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Geburtstag der Buchhändler.

Heute hat der Börsenverein der deutschen   Buch händler, wie unsere Leser wohl schon wissen werden, seinen hundertsten Geburtstag. Wenn er auch in Leipzig  , wo er das Licht der Welt erblickte, gefeiert wird, so wollen wir dennoch mit unseren Glückwünschen nicht zurückhalten. Weil wir aber bei dieser Gelegenheit nicht die üblichen Phrasen vom Aufstieg der deutschen   Kultur herunterbeten möchten, jo sei schon hier betont, daß mir dem Geburtstagsfind vor allem wünschen, daß es endlich ein mal im üblichen Sinne unpolitisch werden möge.

Sollten nicht gerade die Buchhändler als tätige Berbreiter des gejamten Rulturguts bedenten, wie schlecht es doch mit wahrer Geistesfreiheit in der alten Zeit bestellt gewesen ist? Sollten fie sich nicht ferner überlegen, daß diese hundert Jahre deutschen Buchhandels trot mancher politischen Reaktion trotzdem und des megen gleichbedeutend sind mit einem Jahrhundert totaler Demo­

Freibäder- Schnellzüge.

fengnts unb 3000 art Gelbftrafe, gegen Ran 10 to 1 a 3 nb menns auch etwas Säuglingsbut amet umb mad nate Gefängnis und Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter Trodenlegen flingt. Es ist ein Heilruf, der sich mit den sonst noch auf 5 Jahre, gegen Kaiser 6 Monate Gefängnis und gegen Kufut gebräuchlichen wohl messen tann! Urteil gegen Direktor März einen Haftbefehl zu er 4 Monate Gefängnis. Außerdem beantragte er zugleich mit dem lassen, der begründet liege einmal in der Höhe der Strafe und in dem in der glänzenden Vermögenslage des Angeklagten bestehenden Fluchtverdacht. Außerdem aber liege auch Verdunkelungsgefahr vor, denn wenn man in der Verhandlung gesehen habe, wie die Rota hinter den Kulissen arbeite, sei zu befürchten, daß die Zeugen auch weiter bis zu einer Berufungsverhandlung bearbeitet würden. Die Berhandlungen wurden darauf auf Montag vertagt. Das Urteil soll am Mittwoch vom Schöffengericht Wedding   gefällt

merden.

Frühlingsfest"

tratifierung des Geistes? Man wird heute in Leipzig   die erfreuliche für Leserinnen und Freunde der Frauenwelt" pazen einer 11 stündigen Bahnfahrt auf sich zu nehmen?

Tatsache erwähnen, daß die Mitgliederzahl des Börsenvereins don 108 auf 5000 angewachsen ist. Man wird in Festreden von der fulturellen Aufgabe des Buchhändlers, der nicht nur Händler, son­dern auch Führer sein soll, sprechen. Man wird auch manches er­zählen von den organisatorischen Einrichtungen, die im Laufe der Zeit entstanden, von den festen Ladenpreisen und den Sortimenter­rabatten, vom Schiedsgericht des Börsenvereins, vom Schlüffel­system während Cunos rasender Inflationszeit, vom Kommissions. wefen und vor allem auch von Geschäftsverkehr via Leipzig  ". Wird man aber auch den tieferen Sinn des Jubiläums begreifen? Jenen Sinn für die notwendige weitere Demokratisierung des Geistes, zu der sich bis jetzt nur einige große Berleger, aber im Berhältnis hierzu nur sehr wenige Sortimenter befannt haben? Bon Thomas Mann  

stammt das schöne Wort: Die Zukunft gehört nicht der Bildung", der Kultur, der Innerlichkeit, der schönen Seele"; fie gehört be stimmt einer Menschlichkeit, die mit der Humanität von 1800 nicht mehr als den Namen gemeinsam hat." Heute gehen mir schon, menn auch nur mit zaghaften Schritten, dieser Epoche einer absoluten Menschlichkeit entgegen. Nur gilt es dafür zu sorgen, daß nicht Blüten plump zertreten werden, die unter liebevoller Pflege noch lange Zeit zur Reife brauchen.

Die Buchhändler sollen erkennen, daß Autoren von Schund Itteratur   durchaus nicht mur Lente vom Schlage Hedwig Courths Mahler   sein müffen.( Gefährlicher ist noch der Typ 3ba Boy- Ed.) Daß der Buchhändler Erzieher zu höheren Zielen werden möge, ist unser Glückwunsch.

" Luftwagen und Blindgänger".

Wie die Steuerzahler um millionen betrogen werden. In einem großen Prozeß gegen den Direktor der Rota- Berfe, März und Genossen, wurde nach einwöchiger Dauer die Beweis. eufnahme geschlossen. Es wurden annähernd 100 Zeugen ver nommen. Der Fall dreht sich im wesentlichen um folgende Bor­gänge:

Die Rota- Berte hatten durch Bertrag mit der Effenbahnver maltung im Jahre 1920 die Reparatur von Wagen, Ressein und Rotomotinen übernommen. Zuerst sollte die Bezahlung nach dem fogenannten Lohnsystem erfolgen, bei dem die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden mit entsprechenden Zuschlägen berechnet wurden. Es sollen nun aber die unproduttiven Arbeiten, barunter Arbeiten für die Rota, in die Arbeiten für das Berwal­tungsgebäude der Staatseisenbahn mit in Rechnung gestellt worden fein Später kam durch Verfügung des Reichseisenbahnministeriums bte Bestimmung heraus, daß für belgische Bagen, die schwer be schädigt waren, nicht mehr als 500 Arbeitsstunden bewilligt werden sollten. Wenn diese Zeit überschritten war, wurden die über. hießenden Arbeitsstunden auf andere leicht beschädigte Wagen ge schrieben. Hierbei wurden Luftwagen", Luftstunden und Luftmaterial" in Rechnung gestellt. Außerdem wurden auch sogenannte Blindgänger aufgeführt, d. h. Arbeiter, die gar nicht für die Reparaturen beschäftigt worden waren. Diefe Unregelmäßigteiten sollen von dem Eisenbahningenieur Rau, der von der Eisenbahnverwaltung zur Beaufsichtigung der Rota- Werte beigegeben war, geduldet morden sein. Außer März und Ran find noch der Oberfaltulator Raifer und der Obermeister Rutnt megen Beihilfe zum Betruge mitangeflagt. Die Angeklagten be­haupten, daß nur tatsächlich geleistete Arbeits­stunden überschrieben worden seien, während die Staats­anwaltschaft behauptete, daß vielfach Luftftunden" eingefügt worden feien. Den Hauptteil der Berhandlungen nahmen die Bersuche von Direktor März ein, die Schuld auf den Mitangeklagten, den früheren Oberfalkulator der Rota", Kaiser, zu schieben, indem er behauptete, daß er als Direfior eines Wertes mit 1000 Arbeitern sich nicht um die Raltulation hätte fümmern fönnen. Demgegenüber überreichte Rechtsanwalt Bahn eine von Raiser aufgestellte Kalkulation, in die März selbst Aenderungen hineingeschrieben hatte.

Neben diesem Strafprozeß läuft noch ein 3ivilprozeß der Reichseisenbahn gegen die Rota Werte auf Schadenersaß, und in diesem Prozeßverfahren sollen auch nach Behauptung der Staatsanwaltschaft eine ganze Reihe von Meineiden und falschen eidesstattlichen Bersicherungen geleistet worden sein. Der Angeflagte Kaiser ist auch geständig, daß er einen Meineid zur Entlastung von März geleistet habe. Er behauptete jedoch, daß es auf Anftiften von März geschehen sei, was wiederum diefer bestreitet. Diese Meineidaffäre beschäftigt auch die Straf behörde und nach einer Erklärung des Staatsanwalts wird auch geprüft, ob nicht noch andere Personen in leitender Stellung ber Rota bei den Betrugsmanövern mitbeteiligt waren. Staatsanwalt­fchaftsrat Barrifius hielt Rau und März schuldig des gemeinschaft­fichen fortgefeßten Betruges zum Nachteil der Reichseisenbahn, die beiden anderen Angeklagten der Beihilfe. Es habe bei der Rota ein System bestanden, den Fistus unter allen nur möglichen Umständen übers Ohr zu hauen". Die Steuerzahler wurden schwer geschädigt, denn es handelt sich um Beträge, die in die Millionen Goldmart gehen. Der Hauptschuldige ist März. Auf ihn, als den Betriebsdirektor, find alle unlauteren Machenschaften zurückzuführen. Er hat die Betrügereien in gewinnsüchtiger Absicht verübt, da er durch seine Lantiemen an dem unrechtmäßigen Berdienst der Rota mit inter­effiert mar. Die übrigen Angeflagten waren nur gefügige Inftru niente in der Hand des Betriebsdirektors und haben feinen rechten Borteil davon gehabt. Aus Schwachheit und Gutmütigkeit sind fie den Berlodungen des März unterlegen. Der Staatsanwalt bean­tragte gegen Direttor März 1 Jahr 6 Monate Gea

Sonnabend, den 16. mai 1925, abends 7 Uhr, in Tempelhof  , Birkenwäldchen, Manteuffelstraße. Mufitalische Darbietungen, Rezitationen, Bollstänze Ansprache: Genoffin Ryned, M. d. 2.

Badewetter!

Die Temperatur fteigt und mit ihr die Hoffnungen der Baffer stürmer. Die vielen, die mit Sehnsucht darauf warten, den tonzen trierten Staub verflossener Wintermonate von den Gliedern zu spülen, sehen die etwas brüchig gewordene Badegarderobe durch. Am Tegeler See  , am Müggelsee, in Grünau   und am Wannsee  , überall rüstet man fieberhaft, die Heerscharen Neptuns würdig zu empfangen. Aber dann gibt es sehr zahlreich Leute, die auch so gern mal herausmöchten aus der Enge der schweißgetränkten luft, die in der betäubenden Hize des Maschinenraums standen, an den Fiebern des Kessels oder in der Schwüle ihrer giftdurch tränkten Hinterhausstuben. Die acht Stunden lang, schweißbeladen, die harte Fron harter Arbeit trugen, aber fein Geld haben, den er heblichen Obulus zu entrichten, den das öffentliche Bad verlangt. Das ist das Bolt- jene unendliche Masse, auf der die gewaltige Laft der großen Maschinerie und der Segen des Lebens ruht: Die werden überall Badeanstalten einrichten. An lauschigen Stellen, lung, wo Befreiung und Gesundheit minkt. an fühlem Waldesrand, an Seen und Bächen, überall da, wo Küh. Und dann wird es dem Wanderer aus allen Eden and in­telu entgegenklingen, der Grußruf der Wasserlegionen: Heil

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 10. Mai.

9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. a) Beethoven: Die Himmel rähmen des Ewigen Ehre, b) Mozart: Ave verum( Maria Schmidt­Rohda, Sopran). 2. a) Goethe: Gesang der Erzengel  , aus dem Prolog des Faust", b) Goethe: Grenzen der Menschheit( Elsbeth Fittig, Rezitation). 3. Ansprache des Herrn Pfarrers Pfeiffer. Selig sind, die Verfolgung leiden, b) Schubert  : Ave Maria 4. Goethe: Legende vom Hufeisen( Elsbeth Fittig). b. a) Kienzl  : ( Maria Schmidt- Rohda). 12-12.50 Uhr nachm.: Hans- Bredow­Schule( Hochschulkurse). 12 Uhr mittags: Abteilung Heilkunde. Medizinalrat Dr. Paul Wätzold: Die Bedeutung des Anges 2. Vortrag. Schutzmaßnahmen gegen Erkrankungen des Auges. Abteilung, Theologie. 12.30 Uhr vorm.: Dr. Hugo Greßmann: Das alte Israel   und der alte Orient. 2. Vortrag. Weltliteratur im vorderen Orient. 3 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungs­kurse). Abteilung Landwirtschaft. Privatdozent Dr. Otto Heuser: Der Kartoffelbau", 2. Teil. 8.30 Ubr nachm.: Märchenstunde. Ida Orloff   erzählt: 1 Der lustige Bursche, ein Märchen aus dem Russischen. 2. Frids Schanz: Der Hafersack. 3. Michael Bauer: Der betrogene Teufel. 4.30 6 Uhr abends: Unterhaltungs­musik( Berliner   Funkkapelle) 7 Uhr abends Hans- Bredow­Schule( Bildungskurse). Abteilung Kunstwissenschaft. Dr. Bert­ hold Daun  : Große Meister der Kunst. 2 Vortrag. Jean François Millet". 7.30 Uhr abends: Ministerialdirektor Dr. jur. trag. 8 Uhr abends: Maximilian Müller- Jabusch  : Die Parteien v. Schoenebeck  :, Die deutsche   Handels- und Zollpolitik. 3. Vor­Dirigent: Georg Széll  . 1. J. Strauß: Ouvertüre zu der Operette Die Fledermaus  ". 2. Waldteufel: Immer oder nimmer. 3. Lanner: Pester Walzer. 4. Joh. Strauß: Rosen aus dem Süden( Berliner  Funkorchester). II. Teil: 5. Johann Strauß  : Auftrittslied des Barinkey ans der Operette, Zigeunerbaron  "( Marcel Noë, von der Berliner Staatsoper, Tenor). 6. Joh. Strauß: Mein Herr Marquis, aus der Operette Die Fledermaus  "( Else Tuschkan, Sopran). 7. Millöcker  : Er soll dein Herr sein, aus der Operette, Gasparone  " ( Marcel Noĕ). Zeller: Auftrittslied der Kurfürstin aus der Operette Der Vogelhändler  "( Else Tuschkau). 9. Millöcker  : Solch einen Keller wie den, aus Apajune, der Wassermann  ( Marcel Noë). 10. Millöcker  : Nur das Eine bitt' ich dich, aus der Operette Der Bettelstudent  "( Else Tuschkau und Marcel Noë). Am Flügel: Otto Urack  . Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. Sport­Tanzmusik( Uebertragung). nachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Montag, den 11. Mai.

in Frankreich  ". 8.30 Uhr abends: Im Zeichen des Walzers.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

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4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 6.30 Uhr abends: Zehn Minuten für die Hausfrau. 8.40 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Ingenieur Joachim Boehmer: Der kritische Ingenieur"( Techn. Wochenplauderei). 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Philosophie. Dr. med. Alfred Beyer: Psychologie für das täg­liche Leben. 2. Vortrag. Gefühl und Vernunft. 8 Uhr abends: Geh. Justizrat und Oberregierungsrat Kühnast: Die Frühlings­fahrt der deutschen   Geistesarbeiter nach den Kanarischen Inseln  ". 8.30 Uhr abends: Ein Abend der Novembergruppe. Junge Dichter und Komponisten. 1. Die Novembergruppe, ihre Ent­stehung und Aufgabe( Rudolf Belling  ). 2. Heinz Tiessen  : Klavier stück, op. 31( gespielt vom Komponisten). 3. a) Bert Brecht  : Mazeppa, Ballade, b) Bert Brecht  : Die höflichen Chinesen, kleine Geschichte( gesprochen vom Dichter). 4. Max Butting  : Kleine Stücke für Streichquartett( Das Havemann  - Quartett: Professor Gustav Havemann  , Georg Kniestädt  , Hans Mahlke  , Adolf Steiner  ). 5. a) Martin Kessel  : Der Mann mit den tausend Händen, Dichter). 6. Philipp Jarnach  : Lieder, op. 16( Wilhelm Guttmann  , b) Martin Kessel  : Wandernde Straßen, e) Heute( gesprochen vom Elchlandreise, b) Karl Zuckmayer: Litanei vom Sündenfall( ge­Bariton; am Flügel: Der Komponist). 7. a) Karl Zuckmayer: sprochen vom Dichter). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnach­richten, Theater- und Filmdienst. 10.30 Uhr abends: Schach­funk( E. Nebermann).

Die Reichsbahn erfreut sich zurzeit in den weitesten Kreisen der Bevölkerung feiner Beliebtheit. Und das, mie man sagen muß, durchaus mit Recht. Sie selber fühlt sich in diesem Zustand auch sehr unbehaglich und möchte sich beim Bublifum gern wieder beliebt machen. Am heutigen Sonntag, den 10. Mai, läßt sie z. B. einen Extrazug von Berlin   nach Dresden   und zurüd gehen; Abfahrt von Berlin   6,28 Uhr, Ankunft in Dresden   10,16, in Schandau   in der Sächsischen   Schweiz   11,29 Uhr, Abfahrt von Schandau   5,15 Uhr, Don Dresden   8,06 Uhr, Anfunft in Berlin   11,56 Uhr. Man ist also rund 17% Stunden unterwegs und verbringt davon nicht weniger als 11 Stunden auf der Bahn, wenn man bis Schandau   fährt. Dort in dem schönsten Teil der Sächsischen   Schweiz hat man dann gerade 6 Stunden Aufenthalt. Ob es sich, um diese 6 Stunden in der Sächsischen   Schweiz zu verbringen, in der Tat lohnt, die Stra Es muß bezweifelt werden. Der Spaß fostet bis Dresden   7,90 m. und bis Schandau   9,70 M. Dafür hat der abenteuerluftige Berliner  das Vergnügen, die allermodernsten Wagen 4. Klasse benutzen zu dürfen. Uns will scheinen, daß die Reichsbahn sich ein mirtliches Verdienst um die Großberliner Bevölkerung er­merben würde, wenn sie sich jetzt entschlösse, endlich einmal Bäder. schnellzüge für Großberlin einzurichten, und zwar ganz besonders für die großen Freibäder in Wannsee   und am Müggelsee mit ihrem sonntäglichen Massenbesuch. Die Ein­richtung derartiger von und nach Berlin   durchgehender Züge, ohne Aufenthalt unterwegs, ist eisenbahntechnisch durchaus möglich. Die Reichsbahn mag mit der Einrichtung um so meniger fäumen, als sie bisher alles getan hat, um das Reisen in den oberen Klassen der Lurus- und D.- Züge so bequem und behaglich wie möglich zu ge­stalten. Und der Masse der Berliner   Bevölkerung, von der der ein­zelne zmar 90 Bf., aber nicht 900 Pf. für eine Bahnfahrt ausgeben fann, ist viel mehr gedient, wenn sie bei schneller Hin- und Rückfahrt einen ganzen Tag in Licht, Luft, Sonne und Wasser im Freibad verbringen fann.

Absperrungen am 11. und 12. Mai.

Aus Anlaß der Ankunft und Bereidigung des neugemählten Reichspräsidenten sind vom Polizeipräsidenten für den 11. und 12. d. M. umfangreiche Absperrungen vorgesehen. Die Ab­Sperrungen erstrecken sich in der Hauptsache auf die teilweise Sperrung des Fahrverfehrs längs der Anfahrtstraße und eine vor. übergehende Sperrung des Bahnhofes Heerstraße und einiger Unter­grundbahnhöfe. Dem Publikum und den Bereinen ist jedoch Ge legenheit gegeben, am 11. der Anfahrt beizumohnen durch Auf­stellung zu beiden Seiten des Kaiserdammes, der Bismarckstraße und der Charlottenburger   Chauffee. Neuanmeldungen von Bereinen und Berbänden tönnen nicht mehr entgegengenommen werden, da die Pläge zur Aufstellung bereits fämtlich vergeben find. Der Bahnhof Heerstraße wird ab 3,45 nachmittags in größerem Umfange abgesperrt. Auf der gesamten Anfahrtstraße wird der mittlere Fahrdamm von 4,30 Uhr nachmittags ab nöllig frei­gehalten. Der gesamte Fahrzeugverkehr wird von 4,25 Uhr nach­mittags an nord- und füdmärts der Fahrstrede durch besondere Kommandos an den Parallelstraßen abgeleitet. Die Unter­grundbahnhöfe Knie, Bismardstraße, Sophie- Charlotte- Play und Kaiserdamm find ab 5 Uhr nachmittags folange geschlossen, bis nach Baffieren der Wagen die Absperrungen aufgehoben find. Die Bannfreisbestimmungen bleiben im wesentlichen in Kraft mit Ausnahme der für die Spalierbildung freigegebenen Plätze und Anmarschwege dorthin. Eine strenge bsperrung findet ſtatt für den Bereich Pariser Platz, Wilhelmstraße, Wilhelmplatz. Gegensatz zum 11. Mai hat die Beteiligung der Bevölkerung a m 12. Mai anläßlich der Bereidigung erheblich eingeschränkt werden müssen. Lediglich der Königsplatz meftlich des Bismard- Dentmals ist freigegeben. Im übrigen tommt eine Aufstellung des Publikums oder von spalierbildenden Körperschaften nicht in

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Im

rage. Der gesamte Führwertsverfehr wird an diesem Tage ab 9 Uhr vormittags um den Raum Bellevueallee, Lenné­straße, Budapester Straße, Boßstraße, Wilhelmplaz, Mauerstraße, Behrenstraße bis zur Friedrichstraße, Neustädtische Kirchstraße, Schiffbauerdamm, Friedrich- Karl- Ufer und Lutherbrüde herum ab­gelentt. Die vorgenannten Straßen selbst bleiben von der Ab­fperrung frei. Autoomnibuffe tönnen auf den Linden bis zur Schadowstraße verkehren. Ab 10 Uhr vormittags wird der Raum Siegesallee  , Charlottenburger Chauffee, Blag am Brandenburger Tor   einschließlich, Pariser Blaz einschließlich, Wilhelmstraße ein schließlich, Wilhelmplatz ausschließlich, Mauerstraße, Unter den Linden  , Schadowstraße, Dorotheenstraße, Reichstagsufer einschließ­lich, Roonstraße ausschließlich, Westseite des Königsplages für den gesamten Fußgänger- und Fahrverfehr gesperrt. Die Aufhebung der Sperren erfolgt an beiden Tagen sobald irgendwie an­gängig.

findet am Montag statt, er nimmt denselben Beg mie 1920 beim Stapp. Hindenburg   Präfident und was nun? Sindenburgs Einzug in Berlin  Butsch die Brigade   Ehrhardt: Heerstraße- Brandenburger Tor  - Wilhelm­ftraße. Von den Republikanern wird es abbängen, daß diefes Symbol night eine grausame bolittsche Zutunft anfündigt. Deshalb ruft das Deutsche   Friedenstartell nach dem großen Erfolg seiner Herrenhausfundgebung erneut zu einer öffentlichen Stundgebung auf, die am Dienstag, den 12. Mai, 8 Uhr, in den Spichernfalen, Spichern straße 3, stattfindet. Ueber die Frage: Hindenburg   Präsi

dent und was nun? fprechen: Senatspräfident Freymutb, h. von Gerlach, Chefredakteur Nushte, Brofeffor B. De streich, Loni fülf, MdR., Professor Dr. Balter Siding, Mon., Feinrich Strobel, R., Pater Ernst Thrasolt   Den Borfiz führt wieder Profeffor Dr. 2. Duidde.

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Bezirksbildungsausschuß Groß- Berfin. Sonntag, 17 Mai, nadm. 22 Ubr, im Staatstheater Charlottenburg: apoleon( oder die 100 Tage), Drama in fünf Auszügen von Christ. Dietr. Grabbe. Preis der Karte einschließlich Kleiderablage und Theaterzettel 1 M. Donnerstag, den 21. Mai( Himmelfahrt), nachmittags 2 Uhr, im Deutschen   Opernbaus, Charlottenburg  : Boccaccio  ". Oper in drei Alten von F. Zell   und Rich. Genée  , Mufit von Franz v. Suppé. Preis pro starte 1,30 M., Kleider ablage frei. Karten für beide Veranstaltungen find noch in allen be fannten Verlaufsstellen zu haben.

SP

Wintergarten. Irgend ein Journalist, der wohl einmal befondere Ein Blide in die Berhältnisse hinter die Kulissen der Barietés hat nehmen hätte, welchen unerhörten Duälereien in Dressur befindliche Tiere aus­fönnen, fagte einmal über Tierdreffuren: Wenn das Publikum eine Ahnung gesezt sind, würde es Tierdressur nicht mehr sehen mögen. Diesen Ein­brud aber hat man von dem im Wintergarten vorgeführten Seelöwer Jadie feineswegs. Im Gegenteil, man hat das Empfinden, daß dieses Huge und sehr gelehrige Tier seine überraschenden und verblüffenden

CHRISTIAN

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