zwischen Zentrale und Bezirken ist ebenfalls heftig gestritten worden: zurzeit scheint jedoch Ruhe zu herrschen— ein Zustand, der allein gerade auf dem schwierigen Gebiet der Gesundheitspflege reibungslose Arbeit ermöglicht, die wegen der vielfach unvorhergesehenen Dringlichkeit in der Aus- führung nicht durch Kompetenzkonflikte beeinträchtigt werden darf. Bringt diese Form der Organisation schon Unterschiede gegen- über anderen Kommunen mit sich, so hebt sich„Berlin * nach weiterhin aus dem sonst üblichen Rahmen der städtischen Gcsundheitsverwal- tungen durch feine Stellung als„Landarmenverband* heraus. Als solcher ist Berlin u. a. im Besitz von Irrenan st alten und Siechenhäusern— Institutionen, die in Preußen zu dem Aufgabenbereich der Provinz gehören. Die Berliner Irren- ansralten unterstehey nun— wie auch das große V i r ch o w- Krankenhaus und die An st alten in Buch— nach wie vor direkt der zentralen Gesundheitsverwaltung, so daß hier der unmittel- bare Einfluß des Magistrats wesentlich größer ist als in anderen Zweigen des Gesundheitswesens. Zu den drei Irrenanstalten Dalldorf , cherzberae und Buch, zu denen noch die An- st alt für Epileptische in Wuhlgarten hinzukommt und die zusammen SM» Kranke aufnehmen können, treten noch 3600 wettere Plätze in den Irrenanstalten der Provinz Brandenburg hinzu, auf die Berlin laut eines Schiedsspruchs gemäß Gesetz Groß-Berlin vom Jahre 19lS Anspruch hat. Die Provinz hat aber durch ein neuerliches Abkommen der Stadt Berlin noch über die im Schieds- spruch festgelegte Verpflichtung hinaus Plätze zur Belegung mit Berliner Geisteskranken zur Verfügung gestellt, so daß zurzeit der Stadt mehr als 10 000 Plätze für Irre zur Verfügung stehen, die vorerst dem Bedarf genügen. Außerdem wird noch eine Reihe von Geisteskranken in Familien untergebracht: diese Pflege- stellen werden sorgfältig von den Anstalten ausgesucht: die Pfleg- linge bleiben unter Aufsicht der Anstalt und werden regelmäßig von einem Anstaltsarzt besucht, der die Kranken wie die Pflege- famttien überwacht. An dem erforderlichen Ausbau der Familien- pflege wird von der Gesundheüsverwaltung eifrig gearbeitet.— Zu den Einrichtungen der Irreupflege gehört weiterhin die x?'® Fürsorge für lllerven- und© emülskrante*. Xie Fursorgestell«, die von einem erfahrenen Arzt einer Berliner Anstalt seit Jahren geleitet wird, hat ursprünglich nur.entlassene' Geisteskranke betreut, seit einiger Zeit werden auch sonstige Personen. me von Aerzten und städtischen Stellen überwiesen werden, tn Für- sorg» genommen. Natürlich reicht diese«ine Stelle zur Versorgung von Großberliner Kranken nicht im allerentferntesten au«, selbst 5�� Die„Fürsorgestellen für geistig abnorme Kinder und Jugendliche und die paar bestehenden Alkoholfürsorgeeinrichtungen nocb dazu rechnet. E? ist eine der nächsten Aufgaben der Stadt. noch eine großer» Zahl von.Fürsorgestellen für Nerven- und Geniüt-A-anre— unter Einbeziehung der offenen Fürsorge für
Irrenanstast hinauszuschieben, ohne der Versorgung der Geistes- '-vken Abbruch zu tun. Dr. Mosbacher, bteilungsdirettor im Hauptgesundheitsamt Berltn z. L.
Bauordnuvg und Terraingefellschast. Die neue Bauordnung von Berlin sieht«Ine Herabsetzung der �errains vor, d. h. während bisher fünfstöckige Gebäude gebaut werden durften, ist jetzt die höchste Etagenzahl auf vier festgesetzt ? 1 m für bie Freiflächen erhöht worden. Diese Vorschriften sind sogenannte Kannvorschriften, d. h. e» können für besondere tfälle Ausnahmen von diesen Bestimmungen zugelassen werden. Gegen die Herabzonung der Terrains wenden sich begreif- Ücherweise die Terrainbesitzer und Bauunternehmer. Sie beschweren sich einmal darüber, daß sie bei der Feststellung der neuen Bau- ordnung nicht gehört worden wären, und ferner befürchten sie von oieser neuen Bauordnung«ine Behinderung der Terrainoerwertung und der Baumöglichkeiten. In der Generalversammlung einer -ierramgesellschast, der Allgemeinen Bodenaktiengesellschaft, wurde ausgeführt, daß auf diese Weise die Wohnungsnot sicherlich nicht behoben werden würde. Die Berwaftung übte auch sehr scharfe Krtlik an der Wohnungszwangswirtschaft, die uns zwar eine um- sangreiche Organisation, aber keine Behebung der Wohnungsnot gebracht und zu weiter nichts als zu einer Verärgerung weiter Volks- schichten geführt habe. Wenn man den Weg beschritten hätte, daß man den normalen Wohnraum für eine Person festgesetzt hätte und von jedem, der mehr als den festgesetzten Wohnraum beanspruchte, Abgaben eingezogen hätte, dann wären gewaltige Summen zu- sammcngekommen, die kür den Bau neuer Wohnungen hätten Ver- wendung finden können. Jetzt werde man bei dem Abbau der Wohnungszwangswirtschaft, in der zahlreiche Menschen Brot und Einkommen gefunden hätten, auf Widerstand stoßen, da die, die in dieser Wohnungszwangswirtschaft beschäftigt seien, sich mit Händen und Füßen gegen chren Abbau sträuben würden. Hierzu ist folgendes zu bemerken: Es ist begreiflich, daß die Terraininteressenten sich gegen die neue Bauordnung wehren, die serungen
ininteressenten sich gegen die neue Bauordnung weh: für sie Verschlechterungen, für die Allgemeinheit aber Verbess.. gebracht hat. Und darauf kommt es doch letzten Endes an
LUIIIIIU UUU) LCt)i.CU«C-liUCS UU. X/'lt Wohnungen müssen gesund und behaglich sein. Wenn wir das nicht durch den Wohnungsbau erreichen können, dann sollen wir lieber auf den Wohnungsbau verzichten Wir haben gar keine Veran- lossung, irgendwie die Tcrrainspekulation zu unterstützen. Die Terrains, die die meisten Gesellschaften noch haben, stammen aus der Vorkriegszeit. Sie kosten ihnen fast gar nichts. Die Lasten,
die während der Inflationszeft darauf lagen, waren doch gleich Null. Und wenn sich die Terraingesellschaften darauf berufen daß sie für Straßenregulierungen und ähnliches haben Aufwendungen machen müssen, so sind das Aufwendungen, bei denen das öffentliche Interesse mit ihrem eigenen identisch ist. Denn diese Aufwendungen haben ja den Wert der Terrains nieistens gehoben. Also wenn die Terrain- gesellschasten ihr Besitztum zu angemessenen Preisen hergeben würden, oder noch besser, wenn gegen die Terrainspekulation mit
gesetzmäßigen Mitteln durch eine großzügige Siedlungs- und gemein nützige Wohnbaupolitik eingeschritten werden würde, dann wären diese Einwendungen gegen die neue Bauordnung völlig illusorisch, denn diese neue Bauordnung ist ja nur ein Mittelchen, um Uebel- stände zu verbessern, aber nicht, um den Uebelstand zu beheben.
/lus den Bezirken.
7. Bezirk— Charlottenburg . Man schreibt uns: „Auf dem Gebiet des Wohnungsbaues liegt viele» im argen. Spekulantentum, Unverständnis und auch die durch das starke Wachs- tum der Großstadt begründete Entwicklung brachten es mit sich, daß Wohnstätten mit drei und vier Höfen und rauchende und lär- mendc Industrieanlagen dicht nebeneinander errichtet wurden. Wir sollten alle aus diesen Fehlern lernen.— Doch was geschieht 1925 in Berlin ? Mitten in Wohnvierteln werden Großgaragen errichtet und bilden neue Gefahren. In Westend , an der Königin-Elisabeth- Straße und Soorstraße, angrenzend. an die mustergültig errichteten Häuser des Berliner Spar- und Bauvereins, sollten im Jahre 1924 Massengaragen errichtet werden. Festgestellt sei, daß dieses Gelände geschützt werden soll gegen Lärm, Rauch usw. Die zu- ständige Bezirksdeputation von Charlottenburg beschloß außerdem noch, das Gelände als reines Wohngelände zu erklären, d. h. G r o ß- garagen, Werkstätten, Fabrikanlagen dürfen dort nicht errichtet werden. Dank energischer Gegenarbeit wurde der Großgaragenbau verhindert. Vom Polizeipräsi- denten wurde die Zusage gemacht, derartige An- logen dort zu verbieten. Doch was geschieht jetzt? Die Strahenbahngesellschaft will ausgerechnet hier in dem Wohnviertel einen modernen Straßenbahnhof errichten: dazu ge- hören Reparaturwerkstätten ufw. Was sagen die Verkehrs- und Straßenbaufachleute zu einer solchen Anlage an dieser Stelle? Der Kaiserdamm muß doch gekreuzt werden, durch den starken Verkehr werden neue Gefahrenquellen geschaffen. Die in den städtischen Körperschaften beschlossenen Schutzbestimmungen scheint man völlig zu übersehen. Man will die Bahnhofsanlage dadurch schmackhaft machen, daß man zusagt, auch Wohnungen zu errichten. Geschäfte dieser Art sollten nicht gemacht werden. Baut hier Wohnungen und den Bahnhof wo anders, z. B- links vom Spandauer Bock. Ruhige Wohnviertel zu schaffen für da» arbeitende Volk ist Pflicht und nicht die guten Ansätze zu vermchten.* 13. Bezirk— Tempelhof-Marienborf. Zu d« Berichtigung des Bezirksamts Tempel- of wird uns geschrieben: Es wird vom Bezirksamt nicht be- 'tritten, haß die Vorbehaltsmittel für den Einbau von Kinderklosetts in das Kinderheim verwendet werden mußten, ob- wohl der Erbauer des Heims für eine ihm überlassen« wertvolle Villa die Verpflichtung einging, den Bau gebrauchsfertig herzu» stellen. Es wird auch vom Bezirksamt nicht bestritten, daß ein Varieifreund des Baurats Bräuning mit Bezug auf die fehlenden Kinderklosetts von einem„Schildbürgerstreich* des Bauamtes sprach. In der Sitzung der Bezirksversammlung am 16. Januar v. I., al« die Vorbehaltsmittel bewilligt werden muhten, verteidigte sich Bau-
rat Bräuning wörtlich damit, daß zunächst nur„Kinderllvsetts allen Stils* vorgesehen waren. Als sich unsere Genossen nach dem Aus- sehen dieser Klosetts erkundigten, stellte sich heraus, daß Baurat B.
damit Nachttöpfchen gemeint hatte. Was das Bezirksamt mit der notwendig gewordenen„Vermehrung der Heizkörper wegen der veränderten Raumoerteilung des Dienstgebäudes meint, ist mehr als unklar. Fest steht, daß in den unverändert gebliebenen Räumen die Beamten über schlechte Erwärmung klagten und daß deshalb die Heizkörper vermehrt wurden. Fest steht aber auch, daß die neuen Heizkörper von den Beanten abgestellt werden, weil nach Besettigung einer Verstopfung die allen Heizkörper mehr als ge- nügend Wärme geben, so daß die neuen tatsächlich überflüssig sind und als Alleisen verkauft werden können. Es könnte wirklich nichts schaden, wenn sich der zukünftige stellvertretende Bürgermeister— Baurat Bräuning— besser über seine Dezernatsangelegenheiten informieren würde, ehe er Berichttgungen vom Stapel läßt. 15. Bezirk— Treptow . Nach Erledigung der üblichen Ersatzwahlen schritt die Bezirks- Versammlung des 15. Bezirks zur Beschlußfassung über den Antrag des Vorsitzenden des Abbauausschusses beim Kammergericht bezüglich Einspruchs zweier abgebauter Stadtsekretäre gegen das Urtell des Ausschusses. Von unserer Fraktion, wie von den Demokraten, vom Zentrum und der Wirtschastspartei wurde der Standpunkt vertreten, daß man den beiden Abgebauten
aus Gcrechtigkellssinn nicht die Möglichkeit nehmen dürfe,"ihre Angelegenheit bis zur letzten Instanz durchzufechten. Die Fraktimr„Drehscheibe*(Deutsche Volkspartei und� Deutschnationale) hatte sich in der Ausschußberatung dieser
Ansicht angeschlossen, doch im Plenum fielen sie, wie so oft, um. Die dritte zum„Reichsblock* gehörige Fraktion der Be- ....... i den Namen KPD . führt, en Phrasen über Wellrevo» ntrechtung der Abgebauten an. Die Kommunssten hatten es darauf angelegt, sich in dieser Sitzung ganz besonders lächerlich zu machen, was ihnen auch gelungen sein dürfte. Mit 13 gegen 12 Simmen empfahl die Versammlung dem Abbau- ausschuß beim Kammergericht die Nachprüfung seines Urteils, ohne selbst auf den Jnhall der Beschwerdeschriften einzugehen.— Die Versammlung gab ihre Einwilligung zur Errichtung eines Alters- Heims mit zirka 40 Wohnungen in All-Glienicke. Ebenso stimmte die Versammlung der Schaffung einer Grünfläche an der Spree in Niederfchöncweide zu.— Von unserer Fraktion war folgende Anfrage eingegangen: „Ist dem Bezirksamt bekannt, daß in letzter Zell zahlreiche Schüler, vor allem Schüler der Höheren Lehranstalten, mit Partei- abzeichen oersehen oder gar in Uniform zum Schulbesuch erscheinen? Was gedenkt das Bezirksamt zu tun, um solche, vcm pädagogischen Standpunkt tief zu bedauernde Entgleisungen in Zukunft zu ver- hüten?'
vom Block der Mitte war«ine inhalllich ähnlich« Anfrage ge- stellt. Genosse Emil L ü d k e begründete die Anfrage eingehend. Er forderte, daß nicht nur das Bezirksamt fein Augenmerk auf die Ptißstände in den Schulen richte und für schnellste Abhilfe Sorge trage, sondern daß auch endlich diejenigen städtischen Beamten, die im letzten Wahllampf öffentlich gegen die Republik gewirkt haben, zur Verantwortung gezogen werden. Ein Zentrumsvertreter schloß sich den Ausführungen Lüdkes an und wies darauf hin, daß merk- würdigerweise gerade die höheren Schulen des Bezirks, in denen der Monarchismus öffentlich zur Schau ge- tragen wird, dieschlechtesten Prüfungsresultate auf- zuweisen haben. Namens des Bezirksamtes beantwortete Genosse Stadtrat Mermuth die Ansragen. Er wies nachdrücklich auf ht» Resultate der jetzt von einer Anzahl Pädagogen beliebten Erziehung-- method« hin. Nicht Haß und Verachtung zu säen ist die Aufgab- des Lehrers, sondern Liebe und Achtung auch für den Gegner den Kindern einzuflößen müßte das Bestreben eines wirklichen Lehrers fein. Wenn Lehrer während des Unterrichts die schwarzweißroten Abzeichen bei den Schülern übersehen, dann lassen sie sich einer Pflichtverletzung zuschulden kommen. Durch Ministerialerlaß ist das Tragen von jedweden Parteiabzeichen in den Schulen verboten. Ebenso verboten ist selbstoerständ- lich das Tragen der Hitter-Uniformen während des Unterrichtes. Heuchler feien diejenigen, die den Eid auf die Republik geleistet haben und jetzt ihre wichtigste Arbeit in der Beseitigung dieser Repu- blik, von der sie ihr Gehalt beziehen, sehen. Genosse Bürgermeister G r u n o w sicherte zu, daß er gegen monarchistische Bestrebungen gewisser Beamten während des Dienstes ganz energisch ein- schreiten werde. Die Redner des Reichsblocks bewiesen durch ihre Ausführungen, daß ihnen die durch Genossen Mermuth vorgetragenen Gedanken eine völlig fremde Welt sind. Von wirklicher Pädagogik und vom wahren Staatsempfinden war bei den Herren nichts zu merken. Genosse Lempert wies darauf hin. daß monarchistisch- Beamte manchmal auch heute noch Republikaner sind, wenn Be- förderungen winken. Als ein Abgesandter Moskaus dann nochmals eine Rede über die allgemein seligmachende Moskowiter-Weltrevolu- tion(diesmal ohne Deutschnationale und Deutsche Volkspartei ) er- tönen ließ, leerte sich der Saal, so daß er nach wenigen Sekunden vor leeren Bänken sprach. 17. Bezlrf— Llchkenberg. Im Berein mit dem Bezirksamt Lichtenberg veranstaltet der Bund für Schul-Kunstausstellungen b i s 2 3. M a i in der Aula der 28. Gemeindeschule in Friedrichsfelde , Wilhelm st r. 29d, eine Ausstellung wertvoller Originalgemälde. Plastiken und keramischer Bildwerke namhafter Künstler. Zn dieser Ausstellung finden besondere Begleitvorträge statt: Sonntag. den 10. Mai 1925, vorm. 11�4 Uhr: Bildhauer Prof. Bosselt i „Heber Bildhauerei*(mit Demonstrationen). Mittwoch, den 13. Mai. abends 8 Uhr. Maler Prof. Dr. Fleischer:„Ueber Batik*(in- dische Originale). Sonntag, den 17. Mai 1925, 11 J4 Uhr vormittags. Kunstmaler Erich Feyerabend :„Wie Holzschnitte und Radie- rungen entstehen*(mit Demonstrationen). Mittwoch, den 20. Mai, 8 Uhr abends, Kunstmaler Albert H« n n i g:„Aus der Werkstatt des Künstlers*. Am Mittwoch, den 6. Mai 1925, fand ein Vortrag des Kunstmalers Segal über„Alte und neue Kunst* statt._ Die Ausstellung ist geöffnet für Erwachsene und Jugendliche werktäglich von 7— 9 Uhr, an Sonntogen von 11— 3 Uhr und für Klassen- führungen werktäglich von 9— 1 Uhr. Der Eintritt zu der Aus? stellung und zu den Vorträgen ist frei. Der„Urban" als Krankenhaus. Wie erinnerlich, hatten wir uns seinerzell in einem Beitrag mtt der Frage beschäftigt: Was wird aus dem„Urban* in Zehlen- darf? Dazu ist uns von dem Bezirksamt Zehlendorf folgende Erwiderung zugegangen: Zu dem'Artikel„Was wird aus dem Urban?*, bemerken wir ergebenst daß wir mit dem Verfasser des Artikels darin durchaus übereinstimmen, daß das Gebäude de» alten Urban fürZwecke der öffentlichenWohl- fahrt unbedingt erhalten bleiben muß. Allerdings stehen wir auf dem Standpunkt, daß das Gebäude nach den'ganzen Wand- lungen, die es durchgemacht hat und nach der veränderten Lage der Verhältnisse sich nicht mehr in dem Maße wie vor dem Kriege zur Erziehung von Psychopathen-Kindern eignet, sondern daß die modern «ingerichteten Heime, wie z. B. Lichtenrade und Templin , sehr viel zweckmäßiger erscheinen. Das Bezirksamt hat den Ankauf des Urban bei den städtischen Körperschaften zu dem Zwecke beantragt, ihn zur Hälfte als Krankenhaus und zur Hälfte als Siechenheim zu verwenden. Ein städtisches Kranken- haus fehlt dem Bezirke vollständig, was sich für die Bevölkerung schon vielfach als besonderer Uebelstand erwiesen hat. Der Wunsch nach einem Siechenheime möglichst in der Nähe der Innenstadt, wird ständig von den verschiedensten Berliner Bezirken mit der Begründung vertreten, daß die Siechen, um von ihren An- gehörigen ohne besondere Zeitaufwendung und Kosten besucht werden zu können, den größten Wert darauf legen, nicht zu weit- au« der Stadt oerlegt zu werden. Der Ankauf des Urban ist bisher bedauerlicherweise an der Höhe der Forderung des Kuratoriums, das ihn verwaltet, gescheitert, dürfte aber bei einer angemessenen Preisforderung mit Sicherheit zu erwarten fein. Dazu ist zu bemerken, daß bei der ständigen Ueberfüllung des am nächsten gelegenen Lichterfelder Krankenhauses in der Tat für Zehlendorf die dringende Notwendig- keit besteht, ein eigenes Krankenhaus zu haben. Aus diesem Grund ist es sehr wünschenswert, daß die Verhandlungen über den Erwerb des Urbans recht bald zum erfolgreichen Abschluß gelangen._ Denuhungszeik der Schwimmhalle in der volksbadeanstalt Charlottenburg , krumme Sir. 10. A. M ä n n e r: Montag, Mittwoch und Freitag von 7Z4 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags:> Dienstag und Donnerstag von bis 9 Uhr vormittags und von 3 bis 7H Uhr nachmittags: Sonnabend von 7� bis 9 Uhr vormittags und von 3 bis 8X Uhr nachmittags. H. Frauen' Montag. Mittwoch und Frellag von 3 Uhr nachmittags bis TA Uhr abends: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend von 9 Uhr vor- mittags bis I Uhr nachmittags. Die in diesem Plan freigelassene Zeit von 12 bis 3 Uhr bzw. 1 bis 3 Uhr nachmittags steht aus- schließlich den Schulen zur Erteilung des Schwimmunterrichts zur Verfügung. Ferner wird für die Folge die Zweiganstalt in der Danckelmannstr. 47 an jedem Mittwoch von 12 Uhr mittags bie IVi, Uhr abends für den Badebetrieb geöffnet sein. � F'st der Hold«»-» fto**cU feierte<rm Sonntaq, den 8. Mai, unser (Benoife Kran« Zander mit feiner Krau Emilie in der MirbaHstr. 97.