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Bürgerkrieg und Selbstzerfleischung bedeuten. Darum for dert auch, mit Ausnahme einiger gänzlich auf Agitation gestellter fommuniftiftatoren in England, niemand eine plögliche Aagabe Indiens   durch Groß britannien. Was he wenigen Sehenden fordern, ist hin gegen die Anerkennung, baß dieser Prozeß des nationalen Er­wachens, der nun einmal im Gange ist, nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und die Umstellung der ge­samten britischen Indienpolitik auf diesen Tat­bestand. Das fordert allerdings ein Maß von Selbstbeschei­dung und Mäßigung, die selbst den herrschenden Klassen Groß­ britanniens   nicht gegeben zu sein scheint.

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Noch ist, nach der Meinung dieser guten Kenner indischer Berhältnisse der egzueinem, Dominion Indien", das sich in Freiheit und aus eigenem Entschlusse in den briti schen Bölkerbund einfügen wird, nicht völlig versperrt. Aber schon morgen mag es zu spät sein. Schon morgen mögen sich die Kräfte bewußt und geschlossen was heute noch nicht der Fall ist gegen Großbritannien   organisieren. Das be deutete aber, daß der Augenblick der indischen Einig teit auch zugleich das Ende der britischindischen 3usammengehörigkeit sein würde. Nach Lord Birkenheads Rede tann allerdings faum mehr ein Zweifel darüber bestehen, daß auch in Großbritannien   die große Aufgabeeintleines Geschlechtoon Politikern gefunden hat und daß der politische Instinkt, der dies ungeheure Gebilde des britischen Empire aufgebaut und durch die schwersten Stürme hindurch aufrechterhalten hat, ver­fümmert ist. Es fehlt an der Erkenntnis der Situation sowohl als an Mut zu Entschlüssen.

Australien   und Wallstreet  .

Unfer Londoner Korrespondent schreibt ams:

Die Meldung, daß die Regierung des britischen   Dominions Australien   hat in New Yort wegen einer Hundert Millionen- Dollar- Anleihe verhandelt, diese Meldung ist auf dem Kontinent fo gut wie unbemerft geblieben. Dennoch ver­dient fie große Aufmerksamkeit. Nicht um threr selbst, sondern wegen der symptomatischen Bedeutung, welche ihr zukommt. Bisher haben sowohl die Zentralregierung Auftraliens als auch die Regierungen der einzelnen Staaten die Londoner City als den natürlichen Platz für die Aufnahme einer Anleihe betrachtet. Mit einer auf dem amerikanischen   Geldmartt plazierten australischen Anleihe wird nicht nur eine alte Tradition durchbrochen, es commt darin nicht nur die Tatsache zum Aus­drud, daß New Yort immer mehr und mehr zum finanziellen Zentrum der Welt geworden ist, sondern ist vor allem ein Aus brud jenes mehr oder minder unsichtbar sich vollziehenden, voraus fichtlich erst in Jahrzehnten vollendeten 3erfegungsprozeffes" des britischen   Empire. Nicht nur in Aegypten  , 3nbien und den Kolonien sind Kräfte am Werte, den stolzen Bau des Empire zu fprengen, auch in ben Dominions vollziehen sich Entwvidlum­gen, die den Einwohnem felbft unbewußt und von ihnen felbft ungewofft auf eine oderung des Zufammenhanges mit London   hinauslaufen.

Rund um Stresemann  . Berwirrung und Intrigne.- Die außenpolitische Debatte.- Rücktrittsgerüchte und Nachfolgersuche. In der Regierungstoalition wird ein heftiger, unauf­hörlicher Intriguenkampf um den Reichsaußenminister ge­führt. Manchmal schlagen die Wellen an die Oberfläche. Die Intriguenwirtschaft des kaiserlichen Regimes scheint wieder aufzuleben. Bon Führung ist heute so wenig die Rede wie damals.

Das Gegeneinanderarbeiten zeitigt Berwirrung und Ge­rüchte. Gestern wurde versichert, es habe einen Zusammenstoß im Rabinett wegen der deutschen   Antwort gegeben. Heute norden teilte die Germania  ", das Organ einer Regie­

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Jüngste Arbeiterdichtung.

Es würde ein Unrecht sein, das im Arbeiterjugend- Berlag er­schienene Büchlein Jüngste Arbeiterdichtung" mit ein paar Zeilen cbzutun. So würde man weder den jungen Arbeiterdichtern gerecht. noch Karl Bröger  , der die etwa 60 Gedichte aus mehr als 1200 ihm zugesandten Gedichten auswählte und das Mertchen mit einer liebe­vollen Einleitung versah. Die ihm zugesandten Gedichte septen sich wieder aus einer fleinen Auswahl der jungen Dichter selbst zu­Jammen.

Oft ift Unbeholfenes in den Gedichten, aber gerade das macht einem manchen der jungen Arbeiter erst lieb. Das mühsame Suchen nach Ausdruck, das Ringen mit der Form ist manchmal von einer rührenden Primitivität, bis man plöblich auf einige Beilen stößt die von einer starten inneren Gestaltung zeugen.

Die Zeiten sind vorbet, wo das Bürgertum gerührt war, daß aus den Tiefen der Arbeiterschaft fünstlerische Kräfte ans Licht stiegen, an die man freilich ein mehr als bescheidenes Maß anlegte. Es war ein Gemisch von Sentimentalität, Hochmut und Erstaunen, ähnlich der Entbedung eines früheren Jahrhunderts, daß die Sklaven auch Seele und Gefühl besaßen. Es sei daran erinnert, welches Auf­sehen vor Jahrzehnten die verdienstvollen Schriften von Sevenstein Aus der Tiefe hervorriesen, in denen Arbeiter zu Borte tamen. Doch die Arbeiterdichtung blieb fein Kuriofum, über das man als literarisch belanglos und menschlich rührfam hinweggehen fonnte, fie wurde zu einer literarischen Großmacht.

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Zwar hat auch die neuere Arbeiterdichtung die gegebenen For­men übernommen, mur hier und da machen sich Anfäge zu einem eigenen Ausdruck bemerkbar, aber sie hat die alten Schläuche mit neuem Wein gefüllt. Nicht mehr gefühlsvolle Elendsdichtung, nicht mehr nachgereimte Liebe und Triebe, ein Schwelgen in Rofen und Rosen, sondern fie fingt trogig ihr eigenes Schidial. Die Geschichte der Arbeiterbewegung mit ihrem Auf und Ab zittert in ihrer Dichtung wieder und hier ist vor allem deutlich zu merken, mie ungeheuer start das Selbstbewußtsein und das Kraftgefühl der Arbeiter gemachsen ist. Das Dröhnen der Hämmer wird für sie zum wuchtigen Schicksalsgesang.

So finden wir in dem Büchlein nicht mur den revolutionären Aufschrei, nicht nur das Brausen der Maschinen, sondern auch zarte Lyrit und hymnische Bewegtheit, das Ringen mit dem Gottproblem, das Streben, sich mit der eigenen Klasse, der ganzen Menschheit, mit Erbe und Sternenwelten zu vermählen. Es zeigt sich hier, wie sehr der junge Arbeiter mit den Zeitproblemen ringt und wie thm, eine Entfaltungsmöglichkeit seiner dichterischen Kraft voraus­gefeht, Sehnsucht und Kampf feiner Klaffe eine Gefühlswelt öffnen, die über eine größere Stala verfügt als die ihm überfommene Dich tung. So erflärt es sich, daß troh manchmal mangelnder sprach licher Gewandtheit die meisten Gedichte lebendig und erfüllt sind. Doch wir finden in dem Buch auch Gedichte von einer dichte­rischen Kraft und Schönheit, die als Kunstwert an sich bestehen. Es find einige Namen, die man sich merken muß. Der philosophische E. Frehe, der hymnische Karl Albrecht  , die Pathetiker Walter Schent und Batter. Dichilewati, die beschwingten Dichter Ernst Kerfom

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rungspartei mit, Herr Stresemann und Herr Schiele hätten| len Unzulänglichkeit, der Sozialdemokratie neue ehrliche" Rat­eine bewegte Aussprache gehabt. Andere Zeitungen mußten, schläge zu erteilen: das Vermittlungstalent von Herrn Luther hätte versagt, Ueberall wird der Banteroff der Sozialdemokratie immer Herr Geßler habe nicht vermitteln wollen und Herrn offensichtlicher." Brauns sei es nicht gelungen. Heute mittag wieder hieß es, das Kabinett habe die Frage der deutschen Antwort nicht erörtert. Berwirrung und Gerüchte.

Aus irgendeinem Grunde zückt Herr Stresemann wieder den Revolver der Auseinandersetzung im Plenum des Reichstags. Die Tägliche Rundschau" schreibt, daß die Die Tägliche Rundschau" schreibt, daß die außenpolitische Debatte am Dienstag und Mittwoch der kommenden Woche stattfinden werde.

Der unterirdische Kampf rund um Stresemann hat also die Oberfläche der politischen Gewässer in einige Bewegung verjetzt. Trotzdem versucht die Kölnische Zeitung  " nach außen die Einmütigkeit der Regierungsfoalition zu betonen. Sie schreibt:

" Was den angeblichen Kampf gegen den Reichsminister des Aeußern angeht, so wird er, wie bekannt, von einigen rechtsradikalen Ultras mit mehr Geschrei als Verant­wortungsgefühl geführt. Die Deutschnationale Partei hat ver­schiedentlich erklärt, daß sie diesem Kampffernsteht. Man fann bei aller Zurückhaltung im Wohlwollen für die Deutschnationalen  ihnen doch nicht die Torheit zutrauen, daß sie auf der einen Seite durch Herrn Hergt erflären lassen, sie wollten noch auf Jahre in diesem Rabinett bleiben, um den Wiederaufbau Deutsch­ lands   einzuleiten, auf der anderen Seite aber darauf ausgehen, einen Minister zu stürzen, der im Nebenamt Bar teiführer einer wichtigen Regierungspartei ist. Die Deutschynationalen wiffen ebensogut wie die Boffische Zeitung", daß auch nach einem Rücktritt des derzeitigen Ministers des Aeußern die Kandidatur eines Deutschnationalen für den Posten des Ministers des Aeußern schon aus außenpolitischen Rüd­fichten beim Zentrum und der Deutschen   Boltspartei teine Spur pon Gegenliebe finden würde."

Man muß diese Mahnung an die Deutschnationalen als eine Bestätigung der Gerüchte hinnehmen, daß die Deutsch nationalen Herrn Stresemann   beseitigen wollen, um Herrn Schiele als Kollegen für das Ressort des Aeußeren einen fünften Deutschnationalen, etwa Herrn Rosenberg, zur Seite zu stellen.

Ultra- Linkes.

Bom kommunistischen Parteitag.

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Der Banterott besteht natürlich darin, daß die Sozialdemokratie schon vor dem März die Perspektive ein wenig anders visiert" hatte, als die schwätzenden und Resolutionen verfassenden Oberstrate­gen der Moskauer   Eretutive. Berehrter Herr G..., wenn Sie schon endlich begriffen haben, daß Ihre Perspektive bis zum März in all den Jahren, in denen Sie die deutschen Arbeiter aufge. putscht haben, verfehrt gewesen ist, täten Sie dann nicht besser, endlich in sich zu gehen und anstatt andern, die richtiger als Sie gesehen haben, Ratschläge zu erteilen, felber den einzig wahren Rat­schlag zu befolgen, der Ihnen schon einmal erteilt ist! Arbeitern nie mehr unter die Augen zu treten."

Nette Verwandte.

Deutschen  

,, Rote Fahne" und Deutsche Tageszeitung". Von dem Genossen Karl Bauer wird uns geschrieben: Nachdem die Rote Fahne" ihren Irrtum" in der Verwechslung von Gustav und Karl Bauer eingesehen hat, mußte sie nun noch berichtigen, daß ich tatsächlich nicht zweimal von verschiedenen Dienststellen Gehalt bezogen habe. Sie hängt der Berichtigung aller­dings wieder einen Schwanz an. Jeder anständige Mensch wird mir nicht übelnehmen, daß ich nach diesen Borgängen nunmehr auf die neuesten Anrempelungen nicht mehr eingehe. Sie findet aber wie gewöhnlich einen treuen Rameraden in der Deutschen Sei. tung", welche die Enthüllungen" der Roten Fahne" ihren Lesern unterbreitet. Sie knüpft daran die Frage, welches Verwandt. schaftsverhältnis zwischen den Cohns und den Bauers besteht. Ich bin in der Lage, ihre Neugierde zu befriedigen. Es ist weder Albert Kohn mit Julius Cohn, Gustav Bauer   und Karl Bauer, noch Julius Cohn mit Gustav und Karl Bauer, noch Gustav mit Karl Bauer irgendwie verwandt. Das Berwandtschafts­verhältnis zwischen" Rote Fahne" und Deutsche Zeitung" scheint mir dagegen ein engeres zu sein.

Sie fragt dann weiter an, ob das fürstliche Gehalt von 16 000 mark erblich wäre und ob alle proletarischen Krankenkassendirek toren solche Riesensummen beziehen. Die Rote Fahne  " hatte be­reits behauptet, daß die sozialdemokratische Führerclique diese Ge­hälter festgesetzt hat. Sie übersieht dabei, daß dem Vorftande der Kasse zu einem Drittel Arbeitgeber und Vertreter der christlichen Gewerkschaften mit angehören. Ich bemerke hierzu- und das müßte eigentlich ein Redakteur der" Roten Fahne" wissen, daß die Ge­Partei- hälter der Angestellten der Krankenkassen von den Oberversicherungs. ämtern festgelegt werden. Richtig ist allein, daß die Direktoren ein Einkommen von 16 000 m. beziehen allerdings in zirka 2 Jahren."

Die Geistlosigkeit und Bangeweile des tommunistischen tages ist fein Zufall. Thesen amb Resolutionen werden lang und fänger, es wird analysiert"," tonfretifiert"," Sontefen gezogen", Berfpeftiven vifiert", Abweichungen festgestellt, ihre historische Benefis fritisch beleuchtet, Plattformen ausgearbeitet, die auf zehn Barteitagen beschlossenen jeweils neuesten Taftifen miteinander verglichen und das ganze Rüstzeug talmudistischer Gelehrsamkeit und scholaftischer Forschungsfreude angewandt, um die richtige, einzig wahre bolichemistische Erleuchtung schließlich zustandezu bringen. Die arme, bedauernswerte Linie der KPD.", die so oft verbogen und verzerrt war, wird endgültig auf wie lange- gerade gezogen. Je mehr die KBD.   aufhört, ein politischer Faltor zu sein, desto mehr vergräbt sie sich in die innerparteifiche Er­örterung rechter, inter   und mittlerer Abweichungen. Der Ber­treter der Exekutive, der bedauernsmerte Schmäher", der schon fo oft den peinlichen Auftrag hatte, in Deutschland   eine neue Linie" festzulegen, gesteht selber, daß die Moskouer Größen bis vor furzem die Perspektive falsch visiert hatten:

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Preußen und Polnischer Korridor. Erweiterung der Schnelldampferlinie Swinemünde- Pillan entwurf über die Bereitstellung von Mitteln für die Schnell. Das preußische Ministerium hat dem Staatsrat einen Gesez­dampferlinie Swinemünde- Billau überwiesen. Die Erweiterung der Schnelldampferlinie geschieht aus der Notwendig­feit heraus, eine Berbindung mit der Proving Ostpreußen auch für den Fall zu schaffen, daß die Verkehrsmöglichkeit durch den polnischen Korridor beengt oder ganz verhindert wird. Hier­zu ist der Bau von zwei neuen Schiffen notwendig, die so leistungs­fähig sein müssen, daß sie im Fall der Behinderung der Berbindung durch den Korridor eine tägliche Verbindung mit Ostpreußen   im

Unmittelbar bis zur letzten erweiterten Erefufive trägt unsere Anschluß an die fahrplanmäßigen Züge gewährleisten.

Berfpektive der revolutionären Bewegung auch nur einen fontinental- europäischen Charakter. Aber schon im März wird auf der erweiterten Erefutive die Möglichkeit und Wahrscheinlich feit anderer Entwicklungswege der Revolution anerkannt. Schon im März! Sehr gut! Schon im Märg" er tannten die Herren in Moskau  , daß all ihr Geschwäb über die deutsche   Revolution Blödsinn gewesen ist. Und fchon im März" beschlossen sie, offenbar unter dem Eindruck ihrer eigenen tatastropha

und Otto Baulus, die Lyriter Johannes Büttner und Thaczyt. Wie start sind zum Beispiel Berse von Frehe in seinem Gott- Abgefang. Früher einmal,

da war wohl ein Glanz

um deine Stirn.

Da lebte noch

ein Lied in bir

Dom Traume anderen Lebens. Gotische Dome

mehten fühne Geligtelt, Spigbogen wallten hoch

zu dir,

und die Kreuzblume

ber Mutter Maria.

fang das Ape

in Angora eingeleiteten deutsch  - türkischen Verhandlungen über die Deutsch  - firfischer Wirtschaftsvertrag. Die Anfang dieses Monats Wiederherstellung der gegenseitigen Meistbegünstigung haben zu einer Verständigung geführt. Die deutsche   sowohl wie die türkische   Regierung haben infolgedeffen ihre Bollbehörden angewiesen, die Erzeugnisse des anderen Teils bei der Einfuhr mit 23irfung vom 10. Juli 1925 ab wieder meistbegünstigt zu behandeln.

Amerikanisches Institut für Lebensverlängerung. In der Ge sellschaft der Aerzte in Budapest   berichtete Dr. Bajda über eine neue amerikanische   Einrichtung. Die New Yorker Lebensversicherungs­gesellschaften haben im Jahre 1914 ein Institut zu dem 3med ge gründet, daß sich jeder Versicherte, wenn er auch feine Krankheits­erscheinungen zeigt, einmal im Jahr untersuchen läßt. Später hat man die Versicherten, die aus Nachlässigkeit oder aus anderen Gründen nicht famen, durch Geldprämien zur Untersuchung angeregt. Das modern eingerichtete Institut arbeitet mit fünfundzwanzig Aerzten, welche die Besucher auf das genauefte untersuchen, aber nicht behandeln und den Parteien feine ärztlichen Ratschläge erteilten, In Krankheitsfällen wird der behandelnde Arzt des Kranten ver­ständigt. Nach der nunmehr vorliegenden zehnjährigen Statistik waren nur 3 Pro3. der Untersuchten vollständig gesund und 95 Proz. wußten nichts von ihren Gebrechen. Das Resultat diefer großen ärztlichen Arbeit war, daß die Sterblich­und für sich außerordentlich erfreulich ist und daneben den Ber ficherungsgesellschaften enorme materielle Borteile bietet. Ermutigt durch dieses Beispiel laffen größere amerikanische   Fabriken und fonftige Unternehmungen alle ihre Angestellten einmal im Jahre durch das Institut für Lebensverlängerung untersuchen, damit jedem Angestellten eine Arbeitsteilung zufomme, die seinen förperlichen Fähigkeiten entspricht.

Und wie einfach und schlicht Johannes Büttner in einem Nacht- teit der Versicherten um 14,3 Bro3. sant, welcher Umstand an gebicht:

Wir fühlten, daß in diesem Frieden

ein neuer Gott sich uns gebar,

und als aus uns die Nacht geschieden, fiel uns ein Silberstern ins Haar. Naturleben, in mystischen Schauern und Gelöbnissen zur Gemein Interessant ist es, wie sich so die Jugendwanderungen im starten fchaft widerspiegeln und wie sehr bei den Dichtern der Klang ihrer Eigentumsfanatiker Karriere gemacht hat, nimmt es mit dem litera­Mussolini als Plagiator. Mussolini  , der als Klopffechter der Landschaft mitschwingt. Das Werfchen ist geteilt in zwei Abschnitte Eigentumsfanatiker Karriere gemacht hat, nimmt es mit dem litera­Kampf und Glaube" und Gefichte und Bilder". Im zweiten Abrischen Mein und Dein nicht genauer als seine Faschisten mit dem Schnitt befinden sich mehr starte Gedichte als im ersten, was etwas materiellen. Das ist jüngst in einer Polemit zutage getreten, die der nachdenklich stimmt. Der harte Rhythmus der Industrie ist in Diktator umbebacht vom Zaume gebrochen hat. Mussolini   äußerte Kampf und Glaube" nicht genügend eingefangen. fich nämlich geringschäßig über den freiheitlichen Politiker und Philo fophen Benedetto Croce  . Ich bin glücklich, fagen zu können, daß ich nie auch nur eine Zeile von Croce   gelesen habe", versicherte er. Croce   ist dem Diktator die Antwort nicht schuldig geblieben. Er schreibt: Ich habe jede Zeile von Mussolini   gelesen: seine Hymne auf die Gewalt, die er bei der letzten Samstagtagung rezitierte, hat er aus den Schriften von Sorel stiebizt, die ich überfest und mit einer Borrede versehen habe, ferner hat er die Ideen aus einem Artifel über Manzoni gestohlen, die auch Goethes und Verdis Ansichten be­handelt: Mussolinis Erguß ist eine eratte Wiedergabe meines fritischen Berichtes. Es ist besser, feindliche Auffassungen zu fennen, als vorzugeben, nichts von ihnen zu wiffen!" Ein Oppositionsblatt fügt bei, daß Mussolini   sogar das Schlagwort, das den Marsch auf Rom  " auslöfte, gestohlen habe und zwar von Berlaine.

Es ist schade, daß auf den legten Seiten weder Alter noch Tätig. feit der verschiedenen Dichter und sei es mir in zwei Beilen, an­gegeben sind. Für den Psychologen sowohl wie den Beobachter werdender Talente wäre jo eine beffere Möglichkeit der Einfühlung gegeben worden. Vielleicht wird in einer baldigen Neuauflage diese Anregung Wirklichkeit.

Bruno Schönlant.

Oper am Königsplah: Polenblut.

Zur fichtlichen Freude aller Hörer löfte Polenblut" den Stern von Affuan" ab. Diese flotte, zündende, feingearbettete Operette, durch die polnischer Krafowiat und Wiener   Walzer fanfteste Melodie­linien ziehen, dieses luftspielhafte, auch nach zwölf Jahren noch frische Wert des Musikanten Nedbal   ist in Berlin   oft gesehen worden. Es schlägt immer wieder ein. Die Erziehung des strengen Gutsherrn durch seine wirtschafterin, die eigentlich eine Gutstochter ist, macht allen Spaß, die fich selber eine solche Bähmung der Widerspenstigen wünschen. Und das sind wohl die meisten einsichtigen Menschen. In die Tänze fönnte Kapellmeister Guttmann etwas mehr Bolenblut fließen lassen. Sonst ist die Aufführung ausgezeichnet. Die Haupt rollen wie früher befeht: mit dem sehr überlegenen und frei spielen den Paar Mimi Vesely und Baul Harden( beide überaus wigig von innen het), dem feschen Tenor Deutsch  - Haupt und dem schönen Tem­perament der Marion Brenken, 2. S.

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Lift- Ehrungen im Burgenland  . Die Gemeinde Raiding   im öfter­Relief- Gedenktafel an seinem Geburtshans anbringen lassen, die am 28. Juni reichischen Burgenland   hat zu Ehren ihres großen Sobnes Franz Liszt   eine enthüllt wurde. Die Gesellschaft der Mufitfreunde in Wien   hat eine Lifgt büfte gewidmet. Ferner soll in der Liszt- Gedächtniskirche eine Drgel auf gestellt und ein illustriertes Liszt Buch herausgegeben werden; eine Rifat­Stiftung soll der Förderung mufitalischer Talente im Burgenland   dienen. Eine Maschinenzeit- Ausstellung. Eine Ausstellung, die zum mindesten den Reiz der Eigenart hat, ist für den Herbst in merila geplant, Die feile, photographische Aufnahmen und Zeichnungen von Maschinen, Bilanzen Maschinenzeit- Ausstellung", wie sie beißen soll, wird Maschinen, Maschinen. usm. in Verbindung mit Gemälden, Beichnungen, Skulpturen, Konstruktionen und Erfindungen moderner Künstler zeigen. Man will dartun, daß heute Ingenieur und Künstler zu einer gleichartigen Entwidlung gelangt find.