f-'tsangebote von Cuno bis Strefemann erkennen iofien. daß i ijen französischen Sicherungsansprüchen zu begegnen bereit > Es kommt keineswegs darauf an, zu untersuchen, inwie- >. it die französische Furcht vor einem erstarkenden Deutschland ! icchtigt ist oder nicht. Sie ist da und wirkt sich in Sicher- > �lsforderungen aus, die von jeder deutschen Partei sehr ernst i uommcn werden müssen. Bisher scheint die Lage so. daß -ankreich nur dann in eine Räumung der auf Grund des ' �rsailler Vertrages besetzten Gebiete willigen will, wenn kündige Kontrollorgane in das entmilitarisierte Heinland gelegt werden. So gewiß Frankreich kein Recht I t. die Räumung der Kölner Zone von irgendeinem Sicher« ! ntspakt abhängig zu machen, so gewiß ist, daß Frankreich ■•.j seiner Furcht heraus unter jeder wie immer gearteten ' gierung zu jedem Räumungstermin dieselben Schwierigkeiten machen wird. Ohne Lösung des cherheitsproblems gibt es keine Ruhe am Rhein , keine Be- s.'edung zwischen Frankreich und Deutschland . Die deutsche Gruppe der Jmerparlamentarischen Union hat gezeigt, daß sie !' reit ist,„den französischen und belgischen Sicherungsforde» > ngen zu begegnen und alle Vorschläge in Erwägung zu - chen, die durch die besonderen geographischen, militärischen i b sonstigen Verhältnisie begründet sind, vorausgesetzt, daß 10 Souveränitätsrechte Deutschlands auf feinem eigenen Ke- I iete respektiert worden und daß man ihm nicht einseitige Opfer zumutet". Dieser deutschen Gruppe gehören aber Ab- .-■ordnete aller Parteien von den Deutfchnatio- ralen bis zu den Sozialdemokraten an. Mithin: Entmilitarisierte Zonen, ja! Auch -chgemäße, die Souveränität achtende Kontrolle, ja! Jedoch ij:ine Kontrolltruppen irgendwelcher Art. die jeder �taat als unerträglich mit seinen Souveränitätsrechien emp- iinden muß. Geradezu eine internationale Gefahr würden diese Kontrolltrupocn, Kontrollgcndarmen, Kontroll- rrgane, oder was sonst diese ständigen Elemente sein würden, Hort, wo sie, wie laut dem Friedensvertrag am Rhein , nur ein- i itig auf dem Gebiete eines entwaffneten Landes zu wirken I ötten. Die Reichsregieruna und die sie führenden Rechtsparteien haben in großer Kurzsichtigkeit feit dem Ende des passiven Widerstandes weite Gebiete deutscher Widerstandskraft am Rhein verwüstet. Insbesondere muß das heiße Bemühen, aus urnerpolitischen Agitationsgründen die Sozialdemokratie immer wieder als eine landssverräterische Partei zu denunzieren, im Einblick auf die Lage am Rhein als«ine ungeheuerliche Dummheit betrachtet worden. Da unsere Partei sich aber nicht nach der geringeren oder größeren Einsicht ihrer politischen Gegner und deren etwa vorhandenen oder nicht vorhandenen politischen Moral orientiert, sondern nach den auf europäische Verständigung gerichteten Grundsätzen sozialistischer Politik, iverden wir allen Versuchen wehren, die entmilitarisierte Zone am Rhein der deutschen choheit zu entziehen. Wir werden aber alle anderen Sicherheitsvorschläge mit dem Ernste und mit dem Entgegenkommen prüfen, die die Überagende europäische Bedeutung dieser Fragen erfordert. Die öeutsthnationale Verzichtpolitik. Konservativ-vaterländischer Theaterdonner. Der weitere Borstand der Deutschkonservativen Partei, die einen integrierenden Bestandteil der Deutschnationalen Partei bildet, hat gestern eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Mit ernster Sorge oerfolgt die Deutschkonservative Partei die diplomatischen und parlamentarischen Verhandlungen über den s o» genannten Sicherhcitspakt. 2n sich völlig einig und ge« schloffen, braucht sie nicht, wie manche andere Partei, puf verschiedene Strömung en in ihren eigenen »leihen Rückficht zu nehmen, sondern kann stets ihren rlten, bewährten Grundsätzen folgen— und diese verlangen gegen» über dem uns von der eigenen Regierung zugemuteten sreiwilllgea Verzicht auf das uns in Versailles gewaltsam Geraubte ein un» beugsames Nein. Di« Deutschkonservative Partei — und mit
ihr der weitaus überwiegende Teil der anderen nationalen Kreise im Lande— erwartet mit Selbstverständlichkeit von der Deutsch . nationalen Volkspartei, daß sie trotz ihrer sogenannten Teil- nähme an der Relchsreglerung ihr in unzähligen Ver» sammlungen, Kundgebungen und V e r l a u t b a r u n- gen gegebenes Wort unverbrüchlich hält und den Kampi gegen den geplanten Verzicht auf das Bismarck-Reich gegen jede Preisgabe deutscher Brüder und deutschen Landes bis zum sieg- reichen Ende Schulter an Schulter mit den Konservativen führt. Diese theatralische Aufforderung an die Deutschnationalen, Wort zu halten, kann nur als«in Witz betrachtet werden. Ganz abgesehen davon, daß in zahlreichen anderen Fällen bewiesen ist, was ein deatfchnationales Manneswort wert ist. Hat doch die deutschnationale Reichstagssrattion erst vor wenigen Tagen nach langer außenpolitischer Debatte der Re- gierung ihr Vertrauen bekundet und damit vor dem Volk die Verantwortung für die Politik der Regierung über- nommen. Will man aber die konservative Resolution ernst nehmen, so kann man darin nur eine Fortsetzung des Betrugs- verfuchs erblicken, der dauernd von den Rechtsparteien an ihren Anhängern verübt wird, indem man gegen das prote- stiert, was man selber macht und selber zu verantworten hat. Das gleiche gilt von einer ähnlichen Kundgebung, die die sogenannten Vaterländischen Verbände unter dem Vorsitz des Generals Grafen v. d. Goltz, des Schutzherrn von Kutisker nach Referaten derdeutfchnationalen Herrn Q u a a tz. B o r ck und G o e r ck e am letzten Sonnabend angenommen haben. Die Auslandspositik der Regierung wird aber durch die Begleitmusik, die aus dem Regierungslager selbst zu ihr geliefert wird, zum Gespöt.t der Welt.
Ein nationaler Dolchstoß. Bayerische Volkspartei gegen Teutschnationale. Mönchen. 2v. Mai.(Eigener Drahtbericht.) Die ersten öffent- lichen Anzeichen der tiesgehenden Nachwirkung des Sturzes Dr. Heims als Präsident der Bayerischen Landesbauernkammer zeigten sich in einer Münchener Versammlung derDayerischenDolts- parte!. Der Syndikus des Bayerischen Städtetages, Oberbürger- meister Dr. K n v r r, erklärte hier, daß das Zusammengehen des Deutschnationalen Landbundes mit dem revolutionären Bauernbund eines Gandorfer als Sturmzeichen für die bayerische Politik gedeutet werden müsse. In dieser eigenartigen Koalition liege die Gefahr für die Zukunft, der gegneüber die Landesleitung der Bayerischen Volks- parte! alle nur möglichen Schritte unternehmen müsse. Das Prestige der Partei müsse wieder hergestellt werden. Der gefährlichere der beiden Gegner seiderDeutschnationaleLandbund. weil er in seinen hemmungslosen Machtgelüsten klug und über- legt handle, während der Bauernbund nur eine Politik des augenblick- lichen Nutzens verfolge. In der Aussprache wurde darauf hinge- wiesen, daß der Sturz Dr. Heim««inDolchstoßausdernatto. nalen Front gegen eine nationale Partei sei. Di« Stellung der Bayerischen Dolkspartei sei schwierig, well sie einerseits zu groß fei, um außerhalb der Regierung beiseite stehen zu können, andererseits aber zu klein, um auf«in« Koalition verzichten zu können. Würde die Bayerische Dolkspartei in Opposition treten, so würde sie das bayerische Volk der Sozialdemokratie ausliefern. Daher gebe es für den Augenblick nur eins: abwartet,, wie die Dinge sich ent- wickeln und die Zähne zusammenbeißen.
tzinöenburg in Uniform. Ter Präsident der Republik in des Königs Rock. ver Reichspräsident war am Sonntag In Hannover , er wohnte dort einem zu seinen Ehren veranstalteten Pferderennen bei. Und zwar in der Uniform eine» Marschalls a. D., wie ein Bild In der Nachtausgabe des.Tag" zeigt. Der Kleiderwechsel, den der neue Reichspräsident seit seiner Vereidigung vorgenommen hat, entspricht zweifellos den Wünschen seiner zahlreichen Verehrerinnen. Wie Klärchen wünscht, daß ihr Cgmont einmal.spanisch komme", so wünschen sie, daß ihnen der
Präsident der Republik einmal und mehr als einmal kaiserlich kommen möge. Der Präsident der Republik in der Uniform der kaiserlichen Armee, mit schwarzweißroter Kokarde an der Mütze, geschmückt mit den Orden, die ihm sein Kaiser und König verliehen hat— ein eigenartiges Bild, an das man sich erst gewöhnen muß! Aber im Ausland wird es zweifellos weiteste Verbreitung sinden....
Der Sturm auf üie Verfassung. Gegen das Wahlrecht der„Besitzlosen". Im Hauptausschusse des Reichstages kam es am Dienstag vormittag zu einer lebhaften Auseinandersetzung über den von den Deutschnationalen eingebrachte� Antrag auf Einsetzung eine« dauernden B e r f a s s u n g s a u» s ch u s> e S, der Reformen der Verfassung beraten soll. Das Zentrum ließ durch Abg. Schrei- der erklären, daß es den Antrag ablehnen werde. Rcichsinnen- minister SchiÄe setzte sich lebhast für den deutschnationalen Antrag ein und machte im Laufe seiner Rede die Bemerkung, daß die Ver- fcssung von Weimar doch auf recht unsicheren Grundlagen erwachsen sei. Auf einen Vorholt des Abg. S o l l m a n n(Soz.) berichtigte Schiele dahin, er habe mit dieser Bemerkung nur die Unsicherheit
der damaligen politischen Verhältnisse gemeint.« o l l m a n n er- klärte, daß die Sozialdemokratie diesen Antrag nicht nur ablehnen werde, sondern ihn und ähnliche Anträge als eine H e r a u s i o r- derung durch die Dcutjchnationolen betrachte. Man gehe um die Dinge herum, wenn man. wie der deutschnationalc Abg. von Freytagh-Loringhoven. e, so darstelle, als beabsichtige man nur. da und dort Rechtsunsicherheit zu beseitigen. Die Herren sollten doch ehrlich sein und zugeben, daß ihr Vorstoß sich gegen die demokratischen Grundlagen der Rcichsversassunz richte. Diese Ansicht Sollmannz wurde von dem deutjchvolkepartei- lichen Abg. Dr. Kardorij lebhaft bekämpft, sedoch wiederholte Kar. dorff seine schon neulich vorgetragene Ansicht, daß in den G e- meinden das demokratische Wohlrecht abgeschafft werden müsse, weil man die Bestimmungen über das Gemeindever- mögen nicht den Besitzlosen in die Hand geben dürfe. Da- mit hat o. Kardorff deutlicher als die Deutschnationolen kundgetan. daß man bei den beabsichtigten Bcrsassungsrevisionen aufs ganze hinauszugehen beabsichtigt. Die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Antrages auf Einsetzung eines Verfassungsausschusses wird vielleicht schon am Mittwoch fallen. Da nur die Sozialdemokraten, Zentrum, Demo- kroten und wahrscheinlich die Kommunisten gegen den Antrag slim- men werden, ist es zweifelhaft, ob er zu Fall gebracht werden kann.
Die Besteuerung üer Heimarbeiter. Entschädigungen für Arbeitsmittel sind steuerfrei. Der SteuerousschußdesReichstags setzte am Dienstag die Beratung des Einkommensteuergesetzes fort.§ 36 bestimmt den Begriff des Arbeitslohnes. Die Regierungsvorlage sieht in Abänderungen der geltenden Bestimmungen vor, daß„Entschodi- gungen, die den in privaten Diensten angestellten Personen nach ausdrücklicher Vereinbarung zur Bestreitung des durch den Dienst veranlassten Aufwandes gezahlt werden, wenn sie nur in ftähe des nachgewiesenen Aufwands gezahlt werden oder die tatsächlichen Auf- Wendungen osfenbar nicht überfleigen." nicht zum Arbeitslohn gc- hören, also steuerfrei sind. Aus Antrag der Sozialdemokralen und der Demokraten wurde beschloiien, daß auch.Entschädigungen für vom Arbeitnehmer gestellte Arbeilsmitkel(Werkzeuge, Kleidung)" steuerfrei sind. Abg. Dr. Hertz(Soz.) führte Beschwerde darüber, daß Heim- arbeit« in gewissen Gegenden des Reich» nicht dem Lohnabzug unterworfen, sondern als Gewerbetreibende angesehen werden. Da« habe zu unerträglichen Zuständen geführt und zu einer Ungleich- Mäßigkeit der Lesteuerung, die dringend beseitigt werden müsse. Ministerialdirektor von Zarden sagt zu, daß die Regierung den §36 Abs. 4 zu einer Prüfung benutzen werde, um eine einheitliche Bcslrammg der Heimarbeiter durchzuführen. In der Praxis werde das dann auch dazu führen, daß die Länder die Heimarbeiter nicht als Gewerbeiteuerpflichtige ansehen. Eine bindende Le- stimmung mit Rechtswirkung zu erlassen, sei nicht möglich. Sozialistischer wahlerfolg in Lasel . Am Sonntag wurde Ge- nasse Wenk gegen die Kandidaten des Nationalblock« in den Baseler Regierungsrat gewählt, der dadurch einen zweiten sozialistischen Regi«rungso«rtre>er erhält.
das deutsche Opernhaus. Von Dr. Bruno Borchorbt. Am I. Juni schließt das Deutsche Opernhaus seine Pforten, um sie nicht wieder zu öffnen. Wenn im Herbst in dem ehemals Deutschen Opernhaus in Tharlottendurg die erste Spielzeit der neuen StädtischenOper beginnt, so wird auch nicht einmal mehr der Rame an das.Deutsche Opernhaus erinnern. Da mag es wohl an- gebracht erscheinen, einen kurzen Rückblick auf seine Geschichte zu werfen. Die Gründung des Deutschen Opernhauses vor 13 Iahren mit Hisse der Stadt Eharlotienburg war eine anerkennenswert« kulturelle Tat— gab es doch damals in Groß-Berlin nur das Staatliche Opern- Haus mit rund 1860 Sitzplätzen und teuren Preisen, so daß Opern- besuch selbst für den begüterten Mittelstand ein selten erschwinglicher Luxus war, und trotz des im übrigen hoch entwickelten Theaterlebens wurde seitens der Gemeinde auf diesem wichtigen Gebiet unmittelbar gar nichts getan. Als der Plan zum Bau des Opernhauses zuerst tn Eharlotienburg auftauchte und propagiert wurde, erhob sich sehr jtarker Widerstand, der es leicht hatte, auf die vielen in einer großen Kommune stets noch ungelösten Aufgaben hinzuweisen, die alle viel wichtiger seien als Ausgaben für Theater und Oper. Rur mit äußerster Mühe gelang es, die nach dem DreiNassenwahssystem ge- wählte bürgerliche Mehrheit dafür zu gewinnen, dem Gedanken des Baues eines Opernhauses näherzutreten, und auch das war nur möglich durch den rechnungsmäßigen Nachweis, um den sich nanient- lich der verstorbene Stadtverordnetenvorsteher Otto Kaufmann verdient gemacht hat, daß da« geplante Haus sich felbst erhalten und die zu gründende Gesellschaft für die Benutzung des Hauses eine Pacht zählen würde, durch die eine Verzinsung der van der Stadt für den Bau aufgewendeten Kosten gewährleistet würde. Hierzu sollte das Haus möglichst groß gebaut werden, mit Z360 Plätzen. durch billige Abonnements und billige Kasienpreise sollte für ständigen vollen Besuch gesorgt werden. So gelang es endlich, die Mehrheit der Stadtoeroroneten. nicht etwa die gesamten Vertreter der Bürger- tchafi, für den Plan zu gewinnen, und es entstand unter d« Leitung. ves Stadtbaurats S e e l i n g der schöne und zweckmäßig eingerichtete Bau. der in seiner inneren Ausgestaltung freilich etwas kahl und nüchtern blieb, weil zufolge der starken Widerstäilde in der Stadt- oerodnelenoersammlung mit der Bereitstellung von Mitteln über Gebühr geknapst wurde. Das Haus wurde dann nicht als Städtisch« Over in Betrieb genommen, sondern von der dazu gegründeten Aktiengesellschaft Deutsches Opernhaus, an die die Stadt das Haus verpachtete. In dem ihr gesteckten Rahmen hat die Gesellschaft in den ersten Iahren ihres Bestehen, ihre Ziel« verfolgt und, wie jeder gerecht und billig Urteilende anerkennen muh, mit sehr schönem Erfolge gewirkt, nicht zum mindesten durch die Tatkraft und künstlerisch« Persönlichkeit des zur Leitung de» Deutschen Opernhauses berufenen Intendanten Georg Hartmann. Ohne irgend welche erheb- lichen Beihilfen der stadi— eine gelegentlich« Stundung und selbst Erfaß einiger Pach treuen muß nkeu sich beinahe schämet» als Opfer der Stadl zu bezeichnen, namentlich wenn man bedenkt, was andere vrel lleuiere Städte jür die Erhaltung ihres Thsaterwejens
haben— ist es Hartmann gelungen, dem Groß-Berlin« Publikum für sehr mäßige Eintrittspreise recht gute Opernoorstellungen zu bieten. Erreicht wurde dies einmal durch eine gesunde Preispolitik (die.Preise bewegten sich von 6,86 M. im IV. Rang bis zu 6 M. im I. Rang, die Aovnnementspreise von 1,26 M. im III. Rang bis 4,80 M. im I. Rang), dann aber vor allem durch das Bestreden Harlmanne. nicht sowohl hervorragende Einzellesstungen bekannter. und berühmter Sängerinnen, sogenannter Stars, sondern abgerundete Opernvorstellungen mit einem zu trefflicher Gesamtwirkung«- zogenem Ensemble zu bieten, ohne natürlich da« Hau » hervor- ragenden Kästen zu verschließen— es sei nur erinnert an Plaschke, die Ieritza, die Onegin; ober der Nachdruck wurde stet» auf dl« Gesamtwirkung gelegt. Begünstigt wurde Hartmann durch seine Gabe, junge Kräfte zu erkennen und heranzuziehen, die vom Deutschen Opernhaus ihren Ausstieg begannen. In den Kriegsjahren machte das Haus schwere Zeiten durch. Es kam dann die fast noch schlimmere Nachkriegszeit und die Tut- Wertung der alten Reichsmark, bei der zunächst durch das Reichs- gericht oer Grundsatz aufgestellt wurde: Mark gleich Mark. Hier- durch wurde die Mehrheit der Aktien und der überwiegend« Ein- sluß in Verwaltung und Betrieb einem Mann« überliefert, der rein kaufmännisch eingestellt war, dessen Interesse an der Oper sich au». aesprochenerntaßen darin erschöpfte, daß einer bestimmten nach dem urteil Sachkundiger dazu in keiner Weise geeignet«, Sängerin Ge- legcnheit gegeben wurde, in ersten Partien zu glänzeit. Weil Hart- mann solchen Wünschen gegenüber Rückgrat und künstlerisches Ge- wissen zeigte, wurde er in brutalster Form entlassen. Der Einfluß der Stadt, die Hortmann natürlich stützt« und sich dem Bestreben. das Haus als rein geschäftliches Unternehmen zu betreiben, wider. setzte, wurde vollständig �ausgeschaltet, und die Rechte, die sie sich vertragsmäßig auf den Fundus des Haufe» gesichert hatte, um im- stände zu sein, im Falle eines Zusammenbruchs der Gesellschaft den Betrieb weiter zu führen, wurden durch eine Nichtigkeitsklage an- gefachten. Sie ist nicht zum Austrog gekommen: denn die Gesellschait trieb jetzt unrettbar dem Bankeroll entgegen. Zwar wurden noch verzweifelte Versuche gemacht, das äußerste zu vermeiden: jener oben erwähnte Herr wurde beseitigt, und man suchte eine Einigung mit der Stadt herbeizuführen, welche als Bedingung stellte, daß die Mehrheit der Aktien in ihren Besitz übergehen müßte. Die Er- füllung dieser Bedingung wurde wiederholt zugesagt, aber niemals eingehalten. Erst als e» zu spät und der Konkurs schon angemeldet war. kamen die Aktien zum Lorschein. Auch in künstlerischer Be- Ziehung fehlte es nicht an Versuchen zur Hebung de» Hauses. Dazu gehört die Periode, die man als Aera Leo Blech bezeichnen kann.* Im ganzen betrachtet hat da» Haue, da, nunmehr sein« Pforten schließt, für das jtunstleben Berlins sehr Erhebliches bedeutet. Es hat das Interesse und das Verständnis für gute vpernmusik in den weitesten Volkskrelsen verbreitet und nicht wenig dazu beigetragen, daß die Stadt sich ihrer Verpilicktung auf diesem Gebiete bewußt geworden ist. Unter erheblichen Opfern hat die Stadt Berlin den Fundus erworben, And sie wird weiter niäu unorhebliibe Opfer bringe», damit im Herbst die Städtische Oper in würdiger Weise ins Leben tritt und in dem für weiteste Bolkskreije bestmunte» Haufe �' plmp jirr Darstellung fa-faQt
tzelgolanüs Entstehen onS vergehen. Die schweren Einstürze, die immer mehr Land von der Insel Helgoland wegnehmen, haben jetzt zu«rnsthasten Erwägungen geführt, wie man dieses berühmte, vom Meer umdrohte Eiland schützen und erhalten könne. Die Gefährdung der Insel hängt mit ihrer merk- würdigen Struktur zusammen, die aus ihrer Cntslehungsgcschichte zu erklären ist. Wie Prof. Franz in der Leipziger „Illustrierten Zeitung" aus- führt, hob sich Helgoland während der Tertiärzeit allmählich über den Wasserspiegel des Meeres, muß aber dann noch innerhalb dieser Epoche der Erdgeschichte bis aus die Oberfläche des Wassers herab zerbröckelt sein. Gegen Ende der Tertiärzeit wurde die Nordsee durch Bodenhebung zu Land, und so ragte da- Klippenfeld Helgoland als ein Tafelberg heraus, den die Eiszeit mit Gletscherablagerungen be- deckte. Als dann später das Eis zurückwich und den Berg von Helgo- land wieder freigab, war er durch Wegschleifen weicher Gesteine zu einer zwethügeligen Erhebung geworden, und zwischen den beiden Hügeln lag ein Tal mtt einem Süßwasserse«. Durch die Senkung des Nordseegebietes entstand wieder ein Meer, aber der Doppclberg wurde nicht sofort zur Insel, sondern blieb noch eine Zeitlang mit Schleswig verbunden, und über diese Lav.dbrücke ist Helgoland wohl zum erstenmal von den Menschen der Steinzeit besiedelt worden. Erst eine letzte Senkung machte Helgoland zur zweihügeiigen Insel mit dem Sühwassersee im Tälchen, und durch die weitere Arbeit des Meeres entstand daraus eine hantelförmige Insel, die aus den ältesten Karten abgebildet ist. Um 866 n. Chr. lauste Willibrord drei Heiden in der heiligen Quelle der Insel, die damals„Fosetes. land" genannt wurde, nach dem Gott Fosete, den die Hclgoländer verehrten. Um 966 waren alle Bewohner von„Fosetesland" getauft, und ums Jahr 1666 berichtet Ellbert von Fühnen von einer Insel „Heiligeland", die er„wiedergefunden habe". Nach der Lcschrei- bung kann die« nur Helgoland gewesen sein, und die Erwähnung einer einzigen Süßwasserquelle stimmt mit der Schilderung von .Fosetesland" überein. das ebenfalls Helgoland gewesen sein muh. 1721 rieß der inzwischen durch die Arbeit des Meeres schmäler ge- wordene Landstreifen zwischen den beiden Hauptteilen der bis dahin hantelförmigen Insel durch, und diese wurde damit zu der Doppel- injcl. die wir beute als Houptinsel und.Düne" kennen. Noch im Jahre 1842 wird die einzige Süßwasserquelle, die für Helgoland charaklerislisch war, erwähnt. Seitdem sind viel« Brunnen auf Helgoland «bohrt worden, doch hat«ine Prüfung der Oerilichketten uitd Bericht« ergeben, daß die heilige Quelle von Fosetesland noch heute in der eisernen Pump« auf dem.Vrunnenplatz" des Unter- land es zu suchen ist.__ .SSnflNäieo Gold». Die Meldung eines Berliner Mitiaablntte«. wonach e« einem«Mtenlen rumänischer Nationaliiät von Broj . Mieibe aelunaen sei. künslliches Sold so billig wie»aturgold darzustellen, trifft nach In. fonnationen bei dem alleinlaen vsfistenten von Pros. Mielbe. Dr Stamm- reich, nicht zu. Natürlich ist auch die N-Iduni, von der verdastung de« rumän'tchen Studenten in da« Reich der Jabel ,u verweilen. Tiefelbe Nachricht wurde derelt» von b:r.flklnischen Zeliunz' als Aprilscherz ge- brach!. vi«»itoe 3-ota». die wctejan aeikvrbe. ist. hat de» 2<aa*> da» drrichnrtr Zoia-Portrat an Nauet vermacht.