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Nr. 301 42.Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Kapitalkrise und Hypothekenbanken.  

frisis.

Zum Geschäftsbericht Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken. Die Sanierungskrif, s die Deutschland   nach der anormalen Birt| mäßig einen hohen Betrag der Hypothek erhielt) als auch den schaftsentwicklung des Krieges und Inflation durchzumachen hat, Pfandbriefkäufer( der taum Kursverluste erlitt) mit vollem Erfolg. wird vielfach als Rapitalfrisis gekennzeichnet. Tatsächlich Die Sprozentigen Pfandbriefe der Hypothekenbanken haben an dem fann davon dann gesprochen werden, wenn man den Mangel an berüchtigten jawarzen Mittwoch( 10. Juni); überhaupt keine Kapital für die Ursache hält, weshalb die Senkung der Jahres 1925 bisher sehr gleichmäßig und gut gehalten. Das ist umso Kurseinbuße erlitten und sich während des ganzen Produktionsfosten in Industrie und Landwirtschaft, d. h. die bemerkenswerter, als das Jahr 1925 zahlreiche 10prozentige Pfand­Steigerung der Produktivität der Produktionsbetriebe langsamer briefausgaben gebracht hat, deren Kurs zwar höher liegt( 95 bis vor sich geht, als es die Wiederherstellung der Konkurrenz 98 Proz.), deren Realverzinsung nach dem Kursstand aber nicht um fähigkeit im Inland und Ausland erfordert. In der Beschaffung 2 Proz., sondern nur um 1,2 Pro3.( 10,4 gegen 9,2 Proz.) höher von Kapital, das zur Steigerung der Produktivität der Betriebe liegt als die der Sprozentigen Emissionen. und zur Wiederherstellung der Konkurrenzfähigkeit wirklich vers wendet wird, liegt dann tatsächlich auch die Lösung der Sanierungs­So erhalten alle Tatsachen, die zur Beobachtung und Beurteilung des Verlaufs der Kapitalkrisis geeignet sind, eine ganz besondere Bedeutung. Zu diesen besonders wichtigen Daten gehören auch die Berigte und Bilanzen der hypothekenbanken. In ihnen spiegelt sich am reinsten, so spröde ihre Zahlen auch erscheinen, Bildung und Berteilung derjenigen Kapitalien wider, die dem Kapitalmarkt auf Dauer zur Verfügung gestellt werden. Handelt es sich dabei auch nur um jenen Ausschnitt des Kapitalmarlis, wo die Hypothetarische Beleihung von Grundstücken Bertei lungsmittel und die Ausgabe von Pfandbriefen und Obli­gationen an Sparer Beschäftigungsquelle des Kapitals ist, so ist doch gerade diese Art Kapitalſammlung und Kapitalverteilung bei der vorherrschenden Dividendenlosigkeit der Industriegejell ſchaften für den inländischen Kapitalmarkt heute die wichtigste. So verlangen Geschäftsbericht und Bilanz der Gemeinschaftsgruppe Deutscher   Hypothekenbanken auch aus allgemein wirtschaftlichen Gründen sorgfältige Prüfung und Beachtung. In der folgenden Tabelle stellen wir die Gesamtergebnisse der sieben Bilanzen der Gemeinschaftsgruppe für den 1. Januar 1924 und den 31. Dezember 1924 zusammen. Bermögen( Mil. M.) 1. Jan. 1924

Grundstücke

Sassenbestände Wertpapiere  

Schuldner

Sypotheten.

Sommunaldarlehen.

Fällige Zinsen.

Berbindlichkeiten:

Aftienkapital.

31. Dez. 1924 3,52

3,52

0,06

0,46

3,12

3,69

20,80

24,91

39,81

47,75

31,65

42,18

0,77

Gesamt

99,75

1,00 123,52

>

42,00

42,00

4,20

4,20 0,24

0,98

4,92

20,26

22,20

0,65

5,75 42,09 0,85 1,27 123,52

.

Refervent

Aufwertungsrüdstellung

Gläubiger.

5% Goldpfandbriefe

8% Goldpfandbriefe

5% Goldobligationen. 31.60 fällige Binjen leberschuß.

Gesamt

99,75

Bie fich aus der Steigerung der Bilanzjummen ergibt, ist der Gesamtumfang der Geschäfte bei der Gemeinschaftsgruppe um 22,8 Proz. gestiegen. während das eigene Kapital und die Reserven unverändert geblieben sind. Sind aber die Aus­leihungen( hypotheken und Kommunaldarlehen) mit 24,4 Proz., die Pfandbrief- und Obligationenausgabe gar mit 34,9 Proz. an der Geschäftsausdehnung beteiligt, so sind es die übrigen Geschäfte, die wir unter Schuldnern zusammengefaßt haben und die noch die unbeträchlichen Bantguthaben( 0,78 Mill.) enthalten, nur mit 19,7 Proz. Das ist ein erfreulicher Tatbestand. Ihre Ausdehnung in hypothekenbankfremde Geschäfte

Sonntag, 28. Juni 1925

8- und 10prozentige Pfandbriefe ausgegeben worden, während in der gleichen Zeit von allen hypothefen und ähnlichen Banten nur 220 Dill. emittiert worden sind. Die Ausdehnung Der städtischen Hypothekenbanken in das landwirtschaftliche Hypotheken und Pfandbriefgeschäft müßte also, fomeit es fid) um Abdeckung bereits verbrauchter Kredite handelt, mit Notwendigkeit zur 3erstörung der soliden Grundlagen führen, die fich die Hypothefenbanken mit großer Mühe und achtenswertem Erfolg bis heute geschaffen haben und die eine gute Bajis zum Wideraufbau des Kapitalmarkts überhaupt sind.

Der internationale Außenhandel. Weltwirtschaftliche Umschau.

K- 1.

Ganz

Bon der Zunahme oder Abnahme des Außenhandels in der letzten Periode ergeben sich feine untrüglichen Rückschlüsse auf die Wirtschaftsfonjunktur der betreffenden Länder. Dazu find die Berhältnisse in den einzelnen Ländern zu verschieden gelagert. Allerdings muß man bei der Kursentwicklung der Goldpfand- So fann man z. B. heute bei der im allgemeinen sehr verlangsamten briefe sehr sorgfältig unterscheiden zwischen denjenigen Pfandbriefen, Konjunktur in den Bereinigten Staaten die erhebliche Zu­die von eigentlichen Hypothetenbanken und denjenigen nahme des Außenhandels, vor allem der Ausfuhr beobachten; Pfandbriefen, die von den sogenannten Landschaften ausge die Ausfuhrüberschüsse sind im St eigen begriffen. Diese Tendenz geben werden. Die landschaftlichen Goldpfandbriefe haben im Gegensatz zu denen der Hypothekenbanken nämlich sehr starke Kurs ist recht bezeichnend; der Rückgang auf den inneren Markt stellt die einbußen erlitten. Während die 8prozentigen Pfandbriefe der Land- Ausfuhrinteressen in den Vordergrund und die Fabrikbefizer, die sich schaften bis 74 Broz.( Medt. Ritterschaft) und die 10prozentigen bis zurzeit der Hochkonjunktur verhältnismäßig wenig um die Ausfuhr 84 Proz.( ostpreuß. Landschaft) heruntergingen, hielten sich die Tiefkümmerten, strengen, sich jetzt an, durch Preisunterbietung furse der Hypothefenbanfpfandbriefe auf 84 bzw. 94 Proz. Daraus und Kreditgewährung die Exporte zu steigern. ergibt sich aber, daß die Gemeinschaftsgruppe nicht nur zurüd anders in Ländern, wie England und Frankreich  , wo sich der haltung gegenüber ihr fremden Bankgeschäften geübt, sondern auch frisenhafte Zustand der Produktion vor allem in der Abnahme auf ihrem eigentlichen Gebiet zu ihrem Teil eine der Ausfuhr fundgibt. Die zunehmende Bassivität der englischen Handelsbilanz gibt in England zu ernsten Sorgen Anlaß. Der Einfuhrüberschuß war in April um 7 Millionen Pfund Sterling größer als im März und 25,5 größer als im April des Vor­Einfuhrüberschuß 140 Millionen Pfund Sterling, um beinahe jahres. In den vier ersten Monaten des Jahres betrug der Einfuhrüberschuß 140 Millionen Pfund Sterling, um beinahe 60 Millionen mehr als im Vorjahr, eine Zunahme von 743 Broz.. Die Einfuhr erhöhte sich um 19,2 Proz., dagegen die Ausfuhr um nur 5,2 Proz. Die Hoffnung, daß der größeren Rohstoffeinfuhr bald eine entsprechende Steigerung der Fertigwarenausfuhr folgen wird, geht nicht in Erfüllung. Dazu kommt noch die Steigerung der Rohstoff und Lebensmittelpreise und der gegenüber das Stillstehen oder der Rückgang der Preise für Fertigpro dukte durch diese Preisentwicklung wird der englische   Außen­handel start in Mitleidenschaft gezogen. Für Frankreich   zeigen die bisher veröffentlichten Ziffern über den Außenhandel noch kein ungünstiges Bild. Im März war noch, wie auch in den früheren Monaten, ein erheblicher Ausfuhr überschuß bei gleichzeitigem Steigen der Ein- und Ausfuhr vorhanden. Die Ziffern über den Außenhandel mit Textilfabrikaten waren jedoch bereits im ersten Quartal nicht günstig, es zeigte sich sowohl was die Mengen, wie was den Geldwert betrifft, eine erhebliche Passivität. Angesichts der weiteren Verschlechterung der Textilkonjunktur und der jüngst einge­tretenen Absatzschwierigkeiten der Eisen- und Stahlindustrie fann man wohl annehmen, daß sich im zweiten Quartal die französische  Handelsbilanz wesentlich verschlechtert und sich aus einer aktiven in eine paffive verwandelt hat.

vorfidhlige und erfolgreiche Emiffionspolitik getrieben und damit weiter zur inneren Gesundheit des Kapitalmarits beigetragen hat. Daß die Gemeinschaftsgruppe erzielt hat, der gegenüber sonstigen Bankgewinnen verhältnismäßig auf das Gesamtkapital von 42 Will. einen Reingewinn von 1,27 mil. niedrig ist( mögliche Dividende 3 Proz. gegen 8 bis 10 Broz. bei den Kreditbanken) spricht dafür, daß das 3ins- und Provi­fionsmonopol der privaten Kreditbanken sich auch bei den Sypothekenbanken nachteilig auswirkt. Tatsächlich werden im Geschäftsbericht der Gemeinschaftsgruppe auch lebhafte Klagen gegen die hohen Provisionen geführt, die sie den Banken für den Bertrieb der Goldpfandbriefe zugestehen mußten. So befriedigend die Schlüsse sind, die sich aus den Bilanzziffern der Gemeinschaftsgruppe ziehen lassen, so wenig befriedigend find Die Ausführungen des Geschäftsberichts selbst und das, was zwischen feinen Zeilen steht. Es ist natürlich begreiflich, daß die Banken der Gemeinschaftsgruppe einen sehr großen Hunger nach Ge= schäften entmideln. Es ist auch sehr zu begrüßen, daß die Leitung der Gemeinschaftsgruppe, wie ihre fürzliche Forderung nach Steuer freiheit ausländischer Emissionserträge beweist, mit größtem Nach­drud um die Beschaffung von langfristigen Amerikakrediten zum Häuserbau und zur Intensivierung der landwirt= schaftlichen Produktion bemüht ist. Aber sie befindet sich mit ihrem

Geschäftseifer auf gefährlicher Bahn,

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Sind in England und Frankreich   vornehmlich die Eisen- und Textilkrise( in England auch die Kohlenfrise) für die Verschlechterung der Handelsbilanz verantwortlich, so erfolgten in anderen Ländern infolge der Getreide- und Lebensmittelpreise ungünstige Ver­schiebungen der Handelsbilanzen. Italien   meist eine ungewöhn­

wenn sie den damit beauftragten Instituten die Verteilung der Rentenbank und der übrigen furzfristigen Landwirtschaftskredite neidet und nicht schnell genug dazu herangezogen werden kann, die heute eingefrorenen Kredite in langfristigen Hypotheken zu fundieren. In diefer Umwandlung festgefrorener Betriebstredite in langfristigen Realtredit liegt nämlich feineswegs, wie aligemein geglaubt wird, ein echter Beitrag zur Lösung der bevorstehenden Kapitalkrisis. Die kurzfristigen Kredite der Landwirtschaft find nämlich deshalb eingefroren, weil sie als Betriebsfrebite ver= braut wurden, ohne aus dem Ernteertrag zurüdlich große und zunehmende Bassivität seiner Handelsbilanz( im ersten gezahlt werden zu fönen. Die Hypothekengelder, die die Landwirt­schaft zur Rückzahlung der eingefrorenen Kredite erhalten soll, dienen also zur Abtragung von Schulden, deren Gegenwert be­reits verbraucht ist. nicht aber zur Ertragssteigerung in der Zukunft, die der vollwirtschaftliche Zweck von Hypothefen frebiten sein muß. Die Landwirtschaft( auch große Teile der Judu­strie) hat eben feit der Stabilisierung, genau so wie der Staat während der Inflation, von

schwebenden Schulden und 3nflationskrediten gelebt; und wenn diese fundiert werden, so bleiben eben wieder nur Schulden übrig, ohne daß die Schulden I a ft als solche erleichtert oder das Risiko für die neuen Kreditgeber ge mildert wäre. Neues Kapital zur Steigerung der Produktivität kommit nicht dabei in die Landwirtschaft hinein.

aus dem letzten Inflationsjahr, dessen Fortsetzung für die innere Gesundheit des Kapitalmarkts eine erhebliche Bedrohung bedeutet hätte, hat die Gemeinschaftsgruppe also nicht nur nicht fortgeführt, sondern abgebaut. Dafür hat sie das eigentliche Hypotheken­bantgeschäft erfolgreich, wenn auch nicht übermäßig, erweitert. Die Hypothekenbanten haben also nicht einen Grund, fich Dabei fommt es weniger auf den Umfang des neu befriedigten um die Begebung landwirtschaftlicher Hypotheken, die zur Rüd­Hypotheken- und Darlehnbedarfs, als auf die Art dieser Bezahlung schwebender Schulden dienen, zu reißen. Im Gegenteil, friedigung an. Der 5prozentige Goldpfandbrief wurde mit Recht wenn fie thre Goldpfandbriefe, deren Deckungshypotheten fajt aus. nicht mehr ausgegeben. Einmal fonnte dem Hypotheten schließlich auf städtische Grundstücke lauten, vor dem Kurssturz nehmer damit nicht gedien sein, denn auf den hohen Nennwert der landschaftlichen Pfandbriefe bewahren wollen, werden sie zweck fam dus den Pfandbriefen umsoweniger Geld für Hypothekenzwecke mäßigerweise die Finger davon lassen. Die start weichende Tendenz herein, je tiefer der 5prozentige Goldpfandbrief wegen der zu ge der landwirtschaftlichen Pfandbriefe ist nämlich nur die Folge davon, ringen Verzinsung sinzen mußte. Aber auch dem Pfandbrief daß die Landschaften den Pfandbriefmartt, um die Zahlungs­fäufer war mit einer Kapitalanlage nicht gedient, deren Kurswert verlegenheiten der Landwirte tünstlich zu mildern, mit Pfand­aufammenfchmolz und deren Zinsbetrag nur für den nächst en briefen überschmemmt haben. Soweit Zahlen bekannt find Ermerber höher wurde. Statt des 5prozentigen wurde der( die Landschaften find unbegreiflicherweise vom Prospektzmang be Sprozentige Pfandbrieftyp benußt, und wie die Kursentwicklung der freit!) find nach Angaben der Bergwertszeitung" allein feit Goldpfandbriefe zeigt, sowohl für den Hypothekennehmer( der regel bem 16. Februar d. 3. von den Landschaften 485 mil.

Quartal um 2% Milliarden Lire) auf, weil sich der Bedarf nach

Getreideeinfuhr viel höher gestellt hat, als früher angenommen war und die fehlenden Mengen zu hohen Preisen eingeführt werden müssen.( Die Verschlechterung der Lire hängt u. a. mit der Getreide­einfuhr zusammen.) Auch wird sich die in den vergangenen Jahren aktive Handelsbilanz Rußlands   in diesem Jahr infolge der um­fangreichen Getreidefäufe in eine passive umwandeln. Allerdings strebt Rußland   die Steigerung seiner Ausfuhr von Holz und Del an, um dadurch wichtige Gegenposten für seine Handelsbilanz zu schaffen.

Die sehr günstige Gestaltung der Handelsbilanz Dänemarfs dürfte durch die sinkenden Preise für Butter in den letzten Monaten ungünstig beeinflußt sein. Entfällt doch ein Drittel der dänischen Ausfuhr auf Milch und Milchprodukte.

In Schweden   hat sich die Ausfuhr erheblich erhöht, was mit dem faijonmäßigen Beginn der Holz- und Papiermassenausfuhr zu­fammenhängt; in Norwegen   war die Ausfuhr dank dem ge­steigerten Export der wichtigsten Industrieerzeugnisse bereits im ersten Quartal besonders günstig. Die Handelsbilanz der Tschecho flowakei bleibt weiter attiv, nur war die Zunahme der Ausfuhr im ersten Quartal dem Steigen des Erports von Fertigwaren, Baumwolle und Eisenwaren, im zweiten der Zuckerausfuhr zuzuschreiben.

Diesen fleinen Ländern mit günstiger Entmidlung ihrer Handels bilanzen Holland   fann füglich in diese Gruppe gerechnet werden stehen andere mit zunehmenden Einfuhrüberschüssen bzw.

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