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Deutschnationale Flußpiraten.

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Der Wassersport hat unzweifelhaft etwas Bestechendes. Nicht menige von denen, die vom Ufer aus den flinten Segelbooten, den schnittigen Ruderbooten und in neuerer Zeit ben so gemüt lichen Baddelbooten zusehen, find selbst Besizer geworden, jeder nach Beranlagung und Geldbeutel. Besonders die Baddelei" ist wegen der verhältnismäßig geringen Kosten, die damit verbunden sind, in Arbeiterkreisen schnell beliebt geworben. Die märkischen Wasser straßen find an schönen Sonntagen der Tummelplag biefer fleinen, aber bei ordnungsmäßiger Benutzung sicheren Fahrzeuge. Bei den Seglern, noch mehr bei den Rudervereinen, die Arbeiterruderver: eine selbstverständlich ausgenommen, sind die Paddler nicht gut an­gesehen. Sie werden nicht für voll geachtet, sie sind nicht tomment­mäßig", und besonders die feudalen Klubs, die nicht auf Grund eigener Arbeit, sondern mit Hilfe der großen Geldbeutel ihrer alten Herren" hochgetommen sind und ich erhalten, machen fich ein Ber­gnügen daraus, die Paddelboote in jeder Weise zu behindern. An einem der letzten Sonntage wurde ein Boot eines Arbeiterpaddel­vereins aus Tiefwerder bei Spandau auf der Havel von einem Bierer ber Atabemischen Rudergesellschaft" buch stäblich gerammt. Die Havel ist an der Unglücksstelle etwa 1000 meter breit bietet also genügend Raum für die vernunft. gemäße Ausübung aller Wassersportarten. Auf eine anständige Ausübung des wirklich schönen und gesunden Wassersports tomint es den meisten der feudalen Klubs aber offenbar gar nicht an.

der

Für sie ist die Heranzüchtung von Kanonen" und die Er zielung bestaunter artistischer Spigenleistungen die Hauptsache. Die Mannschaft des Bierer Danzig" der ARG., der das Kunststück vollbrachte, ein halb so langes Paddelboot zu rammen, befand sich auch im Training", wenigstens ließ die wasser­aufrührende Lätigkeit der Ruderer das vermuten. Da muß natür­lich alles Platz machen und wer sich nicht schnellstens in Sicherheit bringt, wird gerammt. Nur einem glücklichen Zufall und soliden Bauart des Paddelbootes ist es zu danken, daß die Blanken nicht eingedrückt wurden. In diesem Falle wäre sogar mit dem Berluft von Menschenleben zu rechnen gewesen. Bei dem Zusam menprall schob sich der Bierer bis zum ersten Sig auf das gerammile Boot hinauf; es bedurfte großer Anstrengung, die beiden Fahr zeuge auseinander zu bringen. Dieser Baddler nahm sonst sein Kind mit, bei der Unglüdsfahrt war es zufällig daheim geblieben. Bei dem Zusammenstoß wäre es im Boot buchstäblich geföpft wor­den, die mitfahrende Dame war geistesgegenwärtig genug, fich zu­rückzubeugen. Der verantwortliche Steuermann des Bie rers verweigerte jede Auskunft über die Personalien. Bootsmann und Flagge ermöglichten aber die Feststellungen für eine Anzeige.

Es scheint fast, daß die Provokationen der Nationalisten auf bem Lande auf dem Wasser fortgesetzt werden sollen. Deutschnational hafenfreuzlerisches Gummifnüppel und Revolverheldentum beim Waffersport: das wäre so nad) dem Wunsch der akademischen fchwarzweißroten Jugend. Sie mögen fich nicht täuschen; Drud er­zeugt Gegendrud und das Recht der Notwehr besteht auch für Ar­beitersportler.

Einbrüche auf dem Wichhof.

Die Festnahme der 22töpfigen Biehhofs- Diebesbande, die sich tieser Tage vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte verantworten mußten, hatte eine fühlbare Abnahme der Diebereien bewirkt. Neuerdings aber hat sich allem Anschein nach wieder eine Gesellschaft zusammen gefunden, die die Diebstähle fortjeßt. So wurden erst vorgestern wieder einer Firma 200 frische Schweinebärme im Gewichte ron 3entnern gestohlen. Es ist unbegreiflich, wie die Diebe diese schwere Last unbemerkt haben wegschaffen fönnen. In zwei anderen Fällen wurden die Verbrecher gestört. Einmal hatten sie es bei einem Einbruch auf dem Viehhofsgelände auf Lachsschinken abgesehen. Hier ließen sie bei der Flucht ein Seil zurüd. In dem zweiten Falle wurden die Einbrecher von einem städtischen Wächter überrascht. Dieser nahm einen fest, obwohl er fich heftig zur Wehr setzte und ihm mit einem großen Hafen ins Gesicht schlug. Mitteilungen zur Aufklärung an 3immer 30 des Polizeiamtes Friedrichshain .

Unter falscher Flagge.

An den Litfasfäulen prangt eine Einladung zu einer öffent­lichen politischen Versammlung, die von der fommunistischen Stu bentengruppe und einem fozialistischen Stubentenbund" unterzeichnet ist. Demgegenüber stellt der geschäftsführende Vor­stand des Verbandes der sozialistischen Studenten­gruppen Deutschlands und Desterreichs" fest, daß die einzige ihm angeschlossene und von ihm anerkannte sozialistische Stu­bentenorganisation die Vereinigung fozialdemokratischer Studenten Berlin bzw. die mit ihr zufammenarbeitende Bereinigung fozialisti scher Studenten an der Technischen Hochschule ist. Der sogenannte fozialistische Studentenbund" ist eine aus Rommunisten be­stehende und von tommunistischer Seite unterhaltene Organisation, bie von der auf dem Boden der Sozialdemokratie stehenden Stu­dentenschaft abgelehnt wird und auch in feinerlei Beziehung zu den Organisationen der sozialistischen Arbeiterbewegung steht.

Der Berliner Fremdenverkehr im April 1925. Die Zahl der in Berlin gemeldeten Gasthofsfremden überhaupt betrug im April dieses Jahres 132 777 gegen 128 150 im Vormonat, hat also eine 3unahme um 4627 oder 3,61 Broz. erfahren. Für Alt- Berlin( 1.- 6. Bezirk) lauten die Zahlen für April 122 143 gegen 117 943 im März, die Zunahme beträgt hier mithin 4 200 oder 3,56 Proz. Fast neun 3ehntel( 89,2 Broz.) aller Gasthofsfremden waren Deutsche , 9,4 Broz. famen aus dem europäischen Ausland und die übrigen 1,4 Broz. aus anderen Erdteilen, davon 1.1 Broz. aus Amerita. Es tamen aus Deutschland 118 508, aus Defterreich 1602, aus Bolen 1542, aus Amerika 1435, und aus der Tschechos flowakei 1061 Personen.

Baufachausstellung.

Die Innung: Bund der Bau, Maurer und 3immermeister zu Berlin veranstaltet in der Zeit vom 16. Mai bis zum 2. Juni eine Baufachausstellung. In den Gesamträumen des Sportpalastes in der Potsdamer Straße und der Philharmonie werden sich etwa 350 Ausstellungsfirmen an einer Industrieschau für das Baufach, das Wohnungswesen und der damit zusammenhängenden Gewerbe beteiligen. Es ist beabsichtigt, ein großzügiges Bild vom heutigen Stande der Bautechnik zu geben, daneben soll aber auch die wissenschaftliche Betriebsführung durch eine Sonderschau moderner Baumaschinen demonstriert werden. Die Stadt Berlin wird eine Reihe Modelle städtischer Bauten aus­stellen, außerdem werden die städtische und die staatliche Bau­gewerksschule mit Sonderveranstaltungen vertreten sein. Auf einem von der Innung veranstalteten Preffeabend zog in einer Ansprache

Chefredakteur Baulsen von der Bauwelt" interessante Parallelen Standpunkt, daß sich die Deffentlichkeit und besonders die Presse in zwischen der Bauwirtschaft in Amerika und bei uns. Er vertrat den Deutschland zu wenig mit den großen Problemen der Bauwirtschaft befassen. Nur die sozialistische Presse mache davon eine rühmliche Ausnahme. Ein Lob, das wir dankend akzeptieren um so mehr, als die Ausführungen des folgenden Redners, eines Baumeisters, nicht von der Notwendigkeit, die absolut freie Wirtschaft im Bauwesen ein­zuführen, überzeugen fonnten. Seine Beweisführung fonnte nie­manden, der es mit der Beseitigung der Wohnungsnot im Interesse der arbeitenden Bevölkerungsschichten ernst meint, für die freie Bau­wirtschaft gewinnen.

Donnerstag, 14. Mai 1925, abbs. 7%, Uhr, spricht im Dorotheenstädtischen Realgymnafium( Aula) Dorotheenstraße( Stadtbahn Friedrichstraße) Reichsjuftizminister a. D. Dr. Otto Landsberg , M. d. R.

über

Student und Politik"

Vereinigung

fozialdemokr. Studenten

Universität

Bereinigung fozialistischer Studenten Techn. Hochschule

Falsche 50- Mark- Rentenbankscheine.

Die Reichsbahndirektion Berlin warnt in einer Sonderausgabe des Amtsblatts vor Fälschungen der Rentenbankscheine zu 50 Renten mart, die bisher in Bremen und Wilhelmshaven aufgetaucht sind. Die allgemeinen Kennzeichen, der durch Steindruck hergestellten Falschstücke sind: gewöhnliches, minderwertiges Papier mit fettigglänzendem Aussehen, der Stoffauflauf ist durch Uebertünchen der ganzen Vorderseite mit grauem Farbstoff nach geahmt, die Fasern sind auf dem rechten Teil der Vorderseite durch aufgedruckte Striche vorgetäuscht, das Wasserzeichen ist eine fünft liche, auf der Rückseite angebrachte, sehr unvollkommene Nach­ahmung. Die Vorderseite der Scheine zeigt ein den echten ähnliches, Untergrundmuster, in dem der ziegelrote Ton zu start hervortritt, aber sehr ungenau nachgeahmtes, unfauberes und verschwommenes Der violette Ton dagegen taum erkennbar ist. Die grüne Umran­bungslinie um die große Wertzahl 50" erscheint erheblich stärker als bei den echten Scheinen. In der Hauptgeile stoßen im Wort " Rentenmart" die Buchstaben" N" und" M" mit dem oberen Teil aneinander, während bei den echten Scheinen ein Zwischenraum vorhanden ist. In der Verordnungszeile ist bei den in Klammern gesezten Buchstaben hinter dem" R" der Bunft weggelaffen. Die Rückseite der Falschscheine zeigt ebenfalls ein ungenau nachgehamtes, befindlichen Wortes verfälscht" schief und etwas höher als die unsauber und verschwommen wirkendes Untergrundmuster. Im Etraffaß stehen die beiden legten Buchstaben des in der ersten Reihe vorhergehenden Buchstaben.

Wiederaufnahme des Poftüberweisungsverkehrs mit Defterreich. Am 1. Mai wird der Postüberweisungsverkehr mit dem Postipar taffenamt in Wien in beiden Richtungen wieder aufge­nommen. Demgemäß fönnen Bostichedfunden Beträge von ihrem Bostschecktonto in Deutschland auf auf ein Postschecktonto bei dem Bostsparkassenamt in Wien und umgekehrt die österreichischen Bostschecktunden Beträge auf Postschecktonten in Deutschland überweisen. Die Ueberweisungen nach Desterreich, zu denen die innerdeutschen Bostüberweisungsvorbrude zu verwenden find, fönnen in Reichsmart oder in österreichischer Währung ( Schillinge und Groschen) ausgestellt werden. Der Betrag der Weber­weisungen ist nicht begrenzt. Die Gebühr beträgt für je 100 Reichs­mart 5 Pf., mindestens 20 Pf.

Die Geftellung eines Sonderzuges ist seit einiger Zeit erleich tert worden. Bisher war eine Mindestabnahme von 200 Karten erfter oder 300 zweiter oder 400 dritter oder 600 vierter Klasse er. forderlich. Jetzt genügt eine Abnahme von 160 bzw. 230 bzw. 340 bzm. 500 Karten.

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Pfingstreifen nach Wyt auf Föhr . In den Pfingstfeiertagen ist Gelegenheit zum Besuche von Wyk auf Föhr durch die Züge ge geben, die am 28. und 29. Mai, vormittags 7.13, und am 30. und 31. Mai, vormittags 10.40 Uhr von Hamburg abfahren. Die Rück­reise von Wyk fann am 2. und 3. Juni, vormittags 9.30 Uhr, Dom 4. bis 6. Juni, nachmittags 1.30 Uhr, angetreten werden. Für die Reise auf dem Seewege empfehlen sich die Sonderfahrten der Nordseelinie Hamburg - Helgoland - Wyt. Am 7. Juni beginnen die Bäderschnellzüge mit sechs bis siebenstündiger Fahrzeit zwischen Hamburg und Wyt.

Frühlingsturen. Der Heilb und veranstaltete kürzlich im Begetarischen Speisehaus in der Prinz- Louis- Ferdinand- Straße einen Vortragsabend, auf dem Herr Edhoff über Frühlings furen zur Verjüngung" sprach. An Hand der antimedi Heilmethoden ein, die naturgemäß der Frühling in besonders zinischen Naturheillehre ging der Redner auf die verschiedenen reichem Maße bietet. So u. a. die Licht, Luft- und Sonnenbäder, Degetarische Diät, wie Kuren verschiedenster Art, für deren praf. tische Wirksamkeit ein systematisch durchgeführter Kurprozeß Bor­aussetzung ist.

Die Stelle eines Direktors der chemischen Abteilung am Krantenhaus im Friedrichshain ist sofort zu besetzen. Die Besoldung erfolgt gemäß Gruppe 11 der Besoldungsordnung mit Aufrückungsmöglichkeit nach Gruppe 12. Meldungen nimmt bis 6. Juni d. J. das Bezirksamt Friedrichshain entgegen.

wurde dann

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Eine Flugzeugtaufe. Der Stabholzgarten hinter dem Neuen Rathaus in Spandau bot fürzlich ein festlich frohes Bild. Inmitten von frischem Grün und Girlanden harrte das erste Flugzeug des Flugtechnischen Vereins Spandau Aufschluß über Zweck und Ziele des Vereins. Der Taufakt selbst 1924 feiner Taufe. Regierungsrat Schulz gab in furzen Worten mit der üblichen Flasche Sekt vollzogen. Das Flugzeug, ein Eindecker, hat eine Spannweite von 11 Metern, ver­fügt über einen 30- PS- Motor und ist mit Aluminiumfarbe ange strichen. Musikalische Darbietungen in den Bausen und zum Schluß der Flugzeugtaufe gaben dem Ganzen eine eindrucksvolle Stimmung. Flugzeug Stuttgart - Berlin . Das erste regelmäßig ver tehrende Flugzeug auf der Strecke Stuttgart Leip. Big- Berlin, bei deren Einrichtung Oberbürgermeister Dr. Lau. tenschläger, Stuttgart , und der Berliner Oberbürgermeister

Böß jüngst Flugpoftorüße wechselten, hat gestern seinen ersten Berliner Flug u... rnehmen und an diesem Tage 2 Uhr von Berlin das erste Flugzeug nach Stuttgart ab. 30 Min. landen. Am selben Tage geht 2 Uhr 30 min. nachmittags

2 Zahlenafrobat. Wilhelm Laube, der sich ein wenig souverän Archimedes" nennt, ist ein Rechenartist von Quali täten. Er erledigt Sekundenberechnungen, Kubifwurzelziehen, Radiowurzelziehen mit einer Virtuosität, die den Zuhörer verblüffen muß, insbesondere dann, wenn Kopfrechnen schon immer feine schwache Seite war. Archimedes der Jüngere bildet auch Zahlen farrees, wiederholt ihm aus dem Publikum zugeworfene Zahlen, um fie dann vor und rückwärts runterzuschnurren. Im übrigen sei festgestellt, daß der Zahlentiger uagenblicklich im Winterfeldpalast, Potsdamer Straße 74, fein Domizil aufgeschlagen hat.

Spielplah Adlershof. Auf dem alten Friedhofsgelände in Adlershof , Bismardstr. 7, ist vom Bezirksjugendamt Treptow ein Rinderspielplag mit Sandkästen hergerichtet und jetzt der Deffentlichkeit übergeben worden.

Die tieferen unerfannten feelischen Antriebe des Reichsbanners, Stahl­helms" und Roten Fronttämpferbundes". Zu dem Thema spricht Genosse Herr Dr. med. u. jur. Rud. Bußmann für diesen Mittwoch, den 13. Mai, abends 8 1hr, in der Sophienschule, Weinmeisterftr. 16/17. Säfte haben Butritt.

Blumen bei Kroll". Die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft, die in Ber bindung mit der Gruppe Berlin des Reichsverbandes Deutschen Garten­baues eine Frühjahrs- Ausstellung bei Kroll veranstaltet hatte, hat diese wegen des regen Interesses der Berliner Bevölkerung um at Tage, dlso bis zum 18. d. M. berlängert. Der Besuch dürfte auch in aiefer letten Woche durchaus lohnend sein, da die alten Bestände auf­gefüllt und durch neue ergänzt worden sind.

reptom Baumschulenweg Das große weiße Schweigen". Der Bildungsausschus 8 1hr, in der Treptow Sternwarte feine 35. Vorführung wissenschaftlicher veranstaltet am Freitag, 15. Mai, Filme. Vorgeführt wird 1. m Schatten der Eiche"( Naturfilm), 2. Das große weiße Schweigen"( Kapitän Scotts Tobesfahrt zum Südpol ). Karten zu 60 f. bei Steßler, Graetftr. 50 und an der Abendkasse.

Berg bält am Freitag, den 15. Mai, 7%, br, in der Aula der König­Wozu leben wir?" Im Auftrage des Bollsbildungsamtes Prenzlauer städtischen Oberrealschule, Pasteurftr. 44/46, Dr. Deri einen Bortrag über das Thema: Bozu leben wir? Die Frage nach dem Sinn des Lebens bewegt und beschäftigt die Menschen seit den ältesten Zeiten. Zwei Ant­worten standen stets im Vordergrunde des Interesses: die von den Religionen und die von der Wissenschaft gegebenen. Was moderne Wiffenfchaft, unter Ausschaltung aller übernatürlichen Erflärungsversuche, zu dieser Frage heut zu sagen hat, soll in allgemeinverständlicher Form Eintritt ist frei. an diesem Abend zur Ueberlegung und zur Diskussion gestellt werden. Der

Bejangsjaal der Sophienschule, Beinmeisterfstr. 16/17: Uebungsstunde. Sprech- Chor für Proletarische Feierslunden. Donnerstag 7%, Uhr im Alle Beteiligten müssen bestimmt und pünktlich erscheinen. Vorbereitung zur Sonnwendfeier.

Das Wittener Straßenbahnunglück vor Gericht.

Das Straßenbahnunglück, das sich am 23. September vorigen beschäftigte jegt das erweiterte Schöffengericht in Bochum . Das Jahres auf der Strecke Langenbreer- Witten ereignete, Unglück hatte damals 23 Verwundete gefordert, darunter Wagens. Der betreffende Straßenbahnwagen war mit stets steigen 10 Schwerverletzte. Unter diesen befand sich auch der Führer des der Geschwindigkeit die steile abschüssige Stockumer Straße hinunter­gerast, in der Sturve aus dem Gleise gesprungen und umgestürzt. Die fofort eingeleitete gerichtliche Untersuchung führte zur Anklage erhebung gegen den Fahrer des Wagens Wilhelm Redert und gegen den Führer Lote, die, obwohl sie wußten, daß die Hand­schwindigkeit gefahren waren. Auf Grund der Feststellungen der bremse nicht ordnungsgemäß arbeitete, dennoch mit hoher Ge 3 Monaten Gefängnis und Lote zu 6 Bochen Ge Beweisaufnahme verurteilte das Gericht den Angeilagten Redfert au fängnis.

Eine Großfunkstation in München .

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Mit dem Bau der Gebäude für eine Großfumfenstation in Mun chen ist dieser Tage an der südöstlichen Peripherie der Stadt, nämlich in München Giesing, begonnen worden. Die Sendeenergie foll 10 Kilowatt betragen, wird also achtmal größer sein als die bis­herige. Die maschinellen Einrichtungen und die Funktürme werden zunächst in der Deutschen Berkehrsausstellung verwendet und im Herbst dann in die neue Funtstation München - Giefing eingebaut. Die beiden Funttürme werden je 100 Meter hoch. Während der Verkehrsausstellung werden die Darbietungen aus dem bisherigen Senderaum im Berkehrsministerium durch eine eigene Leitung dem Sender in der Ausstellung übermittelt und dann mit der 10- Rilo­licht, die Darbietungen im Umfreise von 80 Rilometern schon mattenergie dem Aether übergeben. Dadurch wird es ermög­mit einem Detettorapparat zu hören.

Bootsunglück auf dem Rhein . Im neuen Weseler Hafen tippte ein Boot mit zwei jungen Leuten, die die Pläge wechseln wollten, um, so daß die Insassen ins Waffer fielen. Trog fofort unternommener Rettungsversuche fonnte feiner der beiden jungen Leute gerettet werden, da die Ertrinken­den nicht wieder an die Oberfläche tamen.

Eine Pulvermine in die Cuft geflogen. Am Sonnabend explo­dierte die polnische Pulverfabrik bei Radom . In der Fabrit be­fanden sich 600 Kilo Pulver. Gin Gebäude ist vollkommen nieder­gelegt. Die Menschenverluste stehen noch nicht fest. Die Ursache ist gleichfalls noch unbekannt.

Smith, der mit einem Baddelboot von Amerika nach Rom ge­Meerfahrten im Paddelboot. Der fanadische Leutnant fommen war und in diesen Tagen von der hiesigen Sportwelt starf gefeiert wurde, ist eine neue Wette eingegangen. Der Großgrund­befizer Martin Guglielmo sette mit Smith 10 000 Lire aus, menn er mit seinem Baddelboot an der Küste des Tyrrheni fchen Meeres entlang in einer bestimmten Zeit die Strecke Rom - Neapel zurüdlegen würde.

Die Eröffnung der Aachener Jahrtausend- Ausstellung. Im Krönungsfaale des Alten Rathauses eröffnete Oberbürgermeister Ferwick am Sonntag vormittag mit einer Ansprache vor einer ftattlichen Zahl von Ehrengästen die Aachener Jahrtausend- Aus­ftellung.

Explosion eines chinesischen Arsenals. Aus Tientsin wird ge­meldet, daß infolge einer Explosion das Militärarsenal von Sets­chuan vollkommen zerstört worden ist. Dabei sind 40 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche verletzt worden.

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