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Wie hat sich der Roggen gestredt und gestärkt wie ist das Sommergetreide gewachsen wie grün fehen Kartoffeln, Bohnen und Rüben aus wie schwellen die Früchte an den Bäumen, seitdem der Regen sein befruchtendes Naß auf die durstige Erde hat träufeln der Regen sein befruchtendes Naß auf die durstige Erde hat träufeln laffen! Der Pflanzenwelt ist offenbar eine fühlere, feuchte Witterung dienlicher wenigstens in dem Stadium vor der Reife, als jene Sonnenglut mit begleitendem falten Nord- und Ostwinde, der die nächtliche Temperatur auf ziemlich niedrige Wärmegrade brachte.

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So hat jedes Ding seine zwei Seiten: der eine jammert, daß der Aufenthalt im See" bade mit Zähneflappern verbunden ist, während der Landmann vergnügt den naffen Rock zum Trocknen aufhängt, denn er weiß, der Regen ist zu seinem Besten.

Aber gerade diese Sache: die gute Ernte hat noch eine dritte Seite. Seit langem steht der Roggenpreis auf das Eineinhalbfache des Borkriegspreises und das frühere 50- Pfennig- Brot toftet dem­gemäß 75 Pfennig und doch soll die Zollvorlage den Agrarier" vor dem Berhungern" schüßen. Vielleicht oder sagen wir lieber: oder sagen wir lieber: hoffentlich ist die gute Ernte auch ein Argument zugunsten derer, die den Raubzug auf die Taschen der großen Maffe abwehren.

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Die Zeppelinnordpolfahrt.

Die Besprechungen im Reichswirtschaftsministerium. Gestern nachmittag fand im Reichsverkehrsministerium zwischen der Internationalen Studiengesellschaft zur Erforschung der Arttis mit dem Luftschiff und dem Luftschiffbau eine Besprechung statt, an der Dr. Edener, Geheimrat Prof. Dr. Kohlschütter, Geheim­rat Prof. Dr. Bend, Hauptmann a. D. Bruns und Direttor Dr. Bleist ein teilnahmen. Die Besprechung hat zu folgendem Dr. Bleist ein teilnahmen. Die Besprechung hat zu folgendem Ergebnis geführt:

Der Luftschiffbau Zeppelin   will ein ein für die Zwecke der Studiengesellschaft geeignetes Luftschiff bauen und es Prof. Dr. Fritjof Nansen, dem Bräsidenten der Studiengesellschaft, für zwei Bolarunternehmungen zur Verfügung stellen.

Die Kosten für den Bau diefes Schiffes will der Luftschiff. bau Zeppelin selbst aufbringen, diejenigen für die Durchführung der arttischen Erforschung sollen international getragen werden. Es ist beabsichtigt, das Luftschiff nach Erledigung der arktischen Unter nehmungen zu anderen wissenschaftlichen Zweden, insbesondere für die Erforschung weiterer unbefannter Gebiete der Erdoberfläche zur Verfügung zu stellen. Der Luftschiffbau 3eppelin tritt in die Studiengesellschaft ein. Vor dem Eintritt wird die Internatio­nale Studiengesellschaft noch intern beraten, ob das vom Luftschiff­ bau Zeppelin   angebotene Luftschiff für die wissenschaftlichen Be dürfnisse der Gesellschaft ausreicht. Die Ausgeftaltung des Luft. fchiffes wird durch eine technische Kommission der Internationalen Studiengesellschaft festgesetzt werden, in der der Luftschiffbau Zeppelin Sig   und Stimme hat. Die Führung des Schiffes wird der Luftschiffbau Zeppelin   derart regeln, daß auch der Be gründer und Geschäftsführer der Internationalen Studiengesell­chaft, der ehemalige Luftschifführer Hauptmann a. D. Bruns, be­teiligt wird.

Nach dem Eintritt des Luftschiffbaues Zeppelin in die Studien­gesellschaft wird diese an die deutsche Regierung einen Antrag richten, in dem sie bitten wird, die Bauerlaubnis für das die Bertrags­bestimmungen überschreitende Luftschiff bei der Botschaftertonferenz nachzusuchen.

Milde Strafe für einen Erpresser.

Eine Frau 3. verhandelte mit ihrem Liebhaber, weil sie um die Folgen ihres Verhältnisses mit ihm besorgt war. Auf seinen Rat hin suchte sie einen im Südosten wohnhaften Arzt N. auf, der dafür bekannt sein sollte, daß er unerlaubte Eingriffe vornehme. Gegen den Arzt schwebte dann ein Strafverfahren. das inzwischen jedoch wieder eingestellt wurde. Dem Liebhaber, einem pensionierten Magistratsbeamten Robert Grove aus Braunschweig  , tat aber das für diesen Zweck hingegebene Geld leid und er schickte jetzt dem Arzt mehrere Briefe, in denen er zwar äußerlich ganz bescheiden auf seine Notlage hinwies und um Rüderstattung des Honorars bat, aber zwischen den Beilen gab er die Drohung mit einer Anzeige zu verstehen. Das Gericht hielt ihm vor, daß er sich zu­nächst hätte vergewiffern müssen, ob der Eingriff tatsächlich ftati: gefunden hat. Da aber der Angeklagte in der Verhandlung selbst angab, er könne den Wahrheitsbeweis nicht antreten, jo habe er sich auch der Berleumdung schuldig gemacht. Die Erpressung lag in dem im letzten Briefe enthaltenen Bermert: Bon mir werden Sie nichts mehr hören, aber von einer anderen Seite." Das erweiterte Schöffengericht Berlin- Mitte faßte die Sache recht milde auf, da der Verlust des Geldes den Angeklagten offenbar empfindlich getroffen habe. Das Urteil lautete wegen ver: fuchter Expreffung in Lateinheit mit Berleumdung auf 3 och en Gefängnis, die durch eine Geldstrafe von 150 mt. erfekt

werden dürfen.

Das Strafverfahren gegen Sprit- Weber. Der bekannte Spritschieber Hermann Weber wird nun doch fr wegen Bestehung angeklagt werden, da ſeine Aus­reftring nur wegen dieses Bergehens bewilligt worden ist. Die weiterhin beantragte Auslieferung wegen Bergehens gegen das Brantweinmonopolgesetz und wegen Steuervergehens ist aus Rechts gründen von der Tschechoslowakei   abgelehnt worden. Ob Weber auch noch wegen Brandstiftung an seinem Tempelhofer Spritlager, die ihm ebenfalls zur Laft gelegt wird, angeklagt werden tann, ist noch zweifelhaft. Bekanntlich hat Weber für die Brandschäden einen Versicherungsbetrag von 4 millionen Mart ausgezahlt er= halten. Es ist zwar nachträglich von der Staatsanwaltschaft Berlin  die Genehmigung der Auslieferung auch nach dieser Richtung hin beantragt worden. Hierüber haben die Behörden in Prag   aber noch feine Entscheidung getroffen. Troßdem läuft das Ermittlungsver fahren wegen Brandstiftung   weiter. Es haben sich jedoch große Schwierigkeiten ergeben. Als der Untersuchungsrichter eine Gegen­überstellung des Angeschuldigten Weber mit einem Zeugen an­ordnete, erhoben die Rechtsanwälte Dr. Puppe und Dr. J. E. Boehm dagegen Beschwerge, weil für diesen Anklagepunkt die Auslieferungs­genehmigung nicht erteilt worden sei. Die erste Straftammer des Landgerichts II hat jezt dieser Beschwerde auch statt gegeben mit der Begründung, daß zwar ein Ermittlungsverfahren zulässig sei, daß aber alle Maßnahmen, die Weber persönlich be­träfen, solange unzulässig seien, als der Auslieferungsstaat die Ge­nehmigung zur Auslieferung nicht erteilt habe.

Der Doppelmörder Gerth geifteskrank? Ueber das Schicksal des früheren Polizeiwachtmeisters Bruno Gerth, der bekanntlich den grauenhaften doppelten Frauen­mord in der Schleiermacherstraße verübt hat, ist immer noch nicht entschieden worden. Die Antlage lautete auf Mord. Bie erinnerlich, war die erste Verhandlung vor dem Schwurgericht II abgebrochen worden, da der Verteidiger fein Mandat niebergelegt hatte, da das Gericht nicht auf seine Anregung, Gerth in einer Irren­anstalt beobachten zu lassen, eingegangen war. Die damals vor­gelegten Gutachten von Med. Rat Fr. Stormer und Geh. Rat Professor Dr. Straßmann hielten den Angeklagten für die Tat verantwortlich, obwohl zugegeben wurde, daß Gerth Epileptiter ist. Inzwischen hatte auf Ersuchen des Schwurgerichts auch Gan. Rat. Dr. Magnus Hirschfeld   ein Gutachten erstattet und war nach längerer Beobachtung Gerths zur Annahme des§ 51 ge­tommen. Darauf stellte Med. Rat Dr. Störmer den Antrag, Gerth in einer Irrenanstalt beobachten zu lassen. Diese Untersuchung hat in Dalldorf   stattgefunden. Nunmehr ist auch Direktor Bar als Mitglied des gerichtsärztlichen Ausschusses der Stadt Berlin   zu der Ansicht gekommen, daß Gerth Epileptiker ist, und sich bei der Lat  möglicherweise in einem pathologischen Rauschzustand befunden habe, mindestens liege ein Grenzfall vor, der zugunsten des Angeklagten im Sinne des§ 51 ausgelegt werden müsse. Der

Staatsanwalt will sich mit diesem Gutachten nicht beruhigen und hat beantragt, ein Obergutachten des Landesgesundheitsamtes ein­zuholen. Demnach wird es noch eine geraume Zeit dauern, bis über das Schicksal des Lustmörders, der sich im Gefängnis mit feiner früheren Braut verheiratet hat, entschieden werden kann. Sollte das Verfahren megen Geisteskrankheit ein­gestellt werden, dann wird aber Gerth als gemeingefährlich dauernd in einer 3rrenanstalt interniert werden.

Ein Skandal. Arbeitersportler gegen Schwarzrofgold.

Wir erhalten folgendes Schreiben vom Arbeitersportkartell Groß- Berlin, gez. Dehlschläger.

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In der Beilage des Borwärts", Nr. 291, vom 23. Juni 1925, ist. in der Rubrif Arbeitersport", in einer Notiz, Schutz gegen Störung von Arbeiterfesten" die Frage gestellt, was der Geschäfts­führende Ausschuß des Kartellverbandes zu tun gedenkt, daß beim RAGT. jede fommunistische Propaganda" unterbleibt. Auf Beschluß der GA- Sizung am 25. Juni, wird hiermit der Arbeitertagespreffe folgendes mitgeteilt. Den politischen Zeitungen, sowie dem Proletarier- Sport", ist im Zugangstunnel je ein Stand für den Vertrieb angewiesen. Innerhalb der Kampfbahn fommen nur die Sportblätter der dem KB. angeschlossenen Organisationen zum Vertrieb. Der Einmarsch in die Kampfbahn erfolgt unter den Klängen der Turnerbläser und Turnerspielleuten, vom Aufstellungs­play an der Eiche, nur für die dem KB. angeschlossenen Organi­fationen im Sportdreß. Andere Organisationen sind davon aus­geschlossen. Geldsammlungen innerhalb der Kampfbahn sind nicht angemeldet und dürfen auch nicht vorgenommen werden. Nur werden. In der Kampfbahn find nur Vereinsfahnen und rote " Olympiafarten" und ev. Bundesschulmarten" fönnen veririeben Fahnen zugelassen. Partei- sowie Fahnen irgend einer Nation ( auch Schwarzrotgold) find nicht zugelaffen."

Das Berbot der Farben der Republit bei der bevor­stehenden sportlichen Darbietung ist eine Kurzsichtigkeit und eine Tattlosigkeit fondergleichen. Will das Sportfartell Groß- Berlin mit feiner Boyfottierung der republikanischen Reichsfarben mit den atentreuglern in Wettbewerb treten? Dem Sportfartell muß bekannt sein, daß dieses Farbenverbot in den Reihen der Sozial demokratischen Partei größte Empörung hervorufen muß, aber auch dies scheint ihm gleichgültig zu sein, sofern diese Herausforderung der sozialdemokratisch gesinnten Arbeitersportler nicht geradeswegs beabsichtigt ist.

Es läßt sich voraussehen, daß dieses vom Sportkartell innerhalb feines Machtbereiches erlassene antirepublikanische Farbenverbot dem Frieden innerhalb des Arbeitersports nicht dienen wird!

Zeigt Schwarz- Rot- Gold auf dem Waffer! Der auffallende Mangel der Reichsfarben auf dem Wasser gibt dem Reichs banner Beranlaffung, sich an alle republikanisch gesinnten Wassersportler mit der Aufforderung zu wenden, mehr Befennermut zu zeigen und auf den Booten die schwarzrotgoldene Flagge zu führen. In Mitgliederkreisen des Reichsbanners, die dem Waffersport huldigen, ist der Wunsch nach einem Zusammenschluß laut geworden. Am Dienstag, den 30. Juni, abends 8 Uhr, findet im Lehrervereinshaus, Alexanderplak. eine Bersammlung der republikanischen Waffersportler statt. Alle republikanisch gefinnten Waffersportler, gleich ob Motor, Segel, Ruder oder Paddel- Bootfahrer, fomie alle am Waffersport inter  effierten Kameraden, find zu dieser Versammlung eingeladen.

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Die städtische Dollaranleihe.

Gestern hat die Finanz- und Steuerbeputation end­gültig die städtische Dollarnote von 15 millionen Dollar genehmigt und auch den Einzelheiten der Vergebung die Zustim­mung erteilt. Wenn jetzt die Genehmigungsstelle der Reichsregierung ebenfalls ihren Segen gibt, wird die Anleihe endlich unter Dach und Fach sein. Das peinliche Gefeife der Führer der Deutschen Volks. partei wird dann glücklicherweise erfolglos gewesen sein. Mit den Widerständen, die von dieser Seite gegen den Ausbau unserer Städti­schen Werke inszeniert werden, ist somieso eine gründliche Abrech­nung im Plenum der Stadtverordnetenversammlung noch unbedingt notwendig. Der große Nationalheld Stolt, der am Donnerstag im Rathaus eine schmetternde Philippika gegen die Verfklavung Deutsch­ lands   durch das Auslandskapital hielt, tam leider zur Beratung zu spät. Sonst hätte man ihn gefragt, wieviel Provision die Sowjet­regierung geben würde, wenn sie in der glücklichen Lage wäre, sich zu den Bedingungen der Stadt von den Amerikanern verfflaven zu laffen. Die Russen würden mit beiden Händen zugreifen, was Herrn Stolt nicht hindert, bei uns Reden zu halten, an die er selbst nicht glaubt.

der

Ein Ueberfall in den Müggelbergen.

In den Müggelbergen wurde gestern abend um Uhr ein Mädchen aus Köpenick   von einem Manne, der sich ihm in der Nähe ,, Sandschurre", des ehemaligen Schießstandes, schamlos näherte, überfallen, während ein zweiter Mann hinter einem Baume stand. Die Ueberfallene fegte sich zur Wehr und brachte dem An­der linken Gefichtshälfte in der Nähe des Auges bei. Der Uebeltäter iſt greifer mit einem Schlüffel starte Beriehungen an etwa 20 Jahre alt, trug einen blauen Anzug, eine blaue Müge und eine Hängeuhrfette mit einem Hufeisen und hat eine längliche Narbe am Rinn. Angaben zu seiner Ermittlung an die Kriminalpolizei in Köpenick  , Schönerlindestraße 3, und an die Berliner   Kriminalpolizei.

Fürsorge für Zahn- und Kieferkranke. ärtli che Abteilung mit Rieferstation. Sie ist jetzt als Das Birchom Krantenhaus hat auch eine 3 a hn= Bettenstation eingerichtet worden, so daß hier ein Zusammen­wirken von Zahnarzt und Chirurg möglich wird. Vor wenigen Tagen wurde sie von Fachleuten der Bahnheilkunde, von Universitäts­dozenten, praktischen Zahnärzten und Vertretern der Fachvereine besichtigt. In Bertretung des die zahnärztliche Abteilung leitenden Arztes Dr. Köppel übernahm sein Assistent Dr. Wasmund die Führung. Die Räume diefer ersten zahnärztlichen Bettenstation eines Krankenhauses sind einfach ausgestattet, desto besser ist aber die Bersorgung mit Instrumenten. Man muß wünschen, daß in nicht zu ferner Zeit bei allen Krantenhäusern derartige Einrichtungen zur stationären Behandlung der Kiefertranten geschaffen werden. Im Birchow- Krankenhaus haben in 1924 etwa 7000 Krante die zahn­ärztliche Abteilung in Anspruch genommen, gegenüber erst 3000 in 1919 und jährlich rund 800 in der Zeit vor dem Kriege. Die Zahn­fäule ist, wie Dr. Wasmund ausführte, zu einer Geißel des Boltes geworden. Hauptsächlich in der minderbemittelten Be­völkerung wird eine rechtzeitige Behandlung franker Zähne nur zu oft unterlassen. Bei den Handarbeitern, die oft von Unfällen heim­gesucht werden, find auch besonders zahlreich die Kiefer beschä Digungen. Diese mit vorläufig zwölf Betten ausgerüftete Station, die ein Anfang ist, gibt Zahnärzten die Möglichkeit, Krante in ge­eigneten Fällen hierher zu überweisen.

Die liebe Nachbarin.

Bize erheitern die menschliche Seele, auch schlechte Wige werden mitunter gern gehört. Ist jedoch der Betroffene reichlich empfindlich, so kann die Sache für den Humoristen übel auslaufen. So erging es dem Arbeiter F., der einmal als Zeuge in einer Straffache auf einem Polizeirevier vernommen werden sollte. Da erfahrungsgemäß große Dinge meist lange auf sich warten lassen, gab ihm seine Ehe­frau noch ein reichliches Frühstück mit. Wider Erwarten war er in einer knappen Viertelstunde zurück. ,, Aber lieber Mann, jo sagte die Ehefrau beim Definen der Tür, wie war denn das fo rasch mög Runststück, fagte jener, ich habe dem Wachtmeister eine 3igarre gegeben." Dies hörte eine gehässige Nachbarin, die von der Bernehmung wußte und den zuständigen

kommunistische Demonstration. Man könnte eine laufende Tages­Noch eine Kommunisten- Demonftrafion. Rein Tag mehr ohne rubrik für dieses Reffort der kommunistischen   Bropaganda einrichten. Die Rote Fahne  " hatte gestern morgen ihre Gesinnungsfreunde auf den Lausitzer Blaz gerufen. Diesmal sprach Frau Ruth Golte ( Fischer). Sie sprach sehr temperamentvoll, wie das fo ihre Art ist, und die biffigen Splitter flogen noch allen Seiten. Eine Resolution, sehr lang, wurde verlesen. Dann fegte man sich( es waren mehrere hundert Unentwegter anwesend) unter Mariannenplay in Bewegung, wo nach nochmaligem furzen Redebetenntnis sich der Zug auflöfte. Eine Frage: War es noti?" wendig, daß mit Karabinern bewaffnete Bolizei durch die hinteren Reihen der Bersammelten( in denen überhaupt faft nur neugierige standen) patroullierte? Hätte man die Mannschaften nicht außerhalb des Bersammlungsfreifes versammeln fönnen, wenn sie schon wirklich nötig waren?

Mufit nach dem

Deutsche   Republitanische Reichsbund veranstaltet am Republikanische Führerfagung in Frankfurt am Main  . Der 28. Juni in Frankfurt am Main   unter dem Vorsiz des Schöpfers der Weimarer Reichsverfassung, Professor Dr. Hugo Breuß, eine große republikanische Führertagung, die von den führendsten Bersönlichkeiten aus Politit und Wissenschaft besucht werden wird. Die Führertagung wird durch ein Referat über das Thema Der Bolitik in Deutschland   und die Aufgaben des Deutschen Republi­fanischen Reichsbundes von Profeffor Dr. Hugo Sinaheimer ein­geleitet, ber zugleich Leitfäge als Grundlage für Aussprache und Beschlußfaffung vorlegen wird.

Genossen Alues, sondern die Berkaufsstelle der Konsum- Genossenschaft Berlin­Anmeldungen zu den Jugendweihen nimmt in Pantom nicht mehr der Bankow, Berliner Straße   47, entgegen.

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 27. Juni.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Löwen;

toilung Sprachunterricht, Direktor Julius Glück: Esperanto". 3.35 nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Ab­4 Uhr nachm.: Jugendbühne. Leitung: Alfred Braun  . Wie die Fürst Leopold von Anhalt- Dessau  ; Annaliese, die Fürstin; Erb­Alten sungen. Lustspiel in vier Aufzügen von Karl Niemann. prinz Gustav; Prinz Moritz; Christian Herre, Brauherr und Viertelsmeister; Christian. Pfarrer in Wörlitz  ; Sophie und Eleonore, Kinder des Braunerrn; der Großvater, Herres Vater; Johann Ludwig Melde, Regimentsfeldscher; Woche, Wirt zum Wachsmuth, Ratsdiener: Mohs, Kammerdiener des Erb­ prinzen  ; ein Lakai des Fürsten  : Hanne, Hökerin; Würdig, Kreuz­ berg  , Peters, Viertelsmeister; Schlobach. Schade, Lippold. Graul, Ratsherren; erster Offizier; zweiter Offizier; ein Schullehrer; ein Leineweber; ein Oberknecht Herres; ein Mann; eine Frau: Offiziere; Unteroffiziere: Soldaten: Läufer; Männer: Frauen; Schulkinder. Ort der Handlung: Dessau  . Zeit: 1730. 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Spiel tum. 7.30 Uhr abends: Dr. B. Hirschfeld: Hygiene des Halses, und Sport. Dr. Stahff: Turnen und Sport im Auslandsdeutsch­der Nase und der Ohren". 2. Vortrag. Hygienische Ratschläge für Nase und Hals". 8 Uhr abends: Hans- Bredow  - Schule

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Beamten aber auch als Nichtraucher fannte. Sie teilte diesem daher die Aeußerung mit, der Beamte machte Strafanzeige. Der Arbeiter F. hatte sich vor dem Schöffengericht zu verantworten und er erhielt für fein unüberlegtes Wort 3 Monate Gefängnis. Er wird sich dafür sicherlich bei jener freundlichen Nachbarin herzlich bedanken. Andere Fragen sind die, ob es zwedmäßig ist, wegen folcher geringfügiger Dinge die Gerichte zu belästigen und ob es wirklich nötig war, jenes unüberlegte Wort mit einer so überaus strengen Strafe zu ahnden.

Alfred Lorge an der Fassade des Hauses Friedrich- Straße   78 Ein Faffadenkletterfünffler. Gestern fletterte der Filmartift empor, legte sich in einem Freiluftsprung auf das Dach und voll­führte dann einen graziösen Klimmzug bis zur äußersten Spike des Fahnenmastes. Da sich über 1000 Zuschauer, die unter allerlei Gloffen

den gefährlichen Kunststücken mit ihren Bliden folgten, angesammelt sich nun wegen groben unfugs zu verantworten haben und hatten, wurde der Begehr vorübergehend gestört und die Polizei sah sich zum Einschreiten veranlaßt. Der Rinofletterer wird wahrscheinlich bestraft werden. Bielleicht wollte er mit diefer Bor ftellung" Befähigung für seinen Beruf erweisen.

Beim Abspringen tödlich verunglüdt. Der Schüler Alfred Tannig aus der Greifswalder Straße 97 versuchte vor dem efter­lichen Wohnhause von einem Wagen der Linie 60 E abzu= springen. Dabei tam er zu Fall und blieb mit schweren Schädel­liegen. Man brachte ihn nach einem Krankenhause, wo er hoffnungs­verletzungen sowie einem Unterschentelbruch besinnungsios los daniederliegt.

Parteibureau werden wir um die Aufnahme des folgenden ersucht: Wandert am Sonntag nicht nach Bernau  ! Bom Brandenburger Schützenbund in Bernau   fein sogenanntes Bundesschießen mit Am Sonntag, den 28. Juni, veranstaltet der Barnimer großem Tamtam. Auch ein Mitglied der Familie des früheren Raisers soll sein Erscheinen zugesagt haben, um den notwendigen schwarzweißroten Anstrich zu geben. Unsere Berliner   Freunde, die etwa zufällig diesen Sonntag zu einem Ausflug nach den Bernauer Waldungen benußen wollten, tun gut daran. wenn sie sich ihre Sonntagsfreude nicht verderben wollen, Bernau   zu meiden, Damit sie nicht etwa vorhandenen schießwütigen Schüßenbrüdern Anlaß zu Vorfällen a la Teltow geben.

Fm Faltboot nach Indien  .

( Bildungskurse). Abteilung Naturwissenschaft. Dr. A. Marcuse: Befanntlich wurde Schott nach Zurücklegung der 10 000 kilo­Astronomie in ihrer Bedeutung für das praktische Leben". meter langen Strede von Neuburg a. D. bis Rairo an feiner 6. Vortrag. Astronomie in ihrer Beziehung zur Psychologie Beiterfahrt durch die infolge der Ermordung des englischen Gou ( Medizin): Die Fehler unserer Sinne und die daraus entstandene Derneurs entstandenen Unruhen verhindert und lehrte nach Deutsch­Lehre von der Berufseignung". 8.30 Uhr abends: Konzert. Selmar Meyrowitz  . 1. Rossini: Ouvertüre zu Der Barbier von Solisten: Mafalda Salvatini  , Sopran, und Dirk Magré. Baß. Dir.: land zurüd, um hier die Genehmigung zu seiner Weiterreife nilauf, wärts zu erwarten. Schott beginnt nun jetzt feine zweite große Sevilla  "( Orchester). 2. a) Halévy  : Wenn ew'ger Haß, aus Die Fahrt. Er nimmt diesmal zwei zerlegbare Klepperboote von Jüdin", b) Auber  : Barcarole aus, Die Stumme von Portici  ( Dirk 90 Zentimeter Breite und 5 Meter Länge mit. Ein junger Ingol Magré). 3. Verdi: Pace, Pace, aus Die Macht des Geschickes" ftädter Freund wird Schott begleiten. Interessant ist, daß Schott ( Mafalda Salvatini  ). 4. Meyerbeer  : Duett Valentine und Marcel nach Bekanntgabe seiner ersten Fahrt nicht weniger als 300 Angebote 5. Verdi: Ouvertüre zu La Traviata  "( Orchester). 6. Verdi: Arie Der Beg, den Schott zu nehmen gedenkt, ist folgender: Gardasee  aus Die Hugenotten"( Mafalda Salvatini   und Dirk Magré). von Leuten erhielt, die ihn auf seiner Weiterfahrt begleiten wollten. des Königs aus dem II Akt des Don Carlos"( Dirk Magré). Mincio abwärts zum Po- nach Benedig- Triest- Dalmatinische 7. Puccini: a) Arie, b) Menuett aus Manon Lescant"( Mafalda Rüfte Montenegro- Korinth- Athen. Von Athen   nach Alexandria Salvatini). Berliner   Funkorchester. Anschließend: Dritte Be kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetter will Schott einen Dampfer benußen. Von Alexandria   geht es im dienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr Boot weiter nach Port Said- Rotes Meer- Aden- Persischer Golf abends: Tanzmusik. nach Indien  .