Neue WaffenDie anhaltend« Hitze hat wiederum in den Ortsteilen Wilmers-darf, Schöneberg, Neukölln, Steglitz und Tempelhof zu neuen underheblichen Schwierigkeiten der Wasserversorgung geführt. Die Er-regung in der Bevölkerung ist sehr groß. Die allenthalben geäußer»ten Befürchtungen scheinen um so berechtigter, als mit einem Ab-flauen der tropischen Hitze in den nächsten Tagen noch nicht gerechnetwerden kann. Als vor etwa sechs Wochen auf Grund des energischenEingreifens des Berliner Polizeipräsidenten Arbeiten zur Abstellungsolcher Katastrophen eingeleitet wurden, durste man annehmen, daßdie verantwortlichen Stellen alles tun würden, um die Wasser-Versorgung der Großstadt in allen ihren Teilen sicherzustellen. Eswurde erklärt, daß die dazu notwendigen Neubauten in vier bissechs Wochen beendet sein würden. Es scheint, daß das nicht ge-glückt ist. Die Berliner Städtschen Wasserwerke teilen mit, daß jetztnoch(oder jetzt erst?) mit asten zur Verfügung stehenden Mittelnversucht werde, die Wassernot herabzumildern, vielleicht auch ganzaufzuheben. In diesen Tagen arbeiten sämtliche Maschinen mitHochdruck und jedes Versagen kann zu schmerzlichen Folgen führen.Ein solches Versagen wird aus der Pumpstation B e e l i tz h o f ge-meldet, wo am Dienstag eine längere Störung eintrat, die erst nachharter Tätigkeit im Laufe desselben Tages beseitigt werden konnte.Man hofft, die neuen Brunnenanlagen aus dem Tempelhofer Feldenoch im Laufe des heutigen Mittwoch für die CharlottenburgerWasserwerke nutzbar machen zu können. Außerdem geben die Ber-liner Städtischen Wasserwerke schon seit Tagen Wasser in kleinerenMengen an das Charlottenburger Netz ab. Es wird ferner gemeldet,daß der Wasserspiegel vieler Seen infolge der ausbleibenden Nieder-schlage in Verbindung mit der großen Hitze ganz erheblich gefallensind, so daß auch hier, selbst bei bester technischer Vorbereitung derWasserversorgung, infolge der abnormen Hitze Schwierigkeiten fürganz Groß-Berlin eintreten können. In der heutigen Morgenaus-gab« wiesen wir darauf hin, daß jeder Einwohner die Verpfichtunghabe, sparsam mit dem jetzt kostbar werdenden Wasser umzugehen.Wir können diese Mahnung jetzt nur eindringlich wiederholen.Eine Erklärung öes Polizeipräsiüiums.Im Berliner Polizeipräsidium beschäftigt man sich eingehendmit dieser Wasserfrage. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums erläßtdazu folgende Bekanntmachung:,3n der Presse wird wiederum lebhaft Klage über unzureichend«Wasserversorgung der Stadtgebiete geführt, die auf die Versorgungdurch die Charlottenburger Wasserwerke angewiesen sind. Dabeiwird die Frag« aufgeworfen, wie es möglich sei, daß die Charlotten-burger Wasserwerk« die vergangenen Wochen nicht dazu benutzthätten, um«ine Wiederkehr der Wassernot unmöglich zu machen.Dazu teilt da» Polizeipräsidium mit, daß seinerzeit den Charlotten-burger Wasserwerken vom Polizeipräsidium dtee Ausgabe gemachtworden ist, sofort eine größere Zahl von Tiefbrunnen onzu-legen und zwar sowohl in I o h a n n i» t h a l als auch in Beelitz-Hof. Das ist auch geschehen und außerdem sind Reservebrunnenin Tieswcrder in den Betrieb eingestellt worden. Selbstverständlichwird da» Polizeipräsidium weiter darauf dringen, daß in denCharlottenburger Wasserwerken eine durchgreifende Aenderung vor-genommen wird. Durch die genannten Maßnahmen ist die Leistungs-fähigkeit der Charlottenburger Wasserwerk« erheblich gesteigertworden. So wurden beispielsweise am 20. d. M. bei einer Ver-sorgungsziffer von ungefähr 1 Million Menschen 220 000 KubikmeterWasser gefördert, d. h. pro Kopf der Bevölkerung ungefähr200 Liter. Diese Ziffer bedeutet ein Maß, das nur bei ganzwenigen deutschen Wasserwerken als Höchstverbrauchszifser für di«ungünstigsten Fälle zugrunde gelegt wird. Im allgemeinen legt manfür die heiß« Jahreszeit eine Ziffer von 140 bis 160 Liter proKopf der Bevölkerung und pro Tag zugrunde. Daß di« 200 Literpro Kopf und pro Tag nicht ausgereicht haben, ist aus dem über-mäßigen Wasserverbrauch, besond«rs für die Bewässerung vonGrünflächen und Kleingärten zurückzuführen. Außerdemist gestern in den Charlottenburger Wasserwerken eine Betrieb»-störung aufgetreten, die jedoch bereits nach wenigen Stunden wiederbehoben werden konnte. An die Bevölkerung aber muß di« dringendeMahnung gerichtet werden, im Wasserverbrauch, besonders bei derSprengung von Grünflächen und Kleingärten, eine gewisse Sparsam-keit zu beobachten und vor allen Dingen nicht ohne Not Wasser ingrößeren Mengen zu hamstern, da ein« wirklich« Wassersnot nichtzu besürchten ist. Wo trotzdem, wie es in den jetzt überaus heißenTagen leicht der Fall sein kann, einmal Schwierigkeiten auftreten,sollte die Bevölkerung sich selbst durch einen Wasseroustausch Inner-halb des Hauses gegenseitig über die augenblickliche Kalamitäthinweghelfen."Vie Eharlottenburger Wasserwerke.Die Klagen über die mangelhafte Wasserversorgung derjenigenStadtteile, die von den Charlottenburger Wasserwerken beliefertwerden, können nicht verstummen. Die Stadt Berlin hat sich mitgroßem Eifer der Vereinheitlichung der Gas- und Elektrizitätsver-sorgung Troß-Berlins angenommen, sie ist bemüht, in den BerlinerVerkehr eine einheitliche Linie zu bringen. Aus diesen Bestrebungenrühre« ja bekanntlich die Konflikte mit der Verwaltung der Ber-»St in Herlin.liner Hochbahn her, über die wir in unserem Blatte verschiedentlichBericht erstattet haben. Nur ein» fehlt noch— und das ist. daßdie Stadt Berlin der einheitlichen Wasserversorgung Groß-Berlinsdie notwendige Fürsorge widmet. Der preußische Staat hat—und das ist ihm als ein sehr großes Verdienst anzurechnen— ganzgleich, ob diese Aktien hoch oder niedrig bezahlt sind— aus demStinnesschen Zusammenbruche die Aktien der Rheinisch-WeltfälischenElektrizitätswerke erworben, derjenigen Werke, die einen großenTeil des rheinisch-weftfälischen Jndustriebezirks mit eleektrischcrKraft� versorgen. Auch bei den Charlottenburger Wasserwerken durftesich für die Stadt ein Weg finden, daß sie ihren Einfluß bei diesemfür die Wasserversorgung Groß-Berlins so unentbehrlichen Unter-nehmen oerstärkt. Die Charlottenburger Wasserwerke haben recht gutverdient. Aber sie haben gewirtschaftet nicht wie ein Unternehmen,das der Oeffentlichkeit gegenüber gewisse Verpflichtungen hat. son-dem wie ein Unternehmen, bei dem einzig und allein kapitalistischeInteressen ausschlaggebend sind. Im Gegensatz zu den Industrie-Unternehmungen sind die Charlottenburger Wasserwerke von derKonjunktur vollkommen unabhängig. Ihr Absatz wird durch sienicht im geringsten beeinflußt, denn Wasser braucht man immer. Siesind auch liquider wie Jndustrieunternehmungen, die einen großenTeil ihrer Waren auf Kredit abgeben müssen, während die Wasser.werke von den Hausbesitzern allmonatlich den Verbrauch an Wasserbezahlt erhalten. Sie haben, obwohl sie technisch— wie ja dieWassernot gezeigt hat— nicht ans der höhe sind, ihre Verdienstenicht dazu verwendet, um technische Derbesserungen vorzunehmen,sie haben vielmehr eine zehnprozentige Dividende zur Verteilunggebracht. Mit diesen Summen wäre sehr viel für die technischeVerbesserungen der Werke zu erreichen gewesen. Die Charlotten.burger Wasserwerke haben aber damit erst gewartet, bis ihnen dieNot auf den Fingern brannte, d. h. bis die Oeffentlichkeit. infolgeder Wassernot. auf die technischen Unzulänglichkeiten der Wasser.werke aufmerksam wurde. So etwas darf sich eben bei einemUnternehmen, von dessen Funktionieren die Gesundheit weiter Volks-kreise abhängig ist, nicht ereignen. Wasser darf kein Gegenstand derprivaten Spekulation sein. Die Wasserversorgung gehört ebenso indie Hand der Gemeinde, wie die anderen Dinge, die im Interesseder Oeffentlichkeit liegen, wie Elektrizität, Gas, Schule usw. Wennes möglich ist, die Aktienmajorität durch Ankauf zu erwerben, müssensich Wege finden lassen, ein« derartige Transaktion zu finanzieren.Es gibt aber auch noch andere Mittel, um den kapitalistischen Ein-schlag bei dieser Gesellschaft herabzudrücken. Von der sozialdemo-kratischen Fraktion der Berliner Stadtverordnetenversammlung istein entsprechender Antrag gestellt, der jetzt im Ausschuh beratenwirv.Die Wetterlage.Ohne wesentliche Aenderung zu zeigen, liegt das Hochdruckgebietwie schon die letzten Tage über in der Gegend der mittleren Ostsee.In ganz Deutschland, Oesterreich und Ungarn sowie Schwedenherrschen bei sommerlicher heiterer Witterung ziemlich hohe Wärme-grade. So hatten wir an den letzten drei Tagen eine Höchst-temperatur von ZI Grad in Mitteldeutschland, während nachts dieTemperatur nur unwesentlich 20 Grad unterschritten hat. InEngland und Frankreich ist es in den letzten 24 Stundenzu stärkeren gewitterartigen Regenfällen gekommen.Die Stationen melden stellenweise 10—20 Millimeter Niederschlag.Einzelne geringe Gewitterausläufe haben auch nach derRheiuprovinz übergegriffen und besonders in der Gegend vonAachen einzelne elektrische Entladungen mit unbedeutendem Nieder-schlag hervorgerufen. Bei uns jedoch ist mit einer Aenderungin den nächsten Tagen nicht zu rechnen. Allerdings werdendie Temperaturen nicht wesentlich höher steigen. Eingeleitet wirdeine Aenderung unserer herrschenden Witterung erst dann werden,wenn bei stärker fallendem Luftdruck die Gewitterneigung zunehmenwird. Zurzeit können— wie man täglich mittags sehen kann—aussteigende Luftström« nur ganz geringe Haufenwolken erzeugen.die aber bald sehr zerfaserte» Aussehen zeigen.— Aus dem Reicheliegen weitere einzelne Wettermeldungen vor:Müncheu. 22. Juli. Der gestrige Dienstag war bisher fürMünchen der heißest« Tag des Jahres. Die Landeswetterwarteregistrierte um 2 Uhr nachmittag» im Schatten 28,6 Grad. In derPfalz und in Unterfranken wurden bereits Montag Temperaturengemessen, di« denjenigen von Norddeutschland ziemlich nahekommen.So wurden Montag in Bad Kissingen und in BayreuthTemperaturen von ungefähr 32 Grad im Schatten gemessen.Die absolut höchste Temperatur in München wurde bisher imSommer 1921 mit ZS Grad Celsius festgestellt, während in derselbenZeit anderswo Temperaturen bis 38 Grad austraten. Auch in denBergen hat eine merkliche Erwärmung stattgefunden. Auf derZugspitze wurde z. B. am Montag ein« Temperawr von 10 Gradgemessen, gegen nur 3 Grad mehr im Juli 1921. Die Wasser-temperaturen liegen größtenteils, auch sehr hoch, zwischen 22 und26 Grad, für die bayerischen Hochgebirgswässer eine außergewöhn-liche Höhe.Eschweiler. 21. Juli. Heut« nachmittag entlud sich über Esch-weiler«in schweres Gewitter mit Wirbel stürm, demeine ganze Reihe alter Bäume, Dächer und ein Teil der Fernsprech-und der Lichtleitungen des Landkreises zum Opfer sielen. EinMann wurde vom Blitz getroffen und schwer oerletzt. Der Schadenwird auf mehrer« hunderttausend Mark geschätzt.China an üie Weltvölker.Aufruf der Kantouregieruug.Der Kommissar für auswärtige Angelegenheiten Huhanminrichtet im Namen der Kantonregiermng an die Sozialdemokratisch«Partei und den Internationalen Gewerkschaftsbund einen tele-graphisch übermittelten Aufruf, dem wir folgendes entnehmen:China ist die Tatsache zum Bewußtsein gekommen, daß eskein unabhängiger Staat wie Japan, Ruhland, Frank-reich oder die Vereinigten Staaten, ja, daß es nicht einmal wieIndien oder Korea eine Kolonie ist, die von einem Staat« be-herrscht wird. In China herrschen alle die Staaten, die das Boxer-Protokoll unterzeichneten. Der Niedergang Chinas begann mit demOxiumkrieg: die Mächte legten unserem Lande eine Reihe von Der-trägen auf. die unserem wirtschaftlichen und politischen Fortschrittim Wege stehen.Jetzt haben die fremden Mächte den Schlüssel zu allen TorenChinas in der Hand: sie machen es unmöglich, die Ein- und Ausfuhr zu regeln und den Zolltarif selbst zu gestalten. Was würdetIhr von Eurem Land denken, wenn Eure Bevölkerung ohne dieErlaubnis von Ausländern ihr Heimatland nicht verlassen darf?Die Entwicklung der modernen Wirtschaft und des neuzeitlichen Ver-kehrs beruht hauptsächlich auf den Seehäsen. Aber diese Seehäfensind Vertragshäfen und in den Händen fremder Mächte. Schanghaiist die Hauptverkehrsader für unseren Handel, aber es wird wie«inStaat im Staaten nicht na chden Gesetzen Chinas, sondern nachden Gesetzen fremder Mächte verwaltet. Die wichtigsten Industriendieses fremden Staates auf unserem Gebiete zahlen dem chinesischenVolke keine Abgaben. Die Gerichtshöfe sind von Fremden besetztund werden von ihnen in ihrem eigenen Interesse ausgenutzt. UnserVolk arbeitet, um Reichtümer nicht für China, sondern sstr diefremden Kapitalisten aufzuhäufen. Aber bei der leisesten Regunggegen dieses System wird auf die Bevölkerung kalten Blutes ge-schössen. Wir können keinen Schritt zu unserer- wirt-schaftlichen und politischen Entwicklung tun, ohnefürchten zu müssen, daß wir mit der fremden Rechtsgewaltin Konflikt kommen.Hunderttausende von billigen Arbeitskräften werden au» denmächtigen Reserven unserer Agrarbevölterung in die Schisse undF a b r i t e n der Fremden getrieben, wo sie schutzlos wie Sklaven inmittelalterlicher Art ausgebeutet werden. In denselben Konzessionenwerden die Reichtümer, die durch die unmenschlich« Ausbeutungunserer Bevölkerung verdient werden, auf die sogenannte Er-zichung unserer Jugend, in WirNichkeit aber zu ihrer Verderbnis,verwandt, damit mti sie besser ausbeuten kann, was auch immerfür menschenfreundliche Namen diese Jugendpflege tragen mag. Sowird ein Teil unserer Bevölkerung zu Werkzeugen der Unter-drückung erniedrigt.In den Konzessionen, in der Exterritorialität, in der fremdenGerichtsbarkeit liegt der Schlüssel zu unseren inneren lln,ruhen. Die Militärs, die das Land immer wieder in Zwistig-kciten und Bürgerkrieg stürzen, haben ihre Wurzeln in diesen Kon-Zessionen. Aus ihnen wurden sie unterstützt. All diese Derschwö-rungen gegen unsere Freiheit und gegen unsere Volksbewegungenwerden hier ausgeheckt: immer steckt ein« der imperialistischen Mächtehinter sollen Verschwörungen. Der Niedergang des«inen mili-tärischen Führers und das Emporsteigen eines anderenbedeutete inimer die Schwächung des Einflusses der einen i m p e r i-a l i st i f ch e n M a ch t und die Stärkung des Einflusses einer anderen.Deshalb kämpfte die nationalgesinnte Bevölkerung gegen Wupeifu.?rber auch Changtsolin, der in fast ganzNard- und Zentralchina zurMacht kam, erlangte seine Position nu. durch die Unterstützungeiner Gruppe von Imperialisten. Jetzt hört er mehr auf die Befehleinner fremden Herrn als auf die Wünsche seines eigenen Volkes.Wie alle seine Vorgänger wird auch seine Macht zerstört werden undso wird es ohne Aushören weitergehen. Für die klarsehende Beoöl-ke,ung unseres Landes liegt die Wurzel diese» Durcheinander in demungleichen internationalen Status Chinas. So langedie ungleichen Verträge vorhanden sind, wird China nichtimstande sein, sein Haus in Ordnung zu halten. Wir ver-langen daher Gleichheit mit den anderen Völkern. Unser Volkverlangt nichts, was es nicht jedem anderen Volke zugestehen würde:Gleichheit in internationalen Beziehungen, Un-abhängigkeit in der Ausübung des Rechte» derSelbständigkeit, Abschaffung der exterritorialenRechte, der Fremdengerichtsbarkeit und der«inseitigen ökono-mischen Vorrechte, Umwandlung der Seezölle im Interesse derwirtschaftlichen Entwicklung. Beseitigung der ungleichen Verträge.Ist erst der Militarismus auf diese Weise oller auswärtigen Unter«stützung beraubt, so wird er zusammenbrechen und ein« wirklich«Demokratie kann entstehen. Dann wird ein« wirklich« Zusammenarbeit zwischen China und den anderen Ländern imInteresse aller Völker möglich sein.China erhebt sich, well es das. Unrecht und di« Ungerechtigkeittief empfindet, denen es von der Hand gewissenloser Ausbeuter aus-gesetzt ist. China ist nicht i m st a n d e. dies Unrecht und dies« Un-bill länger zu dulden. China ist gewiß, daß Ihr Euren Re-gierungen ihre grausame Politik nicht länger gestatten werdet, wennEuch die wirMchen Tossachen bekannt sind.All das Leid der letzten Jahre kann uns nur anspornen, um im»von dem Imperialismus durch Mittel zu befreien, die auch dieWeitsichtigsten von uns nicht voraussehen können.Völker der Well, wir rufen Euch auf zur Gerechttgkett. Helftuns, da» Uebel zu beseitigen, das in den ungleichen Verträgen besteht.Japan— Amertta— England einig.Tokio. 22. Juli.(MTB.) Auf den a m e r i k o n i f ch e n V o r-schlag für eine Konferenz zur Regelung der chinesischen Zoll-frage und für die Einsetzung einer Kommission zur Beratungder Abschaffung der exterritorialen Rechte in Chinahat di« Japanisch« Regierung in zustimmendem Sinne> geantwortet. Im japanischen Auswärtigen Amt wurde erklärt, daßJapan, Amerika und England sich bezüglich ihrer Haltunggegenüber China in vollkommener Uebereinstimmungbefinden.Boykott englischer und japanischer Waren.Schanghai. 21. Juni.(WTD.) Di« chinesische Handelskammernahm eine Entschließung an, nach der b r i t t s ch e und j a p a n i s ch eWaren, die sich im Besitz von Chinesen befinden, konfisziertund solche Kaufleute, die sich nicht an den Boykott gegenEngland und Japan der am 30. Juni begann und«inganzesIahr dauern soll, beteiligen, mit Geldstrafen belegtwerden sollen.Die englische Sabiaektskrise. ver innerhalb der Regierunggeführte Kampf um das Kreuzerprogramm ist noch nicht beigelegt.Das Schatzamt und die Adnnralität hallen starr an chren Stand-punkten fest. Der Rücktritt des Finanzministers Churchill oder desAdmirals Bridgeman erscheint nicht ausgeschlossen.Die holländische Regierungskrise ist noch nicht beendet. Dermtt der Kabinettsbildung betraut« Minister Colijns hat die dreiRechtsparteien noch nicht auf«in Programm geeinigt,Der Schäferhsnd.Von einem Hunde wurde gestern nachmittag ein kleinesK i n d in der Grellstraße 29 t o t.g e b i s s e n. Hier hatte eine FrauSoldt, die selbst einen elfjährigen Sohn besitzt, vorgestern einvier Wochen alles Kind Elli Blumenthal von der Fürsorge-stelle in Pflege genommen. Als die Frau gestern nachmittagum SX Uhr auf einen Augenblick ausging, um ein Brot zu holen.legte sie da» Kind in einem Zimmer auf da« Schiafsofa. In derKüche log ihr Schäferhund,«in Slleres, sehr scharfes Tier. Der Sohnwar nicht zu Hause. Bei der Rückkehr nach ganz kurzer Zell fanddie Frau dästleine Kind tot wieder. Der Hund hatte es inden Rücken und in den Kopf gebissen und so schwer verletzt, daßes gleich gestorben war. Das Tier, das wahrscheinlich auf Schreiendes Kindes di« Verbindungstür zwischen Küche und Zimmer selbstgeöffnet hatte, lag wieder in der Küche. Ein Tierarzt, der sofortzugezogen wurde, konnte an ihm keinerlei Anzeichen von Tollwutentdecken. E» heulte und war auf keine Weise, weder durchLockungen oder durch Drohungen oder Schläge zu bewegen, wiederin das Zimmer hineinzugehen. Der wolfsgraue Schäferhund istetwa vier bis fünf Jahre alt. Die Leute bekamen ihn, als er zweiJahre alt war. Er wird auf Tollwut beim Tierschutzverein noch ge-nauer untersucht. Wahrscheinlich fühlte sich das Tier zurückgesetzt,well man sich plötzlich mtt dem Kinde statt mit ihm beschäftigte.Die lockenden Ausländsbriefe. Der 20 Jahre alle M. war Post-Helfer, nachdem er einst in der Fürsorge gewesen war. Eines Tageswurden in einem Klosett eines Hauses in seinem Bestellbezirk g e-ö f s n e t e B r i e f e von einem Hausbewohner gefunden, der sie derPolizei übergab. M. war arnfp geständig, daß er Auslands-briese geöffnet habe, um sie aus deren Inhalt zu durchsuchen.In einem Briefe hatte er«inen Scheck über 30 Dolla r ge-sunden. Das Schöffengericht Mllte oerurteilte M. zu f e ch s M o-naten Gefängnis.Zeugen gesnchtl Personen, die gesehen haben, wie ew junger Mannst Rcichsbannerabzeichen, am Miltwolb, den l. Juli abend» 8 Uhr, in der«-rgftiag« in Neukölln, in der Nähe der Passage, von S oder 6 Personen. ngesallen und geschlagen wurde, wollen ihre Namen und Adressen umgehendo« die Redaktion des.Vorwärts" einsenden.vi« deutsch« Garleadaagesellschaft veranstaltet für ihre Mitglieder eineBesichtigung von Dartenbaubetriebe« in vritz und Marienfclde am Sonn-abend, den Lb. In», nachmittag« 4 Uhr, Treffvunkt Brih. MariendorserAlle- Ecke Chansseestraß«. An dieser Bestchttgung kann jedermann i-iln-hm-n.cohnsteuer- Tabellen für wbcheuNIche coha- b,w Gehatkszahlungen nachden seit dem 1. Juni 1025 geltenden fteuersreien Beträgen sind wleder vondem bekonnten Fachmann sür Eteuersragen K. Setdenschnur neu ausgestelltworden und tm»erlog C. Meter. Berti« N 64, vrunnenstr. 181,«rschienemSchweres A«tomobilm»glück.Frankfurt. 22. Juli.(WTD.) Ein schwere, Automobilunglückhat sich aestern morgen an der bayrisch-Tiroler Grenz« ereignet.Ein Automobil der Landesregierung, in dem sich MinisterialratDr. Friedrich G o l e t s ch e k vom Handelsministerium befand, ist mitdem Presseauto der Batscharifahrt. da» nach der unrichtigen Seiteausgewichen war, zusammengestoßen. Der Chauffeur Schär nerwar sofort tot. Ministerialrat Gol tisch et wurde sterbend nachNassereith gebracht, wo er seinen Verletzungen erlegen ist.vie Malaria in Rußland. Seit Beginn der warmen Witterunghat sich die Malaria in vielen Gebieten des europäischen Rußlandin erschreckender Weise ausgebreitet. Besonder» groß ist die Gefahrim Gouvernement Kiew, es sind dort beretts 70 000 Erkrankungenftstgestekll worden. Auch in den transkaukasischen Ländern, vor allemin Abchasien, herrscht di« Malaria. In letzter Zeit sind zahlreich«Sanitätsstationen«ingerichtet worden, welch« die Bevölkerung mitChinin und anderen Medikamenten versorgen.— Aus Well-s i b i r i e n wird gemeldet, daß dort di« sibirische Pest aufgetretenist und sich besonder» im Bezirk Tobolsk schnell ausbreitet.Krieg im Friede». Roch Meldungen aus Buenos Aires ist anBord des Kreuzer».SeneralSanMartin' während Schieß-Übungen ein 20S-M ill i m e te r- Ses ch ü tz explodiert. DreiManu der Besatzung wurden getötet und 19 oerletzt.Sterbetafel öer Sroß»öerllaer partei»<vegaaifation�«5.«dt. Lichtenderg. Arn. ffctft Stuuaa. Hutmacher, ist am SO. Juli ge-ft-rben. Einäscherung am«. Juli, nachm.»/, Uhr, Baumschulen,«». Reg,»chteittgrtng erdete».