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Sonnenwenöfeft des M Störungen durch d Trotz regengrauem Himmel, der aus unendlicher Fülle immer wieder Schauer herniedergoß, fand sich eine große Schar Unent- wegter, Junge und Alte, zusammen, um in den Gosener Bergen die Sonnenwende zu begehen. Wie kaum ein anderer Platz sind die Gosener Berge zu Massenfestspielen geeignet. Eine erstaunlich gute Akustik und außerordentliche Möglichkeit für die Entfaltung der Regie. Dieses Naturtheater sollte öfters zum Kultplatz für das moderne Proletariat werden, so wie es auch in der Nacht zum 21. Juni zum Zeugen einer erhebenden Feier wurde. Es ließe sich viel sagen über Masienkunst. Bor allem müßte für die vorhandenen Kräfte auch immer ein gegebenes Massenspiel vorhanden sein, das allen Wirkungen, die Masse und Platz geben können, auch heraus- holt. In vereinter Wirkung von Musik, Gesang, Sprechchor, Be- wegung, Einzelstimmen und dramatischer Spannung müssen, sei es in ernstem oder frohem Gestalten, sich zu Einem verschmelzen und so den Zuhörer innerlich ergreifen und oktivisieren. Ein kleinliches burcaukratisches Sparen und Messen mit alten Maßstäben, eine unpsychologische Einstellung Künstlern und Massen gegenüber wäre verderblich. Das Sonnenwendfest des Arbeiter-Kulturkartells zeigte ver- hcißungsvolle Ansätze. Arbeitersänger, Sprechchor für proletarische Feierstunden, eine leider etwas spärlich« Musik und Einzelsprecher erzielten öfters eine außerordentlich tiefe Wirkung. Durch die von den Höhen noch unten zusammenströmenden Fackelzüge und das Anbrennen des Holzstoßes wurde eine Stclgerung erzielt, die der in moderne Formen gegossene und doch so alten Kulthandlung eine erschütternde unvergeßliche Weihe gaben. Der Aufbau der Veranstaltung, die ein eigenes,»irr diese Feier geschriebenes Festspiel vermissen ließ, war dennoch außerordentlich geschickt. Aus vorhandenem wurde verstanden, eine sich steigernde Wirlung zu erzielen. Nachdem der Arbeitersängerbund das Lied vom heiligen Feuer gesungen,

beiter-Kultur-Kartells. ls schlechte Wetter. sprach der Sprechchor mit Inbrunst dieErlösung" von Bru. Schönlank. Die Vertreter der fünf Erdteile, das waren f ü>. Fackelzüge, kamen von den Höhen und vor einem feurige. Stern sprachen die Einzelstimmen dieGrenzenlose Erde" von Max Barthel , einen Sang auf die grenzenlose Verbrüderung. Der Holzstoß ward entzündet und der Sang der Internationale schwang sich aus Tausenden von Mündern wie eine Verheißung empor. Während der Feier ließ es der Himmel noch bei einem feinen Regen, um es dann in Strömen regnen zu lassen. Es goß ohue Ende. Unter Zelten, in Schuppen, in Gasthäusern, unter Bäumcv unter primitiven Hütten aus Gartentischen, harrte die in nicht alko- hvlischem Sinne feuchtfröhliche Gemeinde auf«ine Regenwendo. denn der Sonntag sollte noch so viel bringen. Das Festspiel Morgen- muß, Kinderspiele, Reigentänze, Puppentheater, Hans-Sachs-Spiele, Ucbungen in Luft und Sonne für alle. Doch die Sonne machte nicht mit, als wäre sie verstimmt gewesen, daß es wieder abwärts mit ihr geht. Sie ließ die Wolken weinen und weinen, daß all diese Verheißungen am anderen Vormittag abgesagt werden mußten. Die Arbeitersamariter brachen ihre Zelte ab, ein großer Teil der Uebernächtigten und Durchsröstelten zog heimwärts: doch siegreich flatterten immer noch rote und schwarzrotgoldene Fahnen der Ausdauernden und frisch sang der junge Chor Volks- und Kampflieder. Die Ausharrenden wurden mit einem etwas besseren Sonntagsnachmittagswetter gekrönt, was bei diesen Opti- misten sicherlich sommerliche Gefühle auslöste. Es ist sehr zu bedauern, daß die Ungunst der Witterung einen Fortgang dieses Festes verhinderte. Aber eines ist gewiß, wen nion auch fragte, jeder freute sich doch, das Sonnenwendfest da draußen begangen zu haben, und so wird es trotz allem Regengrau stark und leuchtend in der Erinnerung bleiben. Das Arbeiter- Kulturkartell aber möge, ständig sich steigernd, aus dem Verheißung»- vollen Wege weitergehen und so den breiten Massen eine Festkullur schaffen Helsen .

Iahrtausenüfeier km Saargebket. Treu zu Deutschland . Saarbrücken , 22. Juni.<WTB.) Die Iahrtausendfeier der Rheinlande wurde in der Stadt Saarbrücken , die in einem Meer von Fahnen, Flaggen, Wimpeln, Laub und Tannengrün prangt, am Sonnabend abend 6 Uhr durch ein halbstündiges feierliches Festgeläut von allen Türmen eingeleitet. Alle Turn- und Sportvereine hatten sich auf dem Sportplatz im St. Johannes-Stadtwalde versammelt, um den Veranstaltungen beizuwohnen. Bei Beginn der Dunkelheit wurde zur Begehung der Sonnenwendfeier ein riesiger Scheiter- Hausen im Talkessel errichtet und in Brand gesteckt, während Massen- chöre saarländische Lieder ertönen ließen. Darauf hielt Pfarrer R e i ch a r d eine von ungeheurem Jubel der Menge, die Kopf an Kopf die Höhen um den weiten Talkessel säumte, aufgenommene Gedenkrede, in der er die ewige und treue Zugehörigkeit des Saarlands zu Deutschland hervorhob, wofür die heutige Feier ein Beweis fei, die jedem, der hören und sehen könne, zeige, wohin das Sehnen der Bevölkerung gehe. Die Volksabstimmung im Jahre 19ZZ, in der wir entscheiden sollen, ob wir zu Frankreich oder zu Deutschland gehören, oder ob wir ein Völkerbundsstaat sein wollen, habe das Saarland dem Grunde nach bereits lange und deutlich für Deutschland ent- schieden. Sie könne nicht mehr zweifelhaft sein, und kein sehnlicherer Wunsch lebe im Saarvolk als der, diese Entscheidung bereits einige Jahre vorher herbeigeführt zu sehen. Am Sonntag hatte sich eine große Zahl geladener Gäste im städtischen Saalbau zu dem eigentlichen Festakt versammelt. Außer den Spitzen aller Behörden beinerkte man verschiedene deutsche Bürgermeister, die bereits zu der morgen hier stattfindenden Vor- standssitzung des Deutschen Städtetages eingetroffen sind. Bemerkt wurde auch die Anwesenheit des saarländischen Mitglieds der Regie- rungskommission, K o ft m a n n, während die übrigen Mitglieder der Regieruogskommission. der französische Vorsitzende Baull, der Belgier Lambert, der Kanadier Stessens und der Tjchechojlowake vezenski. wie es heißt, da» Saargebiet während der Festtage ver­lassen haben. Noch musikalischen Darbietungen hielt der Erste Vor- fitzende des Festausschusses, Stodtschulrat Dongard, die Festrede, in der er, ausgehend von dem Gedanken, daß wir klar und bewußt auf dem Boden des Berfailler Vertrages stehen und gerade darum unser Deutschtum hochhalten, einen Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung der Zusammengehörigkeit zwischen dem Rheinlande und Deutschland warf. Moskauer Prozeß gegen deutsche . Beschuldigung: Attentatspläne. In Moskau beginnt am 24. d. M. die Gerichtsverhandlung gegen die deutschen Studenten Kindermann, Ditmaringen lind Wolscht. Diese Studenten aus Westdeutschland sind schon vor län- gerer Zeit nach Rußland gegangen Es ist ihnen von dort Fälschung von Empfehlungsschreiben der KPD. nachgesagt worden. Die Anklageschrift, die drei Punkte enthält, macht den Ange- klagten zunächst die Mitgliedschaft zu einer Organisation zum Vor- wurf, deren Ziel die Zerstörung der Kräfte Sowjettuhlands und seiner Regierung gewesen sei. Im zweiten Punkte werden sie der Vorbereitung von Terrorakten gegen Sowjetsührer, insbesondere gegen Stalin und T r o tz t i, und im dritten Punkte des Versuchs beschuldigt, Kenntnisse sowjetreoolutionärer(?) Organisationen zu erlangen. Die Angeklagten behaupten, Kommu- nisten zu sein. Sie hätten Sowjetrußland studienhalber de- sucht und hierbei«ine Reihe von Sdwjetmitarbeitern kennen gelernt. Nach der Anklageschrift soll Di t t m a r sich aller ihm zur Last ge- legten Handlungen schuldig erklärt haben. Um diese»Gestand- nis richtig zu bewerten, müßte man erst wissen, wie Dittmar in der Lubjonka Rr. 2 oder 14, den Gefängnissen der' GPU. Tscheka) be- handelt worden ist'_

Der neue Seine-Heneralrat. «0:60 oder 59:61? Paris . 22. 3unL Die Anzahl der Mitglieder de» Generalrats des Seinedepartements, der sich bisher aus 102 Mitgliedern zusammen- setzte, und zwar aus 80 Munipi palräten der Stadt Pari» und 22 Generalräten der Pariser Vorortgemeinden, ist, wie seinerzeit ge- meldet, auf 120 Mitglieder erhöht worden, und zwar dadurch, daß anstatt der 22 bisher zu wählenden Generalräte für die Vorort- gemeinden angesichts des Bevölkerungszuwachses nunmehr 40 Gene- ralräte für die Vorortgemeinden zu wählen sind. Diese Nachwahlen haben am 14. Juni stattgefunden. Im ersten Wahlgong konnten nur 21 Sitze verteilt werden, während für die übrigen 19 Stichwahlen notwendig wurden, die gestern vorgenommen wurden. Die Wahl- b e t e i l i g u n g war außerordentlich gering, von rund 177 500 Wahlberechtigten haben nur 97 000 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Das Ergebnis der Nachwahl dieser 40 Generalräte stellt sich unter Berücksichtigung der beiden Wahlgänge vom 14. und 21. Juni wie folgt: Acht kommunistische Sozialisten (Unabhängige, die bisher mit dem Linksblock zusammengingen), sechs Kommunisten, neun Soziali st cn, fünf Radikale, ein sozio- listischer Republikaner und zehn Linksrepublitaner. Bisher hatte der Generalrat des Seine-Departements eine verhältnismäßig stark« rechtsgerichtete Mchrheit. Nach dem.�uotidien" hat die Wahl nun- mehr ergeben, daß sich sechzig Mitglieder des Generalrat» zu den Linksrepublikanern zählen, darunter allerdings auch die Kommunisten, während 60 Mitglieder des Generalrats dem n a t i» o n o l e n Block angehören. Nach demJournal" soll der national« Block mit 61 Stimmen seine Mehrheit im G-neralrat erhallen haben. Oeuvre", das am vorigen Sonntag auf Grund des ersten Wahl- ganges damit gerechnet hat, daß die bisherige Mehrheit auf die Linksparteien übergehen würde, führt die Tatsache, daß dies nicht geschehen ist, auf die geringe Wahlbeteiligung zurück. Der neue Generalrat wird am 24. Juni zusammentreten.

Crwerbslosenaufmarsch in Lonüon. Eine Nieseukundgebung. Londoll. 22. Juni. (WTB.) Gestern fand auf dem Trafal- gar Square«ine riesige Kundgebung gegen die Arbeitslosigkeit statt, die von den Gewerkschaften und ande- ren Arbeiterverbänden veranstaltet wurde. Demonstrationszüge marschierten mit Musikkapellen und Fahnen von sechs Punkten der Peripherie Londons nach dem Trafalgar Square , wo gleichzeitig von drei Rednertribünen aus Ansprachen gehalten wurden. Di« Kundgebung verlief in vollster Ordnung. Es wurde eine Resolution angenommen, in der die Regierung ausgefordert wird, zur Steuerung der Arbeitslosigkeit eine Behörde einzurichten. die durch Erschließung aller Hilfsquellen des Landes für die All- gemeinhell Arbeitsmöglichkeit schassen soll, ferner alle Schritte zur Unterstützung de» internationalen Handel» zu unternehmen, vor allem sofort die Verhandlungen mit der russischen Regierung zur Förderung de» Handel» mit Ruhland wieder miszrmehmen,

Zeuchter Sommersanfang. Gestern war Sommersanfang. Und das Wetter war auch danach. Frühmorgens regnete es in Strömen. In den Vormittags- stunden klärte es auf, um am Abend mit einem Guß von unHeim- licher Heftigkeit abzuschließen. Trotzdem ließ sich der Berliner nicht verdrießen. Zehntausende pllgerten ins Grüne, und weitere Zehn- taufende feierten in der Sonntagnacht auf den Bergen unter dem düsteren, dunkelroten Feuer der Fackeln das alte Fest der Sonnen- wende. Auf den Spree - und Havelgewässern war Segel - und Ruderbetrieb, ungeachtet des wenig freundlichen, regnerischen Wetters. in vollem Betrieb. Auch die Gastwirtschaften der näheren Um- gebung konnten sich über die materiellen Ergebnisse des ersten Sommersonntages nicht beklagen. Nur die Direktoren der Berliner Theater werden am gestrigen Abend bei der Kassenaufnahme mit gemischten Gefühlen auf diesen Sonntag zurückgeblickt haben. Der Theaterbesuch war ein recht mäßiger. Möglich, daß daran das wenig erfreuliche Programm, möglich, daß auch die Abneigung des Publikums gegen sommerlichen Theaterbesuch die Schuld trägt. Den Ernteausstchten kann man zu Sommersbeginn eine wesentlich günsti- gere Prognose stellen, als es noch vor 14 Tagen der Fall fein konnte. Der ergiebige Regen hat, wenn nicht Wunder, so doch Erstaunliches bewirkt. Biel Schäden, den die Trockenheit angerichtet hatte, ist durch die Regentage wieder gutgemacht worden. UebrigeNs ist in nächster Zeit mit einer sehr wesentlichen Besse- rung des Wetters zu rechnen. Aller Voraussicht nach wird im Juli mit sehr vielen sonnigen, heißen Sommenagen zu rech- nen sein. Die Abrundung der Prozente in Gastwirtsbetriebe«. Dom Zentralverband der Hotel -, Restaurant- und Eafö-Ange st eilten wird uns geschrieben: Don Zeit zu Zeit erscheinen in der Tagespresse immer wieder Notizen, die Be- schwerde darüber führen, daß das Bedienungspersonal in Gastwirts- betrieben unlautere Manipulationen mit dem Abrunden der Pro- zente vornimmt. Seinerzeit hatte auch das Polizei-Präsidium Abt . W. in einer Warnung darauf hingewiesen, daß ein solches Vorgehen als Leistungswucher betrachtet werde. Die Verhandlungen mit dem Polizei-Präsidium hatten das Ergebnis, daß festgestellt wurde, daß eine Abrundung auf volleö bzw. 10 Pfennig nach oben und unten zu Anständen keinen Anlaß gibt, daß aber die Abrundung und noch dazu nach oben auf jeden einzelnen Teil der Zeche unweigerlich strafrechtlich verfolgt wird. Zwischen dem Zentralverband der Hotel -, Restaurant- und Cafö-Angestellten, als der für Berlin tarifierenden Arbeitnehmerorganisation, und dem Arbeitgeberverband im Gastwirtsgcwerbe Berlin haben Verhand- lungen geschwebt, um eine Regelung bzw. einheitliche Auf- s a s s u n g herbeizuführen, insbesondere auch um ungerechtfertigte Entlassungen von Angestellten zu vermeiden. Die Tarisparteien konnten naturgemäß zu einer Regelung nicht kommen, da rein recht- lich durch die Beteiligten nicht über den dritten Kontrahenten, in diesem Fall den Gast, verfügt werden kann. Da aber andererseits praktisch ein Psennigrechnung in Norddeutschland, insbesondere in Berlin nicht durchführbar erscheint und nur zu neuerlichen Diffe- renzen führt, ist es notwendig, das Publikum darauf hinzuweisen, daß die maßgebenden Organisationen der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer im Gastwirtsgewerbe sich darüber einig sind, daß die Pro- zente des Bedienungspersonals nur auf die Gesamtzeche aufzuschlagen sind und daß dabei die überschießenden Pro- zente bis 2 Pfennig nach unten und von 3 Pfennig an nach oben auf volle 8 bzw. 10 Pfennig abzurunden sind. Das Publikum der Berliner Gastwirtsbetriebe wird dringend gebeten, für die Durch- führung dieser Form der Berechnung der Prozente auch von sich aus zu sorgen. Gegen jede andere Abrundung. ins- besondere gegen Berechnung nach oben abgerundeter Prozente auf einzelne Zccheteile wird das Publikum gebeten, vorzugehen und die betreffenden Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zur Kenntnis zu bringen, damit gegen die Betreffenden vorgegangen werden kann. Die Axbeitnebmer-Orpanifation im Gastwirtsgewerbc glaubt mit dieser Veröffentlichung allen Beteiligten, insbesondere aber dem Publikum einen Dienst zu erweisen und in seinem Interesse tätig zu sein._

wieder ein Zug mit Steinen beworfen. Gestern Sonntag nach- mittag wurde ein vollbesetzter S t a d? b a h n z u g, der von Adler»- Hof nach Berlin fuhr, in der Höhe des Birkenweges von drei jungen Burfchen mit Steinen beworfen. Mehrer« Scheiben wurden zertrümmert. Glücklicherweise wurde niemand oerletzt, trotzdem die Abteile dicht besetzt waren. Dieser Vorgang wurde nicht nur von den Fahrgästen beobachtet, sondern auch von Spaziergangern, die in der Nähe der jungen Burschen standen. Troß der Zurufe der Fahrgäste wurden die Uebeltäter nicht festgestellt. Aus dem Bahnhof Niederschöneweide-Johannisthal wurde die Polizei benachrichtigt, die sofortige Streife blieb aber er- folglos. Wie in ollen diesen Fällen, ist von der Eisenbahnverwal- tung auf die Ergreifung der Burschen eine Belohnung aus- gesetzt. Mitteilungen an das Dezernat I der Fahndungsinspektion. Zu unserer Ztotlz in der Sonn-ibend-Abendansgabe de«.Vorwärt»» unter der Zpitzniarle»Der lansmännifche Eintäuser der Sckrnpo' bittet uns da» Polizeipräsidium, mitzuteilen, daß der genannte Polizeileutnant M e h l h a a s e bereit» Aus au g 1S2S au» der Echutzpollzri aus- «»fchtsh«» P.

ßeuer in der Linöenmarkchalle. Eine schlecht gesicherte Kelleranlage. Ein größeres Feuer beschäftigte heute vormittag die Berti». feuerwehr in der Linden- und Friedrich st rahe 17 bzw. harlottenstraße, wo die Kellereien der Markthalle in Flammen st ande n. Das Feuer war nach 8 Uhr, als die Halle voller Besucher war, im Keller unter der Blumenhalle aus unbe- kannter Ursache, vermutlich durch Fahrlässigkeit ausgekommen und hatte an den dort lagerenden Kisten, Körben, Packmate- r i a l i e n, Stroh und Vorräten aller Art ungemein schnell reiche Nahrung.gefunden. Als die Feuerwehr mit mehreren Zügen unter Leitung des Oberbranddirektors Gempp an der Brandstelle erschien, war der riesengroße Keller, der sich von der Charlotten- bis zur Friedrich- straße und Lindenstraße hinzieht, total verqualmt. Auch die Blumenholle war vollständig von dicken Rauchschwaden, die durch die Lustlöcher eindrangen, angefüllt. Da Lebensgefahr bestand, mußte die Blumenhalle und dann die übrige Halle, geräumt werden. Infolge der ungemein großen Verqualmung konnten die Rohrsührer nur mit Rauchschutzapparaten ausgerüstet vorgehen. Der Brandherd lag an der Charlottenstraße, unter der Blumenhalle, in der das Feuer an mehreren Stellen emporschlug. Als ein geradezu unbegreiflicher Mißstand muß es erscheinen, daß in den Riesen- kellereien auch nicht eine einzige Trennungswand (Brandmauer) mit festen Türen vorhanden ist, daß auch kein« Regenvorrichtung oder eine ähnliche Einrichtung, die man von außen jederzeit in Bewegung setzen kann, eingebaut ist. Alles ist dort so primitiv wie nur möglich. Die Erfahrungen, die man bei dem großen Kellorbrande der Zentralmarkthalle und in anderen Städtengemacht hat, sind also von der Baupolizei unbeachtet gelassen. Die-Feuer- wehr stand heute vor der schwierigen Frage, wie der große Brand am schnellsten ohne Gefährdung von Personen gelöscht werden kann. Die Wehr ging.pon ollen Seiten mit 8- und C-Rohren vor und setzte gleichzeitig den Brandherd von oben unter Wasser. Es gelang so nach mehrstündiger Tätigkeit das entfesselte Element einzukreisen. Langsam gingen dre Flammen zurück In einer Luxuspapiersabrik in der Köpenicker Str. 112 war ein Brand vor 8 Uhr bemerkt worden. Als die Züge 1, 4, ö. 7, 8. 17 und 22 erschienen, stand das zweite Geschoß vollständig in Flammen. Diese schlugen bis zum 4. Stock empor. Dem schon an- wesenden Personal war der Ausgang versperrt. Es mutzte bis zur A b l ö s ch u n g in den verqualmten Räumen verharren. Die Feuerwehr erbrach die verschlossenen eisernen Türen und löschte mit zwei Rohren den Brand, bei dem leider m e h r e r« Feuerwehrleute erkrankten. Die Feuerwehrmänner Hein und W e l ck vom 5. Zuge mußten infolge Kohlenoxydgasver- g i st u n g fortgeschafft werden. Am Sonntag mittag brach ein Großfeuer in der Wrangel- st r a ß e 83 in einem Ouergebäude nahe der Falckensteinstraße aus und rief dort große Aufregung hervor. Als die Gesahr bemerkt wurde, schlugen die Flammen hell und mit dickem Qvalm oermischt aus dem Dache empor. Der Hof und die Treppenaufgänge waren vom Rauch angefüllt kaum passierbar. Die Feuerwehr erschien mit den Zügen 8, 7 und 8. Sie griff gleich von mehreren Seiten mit vier Schlauchleitungen wirkungsvoll an. Dadurch wurde das«nt- fesselte Element abgeriegelt und auf den D a ch st u h l beschränkt. Dieser konnte nicht mehr gerettet werden. Er brannte vollständig nieder. Die angrenzenden Gebäude haben nur wenig gelitten bis auf die oberen Geschosse, die gum Teil durch Wasser gelitten haben. Der Schaden trifft mehrere Mieter recht hart, die nicht oersichert sind.

Schwerer Autobusunsall bei Dresden . Der Dresdener MandolinenklubRigoletto", der gestern einen Ausflug nach dem Mückentürmchen unternommen hatte, ver- unglückte gegen �11 Uhr abends auf der Rückkehr nach Dres- den, indem das mit 108 Personen besetzte Lastauto mit Anhänger auf der abschüssigen Staatsstraße nach Geising Allenberg oberhalb de» Zielhauses der Bobsleighbahn in den Straßengraben stürzte. Wie bisher festgestellt wurde, sind etwa 50 pe-sonen mehr oder weniger schwer verletzt worden, die mit dem ersten Früh- zuge nach Dresden befördert und zum Teil in die Krankenhäuser übergeführt wurden. Sechs bis acht Schwerverletzte liegen noch in der Geisinger Krankenstube, da sie nicht transportfähig sind. T o t« sind bisher nicht gemeldet. Die Geisinger Sanitätskolonne des Roten Kreuzes und die Feuerwehr waren sofort zur Stelle und leisteten die erste Hilfe.

Groß-Serliner parteinachrichten. Achtung! Dienstag, den 30. Zuni. abend», öffentliche Protest- Versammlungen gegen den Zoll- und Vrolmucher. Au» diesem Grunde find etwa geplante anderweitige Veranstaltungen der Partei zu unterlassen. Der Bezirksvorstand. 19.»bt. feilte aitnb 7 Uhr ffii«W>ittn»rtirriliu»fl sen D-itnwer. RVn» Umm Str.». au»._ Jugenöveranstaltllngen. Achtung, Musiker und Chart Die Itcbungsstunde fällt heut» (Montag) au«. Dafür Zusammenkunft am Mittwoch, den 24. Zuvl, abend» ZK Ahr. t» Zugendheim, Liudenstr.».