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halten. Es fei jetzt«och w Funktion. Vebrigens hätten die Le- Hörden alle» getan, um die AufklSrunq hierüber zu verhindern. Die Magazine seien für eine viel stärkere Armee, als für Sie Reichswehr ausgerüstet. Seit 1922 sei das Personal nicht wesentlich herabgesetzt worden. Was die Vorräte anbetreffe, so habe die Kommission zwar keine Ueberschüsse in den Magazinen ge- funden, aber doch bei gewissen Einheiten. Sie habe die seltsamsten Unterschiede zwischen dem Quantum der vorgesehenen Rohmateria- lien und der Aahl der fertigen Gegenstände entdeckt. Z. V. in Königsberg hätte der vergleich zwischen diesen beiden Ziffern er- geben, dab bei jedem Mantel 42 Meier Stöfs hätren verbraucht werden müssen. Der Esfektivbestand der Polizei betrage augenblicklich 180 000 Mann statt ISO 000. Wenn man auch die Hilfspolizel aufgelöst habe, so sei der Grundsatz ihres Fortbestehens in einzelnen Ländern beibehalten, und bisweilen, wie in Thüringen , waren sogar budgetäre Matz- nahmen für eventuelle Einberufung einer Hilfspolizei getroffen. Die deutschen Behörden hätten alles getan, um den Bestand und die Tätigkeit der patriotischen Vereine zu verheimlichen. Bei einem nicht angekündigten Besuch im Sennelager am 11. Dezember habe die Kommission die Anwesenheit von Mitgliedern der Vereinigung jungdeutscher Orden entdeckt, die einer militärischen Instruktion betgewohnt hätten. Napitel III: Die Festungen. Seit 1922 hätten die Küsten besestigungen gewisse Verände­rungen erfahren: neu« Betonkonstruktionen, neu« unterirdische elektrische Kabel sowie militärische Servituten seien eingerichtet wor- den. Es wäre jedoch unmöglich gewesen, angesichts der Ob- struktion der deutschen Behörden, den U m s a n g der Veränderungen festzustellen. Im September 192Z, als die Kontrolle unterbrochen worden sei, seien die Verfehlungen Deutschlands in fünf Rubriken eingeteilt worden. 1924 hatte die Kommission festzustellen, welche Fortschritte die Ausführung dieser Punkte gemacht habe. Nach einer schon aus der Note bekannten Aufzählung dessen, was die deutsche Regierung nachzuholen habe, kommt der Bericht zu folgenden Schlüssen: Hinsichtlich Bewaffnung und fon- stigem Kriegsmaterial scheint die militärische Stärke Deutschlands feit 1922 ungefähr die gleiche geblieben zu sein. Kein« der zu jener Zeit festgestellten Verfehlungen sei beseitigt worden. Die Punkte, in denen die militärische Macht Deutschlands ein« ausge- sprochene Verstärkung erkennen lasse, lägen auf dem Gebiete der Effektivbe stände, der Rekrutierung und der militäri- schen Ausbildung sowie bei gewissen Ausrüstungen und Be- festigungen. Zum Militärkontrvllberichr mtrd von zuständiger Berliner Stelle betont, dah dieser Bericht schon im Januar verfaßt worden ist. Seitdem seien eine ganze Reihe Anstände abgestellt worden, sie stünden deshalb auch nicht mehr in der Rote der Botschasterkonferenz. Di« Beschuldigung der O b st r u k t i o n deutscher Behörden gegen die Generalmspektion sei schon dadurch widerlegt, daß zwei- tausend Kontrollbesuche vorgenommen wurden, ohne daß bekannt geworden sei, daß sie ihren Zweck nicht er- reicht hätten. Allerdings sei das Auftreten der Kontrolle von Woche zu Woche schroffer geworden, so daß man den Eindruck hatte, es werde ein B o r w a n d gesucht, um die General- insoektion abbrechen zu können; wenn sie trotzdem bis zum Schluß durchgeführt worden ist. so sei dos der beste Beweis gegen die behauptete Obstruktion. All« Dokumente, die die Kontrolle auf Grund der Ber - sailler Bestimmungen anfordern tonnte, sind ihr gezeigt wor- den, Sie oerlangte aber dasgesamteAktenmaterial der Behörden, Regimenter usw. Dazu ist die Kontrolle nach 1 dem Dersailler Text nicht berechtigt und unter dem gesamten Actenmaterial befinden sich auch private Familienange- legenheiten, die man Unberufenen nicht zur Kenntnis geben könne. Der vom Bericht erwähnte Fall in Potsdam bezog sich nicht auf eine Stallung, sondern auf ein Gebäude neben einer Kaserne, in dem Privatpersonen wohnen. Da die Reichs- regierung der Generalinspektion auch die Durchsuchung von

; Muflkstunöen. Bon einer Musiklehrerin. s r Ich wende mich an alle Mütter, deren Kinder Musitstunden , nehmen, und damit an einen großen Kreis. Denn fast jede Mutter läßt ihrem Kinde Musikstunden geben, wenn ihre Mittel es nur irgend zulassen. Sie tut es von dem Gedanken aus, daß zu einer guten Bildung auch Musikstunden gehören. Doch geht sie hierbei vvn einem falschen Begriff der Bildung au«. Denn Bildung ist kein Gesüge au» bestimmten Stoffen, von denen Musik oder Musik- kcnntnis notwendig einer ist, und auch kein Ding, da» für Geld und ein bißchen guten Willen gleich zu haben ist. Sondern Bildung ist ein absolutes Können und Verstehen einer Sache oder einer Aus- wähl von Dingen, die zu dem betreffenden Menschen paffen, für die er talentiert ist. Die Betonung liegt hierbei auf demabsolut" und dem wirklichen Verstehen, das sich eben ohne besondere Eignung zu einer Sache nicht erreichen läßt. Euer Kind, das gut Handarbeiten macht oder zeichnet, ist nicht um einen Grad gebildeter, wenn es :-dazu noch schlecht Klavier spielt. Und so sollen auch nur die muflkalischen Kinder Musikstundcn haben. Wenn ein Kind richtig singt, Melodien leicht behäll und gern Musik hört, so kann es als musikalisch gelten. Wenn ein solches Kind den Wunsch ausspricht, Musikstunden zu bekommen, so kann man mit Sicherhett annehmen, daß sein Interesse nicht so bald er- n.üden wird. Gewiß können auch wenig musikalische Kinder ein« große Neigung zur Musik und den brennenden Wunsch nach Musik- stunden haben, doch würde ich Im allgemeinen keines Musikstunden nehmen lasten, das nicht richtig singt. Es gibt wohl einen Weg, das Gehör und das rhythmische Empfinden in besonderem Unter- richt zu entwickeln, und ich will den Wert der Ausgabe nicht unter- schätzen, einem wenig musikalischen Menschen durch Entwicklung seiner Musikalität das Tonreich und die Fülle feine» Genusses auf- zuschließen. Doch dieser Weg ist kostspielig und mühevoll. Schul- kinder haben wenig Zeit und für jeden Tag ein richtiges Programm aus Schule, Schularbeiten, Spazierengehen usw. Den wenigsten von ihnen bleiben jeden Tag ein paar Stunden zum vollen Leben für ihre Phantasie. Aber gerade in diesen Stunden wachsen all« schlum- meniden Fähigkeiten, und ich glaub« nicht, daß man mehr gibt als nimmt, wenn man diese Stunden zugunsten einer allein mustkall- schen Ausbildung vertürzt. Wenn die Kinder nun eine Zettlang Musitstunden haben, so müssen sie etwas vorspielen, um zu zeigen, was sie können. Es kommt nur darauf an, daß sie ein paar Stücke mit recht viel Kling- klang und der dazu nötigen Fertigkeit sehlerlos Vorfragen. Können sie da» nicht, so haben st« keine Fortschritts gemacht, woran not- wendig entweder die Kinder oder die Lehrer die Schuld tragen müssen. Jedem Kind« fehlt der Begriff des Kunstwerks, und es

Prioaträumen zugestanden hatie, geschah dies in jenem Haufe. Ein Raum war verschlossen, die von der Kommission verlangte Aufbrechung wurde allerdings abgelehnt, weil der Bewohner nicht anwesend war. Es wurde seine Zurückrufung veranlaßt. und das Gebäude wurde bis zum Wiederkommen der Kon- trolle von Kriminalpolizei bewacht, damit nichts weggeschafft werden könne. Die Kontrolle fand in dem Raum einige alte Uniformen des Gardehusarenregiments, von denen sie dann sebst gestattete, daß sie in der üblichen Weise verwertet werden dürfen. Was die angeblich« Wiederaus- nähme der Waffen- und Munitionsherstellung anbelangt, so hat die IMKK. das Recht in Anspruch genommen, den zur Heeresbelieferung von ihr zugelassenen Fabriken den Zeit- punkt der Wiederaufnahme der Fabrikation vorschreiben zu dürfen: wahrscheinlich wollte die JMKK.das erst bei Ablauf der Kontrolle tun. 1923 waren die Reichswehrbestände auf 30 Proz. herabgesunken und es war in der damaligen bewegten Zeit notwendig, die Bestände auszufüllen. Es wurde also nach Mitteilung an die IMKK. die Fabrikation in der vorgeschrie- denen Weise wieder aufgenommen. Die zuständige Stelle meint weiter, es fei nicht einzusehen, was die Einrichtung der Traditionskompagnie bei der Reichswehr mit verbotenen Rüstungen zu tun habe. Die Rüge, daß die alte Landwehrorganisation noch bestehe, wird angesichts der Tatsache, daß diese Organisation schon vor 25 Jahren durch die Bezirkskommandos ersetzt worden ist. die wiederum sämtlich abgeschafft sind, soweit man sie nicht zu Dersorgungsämtern umgewandelt hat, darauf zurückgeführt, daß die Kontrolle irgendwo auf dem Lande noch die alten Schilder.Landwehrbezirk.... Landwehrkompagnie... angetroffen habe. In den Festungen sind lediglich Erhaltungsarbeiten vorgenommen worden, deren Ungefährlichkeit die Botsckiafter- not« selbst dadurch zugibt, daß sie ausdrücklich sagt, sie können bestehen bleiben. Die Forderung, daß nach der vollzogenen Aufhebung des Kriegslei st ungsgesetzes auch die Ausführungsgesetze einzelner Länder dazu aufgehoben werden müßten, wird als e r l e d i g t erachtet, weil mit der Aufhebung eines Reichsgesetzes die dazu ergangenen Ausführungsgesetze auch erledigt seien. Die Kontrolle Hab« bei einigen bayerischen Behörden noch unvernichtete Pferdestammrollen gefunden, aber diese Pferde seien wahrscheinlich längst in Frankreich und Ruß­ land und in nicht lebendem Zustande. Eine andere zuständige Stelle redet sich hinsichtlich des Kontrollbsrichts auf die Hoch- und Landesverrats- Prozesse gegen deutsche Zeitungen darauf hinaus, daß diese nicht erfolgt seien, weil die betreffenden Artikel Verfehlungen gegen die Entwaffmingsvorschrilten festgestellt, sondern weil sie stillschweigend oder ausdrücklich den Vorwurf erhoben hätten, die deutsche Regierung unterstütze solche Der- fehlungen. Danach babe aus Grund des Strafgesetzes Ber- urteilung erfolgen muffen.(?) Schließlich wird zu dem Vorwurf, daß gewisse Gesetze noch nicht in Kraft seien, darauf hingewiesen, daß durch Reichs- gesetz vom 26. Juni 1921 Fabrikation, Ein- und Aus- fuhr von Waffen und Kriegsmaterial genau geregelt ist. Einzelne Punkte dieses Gesetz-'S hat die Internationale Militärkontrovkommission beanstandet. Darüber wird seit langem verhandelt, und die Botschafternot« verlange in diesem Punkt W-iterführung dieser Verhandlungen. Hiernach sei der Vorwurf des Kontrollberichts, die deutsch « Regierung zeige schlechten Willen, mindestens eine sehr starke U e b e r- t r e i b u n g._

Seeleuteftreik in China . coaöoa. 9. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Der Streit in China geht weiter und hat die Solidaritätsertlärung der See- leut« an Umfang zugenommen. Die Matrosen von sechs eng- tischen Dampfern traten am Montag in den Ausstand. Die ja- panischen Dampferlinien befürchten eine Stillegung ihres Der- kehr» und beabsichtigen, die chinesische Mannschaft durch japa­nische Seeleute zu ersetzen.

kann diesen Begriff nicht haben. Es muß ihm fremd sein, daß die Kunst das Vollkommene darstellt gegenüber der Wirklichkeit. Der Schönheit eines Musikstückes geschieht daher seinen Begriffen nach durch ein paar Fehler nicht ja sehr Abbruch, daß das Fehlerlose durchaus ertrotzt werden müßte, nachdem ein Stück in jeder Rote bekanntgeworden und in all seinem Reuen und Amüsanten durch- kostet ist. Gerade bei lebhaften, aufnahmefähigen Kindern mit rascher Fantasie tritt Langeweile und Ueberdruß ein, wenn man ihre Lust, neues kennenzulernen, aufhält. Gewiß ist es die Auf- gäbe des Lehrers, die technischen Mittel so in die Hand zu geben, daß dabei keine Müdigkeit auskommt, aber getonnt werden kann nur immer das Zurückliegende, das nicht mehr Aktuelle, und nur das kann, wenn es wieder hervorgeholt wird, für technisches Können eine Probe sein. Bei dem Reuen aber üben Fantasie und Neugierde Vorrechte aus, und die kindliche Lust an der neuen Musik lebt nur so lange, bis das Neue erlebt ist. Uebt man an dieser Stelle au» erzieherischen Gründen einen Druck aus. so mag man möglicher- weise Disziplin als Resultat erzielen, die Lust an der Musik aber wird zerstört. Aehnliche» gilt für Zeiten der Unlust, die auch bei begabten und lerneifrigen Kindern auftreten und deren Gründe nicht immer an der Oberfläche liegen. Vielleicht sind gerade andere Inter- essen in den Vordergrund getreten, vielleicht schließt ein Abschnitt dos Musikerlebens helmlich ab. Alles Lernen verläuft mehr oder minder deutlich in diesem natürlichen Rhythmus von Lust und Un- lust. Eine Zeitlang mit den Musitstunden aussetzen, ist das beste Mi"el, die Lust wieder aufwachen zu loffen. Die» alles ist vom Kind gesprochen: der heranwachsende Mensch. dem der Begriff de» Kunstwerks aufsteigt, schöpft seine Kraft, das Vollkommene darzustellen, aus tieferen Quellen. Die Musik hat einen festlichen Charakter. Musik hören, heißt die Schwere ab- schütteln und tanzfroh werden. Ich nenn« die erste Aufgabe der Musitstunden bei Kindern die. ihnen die Musik für ihr Leben zur Freundin zu machen und dafür zu sorgen, daß sie ihnen immer fest- lich und froh bleibe.

3m Segelboot rings um die welk. Ein Irländer namens Connor O Brien hat vor zwei Iahren eine Weltreise angetreten, die aus Grund einer Wette in einem kleinen Segelboot von zwanzig Tonnen vor sich geken sollte. Sein einziger Begleiter war ein junger Eingeborener von der Insel Tonga in Ozeanien . Die Reis« begann in Kingstown in Irland . Gegenwärtig befindet sich OBrien im Hafen von Fayal auf den Azoren und gedenkt Ende diese, Monats wieder in Kingstown einzutreffen. Wie er nach Dublin berichtete, hat er während der Reise schwer an den Augen gelitten. Während der Ueberfahrt von Pernambuco nach den Azoren war er fast blind. Obendrein war sein junger Gefährte einig« Tage trank. Um die weite Reis» sortsetzen zu können, mußt« OBrien in der Nacht Segel und Steuer allein bedienen, während der Krank « am Tag« auf Kiffen gebettet am Steuer sah und so ihm wenigstens einen Teil der Arbeit abnahm.

Die Einigung Srianö-Ehamberlain. Mißstimmung und Borbehnlte i« Englands Die Talfach«, daß eine Einigung zwischen den beiden Außemninifiern Englands und Frankreichs in Genf so schnell zu- stände gekommen ist, wird von der Londoner Preffe mit ge» mischten Gefühlen ausgenommen, zumal die ossiziösen sran- zösischen Kommentare die Sachlage so darstellen, als hätte Cham - berlain in wesentlichen Punkten nachgegeben. Insbesondere vermißt derDaily Telegraph " in der französischen Darstellung den Grund- satz der völligen Gegenseitigkeit bei der Garantierung der deutschen Westgrenze durch England. Ferner fehle jeder Hin- weis auf Italien , das von Deutjchland ebenfalls aufgefordert worden sei, sich zum Garantiepakt zu äußern und das aus diese Anregung zustimmend geantwortet habe. Schließlich wünscht das Blatt eine sorgfältige Definierung desunprooozierten Angriffes", der Frankreich eventuell das Recht geben würde, in die entmilitarisierte Zone des Rheinlandes einzurücken. Die liberalen Blätter verhallen sich mißtrauisch, ebenso derDaily Expreß ", der grundsätzlich für eine Isolierungspolitik Großbritanniens eintritt und in der Genfer Vereinbarung eineepochemachende Beränderung in der britischen Politik" erblickt. DieTimes" dagegen reden Deutsch- land gut zu, dem sowjetrussischen Druck nicht nachzugeben und� dem französisch -englischen Vorschlage beizutreten, da auch deren östliche Modalitäten dem deutschen Dorschlag von Schiedsgerichtsoerträgen entsprächen. Die P a r i s e r Presie ist über den Erfolg Briands sichtlich z u- frieden, doch vermuten die nationalistischen Zeitungen, daß Deutschland es ablehnen werde, auf diesen Boden zu treten. Prag , nicht Magüeburgl Sin tschechischer Richter, nicht ein Bewersdorsf. Wenn Bewersdorsf über den Borwurf zu richten hat. die deutsche Regierung bestehe aus Landesverrätern" und gehör« vor den Staalsgenchtshof, oder der deutsche Außenminffter sei mit tschechi - schenKronen bestochen, so ahndet er das mtt 100 ein­hundert Reichsmark! Ganz anders urteilen tschechische Richter. Wie aus Prag gemeldet wird, hatte sich am Montag dort ein tschechischer Faschist vor Gericht wegen Beleidigung des deutschen Reichspräsi- denken und des Deutschen Reichstages zu verantworten. Der Faschist hatte in einer Versammlung den deutschen Reichspräsi- denten einenSchuft" und den Deutschen Reichstag eine Quasselbude geheißen. Der Staatsanwalt erhob gegen den Mann Anllage. Er wurde gestern zu 14 Tagen Arrest, oer- schärft durch 2 Fasttage, verurteilt. Der tschechische Faschist soll die Absicht geäußert haben, nach Der- lauf der vierzehn Tage nach Magdeburg auszuwandern, wo er in Zukunft bei Bewersdorsf mehr Derständnis zu finden hofft. Das wird ihm aber auch nicht viel helfen, denn Bewersdorsf ist bereits von den Deutschnationalen als preußischer Iuslizminister in Aussicht genommen für den Fall, daß ihre junkerlich-preußischen Wünsche sich eines Tage» erfüllen sollten.

Krifenstimmung an üer Dorfe. Reue Kursrück-zänge. Die heutige Börse eröffnete ohne jegliche Anregung und tn unsicherer Haltung. Die Tendenz neigte aus allen Sedieun leicht nach unten. Für die Baissegruppe bestand daher, trotz des angeblich am MontanaltiemnorU vorhandenen Decouverts. kein Grund zu Decknngskäufen: man schritt vielmehr ansang» zu neuerlichen Abgaben. Der freie Berkehr in Vorkriegspjand» briefen war etwas lebhafter als bisher. Die Kurse neigten jedoch entsprechend der allgemeinen Börsenlage nach unten. Deutsche Erdöle waren infolge der Stillegung der Mineralölwerke Rose an- sang» stärker angeboten. Der Satz für tägliches Geld erfuhr mit 7)4 bis SX Proz. eine Erleichterung. Monotsgeld 9X bis 1111 Prozent. Am Devisenmarkt beobachtete man lebhafte Interven- tionen zugunsten des französischen Franken, der dadurch gegen London eine erhebliche Bejestigung auf 99,30 erfuhr. Die Diskont­erhöhung in Italien blieb jedoch auf dem Lirekurs zunächst einjluß- lo». London in Mailand unverändert 122.

Levesilgas und INannesmul. DI« massigen Großkampsflug- zeuge, die heute von den Siegermächten des Weltkrieges unter der PoroleWellobrüstung" hergestellt werden, haben eine Durch- schnittsgeschwindigkell von 430 Kilometer in der Stunde. Roch vor fünf Jahren hätte man eine solche Geschwindigkeit in das Reich der Fabel und Utopie verwiesen. Ein solches Flugzeug könnte also etwa im Falle eines neuen deutsch -französischen Krieges schon inner­halb einer Stund« und zwanzig Minuten den erstaunten Berlinern die Bestätigung des Kriegsausbruches bringen. Roch ehe die Flug- blätter trocken sind, die das neue Stahlbad ankündigen, kann man eins von den Rieseneiern, die diese majestätischen Könige der Luft bekanntlich legen, zur Mahlzell aufgetischt bekommen. Diese Bom- den, die über«inen Zentner wiegen und zu Dutzenden von solch einem Riesenoogel mitgeschleppt werden können, sind mit einem außerordentlich giftigen Gase gefüllt.Die Wirkung der Levestt- gasbomben ist so stark, daß in den großen Hauptstädten, auf die Bomben herabgeworfen werden, in kürzester Zell jedes Leben ver- nichtel sein wird. Kein Keller wird die Bewohner schützen können, denn das Gas ist schwer und sinkt zu Boden. Auch die Wasser- leitungen werden verpestet werden. Die Gase... haben einen entsetzlichen, qualvollen Tod zur Folge. Kein Schutzmittel wurde bisher gefunden." So lautet wörtlich der amlliche amerikanische Bericht. Die Auesichten für den nächsten frisch-stöhlichen Krieg sind also unge- mein verlockend. Wir werden uns schon damit abfinden muffen. daß ein neuer Kriefl sehr wenig mit Entwicklung von Schützen- linien, mit Basonettangriffen und Entfaltung von persönlichem Mannesmut zu tun haben wird. Es braust heran und schwebt über un» wie eine Schicksalsmacht, wie der Schwarze Tod des Mittel- alter». Man stirbt, unsinnigen, von Menschen entfeffelten Kräften preisgegeben: man sinkt dahin wie eine vom Wüstenglutwind über- raschle Karawane. Was Hilst da noch persönlicher Mut und körper- liche Ertüchtigung? Der Typus des vorwärtsstürmenden Führers ist eine historische Erinnerung geworden: es gibt nicht» mehr zu stürmen, keinen Gegner, dem man an die Kehle springen kann. Was einst unter anderen UmständenTugend" genannt werden konnte, fft heute Rausch. Kinderspiel und Pose, die nur noch albern wirkt. Wer will denn ein Held sein im K.:nipse gegen betäubend« und Vernich- tende Gase? Neue Nalurschuhgebiete bei Verlin. Die offizielle Erklärung weiterer naturgejchichtlich wichtiger Gebiete zum Naiurschutzgebiet steht m der näheren Umgebung von Berlin bevor. Sie dient hier nicht nur dem wissenschaftlichen Nutzen, sondern auch dem forstlichen Iifferesse, da durch die Erhaltung von Mooren und Sumpsgewässern die Bodenwafferbestände in den Berlin umgebenden Beständen günstig beeinflußt werden. Zur Durchführung solcher Bestrebunaen sind im Benehmen mit de» staatlichen Naturschutzstellen eine Reihe von größeren Gebieten ausgeschieden worden, die von der forstlichen Bewirtschaftung ganz verschont bleiben. Davon liegen im Grüne- wald das Hundekehlen-Moor, dos Rienmeister-Luch, der Barsch, und Pechsee mit chren Rändern und in der Försterei Fahlenberg bei Rahnsdorf die Krumme Laake. Slasbrenner�tbead mtt dem Thema.«lte« lulttaeS Berlin-«i-det heute abend S Uhr w der.U r a u i a- statt. n pno i