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Das Optantenschicksal.

Die Wirkung des Versailler Vertrages.

Es gibt kein durchgeführtes Selbstbestimmungsrecht der Völker. Im großen und ganzen wird Gebiet von dem einen an den anderen Staat abgetreten, ohne die Bewohner zu fragen. Um aber. nicht zu diesem Unrecht noch ein weiteres Unrecht zu fügen, entwickelte man im 19. Jahrhundert im europäischen Völkerrecht den Grundsatz der Option. Es wird den Bewohnern eines abgetretenen Ge­bietes freigestellt zu ,, optieren", zu wählen, ob fie Bürger des neuen Staates werden oder Bürger des alten Staates bleiben wollen. Optieren sie für den neuen Staat, so werden fie seine Bürger mit allen Rechten- 3. B. Wahlrecht- und Pflichten 3. B. Dienstpflicht. Optieren fie für ihren früheren Staat, dann haben sie gewöhnlich ihre Heimat zu verlassen; dabei fönnen sie bewegliche Habe mitnehmen und bleiben Eigentümer des Grund und Bodens, der ihnen gehört. Um solche Optanten nun dreht es sich in diesen Tagen.

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Rekordfieber.

Im Lustgarten vor dem Granitbeden geht ein Mann auf und ab und schwizt mitleiderregend, er schwebt in Gefahr, fich völlig in Schweiß aufzulösen. Er trägt eine braune Wolljacke, Breeches, Wickelgamaschen und verfügt über das angenehme Aussehen eines leise verfetteten Heldentenors. Die Sonne brennt äquatorhaft. Es ist drei Uhr nachmittags. Um ihn ein paar Leute, die ebenfalls schwitzen, aber nicht so sehr, und von denen etliche zu dem Mann bewundernd aussehen. Der Mann redet nämlich ununterbrochen, ohne Bunft und Komma, bald hebt sich die Stimme in schwindelnde Tenorhöhen, bald macht sie Konversation oder orgelt in unsichtbaren Baßtiefen. Ergreifende Mimit unterstreicht die gewollte wirtung der Worte. Man glaubt einen Agitator vor sich zu haben, der auf offenem Markte die Menschen zum Kampf bewegen möchte gegen die neue Steuervorlage oder gegen den Mietswucher, und der an­nimmt, daß die Sonne noch die wilde Glut der Gemüter schüren fönnte. Doch die Leute hören ihm gemütvoll zu, ohne in Er­regung zu fommen, trotzdem der Mann sich augenblicklich in Schmerz und Wut entfesselt, er erzählt von einem erschlagenen Cäsar und dessen blutbefleckiem Mantel. Hinter ihm steht ein Leinwandschild, auf dem zu lesen ist, daß der Herr bereits sechs Stunden spricht und daß er die Absicht hat, sich noch weitere sechs Stunden zu erregen, eine foloffale Leistung, dazu bei dieser drohenden Higschlaggefahr. Und dann will der Mann noch drei Stunden slawisch, französisch und englisch rezitieren. Unglaublich! Uebrigens hat der Künstler" nun den erschlagenen Cäsar verlassen und erzählt etwas von einem Reiter oberst Piccolomini, darauf lutscht er an einer Zitrone. Schließlich erfährt man, daß der Herr einen Weltreford im Dauerschönreden

Der heißeste Tag.

Wie fommt es nun, daß etwa 20 000 Menschen erst vier einhalb Jahre nach Abschluß des Versailler Vertrages Ge­wißheit über ihre Heimat erhalten? Daß sie sich jahrelang in Hoffnung wiegten und die Ausweisung erst jetzt über sie herein bricht? Das Leid und Glend, das jetzt entsteht, ist den Verfassern des Versailler Bertrages zuzufchreiben. Es ist ein Ergebnis der Unfähigkeit, die vielseitigen Berhältnisse vernünftig zu regeln, die aus einer Gebietsabtretung entstehen. Wäre über den Bertrag, wie es von Deutschland verlangt wurde, vernünftig verhandelt wor­den, wäre das Optantenschicksal längst geregelt und gäbe es einen Konfliktstoff weniger zwischen Polen und Deutschland . In Versailles wurden am gleichen 28. Juni 1919 zwei Beraufstellen möchte und diesen Refold für die deutsche Radioangelegen­heit als dringende Notwendigkeit empfindet. Es gibt eben Märtyrer, träge unterzeichnet, die für den verliegenden Fall von Belang die fich für ihre Idee mit dem größten Bergnügen dem Hitschlag sind. Der Friedensvertrag zwischen Deutschland und den Aliierten und Assoziierten Mächten und der Minderheiten ausfegen. Groß ist das Raritätenfabinett der Natur. schußvertrag zwischen Polen und den Alliierten und Assoziierten Hauptmächten. Der Wortlaut beider Verträge stimmt nicht über­ein. Der Friedenvertrag sagt im Gegensatz zu der soeben dar­gestellten allgemein üblichen Optionsregelung: die Optanten haben die Befugnis, Polen zu verlassen; der Minderheitenvertrag fagt: die Optanten haben die Pflicht, Bolen zu verlassen. Darum nun, ob die Optanten in Polen bleiben oder nicht bleiben dürfen, darum drehte sich der Konflikt jahrelang zwischen den beiden Staaten. Deutschland setzte sich aus nationalen Gründen für den Wort­laut des Versailler Bertrages ein. Je mehr Deutsche in Polen leben, um so stärker bleibt dort das deutsche Volkstum. Polen stand auf dem umgefehrten Standpunkt. Je mehr Deutsche in Polen als deutsche Staatsangehörige leben, um so schwächer ist der polnische Staat. Die Reichsregierung fannte amtlich nur den Wortlaut des Friedensvertrages; den Minderheitenvertrag hatte Deutschland nicht unterzeichnet. Daher haben die deutschen Behörden den Deutschen in Polen raten können, die deutsche Staatsangehörig feit zu erwerben. Die polnische Regierung aber setzte sich für das Gegenteil ein. So zog sich die Ausführung der Option lange hin; die beiden Regierungen fonnten nicht einig werden, da jede von einer anderen Rechtsgrundlage ausging. Polen aber ftellte, als der Krieg mit Rußland ausbrach, schließlich die Deutschen vor die Wahl, entweder Militärdienst zu leisten oder für Deutschland zu optieren. Die meitaus meisten der jetzt aus­wandernden find solche Optanten. Bolen wirft ihnen Treulosigkeit gegenüber ihrem Staate vor; aber mer fonnte perlangen, daß fie ihr Leben einfegten für einen Staat, der ihnen neu und fremd und dessen Herrschaftsvolf ihnen nicht freundlich gesinnt war. Bei anderen freilich spielen neben anderen Gründen Borstellungen von einer Entschädigung die Rolle, die sie im Falle der Option für Deutschland erhalten würden. In der Hauptsache aber wurde wegen des polnisch- ruffischen Krieges optiert.

Der Konflikt wurde schließlich durch einen Schiedsspruch be­endet. Ihn fällte der oberschlesische Kommissar, der Holländer Sarnebeet. Im Einklang mit dem überlieferten Gewohnheitsrecht stellte der Schiedsspruch sich in der Hauptsache auf den Boden der rolnischen Rechtsauffassung: mer für ten auswärtigen Staat optiert hat, muß das Land verlassen. Der am 30. August 1924 unterzeichnete und pon beiden Parlamenten ratifizierte Vertrag regelt die Durch führung des Schiedsspruchs. Auf Grund eben dieses Abkommens hat die bisherige Abwanderung in den letzten Monaten stattgefunden und gehen in diesen Tagen die Transporte über die Grenzen.

Das deutsche Generaltonfulat in Polen , an dem 10 höhere Be­amte und 70 Angestellte zurzeit tätig find, hat umfangreiche Vor­bereitungen für die Uebernahme der Optanten getroffen. In Posen selbst und an drei Uebernahmestellen, Thorn, Dirschau , Brom­ berg ( und voraussichtlich auch Koniz) erhalten die Optanten einfache Uebernahmefcheine. Von der Uebernahmestelle geht der Weg nach der Aufnahmestelle Schneidemühl , die dem preußischen Staatskommissar untersteht. In Zusammenarbeit mit der Schneidemühler Vertretung der Reichsarbeitsverwaltung erfolgt die Weiterleitung an die zur Verfügung stehenden Arbeits­plätze. Die meisten Auswanderer wünschen im deutschen Osten zu bleiben; auch die verhältnismäßig geringe Zahl ehemaliger Württem­berger zieht Ostdeutschland vor. Die gesamten Transporte, auch für die bewegliche Habe, erfolgen foftenfrei. Eine Unterstügung wird gezahlt. Wer feine Arbeitsstelle hat, muß vorläufig im Lager in Echneidemühl bleiben. Es handelt sich zunächst vorwiegend nicht um Familien, sondern um jüngere ledige Leute. Eine Entschädigung fann nicht gezahlt werden. Auch die polnischen Behörden haben Borbereitungen zum Transport und zur Unterbringung ihrer Staats angehörigen getroffen.

Auf deutscher Seite scheint längere Zeit der Eindruck oder die Hoffnung bestanden zu haben, es werde nicht zur Ausweisung kommen.

Aus der Partei.

Gustav Fischer

In Uslar ( Hannover ) ist der Genoffe Gustav Fischer, der Land­rat des dortigen Kreises, gestorben, der als Abgeordneter für einen hannoverschen Wahlkreis bem alten Reichstag seit 1912, dann der Nationalversammlung und wieder dem Reichstag bis 1924 angehört hatte. Genosse Fischer stand im 59. Lebensjahr. Als er zum ersten mal in den Reichstag gewählt wurde, war er noch in seinem er­lernten Beruf als Buchdrucker tätig. Nach Ausbruch der Revolution wurde er von dem hannoverschen Arbeiter und Soldatenrat als Beigeordneter des Regierungspräsidenten bestimmt. Im Juni 1919 betraute ihn der damalige preußische Innenminister, Genoffe Wolf. gang Heine, mit der kommissarischen Leitung des Landratsamtes Neuhaldensleben bei Magdeburg . Als erster sozialdemokratischer Landrat in Preußen im Dezember 1919 bestätigt, wurde er ein Jahr später auf seinen Wunsch wieder nach Hannover , und zwar nach Uslar verlegt. Dort ist er jegt aus dem Leben abgerufen morden. Die Partei, der er bis zulegt in Treue diente, wird seiner stillen, aber beharrlichen Mitarbeit gern gedenken!.

Er war nicht gestern, troßdem auch die Sonntagstemperatur schwindelnde Höhen erreichte, er ist heute. Nach einem drüdenden, fonnenüberlasteten Sonnentag hatte man in der Montagnacht auf Abkühlung und Gewitterregen gehofft. Umsonst. Nach einer un­erhört schwülen, trockenen Hochsommernacht brach ein Tag an, der Schon gegen 12 Uhr 34 Grad Celsius im Schatten aufwies. Berlin ist mit der heutigen Fegefeuertemperatur die heißeste Stadt Europas . Ein zweifelhafter Reford, den die schweißgeplagten Berliner sehr gern missen würden. Wenn auch andere beutsche Städie von der Hitzemelle betroffen sind, so geht doch die Reichs­hauptstadt mit bösem Beispiel voran. Eine erheblichere Abkühlung ist gestern infolge starter Gemitterentladungen in Frankreich erfolgt. In Deutschland ist mit Gewitterbildungen nicht zu rechnen; die ersehnte Abkühlung wird vorerst eine Fata Morgana bleiben. mit einer ganz erheblichen Steigerung der Sie zu Nach den Feststellungen des Berliner Wetterbureaus ist noch Berlin , freue dich, bald wird dein schöner Asphalt brüchig werden und sich in fleinen glühenden Bächlein deine Schuh­fohlen entlang ergießen. Es ist die Zeit der Naturmenschen und der Wäschegeschäfte. Wir aber schwizen. Wat dem eenen sin Uhl, is dem andern sin Nachtigall."

rechnen.­

Das neue Familienbad Zepernick .

Der Bernauer Zug ist nicht so besetzt wie der nach Wannsee , immerhin bei der Hize voll genug. Man steht gepfercht in ben Gängen, ißt Stullen und ärgert sich über die Kinder, die immer anders wollen, als die Erwachsenen. In Zepernick wird der Zug leer. Wer nach Bernau fährt, fann fich freuen, er hat den ganzen Wagen für fich. Bepernid hat nämlich eine Sensation erhalten: das neue Familienbad. Man hat es fertig bekommen, auf einem fahlen Wiesengelände ein großes Schwimmbad zu errichten. An fich ge­hörte allerhand Unternehmungsgeist dazu. Das Projekt glüdte, und Zepernick wurde dadurch in der Bernauer Gegend zu einem Mittel­punft der Boltshygiene. Das zementierte Bassin ist mit seinen 80 Metern Länge und 40 Metern Breite das größte pon Berlin und Umgebung. Um das Bassin, das sich allmählich senft und durch Zu- und Abfluß ständig frisches Wasser erhält, hat man Strandfand aufgeschichtet. Man tann also auch Luft- und Sonnen­bäder nehmen. Die Preise sind niedrig gehalten, niedriger, als in den Wannseebädern. Es fehlen noch Turn- und Sportgeräte, die allerdings umgehend angeschafft werden. sollen. Sonst herrscht der übliche Berliner Badebetrieb. Wannsee ist natürlich beliebter, aber man unterhält sich in Sepernic auch sehr gut, und sicherlich wird der Besuch ständig wachsen, wenn die neue Badeanstalt erst bekannt­geworden ist.

Beim Baden ertrunken.

In der Badeanstalt Seebad " in Hermsdorf ertrant gestern nachmittag infolge Herzschlages der Dreher Hans Passen aus der Steffelstraße 28. Die Leiche wurde nach der Friedhofshalle in Herms­ dorf gebracht. Im Tegeler See ertrant beim Baden der 16jährige Lehrling Gerhard Berait aus der Kopenhagener Straße 67. Der Reichswasserschutz konnte die Leiche bergen. Sie wurde in die Leichen­halle in Tegel transportiert. Ein dritter Unglücksfall ereignete sich bei Schildhorn. Dort ertrant der Schuhmacher Jafob Brafosch aus der Faldensteinstraße 8. Die Leiche befindet sich im Schau hause in Charlottenburg .

Die verwandelte Aktentasche.

17 000 Mark büßte ein Mann aus Röslin ein, der am 15. d. M. im Auftrage von Biehhändlern seiner Gegend nach Berlin kam, um hier auf dem Viehhof für seine Auftraggeber Geschäfte zu er lebigen. Er 30g babei 17 000 mart ein, die, er in eine Aktentasche aus imitiertem Krokodilleder steckte. Um 4 Uhr nachmittags fuhr er mit einem Bekannten im Auto nach dem Stettiner Bahnhof. Weil sie noch lange auf den Zug warten mußten, so besuchten sie die Restauration eines Hotels in der Nähe. Hier setzte sich der Kösliner mit dem Rücken an der Wand an einen Tisch und stellte die Aften tasche, die er in seine Reisedecke eingeschlagen hatte, hinter sich. Als er furz vor Abgang des Zuges auf 5 Minuten austrat, paßie sein Begleiter auf die Tasche auf. In einem Abteil 3. Klasse, das leer war, legten sich die beiden Reisenden je auf eine Bant. Der Köse liner benugte die Aktentasche, um die er seine Reisedecke noch einmal herumschlug, als Kopftiffen. Beide schliefen dann leicht ein. Kurz por Angermünde erwachte der Kösliner. Um seinen Durst zu löschen, wollte er ein Getränk, das er mitgenommen hatte, aus seiner Aften tasche herausnehmen. Da fah er zu seinem Schreden, daß die Tasche mit einer ähnlichen vertauscht war. Die unter geschobene enthielt eine Dreiviertelliterflasche Rog. nat, ein Stück Mandelseife, einen Kamm und eine Bürste und zwei illustrierte Zeitungen, aber nicht einen Pfennig Geld. Ein Herr und eine Dame, die im Nebenabteil saßen und auch geschlummert hatten, hatten ebensowenig etwas Berdächtiges wahrgenommen wie die beiden Reisenden selbst.

An den Unrechten gekommen.

Einen heftigen Zusammenstoß mit einem Einbrecher hatte der Regierungsbaumeister Kurt Barth in der Boechstraße 4. Barth wohnt mit seiner Schwester zusammen, die Klapierunterricht gibt. als er abends 8 Uhr in feinem Zimmer faß und las, flingelte es breimal turz hintereinander an der Flurtür. Er vermutete einen Bettler und stand erst gar nicht auf. Gleich darauf aber hörte er an der Flurtür ein verdächtiges Geräusch. Er machte das Licht aus, um durch die Milchglasscheibe hindurch beobachten zu fönnen, was draußen vorging. Da sah er, daß ein Mann vor der Tür stand, einen Papierstreifen in das Schloß sterkte und

anzündete, um bei der Flamme die Einrichtung des Schloffes besichtigen zu können. Jetzt machte Barth auf. Da trat der Mann rajch zurüd. Als Barth ihn fragte, was er an der Tür gesucht habe, erwiderte er, die rechte Hand in der Jackettasche haltend: Das geht Sie gar nichts an." Barth forderte ihn auf, die Hand aus der Tasche zu nehmen und seinen Namen anzugeben. Statt dessen drang jetzt der Fremde schimpfend auf ihn ein und faßte ihn mit der linken Hand an. Durch einen Borhieb zunächst zurüd­gedrängt, ging er von neuem vor und versuchte, den Baumeister in eine Ecke zu preffen. Dieser wehrte den Gegner mit einem Dolch ab und verlegte ihn durch mehrere Stiche. Von dem Angegriffenen verfolgt, lief der Fremde jetzt die Treppe hinab und zum Hause hinaus. Leute draußen, die auf den Vorgang aufmerksam wurden, fchen, daß er in ein Haus am Planufer hineinschlich. Beamte der Schußpolizei, die hinzufamen, ergriffen ihn, als er vom Hintergarten dieses Grundstücs über den Zaun nach dem Nachbargrundstück hin­überflettern wollte. Sie brachten ihn nach der Wache, ſtellten ihn als einen Kaufmann Otto R. aus der Reichenberger Straße fest und führten ihn seiner Berlegungen wegen dem Krankenhaus am Urban zu. R. versuchte jetzt den harmlosen zu spielen mit der etwas sonderbaren Ausrede, er habe bei Barths Schwester Klavier­schüler anmelden wollen.

Explosion eines polnischen Torpedobootes.

Danzig , 20. Juli .( WTB.) Heute morgen turz nach 8 Uhr ist das polnische Torpedoboot af chub" in die Luft geflogen. Man vermutet, daß sich Deldämpfe entzündet haben, die dann die Del­bunker zur Explosion brachten. Das Schiff wurde in zwei Teile erriffen und fant. Ein Maschinist und zwei Heizer werden vermißt. Die übrige Befagung des Schiffes wurde teils schwer, teils leicht verlegt.

Ungewöhnliche Dürre in Sowjetrußland. bieten Sowjetrußlands herrscht eine ungewöhnliche Dürre. Mostau, 20. Juli .( TU.) In den nördlichen und östlichen Ge­Im Bolgagebiet und im Ural ist die Ernte großen Gefahren aus gesetzt. In Petersburg und in anderen Städten sind zahlreiche Fälle von Higschlag zu verzeichnen. Eine solche hohe Temperatur wie in diesem Jahr ist nach dem Gutachten des Petersburger Observato riums feit 100 Jahren nicht mehr festgestellt worden.

Schweres Unglüd bei einem Bergrennen. Beim Selbecer Berg­rennen ereignete sich ein schweres Unglüd. Der Beifahrer Flöhr aus Witten beugte sich beim Mehmen einer Kurve zu weit zur Seite und verlor dabei das Gleichgewicht. Er schlug mit dem Kopf an einen Baum und war sofort tot.

Eine Blitzschlagfatastrophe. In der Gegend von Bari schlug während eines heftigen Gewitters ein B in ein Gehöft, in bas fich fieben Landarbeiter geflüchtet hatten. Drei davon waren sofort tot, die vier anderen wurden lebensgefährlich verlegt. wurde am gleichen Abend ein Bauer durch Blizzschlag getötet.

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Bei Trani

Die Ueberschwemmungen in Korea . Der Berichterstatter des Daily Expreß " in Tofio meldet: Bei den Ueberschwem= mungen in Soul find 1000 oreaner ertrunten. Im ganzen find 3000 Häuser überflutet. Die Vorstädte von Lungschau und die Toftoinsel stehen unter Wasser. Alle Verbindungen mit Ausnahme der drahtlosen, find unterbrochen, und durch die Unter­bindung der Lebensmittelzufuhr sind 300 000 Menschen von Hungers not bedroht. Die Flüsse stehen bereits 30 Fuß über dem normalen Pegel und steigen weiter.

Neues Erdbeben in Kalifornien . Aus San Franzisto wird gemeldet, daß sich am Sonntag vormittag in einigen Teilen Kaliforniens ein starker Erdstoß bemerkbar machte. Die zu jener Seit stattfindenden Gottesdienste wurden unterbrochen; die Besucher der Kirchen stürzten auf die Straße. Sachschaden ist nicht ert standen.

Großer Delbrand im Hafen von Hoboken . Im Hasen von Hoboken ereignete sich Sonnabend ein großer Delbrand auf dem der Regierung gehörenden Gelände. Große Naphtalintants von 60 Meter Höhe explodierten und zerstörten dabei sämtliche in der Nähe befindlichen Gebäude. Hunderte von Auto's wurden zerstört.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

111. Abt. Fohnsdorf . Mittwoch abend 8 Uhr. Rahlabend bei Heimann, Walters. dorfer Straße. Heute Borstandsfigung ebenba

Sport.

Rennen zu Grunewald am Sonntag, 19. Juli 1925.

1. Rennen. 1. Altefeld ( A. Dlejnil), 2. Prilep, 3. Bildame. Tot.: 96:10. BL: 26, 23, 13:10. Ferner liefen: Marquis, Saturn, whatagirl, Moloch.

2. Rennen. 1. Bisbnu( A. Dlejnin), 2. Indigo, 3. Lebensfünstler. Tot.: 20: 10. Dret liefen.

3. Rennen: 1. Bulcain VIII( E. Brezner), 2. Gourmet, 3. Myron.

Tot: 38:10. BL: 17, 19, 16:10. Ferner liefen: Hattenheim , Lump, Frech­bachs, Odaig, Chronos , La Bouree,

4. Rennen. 1. Sisyphus( V. Eich), 2. Panter, 3. Rost. Tot.: 17:10.

BI: 15, 34:10. Ferner lief: Clympier.

5. Rennen. 1. Hanum ( H. Blume), 2. Piffieben, 3. Sart. Tot.: 17:10. 31: 12, 15: 10. Ferner liesen: Boruffia, Bergeßmiónicht.

6. Rennen. 1. Mimose( C. Haynes), 2. Dstula, 3. Mariza. Tot.: 30:10. 1.: 13, 12, 18:10. Ferner liefen: Froher Mut, Schwalberich, Senow, Meniffe,

7. Rennen. 1. Dreana( E. Huguenin), 2. Miramar, 3. Räuberbaupt­mann. Zot.: 31:10. 31: 13, 24, 21:10. Ferner liefen: Höhenrausch Eisentrone, Sonnenschein II, Erbschleicher .

Um die deutsche Stehermeisterschaft.

Am tommenden Sonntag wird in Breslau um den Titel der Deutschen Stehermeisterschaft gekämpft werben. um die Anwärter darauf herauszuqualifizieren waren zwei Bor­läufe notwendig, die am geftrigen Tage in Berlin und Nürn­Auf dem Zement der Berliner berg ausgefahren wurden. Olympiabahn trafen sich nun Wittig, Weiß, Lewanow, Kruptat und Feja( Breslau ). Borweg sei gesagt, daß Lewa= now und Wittig den Vorlauf gewinnen fonnten. Das auf­steigende Können Lewanoms fand gebührende Anerkennung. Hielt er doch fast von Beginn des Rennens an die Spize, um sie nicht wieder abzugeben! Hinter Lewanow fuhr Wittig, der dann und mann Anstalten, allerdings erfolglose, machte, Emil" zu ver­drängen. Im Berlauf des Rennens wurden Weiß und Feja überrundet. Nur Kruptat, der seine Form von Tag zu Tag verbessert, wußte die dritte Position zu halten. Somit werden Lewanow und Wittig am Endlauf in Breslau teilnehmen. Der Renntag wurde durch Fliegerrennen eingeleitet, die Siege non Lorenz, Schwab und Stabe brachten.

Resultate: Borlaufzur Deutichen Stebermeister fchaft( 100 stm.): 1. 2 e manom 1 Std. 29 Min. 84 Sef., 2. Wittig, 20 Meter, 3. Kruptat. 390 Meter, 4. Feja, 3650 Meter, 5. Weiß, 9960 Meter zurüd. Maljabren, 1200 Meter, Endlauf: 1. Lorena, 2. Stabe, 3. Hoffmann, 4. Hahn. Bunftefahren, 4000 Meter( 10 Runden): 1. Schwab 14 B.; 2. Häusler 11 P.; 3. Dobe 8 P.; 4. Strüger 7 Buntic. Brämienfahren, 6000 Meter( 15 Runden): 1. Stabe, 2. Schulz, 3. Neinas, 4. Errleben,

Sawall und Rofellen in Nürnberg Sieger!

In Nürnberg trafen sich zum 100- Kilometervorlauf Samall, Rosellen, Thomas, Kushtow und Möller, der infolge eines ungefährlichen Sturzes feines Schrittmachers Krüger hinter einem Ersazschrittmacher fahren mußte. Samall siegte vor Rosellen( 396 meter), in 1 Std. 26 min. 58,3 Set. 3. Möller ( 3900), 4. Ruschtom( 6480), 5. Thomas( 12 200 meter) zurüd.

Saldom wird demnach seinen Titel gegen Lewanom, Wittig, Samall und Rosellen zu verteidigen haben.