Vernehmung Julius Barmats.
Widerlegung von Unwahrheiten.
Heute vormittag 10 Uhr wurde Julius Barmat in feiner Wohnung von dem Borsigenden des Preußischen Untersuchungs ausschusses, Prof. Dr. Leibig, vernommen. An der Bernehmung nehmen teil: Untersuchungsrichter Landgerichtsrat Rothmann, in Vertretung der Generalstaatsanwaltschaft der Erste Staats. anwalt Rasch, von der Verteidigung Rechtsanwalt Dr. Klee, ferner Hausarzt Professor Dr. Lewin und von der Staatsbant zwei Präsidenten, v. Dombois und Schröder, wie die Geheimräte Rugge, Rühe und Hellwig, außerdem eine Reihe anderer Beamten der Staatsbant, sowie Vertreter der bürgerlichen und sozialdemokratischen Presse.
Barmat berichtete zuerst über sein früheres Leben, über seinen Aufenthalt in Holland und seine erste geschäftliche Be tätigung. Die Einzelheiten darüber sind schon wiederholt in den Untersuchungsausschüssen mitgeteilt worden. Seine Beziehungen zur deutschen Sozialdemokratie datieren erst seit dem Frühjahr 1919, nachdem er durch führende Parteigenoffen der englischen und der belgischen sozialistischen Parteien mit einigen Führern der deutschen Sozialdemokratie bei Gelegenheit der internationalen Konferenz in Amsterdam bekannt wurde. Er kam dann später nach Berlin , um einen Brief von Huysmans abzugeben, und bei dieser Gelegenheit wurde er dem Reichspräsidenten Ebert in der üblichen Form vorgestellt. Irgendwelche geschäft liche Angelegenheiten sind dabei nicht besprochen
worden.
Nachher hat Barmat Ebert nie wieder gesehen. Die erste Einreiseerlaubnis nach Deutschland hat Barmat durch Malhan, den jetzigen Boffchaffer in Washington , damaligen Legationsrat im Haag, erhalten. Die deutschen Regierungsstellen hätten fich schon in der kaiserlichen Zeit an Barmat gewandt. Die spätere Ausstellung der Visen ist durch den Staatssekretär Töpfer veranlaßt worden. Zu dem verstorbenen Abgeordneten Krüger habe er teine anderen Beziehungen gehabt, als die eines guten Parteifreundes. Wenn der Zeuge Rom mel behauptet habe, Barmat hat direkte Berbindungen mit Berlin gehabt, durch die er alles, was über ihn gesprochen wurde, sofort erfuhr, so stehen die Tatsachen dazu im Widerspruch. Barmat legt ein Originalschreiben des Herrn Rommel vor, worin er selbst die Kopie eines von ihm nach Berlin gesandten Telegramms Barmat mitteilt. Auch sonst habe Barmat nur das erfahren, was Rommel ihm freiwillig zu sagen für gutbefunden hat. Barmat legt dann weiter das Original eines Schreibens des Prof. Brintmann von der deutschen Gesandtschaft im Haag aus dem Januar 1919 cor, worin dieser ihm sagt, daß er ihm von einer Reise nach Deutsch land nicht abraten fönne; außer Nahrungsnot und Kälte habe er in Deutschland nichts zu befürchten. Daraus geht hervor, daß Barmat schon damals die Einreiseerlaubnis bekommen konnte, wenn er sie nur haben wollte.
Die Vernehmung wendet sich dann der Frage der Bezah lung der Lieferungen an das Reich zu. Auch hier fann
Barmat
durch Borlegung der Originaldokumente nachweisen, daß die Verhältnisse ganz anders liegen, als sie bisher von einigen Beugen dargestellt wurden. Barmat hat die Verträge mit dem Reich auf der Grundlage gemacht, daß er nach Ablieferung der Waren Sechs- Monatsatzepte erhalten sollte. Diese Atzepte waren gesperrt, fie fonnten also weder zu Gelde gemacht, noch irgendwie lombardiert oder distontiert werden. Daß das nicht geschehen ist, wird auch durch ein Schreiben der Jutasfobank in Amsterdam ausdrücklich bestätigt. ( Der Beuge Rommel hatte unter Eid das Gegenteil ausgesagt. Red. D.„ B.".) Die von Barmat eingegangenen Bedingungen sind auch anderen Firmen von den Reichsstellen vorgelegt mor den. Reine andere hat sich dazu bereit erflärt, nnter den gleichen Bedingungen an das Reich zu iefern. Auf die Frage des Vorsitzenden, wie er seine Geschäfte finanziert habe, erflärt Barmat folgendes: Nachdem er die Berträge mit dem Reiche abgeschloffen hatte, schloß er ähnliche Berträge mit seinen Lieferfirmen sowohl in Holland wie in Amerite Einen Teil des voraussichtlichen Rechnungsbetrages zahlte Barmat ein, den Rest regulierte er in der selben Weise, wie es das Reich ihm gegenüber tat. Wie die Rückdedung der Lieferfirmen erfolgte, ba rüber hat er sich nicht gefümmert. Barmat erwähnt die Tatsache, daß er
im ganzen für 25. Millionen Gulden Waren an das Reich geliefert hat, die er nach sechs Monaten in deutscher Mart, von Sachsen fogar erst nach zwölf Monaten bezahlt betam. Er habe niemals mit deutscher Mart[ petuliert. Auf Grund der Kontrafte habe er auch hin und wieder Kredite erhalten. Wenn ihm gelungen sei, solche Geschäfte durchzuführen, die von allen anderen Firmen abgelehnt wurden, so habe das an seinen guten Beziehungen im Auslande gelegen.
Bei der Besprechung des berühmten Milchgeschäfts wird durch die Vorlage der Verträge, die Barmat mit drei großen Kondensmilchfabrifen in Holland abgefchloffen hat, festgestellt, daß sie auf die Lieferung Milch in Büchsen je 16 Unzen enthaltend" abgeschloffen waren.
Tatsächlich haben die Reichsstellen die Waren, die von den Fabriken geliefert wurden, abgenommen und in jeder Hinsicht für gut befunden. Die Abnahme ist durch Fachleute der Reichsstellen er. folgt. Erst nachträglich soll sich herausgestellt haben, daß die Büchsen nicht 16, sondern nur 14 Unzen enthielten. Dadurch aber, daß die Fachleute die Milch für gut befunden hatten, war Barmat die Möglichkeit genommen worden, gegen die Lieferfirmen flagbar vorzugehen. Es scheint also so zu stehen, daß die Beamten und Fachleute, die jetzt behaupten, Barmat habe das Reich betrügen wollen, damals grobe Fehler be. gangen haben, die jetzt durch Abwälzung der Berantwortung vertuscht werden sollen.
( Schluß folgt in der Morgenausgabe.)
Painlevés Reise nach Marokko . Die französisch - spanischen Verhandlungen. Paris , 11. Juni. ( TU.) Ministerpräsident Bainlevé richtete gleich nach seiner Ankunft in Barcelona ein Begrüßungs telegramman Primo de Rivera. Pressevertretern erklärte er, die Reise nach Maroffo sei bereits vor zwei Wochen geplant, aber erst jetzt ausgeführt worden, da er durch die Finanzdebatte an Paris gebunden war. Er sei der Ansicht, daß eine Unterhaltung mit dem Marschall Lyautey ein klareres Bild von der Lage geben würde, wie ein monatelanger Noten wechsel( zwischen Regierung und General ? Red. d.„ B."). Auch werde Marschall Lyautey ihm seine Ansicht mitteilen, unter welchen Gesichtspunkten er ein Abkommen mit Spanien für möglich halte. Zum Schlusse meinte Painlevé, daß eine Verständigung mit Spanien den baldigen Sieg über die Rifkabylen herbeiführen würde. Gegen sieben Uhr abends landete der Minister präsident in Rabat . Er hat den Sultan in Fes besucht. Auf der Rückfahrt soll eine Zwischenlandung in Malaga erfolgen, mo Bainlevé mit Primo de Rivera über die Zusammenarbeit Frankreichs mit Spanien in Marotto sprechen wird.
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Genf , 11. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Wie die Genfer Presse erfährt, hat das spanische Völkerbundmitglied Delaon mit Briand in Genf ein Abkommen über die gemeinsame Arbeit in Marotto abgeschlossen. Es soll hauptsächlich der Unter bindung des Waffenschmuggels und der Durchführung einer strengen Blockade dienen. Ebenso wollen beide Staaten gemeinsam die fommunistische Propaganda überwachen und bekämpfen.
Reklamezwecken
-VO
der Kinder wo che der Firma Tietz; leider
Die Schulmaschine und ihr Gegenstück. fehlt in den Häusern Frankfurter Allee und Alexanderplaß das
Wenn wir Gelegenheit haben, einen großen Schulbetrieb zu Maschine, deren Räder tausendfach ineinander greifen. Um 8 Uhr beobachten, fo gewinnen wir den Eindrud einer ungeheuren beginnt sie ihre Arbeit, um 1 Uhr steht die Maschine in der Regel wieder still. Den Hauptwert legt sie auf epatte Arbeit. Nach einem Jahr können die Kinder einer Klasse 3. B. 20 Bibelsprüche, 5 Kirchenlieder, 30 biblische Geschichten, die Bruchrechnung, 6 Ge dichte uw. Die Rekruten lernen im ersten Jahr lesen und schreiben, und wer es nicht lernt, den schiebt die Maschine in die Hilfsschule ab.
nur
Maschine für 3 Wochen auf Schule und Elternhaus umgestellt. Es Im Winter tommt aber einmal eine Zeit, da wird die findet ein Elternabend statt. Dann erkennt man die Maschine foum wieder. Ihre Bewegungen scheinen nun Lächeln und Heiterteit auszuftrahlen. Freilich nach 3 Wochen ist der Traum vorbei; ernst und düster gehen die Räder dann wieder ihren Gang. Und wie steht es um die neue Schule? Sie will teine Maschine sein und wehrt sich mit aller Kraft und Leidenschaft dagegen. Sie zählt auch nicht die Sprüche, die die Kinder am Ende des Jahres fönnen sollen. Sie will nicht nur für 3 Wochen, fie will das ganze Jahr mit den Eltern zusammenarbeiten. Sie weiß, daß viele Eltern zur Arbeit der Maschine nur geringes Vertrauen haben die neue Schule will aber mit den Eltern und durch die Eltern und ihre Kinder ein Neues schaffen in gemeinsamer aus der Natur des Kindes schaffender Arbeit. Und die Liebe zum Kind und zu unserem Bolt soll den Segen dazu geben. In dieser Weise will die neue Schule das Band der Einigung für unser schwer geprüftes Bolt werden.
Gewiß
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es mag bei diesem Bühnen Unternehmen auch nicht ohne diesen oder jenen Fehlschlag abgehen. Aber das unterscheidet eben den Adler von den anderen Bewohnern des Luftmeeres, daß er auch den Flug in unbekannte Höhen wagt.
Das Auto in der Arbeiterkolonne.
Ein Toter, drei Schwerverletzte.
Ein schwerer Unfall, der bis jetzt bereits ein Todes opfer gefordert hat, ereignete sich heute gegen 2 Uhr früh in der Bismardstraße zu Charlottenburg . Hier ist schon seit längerer Beit eine Arbeitertolonne damit beschäftigt, eine Bodensentung zu beseitigen und dabei den Fahrdamm auszubessern. Bekanntlich herrscht am Tage in der Bismarckstraße ein reger Berkehr, so daß die Hauptarbeit erst in der Nacht geleistet werden fann. Weithin sichtbare Lampen, die schon von ferne erkennen laffen, daß sich hier ein Bauplatz befindet, sorgen für genügende Beleuchtung. Trogdem hat es heute gegen 2 Uhr früh ein Chauffeur einer Kraftdroschte fertiggebracht, in die Arbeitertolonne, die jetzt vor dem Hause Bismardstraße 110 arbeitete, hineinzufahren. Bier Arbeiter wurden vom Wagen erfaßt. Im nächsten Augenblic gellten furchtbare Schmerzensrufe in die dunkle Nacht hinaus. Schnelle Hilfe war bald zur Stelle und sorgte für die Ueberführung der Schwerverletzten Mar Liersch, Jagowstraße, Friz Wolf, Lehrter Straße 48, Heinrich Eichhorn, Stegliger Straße 26 und Gustav Bayreuth, Uhlandstraße, in das Krankenhaus Westend . Die vorgenommene Untersuchung der Verletzten hat bei allen vier schwere Arm- und Beinbrüche ergeben. Weiter stellte der Arzt schwerere innere Berlegungen fest. Der Arbeiter Bayreuth erlangte überhaupt nicht mehr die Besinnung, er ist heute morgen gestorben. Der Chauffeur der Kraftdroschke, Willi Schulz aus Botsdam, gibt an, daß er den Wagen nicht mehr meistern fonnte, weil die Bremse versagt habe. Immerhin läßt die Tatsache, daß der Wagen wegen seiner Beschädigung abgeschleppt werden mußte, darauf schließen, daß der Führer ein unverantwortliches Tempo fuhr und jede Vorsichtsmaßregel dabei einfach außer acht ließ. Es bleibt abzuwarten, was die polizeiliche Untersuchung für ein Resultat geben wird.
Erleichterung der Hundesperre.
Kasperle- Theater
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ist aber so hübsch, daß man es sich gern genischen Reklame, die es so glänzend versteht, das Angenehme mit fallen läßt. Es bedeutet ein Schrittchen zu der größzügigen amerikafie dient, die gewünschte Popularität verschafft; Reklame, die verdem Nützlichen zu verbinden und gerade dadurch den Dingen, denen billigend, nicht verteuernd wirkt. Wie gesagt, es ist ein kleiner Schritt. Das Eckschaufenster Leipziger Straße ist sogar ein Rück". Echrittchen dazu; wie die Werbe- Woche die Preise beeinflußt, müssen die Käuferinnen wissen ich verstehe davon nichts. Das aber ist gewiß: Die Kinder werden sich freuen.
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Schüsse auf dem Wochenmarkt. Zwei Frauen verletzt.
Auf dem Wochenmarkt in der Triftstraße, dessen Stände fich zwischen der Antwerpener und Luxemburger Straße erstrecken, Frauen angeschossen. Die Standinhaberinnen Anna 3emwurden gestern auf ganz unerklärliche Weise plötzlich zwei aus der Reinickendorfer Straße schrien plötzlich auf und nahmen lin aus der Amsterdamer Straße und die Witwe Marie Bittig wahr, daß sie, die eine am Kinn, die andere an der Hand, bluteten. Beide Frauen wurden in das Birchow- Krankenhaus gebracht, und es wurde hier festgestellt, daß die Verwundungen von einem Schuß herrühren müssen. Man hatte auf dem Blaze keinen lauten Knall gehört und nimmt daher an, daß jemand unvorsichtigertiert hat, wobei der Schuß sich gelöst und die beiden Frauen ge meise in einem der angrenzenden Häuser mit einem Tejching han troffen hat. Schüßen blieben erfolglos. Die Berlegungen sind geringfügig. troffen hat. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei nach dem
Ergebnis der Stadtbahn- Verkehrszählung.
Die von der Reichsbahndirektion Berlin am 6. Mai d. I. verRingbahn und den Vorortbahnen hat, wie die Reichsanstaltete Verkehrszählung auf der Berliner Stadt und zentrale für Deutsche Verkehrswerbung mitzuteilen in der Lage ist, bei dem verständnisvollen Eingehen der Reisenden auf die Maßnahmen der Eisenbahnverwaltung den beabsichtigten Zweck erreicht. Sie wird, wenn ihr Ergebnis vollständig feststeht, der Verwaltung genaue, für den Verkehrsdienst wertvolle Unterlagen über den Um fang und die Verteilung des Bersonenverkehrs in Groß- Berlin und auf den Vorortstrecken liefern. Das bisherige Ergebnis der Zählung gestattet bereits interessante Einblicke in die Abwicklung des Berfehrs. Es wurde festgestellt, daß am 6. Mai nahezu 1 Million Reisende die Stadt- und Ringbahn und die Vorortbahnen benutten. Die Feststellungen lassen vor allem die außerordentliche Steigerung der Zahl der Reisenden in den Stunden des Berufsperfehrs 3 wischen 6 und 8 Uhr vormittags und 4 und 6 Uhr nachmittags erkennen und veranschaulichen, welche Anforderungen in diesen Tagesstunden im Personenbeförderungsdienst u erfüllen find. Sie zeigen, auf welcher Höhe sich die Zahl der Reisenden in den Stunden des normalen Tagesverfehrs hält und wie sie allmählich am späten Abend und in den Machtstunden sinft. An der Spige steht der Stadtbahnhof Friedrich straße , auf dem rund 50 000 Personen täglich abfahren und ebensoviel anfommen. An zweiter Stelle folgt der Bahnhof Alex. anderplay, auf dem über 45 000 täglich abfahrende Reisende gezählt wurden; ähnlich hohe Ziffern weisen der Schlesische Bahnhof und der Potsdamer Ringbahnhof auf. Bon Interesse ist auch die aus der Zählung gewonnene Feststellung, in welchem Maße auf einzelnen Bahnhöfen der Berufsver Bahnhof Siemensstadt Fürstenbrunn z. B. wurden in den Morgenstunden zwischen 6 und 7 Uhr über 10 000 angekommene Reisende gezählt, während zwei Stunden später die Zahl der angekommenen Fahrgäste nur gegen 100 betrug. Annähernd 90 Proz. des Tagesverkehrs entfällt auf dieser Station auf den Berufsverkehr. Für den Bahnhof Jungfernheide ergab die Zählung ein ähnliches Bild. Auch der Nichtfachmann wird beurteilen können, des Verkehrs für die Verwaltung verursachen. Um auch für den welche Schwierigkeiten folch außerordentliche Schwankungen Sonntagsperfehr nugbringende Unterlagen zu erhalten, soll beabsichtigt sein, am 28. Juni d. I. eine ähnliche Zählung vorzunehmen.
Im Amtsblatt der Regierung in Potsdam und der Stadt Berlin ift nunmehr die Bekanntmachung über Erleichterung der Hunde- Landwirtschaftliche Betriebszählung und Laubenbefizer. Sperre in einer Sondernummer erschienen. Es besteht jetzt ein Sperrbezirt, der gebildet wird aus den Polizeiämtern 3 eh- bundenen Betriebszählung ist für jeden land- oder forstwirtschaft lendorf, mit Ausnahme der Ortsteile Nikolassee , Wannsee , Botsdam Forst, Klein- Glienicke- Forst, Pfaueninsel , Schöneberg , Steg liz , Tempelhof , Neukölln und Treptom. Alle außerhalb des Dorbezeichneten Bezirtes liegenden Teile Ber lins sind damit frei von der Hundesperre. Es wird jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß die Hunde auch in den sperr freien Gebieten der Stadt mit einem bißsicheren Maulforb, und wenn sie frei umherlaufen, mit einem Halsband versehen sein müssen, das die genaue Adresse des Eigentümers oder eine gültige Steuermarte trägt. Für die aus den Sperrbezirten fommenden Hunde besteht Maulforb- und Leinenzwang auch in den sperrfreien Stadtteilen. Die aus den sperrfreien Stadt teilen in Sperrgebiet mitgenommenen Hunde sind gleichfalls an die Leine zu nehmen. Im übrigen sind die frei umherlaufenden Hunde gewienhaft zu überwachen, und die Besizer oder Führer sind auch für das etwaige Abstreifen des Maulforbes verantwortlich.
Eine neue Spreebrücke beim Ringbahnhof Treptow?
Gutem Bernehmen nach besteht endlich wenigstens schon die Absicht, die Verkehrsnot für Fußgänger und Wagen beim Spreeübergang am Ringbahnhof Treptow zu beseitigen. Der hier burch eine Rabellegung entstandene faum meterbreite Engpaß für Fußgänger, über den wir vor einiger Zeit berichteten, ist nach Fertig stellung der Kabelarbeiten glücklicherweise wieder verschwunden. Trogdem find die Verkehrszustände an dieser Stelle unhaltbar und geradezu fleinstädtisch. Man arbeitet nun an dem Projekt, eine große fahrbrüde über die Spree westlich der Ring. bahnbrüde und ziemlich nahe neben dieser zu errichten. Sie würde dann in der Verlängerung der Elsen- und Eichenstraße legen und auf der Stralauer Seite über den östlichen Teil des Osthafens hinwegführen. Die Ausführung und Vollendung des Baues wird bei der großen Breite der Oberspree bei Treptow natürlich Jahre dauern.
jekt über die Tage der Berliner Herbstmessen unterrichtet zu werden, Die beteiligten Berufskreise werden Wert darauf legen, schon um ihre Vorbereitungen rechtzeitig treffen zu können. Nach der Veröffentlichung finden statt: die dritte Messe der Schuh und Lederwirtschaft vom 9. bis 12. August, die zweite Fachmesse der Deutschen Bekleidungsindustrie vom 23. bis 27. August, die Berliner Möbelmeffe vom 1. bis 6. September, die große Deutsche Funtausstellung vom 4. bis 13. September, die Reichsgastwirtsmesse vom 13. bis 17. September und die Kino und Photoausstellung Berlin vom 25. September bis 4. Oftober.
Kinderwoche.
Man lauscht, glaubt an eine Dhrtäuschung. Nein wirklich, es find die langgezogenen Töne eines Leiertaftens, die da erflingen! Geht man ihnen nach, so steht man plöglich auf einem Rummelplaß im fleinen. Eine Regelbahn gibt es da, Wurfbuden, einen Liliputgröße, für Menschlein bis zu zehn Jahren etwa berechnet. Autofahrplaß, ein Hippodrom, einen Erfrischungsraum alles in Und täglich vormittags von zehn bis zwölf und nachmittags von rier bis sechs Uhr sind Borführungen in einem Rajperle. Theater, zu denen sich das fleine Bolt drängt. Das Ganze dient
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Bei der mit der Bolts- und Berufszählung am 16. Juni ver. lichen Betrieb oder Weinbau- oder Gartenbau- oder Fischerbetrieb ein Land- und Forstwirtschaftsbogen auszufüllen. Diese Bestimmung gilt jedoch auch für Lauben und Kleingartenland, Morgen) oder mehr umfaßt. Bei der heutigen Ausdehnung des sofern dessen Fläche 500 Quadratmeter(= 5 Air oder rd. ½ preuß. Berliner Weichbildes und der nicht unerheblichen Bedeutung des in ihm vertretenen, aber schwer übersehbaren Lauben- und Kleingartenlandes ist es nicht ausgeschlossen, daß einzelne Kolonisten oder Kleingarteninhaber, die eine Fläche im vorbezeichneten Umfang bewirtschaften, bei der Austeilung der Land- und Forstwirtschaftsbogen Kleingarteninhaber werden deshalb ersucht, sich den von ihnen ausam 16. Juni übergangen werden. Die betreffenden Kolonisten und zufüllenden Land- und Forstwirtschaftsbogen nötigenfalls auf dem nächstgelegenen Polizeirevier selbst zu besorgen.
„ Gegen Unrecht und Willfür in den Gefängnisfen" lautet das Thema einer öffentlichen Bersammlung und Kundgebung, die, von anstaltet, heute abend 8 Uhr im Lehrervereinshaus, Alexanderder Vereinigung sozialdemokratischer Aerzte per. ftr. 41, stattfindet. Redner: Dr. med. Kronfeld:„ Die Lebensund Gefundheitsgefährdung der Straf- und Untersuchungsgefange
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nen bei den herrschenden Zuständen im Justiz- und Gefängnismefen. Felix Fechenbach : Aus der Praxis des Strafvollzugs." Rechtsanwalt und Notar Dr. Paul Posener: Justiz reform Gefängnisreform!" Parteigenossen als Gäste sehr willkommen.
Die Sieger im Gordon- Bennet- Flug. Die Landungspunkte der am Gordon Bennet- Fliegen beteiligten Flieger sind nunmehr bekannt. Erster wurde der Belgier Feenstra, der in der Nähe der spanischen Küste niederging und eine Strede von etwa 1000 Kilometer zurückgelegt hat. Feenstra hat damit alle Teilnehmer am Fliegen bei weitem geschlagen. Zweiter wurde ebenfalls ein Belgier De Muyter, der in der Bre tagne gelandet ist, das heißt etwa 700 Kilometer von Brüssel entfernt.
heirateter Mann und Vater eines Kindes erschlug ein junges Kreuzberg a.d. Ahr , 11. Juni. ( WTB.) Ein 27jähriger verMädchen, versteckte die Leiche unter Stroh in einer Scheune feines Schwiegervaters und zündete diefe an. Bei Aufräumungsarbeiten wurde die Leiche gefunden, an der vermutlich ein Sittlichkeitsverbrechen begangen worden ist. Der Täter wurde verhaftet.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
16. Kreis Röpenid. Freitag. ben 12. Juni, 1,8 Uhr Kreisvorstandsfikung Röpenic Freiheit 5. beim Genoffen 8abel. Alle Abteilungen müssen vertreten sein. 85. Abt. Tempelhof . Heute abend findet teine Funktionär, fondern eine Funktion närinnenkonferenz statt. Lokal Linde, Berder-, Ede Friedrich- Karlstraße.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold". Gefäftsstelle: Berlin G. 14. Gebaftianftr. 37/38, Sof 2 Tr. Ramerabfchaft Kreuzberg, Abt. Süb.Oft. Heute, Donnerstag, den 11 Junt 17 Uhr Antreten Schlesisches Tor( Hochbahn) zum gemeinsamen Abmarsch zur Spielwiese nach Treptow