Nr. 30942. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Kinderschutz, eine Pflicht der Gemeinde
Unsere Stadtverordnetenfraktion fordert städtische Krippen und Horte.
=
In der Berliner Stadtverordnetensizung wurde gestern mit Eifer und Ausdauer gearbeitet, weil der bevorstehende Ferienanfang zur Erledigung wichtiger Reste drängte. Beschlossen wurde u. a. der Berkauf eines Teiles des Ritterguts Briz zum Bau von Bohnungen und der Weiterbau der von dem privaten Internehmer im Stich gelaffenen und auf die Stadt übergegangenen Schnellbahn Gesundbrunnen Neukölln. Bei einem Dringlichkeitsantrag der sozialdemokratischen Fraktion, die für das Kranken- und Pflegepersonal die Wiedereinführung des Achtstundentags fordert, brachten die rechtsstehenden Fraktionen es fertig, die Dringlichkeit zu bestreiten. Der Magistratsantrag, dem Evangelischen Krippen perein in Stegliz ein Hypothekendarlehen zu gewähren, führte zu einer Debatte über die Pflicht der Gemeinden, eigene Krippen und Horte zu schaffen. Genosse Kreuziger begründete einen Antrag der sozialdemokratischen Fraktion, die den Magistrat auf diese Pflicht hinwies. Ein Schulmann von den Deutschnationalen und ein Pastor von der Deutschen Volkspartei bekämpften diesen Antrag, aber er drang mit fnapper Mehrheit durch. Heftig stritten die rechtsstehenden Fraktionen samt den Rom munisten gegen einen von den Demokraten und dem Zentrum gestellten Antrag, für die drei sozialdemokratischen Stadträte: Brühl , Schüning und Wuzky eine Gehaltserhöhung zu beschließen. Als Genosse Reimann hier den Kommunisten wieder einmal ein paar unbequeme Wahrheiten sagte, antworteten sie mit wütendem Zoben. Daß unsere Genossen Brühl , Schüning und Wuyty in ihren Leistungen den soge nannten Fagstadträten" nicht nachstehen, vermögen auch die Bürgerlichen nicht zu bestreiteit. Die Sizung endete in Beschlußunfähigkeit. Am Freitag findet die angekündigte Sigung
nicht mehr statt.
In der gestrigen ordentlichen Sizung der Stadtnerordneten erfolgte zunächst die Einführung der neugewählten Frau Stadträtin Stausler durch den Oberbürgermeister Böß in besonders feierlicher Weije; die Kommunisten nahmen in ihrer Weise an dem feierlichen Afte teil. Sie wurde dann auf die Verfassung vereidigt. Auch der Borsteher, Gen. Haß, hieß dann das neue Magistratsmitglied namens der Versammlung willkommen. Eine Reihe von Dringlichkeitsvorlagen des Magistrats fand rajche Erledigung: für die Aufstellung eines Holzhauses und einer Ziegehalle auf dem Gelände des Ambulatoriums für tuberkulose Rinder in der Eberswalder Straße wurden 81 000 m., für eine 3entral. heizungsanlage im Gymnasium Bum grauen Kloster 61 000 m. bewilligt. Eine Anfrage der Kommunisten fnüpfte an den Mostauer Tscheta prozeß gegen die deutschen Studenten Kindermann und Bolscht an und verlangt Auskunft über bie etwaige Verwendung städtischer, für das deutsche Studentenwert hergegebener Gelder im Interesse der Bespigelung von Somjetrußland. Die Anfrage geht an den Magistrat. Hierauf wurde in die zweite Beratung der Vorlage wegen
Verkauf eines Teils des Ritterguts Brig eingetreten. Zur Geschäftsordnung verlangte Dörr( Komm.) das Mort, aber nicht, um über Briz zu reden, sondern um den Vorsteher zu fragen, weshalb der sonst übliche Vermerk über Einführung eines Magistratsmitgliedes auf der Tagesordnung im Falle Kausler unterblieben sei. Es sei ja Geschmackssache, ob man sich auf einen„ gestohlenen" Magistratsfig fete oder nicht; schärffter Protest sei aber einzulegen gegen die schwere Gesegesverlegung, deren sich der Oberpräfident und der Magistrat dadurch schuldig gemacht hätten, daß sie die Vorschrift, wonach die Besetzung der unbesoldeten Stadtdrats stellen nach der Verhältniszahl der Fraktionen erfolgen müsse, ignorierten. Im Laufe seiner Bemerkungen entfernte fich Dörr gänzlich aus den Schranken der Geschäftsordnung und zog sich wegen des gestohlenen" Magistratsfiges einen dopelten Ordnungsruf, später noch einen dritten zu. Der Borsteher, Gen. Haß, stellte fest, daß er durchaus forrett verfahren sei; am Montag habe ihm der Oberbürgermeister die Bestätigung der Frau Rausler mitgeteilt; am Dienstag
11]
Die Baumwollpflücker.
Copyright 1925 by B. Traven, Columbus, Tamaulipas , Mexico ,
Als einige der Peons schon soweit waren, aufzufigen, sprangen Antonio und Gonzalo plötzlich auf, warfen ihre großen Hüte hoch in die Luft und begannen mit schrillen Stimmen zu singen:
Es trägt der König meine Gabe, Der Millionär, der Präsident
Die Leute hörten sofort auf, an ihren Tieren zu arbeiten und standen stille wie Soldaten nach einem Kommando. Sie wußten nicht, was I. W. W. war, was eine Organisation bedeutet, was eine Klasse sei. Aber der Gesang hämmerte auf fie ein, schmiedete sie zusammen zu einem ehernen Blod, und als der erste Refrain wiederholt wurde, sang bereits das ganze Feld. Was vielleicht geschehen könnte, wenn der letzte Refrain beginnt, mußte ich. Ich habe es erlebt.
Der Gesang, so einfönig und schlicht in seiner Melodie, aber so federnd wie feinster Stahl in seinem flingenden Rhythmus, steckte mich an. Ich konnte nicht anders, ich begann, das Lied mitzufummen.
,, Natürlich! Sie auch!" jagte Mr. Shine, halb ironisch, halb felbstverständlich zu mir. Ich hab's ja gewußt!"
Als der zweite Refrain erflang, wendeten sich die Lente, die bisher zwangios in einer losen Gruppe bei ihren Maul. tieren gestanden hatten, alle wie ein Mann zu uns herüber, wodurch der Gesang herausfordernd und persönlich anzüglich
murde.
Mr. Shine faßte nervös nach hinten und fnöpfte die lederne Revolvertasche auf, machte sie aber gleich wieder zu mit einer Geste der Berlegenheit, die aber ebensogut auch eine der Scham oder gar der Wurschtigkeit sein konnte.
Teufel noch mal," rief er dann ,,, that means business, die scheinen Ernst zu machen."
Das machen sie," sagte Bet knatschend ,,, und wenn sie einmal fort find, haben wir unsere liebe Mühe und Not, fie wieder hereinafan
" 1
Out." fan i bale at aber erit non heute c. Las Lezahlt ist, bleit: bezahlt, da wird nichts nachgegeben. Mr. Gale, feien Sie doch so gut, bitte, und ufen Sie die Leute heran!"
Ich hei rüber und brachte tile ganze Borbe zufammen
Freitag, 3. Juli 1925
betr. die Wasserversorgung und die Charlottenburger Wasserwerte einem fofort zu wählenden Ausschuß zu überweisen. Weiter fam ein
Dringlichkeitsantrag Heimann und Genossen
zur Berlesung: Die Versammlung wolle den Magistrat ersuchen, für das tarifliche Krankenpflegepersonal der städtischen Kranken- und Bflegeanstalten entsprechend den Richtlinien für die Arbeitszeit der Schwestern, den Achtstundentag wieder einzuführen". Der Antrag stieß bei der Rechten auf Widerspruch.( Pfuirufe links.) Die folgenden Verhandlungen und Beschlußfassungen vollzogen sich unter wachsendem Lärm und Spektakel in der Versammlung, dessen ouch der amtierende Vorsteher- Stellvertreter Dr. Caspari zeitweise nicht Herr werden konnte. Unter diesen Umständen ging bei einer Reihe von Gegenständen der Inhalt der Referate und der Wortlaut der Ausschußvorschläge für die Pressebant völlig verloren. Zur Aufnahme von Hypotheken für das Bauvorhaben der Pantower Heimstätten G. m. b. H. auf den städtischen Grundstücken in Berlin - Weißenfee, Trarbacher Str. 16/18, und zur Aufnahme erster Hypothefen für Bauvorhaben städtischer Gesell. shaften hat der Ausschuß seine Zustimmung erteilt und gleichStellevon Pachtverträgen das Erbbaurecht zu wählen ist. Mit großer Lebhaftigkeit bekämpfte Fedler( Dnat.) diese Abſtimmung, die vom Gen. Gutschmidt ebenso lebhaft befürwortet wurde. Die Mehrheit entschied für das Erbbaurecht.
seien die Fraktionen durch den Vorsteher davon verständigt worden, mit dem Zusatz, doß die Einführung erfolgen fönne; feine Vorschrift der Städte oder Geschäftsordnung hindere das. Zum Buntte Brig prach niemand. Der Antrag der Gegner des Verkaufs an die Einfamilienhaus G. m. b. H., den Bertaufspreis von 2,20 auf 2,50 M. pro Quadratmeter zu erhöhen, wurde abgelehnt, der Verlauf nach den Ausschußvorschlägen beschlossen. Dem Weiterbau der AEG.- Schnellbahn wurde grundsäglich zugestimmt und der Magistrat um eine Vorlage für die Finanzierung ersucht. Bei der Abstimmung über die Errichtung einer Krantentaffe für die Beamten und Fest angestellten der Stadt Berlin fielen die Gegner mit ihrem Antrage auf nochmalige Ausschußberatung ab; mit großer Mehrheit beschloß die Versammlung im lage wegen Ausführung eines Straßentunnels unter dem Sinne der Magistratsvorlage nach den Ausschußanträgen. Die Borzeitig beantragt, daß in Zukunft bei ähnlichen Angelegenheiten au Potsdamer Außenbahnhof im Zuge der Kurfürsten- und der Schöneberger Straße ging an den Haushaltsausschuß zurück; zurzeit sind Mittel für dieses Bauunternehmen nicht verfügbar. Frau Klodom( D. Bp.) referierte darauf über die Magistratsvoriage, die dem Evangelischen Krippenverein in Steglitz 25 000 m. als hypothetarisches Darlehen
zu einem Umban oder Neubau bewilligen will. Die Ausschußmehrheit habe die Bewilligung beschlossen, aus parteipolitischen Gründen habe ein Teil der Ausschußmitglieder die Sigung verlassen. Nachdem Frau Friedenthal( Dem.) für die Bewilligung eingetreten war und empfohlen hatte, in den Vorstand des Steglitzer Bereins auch den Magistrat und das Bezirksamt Steglih durch je einen Siz pertreten zu lassen, führte Gen. Kreuziger folgendes aus: Im Ausschuß hat man heute, als man einer Mehrheit sicher war, schon nach taum einer halben Stunde gemeint, nun sei ja alles in erwünschtester Weise geflärt. Wir waren durchaus nicht dieser Meinung; aber die Ausschußmehrheit hat die Opposition vergewaltigt. Wir haben die Ausfahuefizung verlassen, um an das Plenum zu appellieren. Den Den Borwurf, wir seien gegen die Betreuung der Kinder, brauchen wir nicht noch erst zurückzuweisen, unsere ganze Barteigeschichte beweist das Gegenteil. Wir halten aber gerade hierfür eine generelle organisatorische Regelung für ein unbedingtes Gebot. Es hat keinen nisatorische Regelung für ein unbedingtes Gebot. Es hat teinen Wert, an einzelnen Stellen Versuche mit Krippen u. dgl. zu unternehmen, wir wünschen vielmehr, daß diese Angelegenheit von der Gemeinde in die Hand genommen werde und daß nach einem großzügigen Plan Krippen überall dort, wo fie notwendig sind, ergroßzügigen Plan Krippen überall dort, wo sie notwendig sind, er richtet werden. Einen solchen Plan haben wir schon nor einem halben Jahr vom Magistrat verlangt. Wir hören, daß 700 000 m. für diejen Zweck erforderlich sind; was spielen denn diese 700 000 m. bei einem 550- Millionen- Etat für eine Rolle? Es ist doch finnlos, immerfort mit großer Geste und erhobener Stimme für die Kinder, unser kostbarstes Gut"; zu demonstrieren, aber im entscheidenden Augenblick zu verstummen, meil kein Geld da jei( Unruhe rechts). Es ist ein Skandal, daß eine Biermillionenstadt gauze drei Kinderkrippen aufzuweisen hat! Wir lehnen die Boriage ab und verlangen vom Magiftrat eine Gesamt. vorlage über die Einrichtung städtischer Krippen, und bitten um Annahme dieses unseres Antrags. Frau Rosenthal ( Komm.) verwarf gleichfalls die Unterstützung der Steglitzer Krippe und beantragte die sofortige Wahl eines Ausschusses. Troll( Dnat.) und Kröpelin ( D. Bp.) verwendeten sich für die Bewilligung des Darlehns. Bor der namentlichen Abstimmung, die beantragt war, erledigte das Bureau in der Befürchtung, daß fünstlich die Beschlußunfähigkeit herbeigeführt werden fönnte, sämtliche Vorlagen, bei denen eine Wortmeldung nicht vorlag. So wurden 100 000 m. bewilligt für Errichtung einer offenen Abteilung für Nervenfranke bei der Irrenanstalt Dalldorf; die Aufhebung des Hypotheken- Einigungsamts wurde beschlossen und die Ordmung über die Erhebung von Borausleistungen für die Wegeunterhaltungen einem Ausschuß überwiesen. In der nunmehr vorgenommenen namentlichen Abstimmung über den Antrag Kreuziger erhielt dieser mit 93 gegen 89 Stimmen die Mehrheit. Damit erledigten sich alle sonstigen Anträge, doch wurde nach längerem Streit auch noch eine Abftimmung über den Antrag der Kommunisten vorgenommen, wobei auch dieser Antrag der Ablehnung verfiel.
Auf Antrag fämtlicher Parteien, ausschließlich der Kommunisten, beschloß die Berfammlung, den Antrag unferer Genossen
,, Na, was ist?" fragten die Leute, als fie nahe genug der Wage waren.
Also es ist abgemacht," sagte Mr. Shine halb erbost, halb von oben herab ,,, ich zahle acht für das Kilo, aber- Antonio ließ ihn nicht ausreden:
,, Und für die schon gepflückten Kilos?" ,,- zahle ich die zwei Centavos nach. Aber num auch tüchtig ran an die Arbeit, daß wir den ganzen Bettel noch trocken hereinfriegen."
,, Hurra für Mr. Shine!" schrie Abraham.
,, Halts Maul, darned Nigger, du bist nicht gefragt!" schrie der Farmer mütend.
,, Aber was mache ich denn nun mit Ihnen, Mr. Gale," fagte Mr. Shine ,,, Sie bekommen doch schon acht."
,, Ja," sagte ich ,,, da gehe ich halt leer aus, Mr. Shine." ,, Das sollen Sie nicht. Bei einem Mann fommt es mir auch nicht darauf an. Und weil Sie Weißer find, der einzige Weiße, Sie sollen zehn haben."
Mit Nachzahlung?"
Mit Nachzahlung! Ich bin ein fair businessman. Bas stehen Sie noch rum! Machen Sie, daß Sie an die Arbeit fommen. Wir haben, meiß Gott, beinahe eine Stunde verquatscht. Gerade um diese Stunde kann uns der Regen zu früh fommen. Das ziehe ich Euch beiden Rangen ab, da fönnt Ihr Gift drauf nehmen," mandie er sich seinen Söhnen zu, die gerade dabei waren, die Wage wieder aufzuhängen. Bage w Zweifer Zeil 10.
neb
So lief der Trott mm weiter die nächsten amei, drei Wochen. Ohne besondere Ereignisse. Ein Lag mie der andere. Rennen im Trab, Rennen, Essen tochen, Schlafen, Rennen im Trab, Arbeit.
Eines Nachmittags, als ich vom Feld heimfam, ging ich zu Mrs. Shine und fragte sie, ob sie mir ein Kilo Sped verfaufen oder bis Sonntag leihen wollte, da ich vergessen hätte, letzten Sonntag welchen mitbringen zu lassen.
Rönnen Sie haben, Mr. Gale, gegen Bezahlung oder Rückgabe, ganz wie Sie wollen."
,, Gut," sagte ich ,,, dann gegen Bezahlung. Mr. Shine enn es mir ja am Samstag anrechnen. ofind fie even dabei abzuwiegen, fam Mr. Shine von der Stadt zurüd, wo er feine Boji abg bolt und einige Bedarfsmittel eingetauft hatte.
In Erledigung des Antrages Merten- Lange hat der Haushaltsausschuß am 2. Juli beschlossen, der Versammlung zu empfehlen, die Gehälter der Richtfachstadträte nach Einzelgehalt II festzusetzen. Betroffen werden durch diese Höherstufung die Stadträte Genoffen Brühl, Schüning und Wahky, die auch nach der Auffassung bürgerlicher Kollegen in mustergültiger Weise ihre Funktionen erfüllt haben und jetzt, nach fünf- bis sechsjähriger Bewährung, endlich den Fachstadträten gleichgestellt werden müssen. Der Ausschuß hat mit 13 gegen 11 Stimmen bei einer Stimmenthaltung diesen Beschluß gefaßt. Bon der Rechten war namentliche Abstimmung beantragt. Merien( Dem.) setzte sich für den Ausschußantrag ein; Dethleffien( Dnat.) warnte vor den Konsequenzen einer solchen Beschlußfassung mit Rücksicht auf die Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrate; man dürfe diesen ersten Schritt um dieser Konse quenzen willen nicht tun. Lange( 3.) hielt diese Konsequenzen nicht für gegeben; es handle fich hier einfach um die Beseitigung eines jahrelangen Unrechts. Dörr( Komm.) benutzte die Gelegenheit, wieder einmal eine Schimpftanonade gegen die Sozialdemokratie loszulassen. Als sich Gen. Reimann zum Wort meldete, bezweifelte Dörr die Beschlußfähigkeit. Das Bureau stellte aber die Beschlußfähigkeit fest. Ein von Dörr hierauf gestellter Bertagungsantrag wurde abgelehnt; die Berhandlung nahm ihren Fortgang. Gen. Reimann: Kollege Dörr mird selbst nicht verlangen, daß ich auf seine albernen Ausführungen eingehe.( Ordnungsruf.) Wenn die städtischen Arbeiter von den Anträgen der Kommunisten leben sollten, wären sie längst verhungert.
In den Ausschüssen für die Festfehung der Löhne haben die Kommunisten fast immer durch Abwesenheit geglänzt. ( Sturm der Entrüstung bei den Kommunisten. Der Vorsteher ruft eine Anzahl zwischenrufer zur Ordnung. Es herrscht unbe schreiblicher Lärm.) Hier muß man nach dem Sprichwort urteilen: Ber schimpft, hat unrecht. Die Fesisehung der Löhne haben die kommuniffen fast immer der Sozialdemokratie überlassen.( An dauernder Spektakel.) Herr Dörr darf versichert sein, daß wir ihm nights fchenfen werden. Zur Steuer der Wahrheit stelle ich fest, daß ich in der letzten Sigung Herrn Merten gebeten habe, diesen Antrag nicht zu stellen oder ihn zurückzuziehen; er erwiderte, er werde das nicht tun. Und nun haben wir feine Ursache, die Arbod unserer Stadträte schlechter einzuschätzen als die der Bürger lidhen; wir werden für den Antrag stimmen. Die Rechte hat gui Teil mit wahrer Wolluft den Ausführungen des Herrn Dörr gelauscht. Wir haben doch alle Ursache, soweit wir als ernste Politiker angesprochen werden wollen, diesen Hanswurstiaden nicht derart gegenüberzustehen.( Ordnungsruf. Heiterkeit.) Nach der neulichen Beschlußfassung zum Gehalt des Stadtbaurats fagte mir Dr. Steiniger: Wenn Sie jetzt eine Erhöhung für Ihre Leute beantragen würden, würde ich mit einem Teil der Fraktion dafür stimmen. Damit hat er eine gerechtere Würdigung der Arbeit der Nichtsachstadträte bewiesen. Nichtfachstadträte bewiesen. Es muß schlecht um die Argumente einer Bartei bestellt sein, wenn sie glaubt, im Wahlkampf mit so erbärmlichen fleinlichen Mitteln Erfolge erringen zu können.( Beifall bet ben Sozialdemokraten.) Weiter sprachen noch Cafpari ( D. Bp.) und Perschte( Wirtschaftspartei) gegen den Ausschußan
-
er zu mir, als er ins Zimmer trat. Ich habe einige Neuigfeit für Sie.'
Für mich? Woher soll die wohl kommen?"
,, Direkt aus der Stadt. Im Store traf ich den Manager Don Camp 97. Ich saß da und trank gerade eine Flasche Bier nach der andern. Er war in großen Nöten. Da haben sie im Camp ein kleines Maleurchen gehabt. Beim Auswechseln von Achterrohren gegen Zehner hat ein Rohr ausgeschlagen und dem einen Driller den rechten Arm böse gequetscht, weil einer von den Indianern wieder mal nicht aufgepaßt und rechtzeitig zugepackt hat. Der Driller ist ein tüchtiger, erfahrener und verläßlicher Bursche, den sie nicht gehen lassen wollen. Nun suchen sie einen guten Erfagmann für drei bis vier Wochen. So lange wird es wohl dauern, bis der Mann wieder arbeiten fann. Aber sie sind jetzt gerade an einem heitlen Punkt. Sie sind auf siebenhundert Fuß und sind auf Lehm, und wenn sie jetzt feinen guten Driller bekommen, dann fönnen sie vielleicht eine Knickung in der Bohrung erleben. Na, und was das bedeutet, mas das für Scherereien, Beitverluft und Kosten verursacht, das wissen Sie ja selbst, Sie haben ja in den Fields gearbeitet. Das gibt allemal den Sad für die Driller und Tooldresser, manchmal für das ganze Camp."
"
,, Weiß ich," ermiderte ich. ,, fann dem besten Mann paffieren, wenn man noch so sehr aufpaßt. Ein Stein, den der Satan gerade dort hingefeuert hat, wo man ihn am afferwenigsten vermutet, fann zwanzigtausend Dollar fosten." Mag sein, davon verstehe ich nichts," wandte Mr. Gale ein. Nun ist der Manager in Sorge, was er machen soll. Er hat schon eine Schicht selber gearbeitet, aber auf die Dauer geht es nicht. Telegraphiert er nun zur Kompagnie, bauert es immerhin drei bis vier Tage, bis er den Mann hier hat. Und ob er einen Mann friegt, wie er ihn braucht, weiß er auch nicht. Denn ein tüchtiger Monn nimmt für drei Wochen nichts an, weil er dadurch vielleicht eine andere Stellung, wo er sechs Monate in Sicherheit hat, verpassen fann. Ich habe nun zu dem Manager gesagt: ,, Well," habe ich gesagt, Sie sind just der Mann, auf den ich gewartet habe, Mr. Berkley.
1
,, Aber, ich weiß noch immer nicht, was ich eigentlich damit zu tun habe." In drei,
Ja warten Ce cab, Camos fommt. höchstens vier Tagen haben wir die Baumwolle drin. wollen Sie denn dann machen?"
Danh Sie ja gerade mie gerufen, Mr. Bale, Jagle te
Bas
( Fortfehung folgt.)