Das Eriftenzminimum des Alleinstehenden beträgt| Sozialdemokratie bekämpft Berbrauchssteuern nicht grundsählich, ist, etwa 2700 Goldmart. Wenn das Einkommen ausschließlich jedoch gegenwärtig angesichts der unzureichenden Belastung des Beaus Arbeitseinkommen besteht, erhöht sich die Frei- fizes nicht in der Lage, einer Erhöhung der Verbrauchssteuern zugrenze sogar auf 3000 M. Für einen Berheirateten zustimmen. Der Reichshaushalt ist auch ohne Erhöhung der Biererhöht sich die Freigrenze von 2700 auf 4500 m., und wenn und Tabaksteuer zu balanzieren. Ein etwaiges Defizit läßt sich am er nur Arbeitseintomm en hat, von 3000 auf 5000 ehesten beseitigen durch eine einwandfreie Bewertung, wie sie das Mart. Dazu aber fommen die umfangreichen Befreiungen Reichsbewertungsgefeß ermöglicht, vor allen Dingen aber durch eine für Kinder. Für das erste Kind beträgt die Steuerfreiheit beffere Beranlagung, insbesondere durch die Ausgestaltung des Buch720 M., für jedes weitere Rinb 540 M. Dieses prüfungsdienstes und die Offenlegung der Steuerlifte. Die vor Kinderprivileg gilt für alle Kinder unter 16 Jahren, für gesehene Erhöhung der Bier- und Tabalsteuer führt zu einer Erältere, solange fie in der Ausbildung begriffen sind. Ein höhung unserer Reparationsleistungen. Sie gibt der Entente die Familienvater mit drei Kindern, der nur Arbeits- Handhabe für die Durchführung der Reparationszahlungen, deren einkommen bezieht, ist also steuerfrei bis zu 6800 M., Undurchführbarkeit allgemein behauptet wurde. Die Gefahr, daß während bei uns ein Angestellter mit diesem Einkommen nach fünftig dadurch eine weitere Erhöhung der Reparationslaften einder Regelung für 1924 schon 340 M. Steuern zu zahlen hatte. tritt, ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Nach alledem wird man es nicht verwunderlich finden können, daß Bühler über die Steuerbelastung der Lohnund Gehaltsempfänger, insbesondere der finderreichen Familien, ein vernichtendes Urteil fällt. In seinem Gutachten für den Vorstand des Bundes der Kinderreichen er
flärt er:
Staatssekretär Popik bestreitet, daß die Besitzsteuern zu gering angespannt seien. Ueber den Umfang der Erhöhung der Steuer laften auf Bier und Tabat fönne man reden. Abg. Höllein( Komm.) betont, daß die Kommunisten grundfäßlich Bier und Tabatsteuern ablehnen.
Abg. Dr. Fischer- Köln( Dem.) wendet sich gegen die Berech nungen der Regierung, daß im Etat ein Defizit besteht.
" Was fich für den Gegenstand dieser Untersuchung, nämlich Finanzminister v. Schlieben: Wenn die Frage der Erhöhung die allgemeine Freigrenze und die Berücksichtigung des Familienstandes ergibt, ist eine tief beschämende Rückständig= von Bier- und Tabatssteuer hier nicht geregelt werde, werde ich nicht feit unseres Entwurfs gegenüber den beiden ausländischen in der Lage sein, den Etat der allgemeinen Finanzverwaltung vor. Gesetzen. Tief beschämend ist sie deshalb, weil wir uns immer einzulegen. Ich bin aber zu Ronzeffionen in bezug auf die Höhe der bildeten, daß wir in Beziehung auf Sozialpolitik im allgemeinen Steuer bereit. und in der sozialen Ausgestaltung unserer Steuern im besonderen von jeher weit voran gewesen und in der heutigen sozialen Repu blik" es noch mehr seien. Statt dessen müssen wir feststellen, daß wir im Begriff sind, hier einen Steuerentwurf zum Gesetz zu erheben, wie ihn in jenen beiden Ländern die Regierung der Volksvertretung ficher überhaupt nicht vorlegen würde."
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die in dem deutschnationalen Berlag erschienene Schrift von Dr. Ja hn. Mit Recht stellt Jahn sich auf den Standpunkt( S. 40), daß ein Lohneinkommen steuerlich anders behandelt werden muß als ein Kapitaleinkommen. Das Lohneinkommen werde im wesentlichen für die Erhaltung der Einkommensquelle wieder verbraucht, während die Vermögensquelle sich selbst erhält. Daher fritisiert auch Jahn, daß in keinem Lande der Welt das Arbeitseinkommen so hoch belastet ist wie in Deutsch land . Er wendet sich aber auch gegen das Märchen, daß der Besiz in Deutschland überlastet sei.
„ Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind in Deutschland nicht deshalb größer, weil bei uns die Steuern so hoch sind; fie find für die private Unternehmung tatsächlich kaum höher als in den wichtigsten Konkurrenzländern."
So kommt also jede vorurteilslose Betrachtung zu dem Ergebnis, daß aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen der Steuerabbau bei den Massensteuern Massensteuern be ginnen müsse, daß neben der wesentlichen herabfegung der Lohnsteuer auch der Abbau der Umsatzsteuer dringend erforder. lich ist. Die Rechtsregierung allerdings geht den entgegengesezten Weg. Die Massenbelastung wird verschärft, die Befizbelastung vermindert. Das Steuerunrecht wird vergrößert und der Abstand zwischen dem deutschen Steuersystem und denen der kapitalistischen Länder des Westens vergrößert.
außerordentlich verteuert und die ohnehin bestehende bedrängte Lage noch verschlimmert. Zugleich bilden die vorgesehenen Hochschutzölle eine Gefahr für die Export- und weiter arbeitenden Industrien und vermehren so die Arbeitslosigkeit. Die Versammelten erwarten von den Volksvertretern im Reichstage, daß sie alle Mittel anwenden, die die Ablehnung der Pläne der Reichsregierung herbeiführen.
Hindenburg gegen die Rechtsregierung? Ein Versprechen an die Aufwertungsorganisationen. Beim Empfang der Vertreter der Aufwertungsorganifationen durch den Reichspräsidenten antwortete der Reichspräsident auf die Darlegungen der Vertreter den Organipräsident auf die Darlegungen der Vertreter den Organi
sationen:
hätte
-
" Ich danke Ihnen, meine Herren, für die sehr interessanten Ausführungen. Im großen und ganzen stehe ich diesen Fragen ja fern, aber besonders habe ich mich stets interessiert für die die frühere Reichsregierung ihren Worten nicht untreu gewesen iſt, Lage der armen, alten Rentner. Ich glaube auch, daß auch Bedenken, daß ein Mann, der 10 000 m. Vermögen gehabt hat, menn auch ich nicht die Verantwortung gehabt habe. Ich habe ja nur mit 15 Broz. aufgewertet werden soll, ebenso wie ein Millionär. Denn dieser kann davon existieren, während der andere es nicht kann. Ich habe felbst mein Vermögen verloren und fann daher die Notlage dieser Leute verstehen. Wenn ich meine Pension nicht gehabt und sie war ja ausreichend hätte ich auch hungern Die Regierungsparteien gaben nur furze Erklärungen müssen. Ich bitte Sie daher, mir Ihre Wünsche noch einmal kurz ab. Abg. Dr. Horlacher( Bayr. Bp.) ließ feinen Zweifel daran, schriftlich einzureichen. Das legte Wort in dieser Frage daß die Bayerische Volkspartei , trotzdem ste Regierungspartei sei, ist noch nicht gesprochen. Ich werde erst das fertige die Biersteuererhöhung ablehnen werde. Der Vertreter der Wirt- Befez abwarten, bevor ich meine Entschließung faffe. Denn Sie wissen ja, ich muß als alter Soldat mir die schaftspatei hatte sich an dieser Debatte nicht beteiligt. Infolgedessen Freiheit meines Handelns wahren." wurde allgemein auch bei den Regierungsparteien angenommen, daß der sozialdemokratisch- demokratische Antrag mit Stimmengleichheit abgelehnt werden würde. Um so größer war das Erstaunen, als bei der Abstimmung auch der Vertreter der Wirtschaftspartei die Regierung im Stich ließ und so die en bloc Ablehnung der Regierungsvorlage hervorrief. Das Abstimmungsergebnis rief bei den Regierungsparteien große Erregung hervor und führte zum sofortigen Abbruch der Verhandlungen des Steuerausschusses. Die Regierungsparteien traten zu internen Besprechungen zusammen.
Sie haben es eilig.
Die Durchpeitschungsabfichten der Schutzöllner. Die Zollvorlage foll bis zum 18. Juli 1nter Dach und Fach gebracht werden. Nach zeitlich genau festgelegtem Plan soll die Durchpeitschung betrieben werden. Es geht heute schon los!
Nach diesen Ausführungen muß man annehmen, daß der Reichspräsident in der Aufwertungsfrage eine große Aftion gegen die Rechtsregierung plant und gegen das Aufwertungskompromiß appellieren will.
an das Volt
Der Fall Laverrenz.
Ein Roman in Fortsetzungen.
Die„ Nationalpost", das Organ des Herrn La verrenz, hat Konkurs angemeldet. Das hindert nicht, daß das Geschäft unter anderer, wenig veränderter Firma fortgesezt wird. Aus der Nationalpost" ist eine Deutschnationale Tages post" geworden. Die neue Firma legt Wert darauf, als offizielles deutschnationales Parteiunternehmen angesprochen zu werden. Da wird sie schon von vornherein zur Pleite verurteilt sein; denn deutschnational sein darf bekannt lich nichts fosten.
Die erste Lesung der Zollvorlage wird nicht nur den Mittwoch, sondern auch noch den Donnerstag ausfüllen. Aber für morgen ist schon der handelspolitische Ausweite Kapitel des Romans der Laverrenzschen Zeitungsfchuß des Reichstags einberufen!
Sollten die Bollparteien die Absicht haben, die erste Lesung schon heute zu beenden und schon morgen mit den Ausschußberatungen zu beginnen? Sie haben es eilig mit dem Brotwucher!
Steuerausschuß gegen Regierungsvorlage. gemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Bielefeld ,
Die Bier- und Tabakstener abgelehnt. Der Steuerausschuß des Reichstags nehm am Mittwoch vormittag mit 15 Stimmen der Sozialdemokraten( 8 Stimmen), der Rommunisten( 3 Stimmen), Demokraten( 2 Stimmen), der Völfischen( eine Stimme), der Wirtschaftspartei( eine Stimme) gegen 13 Stimmen der übrigen Regierungsparteien den von den Sozial demokraten und Demokraten gestellten Antrag an, die Gesetzesvorlage über die Erhöhung der Bier- und Tabaffteuer abzulehnen". Dieser Niederlage der Regierung war eine eingehende Debatte voraufgegangen. Als erster Redner sprach der Genosse Herh: Die
Anschauungs- Unterricht.
Bon teha teha.
Wir tagen zu ernster Beratung in den Räumen des Reichswirtschaftsrates. Die Zollvorlage erregt die Männer, die hier zu sammensitzen. Sie flagen über die Not der Allzuvielen, die heute nicht wissen, womit sie ihre Eristenz fristen follen.
Während einer Bause treten wir luftschöpfend an ein Flurfenster, durch das einschmeichelnde Musik bringt. Der Blick sucht
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die Quellen der zarten Töne. Drüben hinter Bäumen versteckt im Hof ist eine Tanzdiele eingerichtet, in der am hellen Wochentags nachmittag von Jünglingen und Männern hübsche Damen hin und herbewegt werden. Tanzen fann so etwas doch nicht genannt wer den. Da siehst du zwischen den Blättern hindurch, wie die herrlichste Garderobe gezeigt, wie mit Armen, Schultern und Busen, mit schlanken Mädchenbeinen und furzen Röcken die Freude derer erhöht wird, die hier im bunten Kreis versammelt sind. Wir kennen die Leute nicht. Aber wer sich an einem Wochennachmittag auf der Mokkadiele vergnügen fann, wird sich gewiß über den 3oll tarif, über teure Brotpreise und was dazu gehört, feine Sorgen machen.
Es ist ein vorzügliches Stüd Anschauungsunterricht, daß ber Reichswirtschaftsrat so dicht hinter dem Tanzsalon unter freiem Himmel liegt, daß die Geigentöne für die, die alle Tage Sonntag haben und zu jedem Morgen Feierabend" sagen können, in dieses Haus bringen.
Hier der Kampf, dem Bolf die schwersten Lasten abzunehmen dort die Sorglosen, die den Himmel voller Geigen hängen haben, weil die anderen sorgen, daß fie leben und herrlich leben können
Hier das Ringen, wenigstens für die etwas Erleichterung zu schaffen, die Werte schaffen und trotzdem ihren Brptkorb höher und höher gehängt bekommen drüben jene, die nur eine Sorge fennen: Was zieh ich an, wohin geh' ich mich heute amüsieren, wo ist die Welt am schönsten.
Daß mir doch mal unsere Freunde da hinüber schauen laffen fönnten. Die Asphaltarbeiter, die sich auf den glühenden Straßen abmühen, die arme Näherin, die in ihrer dumpfen Mansarde hockt, den Kanalarbeiter und den Dachdecker, damit sie lernen, was Klassen gegensäge sind, damit sie aber auch fühlen, wie groß die Arbeit noch ist, die geleistet werden muß, um diese herrliche Ordnung umzu gestalten.
Die Bloce ruft wieder in das Beratungszimmer. Während wir weiter mit schwerer Sorge über den neuen Zahlen brüten und von draußen das dumpfe Brausen der arbeitenden Stadt herüber. flingt, schieben sich hinter dem grünen Borhang die Pärchen weiter über den glatten Boden. Die Geige singt, die Flöte jubiliert: schön ist das Leben, es gibt keine Not.
Gewerkschaftsprotest gegen Hochschutzzoll. Bielefeld , 24. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) In einer vom einberufenen Bersammlung, die von zirta 2000 Funktio nären besucht war, die wiederum 35 000 Gemertschaftler vertreten, referierte Reichstagsabgeordneter Dr. Hilferding über die 3olund Steuerpolitik der Reichsregierung. Nachstehende Entschließung fand einstimmige Annahme: Die Versammelten erheben schärfsten Einspruch gegen eine wirtschaftspolitit, die auf der einen Seite durch Schutzölle die Lebensbedingungen der Arbeit nehmerschaft verteuert, auf der anderen Seite einen Ausgleich in Form von Lohnerhöhungen ablehnen möchte. Die Bolltarifporlage ist zu verwerfen, da die vorgesehene Erhöhung der Getreidezölle die Lebenshaltung der schaffenden Bevölkerung
Die Welt in 50 Jahren.
Wer heute ein halbes Jahrhundert zurückdenten kann, dem tritt die ungeheure Veränderung der Lebensform mit besonderer Klarheit vor Augen. Was damals man nur in fühnsten Träumen fich auszudenken magte, das ist heute Erfüllung geworden. Vor 50 Jahren gab es noch tein Telephon, tein elektrisches Licht, keine elektrischen Straßen- und Eisenbahnen. Die drahtlose Telegraphie wäre vor 50 Jahren als phantastisches Märchen erschienen, wenn man von ihr erzählt hätte, und ebenso topfschüttelnb hätten die Großeltern eine Schilderung des Rundfunks als unverschämte Flunferei abgelehnt. Als Jules Verne damals in einem seiner Romane das Unterseeboot mit elektrischem Antrieb beschrieb, da nahm man das für eine leere Phantasterei, und man hätte es für Wahnsinn gehalten, wenn damals jemand auf die Idee gefommen wäre, auf drahtlosem Wege ein Bild von New York nach London zu senden. Wenn alle diese schier unbegreiflichen Dinge heute verwirklicht oder der Verwirklichung nahe sind, so fragt man sich: Wie wird die Welt in weiteren 50 Jahren aussehen?" Auf wissenschaftlicher Grundlage sucht der englische Gelehrte Gernsbad diese Frage in einem Beitung" wiedergegeben wird. Bukunftsbild zu beantworten, das in der Leipziger Illustrierten
Bor allem werden die Berfehrsverhältnisse, die gegenwärtig immer unerträglicher werden, radital umgestaltet sein. Man wird vielleicht dazu übergehen, eine ganz neue Art von Straßen zu bauen. Jede Stadt wird sogenannte Straßengürtel besigen, die in mehreren Etagen übereinanderliegen. Die oberste Etage ist für leichte Bersonenfahrzeuge, wie Motorräder, bestimmt, die selbstverständlich elektrisch betrieben werden. Die elektrische Kraftüber. tragung erfolgt durch Radio, und zwar nicht nur für die Fahrzeuge, sondern auch für die Fußgänger, die auf elettrischen Roll. schuhen dahingleiten. Ein Draht, der vom Rollschuh zum Kopf eder zur Schulter des Fußgängers verläuft und ihn mit der RadioKraftlinie verbindet, genügt, um den Fußgänger eine mindestens 4-5 mal so große Geschwindigkeit der Fortbewegung zu gestatten, als heute möglich ist. Unter der ersten Etage fährt die elettrische Eisenbahn, die eine sehr viel größere Schnelligkeit als heute haben wird, unter der Eisenbahn verlaufen drei Trottoirs roulants nebeneinander, von denen das erste sich mit einer Geschwindigkeit von nur wenigen Rilometern in der Stunde, das zweite sich mit einer folchen von 12 bis 16 Kilometern und das dritte mit einer GeSchwindigkeit bis zu 24 Kilometern fortbewegt. Nach einem halben Beeinflussung des Wetters, wenigstens für die großen Jahrhundert dürfte auch die heute so viel erörterte Frage der Städte, gelöst sein. Mächtige Konstruktionen für elektrischen HochStädte, gelöst fein. Mächtige Konstruktionen für elektrischen Hoch frequenzstrom werden auf den Dächern der höchsten Gebäude angebracht sein, und durch sie wird man in der Lage sein, Regenwolfen zu zerstreuen oder Regen hervorzurufen.
Man wird in 50 Jahren faltes Licht anwenden und die Energie restlos ausnügen, die heute noch durch Wärmeverschwendung vergeudet wird. Die Häuser der Zukunft werden nach dem System der Thermosflasche geheizt werden; sie werden Doppelmauern haben, deren Zwischenräume mit Korf oder einem anderen schlechten Wärmewarm, im Sommer fühl sein. Auch der drahtlose Film wird dann leiter ausgefüllt find, und dadurch werden die Zimmer im Winter etwas Selbstverständliches geworden sein.
Diese Deutschnationale Tagespost" ist das gründungen. Auf diesem Gebiete scheint Herr Laverrenz wirklich begabt zu sein, so daß man bald wohl auch ein drittes Kapitel erwarten darf. Erstes Kapitel: Wie erhalte ich eine Beitung und werde Geschäftsführer? Zweites Kapitel: Wie betreibe ich das Geschäft weiter, trotzdem ich Pleite gemacht habe?
Man hat schon großen Wert darauf gelegt, die Kontinuität zwischen der entschlafenen Nationalpost" und der„ Deutschnationalen Tagespoſt" zu betonen. Die Aufmachung ist dieselbe, wenn auch die Drucktypen etwas schäbig aussehen. Nach ber Pleite druckt eben nicht jeder, und man darf nicht wählerisch und anspruchsvoll sein. Vor allem aber wird der Roman aus der Nationalpost" das hohe Lied der Minne - in der Deutschnationalen Tagespoft" fortgelegt werden. Ein echter Roman in Fortsetzungen, diefes neue offizielle deutschnationale Organ!
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Die neue Redaktion des fortgesetzten Romans bittet zum Schluß die deutschnationalen Parteifreunde um Vertrauen. Das Fremdwort für Vertrauen heißt Kredit. Nach der schmählichen Pleite der Nationalpost" noch Kredit?
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Merkwürdige Berkehrsfragen. Es gibt wohl wenige Stellen, wo so seltsame Fragen gestellt werden, wie in der Auskunftsabteilung eines Reisebureaus. Fast allen solchen Fragen ist gemeinfam, daß sie durch das Telephon an das Bureau gerichtet werden. Selten bekommt man einen der Fragensteller zu sehen. Die Berliner Reisezeitschrift ohin?" gibt eine Anzahl solcher Fragen wieder: Kann ich einen räubigen Hund nach Griechenland mitnehmen?" Abessinien?" Welchen Kurs hat augenblicklich der Maria- Theresia- Taler in
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vier Roffer und einen Hund?"
nicht verzollen zu müssen?" " Was muß ich machen, um an der Grenze fünf Riften Zigarren
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paß reise, wird sie auch revidiert?" Wie ist das, wenn ich mit meiner Frau auf einen Familien
„ Rönnen Sie mir sagen, wann in Konstantinopel Polizeistunde ist?"
Einmal stand man ausnahmsweise doch einem der furiosen Frager persönlich gegenüber. Er wollte durchaus wissen, wo man sich in Wien amüsieren fönne. Man nannte ihm eine Reihe be tannter Unterhaltungsstätten. Aber er war nicht zufrieden, wollte immer noch mehr wissen und zwinterte mich fortwährend in unver schämter Weise an. Da gab man ihm die Adresse des Allgemeinen Krankenhauses.
Automatische Flugzeug- Steuerung. In England werden gegenwärtig Versuche mit einer neuartigen Vorrichtung zur automatischen Borrichtung ausgerüstet ist, verkehrt jetzt probeweise zwischen LonSteuerung von Flugzeugen gemacht. Ein Flugzeug, das mit der don und Paris . Es ist bereits gelungen, das Flugzeug eine halbe Stunde lang führerlos fliegen zu lassen. Der Pilot verließ zu diesem Zweck den Führersih, nachdem er eine gewiffe Höhe erreicht und die Steuerung auf den Kurs eingestellt hatte, den er einhalten wollte. minuten lang in aller Ruhe ein Buch. Als er wieder den FührerDann zog er fich in die Passagierkabine zurüd und las hier dreißig fit eingenommen hatte, fonnte er feststellen, daß das Flugzeug genau den Kurs beibehalten hatte, auf den es vorher eingestellt worden war.
Was amerikanische Firmen für Reflameinferate ausgeben. Die Reflame wird in Amerika bekanntlich in viel großzügigerer Weise betrieben als bei uns. Welche Riefenfummen aber dafür ausgegeben werden, darüber gibt die Statistik Aufschluß, die von einer ameriaufgestellt worden ist. Sie umfaßt natürlich nur die Inseratreklame. tanischen Verlegervereingiung, der American Publishers' Association, An der Spize steht die Victor Talfing Machine Company( Gramniophone), die jährlich 11 Millionen Goldmart für Zeitungsreklame aus. gibt. An zweiter Stelle steht die Seifenfabrik Levers Brothers mit 8,8 Millionen. Dann folgen die Dodge Brothers Company( Auto. mobile) mit 7 Millionen, die Colgate Company( Seifenparfüme) mit 6,8 Millionen, die Standard Oil Company mit 6,3 Millionen, die American Tobacco Company mit Millionen, die Calumet Baking Company( Lebensmittel) mit 5 Millionen.
Die Komödie me jeten von Kihn ficdeit ab 1. Juli in der Driginal belegung ins cutie Künstlertheater über.
Die Frühjahrsausstellung der Akademie wird noch eine Woche verlängert Sie ist täglich von 10 bis 5 Uhr bis einschließlich Sonntag, den 28. d. ta geöffnet.