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die Sparerorganisationen veranlaßt worden und diese hätten daraufhin die Pflicht gehabt,ihre Haltung schleunigst zu rem- t diercn". Das aber hätten sie nicht getan! Gegenüber solchen unglaublichen Verdrehungsversuchen seien hier noch einmal einige Absätze aus den deutfchnatio- nalen Wahlflugblättern zitiert, die zeigen, welche ganz andere ? Rolle man vor der Wahl Dr. Best zugebilligt hatte: Achtung! Das ist eine der ersten Forderungen der Deuts chnationalenVolkspartei? Di« Aufwertung der Dorkriegs» und Kriegsanleihen, der Pfandbriefe der Vortriegs- Hypotheken und Obligationen, der Spareinlagen und Versicherungen. Wohl alle Parteien reden von der Aufwertung, aber welcherPar- tei ist es ernst mit dieser Forderung? Welche Partei hat sich ohne Rücksicht auf Kriegs« und Reoolutionsgeroinnler. jener Nutznießer der Entwertung unserer alten Reichsmart, zuerst und ohne Vorbehalt zur Aufwertung bekannt? Die Deutschnationale Dolkspartei I DieberüchtigteDritteSteuernotverord« n u n g, deren Vater der Finanzdiktator Dr. Luther ist, hat unter dem Ermächtigungsgesetz das Guthaben der Besitzer von Hypotheken, Pfandbriefen, Obligationen, Spareinlagen. Lebens- Versicherungen, öffentlichen Anleihen usw. zumehrals85Proz. konfisziert, um 2 bis 4 Prozent selbst zu erfassen und den Rest den Schuldnern zu schenken." Es folgen dann eine Reihe von Anträgen' die die Deutsch nationale Volkspartei zu stellen verspricht, und der Schluß lautet' Die Deutschnationale Dolkspartei ist entschlossen, sich mit ollen Kräften für diese Anträge einzusetzen und den Besitzern solcher Wert« alles zu retten, was noch zu retten ist. nlld noch kanu viel geholfen werden, trotz der jahrelangen sozial. demokratischen Mißwirtschaft. Deshalb hat die Deutschnotionale Dolkspartei beschlossen, an«inen der ersten und mithin ganz sicheren Plätze der Reichslist« den Vorkämpfer der Aufwertung, Oberlandes- gsrichtspräsident Best, zu setzen und auch den bisherigen Äbgeord- Veten Steiniger bestimmt wieder in den Reichstag zu bringen." Heute ist Dr. Best aus der Deutschnationalen Fraktion ausgeschieden. Der Sitz im Aufwertungsausschuß, an dessen Beratungen er im Interesse der von ihm vertretenen Organi- sationen gern teilnehmen wollte, ist ihm von der Sozialdemo- kratie zur Verfügung gestellt. Dr. Steiniger hat Vorsitz und Mitgliedschaft im Ausschuß niedergelegt. Wenn irgend etwas, so sollten diese drei nackten Tatsachen eigentlich genügen, den Sparern und Gläubigern die Augen zu offnen über das schändliche Spiel, das mit ihnen getrieben wurde, ihnen zu zeigen, wo ihre Freunde, wo ihre Gegner sitzen. Wir geben uns indessen keinen Illusionen über einen alsbaldigen parteipolitischen Erfolg unseres Verhaltens hin. Wir treten für die entrechteten Gläubiger- und Sparerschichten ein, nicht weil wir erwarten, daß sie nun alsbald in Scharen von den Deutschnationalen zu uns herüberwechfeln werden, sondern weil wir als Partei der Enterbten und Entrechteten grundsätzlich jede Unbill bekämpfen, gleichviel wem sie zuge- fügt wird. Wir wissen, daß die politischen und wirtschaftlichen Auffassungen und damit die ganze Weltanschauung breiter Volksschichten nicht in kurzen Zeitperioden, sondern erst im Laufe von Generationen gemäß der Veränderung ihres ge- sellschaftlichen Seins sich wandeln werden. Aber wir wissen auch, daßehrliche PolitikauflangeSichtdie beste und sicherste ist, und daß die ganze, rein auf demagogische Zwecke und Ziele eingestellte Politik der Deutschnationalen an der Macht der Tatsachen so elend zusammenbrechen wird, wie das bezüglich der Aufwertung bereits geschehen ist.

Degen eine» Attenkals Versuchs gegen den spanischen Diktator Primo de Rivera , dem aber nichts geschehen ist, sind vier Katalonier zu 20 Iahren Gefängnis, zwei andere zu geringeren Strafen vom Kriegsgericht verurteilt worden. Doller Arbeiterwahlsieg in Neusüdwales. Die Arbeiterpartei hat bei den Wahlen in Reusüdwales die absolute Mehrheit erlangt. Sie erhielt 46 Sitz«, die nationalistische Partei, die frühere Hauptpartei, S5 und die Progrefsisten 9.

Nein! &ie Stimme der deutschnationalen Proviuzpresse. Während die deutschnationale Presse der Reichshanpt- stadt gegenüber der Entwafsnungsnote einen Grad von Mäßigung und Verhandlungsbereitschaft an den Tag legt, der für ihre Verhältnisse überraschend ist, schreit die deutsch - nationale Provinzpresse nach Ablehnung. Beispielsweise heißt es in derPommerschcn Tagespost": Was ist zu tun? Verhandlungen? Herr Stresemann soll so hieß es solche beabsichtigen. Wer vermöchte sich im Ernst nennenswerten Erfolg davon versprechen? Wenn uns auch nicht aus den feindlichen Lagern entgegengeschrien würde: Der� handeln gibt's nicht! so müßten wir doch endlich einmal von dem Köhlerglauben geheilt sein, daß auf solche Art deutsches Schicksal Wandel erfahren möchte. Zweifellos die Note ist als neues Diktat gedacht. Schon darum gibt es nur einNein!" für das deutsche Volk. Es ist nur solche Tat möglich, wenn Deutsch - lands Verelendung und Vernichtung, der langsame, aber sichere Untergang abgewendet werden sollen! Endlich ein Nein das NeinI Und deutsch geredeti DasDeutschreden" besorgt das Organ der Deutfchnatio- nalen Pommerns selber schon zwar gründlich, indem es den Vorwärts" weil er die Absicht der Regierung, zu ver- handeln, billigt rund und nett desLandesverrates" de- zichtigt. DiePommersche Tagespost" muß sich in diesem Fall schon an denVorwärts" halten, denn bei all ihrer Neigung zumDeutschreden" kann sie doch nicht die derzeit im Amte befindliche Rechtsregierung und die sie stützende deutsch - nationale Presse Berlins desLandesverrats" bezichtigen. die Schlacht von Teltow . 2 Tote, zahlreiche Schwerverletzte! Mußte wirklich geschossen werde»? Zwischen Schützen und Landjägern auf der einen Seite und Kommunisten auf der anderen ist es gestern in Teltow zu einem blutigen Zusammen st gekommen. Die Be- richte über seine Ursachen gehen naturgemäß weit auseinander. Während man nach der kommunistischen Darstellung einen regelrechten, ganz unprovozierten Angriff der Bewaffneten auf unbewaffnete Arbeiter annehmen müßte, ist nach der Dar- stellung der anderen Seite der Angriff von den Kommunisten ausgegangen, denen gegenüber man sich in Notwehr befand. Ein Vergleich der Berichte führt zu dem Ergebnis, daß die Kommunisten durch ein kaltblütigeres Verhalten den Zu- sammenstoß vermeiden konnten, daß aber die Behauptung der Gegenseite, sie hätte in Notwehr gehandelt, jeder Beweiskraft entbehrt. Sowohl das Fest der Schützengild« wie auch die Banner- weihe des Roten Frontkämpferbundes waren genehmigt, für beide Veranstaltungen waren zwei ziemlich weit voneinander enffernt liegende Plätze angewiesen. Da aber unternahmen, wie aus dem gewiß unverdächtigen Bericht desBerliner Lokalanzeiger" hervorgebt, die Schützen einen Festzug am Platz der Kommunisten vorüber, und dieser Zug war durch Landjäger und Schutzpolizei gesichert". Die Polizei hätte besser getan, diesen provokatorisch wirkenden Vorbei- marsch zu verhindern als ihn mit auszuführen und ihn zusichern", wodurch schon von vornherein der Anschein einer Solidarität zwischen der Polizei und einer der beiden Parteien hervorgerufen wurde. Die Schützen führten Gewehre mit, während die Kommunisten anscheinend vollkommen un- bewaffnet waren. Träfe nun gar zu, daß, wie von ver- schiedenen Seiten behauptet wird, von einigen Schützen wäh- rend des Vorbeimarscheszum Spaß" auf die K o m- munisten angelegt wurde, so würde die Schuld an dem traurigen Borfall ganz einseitig auf die Schützlinge der Polizei und diese selbst zurücksallen. Nehmen wir aber auch an, der polizeilich gesicherte Schützenzug hätte sich mit der einen Provokation des Vorbei- Marsches begnügt und er wäre dabei mit Steinen und

Flaschen beworfen worden, so würden sich die folgenden Ereignisse damit in keiner Weise rechtfertigen lassen. Nach dem Bericht desBerliner Lokal-Anzeigers" entwickelte sich daraufhineine regelrechte Schlacht zwischen den Polizeibeamten, die durch die Schützen ver- stärktwurden, und dem Roten Frontkämpserbund". Die Polizeibeamten hätten sich diese Hilfe entschieden verbitten müssen, sie waren ja, wie sich weiter herausstellte, schwer be- waffnet und konnten sich schon zutrauen, ollein fertig zu wer- den. Aber auch der Ausdruckregelrechte Schlacht" muß be- anstandet werden. Man kann nicht von einerregelrechten Schlacht" sprechen, wenn der eine Teil mit Steinen und Flaschen, der andere mit Schußwaffen kämpft, wenn auf der einen Seite Tote und Schwerverwundet« liegen bleiben. während die andere nach ihren eigenen Berichten höchstens ein paarleichter Verletzte" zu verzeichnen hat. Es scheint danach, daß von den Landjägern mit einer Schärfe vorgegangen wurde, die durch die Sachlage in keiner Weise gerechtfertigt war. Zugegeben, daß sich einige Kom- munisten auch nicht wie die Lämmer betragen� haben mögen. so dürfte in diesem Fall die Schuld doch in weit überwiegendem Teil bei dem kopflosen, überscharfen und in keiner Weife un- parteiischen Verhalten der Gendarmerie liegen. Nach derregelrechten Schlacht" setztendieSchützen ihr Fe st fort. Der Gegensatz zwischen den pokulierenden Siegern" auf der einen Seite und den Toten und stöhnenden Verwundeten auf der anderen Seite muß auf jeden Un- parteiischen im höchsten Grade aufreizend und erbitternd wirken. Eine strenge Untersuchung des traurigen Vorfalles tut not, Tagung üer Saperischen Voltspartei. Wiederannäherung an das Zentrum gewünscht. Drohungen an die Deutschnationaleu. Dünchen. 8. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Der am Sonn- abend in München stattgefundenen Tagung des Landesaus- schusscs der Bayerischen Voltspartei wurde vor allem in den Kreisen dieser Partei selbst mit einiger Spannung und mit Besorgnis entgegengesehen, da die überraschende Hindenburg-Parole des Landesausschusses am 7. April(der damalige Beschluß wurde entgegen der seinerzeitigen Meldung nur mit 67 gegen 56 Stimmen gefaßt) in der ganzen Partei erheblichen Sturm heraufbeschworen hatte. In gewissen Augenblicken drohte aus der Verwirrung sogar eine ernste Parteikrise zu werden, da der große Bruder in Nord und West, nämlich das Zentrum, drohend bereit stand, um die fluch- tigen Anhänger der Bayerischen Volkspartei event. auszunehmen. Da die Unzufriedenheit wette Kreise der katholischen Geistlichkeit aus dem Lande, die bekanntlich die Hauptstütze der Partei sind, ergriffen hatte, und neben ihnen die katholischen Arbeitervereine und die christlichen Gewerkschaften, so konnte die Parteileitung nicht besehls- haberisch austreten, sondern mußte dem heiklen Problem mit einem Höchstmaß taktischer Schlauheit zu Leibe gehen. Aus diesem Grunde hat sich auch die Polemik gegen das Zentrum auf ein Mindestmaß beschränkt und es ist stillschweigend hingenommen, daß in die Koni- Mission, die das Verhältnis zwischen Bayerischer Volks- partei und Zentrum mit dem Ziel der Aufrichtung einer A r- beitsgemecnschaft zwischen beiden Parteien zu untersuchen hat, in der Hauptsache linksstehende Arbeiterverrrcter des Zentrums delegiert wurden. Seit Tagen hat die Dayerische-Polkspartei-Presse ihre Leute auf den Parteitag vorbereitet, und zwar mit einer bisher kaum be­obachteten Geschäftigkeit. Beruhigungsartikcl waren so zieinlich alle dahin abgestimmt, darzulegen, daß die Bayerisch « Bollspartei grund- sätzlich eine Part ei der Mitte sei, genau so wie das Zentrum. und daß es also nur notwendig sei, daß das Zentrum sich ein wenig nach rechts und die Bayerische Bollspartei ein wenig nachs links orientiere, damit die allgemein gewünschte Arbeitsgemcinschas'. am Ende zustandekomme. Dieser oberflächliche Tenor erhiell aber in einigen Artikeln der größeren Parteiblätter sein besonderes Licht, so z. B. in derA u y s- bürg er Postzeitung", die sich ja seit langem am meisten um eine Verständigung mit dem Zentrum bemüht. Dieses Blatt schrieb in seinem Parteitagsartitel u. a. folgenden Satz:wenn der Tha- raffet einer Mittelparlel gewahrt werden soll, dann muß die Dög- lichkeit einer Regierungskoalilion nach beiden Seilea offengehalten

Strawinskp in öer Staatsoper. Drei Stunden S t ra w i n s k y sche Musik, drei Stunden Zwischendinge zwischen Ballett. Sketsch, Pantomime. Groteske. Märchen, Ulk und tiefgründiger Idee, drei einseitige, trotz Buntheit des Gesehenen und Gehörten monotone Erlebnisse. Ansätze. Ge- triß kein« verlorene Zeit. Wir sind in Gesellschaft eines Musikanten. der russisch« Instinkt«, oolkshafte Einfachheit, Tanzsreude in einer raffinierten Partitur voll rhythmischer Pointen austobt. Im An- fang scheint das alles primitiv, dieses kleine Solistenorchester, dieses hypermodern sich gebarende Schrammelensemble, dieses Nebenher- laufen neben der Szene, dieses unbekümmerte Musizieren gegen den Klang. Zuletzt ist das ohne rechte inner« Erregung Komps- nierte Bewußtsein geworden, die Uniform hat dos Individuum dar- unter unsichtbar gemacht. Einfalt und Raffiniertheit, sonst Gegen- säge, wollen sich bei Strawinsky verbünden. Ob Pergolese, der Messen- und Opernschöpser des 13. Jahrhunderts, sich wohl in seiner Palcinella-Suite von Gnaden Strawinskys wieder- erkannt hätte? Alt« Musik verträgt keine ftil-dialeltische Auf- psropfung. Strawinsky hat einen ganz eigenen Ton. eine amll- sante, porodistische, witzige Rote; aber Gefühl geht ihm ob. und sein Herz singt nicht. Zum Glück verliert er sich nicht in unfrucht- baren nervösen Klang-Kitzeleien. Man spürt schon: Das ist ein Mann der Faust und der Muskeln. Eine sonderbare, oft packende Motorik steckt in derGeschichte vom Soldaten", und was musikalisch ausgesprochen wird, das geschieht mit vollen Backen, laut betont, niemals im Flüsterton der Liebe oder des Mitempfindens. Diese Musik ist unparteiisch, losgelöst von der Einmischung eines beteiligten Subjekts, und so unlyrisch, daß man sich einen ge- sungenen Strawinskyschen Operntakt kaum ohne Lächeln vorstellen kann. Er musiziert in menschliche Bewegungen hinein und macht seine Musik so selbst zu Ausdruckskunst. Kein Zufall, daß er an das russische Ballett gerät und diesem neue Ziele steckt. Was da paukt, bläst, schreit und krampst in Musik, das spiegelt die Gebärd«, die Gestik, die Marschmelodie der Kreatur wieder. Der Jammer aller Menschheit steht ihm näher als die Freude, und auch da» Lustbetonte verstrickt sich in kakophonischen Spielereien. Die ersten und die letzten Takte dreier Stunden ähneln sich in ihren Schwingungen. Reizen. Absonderlichkeiten. Aber so sehr die Ehr- lichkeit eine» kühn Schassenden, eine» Außenseiters zu erkennen ist, der Trick meldet sich zu oft in gleich« Form, und auch die eigen- artigste Komplikation von Blas- und Streicherstimmen verfällt schließlich dem Richtbell der Einförmigkeit. Am wenigsten ist das noch in der gestenfterhaften Soldatengeschicht« fühlbar, die szenisch den Kampf eines armen Teufels mit dem Teufel selber fesselnd. hinreißend und lebensvoll schildert. Da ist ein Marschlied von einer weinenden Lustigkeit, ein sehnendes Geigenspiel, ein gequältes Jnbsi»,»in M-bch«« Tanzen und ein triumphale» Aufschreien.

Das freundlich Komödiantische der Palcinella-Schelmereien aber schon wird mit viel zu massivem Geist beschwert. Das ist Tanz auf ausgesucht echten Tcppichen, nicht in der Luft, zwischen Mond und Erdkruste. Und die TierburleskeR e n a r d" vollends hat nicht mehr die Phantasie, um einen Ulk aus den Regionen des Kabaretts fortzuscheuchen. Man verwechsle nicht den Spieleindruck mit der Wirkung Strawinskyscher Musik. Sie hat Schmiß und freiesten Schwung und rhythmische Gelockerthell; ober selbst wenn wir diesem hochbegabten Russen seine thematische Ungezwungenheit kon­zedieren, selbst wenn wir in ihm Spannung und Wille reoolutio- närer Zeit erkennen das geniehaft Ueberrumpelnde, unbewußt Schöpferische ringt sich nicht durch. Ein elementarer Musikant, dessen Intellekt dem seelischen Erfülltsein im Wege steht. Erich Kleiber ist dank seinem eigenen Scharfsinn, der Senti- rnents nicht kennt» ein idealer Interpret solcher Musik. DieGe- schichte vom Soldaten" schlug ein: der zur Claque gehörende Pfeifer erhöhte den Erfolg. Den Dorleser(einst Ebert, jetzt Volk) könnte man sich düsterer, visionärer denken; Legal und Witte trafen da» Wesen vom Teufel und Soldat in allen Varianten vortrefflich. In der Ballcttszene brillierten, jeder mit spoyisischer Tanzeinstellung, Terpis, Kreutzberg, Elisabeth Grube und Dorothea A l b u. Im Renard schuf der Regisseur Harth Eckigkeiten. Schrullen und Launen echter Tierbewcglichkeit, die sich mit den Spitzen der Musik und des Sprechgesangs höchst possierlich einten. Rur die stumme Domestikenlomparserie wirkte überflüssig. Im Ganzen ein inter - essanter Abend, schillernd zwischen Erlebnis und Sensation. Kurt Singer . Dorokko» Erschließung. Nichts zeigt deutlicher, wie energisch und zielbewußt Frankreichs die wirtschaftliche und politische Er- schließung des westlichen Nrrdasrika vornimmt, als ein Rückblick auf die Entwicklung ver mcloklanischen Eisenbahnen während des letzten Jahrzehnts. Im Jahre 1914 hatte Marokko ein kleines Netz militärischer Schmalspurbahnen, die für den allgemeinen Güter- und Personenverkehr nicht einmal freigegeben waren. Das östliche Marokko hatte cine Bahnlinie von etwa 184 Kilometer Länge, in Westmarokko waren 280 Kilometer ausgebaut. Heute sind fast alle Linien in Normalspurbahnen umgewandelt. Bereits in Betrieb ist die Bahnlinie von M e k n e s nach der allen Hauptstadt Fes. Die Fortsetzung, dieser Linie nach Rabat am Atlantischen Ozean ist sast vollendet. Die Weimsührung»ach der Stadt Casablanca , ebenfalls an atlamilchen Küste, dürfte allerdings noch manche Schwierigkeiten verursachen, da viele Wildbachtäler(Davis) über- baut werden müssen. Immerhin rechnet man damit, daß auch diese Linie in spätestens zwei Jahren vollendet sein wird. Ferner arbeitet man bereits an e.ner neuen Bahn, die Fes mit der wichtigen Hafenstadt Tanger verbinden soll. Eine außerordentlich de- deutungsvolle Linie wird die Verbindung Morrakefch Eascchlanca »oerden, die das westliche Marokko dem Durchgangsverkehr er» schließen wird. Diese Linie soll überdies elektrisch betrieben werden, und man hoffte noch vor kurzem, sie bis zum 1. Juli 1925 in Be- trieb nehmen z» können. Auch die Linie Casablanca Rabat soll

elektrisiert werden. In der wirtschaftlichen Entwicklung Marokkos bedeutet diese Ausnützlinsi der Wasserkrüst« des Landes ein« wahre Umwälzung. Sie macht Frankreichs »ordafrikonische Wirtschast un- abhängig von der englftchen Kohle. Westmarokko erhält durch die eben geschilderte Ausgesiallung des Eisenbahnnetzes eine durch- gehend« Lüne von 900 Kilometer Länge, und der Anschluß an die algerischen Linien wird durch die ebenfalls ausgebaute West-Ost- Linie(Fes Udja) mit 320 Kilometer Länge gesichert werden. DerKnllurwille", die monatlich erscheinende Arbeiterbstdungs- schrist, hat in der Nr. 4(April) und Nr. 6(Juni) zwei Sonder- gebiete behandelt, die für viele Genossen von Interesse sein dürften. Die Aprilnummer befaßt sich mit unserer Jugendbewegung. Sie ist besonders geeignet zum Bertrieb auf Iugendlogungen und Jugend- treffen. Die Iuninummer enthält Aufsäge führender Genossen auf dem Gebiete der Gesangspflege. Zu mehreren Arbeiter-Gausänger- festen ist diese Nummer als Festschrift bestellt. DerÄullurwille" ist die monatlich erscheinende Arbeiterbildungszellschrift des All- gemeinen Arbeiter-Bildungsinstitutes Leipzig . Er ist Mitteilungs- blalt der Bildungsgenossenschaft Tinz und Bundesorgan der soz:a- listischen Studenten Deutschlands und Oesterreichs . Das Abonne- ment kostet 2,40 M., die einzelne Nummer 20 Pf.; sie wird an Organisationen und Buchhandlungen zum Vertrieb mit bedeutendem Rabatt abgegeben. Der Geist des Jellungskönig». Spiritistische Zeitungen melden aus England, daß der selige Lord Northcliffe seinen Erben und Nachfolgern als Geist erschienen sei. Wenn man dem Geist« des Lord glauben darf, so hat sich mit ihm, seitdem er die Erde ver- laisen hat,«ine bemerkenswerte Veränderung vollzogen Er ist plötzlich Pazifist geworden und bereut es auf das tiesste, sich mit dem kriegsbegeisterten Lloyd George eingelassen zu haben. Er, der Geist, beschwört seine Erben, von Dcuischenhaß und Kriegs- bcgeisterung abzulassen. Diesen Nachrichten muß man mit ernstem Mißtrauen begegnen. Denn es ist doch zu hoffen, daß die Kriegspolitiker der fremden Länder endlich einmal nach ihrem Tode Ruh« geben werden. Sie haben wirklich im Leben nicht soviel Geist besessen, daß sie noch nach dem Tode damit herumspuken tonnten. Ackchuer sprichl über da, SLbpolargeblet in einem zueunsten aller in Not fletntencn Mitglieder der 2 deuiichen Südvoiare�peditlon Dr. Könix veranktalteien Vortrag in der Urania am Mittwoch 7 Uhr. Karten in allen Filialen von Werlheim. Das nächst« Berliner SlädNsch« volk».«oa,er« de« Berliner Sinfonie- OrcheilerZ findet heute, abends 8 Uhr.- im Stadlhaus. Slosterstrasje. unier Leitung von Dr. I. Kapsch stalt. Programm: Sitthoven-Dazner.AsU. Abend. Einlritt: 40 Psennige. «ine«bert-Lüsle im Heidelberger Zakhau». Im Vestibül des RaihauieS von L'eldtlbeig(oll eine überlebenSqroiir Marmorbüste des ReichSl-rästdent-n Ebert aufgestellt werden. Den Äustrag dasür erhielt der Stuttgarter Bild. Hauer Karl Kerzinger , ein früherer Meisterschüler Pros. Ludwig e-abichS von der Stuttgarter Kunilaiademic.- i. « ne Itrauf ührung hündel». Im Rabmcn des dentichen Sandelleste» gelangt- ,m Neuen Th-aier in Leiptig die dreiaktige Over Tamerlan ' von G. S. Händel in der B-arbeiluvg von verrmann Zioih unler de, ssühr BCn)ö:e�tt außerordeuUichem Erfolge zur deutschen Ur.