jonen, bie von Einnahmen leben, die nicht der Arbeit entspringen, wie z. B. 3nfen vom Kapital, Einnahmen aus Unternehmungen, Einfünfte von Vermögen und dergleichen; Privathändler, Handels- und kaufmännische Vermittler.
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fleiner Nugen." Neben dem Rampf gegen die gegenwärtige Preis.[ berg habe den Berlag der Kreuzzeitung über politit ift auch allen Bemühungen und Bersuchen zu widerstehen, nommen: Industriezölle aus eigenem Willen und ohne daß ein Zwang vorliegt, zur Einführung zu bringen.
2. Es ist einer gefunden Lohnpolitit mit dem Ziel zuzuftreben, die Rauffähigkeit der Maffen zu steigern. Die stärkere Rauffähigteit breiten Masse wird und muß auch der Landwirtschaft mancherlei Rugen bringen.
3. Es ift tafträftigst dahin zu wirken, daß der Landwirtschaft alle erdentlichen Bergünstigungen und Erleichterungen in der Gewährung und Beschaffung von Krediten eingeräumt werden. Auf dem vom Reichsernährungsministerium mit der Beschaffung von Landmaschinen auf Kredit beschrittenen Wege ist weiter fortzufchreiten. 4. Die landwirtschaftlichen Produkte sind auf fürzestem Bege und unter weitestmöglicher Ausschaltung des Zwischenhandels den Berbrauchertreffen zuzuführen. Der genossenschaftliche Barenumfaß ist in stärferem Maße zu fördern und zu pflegen.
Diese Bestimmungen mit der jüngsten, oben gestreiften Wirtschaftspolitik im Sinne des Privatfapitalismus zu der einen, wird nicht leicht sein. Es ist z. B. ein politisches under ding, Lohnarbeit auf dem flachen Lande als eine Inftitution gefeßlich anzuerkennen und zugleich breite Bauernschichten ( nach sowjetamtlichen Angaben etwa ein Drittel der Bauernschaft), die von dieser Institution Gebrauch machen, politisch zu entrechten. In der Praxis wird die entsprechende Bestimmung ein frommer Wunsch bleiben. Da die gegenwärtige ruffische Agrarpolitik die Aufgabe verfolgt, die Intereffen der wohlhabenden Bauernschaft zu begünstigen, wie es Rykoff, Kameneff, Bucharin und andere maßgebende Sowjetpolititer offen ausgesprochen haben, jo tann es feinem Zweifel unterliegen, daß die Somjelregierung durch besondere Verordnungen das Wahlrecht der Bauernschaft immer mehr ausdehnen wird. Uebrigens hat sie zum Teil diesen Weg schon beschritten.
Getreu der Tradition des Sowjetstaates, erkennt die neue Berfassung die Grundsätze der Demokratie und des Rechtsstaates nicht im geringften an. Die Verfassung steht im schärfsten Widerspruch nicht nur zu der wirtschaftlichen und fozialen Entwicklung des Landes, sondern selbst zu der Sowjetgefeggebung, die notgedrungen mehr oder weniger, nämlich auf dem wirtschaftlichen Gebiete, den realen Berhält niffen Rechnung trägt. Man fann daher die neue Sowjet verfassung eher als ein Propagandadokument, denn als ein Grundgesetz bezeichnen.
Landarbeiterverband und Agrarzoll. Vorschläge der Organisation zur Sanierung der Landwirtschaft.
In der neuesten Nummer des„ Landarbeiter", Organ des Deutschen Landarbeiterverbandes, werden furz die Gründe zufammengefaßt, welche die Organisation bazu bestimmen, ben Agrarzoll abzulehnen. Gleichzeitig läßt man fich darüber aus, welche Wege nach der Auffassung der freigemerfichaitlich orga nisierten Landarbeiter gegangen werden müssen, um zu einer Sanierung der deutschen Landwirtschaft z tommen. Ueber die Ablehnung des Agrargolles wird gejagt:
Bir lehnen die Einführung des Schugzolles mit aller Ent schiedenheit ab, weil wir felfenfest davon überzeugt sind, daß er au einer Berteuerung ber Bebenshaltung und durch die hierdurch logischerweise notwendig werdenden Lohnerhöhun gen zu einer Betteuerung aller 3ndustrieerzeugniffe führen muß. Cine Berfeuerung der Lebenshaltung und der Industrieerzeugnisse führt aber aus einer Abschwachung der Rauffähigteit der breiten Malfe und wegen der Herabminde rung unserer Konkurrenzfähigteit auf dem Wettmartte zu einer beträchtlichen Bena.hteiligung, wenn mit zu einer starten Unter bindung unserer für die Boltewirischaft to dringend notwendigen Egporttätigkeit. Dezimiert sich die Rauffähigtelt der breiten Majje und wird die Grportiätigkeit unterbunden, entstehen Krifenerscheinun gen auf dem Abjagmarkt und in Verbindung damit eine in ihrem Ausmaße nicht abzufchägende Arbeitslosigtett. Die durch Schussölle gestärfie Rauffraft der Landwirtschaft wird dieses Minus night wett.
machen können."
Das Programm der Bandarbeiter zur Sanierung der Landwirtschaft fieht so aus:
1: Bu einer gefunden Wirtschaftsführung in der Landwirtschaft gehört in erster Linie die Notwendigkeit, die landwirtschaftlichen Belriebs und Produktionsmittel preiswert erftehen zu fönnen. Das ift gegenwärtig nicht der Fall, weil die Industrie ihre Erzeugnisse mit Raltulationsfägen berechnet, die jeder Berechtigung entbehren. Des megen ist anzufämpfen gegen die jetzige Preispolitik der Industrie und zu verlangen, daß sich die Industriellen auf den früher geltenden faufmännischen Grundlag befinnen, der da heißt: Großer Umfag,
Studenten einst und jetzt!
5. Es ist eine Betriebsführung anzustreben, die fich alle Ergebnisse der betriebswissenschaftlichen Forschung und alle Errungen schaften der Technit zu eigen macht. Besonders schwebt uns ein stärkeres Streben nach Mechanisierung des landwirtschaftlichen Be triebes und der Verwendung fünftlicher Düngestoffe, mit denen bereits glänzende Erfolge erzielt worden sind, vor.
Objeftin denkende Leute werden uns Recht geben müssen, wenn wir sagen, die Stellungnahme des Deutschen Landarbeiterverbandes, der die größte deutsche Landarbeiterorganifation darstellt, verdient ernsteste Beachtung und verbietet es, auch hier wieder den gleichgültigen Standpunkt einzunehmen, mit dem man anderen Vorschlägen und Einwänden bereits begegnet ist.
Die Füchse im Eisen.
Dr. Beft gegen deutschnationale Ablengnungsversuche. Die deutschnationale Reichstagsfraktion hat geglaubt, die Enthüllungen Dr. Be ft s über die frivole Demagogie und die parlamentarische Korruption in diefer Fraktion mit den Be hauptungen abtun zu können, daß die Behauptungen Dr. Bests
unwahr feien.
Gegenüber diefem Ableugnungsversuch stellt Dr. Best
folgendes feft:
Zu der Darstellung, die ich unter, der Ueberschrift„ Mein Reichstagsmandat" in der Wochenschrift„ Der Sparer" und in ande ren Wochenschriften und Tageszeitungen gegeben habe, veröffentlicht die deutschnationale Reichstagsfraktion in Nr. 132 der„ Nationalpost" vom 10. Juni 1925 folgende Erklärung:
Die Behauptung, leitende Männer der Fraktion hätten aus gesprochen, daß Wahlversprechungen bedeutungslos feien und jedenfalls hinter höheren Staatsrüdfichten zurüdzutreten hätten, ift unwaht.
Mit aller Entschiedenheit muß die halflose Unterftellung zu rüdgewiefen werben, als ob egoistische Bermögens. intereffen für die Saltung einzelner Grafitonsmitglieder mag gebend gewefen feien. Deutschnationale Gepflogenheit ift es, allein fachliche Gründe und die Staatsnotwendigkeit für die Entscheidungen maßgebend sein zu lassen. Dazu erkläre ich:
Ich halte die bestrittenen Ertlärungen meiner Beröffentlichung in vollem Umfange aufrecht und werbe, falls fie weiter bestritten werden follen, die Namen der Beteiligten und die 3eugen und die fonftigen Beweise für die Richtigkeit meiner Angaben veröffentlichen."
tion
weigen wird. Aber Schweigen wird auch eine Wir nehmen an, daß die deutschnationale ReichstagsfratAntwort sein ein Geständnis.
Preußentum und Industriekapital.
Die
Wechsel in der Kreuzzeitung ". Niederdeutsche Zeitung" veröffentlicht eine Buschrift thres Berliner A3 - Vertreters, in der behauptet wird, der befannte Großindustrielle" Arnold Rech
Streben heute ein flägliches Festhalten am Vergangenen, ein Abschließen von den Massen des Volkes, ja, ein gewollter, bewußter Gegensatz dazu. Nur einige Säge aus dieser burschenschaftlichen Wie alljährlich, so haben sich auch in diesem Jahre zu Pfingsten Rundgebung des Märzjahres.... Durch die großen Stürme poli. die Bertreter der studentischen Verbindungen, die in der Deuttischer Begebenheiten, die das deutsche Volt aufrüttelten aus feinem schen Burscheni dhait" zusammengeschlossen find, in Gife dreißigjährigen Schlaf, hat auch die beutsche Studentenschaft sich er. nach und der Wartburg zu einer Tagung versammelt. Diesmal hoben, ihren mittelalterlichen Romantizismus über Bord zu werfen. ist eine lange Resolution gefaßt, die den Mitgliedern der Burschen- niffe aller Stände bis ins Tiefste erschüttert, auch die des unserigen; ift eine lange Refolution gefaßt, die den Dlitgliedern der Burschen Kommilitonen! Die Revolutionen dieses Jahres haben die Berhält. ichaft, die Zugehörigkeit zum Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold ver die Revolution ist die Mutter unserer studenti bletet und davon spricht, daß dieses Reichsbanner ich die alten fchen Reform. Was uns leitet bei allen unseren Be burschenschaftlichen Farben angemaßt" habe, die dereinst die Sehn- ratungen,... es ist der große Gedanke, der die ganze politische Welt sucht nach dem deutschen Raiserium" verförperten. Man tönnte mit einem Achfelzuen liber derartige Beschlüsse bewegt: Ein freies einiges Deutschland ." In den Debatten über hinweggehen, wenn sie nicht für die Einstellung der Schicht, bie biedlefe Adressen wurden Reden voll glühender Begeisterung für bie fünftigen Richter, Berwaltungsbeamten und Lehrer zu liefern hat, zum republikanischen Staat bezeichnenb wäre. Diese Studenten follen nach einigen Jahren die Bertreter und Beamten des Staates fein, den fie heute bekämpfen, zu dem sich zu bekennen fie ihren Angehörigen verbieten. Ster liegt ein fehr wichtiges Problem, bas zu erörtern jeboch nicht 3wed biefer Beilen ift. Hier soll vielmehr gezeigt werden, daß diese Studenten nicht einmal die Geschichte ihrer eigenen Organisation tennen bewußte Geschichtsfälschung wollen mir nicht annehmen, wenn sie Behauptungen, wie die obigen in die Deffentlichkeit pofaunen.
Die Deutsche Burschenschaft " wurbe befanntlich auf der Bart. burg im Jahre 1817 gegründet und stand von Anbeginn im heftigen Kampfe gegen die Reaktion bes bamals in piele Steinftaaten zer fallenben Deutschlands . Und die Berfolgungen, die gegeit bie Burschenschaftler in ganz Deutschland von der Bundeszentralbehörde megen Hochperrats" eifrig betrieben wirden- man bente an Friz Reuter, zeugen eigentlich nicht von monarchistischen Be
ftrebungen.
Burschenschaft wiederum eine allgemein- ftubentliche Tagung auf die In den Pfingsttagen des Jahres 1848 berief die Deutsche Wartburg, die von Bertretern sämtlicher deutschen Universitäten beschickt wurde. Außerdem ftrömten aus allen Gauen Deutschlands die Studenten nach Eisenach , die Zahl der Tellnehmer an der Rund gebung wird auf jirta 1500 angegeben. Was forderten nun diese natürlich unter der schwarzrotgoldenen Fahne tagenden Studenten verfammlungen? Es verlohnt sich, die dort beschlossenen Forderungen ber Bergeflenheit zu entreißen, fle den Nachfahren ber damaligen Burfchenschafter gründlich unter die Mafe zu reiben. Man verlangte unter anderem in einer breffe an ble Frankfurter Nationalversammlung : 3ur Erlangung eines Staatsamtes foll Universitätsbefuch nicht mehr erforderlich fein." Gerner: Der Besuch der Universitäten möge jebem geftattet sein, der sich auf den felben ausbilden will. ie flingen biefe Forderungen, die faft einstimmig angenommen wurden, in den Dhren der bilbungsftolzen, nach Fachleuten schreienden heutigen Stubenten in Band unb Müze?
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Auch die damalige Eisenacher Tagung trat mit einer Rund. gebung an die stubentliche Deffentlichteit. Auch hier ist ber Inhalt burchaus politisch gehalten. Aber weich ein Unterschieb! Damals ein freies Betenninis gu ber revolutionären Bewegung der 48er Jahre, ein burchaus der Jutunft gewidmetes Bollen und
damalige revolutionäre Bewegung gehalten, ein Teil der Berfa.mm lung hielt die Einrichtung einer obersten Fürsten gewalt im Gesamtstaate für einen Berrat an ber Dom Bolte beseffenen Bolts jouveränität", man be teuerte die Entschloffenheit,„ ber unverfümmerten Freiheit und Souveränität des deutschen Boltes in ihren äußersten Konsequenzen unfer Schwert, unser Blut und die Waffen des Geistes unser Leben. lang unter allen Wechselfällen des Geschides zu weihen. Und daß jene Stubenten zu ihren Worten auch mit ihren Taten ftanden, das bewiesen sie bald darauf in den Kämpfen mit den Truppen ber Reattion in Wien , in Dresden , in Baben, überall standen und fielen auf den Barrikaden Studenten, wurden Studenten ftandrechtlich perurteilt, mußten fich Studenten vor ben Schergen der Reattion ins Ausland flüchten.
Burschenschaftsbanbes. Sie vergessen, was allein ein Ruhmestitel Das alles leugnen die heutigen Träger bes schwarzrotgoldenen bezeichnender als das ängstliche Berhüllen ehrenvoller Bergangen der Studentenbewegung genannt zu werden verdient. Nichts ist treuz und Lubendorff fleht. Wir können the the Bergnügen nicht heit durch diese akademische Jugend, die ihr Heil in Reaktion, Hafen aber während die deutsche Arbeiterschaft den Studenten von 1848 noch heute ein ehrenvolles Anbenken wahrt, wirb fie ben iegt in Eisenach vertreten gewesenen Studenten das entgegenbringen, was, einst die Wartburgstudenten für Leute solcher Gesinnung empfanden: Berachtung!
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Drei Kohlköpfe. Bon Erna Büsing.
Ste Itegen, inmitten vieler Gemüsesorten, in Treue vereint auf bem Rarren, bie brei Rohltöpfe. Sie entstammen demselben Boden, haben gemeinsam den Abschied von der nahrungsreichen Scholle und die quälende Fahrt in die Weltstadt durchgemacht und gehen nun gesondert ihren Weg. Das ist eben das Schicksal aller Rohl. töpfe .
Ein Automobil, elegant im Bau, mit rotfeiben verhangenen Fenstern, wird durch das Haltezeichen eines Schuhmanns in der Nähe des Gemüsekarrens angehalten. Das Lachen trunkener Menschen bringt aus dem Wageninnern. Blöglich öffnet sich bie Tür, ein nadter Frauenarm wird sichtbar und polierte Fingernägel greifen schnell nach einem Rohitopf. Unbemerti Don ben lärmenben Fahr
Die Krenzzeitung" wird hiernach ein Organ des infernationalen - in der Hauptsache jüdischen- Franzosentonzerns. Es ist ein beachtenswertes Zeichen der Zeit und zeugt zugleich von den Anftrengungen, die zur Verwirklichung der französischen Hegemonie auf dem Kontinent zurzeit in Deutschland gemacht werden. Der fünftige Hauptfeiffleiter der Rechbergschen Kreuzzeitung" gehörte bisher zum Stabe der Scherffchen Blätter. Es bedarf in diesem Zusammenhang wohl feiner Erörterung der Frage, aus welchen Quellen die Finanzierung des Blattes erfolgt.
Die Meldung ist geeignet, das größte Aufsehen zu er regen. Gewiß ist es nicht Neues, die Deutschnationalen im Lager der Erfüllungspolititer zu finden. Das Angebot des Garantie pafts ist pazifistischer, als die Außenpolitif des vorhergehenden weniger rechts gerichteten Kabinetts, und auch in der Frage der Entwaffnungsnote ver folgt die Deutschnationale Partei eine auffallende zurückhaltende Linie. Zieht man weiter in Betracht, daß sie entgegen den Wünschen des Innenminifters Schiele in der Flaggen- und Verfassungsfrage den vollen Rückzug angetreten hat, fo liegt die Vermutung nahe, daß fich in der Deutschnationalen Partei eine grundlegende Bandlung vollzieht. Daß diese Veränderungen aber so weit gehen, daß man die Kreuzzeitung " einem wie sich die Niederdeutsche Zeitung" ausdrückt jüdischen Franzosenfonzern und den Herren vom„ Lokal- Anzeiger" ausliefert, muß doch überraschen.
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Es nimmt deswegen nicht Bunder, wenn die Deutschnationale Partei es fehr eilig damit hat, alle Gerüchte über eine Aenderung der Richtung der Kreuz- Zeitung " zu dementieren. Sie bemüht eigens den Grafen West arp für diesen 3wed. Es wird abzuwarten sein, was von diesem Dementi zu halten ist, daß heute bereits zugegeben wird, daß die Kreuzzeitungs G. m., b. 5. in eine Attiengesellschaft mit einem Rapital von vorläufig 1 Million Reichsmart umgewandelt worden ist. Der Fall Best läßt deutschnationalen Widerrufen gegenüber Borsicht am Plage erscheinen.
Die rift, innerhalb der die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Bolen noch durch das Benfer Abkommen geregelt wurden, ist mit der vergangenen Nacht abgelaufen; die Berhandlungen über den Abschluß eines Handelsvertrages, die bereits seit Anjang März geführt werden, verliefen bisher erfolglos. Infolgedessen besteht zwischen Deutschland und Bolen jetzt eine handelspolitische Regelung nicht mehr. Leide Staaten bringen gegeneinander die höchften 3011fäge zur Anwendung. Damit hat fich die handelspolitische Situation wefentlich zugefpigt. Eine go wiffe Menge ron Kohlen fann im Monat Juni noch aus Bolen soffrei eingeführt werden, bis das bisher noch nicht ausgenußte Sontingent erfüllt ist. Dann wird die deutsch - polnische Grenze für die Kohleneinfuhr endgültig gesperrt..
Es unterliegt feinem Zweifel, daß beide Staaten von dem Kampfauftand auf die Dauer schwere Nachteile zu gewärtigen haben, und es bleibt dringend erwünscht, daß man die noch bestehenden Verhandlungsmöglichkeiten ausnutzt, um zu einer Berftandigung zu gelangen,
Deutschösterreichs Anschlußwille.
Kundgebung des republikanischen Schutzbundes.
Wien , 15.. Juni.( Eigener Drahtbericht.) In der alten niederösterreichischen Stabt St. Pölten fand unter Teilnahme vieler Tausender Parteigenoffen aus allen Bundesländern eine Fahnenweihe des Republikanischen Schußbundes statt, die sich zu einer Rundgebung für die Republit, die sozialen Errungenschaften und für ben Anschlußan Deutschland geftaltete. Generalsekretär Kunzemann sprach unter stürmischem Beifall im Namen und Auftrag des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold.
| gäften, wird er in den Wagen gezogen. Und als das Automobil wieder anfährt, hält Bubi, der joeben noch nachläffig mit einem verweltten Fliederftrauß fpielte, einen Rohltopf auf dem Schoß. Die Wageninfassen grölen. Entzückt füßt Bubi feine füße Maus und lallt befeeligt: Ja, ja, hab' ich's nicht immer gesagt, das kleine Frauenzimmer ist wirklich originell."
Gine abgearbeitete Frau, die nach langem Anstehen auf der den prächtigen Kohl und hemmt den Schritt. Im selben Augenblic Freibant Fleisch getauft hat, geht an ber Rarre vorbei. Sie steht fällt ihr ein, daß fie feinen Pfennig Geld in der Tasche hat. Doch ihre Augen tönnen fich gar nicht von dem Rohl losreißen und Hungrige haben oft so sonderbare Schwächezustände. Sie weiß nur, ihr Kind ist frant, fie ist arbeitslos, und Menschen, die helfen, gibt es bloß in Romanen. Ihre Hände umframpfen einen Kohlkopf. Das fieht eine hämische Nachbarin und deren Plan ist fertig. Sie wird die Diebin zur Anzeige bringen. Es ist zwar einfacher Mundraub, begangen in augenblicklicher Geistesverwirrung, aber, das Recht hat verbundene Augen, wer weiß, ob nicht gründlich prüfender, scharffichtiger menschlicher Geist einen Diebstahl mit Ueberlegung tonstruiert?
Wenn man jeden Tag eine Stunde vor Sonnenaufgang aufstehen muß, liegt ein gewiffes Frieren im Rörper. Darum trintt auch der Gemüsehändler, dem der Karren gehört, jeden morgen ein. paar weiße Schnäpfe. Als er diesmal zurüdtehrt, bemerkt sein ge übtes Auge die Lücken auf dem Karren und er murmelt: 3wei Kohlröpfe find geflaut."
Da tritt eine Frau, die noch schnell, bevor sie ins Geschäft geht, ihre Einfäufe besorgen muß, an den Karren. Sie wählt den übrig Rohltöpfe. gebliebenen Kohltopf und zahlt den regulären Preis für die drei
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Schulden auf 15 Bros. ihres Rennwertes hat ihren Borläufer Alles schon dagewefen! Auch die Aufwertung der laus erließ damals eine Berordnung, baß alle Schulben getilgt jeten, Schulden auf 15 Broz. ihres Nennwertes hat ihren Vorläufer bereits im 13. Jahrhundert. Der ehrfame deutsche Kaiser Benzes
wenn ihm, dem Kaiser, 15 Broz. dafür entrichtet würden. Beitgemäß beschränkte er das Geltungsbereich feiner Berordnung auf die Schuldforberungen, welche Juden an Christen hatten. Und das waren Damals die meiſten.
Eine für den Bergbau wichtige Erfindung hat ein Gelsen firchener Bergman gemacht. Es ist ihm gelungen, einen Apparat zu konstruieren, durch den die Nachschwaben nach einer Explosion vernichtet werden fönnen. Der Apparat arbeitet mit Breßluft. Er tann in jeden Stollen eingebaut werden, und die von den Nachschwaden betroffenen Bergleute tönnen ihn selbst in Tätigkeit jegen, Der Apparat erregt in Anbetracht der neuerlichen Bergwerkskata strophen besonderes Intereffe.
Das fruntene Schiff, eine( senilche Ballade von Baul 8e, wurde bon Direktor Frig of für bie Boltsbühne Berlin aur Urauf führung angenommen. Die Buchausgabe des Bühnenwerts ist im Schau pielverlag in Leipzig erschienen, ber auch die neuesten dramatischen Berte des Dichters Der Turm und Erbe" in seinen Bühnenvertrieb aufge
Die Bevölkerung Petersburgs Betrug nach Angaben bes Statistischen Bureaus am 1. Juni 1890 600 Röpfe.