werben! J
rankt werden! Man würde damit dem Spandauer Werte| geradezu den Lebensfaden abschneiden.
Haselhorst . Bon den 14 500 dort bei Kriegsschluß befindlichen Maschinen sind zirka 4500 zerstört und zirka 4200 zerstreut worden; 760 wurden für Wiedergutmachungszwecke beschlagnahmt. Jezt hat sich Haselhorst auf die D- Rad- und Automobilfabritation gelegt und geradezu überraschende Erfolge erzielt. Das D- Rad ist die führende Marke Deutschlands geworden. Um den Ansprüchen, die an das Wert in bezug auf Zahl und Schnelligfeit der Lieferung gestellt werden, genügen zu können, ist die Fabrikation in modernster Weise aufgezogen und sind neue Werkstätten gebaut worden. Wie die Haselhorster Fabrikation eine Gefahr für Frank. reich bedeuten sollte, ist ganz unverständlich. Nicht cient I te farfurie französische Automobilindustrie
fönnte, ist doch zu absurd, als daß das mur angenommen werben tönnte.
=
Zusammenfassend ist zu sagen, daß das Verlangen der Alliierten den Eindruck fleinlich boshafter Politik macht. Was die Deutschen Werte im Laufe dieser Jahre trok aller Hemmnisse durch die JMK., durch die wirtschaftlichen Ber: hältnisse und durch die Beschränktheit ihrer Mittel an Arbeit geleistet haben, das ist wirkliche Friedensarbeit gewesen.
Was jedem Privatunternehmer zu tun gestattet ist, und morum die JMR. sich nicht im geringsten fümmern würde, das tann doch auch den Deutschen Werken zu tun nicht verwehrt werden.
Banor
zwischen Schlange- Schöningen und Braun, für den acht Millionen Urbeiter gestimmt haben. Wenn Braun gestürzt wird und an seine Stelle tommt ein nationalistisches Kabinett, dann werden uns was wir auch reben mögen die Massen dafür verantwortlich machen."
Ruth Fischer will noch nicht so weit gehen,„ Ro a li= tionspolitie" mit bürgerlichen Parteien zu betreiben. Sie meint, daß man damit den Boden der KPD. verlasse. Aber schon kommt das fürchterliche Wort über ihre Lippen. Wenn in Breußen und in Deutschland Koalitionspolitit noch nicht gestattet ist, in China , in Bulgarien , vielleicht auch auf dem Monde, darf man Koalitionspolitik treiben. Die talmu bistischen Gelehrten und Thesenfabrikanten der KPD. wissen schon den Unterschied herauszutüfteln und ihren Gläubigen haarscharf nachzuweisen, daß das, was in China erlaubt und gestattet, in Deutſchland und Preußen die Sünde wider
Daß die Taftif der KPD. in Deutschland ein Ber brechen gewesen ist, gibt jetzt endlich auch Ruth Fischer zu: „ Etwa sechs Monate wurden uns die Massen abspenstig gemacht unter dem Scheinvorwand des Kampfes gegen die Reaktion. Der Verlust von zwei Millionen Stimmen fam nicht nur von der objektiven Situation, sondern auch daher, daß wir es nicht richtig verstanden, die Argumente des Gegners zurückzuschlagen. Unsere Gegner schreien seit Monaten über unser angebliches Bündnis mit der Reaktion. 13 Millionen haben für Marg gestimmt, und die Arbeiter haben an die Einflüsse der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften geglaubt."
Der einzige Erfolg der Kommunisten war die Wahl Hindenburgs:
fonistische
Es ist das Pech der Kommunisten, daß sie immer Jahre später als andere begreifen, was in der Welt vor sich geht. Bis Sinowiew verstanden hatte, daß der Kapitalismus fich stabilisiert, daß auf eine deutsche Revolution nicht zu rechnen ist und deswegen alle Träume der Bolschewisten auf bewaff: neten Umſturg in Deutschland vergeblich waren, mußten fünf Belttongresse der fommunistischen Internationale abgehalten werden. Auf dem sechsten Weltkongreß wird er wahrschein lich begriffen haben, daß er mit seinem Bela Kun , seinem Guralsti, feinem Maslom und Ruth Fischer in Deutschland die Reaktion gründlich in den Sattel gesetzt hat. In der deutschen KPD. scheint der Katzenjammer jetzt schon gründlich einzusehen. Die Berichte der„ Roten Fahne" über den soeben abgehaltenen Berlin - Brandenburger Bezirksparteitag zeigen, wie tief die Enttäuschung und die Verzweiflung über die sinnlose Taktik der KPD. sich auch bei den Rommunisten eingefressen hat.„ Das stille Liquida torentum", wie Ruth Fischer es nannte, geht in den Reihen der KPD. um. Ausgerechnet Ruth Fischer , die freischende Bekämpferin des Opportunismus, muß den Bruch mit der bisherigen Taktik feierlich verkünden. Freilich, worum es sich handelt, begreifen diese ewig Geftrigen auch heute noch nicht. Sie glauben zu schieben und werden doch nur von Kräften ge= schoben, die zu meistern sie niemals imstande sein werden, weil fie sie nie begriffen haben.
"
Wenn wir in der Vergangenheit die Kommunisten die Steigbügelhalter der Reaktion nannten, dann tobte die Rote Fahne", für die es nur eine Taflif gab: das Gegenteil von dem zu tun, was die Sozialdemokratie empfahl. Heute erklärt Ruth Fischer ihren eigenen Anhängern: " In Preußen haben wir noch eine sogenannte republikanische Regierung und wir Kommunisten bilden im Landtag das Bünglein an der Wage. Aus lauter Angst vor dem Schein der Koalitions politit mit der SPD. unterstützen wir indirekt die Deutschnationalen. Wir haben vier oder fünfmal hintereinander die schwarzrotgoldene Regierung gestürzt und haben dadurch fürchterliche Stimmungen bei den Maffen ausgelöst.
Wenn wir über Braun abstimmen, so haben wir ja nicht die Wahl zwischen Rätebeutschland und Braun, sondern die Wahl
Joshua Weisgal.
Bon Hans Traufil.
Nein, dies ist nicht der Name eines neuen Balkanpolitikers. Joshua Weisgal ist nicht einmal Dichter. Nach dem Maßstab der Allgemeinen hat er sich durch nichts Besonderes ausgezeichnet. Er hat fein Buch geschrieben. Und doch hat er mich zuweilen er schüttert wie die gute Beile eines Gedichtes, die unseren Gang auf einen Tag beschwingt, die den Rhythmus eines ganzen Tages umschaltet, so daß wir, von tiefer Zufriedenheit erfüllt, der Dämmerung des Abends fieghafter entgegengehen.
Nur die Menschen sind wertvoll, die die Kraft eines Kunstwertes ausstrahlen und uns beschwingen. Sie sind selten wie große Kunstwerte. Joshua war solch ein Mensch.
Er war in feinem zwölften Lebensjahre als armer Einwanderer aus Rußland nach Amerika gekommen. Als ich ihm an der Nordostecke des Broadway und der 116th Street zum ersten Male eine Zeitung abtaufte, mochte er 23 Jahre alt sein. Es war während des Krieges. Infolge der vielen Extrablätter ging sein Geschäft leidlich, zumal er seinen Stand hart an der Untergrundbahnhaltestelle und Columbia University hatte. Ueber 10 000 Studenten gingen täglich an Joshua vorbei, und mancher legte seine Kupfermünzen für eine frisch riechende Zeitung mit einer riefigen head.line hin.
Ich blieb oft bei ihm stehen und unterhielt mich mit ihm, der mich dann immer auf besonders gute Beiträge im Freeman", Nation"," New Republic" usw. aufmerksam machte. Joshua las riel und stets die Zeitschriften radikaler Richtung. Immer war er über die wahre Entwicklung europäischer Ereignisse gut unterrichtet. In einer illusionslüsternen Zeit hatte er teine Illufionen.
-
-
Häufig beobachtete ich, wie Geschichtsprofessoren von internationalem Ruf sich entweder offen und ehrlich mit ihm unter hielten, oder besonders nach der amerikanischen Kriegserflärung an Deutschland Don weitem stehen blieben und unserer Unterhaltung zuhörten, indem sie vorgaben, an dem neuesten Leitartikel der Times" intereffiert zu sein. Wurde es doch auch immer ge= fährlicher, fich mit Individuen nicht ganz 100prozentiger ameri tanischer Zucht, wenn auch nur spielerisch, abzugeben, besonders, wenn diese den„ Liberator" an ihrer Zeitungsbude in einer Weise zur Schau ftellten, daß er die Blakatintelligenz der„ Saturday Evening Post" in den Schatten stellte.
Joshua war damals in dem ganzen Universitätsviertel unter tampflüfternen Amerikanern, steptischen Neutralen und isolierten Mitteleuropäern der einzige Unentwegte. Er war der schlechthin Gebildete. Hätte unsere Zeit auch nur das Geringfte mit Kulturgeist zu tun, so hätte er, nicht Nicholas Murrey Butler, Präsident ber Universität sein müssen, an deren Ede er Zeitungen verfaufte. Ram ein besonders patriotischer Amerikaner, fo legte ihm Joshua mit profeffioneller Fürsorge sein Leibblatt hin mit den er mutigenden Worten:" Take your poison! Taken in such quantities, it'll cure you some day."( Nehmen Sie Ihr Gift. In dieser Menge wird es Sie eines Tages heilen.")
Im eistrallenden Sturm fauchender New Yorker Winterabende fland Joshua bei seiner Bude, über der eine trübe Delfunzel auf
"
„ Hindenburg ist der Kriegsruf im Weltmaßstab. Die kommuniftische Internationale hat im Wellmaßstab eine Schlappe erlitten dadurch, daß wir mit der Hindenburgfarbe angestrichen wurden." So heißt denn die neue Parole: rüd wärts, rückwärts. Der Schritt vorwärts, der im Oftober 1923 mit der Berwandlung der KPD . aus einer radifalsozialistischen in eine bolichemistische Partei" gemacht wurde, soll, wenn auch nicht mit Worten, so doch durch die Tat rückgängig gemacht werden. Die Kommunisten wollen eine Art 3 entristi fcher" Tattif, wie sie das früher genannt hätten, versuchen. Die SPD . soll mit Vorschlägen entlarnt werden, an die die Rommunisten selbst nicht glauben, und die sie nur machen, weil sie auf die Stimmung der Massen Rücksicht nehmen wollen. Dieselbe Ruth Fischer , die den Maffenhinauswurf zahlreicher kommunistischer Funktionäre aus den Gemeindevertretungen, aus Gewerkschaftsstellungen veranlaßte, predigt jetzt ihren Anhängern Rüdtehr zur prattischen Arbeit, weil sonst die KPD . nicht mehr zu retten sei. Freilich, sie hat schon recht, wenn sie sagt:
„ Es ist schwer für uns, die neue Lage zu fapieren und die neue Taktik anzuwenden, weil zum Teil noch alte Brandler Tendenzen leben, die eine Rückkehr zur Sachsentaktit haben möchten. Es herrscht auch noch viel Unklarheit. Das Mißtrauen ist sehr verständlich, wenn man den Weg der Partei über Levi- Friesland
-Brandler usw. bedenkt. Die Zentrale beschönigt nicht die Situa tion und sagt nicht: Alles in Butter", sondern betont, daß, wenn Fehler gemacht worden sind, sie forrigiert werden müßten."
Der neue Kurs wird die KPD . nicht retten. Er wird ihren Zusammenbruch vielleicht vorübergehend aufhalten. Die Zeit der Halbheiten und der Unklarheiten, die Zeit der Phrasen ist vorbei. Weil Ruth Fischer und ihre Freunde weder den Gang der politischen Ereignisse, noch die prattischen Schlußfolgerungen für die Arbeiterbewegung begriffen haben, deswegen wird der Zusammenschluß der Arbeiterschaft zu einer einheitlichen geschlossenen und politisch arbeitenden Bewegung nicht aufgehalten werden. Nach einem Jahr wird vielleicht Ruth Fischer noch etwas weiter fein, als mie sie heute ist. Ihre Arbeiter aber begreifen schneller. Das Spiel ist aus. Die Putschisten täten besser, von der Bühne zu verschwinden.
geregt und freischend hin- und herschwankte. Wenn ich ihn zu einer heißen Taffe Kaffee abholen fam und ihn so stehen fah, aufrecht, die schäbige Wollmüße fief in das fcharfe Geficht gezogen, voll ruhelofer, brennender Intelligenz, einsam fämpfend, im ganzen akademischen Viertel einer der wenigen Menschen, beseelt von einer Idee, die über die Begriffe der trottelnden, marschierenden, morden den Heerde ragte, dann empfand ich, wie felten, die Nähe eines bedeutenden, fechtenden Menschen, eines Helden.
Ich fann feinen Aufsatz über dein Werk schreiben, Joshua Weisgal, denn du bist ein Weltweiser und haft feines geschrieben. Aber dein fanatisch flammendes Antlig, deine frei freisenden Gebärden und schwingenden Worte, die du wie die hell fichernden Kupfermünzen in deine blecherne Kaffe in der Menschen leere Gesichter warfft, find mir durch die Jahre lebendig geblieben. Und führt mich mein Schicksal noch einmal in jen harte Stadt aus Stahl und Stein, so wird dir mein erster Besuch gelten. Vielleicht stehst du noch dort an jener windigen Ede und verkaufst frisch riechendes Gift. Du hast es immer gesagt: Bon solchen Eden fommt man sobald nicht wieder los.
Der Herzschlag der Sonne.
dopeupónsd
Der Kaisertag als Tag der Republik.
Die Reaktionäre jubeln zu früh!
Der Beschluß des Haushaltsausschusses, den Tag der Kaiser proflamation und der preußischen Königströnung als Nationalfesttag der Republik zu bestimmen, findet in der reaktionären Presse jubelnden Beifall. Die deutschnationalen Hugenberg . Blätter sehen sich schon am Ziel aller Wünsche. Es sollen wieder " Titel" tommen( Hugenberg wird einen der erſten erhalten); bie Monarchistenfahne foll wieder amtlich wehen; und schließlich gibt's einen monarchistischen Nationalfeiertag, wobei am 27. Januar gleic einen monarchistischen Nationalfeiertag am 18. Januar, wobei ain
27. Januar gleich noch eine gehörige Nachfeier abgehalten werden
fönnte.
Aber der Jubel ist zu früh erfolgt. Denn ein Ausschußbeschluß
ist noch kein Gefeb. Und bevor der Antrag im Blenum ange, ob die deutschnationale Regierung, die zur Enttäuschung ihrer Anhänger noch fem Wort von der Kriegsschulblüge" gesprochen hat, mit einem monarchistischen Reichsfeiertag die Aussichten des von ihr vorgeschlagenen Sicherheitspattes verbessern soll. Jedenfalls scheint man im Zentrum, auf deffen Stimmen es anfommt, noch nicht ohne weiteres bereit zu sein, als Regierungspartei" jede reattionäre Dummheit mitzumachen. Die„ Germania " begleitet den Schildbürgerbeschluß mit folgender Bemerkung:
Die Einführung eines Nationalfeiertages wäre an sich zu begrüßen. Aber der 18. Januar scheint doch wenig glüdlich gewählt, wenn man bedenkt, daß das alte Reich während der 50 Jahre feines Bestehens diesen Tag nicht gefelert hat. 3m Plenum dürfte das Zentrum gegen diesen Anfrag ffimmen. Der würdigste Tag für den Nationalfeiertag wäre der 11. Auguff, der Tag, an dem das deutsche Volf wieder festen verfassungs= rechtlichen Boden unter den Füßen gewann.... Auch über die Frage der Titel und Orden ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Gründe, die für und gegen die Einführung von Drden sprechen, bedürfen noch einer gründlichen Nachprüfung.
-
Aber selbst wenn eine Zufallsmehrheit im Plenum den Schwabenstreich des Ausschusses gutheißen sollte der preußische Krönungs- und deutsche Kaisertag wird niemals Nationaljetertag werden. Alle ehrlichen Republikaner werden dieses Fest als eine Propotation, als eine Beleidigung ihres Strebens ansehen. Sie werden es ablehnen, sich von den Feinden der Republif ihre Feiertage vorschreiben zu laffen, und um so fefter halten an den Gedenktagen der Republik , die jene besudelten Glaubt man wirklich, schon jetzt den Handschuh werfen zu dürfen er wird aufgenommen werden- darauf dürfen ſich die Herrschaften verlassen!
-
Gestohlene Briefe.
Und Moralprediger mit befleckter Wefte.
Die Teutschnationalen sind seltsame Gesellen. Sie entrüsten sich gern in spießbürgerlicher Art über andere, die im politischen Rampfe Waffen anwenden, die nur für die Urteutonen erlaubt zu sein scheinen.
In der Deutschen Zeitung" ist man darüber empört, daß badische Zentrumsleute in Griesbach , wo Erzberger ermordet wurde, eine Gedächtnisfeier für den von deutschnationalen Mordbuben gefillten" Freund abhielten. Im Zorn darüber stellen fie Erzberger als einen Mann dar, dem durch das Gericht bescheinigt worden sei, daß er gestohlene Briefe"( über die Agitation des Flottenvereins im Jahre 1907) politisch verwendet babe. Dadurch sei Erzberger in den Augen aller Anständigen bematelt" worden.
Nun hat gerade die Deutsche Zeitung" erst vor wenigen Bochen mehrere gestohlene Privatbriefe in fettem Druck auf der ersten Seite des Blattes veröffentlicht, und als wir sie auf die unsaubere Quelle hinwiesen, brüstete sie sich noch ihrer guten Beziehungen....
Wenn also die Verwendung wirklich gestohlener Briefe in den Augen aller Anständigen bematelt" wird, wie tommt sich da die teutonische Claß- Zeitung vor?
von der Anziehungskraft der Sonne und des Mondes hervorgerufen werden, wissen wir noch nicht, wodurch die Ebben und Fluten der Sonnentätigkeit entstehen. Ein geheimnisvolles Leben beseelt und durchdringt unseren Stern, und es teilt sich uns durch Aeußerungen mit, von denen die Wissenschaft nur die ersten Symptome entdeckt hat. Die Sonnenflecken sind nicht die einzigen Anzeichen dieser rhythmischen Pulsschläge der Sonne. Die weißen leuchtenden Stellen, die wie ungeheure Flammen sich auf der Sonnenoberfläche zeigen, folgen ebenfalls dem Gesetz der Ebbe und Flut, und ich war einer der ersten, der behauptete, daß es mit dem Erdmagnetismus ebenso fei, zu einer Zeit, als noch niemand etwas davon wissen wollte. Die Pulsschläge des Sonnenherzens, faft 150 Millionen Kilometer entfernt, werden auf die Erde übertragen und lassen die winzige, im Kompaß eingeschlossene Magnetnadel erzittern. Das Seltsame dabei ist, daß die Größe ihrer täglichen Abweichung den Verände rungen der Sonnentätigkeit entspricht. Wenn die Sonne irgenb einem fieberhaften Anfall unterworfen ist, dann wird auch die Magnetnadel erregt und verliert die Nordrichtung. Während der Zeiten der Ruhe im Sonnenherzen beruhigt fie fich wieder. So wirken die Schläge dieses Sonnenherzens in der verschiedensten Weise auf unseren Stern, durch Licht, Elektrizität, Hize, Magnetismus und chemische Strahlen, und unsere Erde antwortet wie ein Echo jedem dieser Pulsschläge."
marion, der sich während seines langen Lebens so viel mit dem Der soeben gestorbene französische Astronom Camille Flam innigen Zusammenhang unseres Erdballs mit dem Kosmos beschäften ziehung der irdischen Erdbeben zu den Veränderungen in der Sonne tigte, hat einen der lezten Auffäße, die er geschrieben, der Begewidmet. Er spricht in diesem Aufsatz von dem Herz der Sonne " und dessen Pulsschlägen.
,, Bei der Unruhe, die in den geologischen Schichten unter unseren Füßen herrscht, müssen wir uns abfinden, immer wieder auf unserer durchschnittlich äußert sich diese Unruhe jährlich in 30 000 wahr wandernden Welt Erschütterungen zu erleben," schreibt er, und nehmbaren Erdbeben auf der Oberfläche unseres Planeten, von Ein Erdbeben ist, furz gesagt, ein Versuch zur Stabilisierung, der benen etwa 30 mehr oder weniger große Zerstörungen hervorrufen. von den Erdschichten unternomen wird, nachdem ihr Gleichgewicht gestört worden ist. Wir suchen seit langem eine regelmäßige Bieder fehr oder Periodizität dieser Erschütterungen festzustellen, aber bis iegt ist es uns noch nicht gelungen, ein Gesez dafür zu finden. Die Sonne beherrscht unseren Planeten, wie sie die anderen Erden am Himmel beherrscht, die die Sonnenfamilie ausmachen. Nichts auf unserer Erde lagerungen selbst nicht die Steine der unterirdischen Fels fann von den Veränderungen der licht- und wärmespendenden Energie unabhängig sein, von der alles irdische Leben abhängt. Es ist fühn, sich vorzustellen, daß die Veränderungen im Innern der Sonne bis tief hinein in die tieferen Schichten der Erde wirten und die Erschütterungen hervorrufen. Aber je mehr wir von diesen Pulsschlägen des Sonnenherzens" erfahren, desto wahrschein licher wird diese Annahme.
"
-
-
Es ist ja heute bekannt, daß die Sonnenflecken sich nicht zu fällig bilden, sondern in einem regelmäßigen Zeitraum von etwa 11 Jahren wachsen und abnehmen. Es ist da eine gleichmäßige, rhythmische Veränderung, die uns an Ebbe und Flut unserer Meere erinnert, aber während wir wissen, daß die Fluten auf unserer Erde
Ein Rohr von 300 Kilometer Länge. Die Delleitung, die von Delfeldern bei dem Dorfe Luling in Teras nach dem östlich dasämtlichen Berbindungen sind verschweißt. von gelegenen Hull führt, stellt ein einziges Rohr dar, denn die Die Arbeit an diesem Piesenrohr ging, wie in der Umschau" berichtet wird, so rasch vor sich, daß vom Beginn der Anlage bis zur Inbetriebnahme der Leitung nur 100 Tage vergingen. Als die Leitung noch während des Baues auf ihre Dichtigkeit untersucht wurde, zeigte sich bei einem Stelle auf 60 Kilometer. Die höheren Ausgaben für diese RohrWasserdruck von 52 Atmosphären nur eine schlecht geschweißte anlage machen fich bald bezahlt, da es feine undichtigkeiten gibt wie bei Flanschenverbindungen.
spricht Freitag abend 6, Uhr der Sekretär der Amerikanischen HandelsVorträge. Im Englischen Seminar der Universität Berlin Handels." fammer in Berlin , H. E. Dunning, über Phasen des deutsch - amerikanischen
Neue Fortschritte der Boltsbühnenbewegung in Milfeldeutschland. Im April und Mai bildeten sich in Merseburg , Güften und Salzwebel neue Theatergemeinden, die dem Verband der Deutschen Volksbühnen angeschloffen wurden.
Intendanten des Staffeler Staatstheaters vom Stultusminifter Paul Better, der hervorragendste deutsche Musikschriftsteller, ist aum ernannt worden. Beffer fam feiner Beit auch in Frage für die Berliner Staatsoper. Er fann nun, wenn auch in fleinerem Rahmen, seine fruchtbaren Gedanken an der Braris erproben.
berlag bereitet die Herausgabe einer Jubiläumsaus abe der gesammelten Die Jubiläumsausgabe der Werte Leo Tolffois. Der russische Staats. Dichters, fein gesamter Briefwechsel, die Tagebücher und auch die reliniöjen Schriften des Grajen Leo Tolstoi vor. Es sollen alle Werke des berstorbenen Schriften ohne jede Benfurstriche erscheinen. Die Ausgabe wird 91 Bände umfassen, die mit neuen Porträts und sonstigen Bildern versehen sein werden. Es ist eine befondere Redaktionsfommiffion unter dem Bersiz Lunatscharstis ernannt worden.