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Gewerkschaftsbewegung

Zum Verbandstag der Buchbinder.

Die betrogenen Betrüger.

Die Rote Fahne" hat ihre Spalten wieder den felbständigen" Berbänden geöffnet. Monatelang, seit dem verpfuschten und elendig­lich zusammengebrochenen Streit einiger Briefumschlagbetriebe, haben mir von den Sonderbündlern der Buchbinder in der Roten Fahne" nichts mehr zu lesen bekommen. Jetzt treten die Spalter wieder auf den Plan.

In diesen Tagen wurde eine irreführende Streit bezw. Sperre notiz über die Firma Kölle G. m. b. H. gebracht und am 18. Juni, in der gestrigen Nummer wird ein Elaborat zu unserem Verbandstag gebracht, das weit entfernt ist, dem Gedanken der Einigung zu dienen. Die alte Methode der Unwahrhaftigkeit und der Verleumdung wird angewandt, um Dumme zu fangen. Es ist eine unwahrheit, wenn

in China   das Gewissen schärfen und ihnen die moralische Ver­pflichtung vor Augen führen, im Einvernehmen mit der chinesischen Arbeiterschaft der Kulturschande solcher Arbeitsverhältnisse ein Ende zu machen.

Lebensmittel- und Getränkearbeiter.

22. Berbandstag.

Augsburg  , 17. Juni.

Die Gewerkschaften Oesterreichs   1924.

Die Entwicklung der freien Gewerkschaften Desterreichs im Jahre 1924 blieb nicht unberührt von den Merkmalen, welche die Wirtschaft in diesem Jahre fennzeichneten. Das Stocken der Produktion, die verfehlten Sanierungsmaßnahmen, die schlechte Möglichkeit der Kapitalbeschaffung für die Industrie und noch vieles andere beein flußte mehr als erwartet den Stand und die Stärke der Gewerk­fchaftsbewegung. Die größte Kümmernis der Gewerkschaften ist die entsetzlich große und andauernde Arbeitslosigkeit. Am Jahres­ende betrug die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen die für öster­reichische Verhältnisse gerade sensationelle Ziffer von 183 771. Selbst in der besten Zeit, im Juni 1924, fonnten 91 725 arbeitslose Per­

Im Laufe des dritten Sizungstages wurden eine Reihe von Anträgen angenommen über die Beseitigung der Nachtarbeit in den Mühlen, Entsendung geeigneter Personen an die Bolfshochschule in Tinz und an die Akademie der Arsonen gezählt werden. beit in Frankfurt   a. M., Propagierung der neu gegründeten 2rbeiterbant, Heranbildung von ehrlingen und

pie Rate Fahne behauptet, daß Brüdner und Kaspar sich Bezirksverband Groß- Berlin!

gegen die Wiederherstellung der Einheit ausgesprochen hätten. Aller­dings ist gefagt morden, daß der Splitter der Sonderorganisation feine Bedingungen stellen fönne und das Wie der Einigung der Verbandstag zu beschließen habe. Der von der Zahlstelle Berlin   hierzu gestellte Antrag lautet:

Der Bezirksvorstand beruft hiermit für heute, Freitag, den 19. Juni, abends 7 Uhr, nach dem Preußischen Land­fag( Saal 12) einen

ein.

Bezirksbeamtentag

Tagesordnung:

1. Die Beamtenpolifit der Sozialdemokratie im Reichstage. Referent: Genosse Stelling, M. d. R. 2. Der Neuaufbau des Reichsbeamtenbeirats. Referent: Genosse Hermann äger.

,, Alle infolge der Inflation oder der Spaltung in unserer Organisation ausgeschiedenen Mitglieder, welche bis zum 1. Ditober 1923 mindestens 52 Wochenbeiträge entrichtet hatten, tönnen auf Antrag ohne Leistung eines Eintrittsgeldes und unter Anrechnung ihrer früheren Mitgliedschaft in unserer Organisation wieder auf genommen werden. Die früher geleisteten Beiträge fönnen jedoch nur voll in Anrechnung gebracht werden, wenn die Aufgenom menen aufs neue mindestens wieder 52 Beiträge geleistet haben. 3. Wahl der Berliner   Mitglieder des Reichsbeamtenbeirats. Der Antrag auf Wiederaufnahme muß spätestens zum 30. Septem- 4. Wahl der Beamtenvertreter für den Bezirksvorstand. ber 1925 bei der in Frage kommenden Ortsverwaltung eingereicht Zur Teilnahme berechtigt find außer den Mitgliedern des jein. Die bereits vor dem Verbandstag wieder neueingetretenen Bezirksvorstandes, des Reichsbeamtenbeirats und der Reichs- und Mitglieder erhalten dieselbe Vergünstigung in der Wiederherstellung Landtagsfraktion fämtliche Mitglieder der Beamten ihrer alten Rechte, ohne eine befondere Karenzzeit zu durchlaufen." Die im großen Saal des Gewerkschaftshauses stattgefundene underbeausschüsse, die sich im Besige einer Funktionärkarte befinden. Die Funktionärkarte dient in Verbindung mit dem gut befuchte Bersammlung bestätigte ausdrüdlich auf Antrag von Mitgliedsbuch der Partei als Ausweis. Die Bezirkswerbeausschüsse Brückner diese Entschließung. der Post, Polizei, Eisenbahn, Kommune, Verwaltung, Finanz und Steuer. Justiz und weiblichen Beamten müssen soweit dies noch nicht gefchehen ist sich über die Person der von ihnen vorzuschlagenden ber Bolizei- und Kommunalbeamten haben dem Bezirksbeamtentag Vertreter für den Reichsbeamtenbeirat einigen. Die Werbeausschüsse außerdem je einen Vertreter für den Bezirksvorstand vorzuschlagen. Der Bezirksvorstand.

Die Hintermänner der vorgeschlagenen Kandidaten und der Roten Fahne" sprechen von einer bewußten Lüge" des Bevollmäch tigten Raspar, weil im Mitteilungsblatt( Nr. 8) der Verwaltung die Dauer der Mitgliedschaft der Kandidaten veröffentlicht wurde. Die Feststellung der furzen Berbandszugehörigkeit ist diesen Hinter­männern natürlich sehr unangenehm. Schindler und Selke sind 1925 in die Organisation auf Geheiß der kommunistischen   Partei wieder eingetreten, nachdem sie vor Jahr, ebenfalls auf Geheiß der Partei, aus der Organisation austraten. Aber auch wenn ihre frühere Mitgliedschaft zählen würde, so blieben es Mitglieder, die erst nach der Revolution den Weg zur Organisation fanden. Lehrlinge, oder besser Kinder, waren die genannten und schon be­tagten Leutchen bei ihrem Eintritt nicht mehr, obschon sie in den Ver­fammlungen als politische Kindstöpfe auftraten. Die komischste Figur macht allerdings der Spitzenkandidat der Roten Fahne", Paul Rothe. Als dieser als Angestellter der Organisation sich un­möglich gemacht hatte, schrieb die Rote Fahne" und der Graphische Blod" in zarter Andeutung auf gewisse Dinge Rothe, der Ver­flossene". Die erbitterffte Feindschaft herrschte bis vor kurzem zwischen Rothe und den Sonderbündlern. In den Tagen der Spaltung war Rothe der wütendste Berfechter der Ausschlüsse. Ortsverwaltung und Verbandsvorstand gaben dem Verlangen Rothes auf wei­tere Ausschlüsse nicht statt. Jetzt möchte der fleine Queru­Tant wieder von sich reden machen und läßt sich von den Sonder­bündlern wieder mißbrauchen.

Eine dirette unwahrheit ist es, wenn behauptet wird, Imhof habe sich in der Reichsdruckerei unterschriftlich verpflichtet, teinerlei Gewerkschaftsarbeit zu leisten. Die Tatsachen fprechen da­gegen. Imhof ist feit einem Jahre Obmann des Be= triebsausfchuffes in der Reichsdruckerei und hat seine Pflichten als folcher, wie als Gewerffchaftsfunktionär, ftets erfüllt.

Mie in den Berfammlungen die kleine Clique um Rothe glatt ob­fällt, so wird auch bei der Urwahl der Delegierten zum Verbandstag Rothe und Genoffen hinabfegeln.

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Die Urwahl der Delegierten zum 15. Verbandstag fin­det am Sonnabend, den 20. Juni, in der Zeit von 12 Uhr, bezw. 1 Uhr bis abends 6 Uhr statt. Für die Mitglieder, die zweite Schicht arbei­ten, ist bei Rathmann und Baum Gelegenheit geboten, schon von 12.11hr ab zu wählen( siehe Inserat). Jedes Mitglied muß für eine starte Wahlbeteiligung besorgt sein.

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deren Schuh, Heranbildung tüchtiger Verbands funktionäre, deren Schutz, Heranbildung tüchtiger Verbandsfunktionäre, Bierfahren an Sonntagen usw. Auswüchse bezüglich der Sonntagsarbeit, sowie das

Zur Frage des Industriever bandes wurde nach ein­gehender Aussprache folgender Antrag angenommen:

Der 22. Berbandstag des Lebensmittel- und Getränkearbeiter­verbandes steht nach wie vor auf dem Standpunkt einer Industrieorganisation und erwartet vom Gewert schaftstongreß eine ftrenge Abgrenzung der Industrie­gruppen, die dieser Organisationsform entspricht. Ungeachtet der zu erwartenden Beschlüsse des Gewerkschaftsfongresses bestimmt der Verbandstag eine sechsgliedrige Kommission, welche sofort die Berhandlungen mit den Verbänden der Böttcher, Bäcker und Konditoren, Fleischer und Gärtner zwecks

Bildung einer Industrieorganisation vorzunehmen hat, bestehend aus zwei Hauptvorstandsmitgliedern und vier Verbandstagsteilnehmern. Die Kommission hat sofort nach Schluß des Gewerkschaftstongresses in den Verbandszeitungen über den Berlauf der Verhandlungen Bericht zu erstatten. Der Berbandstag ist der Auffassung, daß die Personenfrage, sowie die Beitrags- und Unterstützungseinrichtungen tein Hinderungsgrund zur Schaffung einer Industrieorganisation sein darf. Sobald Sagungen zustande gekommen sind, welche die Wahrung der Interessen unserer Mitglieder sicherstellen, ist die Zustimmung der Mitglieder zur Berschmelzung durch Urabstimmung einzu­holen."

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Lohnbewegung der Rheinschiffer.

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Als Delegierte zu diesen Verhandlungen mit den Bruder verbänden wurden gewählt: Frant Düsseldorf, Supper. als Delegierte zum Gewerkschaftstongreß wurden gewählt: Bielefeld  , Drechsler Hamburg und Schmuz Mannheim. Schmuz Mannheim, Frant Düsseldorf und Wittich Frank­furt a. M. Zum Der ADGB  . zu den Vorgängen in China  . Buntt Lohnbewegungen, Streits und 2ohnpolitit" referierte Badert Berlin  . Es sind dazu nicht Der Borstand des Allgemeinen Deutschen   Gemeniger als 34 Redner für die Aussprache gemeldet, die noch im mertschaftsbundes hat sich in seiner letzten Sigung mit den Gange ist. Borgängen in China   beschäftigt. Die Lebens- und Arbeitsbedin­gungen der chinesischen Arbeiter, die in den unter fremder Leitung stehenden Fabriken beschäftigt sind, erinnern an die schlimmsten Zeiten des Frühkapitalismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In den Bergwerfen Schantungs wird bis zu 20 Stunden unter Tage gearbeitet. In Glasfabriken werden kleine Knaben bis zu 17 Stunden täglich beschäftigt. Weder in Schanghai   noch im übrigen China   gibt es Vorschriften, die die Kinderarbeit be schränken, auch nicht in den englischen und japanischen Spinnereien. In den englischen Spinnereien ist nicht einmal die Beschäftigung von Kindern unter 10 Jahren verboten. Man hat nur Schritte unternommen", um der Anregung der Kommission für Kinderarbeit" gerecht zu werden, damit wenigstens diese dürftige Schußvorschrift befolgt wird. Die englische   Regierung mußte im Unterhause selbst zugeben, daß die Arbeitsverhältnisse in China   beklagens

wert sind.

Dieses soziale Elend, das der Arbeiter Europas   in den ersten Jahrzehnten der technischen Revolution am eigenen Leibe erfahren hat, wird jetzt zum Schicksal des chinesischen Proletariats. Die Er­bitterung über das menschenunwürdige Dasein, das es über Männer, Frauen und Kinder verhängt, ist die eigentliche und berechtigte Ursache der Unruhen, in deren Verlauf allein in Schanghai   21 Chi­nefen von der internationalen Polizei getötet und 65 verwundet wurden.

Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes spricht den chinesischen Kameraden, die sich gegen diese rücksichtslose Ausbeutung zur Wehr sehen, die herzliche Sympathie der deutschen   Arbeiter aus und gibt dem Wunsche Ausdruck, daß bie blutigen Ereignisse den Vertretern der europäischen   Zivilisation

Duisburg  , 18. Juni( Eigener Drahtbericht). Das Personal der Rheinschiffahrt und der staatlichen Schleppdampfer hat Lohn forderungen eingereicht. Falls dieses Schiffspersonal zu einer aktiven Lohnbewegung übergehen sollte, würde die Transportkrije, die durch den Streik der Transportarbeiter herbeigeführt worden ist, in Westdeutschland ganz wesentlich verschärft werden. und der Verbindungsstraßen nach den westdeutschen Kanälen würde dann zur völligen Stillegung des Verkehrs auf dem Rhein  tommen. Der Hafenarbeiterstreit in Duisburg   zieht weitere Kreise.

Es

Wahlen im Deutschen   Verkehrsbund. Am Dienstag, den 9. Juni, nahmen die Mitglieder der Sefiton VII( Portiers, Bächter, Reinemachfrauen) in einer Mit­gliederversammlung in den Sophiensälen Stellung zu der am 28. und 29. Juni stattfindenden Reichskonferenz sowie zu dem im Auguft stattfindenden Bundestag. In dieser Versammlung wurden auch die Delegierten zur Münchener   Tagung gewählt. Abgegeben wurden 267 Stimmzettel. Bon diesen mußten 16 für ungültig erklärt werden. Aufgestellt waren nur Kandidaten der Amsterdamer Rich­tung. Von den 251 gültigen Stimmen erhielten: Leube 213, uise Kähler 140, Dammer 124, Scherer 118, Lucie Hußner 67 und Karl Felsch 66 Stimmen. Gewählt find mithin Leube und Dammer und Luise Kähler, Anträge zum Bundestag wurden nicht gestellt, dagegen wurden eine Anzahl von Anträgen angenommen, welche der Reichskonferenz der Hausangestellten unterbreitet werden.

Der Deutsche   Bantbeamten- Verein, der früher dem Gedag" ( Deutschnationaler Handlungsgehilfen- Verband uſtv.) angehörte, hat fich jetzt dem Hirsch- Dunderschen Gewerkschaftsring" angeschlossen.

ENVER

BE

WHWITTG

Unter solchen Umständen ist es begreiflich, daß der Bericht von einem Sinken der Mitgliederzahlen spricht. Prozentual be­rechnet macht das 7,65 Proz. gegenüber 14,59 Broz. im Vorjahre aus. Bon 53 Organisationen haben 21 eine Mitgliederzunahme und 32 eine Mitgliederabnahme zu verzeichnen. Besonders tief ein­greifend wirkte der Abbau der Staatsangstellten. An Kampfbewungen war das Jahr nicht arm. Noch vor nicht allzu langer Zeit mußte um den Angleich an die wegen ihrer fragwürdigen Ermittlung der Lebenshaltungskosten sehr umstrittenen Indererrechnungen gefämpft und und mußten Lohnherabjegungen abgewehrt werden. Die Kurzarbeit und die schlechte Wirtschaftslage spornte die Unternehmer zum stärksten Widerstand an. Trotzdem gelang es, die Löhne und Gehälter in einer über die Indersteigerung hinausgehenden Weise ansteigen zu lassen.

Auch am inneren Aufbau der Organisationen fonnte gut gearbeitet werden. Die Beitragsleistungen und die Unter­tüßungseinrichtungen wurden aufgerichtet und der Borkriegszeit ent­sprechend gestaltet, die Presse ausgebaut und dem Bildungswesen besondere Sorgfalt gewidmet. Die Mitgliederbewegung seit 1919 verlief folgendermaßen: männlich weiblich

zusammen 772 146

1919

578 983

193 163

1920

685 645

215 165

900 820

1921

818 237

261 540

1 079 777

1922

817 287

232 712

1049 949

1923

692 839

203 924

896 763

1924

637 104

190 984

828 088

die der Lokalvereine 8. Gegenüber dem Jahre 1923 bleibt die Zahl Die Zahl der 3entralperbände betrug Ende 1924 45. verringert. Die Abnahme erklärt sich aus der Verschmelzung der der Lokalvereine gleich, die Zahl der Zentralverbände hat sich um 2 Organisation der Schornsteinfeger mit jener der Bauabeiter und der des Krankenpflegepersonals mit dem Bund der öffentlichen Ange­stellten.

Zur Finanzaebarung ist zu bemerken, daß sich die Ein­nahmen der freien Gewerkschaften trok Krise und Mitgliederrückgang gemessen an den Einnahmen für 1923 um 55,25 Broz. gesteigert haben. Die Einnahmenseite schließt für 1924 mit 14 936 214,42 und die Ausgabenseite mit 10 454 795,17 Schilling ab. Verbraucht wurden hiernach 69,99 Broz. der vereinnahmten Gelder. Der Vermögens­bestand der freien Gewertschaften betrug Ende 1923 pro Kopf 40 883 R., Ende 1924 aber 98 392 R. Das ist eine Zunahme von 57 509 R., also mehr als eine Verdoppelung.

Die Gesamtzahl der von den freien Gewerkschaften zentral herausgegebenen Fachblätter belief fich Ende 1924 auf 54. In Deutschösterreich stehen den 828 000 Mitgliedern der freien Ge­werkschaften rund 80 000 christliche und 52 000 nationale" Ge­werkschafter gegenüber. Trotz des Rüdganges im lezten Jahre fann man Genugtuung und Anerkennung über den Stand der freien Ge­wertschaften in Desterreich zum Ausdruck bringen. Eine Mitglieder­bewegung von 828 00 bedeutet für österreichische Verhältnisse einen aewaltigen Machtfaktor. Sie bedeutet weiter die Offenbarung, daß lich das Proletariat in unserem Bruderland weit mehr der Erkenntnis feiner Klassenlage bewußt ist als bei uns.

D. E.

Die Lohnverhältnisse der Forstarbeiter. Ueber die Lohnverhältnisse der Forstarbeiter ist genau wie fiber die der Randarbeiter recht viel linflarheit verbreitet. Viele Leute bilden sich ein, man fönne die Forstarbeiter bedenkenlos zu der Gruppe der gut bezahlten Arbeiter rechnen. Daß dies jeder Berechtigung entbehrt, zeigt eine Aufstellung, die jetzt vom Deutschen  Landarbeiter- Berband über die Stundenlöhne der staat= lichen Forstarbeiter Ende April 1925 veröffentlicht wird. Bir entnehmen aus der Aufstellung folgende Angaben: Stundenlöhne über 24 Jahren 21-24 Jahren 18-20 Jahren

.

Lohngebiete

Breußen Bayern Württemberg  . Baden Braunschweig Anhalt Thüringen. Sachfen Hessen  ( Freistaat) Lippe( Freistaat) Schaumburg- Lippe  Oldenburg  .

Mecklenburg- Schwerin

Mecklenburg- Strelig

im Alter von im Alter non im Alter von

IIIIV VIIIIII IV V III IV V

43 42 41 40 39 40 39 38 37 36 36 36 35 34 35 45 41 39 37

57 54 49 46

52 47 4847

8111]

1111111

$ 38 89 9 50---- 48----­

45 41 39 37

39 35 34 32

49 46

13 41 37 35

57 53 50 47

51 48 45 42

52

18 47

39 38

40

55 52 48

55 52 48

44 42 38

48

56 52

42

36

26

42 41

36 35

191111

39 38

lichen Forstbetrieben gezahlte Stundenlohn 57 Pfennige. Für den Nach dieser Aufstellung betrug Ende April der höchste in staat­Zag ergibt das unter Bugrundelegung einer achtstündigen Arbeitszeit 4,56 Mark, für die Woche 27,36 Mart. Ein solcher Lohn ist wahrlich sehr bescheiden, wenn man bedenkt, wie schwer, anstrengend, und in mancher Beziehung auch fostspielig die Arbeit ist, die von den Forst­arbeitern verrichtet werden muß. Es wird noch großer Anstren­bedürfen, soll auch bei der Entlohnung der Forstarbeiter so etwas gungen der Organisation und vieler Einsicht der staatlichen Stellen wie Gerechtigkeit entstehen.

Achtung, SPD.- Metellarbeiter! Am Montag, den 22. Juni, abends 7 Uhr, in den. Gardefälen, Sophienftr. 37, Berfammlung aller SPD  . Metallarbeiter. zumt Tagesordnung: Stellungnahme Gemertschafts Inngreß. Bollzähliges Erscheinen dringend notwendig. Partei­ausweis legitimiert. Der Fraktionsvorstand.

Berantwortlich für Bolitik: Bietor Schiff; Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski; Lokales und Sonstiges: Frik Karstäbt; Anzeigen Th. Glode; sämtlich in Berlin  .

Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Berwärts.Buchbruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. Berlin S. 68, Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Biffen".

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GOLD 5.8 TULA 6.8